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> Monogamie!, Monogamie?
Sexuelle Treue in einer festen Beziehung - wie sieht's aus?
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Abstimmungen insgesamt: 256
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Sägefisch
Beitrag 05.Nov.2006 - 19:42
Beitrag #101


Schlaudegen.
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Besser oder schlechter sind mir hier auch gar nicht wichtig. :)

Ich zum Beispiel... ich kenne sowas wie diese Angst, wenn es darum geht, dass jemand einen Platz einnimmt den ich nicht "bieten" kann - oder aber wenn es wirklich um etwas ginge, was meine Beziehung ausmacht, sprich wenn ich austauschbar würde, bei einer langfristigen Affäre etwa, die auch eine tiefere Bindung enthält.

Bei einem Begehren, eine andere Frau 2-3 mal anzufassen, oder meinetwegen auch längerfristig alle paar Monate... das wäre für mich nicht automatisch bedrohlich.

Anders herum wäre ich allerdings auch wieder sehr vorsichtig damit, mir selbst sowas zuzugestehen. Ich empfinde es für mich selbst als sehr schön, keine andere haben zu müssen.
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LadyGodiva
Beitrag 05.Nov.2006 - 19:53
Beitrag #102


Strøse
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Was mir eben nicht in den Kopf oder gar in meinen Bauch will -
warum in aller Welt führt Angst dann zu Restriktion und nicht zu einer möglichen Eröffnung?
Wohl wissend, niemals einer alles sein zu können... nichts wäre grauenvoller als der Gedanke, meine Angst führte dazu, dass sich meine Liebste gezwungen sieht, den einen oder anderen Weg eben nicht zu beschreiten.
Wird durch ein Ver/Gebot nicht die Angst noch mächtiger, weil sich dann am Horizont ja auch im Falle des Falles Konsequenzen abzeichnen müssten?

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Sägefisch
Beitrag 05.Nov.2006 - 20:01
Beitrag #103


Schlaudegen.
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Nun muss ja weder die Angst auf der einen, noch die Kompromisslosigkeit auf der anderen Seite bestimmend sein.

Ein rücksichtsloses Ausleben wäre genauso erstickend wie ein rücksichtsloses Verbot.
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LadyGodiva
Beitrag 05.Nov.2006 - 20:04
Beitrag #104


Strøse
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Hm, ich find's eher bedenklich, Wahlfreiheiten tatsächlich aus Liebe zu beschneiden.
Es scheint geradezu paradox, dass se*uelle Treue als so unverrückbar selbstverständliche Tatsache dann doch derart explizit und ggf ziemlich vernichtend-konsequent vereinbart werden muss. B)
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robin
Beitrag 05.Nov.2006 - 21:52
Beitrag #105


I lof tarof!
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QUOTE (LadyGodiva @ 05.Nov.2006 - 19:53)
...
Wohl wissend, niemals einer alles sein zu können... nichts wäre grauenvoller als der Gedanke, meine Angst führte dazu, dass sich meine Liebste gezwungen sieht, den einen oder anderen Weg eben nicht zu beschreiten.
Wird durch ein Ver/Gebot nicht die Angst noch mächtiger, weil sich dann am Horizont ja auch im Falle des Falles Konsequenzen abzeichnen müssten?

Das sehe ich genauso -_-
Es ist als würde man einfach kein flugzeug besteigen, weil es ja abstürzen könnte. Und sich damit - wer weiß - einen wunderschönen urlaub verbauen.
Und ich denke auch, dass jede von uns nicht alles für die partnerin sein kann/soll.
Ich habe das thema wieder aufgerollt, weil ich es 'erfahrungsbezogener' betrachten wollte.
Ganz pragmatisch halt. Wie fühlt es sich real an, wenn die liebste eine affäre hat? Oder haben will? Oder wenn man selber lust dazu hat? Ganz aus der praxis gegriffen und nicht in der theorie -_-
Wobei es bestimmt viele abstufungen geben kann, zb. ein ons ist okay, aber eine affäre nicht. Geschweige denn eine nebenbeziehung (sprich: eine "dauergeliebte" haben). Oder alles ist okay, bloß das paar-versumpfen bzw. abstumpfen nicht ...
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chaophraya
Beitrag 06.Nov.2006 - 01:19
Beitrag #106


Naschkatze
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QUOTE (robin @ 05.Nov.2006 - 21:52)

Es ist als würde man einfach kein flugzeug besteigen, weil es ja abstürzen könnte. Und sich damit - wer weiß - einen wunderschönen urlaub verbauen.

