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> anonyme geburten
blue_moon
Beitrag 12.Jan.2005 - 16:26
Beitrag #1


strösen macht blau!
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anonyme geburten sind geburten, bei denen frauen anonym im krankenhaus ein kind gebären und es anschliessend zur adoption freigeben. bislang haben die behörden diese vorgehensweise geduldet - obwohl sie unter strafe steht, weil sich die mutter der unterhaltspflicht entzieht. - offenbar soll sich diese praxis jetzt ändern. seit montag ermittelt die düsseldorfer staatsanwaltschaft gegen zwei mütter, die sich ihrer verantwortung durch eine anonyme geburt entzogen haben. bei einer verurteilung drohen bis zu drei jahren gefängnis.

zu befürchten ist, dass die verschärfung der praxis zur folge hat, dass die zahl der ausgesetzten neugeboren steigt, und dass solche geburten demnächst wieder unter widrigsten bedingungen und ohne ärztliche betreuung stattfinden werden.

zum weiterlesen: artikel in der fr

edit: korrektur strafmass

Der Beitrag wurde von blue_moon bearbeitet: 12.Jan.2005 - 18:29
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DerTagAmMeer
Beitrag 12.Jan.2005 - 18:23
Beitrag #2


Adiaphora
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:no:
was soll das denn bitte?
lässt sich dagegen was tun?
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LadyGodiva
Beitrag 12.Jan.2005 - 18:32
Beitrag #3


Strøse
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In der nahezu rührenden Sorge um den Apfel, der nicht offensichtlich nur in sehr abgesteckten Grenzen vom Baum fallen darf, werden die Nöte und Notlagen hunderter Frauen erstickt - bei dieser Politik der Anmaßungen frage ich mich wirklich, wie viel denn ein Leben in Korrelation zur administrativen Erfassung zählt.
Ätzend und für einige gar tödlich deutsch.
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blue_moon
Beitrag 12.Jan.2005 - 18:38
Beitrag #4


strösen macht blau!
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dagegen was tun? hm.... ja, die gesetze ändern. so wie sich das ganze darstellt, guckt die polizei einfach weg, obwohl sie vom gesetz her eigentlich was tun müsste. dass sie jetzt eingreift ist wohl dem umstand geschuldet, dass es eine denunziaton (anders kann ich das gerade nicht nennen, ich find die ganze aktion entsetzlich) gegeben hat, der man jetz nachgehen muss. - selbst wenn die polizei anschliessend wieder wegguckt, eine verurteilung der 'täterinnen' spricht sich ganz sicher rum und sorgt dafür, dass die angst, erwischt zu werden, die frauen von krankenhäusern fernhält.
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alba
Beitrag 12.Jan.2005 - 19:07
Beitrag #5


Gut durch
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hier stellt sich wieder einmal die perverion eines reglementierenden staatswesens in seiner schönsten form dar: es bleibt der demokrtisierten staatsbürgerin nichts, als sich der für sie konstruierten rolle (und natürlich möglichst ausschließlich auszuübenden tätigkeit) einer liebenden und fürsorglichen mutter hinzugeben. sonst wird hemmungslos ge- und verurteilt, und zwar kräftig. dass es durchaus menschen gäbe, die solch anonym geborene babys mit offenen armen und sehr viel liebe aufziehen würden, ist bei bekannter leiblicher mutter, so scheints, unerheblich. was kümmert den staat das durch eine unmotivierte mutter erniedrigte baby, wenns doch im schoße der von ihm konstruierten traumfamilie aufwächst??

(IMG:http://www.mainzelahr.de/smile/boese/bur2.gif) (IMG:http://www.mainzelahr.de/smile/boese/motz2.gif)

zum ko****, dieses schei** herrschaftssystem..

(´tschuldigung für den ausbruch..)

edit: nach dem post von shark erschien mir meiner etwas zu pauschal und aggressiv den müttern unter uns gegenüber formuliert. das sollte es natürlich nicht sein!! mir gings um fremdbestimmung/definition der geschlechterrollen und -aufgaben durch staatliche verbreitung und unterstützung von idealbildern.
habe das ganze versucht, als kritik am staatssystem zu verdeutlichen.
ich hoffe, ich hab keine verletzt? :unsure:
wenn doch, tuts mir wahnsinnig leid!!!!


