neue zähne, wer soll das nur bezahlen? Einstellungen

[DerTagAmMeer]

hab lang gegrübelt ob das thema "kleinwagen im mund" vielleicht doch besser unter "politik & wirtschaft" oder "lesbische spartipps" aufgehoben wäre ... mich aber wegen vorläufig gutem ende doch für den "wellnessbereich" entschieden.
bislang war das verhältnis zwischen meinem zahnarzt und mir ja meist von gegenseitigem verständnis geprägt und dementsprechend günstig. er berücksichtigte mein geringes schmerzbedürfnis und zeigte sich großzügig im umgang mit narkosespritzen; ich sah ein, dass den ordnungsgemässen pflichtreparaturen auch ein paar leckerlis folgen sollten und akzeptierte, dass ein wenig ästhetischer schnick-schnack auch meinem lächeln nicht die individuelle note rauben würde. diesbezüglich gelang es mir, mit meinen vor 16 jahren reimplantierten (und dementsprechend wurzelgefüllten) schneidezähnen sein zähnärztliches interesse zu wecken. wurzelkanalbleaching! ganz tolle neue möglichkeit! mal abgesehen von den normalpannen beim anwenden neuer methoden (die spitze der spritze platzte ab und verzierte die zahnarztheferin an händen und armen, mich in gesicht und hals mit diesen dekorativen leuchtend weißen wasserstoffperoxidverätzungsflecken) und der notwendigkeit von 4 statt 1-2 neufüllungen ließ sich am ende sogar ein leichtes farbergebnis erkennen!
dummerweise fand der eine zahn die vergrößerung der bohrung weniger spaßig und brach kurzerhand ab. kein schönes gefühl - ich rate davon ab, mir nachzueifern!
ich also mit zitternen knien, hand vorm mund, und wackelndem schneidezahn zum gott meines vertrauens, der mir die zwei vorderen freunde kurzerhand zusammenklebte und mir spontan seinen folgeplan vorlegte:
implantat wäre ungünstig, weil dem zahn daneben langfristig das gleich schicksal blühen könnte, brücke über 3 zähne wäre optisch untragbar, darum also der masterplan: alle verbleibenen schneidezähne abschleifen und komplett neue frontverblendung.
der kostenvoranschlag war ähnlich brutal: 2000 euro eigenbeteiligung bei 100% kostenübernahme der krankenkasse wegen akuter armut meinerseits. allerdings inklusive provisorium und taxifahrt zum kieferchirurgen, der die drecksarbeit (das erntfernen der wurzelreste) erledigen sollte.
glücklicherweise plagte mich nach einer katastrophalen weissheitszahnentfernung vor drei jahren eine völlig irrationale aber umso heftigere skepsis gegenüber freischaffenden kieferchirurgen in zusammenarbeit mit befreundeten zahnärzten - weshalb ich mich eigenständig mit dem masterplan in die uniklinik begab, die mir schon als kind die von der straße gesammelten beisserchen so liebevoll wieder eingesetzt hatte und in verklärter erinnerung geblieben war.
und nun das gute ende: abgesehen davon, dass ich meine zähne behalten darf, kann das setzen des implantats in eine studie eingegliedert werden, die mir die materialkosten erspart und die behandlung zudem unter versicherungsschutz stellt. abgesehen davon sind die wiss. mitarbeiter/innen noch genauso umsichtig, freundlich und gutaussehend wie vor 16 jahren ;)
der zahnarzt meines vertrauens hingegen war von meiner eigeninitiative weniger erbaut, wandelte sich von verständnisvoll zu beleidigend und bewies im "beratungsgespräch" ein verkaufstalent von dem so mancher scientologe nur träumen kann.

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 08.Dec.2004 - 19:06

[Liane]

:blink: Was für ein Alptraum *schauder*

Das mit der abgerutschten Spitze der Spritze mit Wasserstoffperoxid kannte ich schon - die Assistentin wurde sowas von zusammengestaucht.... (nicht von mir). Ich rate übrigens, das Zeug sofort gründlich abzuwaschen (und Kleidungsstücke in Wasser zu legen, sofern man noch genug sonstiges anhat) - entgegen der Beteuerungen von "Fachleuten" gibt das auf empfindlicher Haut jahrelang Narben....

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 31.Dec.2005 - 11:59

[rowan]

das ist ja einfach nur super heftig. da fällt einem echt nichts mehr zu ein. wenn sowas ansteht, dann sollte man sich echt noch eine weitere meinung einholen. ich weiss, sowas passiert immer wieder und überall, aber ich finde das sehr unmoralisch, so gewissenslos. bei mir steht im januar eine krone an, der unfallzahn von vor 16 jahren hält nicht mehr. im moment ist er zwar wieder "komplett" mit füllung, aber die wackeln schon wieder. ist halt nicht mehr viel echter zahn übrig, da musste auch noch reingeohrt werden wegen wurzelbehandlung...

