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> Kleider machen Leute (Frauen)?, Klischees auch von Frauen unter Frauen (stark)ausgeprägt?
Sinai78
Beitrag 04.Jul.2010 - 16:33
Beitrag #1


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Sagt mal: Machen Kleider wirklich Leute (Frauen)??
Also mir ist es jetzt schon mehrmals passiert, dass ich etwas „schicker“ (wie definiert man das eigentlich?? Also einmal ein Kleid, einmal eine braun-weiße Tunika) herumgelaufen bin und dann jeweils (augenscheinlich aber von lesbischen) Frauen (von den Heteros bin ich das ja schon gewöhnt) sehr ! abfällig reagiert haben, so im Sinne von „was für ne aufgeblasene Tusse“. Dabei habe ich einfach Freude daran mich auch optisch mich ständig zu wandeln (+ eben auch kleidungstechnisch) sprich ich gehöre nicht in eine Schublade/Kategorie, werde da aber wohl direkt „reingestopft“??

Dabei trete ich wirklich nicht arrogant auf- jedenfalls weiß ich nix von – weil eigentlich habe ich immer einen recht offenen Blick und BIN es auch. Ich habe dieses dämliche Bewertungsprinzip nicht (oder kaum) und für mich ist nicht gleich Jede, nur als Beispiel- die einen grasgrünen schal um den Hals trägt und ein rotes Leinenkleid trägt ne „Alternative“, oder Jemand mit buntem Blümchenkleid ein „Hippie“. Soll ich mich in einen Kartoffelsack stecken damit ich auch Keine® mehr „aufstoßen“ kann oder was?

Ich fühle mich in solchen Situationen echt unfair und auch sch…behandelt und ich sehe das auch nicht ein. Weil, Erstens kennt man MICH nicht, zweitens kenne ich Diejenigen nicht DIE diese Abschätzigkeit mir Gegenüber so offen nach Außen tragen. Wie also will man mich beurteilen (auschließlich nach meiner Kleidung?? Morgen hab ich ein T-schirt an wo drauf steht: Ich bin nicht auf dieser Welt um so zu sein wie Andere es gern hätten –hab ich tatsächlich- und ne kurze Hose- und dann??? „passe“ ich auf einmal DOCH ins Bild oder wie?)). Was soll das?.... Habt ihr selbst zeitweise beschriebenes Denken, wo ihr meint zu wissen um welche „Art“ von Frau es sich handelt nur weil sie gekleidet ist wie sie (GERADE) gekleidet ist?? Und wie sehen diese Klischees denn bei Euch aus? (falls vorhanden). Welche "Art" von Frau trägt welche Kleidung? (IMG:style_emoticons/default/morgen.gif)

Fragende Grüße
ich (mal wieder)
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dandelion
Beitrag 04.Jul.2010 - 17:17
Beitrag #2


don't care
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(IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Langeweile?

Je nach Stimmung und/oder mir entgegenlaufendem Outfit werde ich schon manchmal flapsig - allerdings kommentiere ich, wenn ich ein Outfit kommentiere, auch das Outfit und nicht die Trägerin. Wenn diejenige sich dann beschweren möchte, soll sie's gerne tun. Es ändert nichts an meiner Meinung, und die Trägerin wirkt auf mich ab diesem Punkt eher ein bißchen unentspannt als irgendwas kleidungsspezifisches. Der Kommentar galt schließlich von vornherein ihren Klamotten und nicht ihr.

Es gibt ein paar Schubladen, mit denen ich gern spiele. Wenn ich daraufhin darin lande, finde ich das in erster Linie lustig - denn offenbar darf ich Kleidung tragen, in der ich mich wohl fühle, und gleichzeitig als XYZ verkleidet rumlaufen. ungeheuer praktisch (IMG:http://www.greensmilies.com/smile/smiley_emoticons_freu2.gif)
Eine Frau, die mir daraufhin tatsächlich in unverhohlener Ablehnung begegnet - je nun, die lächle ich für ihren Anflug von Kleingeistigkeit aus.

Sollte mir die selbe Frau (egal aus welchem der beiden Kontexte) andernorts völlig entspannt und freundlich begegnen, bin ich positiv überrascht, und sonst ist auch gut.