Der Beitrag wurde von alba bearbeitet: 14.Jan.2005 - 13:19
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kahikatea
Beitrag 12.Jan.2005 - 19:23
Beitrag #6


Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin
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Weiß jemand, aus welcher Zeit diese Gesetze stammen? So eine widerwärtige Mischung aus Gebärmaschinen- und Abstammungsideologie passt eigentlich nur in eine Zeit.

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lioness
Beitrag 12.Jan.2005 - 19:51
Beitrag #7


Löwin mit Samtpfoten
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Na prima, wir entwickeln uns permanent zurück..
Ich bin absolut FÜR die Möglichkeit der anonymen Geburt und bin auch total begeistert von den sogenannten "Babyklappen". Leider gibt es von denen bisher noch viel zu wenig. Schön wäre, wenn jedes Krakenhaus, welches über eine Säuglingsstation verfügt, auch eine solche Klappe hätte.
Jetzt hat man dadurch gerade einem Teil der betroffenen, in Konflikte geratenen Frauen ein wenig Ballast von den Schultern genommen, werfen unsere Politiker ihnen wieder Steine in den Weg...
Unterhaltspflicht.... BLÖDSINN! Zum einen sind die betroffenen Frauen vermutlich zum größten Teil gar nicht fähig, dem Kind irgendwelche Gelder zukommen zu lassen, zum anderen haben sie, nachdem sie sich innerhalb eines bestimmten Zeitpunktes nach der Geburt nicht gemeldet haben, keine Rechte mehr in Bezug auf das Kind. Wozu also sollten sie dann PFLICHTEN haben?!?
Die zahlreichen Paare, die hierzulande liebend gerne ein solches Kind adoptieren würden, sind ganz bestimmt nicht an irgedwelchen Zahlungen der Kindesmutter interessiert, sondern wollen das Kind mit allen Konsequenzen großziehen.

*kopfschüttel* :unsure:
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shark
Beitrag 13.Jan.2005 - 08:17
Beitrag #8