Ab und an denke ich daran, wie es wäre, hier alles hinzuschmeißen und nach China auszuwandern. Ich stelle mir das sehr reizvoll und sehr spannend vor. Aber das hieße, vieles hinter mir zu lassen, was mir hier viel zu wichtig ist, mich von Menschen zu entfernen, die ich liebe und ein Leben aufzugeben, dass mir verdammt gut gefällt. Deswegen bleib ich und will ja eigentlich gar nicht weg.

Es mag Menschen geben, die mehrere Liebes- oder Sexbeziehungen parallel zu ihrer "Hauptfrau" laufen haben können. Ich kann das mir für mich nicht vorstellen und will es auch nicht. Meine Gefühle für meine Freundin wären nicht die gleichen, wenn ich auch mit anderen intim wäre. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass Sex und Liebe nur gemeinsam auftreten, aber ich komme, schlafe ich mit jemandem, dieser Person eventuell sehr viel näher als es je der Fall wäre, würden wir uns nur am Kaffetisch gegenübersitzen. Ich kann nicht aufrichtig zu meiner Freundin sagen 'Ich liebe dich und nur dich' und gleichzeitig mit anderen eine ähnliche Nähe empfinden. Ich kann nicht diese Nähe zulassen und gewisse Türen dennoch kategorisch abriegeln. Es muss nicht immer passieren, dass Sex überhaupt zu so viel Vertrautheit führt, aber für kalten Sex lohnt es sich doch irgendwie erst recht nicht.
Außerdem will ich auch dieses 'nur dich' haben. Meine Freundin ist nicht 'alles' für mich, aber sie ist die Frau, die ich liebe. Ich will nicht viele Menschen gleichzeitig auf die Art lieben; ich glaube auch nicht, dass das überhaupt geht. Dass ich um diese Zweisamkeit erleben zu können, auf andere Dinge verzichten muss und das manchmal schwer fällt, kann ich verkraften. Sie aufzugeben, wäre der größere Verzicht, eine grpße Dummheit und sehr brutal mir selbst und meiner freundin gegenüber.
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PennyLane
Beitrag 06.Nov.2006 - 08:57
Beitrag #107


Idealistin
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QUOTE (LadyGodiva @ 05.Nov.2006 - 19:53)
Wird durch ein Ver/Gebot nicht die Angst noch mächtiger, weil sich dann am Horizont ja auch im Falle des Falles Konsequenzen abzeichnen müssten?

Interessanter Gedanke.

Ich denke, dass das sehr individuell ist - jeder Mensch, jedes Paar kann ja für sich selber definieren, wie es gut ist und womit beide gut leben können. Wenn es auf beiderseitigem Einverständnis beruht, ist vieles ok - von bedingungsloser Treue bis hin zu regelmäßigen Affären.
Ein Verbot, Gebot oder Versprechen kann für den einen vielleicht die Angst erhöhen, für den anderen Sicherheit bieten, für den dritten eine Einengung bedeuten, was auch immer. Es wäre wohl eher vermessen, da sagen zu wollen, so oder so ist es richtig, oder so ist es gut für eine Beziehung. Ein Außenstehender kann das wohl kaum richtig beurteilen.
Und auch den Begriff Moral würde ich da vielleicht ähnlich interpretieren - nicht, dass es unmoralisch ist, mehrere Beziehungen zu haben, sondern, dass es unmoralisch ist, sich nicht an das Vereinbarte zu halten oder im Falle des Falles keine Lösungen aushandeln zu können.

