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> Der Untergang des Feminismus, für den Lifestylemenschen aufgebraucht?
Gilgamesch.Miner...
Beitrag 15.Oct.2004 - 22:18
Beitrag #1


Satansbraten
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Nun- derweil die politischen Interessen zurückgehen, scheint auch der Feminismus und die Emanzipation seine treibende Kraft verloren zu haben.
Frauenrechte und Unabhängigkeit- nur noch ein Reliktideal der alteingesessenen Urkämpferinnen innerhalb einer sich schillernd präsentierenden Lifestylegesellschaft?
Statt gleichberechtigtem Denken und Achtung zeigen sich Gamebabes um die Gunst des SpielERs lasziv kämpfend, Plastikpüppchen-Kolonnen im operativen Klonvorgang auf dem Vormarsch. Geschlechterrollen aus der Steinzeit- eine sich weiter verstärkende Dualität wird durch Musik, Mode und andere Masseneinflußgebiete verbreitet.
Hopsende Rapper mit teuren Autos, Goldkettchen und sich aneinander reibenden OP-Königinnen. Girlie-Tops, Proleten-XXL-Shirts- noch nie war nach der Gender-Debatte die Steinzeit wieder so greifbar.
Und politisch und gesellschaftlich einflußreiche Frauen? Hm- eine leider sehr unbeachtete Diskussion aus dem Wohnzimmer über Den Wirkungskreis von Frauen- Selbstbehauptung oder Selbstbetrug hat dazu auch einige sehr interessante Fragen aufgeworfen.
Wie sehr ihr die Stellung der Frau und der weiblichen Homosexualität heute- was hat sich verändert, was nur einen anderen Deckmantel zugelegt? Gibt es einen modernen Feminismus- und wo sollte der sein?
Was steckt hinter dieser Entwicklung?

Der Beitrag wurde von Gilgamesch.Minerva-ath bearbeitet: 15.Oct.2004 - 22:24
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Gilgamesch.Miner...
Beitrag 16.Oct.2004 - 00:27
Beitrag #2


Satansbraten
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Persönliches OT- Hm- mir fehlt grad Artemis.

Der Beitrag wurde von Gilgamesch.Minerva-ath bearbeitet: 16.Oct.2004 - 00:28
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robin
Beitrag 16.Oct.2004 - 10:52
Beitrag #3


I lof tarof!
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der neue feminismus? was hinter den 'entwicklungen' steckt? konsum&fun! und kapital.
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marietta
Beitrag 16.Oct.2004 - 11:10
Beitrag #4


Gut durch
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Ich stehe anscheinend im Gegensatz zu manch Anderen hier, denn ich sehe keinen Widerspruch darin, mein Leben zu genießen und trotzdem feministische Positionen zu leben - also nicht nur drüber zu reden und die gesellschaftliche Situation von Frauen zu beklagen, sondern die Ideen des Feminismus in meinem eigenen Lebensbereich umzusetzen.

Beispiele:

1. Ich fördere beruflich andere Frauen, ich bemühe mich um weibliche Allianzen.
2. Ich lasse den Jungs ihre frauenfeindlichen Sprüche nicht durchgehen.
3. Ich unterstütze lesbisch-schwule Projekte finanziell und durch ehrenamtliche Arbeit, die vielleicht nicht ausschließlich, aber auch feministische Positionen vertreten.

Trotzdem verdiene ich gutes Geld (Kapital), ich kaufe mir gerne schöne Dinge (Konsum) und ich genieße das Leben (Fun).

@Robin: wieso siehst Du einen Widerspruch zwischen Feminismus und Konsum, Fun und Kapital? Ist es ehrenrührig, als Frau heutzutage viel Geld zu verdienen? Mache ich mich allein deshalb schon der Beihilfe zum Backlash schuldig?