Strösenschusselhai
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Auch ich, die ich ja "eine fürsorgliche...Mutter" bin, muss sagen, dass ich -und eben wahrscheinlich genau deswegen - echt entsetzt bin darüber, wie hier wieder Frauen kriminalisiert werden wegen eines "Tatbestands", den letztlich zu begehen sie unsere "feine Gesellschaft" häufig geradezu nötigt. Natürlich gibt es auch viele Frauen, die in einer ganz persönlich/emotionalen Zwangslage sind (und auch da ist es um Längen besser, die Frau ihr Baby auf diese Weise abgeben zu lassen, statt ihr in den üblichen Verfahren zusätzlich das Leben zu erschweren), aber ein großer Anteil der Frauen (und es werden- zumindest einer meiner Freundinnen gemäß, die in einer Uniklinik mit Babyklappe arbeitet-immer mehr, die in einem Briefchen erklären, sie seien finanziell am Ende, Räumungsklagen, nicht verfolgte Unterhaltsentziehung etc.; jedenfalls können sie das Baby, das sie da oft völlig alleingelassen zur Welt gebracht haben nicht behalten) hat definitiv durch unsere Politik verursachte Existenznöte und Angst vor der Zukunft! Und welche Ironie: Babyklappen als schiere Wundereinrichtung darzustellen, die Leben rettet und dann im gleichen Atemzug die zu verteufeln und zu strafrechtlich zu verfolgen, die bei der Geburt des Kindes die Hilfe einer Hebamme beanspruchen möchte.
(Auch aus einer eigenen Erfahrung bei Geburten, die ich als doula begleitet habe heraus kann ich sagen, dass Geburten länger, anstrengender und auch emotional belastender sind, wenn "zuhause" irgendetwas nicht stimmt.
Man stelle sich das psychische Supergau, das die Frauen, die vielleicht ihre komplette Schwangerschaft verbergen mussten, weil sie in unsicheren oder gar gewalttätigen Bedingungen leben, die die ganze Gefühlspalette durchmachen wie alle anderen schwangeren Frauen auch - mit Freude an dem Baby im Bauch, von dem sie wissen, dass sie es gar nicht lieben "dürfen"...-, die dann die (oft auch die erste überhaupt)Geburt alleine irgendwo, leise und versteckt allein durchstehen müssen, mit dem Wissen, dass sie das Kind ohnehin nicht großziehen können!
Das ist eine Erfahrung, die gewiss keine Frau in ihrem Leben recht überwindet!
Und das einzige bisschen Sicherheit, das da geboten werden kann; nämlich fachkundig und einfühlsam durch erfahrene Hebammen begleitet zu werden bei der Geburt - dafür sollen Frauen bestraft werden?!?
Ich bin kein boshafter Mensch, aber denjenigen, die diese Frauen denunziert haben, soll die Nase abfaulen, die sie da in Angelegenheiten gesteckt haben, von denen sie so offensichtlich keine blasse Ahnung haben!!
Und unsere Politik sollte sich mal fragen, was in diesen Zeiten schlimmer ist: ein ,zwei Kinder bis zur Adoptionsvermittlung ein paar Tage durchzufüttern, oder tote Kinder, die bei einer Geburt oder direkt danach sterben, weil ihre Mütter unversorgt in irgendeiner Ecke "werfen" müssen ?!Wenn da schon niemand die Vrantwortung für die Mütter sieht, dann doch bitte wenigstens für die Kinder!!
Und das in Zeiten, in denen gejammert wird, wir Deutschen stürben aus und gleichzeitig Kinder Luxus sind???!!
Sorry, dass ich mich hier grade auch verbal enorm echauffiere (und auch bewusst provoziere und überzeichne), aber das macht mich wahnsinnig!
Kürzlich hat mal irgendjemand mich gefragt, ob ich nicht auch finde, dass die "sache der Frau" allmählich zuende gebracht sei und zumindest hier in unserem Lande Feminismus eigentlich gar nicht mehr nötig sei, wir seien doch inzwischen gleichgestellt mit den Männern!
Keineswegs; denn müssten Männer Kinder kriegen, könnte man wahrscheinlich in jeder Tankstelle anonym entbinden....

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 13.Jan.2005 - 08:41
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lioness
Beitrag 13.Jan.2005 - 12:41
Beitrag #9


Löwin mit Samtpfoten
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Shark, du hast weder provoziert noch überzeichnet sondern eimnfach nur ein wahres Wort gesprochen und dich absolut treffend ausgedrückt. lio
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Bilana
Beitrag 14.Jan.2005 - 08:57
Beitrag #10


Capparis spinosa
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Im Grunde stimme ich euch ja zu. Und auch ich finde die Babyklappe sinnvoll. Es muss solche Möglichkeiten geben. Dennoch finde ich der Schutz der Mutter muss Grenzen haben, denn er fördert nur Unverantwortungslosigkeit bei jungen Müttern und ihrem Umfeld. Ja natürlich gibt es schlimme Umstände in denen es vielleicht nicht anders geht.
Aber wenn man sich ansieht was für Babys zur Adoption freigegeben werden, dann finde ich das schon bedenklich. Sehr junge Frauen, die nach eigenen Angaben einfach immer wieder Schwanger werden, schon 3 oder 4 Kinder ausgetragen haben. Und für die Kinde ist es oft ein hin- und her. Sicher müssten da auch Adoptionsbestimmungen konsequenter zum Schutz des Kindes gestaltet werden.
Was ich sagen will: Frau muss heut zu tage nicht einfach schwanger werden und ist machtlos dagegen. Und selbst wenn es passiert ist gibt es verschiedene Möglichkeiten.
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blue_moon
Beitrag 14.Jan.2005 - 09:52
Beitrag #11


strösen macht blau!
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hallo bilana, ich geb dir recht, dass solche missstände abgeschafft gehören. aber die strafverfolgung, wie sie oben geschildert ist, wird das nicht schaffen. abschreckung (die ich für absolut fragwürdig halte), aufklärung, aufzeigen von alternativen... das muss alles wesentlich früher greifen - und eben nicht nur bei den müttern. bei der geburt ist das zu spät - und geht letztenendes immer nur auf kosten der schwächsten.
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shark
Beitrag 14.Jan.2005 - 09:57
Beitrag #12