Nebenbei: ein Kartoffelsack würde vermutlich noch mehr Aufmerksamkeit auf dich ziehen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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Liane
Beitrag 04.Jul.2010 - 21:56
Beitrag #3


Heiligenanwärterin
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Deine Umgebung (Menschen, die Dich gar nicht kennen) reagiert unangenehm, wenn Du Dich schick kleidest? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Wo tust Du das denn? Bist Du sicher, dass Du die Reaktionen richtig deutest? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

Die Menschen sollen anziehen, was ihnen gefällt, was für sie gerade praktisch oder angenehm ist, was sie sich leisten können, was gerade sauber im Schrank liegt....
Wieso soll ich von der Kleidung auf den Menschen schließen? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)
Wenn jemand regelmäßig in schmutziger oder stinkender Kleidung auftaucht, könnte ich denken, dass der Mensch zuhause im Chaos lebt und keinerlei Wert auf Sauberkeit legt. Ich könnte aber auch denken, dass der Mensch keinen guten Geruchssinn hat oder kurzsichtig ist und die Flecken nicht bemerkt. Oder, dass der Mensch zufällig immer gerade an dem Tag, an dem wir einander begegnen, Pech hat, weil ihm/ihr jemand den Kaffee über die Jacke schüttet, das Kleid bei der Fahrradpanne schmutzig wird oder ihm eine Taube auf die Schulter k****.

Ich kenne aber einige Leute, die es irritiert, wenn ich anders gekleidet erscheine, als sie es gewohnt sind.
Es gibt sogar Leute, die es sehr irritiert, wenn ich mich nicht nach ihrem Verständnis von "richtiger" Kleidung richte. Jedem das seine... (IMG:style_emoticons/default/pfeif.gif)

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 05.Jul.2010 - 08:58
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Kara
Beitrag 05.Jul.2010 - 08:36
Beitrag #4


Naschkatze
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hallo sinai,

also, ich finde es sehr schön, wenn sich frauen hübsch kleiden und sich als frau zurecht machen..ich stehe eher nicht so auf die holzfällerfraktion, wobei ich mich auch schon sehr in frauen verliebe und verliebt habe, die optisch nicht meinem ideal entsprachen, weder körperlich noch kleidungsmässig.. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) , wenn frauen zu sehr geschminkt und overdressed sind, gefällt es mir nicht, dezent und weiblich muss es bei mir sein!
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Liane
Beitrag 05.Jul.2010 - 09:01
Beitrag #5


Heiligenanwärterin
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@kara
Frauen machen sich immer "als Frauen" zurecht - was sonst, wenn sie Frauen sind? Du begibst Dich auf sehr dünnes Eis, zudem geht es in diesem thread nicht um den bevorzugten Frauentyp. (IMG:style_emoticons/default/ph34r.gif)
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malene
Beitrag 05.Jul.2010 - 09:56
Beitrag #6


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ZITAT(Sinai78 @ 04.Jul.2010 - 17:33) *
Sagt mal: Machen Kleider wirklich Leute (Frauen)??
Also mir ist es jetzt schon mehrmals passiert, dass ich etwas „schicker“ (wie definiert man das eigentlich?? Also einmal ein Kleid, einmal eine braun-weiße Tunika) herumgelaufen bin und dann jeweils (augenscheinlich aber von lesbischen) Frauen (von den Heteros bin ich das ja schon gewöhnt) sehr ! abfällig reagiert haben, so im Sinne von „was für ne aufgeblasene Tusse“. Dabei habe ich einfach Freude daran mich auch optisch mich ständig zu wandeln (+ eben auch kleidungstechnisch) sprich ich gehöre nicht in eine Schublade/Kategorie, werde da aber wohl direkt „reingestopft“??


Ich bin sprachlos. Leute, die Dich gar nicht kennen, machen Dir Bemerkung bezüglich Deiner Kleidung? Mit welchem Recht? Warum glauben sie, dass Dich ihre Meinung interessieren könnte?