Wie auch immer, das gilt nur für mich - und da ich keine praktische Erfahrung in dieser Hinsicht habe, kann ich das gerade auch nur theoretisch sagen.
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Lemongras
Beitrag 06.Nov.2006 - 15:24
Beitrag #108


~ no title ~
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QUOTE (chaophraya @ 06.Nov.2006 - 01:19)
Es mag Menschen geben, die mehrere Liebes- oder Sexbeziehungen parallel zu ihrer "Hauptfrau" laufen haben können. Ich kann das mir für mich nicht vorstellen und will es auch nicht. Meine Gefühle für meine Freundin wären nicht die gleichen, wenn ich auch mit anderen intim wäre. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass Sex und Liebe nur gemeinsam auftreten, aber ich komme, schlafe ich mit jemandem, dieser Person eventuell sehr viel näher als es je der Fall wäre, würden wir uns nur am Kaffetisch gegenübersitzen. Ich kann nicht aufrichtig zu meiner Freundin sagen 'Ich liebe dich und nur dich' und gleichzeitig mit anderen eine ähnliche Nähe empfinden. Ich kann nicht diese Nähe zulassen und gewisse Türen dennoch kategorisch abriegeln. Es muss nicht immer passieren, dass Sex überhaupt zu so viel Vertrautheit führt, aber für kalten Sex lohnt es sich doch irgendwie erst recht nicht.
Außerdem will ich auch dieses 'nur dich' haben. Meine Freundin ist nicht 'alles' für mich, aber sie ist die Frau, die ich liebe. Ich will nicht viele Menschen gleichzeitig auf die Art lieben; ich glaube auch nicht, dass das überhaupt geht. Dass ich um diese Zweisamkeit erleben zu können, auf andere Dinge verzichten muss und das manchmal schwer fällt, kann ich verkraften. Sie aufzugeben, wäre der größere Verzicht, eine grpße Dummheit und sehr brutal mir selbst und meiner freundin gegenüber.

Einfach nur :zustimm:
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Lemongras
Beitrag 06.Nov.2006 - 15:31
Beitrag #109


~ no title ~
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QUOTE (PennyLane @ 06.Nov.2006 - 08:57)
Ich denke, dass das sehr individuell ist - jeder Mensch, jedes Paar kann ja für sich selber definieren, wie es gut ist und womit beide gut leben können. Wenn es auf beiderseitigem Einverständnis beruht, ist vieles ok - von bedingungsloser Treue bis hin zu regelmäßigen Affären.
Ein Verbot, Gebot oder Versprechen kann für den einen vielleicht die Angst erhöhen, für den anderen Sicherheit bieten, für den dritten eine Einengung bedeuten, was auch immer. Es wäre wohl eher vermessen, da sagen zu wollen, so oder so ist es richtig, oder so ist es gut für eine Beziehung. Ein Außenstehender kann das wohl kaum richtig beurteilen.
Und auch den Begriff Moral würde ich da vielleicht ähnlich interpretieren - nicht, dass es unmoralisch ist, mehrere Beziehungen zu haben, sondern, dass es unmoralisch ist, sich nicht an das Vereinbarte zu halten oder im Falle des Falles keine Lösungen aushandeln zu können.

:zustimm: Ich finde, da sprichst du etwas sehr Wichtiges an, nämlich, dass man pauschal gar keine Aussage treffen, sondern nur für sich selbst sprechen kann.
Und da ist es ganz spannend auch einfach mal andere Sicht- und/oder Herangehensweisen, als die eigenen, zu lesen. Vielleicht ist eine Einstellung, die man heute vertritt, in 10 Jahren nicht mehr aktuell. :gruebel:
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robin
Beitrag 06.Nov.2006 - 16:38
Beitrag #110


I lof tarof!
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QUOTE (Mab @ 06.Nov.2006 - 10:19)
@robin
Kannst du deine Fragen auch beantworten?
Oder war die Frage eher theoretisch, während die Antworten praktisch sein sollen? :roetel:

Klar doch :D

Ich bin kein s**uelltreuer typ, bin auch früher nie gewesen. Für mich ist (war) immer 100% klar mit wem ich eine liebesbeziehung führen will und da bin (war) ich auch ansonsten absolut treu bzw. klar.
Ich musste aber leider die erfahrung machen, dass meine partnerin (und noch früher mein partner) die sache ganz anders handhaben - daran sind 2 für mich sehr wichtigen beziehungen gescheitert, WEIL sie dann eine daueraffäre draus gemacht haben, die unserer beziehung - langsam aber stetig - intimität, vertrauen, zeit geraubt hat. Beide male war dann schluss, und ich habe sehr darunter gelitten.
In den letzten jahren ist es aber so, dass ich gar keinen interesse habe, etwas so intimes mit jemandem anderen anzufangen, es passiert einfach nicht (wie mab auch sagt -_- ).
Wenn es wieder passieren würde, dann würde ich es auch tun. Ich käme keine sekunde lang auf dem gedanken, es wäre 'verrat'. Tief in mir weiß ich ganz genau mit wem ich alt werden will und ich würde nie eine parallelbeziehung am leben halten wollen! DAS würde meine jetzige beziehung viel zuviel energie kosten, und es wäre es nicht wert.
:)
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*sunshine*
Beitrag 07.Nov.2006 - 08:19
Beitrag #111