Der Beitrag wurde von marietta bearbeitet: 16.Oct.2004 - 11:11
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marietta
Beitrag 16.Oct.2004 - 11:14
Beitrag #5


Gut durch
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QUOTE (Gilgamesch.Minerva-ath @ 16.Oct.2004 - 01:27)
Persönliches OT- Hm- mir fehlt grad Artemis.

Mir nicht.

Ich verspreche mir hier eine Diskussion ohne versteckte Spitzen und Beleidigungen und die Bereitschaft, voneinander zu lernen.
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LadyGodiva
Beitrag 16.Oct.2004 - 11:56
Beitrag #6


Strøse
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Ich bin eine Frau.
Ich liebe Frauen.
Ich bin eine frauenliebende Frau.
Deshalb bin ich Feministin.
Deshalb bin ich eine frauenliebende Frau.
Deshalb...

Dass wir uns bereits in der Zeit "nach" der Gender-Debatte befinden, sehe ich nicht. Dafür ist mir zu punktuell theoretisch der Versuch unternommen worden, das aufzulösen, was seit Jahrtausenden in der westlichen Welt Tradition hat.
Vielmehr befinden wir uns am Anfang eines langen Gesprächs, zu dem emanzipatorische Bewegungen jeglicher Couleur fruchtbare Vorarbeit geleistet haben und Etappensiege verzeichnen konnten.

Diese Reaktionären Geschlechterkonstrukte der heutigen Zeit sind in meinen Augen lediglich die Reaktion auf das, was feste Grenzen und leichten Glauben nur allzu deutlich bedroht: die Tatsache, dass wir möglicherweise nicht sind, was wir scheinen.

Moderner Feminismus steckt für mich u.a. in ganz praktischen Dingen des Lebens, vor allem im Selbstbewusstsein, sich als Frau auch für unkonventionelle Wege zu entscheiden und sich aber gleichzeitig bewusst zu sein wie "unmöglich" das gerade ist :D
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robin
Beitrag 16.Oct.2004 - 17:41
Beitrag #7


I lof tarof!
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@marietta: HELP! Mein beitrag war überhaupt nicht so gemeint!! :wacko:
es war eine anspielung an das, was g.minerva geschrieben hat über girlies, püppchen, musik, mode und geschlechterrollen... ich erlebe ein regelrechtes aufflammen der traditionellen frauen/mädchenrolle! Gerade in meiner arbeit, wo ich mich ständig mit (sehr) jungen frauen konfrontiere, die (fast...) nur kosmetik, klamotten und männer im kopf haben, wohlbemerkt männer, von denen sie sich aushalten lassen können... :ph34r:
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marietta
Beitrag 16.Oct.2004 - 19:58
Beitrag #8


Gut durch
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@Robin: ah so. Ich hatte mich auch schon gewundert.. :rolleyes: :) ;)
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diefeder
Beitrag 16.Oct.2004 - 20:03
Beitrag #9


Salzstreuerin
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@ LadyGodiva: Ich kann Deinem letzten Satz voll u. ganz zustimmen!!!!

Liebe Grüße,

dieFeder
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Gilgamesch.Miner...
Beitrag 17.Oct.2004 - 14:11
Beitrag #10


Satansbraten
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@Marietta- Nun, dies war ein persönliches graues Statement und nicht zur Diskussion freigegeben oder gar Bestandteil der Diskussion. Unde dass hier Wert auf Austausch gelegt wird und nicht auf versteckte Spitzen, dass hat dein Kommentar in der Tat gezeigt...

