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> pränatale Diagnostik, ...ethisch vertretbar oder nicht?
Marie18
Beitrag 18.Oct.2010 - 07:26
Beitrag #1


Satansbraten
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ein hallo (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

zurzeit ein ganz aktuelles thema ist ja die stammzellbefruchtung bzw. die ethischen fragen, die hinter diesem thema stehen, ich finde das sehr interessant und wichtig.

soll man, nach einer künstlichen befruchtung, prüfen lassen, ob das kind krank sein wird und dann darauf die entscheidung basieren lassen, ob man es zur welt kommen lässt oder nicht?

und wenn das verboten werden soll, was für einen sinn hat es dann, dass ein späterer schwangerschafts-abbruch legal ist?

ich finde ja, man sollte auf keinen fall abbrechen, nur weil das kind schwerkrank ist, auf der anderen seite ist aber auch zu beachten, dass die eltern/die mutter vielleicht die belastung eines behinderten kindes nicht tragen könnte.....also alles seeeehr schwierig, finde ich.

was haltet ihr davon?
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shark
Beitrag 19.Oct.2010 - 15:32
Beitrag #2


Strösenschusselhai
************

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Hallo, Fledi.

Nein, ich finde nicht, dass das ein Extrembeispiel ist, von dem Du erzählt hast.
Ich kenne mehrere Familien, die ein Kind, das schon nicht gesund zur Welt gekommen ist, noch während der ersten Lebensjahre wieder verabschieden mussten.
Und ich selbst musste das auch tun - allerdings fast unmittelbar nach der Geburt.

Einige dieser Eltern wussten schon vorher (wenn teilweise auch noch nicht lange), dass ihr Kind behindert oder krank sein würde, Andere hatten (wie ich auch) keine der speziellen Untersuchungsmöglichkeiten während der Schwangerschaft genutzt - weil sie das Risiko invasiver Untersuchungen als höher einschätzten als die Gefahr, ein nicht gesundes Kind zu bekommen.

Besser vorbereitet waren natürlich die Eltern jener Kinder, von welchen schon vor der Geburt (ziemlich sicher) klar war, dass ihr Lebensweg ein kurzer sein würde.
Wobei eine der Mütter für sich ganz klar wusste, dass sie, hätte sie von der Behinderung früher erfahren, einen Abbruch vorgezogen hätte. Sie konnte diesen so spät aber einfach nicht mehr über sich bringen.
Dennoch: der allererste, größte Schock lag hinter ihr, bis das Kind da war.

Diejenigen, die davon überrascht wurden, ein nicht gesundes Kind zu bekommen und eine vernichtende Diagnose erst nach der Geburt erhalten hatten, fielen fast in eine Starre.

Die bisherige Überzeugung, nun beginne ein wunderbares, unbeschwertes Familienleben, aufgeben zu müssen, um das Kind, das das ihre nie würde sein können, zu trauern, gleichzeitig das Beste für das Kind zu entscheiden, das statt dessen geboren worden war und auch noch damit umgehen zu lernen, dass ihnen dieses Kind wieder genommen werden würde, war da einfach zu viel.
Ich habe diese Eltern als fast mechanisch agierende Paare empfunden - und ganz oft kam die Verarbeitung (wenn überhaupt) dieser persönlichen Tragödie erst nach dem Tode des Kindes - vorher war dafür weder Raum noch Zeit noch Kraft.

Ich habe auch deshalb Verständnis dafür, wenn Frauen, die nur per InVitro-Befruchtung schwanger werden können, gerne vor der Implantation wissen würden, ob ein Embryo frei von zu dieser Zeit diagnostizierbaren "Defekten" ist.
Das heißt ja immer noch nicht, dass diese Frauen dann ganz bestimmt eine Implantation ablehnen würden - es heißt nur, dass sie zu einem Zeitpunkt eine Entscheidung treffen könnten, da sie noch nicht schwanger sind.
Und es bedeutet auch nicht, dass sich daraus ein "Anspruch" auf ein gesundes Kind ableiten ließe - Entwicklungsstörungen im Mutterleib können ja auch bei einem als gesund in die Gebärmutter eingesetzten Embryo während der Schwangerschaft auftreten, ebenso wie Schädigungen "von außen her".

Ich fänd es einfach aberwitzig, Frauen einen Abbruch zuzumuten, den sie gar nicht verkraften müssten, würde der Empryo vor der Einpflanzung bereits untersucht - nur weil dieser extrakorporal gezeugte Embryo besser geschützt wäre als einer, der bereits im Uterus "sitzt".

Ich befürchte auch nicht, dass in Bezug auf die Untersuchungen in großem Stil Missbrauch getrieben werden würde - und womöglich dereinst homosexuell (falls sich je herausstellen sollte, dass es sich bei Homosexualität tatsächlich um eine genetische Disposition handelte), rothaarig oder braunäugig veranlagte Embryonen in den "Abfall" wandern könnten.
Ein klares Regelwerk, eindeutige Bestimmungen können das wirksam verhindern.
Es geht um schwere Krankheiten und Behinderungen bei dieser Geschichte - nicht um Haarfarben oder Sexualausprägungen.

Die Wenigen, die derart Schindluder mit der Medizin betreiben wollen, um ein "Designkind" zu bekommen, finden sicher auch heute schon ÄrztInnen, die sich dafür hergeben.
Und Die, die einfach nur großen Kinderwunsch empfinden (und das sind ja genau die, die auf natürlichem Wege nicht schwanger werden können, obwohl sie es teilweise seit Jahren versuchen), werden sich mit solchen Kinkerlitzchen nicht befassen - sie werden froh sein, überhaupt implantationsfähige bzw. genetisch gesunde Embryonen zu bekommen.
Ist ja nun beileibe nicht so, dass da eine Riesenauswahl bestünde. Zumal außerhalb des Körpers gezeugte Embryonen ohnehin häufiger genetische Störungen ausbilden als natürlich gezeugte und noch nicht einmal die Hälfte aller IVF-Behandlungen schließlich in die Geburt eines Kindes mündet.
Besonders wählerisch zu sein, erhöht die Chancen auf die ersehnte Schwangerschaft ja auch nicht gerade....



shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 19.Oct.2010 - 15:59
Bearbeitungsgrund: doppelt signiert und Wort ersetzt und Satzzeichen durch Wort ersetzt
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