Andererseits, nach dem ersten Erstaunen, würde ich an Deiner Stelle eher amüsiert oder gleichgültig reagieren. Die Meinung von Leuten, die so intolerant, kleinlich und selbstzufrieden sind, dass sie glauben, sie müssten Dir ihren Geschmack aufzwingen und/ oder ihr Schubladendenken laut mitteilen, würde ich nicht weiter ernst nehmen. Oder, frei nach Elke Heidenreich:“Es gibt Leute, denen ich auf gar keinen Fall gefallen möchte.“
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QueerLife79
Beitrag 05.Jul.2010 - 10:35
Beitrag #7


Filterkaffeetrinkerin
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Ich möchte da auch etwas gegensteuern. Mir ist es im Prinzip absolut egal, was wer wo anzieht oder trägt. Ich finde es absolut idiotisch, bestimmte Kleidungsstücke oder Outfits auf ein bestimmtes Geschlecht zu reduzieren. Sprich: nur wenn sich eine Frau weiblich kleidet ( Kleid, Rock, Absätze, Handtasche..) und sich schminckt, gilt Sie als "richtige" Frau und wird auch so wahrgenommen. Stichwort gesellschaftliche Normung?

Gut und schön, aber dass heißt noch lange nicht, dass Frauen, die diesem Stereotyp nicht entsprechen oder nachkommen wollen dann automatisch zur "Holzfällerfraktion" gehören und Ihnen deswegen ihre Weiblichkeit aberkannt wird!! Eine Frau definiert sich durch wesentlich mehr als nur durch Kleidung meiner Meinung nach!

Meine Beobachtungen gehen dahin, dass "elegantere" Kleidung (egal, ob bei Mann oder Frau) in der Regel immer eine etwas positivere Reaktion hervorrufen als Freizeitkleidung. Es hat vielleicht mit Status oder Image zu tun, nach dem Motto: wer sich schick kleidet hat auch das nötige Geld dafür oder achtet zumindest auf seine äußere Erscheinung etc. Beide Aspekte sind in unserer Gesellschaft sehr gefragt und angesehen.

Kleidung ist gleichzeitig auch eine Art "Aushängeschild". Ob man es will oder nicht - man ordnet darüber automatisch andere Menschen in das eigene Weltbild ein. Das ist denke ich auch zum Teil normal, weil man von klein auf so konditioniert wird. Es fängt doch schon bei gewissen Berufsgruppen an. Bus- und Bahnfahrer, Handwerker, Polizei usw. Mitarbeiter des Bank - und Finanzsektors, der Politik, Werbung etc. treten immer in "seriösen", glatten Kleidungsstücken auf. Und natürlich erwische auch ich mich dabei, dass ich Menschen auf der Straße oder in der S-Bahn durch ihr Auftreten in die eine oder andere Kategorie stecke. Ich finde das aber nicht schlimm.

Mir ist doch umgekehrt genauso bewusst, dass die Anderen das Gleiche mit mir tun. Jeder, der nicht sein Häuschen hinterm Mond hat, wird schnell erkennen können, mit wem oder was er es zu tun hat. Meine Kleidung liefert ebenso Anhaltspunkte bezüglich Lebensart oder Persönlichkeit. Es mag oberflächlich klingen oder erscheinen, aber so funktioniert unsere Gesellschaft nun mal. Der Fehler, der oft gemacht wird liegt nur darin, das Wesen eines Menschen durch seine Erscheinung zu beurteilen! Das, ist dass, was mich oft stört!

Ein Mann oder eine Frau die morgens im Anzug in der S-bahn sitzen und die Financial Times lesen, werden wahrscheinlich nicht in einer Autowerkstatt oder Bäckerei arbeiten, aber es wäre in meinen Augen überheblich Ihnen deswegen auch gleich Charakterzüge wie z. B kapitalistisch, arrogant oder kleinbürgerlich in die Schuhe zu schieben. Natürlich wird es gemacht, aber ich versuche bei diesen Dingen so weit wie möglich vorurteilsfrei zu bleiben...klappt selbstverständlich auch nicht immer. Am Ende sind wir eben alle doch nur Menschen, die kleine Denkboxen im Kopf haben und brauchen, um irgendwie durch den Alltag zu schlingern.