Naschkatze
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nennt mich altmodisch oder was weiß ich auch immer, aber ich bin der meinung das treue ein seeehr wichtiger punkt in einer beziehung ist!
hab ich nicht eine beziehung mit dem menschen, den ich liebe? mit dem ich mein leben verbringen möchte - "in guten wie in schlechten zeiten"?
sicherlich sind manche situationen verlockend, aber kann man seinen "trieb" nicht zurückstecken für den menschen, den man liebt?

ach ich weiß auch nicht - ich kann nur soviel sagen, ich könnte in solch einer beziehung nicht leben.

lg
*sunshine*
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robin
Beitrag 07.Nov.2006 - 09:20
Beitrag #112


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hallo sunshine :)
Bist du in so eine 'verlockende situation' schon mal geraten?
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*sunshine*
Beitrag 07.Nov.2006 - 10:26
Beitrag #113


Naschkatze
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hallo robin!

nein, nicht wirklich! aber wie schon gesagt, ich bin der meinung eine beziehung ist nun mal eine beziehung und nicht nur einfach ein mittel zum zweck, dass ich mich zwischen meinen affären, oder was es halt ist, nicht einsame fühle.

meine freundin meint zwar auch, dass wir nicht wissen was die zeit alles mit sich bringt, aber meine einstellung will ich mir beibehalten.
ich glaub nicht, dass ich es akzeptieren könnte, wenn meine freundin immer mal wieder den charme anderer frauen erliegt und somit gehts ja umgekehrt auch nicht. könnte ja nicht sagen, du darfst nicht, aber was ich will, das ist meine entscheidung. wenn beide natürlich damit klarkommen, dann ist das sowieso deren entscheidung.

LG
*sunshine*

Der Beitrag wurde von *sunshine* bearbeitet: 07.Nov.2006 - 13:24
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McLeod
Beitrag 07.Nov.2006 - 12:06
Beitrag #114


mensch.
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QUOTE (*sunshine* @ 07.Nov.2006 - 10:26)
...wie schon gesagt, ich bin der meinung eine beziehung ist nun mal eine beziehung...

Das ist ein interessanter Satz, sunshine.

Eine Beziehung ist so, wie wir sie wollen - letztlich. Wenn ich Dich richtig verstehe, willst Du sie monogam. Nennst es "Trieb zurückstecken". Daraus entnehme ich (und korrigier mich bitte sofort, wenn ich falsch liege), daß Du Sexualität mit anderen als triebhaft / triebgesteuert definierst.

In diesem Punkt lägen wir (so ich Dich richtig verstanden habe) weit auseinander. Sex mit anderen hat in meinen Augen manchmal etwas mit Triebhaftigkeit zu tun. In der Mehrzahl scheint es mir (ich bin da keine (S)Expertin) allerdings sehr viel mehr mit Zwischenmenschlichem, mit Kommunikation, Begehren, Nähe, Vertrauen zu tun zu haben. Insofern würde Monogamie bedeuten, etwas vielschichtiges & sinnliches "zurückzustecken". In der Theorie finde ich, das ist einen Verlust.

Die Praxis sieht letztlich anders aus. Beziehung ist auch - in gewisser Weise - ein Geschäft. Ein Vertrag. Meist unausgesprochen. (Hier liegen *altklug-Modus on* die meisten Tücken, sobald sich die Vorstellungen unterscheiden und nicht drüber geredet wird*altklug-Modus off*) Und Monogamie, das Versprechen sexueller Treue, ist eines der größten Güter bei diesem Geschäft. Im Grunde geht es allerdings - so meine spontane und sicherlich noch reversible Theorie - um ein Kombipaket: "ich bin Dir treu, dafür vertraust Du mir und ich Dir auch, solange Du treu bist. Wir versprechen uns Exklusivität, dafür sparen wir uns diverse Safer Sex-Praktiken und Gesundheitschecks." Und oft wird gerade durch diese Exklusivität die eine Freundschaft und Vertrautheit herausgehoben aus all den anderen. Hier ist *die* Freundin - dort ist *eine* Freundin...