da hole ich mir keine zweite meinung ein, zum einen merk und weiss ich ja, was von dem zahn noch übrig ist und wie schlecht die füllungen halten, zum anderen hat mein zahnarzt mir bei einem anderen frontzahn (gleicher unfall), wo vor ein paar monaten die füllung rausgefallen ist, abgeraten ihn zu überkronen. weils einfach nicht nötig ist, die füllung ist nur raus, weil sie ein paar jahre alt war und der zahn ist ansonsten vollkommen gesund und genug echter zahn vorhanden, dass diese füllung wieder ein paar jahre halten wird. optisch ist auch nichts zu sehen. nach dem ich jetzt dein posting gelesen habe bin ich froh, dass mein zahndoc wohl nur das macht, was auch notwendig ist (oder kronen bringen zu wenig geld, andere probleme hab ich ja nicht mit zähnen gehabt bisher was zuzahlungen anbelangt).

bin mal gespannt, was ich zuzahlen muss, 50% ist glaub ich eigenanteil (hab ne lücke im bonusheft).

werde an dich denken, wenn ich auf dem zahnarztstuhl sitze, geteiltes leid ist halbes leid ;)

[kahikatea]

Von Zahn- und anderen Ärzten, die Schwierigkeiten mit Eigeninitiative ihrer PatientInnen oder dem Einholen einer zweiten Meinung haben, halte ich mittlerweile generell lieber Abstand. Mit den Konsequenzen einer Behandlung muß schließlich ich leben, nicht die Ärzte.

Skepsis gegenüber manchen freischaffenden Kieferchirurgen finde ich leider auch aus eigener Erfahrung ganz und gar nicht irrational. :ph34r: Diejenigen mit eigener Klinik oder Belegärzte an - womöglich zweifelhaft beleumundeten - Krankenhäusern legen übrigens auch nicht unbedingt ein weniger eigenartiges Verhalten an den Tag. *grummel*

[rebecca]

[rowan]

[rebecca]

[lioness]

Oh, ich hasse Zanhärzte so sehr. <-- *leider böse phobie hat*
Nun ist über die Feiertage das Elend passiert: mir ist die Hälfte eines Backenzahns weggebrochen. Also es stehen quasi noch zwei von vier Wänden. Dazu muß ich sagen, dass der Zahn aufgrund einer aus Panik abgebrochenen Wurzelbehandlung offen war. Jaa, ich weiß, ich bin an dem ganzen Übel schuld. :(
Jetzt hoffe ich, dass eine von euch zufällig Ahnung hat, was dann beim Zahnarzt passiert. Kann man den Zahn wieder aufbauen, wird der gezogen oder was könnte der sonst noch so mit mir anstellen? *zitter* Ich weiß ehrlich gesagt echt nicht, wie ich da überhaupt hinkommen soll. Ich drehe ja nur zu gerne vor der Praxistür wieder um... :ph34r:

[rowan]

@rebecca: axo, ich hatte gedacht, die zuzahlung insgesamt beläuft sich nur noch auf 15-20% statt 50/60%. also das die festbeträge ungefähr dem prozentsatz von 15/20 % der gesamtkosten entspricht. bin ja mal gespannt auf januar

@lioness
da du die wurzelbehandlung nicht beendet hast wird eintweder eine weitere wurzelbehandlung nötig sein, sollte aber alles abgeheilt sein, dann bekommst du eine wurzelfüllung (tut beides nicht weh. hatte durch die entzündung schmezen gehabt, aber die behandlung tat gar nicht weh, die ersten stunden nach der wurzelfüllung hatte ich einen leichten druck, nicht schmerzhaft, eher unangenehm. das war aber schnell vorbei, wahrscheinlich ungewohnt einfach nur, dass die wurzel wieder zu ist).
dann wird es drauf ankommen, wie stark dein zahn kaputt ist. entweder kann man ihn wieder mit füllungen aufbauen, tut auch nicht weh und das wars dann auch, wenn er zu kaputt ist, dann gibbet eine krone. das unangenehmste an kronen fand ich bisher immer den abdruck machen, das gefühl, wenn der abdruck vom gebiss abgezogen wird ist so ekelig (aber schmerzfrei) es fühlt sich an, als würden alle zähne gleich mit raus gehen (was sie natürlich nicht tun). *schauder* die betäubungsspritze pieckst etwas, dann wird der zahn abgeschliffen, wieder ein abdruck gemacht (ja, wenn man denkt, den abdruck hat man nun hinter sich, dann kommt der zweite *nochmalschauder* ;) ) dann kommt das provisorium drauf und anhand der abdrücke erstellt der zahntechniker die krone. die wird dann ein paar tage später draufgesetzt (auch schmerzfrei) und das war es. durch die betäubung tut das abschliefen des zahnes nicht weh, weiterhin vermute ich mal, das dein nerv eh gezogen wurde (oder wie immer man das auch nennt) wegen der wurzelbehandlung. also alles im allen halbe länge, besonders wenn du auch im moment keine schmerzen hast.
so schnell wird eigentlich kein zahn gezogen. und da noch wurzelbehandlungen anscheinden bei manchen zahnärzten das loch bleibt bis zum abschluss der behandlung kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen, dass es jetzt soooooo geschadtet hat. mal abgesehen von der instabilität des zahnes. also von daher, kopf hoch :troest:

[lioness]

Danke, rowan. In zwei Stunden ist es soweit und ich schlottere jetzt schon. Aber ein biiiiiiiiiißchen Mut hast du mir gemacht.