Jemand, der mir auf Grund meiner Kleidung den Titel "Kampflesbe", "Holzfäller" oder " Mannsweib" verpasst, trifft und verletzt meine Identität, zeigt wie stark er sich von Klischeebildern beeinflussen und steuern lässt. Meistens kann ich diese Verirrung schnell beheben, wenn man ein paar Wörter mit einander wechselt, denn mein Wesen ist eben alles andere als das, was mit meinem Erscheinungsbild assoziiert wird.

Unterm Strich: tragt, was immer ihr tragen wollt. Kleidet euch so, wie ihr euch wohl und schön findet. Blendet äußere Reaktionen aus, zerstreut Zweifel. Mein Kleiderschrank ist genauso bunt und vielfältig wie meine Persönlichkeit und unterstreicht dennoch meinen Lebensstil zu dem ich stehe. Sportlich, lässig, alternativ und wenn es wirklich Mal sein muss eben auch mal einen Tick feiner (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Der Beitrag wurde von QueerLife79 bearbeitet: 05.Jul.2010 - 10:39
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pfefferkorn
Beitrag 05.Jul.2010 - 10:53
Beitrag #8


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schön angezogen... das ist natürlich eine sehr subjektive sache - was eine schön findet, findet die andere überkandidelt -
mir ist es in früheren zeiten öfters passiert, dass mit das lesbisch-ein abgesprochen wurde, wenn ich im divenlook aufgetaucht bin -
hochhackige schuhe wurden von der einen oder anderen mit hochgezogenen augenbrauen quittiert, ... manche wr aber auch begeistert...
letztlich inszenieren wir alle uns mehr oder weniger mit unserer kleidung - die, die das nicht wollen sind oft ja auch erkennbar als die, die sich nichts aus mode machen wollen - die anderen inszenieren sich meiner ansicht nach unter umständen als outdoorlesbe, als femme, als butch als heavy-metal-fan, als gruftie oder mittelalterfee.... meiner ansicht nach machen sich frauen nicht unbedingt immer als frauen zurecht, ich begreife mich in dem sinne nicht als "frau" - da halte ichs schon gerne queer
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Sinai78
Beitrag 05.Jul.2010 - 12:16
Beitrag #9


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Hallo Ihrs

@Dandelion: keine Langweile, eher Ratlosigkeit gepaart mit Wut über eine gewisse Obeflächlichkeit von Menschen generell (IMG:style_emoticons/default/bounce.gif) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

Nö, das hatte m.E. mit meinem gesamten "Erscheinungsbild" zu tun glaub ich und, um ehrlich zu sein hatte ich bei den betreffenend Frauen ein bissl das Gefühl dass die sch....drauf gewesen sinn. + das sie wohl von dem Erscheinungsbild davon ausgingen dass ich es "besse" habe, " situierter" "abgehobener" bin als sie ?! (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif) Ich sag ja Obeflächlichkeit!!

ZITAT
Gut und schön, aber dass heißt noch lange nicht, dass Frauen, die diesem Stereotyp nicht entsprechen oder nachkommen wollen dann automatisch zur "Holzfällerfraktion" gehören und Ihnen deswegen ihre Weiblichkeit aberkannt wird!! Eine Frau definiert sich durch wesentlich mehr als nur durch Kleidung meiner Meinung nach!

Meine Beobachtungen gehen dahin, dass "elegantere" Kleidung (egal, ob bei Mann oder Frau) in der Regel immer eine etwas positivere Reaktion hervorrufen als Freizeitkleidung. Es hat vielleicht mit Status oder Image zu tun, nach dem Motto: wer sich schick kleidet hat auch das nötige Geld dafür oder achtet zumindest auf seine äußere Erscheinung etc. Beide Aspekte sind in unserer Gesellschaft sehr gefragt und angesehen


Eben!! Ich kann halt gut (preiswerte! weil ich da ein bisschen geizig bin (IMG:style_emoticons/default/icon4.gif) ) Kleidung kombinieren, behaupte ich jetzt einfach mal so richtig schön überheblich. so. Und? Querlive, mir kam es eher umgekehrt vor bzgl. Freizeitkleidung- "schicke" Kleidung (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) Und ja, ich hab mir das nicht eingebildet, wirklich nicht.