Hm, zum Thema- Nun ich sehe keinen Kontrast zwischen Kapital, Fun und Feminismus.
Frage mich allerdings, weshalb diese Verbindung immer wieder gestellt wird.
Die Frage, die mich beschäftigt hat war eben- obwohl es so viele Möglichkeiten inzwischen gibt, werden wieder alte Rollenmuster dominant. Weshalb?
Erfolgreiche Frauen laufen meistens Gefahr sich in den Zusammenhängen zu prostituieren. Siehe Angela Merkel. Das Schwierige ist, dass- wenn man mal die letzten zwei Bundespräsidentendebatten überdenkt- dies schon fast im Kalkül der partiarchalen Struktuten ist (sowohl Fauen wie auch Männer rechnen damit für ihre machtpolitischen Zwecke)- Schröder hat nicht umsonst Schwan vorgeschlagen. Ich denke nicht, dass er sie genommen hätte, wenn Stoiber sein derzeitiger Konkurennt gewesen wäre- unabhängig davon, dass sie eine bewundernswerte Frau ist.
Was mir manchmal auffällt, ist dass wenn ein gewisser Status ereicht ist, trit ebern jenes Motto auf, dass man so gesättigt ist und eben jene Probleme ausgeschaltet werden, weil sie nicht mehr so akut sind.

Nun, dass nicht nur in anderen Kulturkreisen der Status des Mannes ein anderer ist, als der der Frau zeigt sich am Beispiel der Transgender-Debatte sehr gut.
Öffentlich geoutete Homosexuelle sind meist Männer, Homosexuelle in gesellschafttauglichen Sitcoms sind meist Männer, Drag-Queens findet man (trotz Belächelns) amüsant und ganz nett- DragKings allerdings erscheinen fremd und anmaßend. Ein guter Freund von mir, Transmann, hat eben jene Erfahrung in seinem Umfeld meist gemacht.
Transmänner werden von Männern meist nicht anerkannt, weil es ihnen als eine unverstöndliche Anmaßung erscheint und Frauen- ein Problem innerhalb dieser feminismusdebatte- sehen dies teilweise auch als "Verrat".
"Kamplesbe", "Mannweib"... und dagegen "Schwuchtel", "Weichei"...
Nun, die Attribute sind klar vergeben, oder? Auf der einen Seite ein Unverständnis über eine Anmaßung, auf der anderen eine Verspottung der "Heruntersetzung".
Lady hatte in der Ge-gegender-ed Debatte mal etwas sehr wichtiges gesagt- nicht das Rollenbild ist das Problem, sondern Attribute und ihre Zuordnung- und die Wertung darüber hinaus.
"Diese Reaktionären Geschlechterkonstrukte der heutigen Zeit sind in meinen Augen lediglich die Reaktion auf das, was feste Grenzen und leichten Glauben nur allzu deutlich bedroht: die Tatsache, dass wir möglicherweise nicht sind, was wir scheinen."
Die Frage ist nur- weshalb sind uns diese Kategorien und Eintelungen so wichtig, um uns selsbt zu definieren?

Robin Beaobachtung des emporwachsenden "Girlie-tums" ist mir eben auch so stark aufgefallen- das meinte ich u.a. auch mit der Kleidung. Rollen- und auch attributspefifisch- es ist kaum Platz für ein dazwischen. Es hat eine Problemverlagerung statgefunden- statt einem Grund wird allgemein nun mehr auf gesellschaftliche Fassadenpflege gelegt.

Ein Problem sehe ich im Bild des Feminismus- männerhassend und bie(de)rernst scheint immer noch in den Köpfen der Menschen zu sein. Man muß aufpassen, nicht Grenzen zu ziehen, unter die noch mehr Ungerechtigkeit fällt und nicht neue Fronten zu eröffnen. Der Kampf für die Rechte von Frauen sollte eben sein, was er ist- ein Kampf für die Rechtre der Frauen- und nicht ein erneutes Hierarchiebilden gegenüber Männern und auch Trangendern.

Liebe Grüße, Gilgamesch
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marietta
Beitrag 17.Oct.2004 - 14:19
Beitrag #11


Gut durch
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QUOTE (Gilgamesch.Minerva-ath @ 17.Oct.2004 - 15:11)
@Marietta- Nun, dies war ein persönliches graues Statement und nicht zur Diskussion freigegeben oder gar Bestandteil der Diskussion. Unde dass hier Wert auf Austausch gelegt wird und nicht auf versteckte Spitzen, dass hat dein Kommentar in der Tat gezeigt...