Strösenschusselhai
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@bilana

Ich weiß jetzt gar nicht, ob ich Dir widersprechen soll oder zustimmen - ich kann Deiner Geddankenführung nicht so recht folgen.
Willst Du sagen, dass ,weil jugendliche (Mehrfach)schwangere sich verantwortungslos verhalten, die Einrichtung von anonymen Geburtsmöglichkeiten oder der Babyklappe diese Verantwortungslosigkeit noch fördert? So nach dem Motto: macht ja nix, wenn ich jetzt schwanger bin; ich kann´s ja in die Babyklappe legen!
Also, das ist sicher nicht so. Diese Mädchen treiben lieber 5 mal ab, als 2 Babie wegzugeben, das ist ein psychologisches Phänomen: wenn das Baby da ist, ist es schwerer, sich davon zu trennen, als wenn es nur einen Zentimeter groß irgendwo im Bauch verborgen ist.
Und die Adoptionsbedingungen, von welchen Du sprichst, ändern doch an dieser Situation gar nichts - die bleiben grundsätzlich gleich, ob anonyme Geburt oder nicht. Gerade für Säuglinge gibt es nach der Kurzzeitpflege sofort Adoptiveltern und damit auch das von Dir beschriebene Hin- und Her nicht. Und entscheidet sich die Mutter innerhalb der Frist doch für das Behalten ihres Kindes- umso besser...!
Am Ende darf nicht vergessen werden, dass es um das Leben und die Gesundheit eines kleinen Menschen geht, und diese Einrichtungen retten Leben, das sonst gefährdet wäre.
Und der Letzte Satz in Deinem Beitrag legt die Auslegung nah, dass Du es besser findest, wenn Frauen abtreiben, als dass sie die Kinder abgeben. Ich wüsste gern, warum Du das so siehst.

edit:kausalfehler

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 14.Jan.2005 - 09:59
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Bilana
Beitrag 14.Jan.2005 - 11:36
Beitrag #13


Capparis spinosa
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@blue: Da hast du völlig recht.

@Shark:
Nein wie ich schon schrieb, Babyklappen sind sinnvoll. und obwohl die Strafverfolgung in diesem fall jurisctisch und irgendwo auch moralisch sinnvoll erscheint vergrößert sie nur Probleme und löst auch bei mir moralische Dedenken aus.

Was du über junge Mütter und Abtreibung/Adoption sagst ist deine Sicht der Dinge, ich sehe das anders. Oder besser gesagt ich habe andere Beispiele kennen gelernt. Das junge Frauen ihre Kinder weggeben habe, mehrfach. Oder das Jugendamt hat sie ihnen aus nachvollziehbaren Gründen weggenommen.
Besagte Frist finde ich hauptsächlich fragwürdig. Nun schwnkt eine Frau schon so sehr, das sie ihr Kind weggibt. Es kommt, dank sehr strenger Auflagen in eine behütete Familie, die sich nichts sehnlicher wünschen als dieses Baby und dann wird ihnen das Kind wieder weggenommen. Die Menschen sind am Boden zerstört. Ist die junge Mutter über Nacht menthal, emotional, organisatorisch stärker geworden das Kind selbst zu erziehen?
Ich will nicht sagen, dass die Frist völlig falsch ist, aber ich finde sie sehr fragwürdig.

QUOTE
Und der Letzte Satz in Deinem Beitrag legt die Auslegung nah, dass Du es besser findest, wenn Frauen abtreiben, als dass sie die Kinder abgeben. Ich wüsste gern, warum Du das so siehst.