Ich beschreib einfach mal die betreffenden Situtationen: 1. Ich kam von nem Mittelaltermarkt zum Ausgang raus. Trug ein weinrotes Samttrachtenkleid + einen grasgrünen Schal + ausgeleierte Sandalen (gg- KLischees bitte her zu mir!! (IMG:style_emoticons/default/icon4.gif) ) ich liebe grasgrün. Und mir war kalt um den Hals. Punkt. Da sprang (ja wirklich) eine Frau in meinem Alter (und eigentlich sogar mein Typ) in Lederjacke und Jeans vor mich, machte ein relativ wütendes Gesicht, tat ein affektiertes "Uuuuh" auf (das ich als : denkst du du bist was besseres verstand) und ging dann weiter. Über ihr lag eine derart destruktive "Schwingung" das ich schon fast ängstlich von wurde.

2. An der Ostsee aufm Rückweg. Besagte Tunika, weiße kürzere Hose, flache Sandalen. Eine Gruppe sportlich gekleideter Mädels- "Kumpeltypen" (nicht böse zu verstehen!!). Ich hab sie gar nicht so wirklich wahr genommen (war genau das das Problem?) bis die Eine mir einen derart aggressiven Blick zuwarf das es mich halt so langsam ank.... Auch SIE kam nicht wirklich fröhlich, "gut drauf" rüber! sorry das ich das sagen muss.

Ich weiß, das muss sich irgendwie nach Verfolgungswahn anhören isses aber nicht. Weil ich auch schon Gegenteiliges hatte
Und das waren wiederum Frauen die auf mich einen eher postiven, gelassenen Eindruck gemacht haben. ergo schiebe ich jetzt mal Schubladendenken und behaupte: Die die mich versuchten anzup.......fühlten sich selbst grad sch...und wollten dieses Gefühl gerne "teilen" (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) (IMG:style_emoticons/default/morgen.gif)

Danke Kara (IMG:style_emoticons/default/icon4.gif) : Aber auch ich laufe gerne mal mit Turnschuhen und Tschirt rum. Vorallem wenn ich mit den Hundis unterwegs bin. Und hin und wieder hab ich so richtig Bock auch mal "kerlig" zu sein - im Sinne ein wenig männliche Seite zu leben. Also in welche Kategorie gehöre ich? Ist doch alles subjetktiv irgendwie. Ich finds halt schade das ich (kaum) beurteile und in Schubladen denke und Andere nur aufgrund der (subjektiven ) Wahrnehmung. Man sieht nur mit dem Herzen gut oder wie war das??

ZITAT
die anderen inszenieren sich meiner ansicht nach unter umständen als outdoorlesbe, als femme, als butch als heavy-metal-fan, als gruftie oder mittelalterfee


TJa, und ich finde es eben als recht einfaltslos SICH SELBST in eine derartige Kategorie zu „stecken“. Iss ja bescheuert. Wenn mir heute nach „Alternativ“ ist und ich treffe auf eine „Rockerbraut“ bin ich bei der unten durch? Wenn Die Gleiche mir aber am nächsten Tag begegnet wo ich eine hellbraune Kurzlederjacke trage dann bin ich „Traumfrau“? Da stimmt ja was nicht. (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif) (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif)

Sich selbst so zu beschneiden in seinen Auswahlmöglichkeiten, AUSDRUCKSmöglichkeiten. Oder seit ihr jeden Tag gleich?! Jeden Tag toootal cool oder jeden Tag total „femmin“. Also ICH nicht. Ich bin mir sicher dass die ganzen Frauen (wo die sich auch „einordnen“ mögen ) supertolle unendlich viele (unterschiedliche!!) Facetten in sich tragen. Nur- die bekommt ja Keine® mit!

So mein Senf dazu. Schlagt mich, schreit mich an- wie auch immer (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) (IMG:style_emoticons/default/bounce.gif)
Sinai

Edit: Jetzt hatte ich DIch schon wieder falsch geschreiben QueerLive. SORRY! (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif)

Der Beitrag wurde von Sinai78 bearbeitet: 05.Jul.2010 - 12:19
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meandmrsjohns
Beitrag 05.Jul.2010 - 12:37
Beitrag #10


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Grins...... Bemerkungen zu meinem Outfit gab es schon, und zwar positive....