@Granny: Wenn Du keinen Kommentar zu einem Beitrag innerhalb eines Threads wünschst, wäre es zu überlegen, ob der Beitrag dann überhaupt Sinn macht.
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Gilgamesch.Miner...
Beitrag 17.Oct.2004 - 14:22
Beitrag #12


Satansbraten
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*überlegt* Ja.
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marietta
Beitrag 17.Oct.2004 - 14:23
Beitrag #13


Gut durch
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Dann isses ja gut :D
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Bilana
Beitrag 18.Oct.2004 - 19:11
Beitrag #14


Capparis spinosa
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Ich sehe nicht, das der Feminismus untergeht. Er <_< befindet sich vielmehr in einer Phase der Neuorientierung, durchaus auch in der Warteschleife. Das ist mE notwendig.
Allerdings habe ich auch, ganz subjektiv, das Gefühl, das es in Teilen der Gesellschaft Rückschritte bezüglich Geschlechterrollen, Emanzipation gibt.
Ich hoffe, das der heutige Feminismus stark genug sein wird um das fortzuführen, was gegonnen wurde und auch für neue herausforderungen.
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Gilgamesch.Miner...
Beitrag 18.Oct.2004 - 22:19
Beitrag #15


Satansbraten
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Nun- der Rückgang in alte Rollen... mir fällt er auf, wenn ich allein schon in die Modeabteilung oder in Comics, PC-Spiele, ... seh... <_<
DER Feminismus... Ironie des Schicksals.
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crimson day
Beitrag 31.Oct.2004 - 23:09
Beitrag #16


Naschkatze
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was die mode betrifft wuerde ich sehr vorsichtig sein. es wird wie eine floske klingen, aber ich habe oefters die erfahrung gemacht, dass das aeusserliche wirklich in keinem verhaeltnis zu dem inneren eines menschen steht.

was ich eigentlich sagen will: auch wenn ich mich sehr feminin, ja vielleicht sogar billig anziehe, heisst es noch lange nicht, dass ich mich von maennern herumschubsen lasse und meine rechte nicht kenne. mein aussehen muss nicht zwangslaeufig in verbindung mit meiner einstellung stehen, es ist wirklich nur die aeussere erscheinung. ander bei pc-spielen, comics, werbung, wass gilgamesch angesprochen hat: dort geht es nicht nur um das aussehen, sondern auch um die verhaltensmuster der auftretenden weiblichen personen. erst bei dieser verbindung kann frau von einem relativ klar in den raum gestellten rollenmuster sprechen.

wo DER feminismus bleibt? (ja, es ist wirklich die ironie des schicksals) ich weiss es nicht. ich denke aber, die vorarbeit ist schon geleistet, das wort existiert im oeffentlichen bewusstesein. heute, denke ich, ist kluge, ausgewogene taktik gefragt, um dieses wort mit inhalt zu fuellen. frau muesste die von der vorkaempferinnen entworfene prinzipien erstmal in der basis tief verwurzeln, sprich schulbildung darauf ausrichten. und medien, medien, medien nutzen, denn diese kommen bei den jungen menschen oft besser an als jegliche bildungsanstalt-klar positionierte polemik mit den sexistischen frauen und maennern fuehren, fuer toleranz werben, sich praesentieren. das waeren so in meinen augen die ersten schritte, ich hege immer noch die hoffnung, dass die jugend, der ich im uebrigen selbst noch angehoere, doch die zukunft, und zwar eine lichte, dieser welt ist. :D
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DerTagAmMeer
Beitrag 01.Nov.2004 - 10:43
Beitrag #17


Adiaphora
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QUOTE (Gilgamesch.Minerva-ath @ 17.Oct.2004 - 14:11)
Lady hatte in der Ge-gegender-ed Debatte mal etwas sehr wichtiges gesagt- nicht das Rollenbild ist das Problem, sondern Attribute und ihre Zuordnung- und die Wertung darüber hinaus.
QUOTE
Diese Reaktionären Geschlechterkonstrukte der heutigen Zeit sind in meinen Augen lediglich die Reaktion auf das, was feste Grenzen und leichten Glauben nur allzu deutlich bedroht: die Tatsache, dass wir möglicherweise nicht sind, was wir scheinen.