Ich wollte andeuten, das es verschiedene Möglichkeiten gibt die Situation ein Kind weggeben zu müssen zu verhindern. Als erstes Mal Verhütung! Und jetzt sage nicht, das ist zu teuer. (Wenn jemand sich schon ein Kondom nicht leisten kann, wie sieht es dann mit dem entstehenden Kind aus?) Kondome gibt es kostenlos, sie werden einem nicht nachgeschmissen, aber es gibt sie. Und gerade hier, im Lesbenforum, brauche ich ja wohl nicht darauf hinzuweisen, das es ganz allgemein auch andere erfüllende Sexpraktiken gibt.
Und ja auch Abtreibung ist eine Möglichkeit. Wobei ich nicht sagen will, dass das besser ist als das Kind zur Adoption frei zu geben. Ich sehe da kein besser oder schlechter. Ich kann nur sagen, das ich froh bin, dass beide Möglichkeiten in unserem Land legal möglich sind.
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shark
Beitrag 14.Jan.2005 - 11:49
Beitrag #14


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Entkräften kann ich Deine Befürchtung, dass ein Kind aus seiner Adoptivfamilie wieder herausgeholt wird, weil die Mutter sich plötzlich eines Besseren besinnt. Die Kinder kommen bis zum Ablauf der Frist zunächst in Kurzzeitpflege.
Natürlich stimme ich Dir zu, dass die Verhütung ungewollter Schwangerschaften ein zuallererst zu erreichendes Ziel ist.
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Bilana
Beitrag 14.Jan.2005 - 11:57
Beitrag #15


Capparis spinosa
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Hm..in meiner Familie gab es einen solche Fall, wo das baby wieder rausgeholt war. und es war/ist nicht der einzigste Fall, wen man sich in Selbsthilfegruppen für Adoptiveltern (in spe) umhört.
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shark
Beitrag 14.Jan.2005 - 12:11
Beitrag #16


Strösenschusselhai
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Ich kann natürlich nichts zu den Fällen sagen, von welchen Du schribst; ich habe aber eine recht lange Zeit Familienhilfe gemacht und da unter anderem auch junge biologische Mütter betreut (im Rahmen von Erziehungshilfe, weil es "junge Erwachsene" waren), die ihr Kind wiederhaben wollten; darunter auch 2, die nach Ablauf der "Babyklappenfrist" auf Herausgabe des Kindes geklagt haben. Bei jeder der Mütter wurde eingehend (monatelang) durch das Jugendamt geprüft und keine der Mütter hat nach rechtsgültiger Adoption ihr biologisches Kind wiederbekommen.

Was ich mit meiner Antwort (Kurzzeitpflege) meinte, bezog sich jedoch lediglich auf die "Babyklappenfrist".

Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass immer und auf jeden Fall zuerst an das Kind gedacht werden muss. Und deshalb finde ich, dass die Abgabe eines Babies in der Babyklappe oder die anonyme Geburt nicht bloß strafrechtlich nicht verfolgt werden soll, sondern das Angebot dieser Einrichtungen komplett legalisiert werden sollte und einen rechtlichen Anspruch darstellen soll - für die Mutter, aber auch das Kind.

Die Fälle, die mir bekannt sind, haben nicht viel mit dem Szenario zu tun, von dem schreibst; es handelte sich dabei, und ich schrieb dies ja bereits in meinem ersten Beitrag in diesem Thread, ausnahmslos um verzweifelte Frauen, die unter Lebensbedinguingen leben, die sich viele gar nicht vorstellen können und für die die Abgabe des Kindes ein letzter großer Liebesdienst an dem Baby war, das sie selbst auch lieber behalten hätten.

Deshalb: Babyklappe und anonyme Geburt raus aus dem rechtsfreien Raum!
Und: Maßnahmen schon an Grundschulen, die über die übliche Sexualunterrichtseinheiten hinausgehen, sowie (und da kommt mal was Gutes aus Amiland) die Einführung des Baby-simulators an weiterführenden Schulen_wirkt ungeheuer ernüchternd...,
und letztlich bitte mehr Hilfe für schwangere Frauen, die sich in einer persönlichen oder finanziellen oder sonst einer Krisensituation befinden.
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