Ich bin mir, obwohl ich sie praktiziere, nicht schlüssig, was Monogamie letztlich nutzt. Vom gesundheitlichen Aspekt mal abgesehen. Beziehung ist nunmal Beziehung. Ich könnte es doch theoretisch so gestalten und definieren, daß sie das auch ist, während ich sexuell untreu bin. Oder? Schau ich mich bei meinen schwulen Freunden um, dann funktioniert das in manchen Fällen sehr, sehr gut und dauerhaft. Nicht gewissenlos, nicht rücksichtsfrei, sondern im Gegenteil herzlich, liebend und respektvoll.

Hm.

McLeod

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 07.Nov.2006 - 12:08
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*sunshine*
Beitrag 07.Nov.2006 - 12:24
Beitrag #115


Naschkatze
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hallo mcleod!

es ist nicht so das ich sexualität nur triebhaft nennen will, aber besteht zb ein ons nicht hauptsächlich aus reinem sex ohne wirkliche gefühle? sind wir in solchen punkten "triebgesteuert", oder ist es wirklich das interesse an der person dahinter, um nähe, wärme, etc zu spüren? wenn ich diese bedürfnisse spüren will, warum sollte sie dann jemand stillen mit dem mich nichts verbindet? wo doch aber meine freundin daheim auf mich wartet?

die vorstellung, dass so etwas in eine beziehung routine wird, ist für mich wirklich nicht zu verstehen.
kommt man nach dem fremdgehen heim, legt sich ins bett, drückt seiner freudin einen kuss auf, kuschelt man sich an sie und wünsch sich eine gute nacht?
ich weiß, dass es in vielen partnerschaften gang und gebe ist, aber ich kann mir für mich nicht vorstellen, dass es eine beziehung nicht doch belastet und somit zu reiberein führt.


lg

Der Beitrag wurde von *sunshine* bearbeitet: 07.Nov.2006 - 12:29
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shark
Beitrag 07.Nov.2006 - 13:06
Beitrag #116


Strösenschusselhai
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Nun, ich lebe in meiner Beziehung monogam. Und dennoch (?) hat Sex für mich einen großen Stellenwert.
Aber ich bin eben ein Typ Mensch, der nicht leidet, wenn er eine "lockende" Situation außerhalb der Beziehung "ungenutzt" verstreichen lässt. Und "reinem" Sex (ohne Gefühle) kann ich eh nichts abgewinnen.

Dennoch: die, die das können und wollen, sollen das auch tun - wenn sie das mit ihren Partnerinnen so auch vereinbart haben.

Ich halte es da mit Mab, die schrieb, dass das das Wichtigste daran ist und Bewertungen total unnütz und irrelevant sind. :zustimm:
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LadyGodiva
Beitrag 07.Nov.2006 - 13:12
Beitrag #117


Strøse
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Ich merke, dass ich mich fast schon beleidigt fühle, wenn meine mehr oder weniger frei ausgelebte Lust an Frauen an sich als purer "Triebabrieb" dargestellt wird.
Frauen können so grandios sein, weshalb ich situativ die eine oder andere ziemlich unwiderstehlich finde.
Nun scheint es eben bei mir weitaus häufiger vor zu kommen, dass ich Lust auf ein zugegebenermaßen recht einseitig zielorientiertes Begegnen mit Weiblichkeit habe, als dass bei mir postkoital sofort bürgerliche Romantikvorstellungen getriggert und gleich nach anderen Kontexten gefahndet werden müssen.

Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte: selbst wenn hinter meinem Begehren "nur" Trieb steckt - so lange es zur allgemeinen Freude gereicht, was ist daran auszusetzen?
Mir ist scheint liebe(nde)r, ich darf mich aus freien, eigenen Stücken beschränken zu dürfen, als dass mir der Mensch, der mir wort- oder gar tatenreich B) seine Liebe darbreitet, eindeutig klar macht, wo die dann auch sofort enden wird - nämlich dann, wenn ich ehrlich zu mir, ihr und ggf eben noch einer Dritten bin.
Liebe ist für mich wesentlich kostbarer und weiter als es irgendein Wenn-dann-Planspiel schützen oder überhaupt berücksichtigen könnte.

edit: äh, ja, ich wollte eigentlich nur damit zum Ausdruck bringen, dass Mab und Shark schon irgendwie ;) Recht haben - darlegen ist konstruktiver als abwerten.