Die Frage ist nur- weshalb sind uns diese Kategorien und Eintelungen so wichtig, um uns selsbt zu definieren?

gern würde ich euch beide an dieser stelle mit fragen löchern.
wird denn "männlich" wirklich noch immer als der positive wert der geschlechterdifferenz erlebt?
oder zeigt sich in deinen beispielen in erster linie unser sprachliches erbe (das darum zweifelsohne weiterhin sehr anfällig bleibt misogynie)?
für mich persönlich und etliche vertreterinnen (und vertreter) meiner generation der "feministinnentöchter" und "-söhne" möchte ich das bezweifeln.
an bewunderung für starke frauen hat es sicher in den wenigstens fällen gefehlt. wahrscheinlich auch eher selten an intellektuellem verständnis der emanzipatorischen problematik gegenüber.
trotzdem greifen viele von uns (männern wie frauen) wieder zur weibchenmasche, um die materielle existenz zu sichern, empfinden es als größtes glück des lebens "begehrt" zu werden und geben sich größte mühe, möglichst "gefällig" zu sein.
ich kann nicht recht glauben, dass wir dies tun, um uns in ein patriarchat zu integrieren, dessen vertreter wir oft nur aus dem fernsehen kennen.
könnte da nicht eine ganz andere resignation am werk sein, die mit "männern", wie die der klassische feminismus definiert hat, rein gar nichts zu tun hat?

fragende grüße
vom tag am meer
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LadyGodiva
Beitrag 01.Nov.2004 - 10:57
Beitrag #18


Strøse
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QUOTE (DerTagAmMeer @ 01.Nov.2004 - 10:43)
weibchenmasche

semantisches Problem, mal wieder bei der LG - was beinhaltet für dich dieser Begriff?
(Ich fürchte, ich kann nur dann gelöchert werden, wenn ich das weiß) ;)
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Rieke
Beitrag 01.Nov.2004 - 11:04
Beitrag #19


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Ich denke, der Feminismus hat sich einfach verändert und auch der "Kampf" für die Rechte der Frauen.
Vorbei die Zeiten der lila Latzhosen, der "Weg mit §218-Schilder".

Die Frauen von heute haben andere Ziele, vielerorten haben Frauen sich etabliert, verdienen gutes Geld, haben Einfluss, genießen Luxus. Sind sie deshalb schlechtere Feministinnen? Nein!
Ich finde es gut, dass mittlerweile einige Frauen in der Politik in der ersten Reihe stehen, mitreden, mitbestimmen.

QUOTE
trotzdem greifen viele von uns (männern wie frauen) wieder zur weibchenmasche, um die materielle existenz zu sichern, empfinden es als größtes glück des lebens "begehrt" zu werden

Was spricht dagegen, dass ich auch als emanzipierte Frau den Wunsch nach Begehrtwerden habe????
Inwiefern sichere ich mir damit meine materielle Existenz? (bin ich einfach zu blöd, mir eine Frau zu suchen, die mich "aushält"? ;) )
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Sägefisch
Beitrag 01.Nov.2004 - 11:06
Beitrag #20


Schlaudegen.
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QUOTE (DerTagAmMeer @ 01.Nov.2004 - 10:43)
könnte da nicht eine ganz andere resignation am werk sein, die mit "männern", wie die der klassische feminismus definiert hat, rein gar nichts zu tun hat?

fragende grüße
vom tag am meer

Du meinst die Stromlinienförmigkeit unserer Lebensentwürfe?

Das betrifft Männer sicherlich auch. Es gab aber immer auch feministische Ansätze, die berücksichtigt haben daß auch der Mann (als Sohn) durch patriarchale Strukturen verbogen wird.
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