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 07.Nov.2006 - 14:02
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shark
Beitrag 07.Nov.2006 - 13:15
Beitrag #118


Strösenschusselhai
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QUOTE (LadyGodiva @ 07.Nov.2006 - 13:12)


Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte: selbst wenn hinter meinem Begehren "nur" Trieb steckt - so lange es zur allgemeinen Freude gereicht, was ist daran auszusetzen?

Gar nichts ist daran auszusetzen. :)
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LadyGodiva
Beitrag 07.Nov.2006 - 13:26
Beitrag #119


Strøse
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Ja, natürlich. Verehrung (und auch wenn es nur die einer willkürlichen Abstraktion ist) beinhaltet ja ganz viel Respekt, besteht sogar vielleicht ganz und gar daraus.
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McLeod
Beitrag 07.Nov.2006 - 13:49
Beitrag #120


mensch.
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QUOTE (Mab @ 07.Nov.2006 - 12:39)
QUOTE (McLeod @ 07.Nov.2006 - 12:06)
In der Mehrzahl scheint es mir (ich bin da keine (S)Expertin) allerdings sehr viel mehr mit Zwischenmenschlichem, mit Kommunikation, Begehren, Nähe, Vertrauen zu tun zu haben. Insofern würde Monogamie bedeuten, etwas vielschichtiges & sinnliches "zurückzustecken". In der Theorie finde ich, das ist einen Verlust.

:(
Dann sind die monogamen Lesben verarmte unkommunikative Menschlein?

Mir gefällt diese Betrachtungsweise so gar nicht, ich altes Plapperweib, ich.

Nun, zum Glück hab ich das weder gemeint noch geschrieben.

QUOTE (*sunshine*)

...besteht zb ein ons nicht hauptsächlich aus reinem sex ohne wirkliche gefühle?


Wie gesagt, sunshine... ich bin keine Expertin. Jedoch mich deucht, Deine Vorstellung entspricht nicht der Realität. Oder Du definierst ONSs auf eine sehr bestimmte Art und Weise, die auch viele andere sexuelle Einmal-Erlebnisse nicht zutreffen wird.

Vor ein paar Jahren hab ich mal wild getextet, daß bei ONSs die Selbst-Liebe das gegenseitige Lieben ersetzen würde. Tät ich heute nicht mehr so unterschreiben. Zum einen denke ich (ich seh mich da allerdings immer noch nicht als Maß der Dinge ;o) ), daß es Sex ohne Gefühle (so ganz ganz ganz ohne) nicht geben kann. Schließlich kann kein Mensch plötzlich das Empfinden ausschalten. Und wenn, dann würde es keinen Spaß machen und dann würden die Menschen - insbesondere heutzutage - ja nicht mehr praktizieren. Okay... ein gewisser autodestruktiver Touch steckt in der heutigen Zivilisation. *schmunzel* Anyway... Heuer jedenfalls denke ich - und z.B. Lady Godivas Posting bestärkt ich darin - daß Sexualität auch ohne Beziehung (im landläufigen Sinne) erfüllend, empfindungsreich, nah und vertraut gelebt sein kann. Eben nicht:

QUOTE (*sunshine*)
sind wir in solchen punkten "triebgesteuert", oder ist es wirklich das interesse an der person dahinter, um nähe, wärme, etc zu spüren? wenn ich diese bedürfnisse spüren will, warum sollte sie dann jemand stillen mit dem mich nichts verbindet? wo doch aber meine freundin daheim auf mich wartet?


Klar, wenn mich nichts mit einer anderen Frau verbindet ist auch meine Motivation, mit ihr Sex zu haben jenseits des Gefrierpunkts. Doch es gibt ganz viele Frauen und Menschen, mit denen mich etwas verbindet. Und einige, mit denen ich mir Sex vorstellen kann (oder auch schon hatte, denn (vermutlich) reden wir hier die ganze Zeit über serielle Monogamie, oder?)...

Hm... sehen wir die Welt, das Leben und uns selbst zu unterschiedlich, um noch weiter, als über den Austausch der Standpunkte hinaus, darüber zu sinnieren?

McLeod, nachdenklich
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