Als lesbisches Paar sind meine Frau und ich nun wirklich leicht zu identifizieren wenn wir händchenhaltend spazieren gehen.... Dabei achten wir darauf, dass unsere Kleidung farb- und stilmäßig zusammenpasst.

Wenn die eine ne weiße Hose trägt, zieht die andere auch eine an, ist das Oberteil z.B. von La Martina, ist das der anderen ebenfalls von der gleichen Marke. Ebenso aufeinander abgestimmt sind die jeweilige Ambanduhr, Schuhe oder die Umhängetaschen von aunts & uncles. (sogar die Parfums korrespondieren, aber das wohl eher unbewusst....) (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

Aber niemals wie eineiige Zwillinge, oder im Partnerlook (iih), sondern passend zum jeweiligen Typ der Trägerin.
Neulich grinste uns der Inhaber von der Pizzeria in der Nähe an, und meinte "sehr hübsch, alle beide!"

Mit meiner Kleidung drücke ich ein Stück meiner Persönlichkeit aus. Wenn sie gefällt ist gut, falls nicht, mir auch egal (IMG:style_emoticons/default/icon4.gif)


LG
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dandelion
Beitrag 05.Jul.2010 - 14:44
Beitrag #11


don't care
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ZITAT(Sinai78 @ 05.Jul.2010 - 13:16) *
TJa, und ich finde es eben als recht einfaltslos SICH SELBST in eine derartige Kategorie zu „stecken“. Iss ja bescheuert. Wenn mir heute nach „Alternativ“ ist und ich treffe auf eine „Rockerbraut“ bin ich bei der unten durch? Wenn Die Gleiche mir aber am nächsten Tag begegnet wo ich eine hellbraune Kurzlederjacke trage dann bin ich „Traumfrau“? Da stimmt ja was nicht. (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif) (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif)

Sich selbst so zu beschneiden in seinen Auswahlmöglichkeiten, AUSDRUCKSmöglichkeiten. Oder seit ihr jeden Tag gleich?! Jeden Tag toootal cool oder jeden Tag total „femmin“. Also ICH nicht. Ich bin mir sicher dass die ganzen Frauen (wo die sich auch „einordnen“ mögen ) supertolle unendlich viele (unterschiedliche!!) Facetten in sich tragen. Nur- die bekommt ja Keine® mit!

Mit Einfalt hat es für mein Empfinden auch wenig zu tun - es sei denn, eine nimmt das Spiel ernst. Aber ja - ich kann mir vorstellen, daß zufällige Kleidungswahl eine erhebliche Auswirkung auf den ersten Eindruck haben kann. Macht aber auch nix. Ich möchte ja nicht jeden Menschen heiraten, der mir über den Weg läuft. Solange mich niemand verprügeln will, kann es mir auch egal sein.
Wenn es einer positiv auffällt, wie ich rumlaufe, freue ich mich trotzdem - schließlich hat sie ja dann zumindest eine meiner Facetten wahrgenommen. Mehr muß ja für den Anfang auch nicht sein. Oder schmeißt du jedem Fremden die Vielfältigkeit deines Wesens entgegen, mit der Bitte um umfassende Kenntnisnahme? (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
Naja - und welche das nun war, hängt von meiner Tagesform ab. Da ich nie so bin, wie ich immer bin, weil ich nichts immer bin, haben Fremde doch sowieso keine andere Chance, als mich so zu sehen, wie ich heute/jetzt/hier bin.
Ein Roulette, das mir das Leben noch ein Tickchen spannender macht (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Auf eine "Begrüßung", wie du sie im ersten Beispiel (das zweite hätte ich eher unter "sie hat schlechte Laune" verbucht als überhaupt auf mich bezogen, glaub ich) erwähnt hast, reagiere ich normalerweise mit irgendwas schmunzelndem - je nachdem auch mal mit hochgezogener Augenbraue. Jedenfalls fühle ich mich nicht bedroht, wenn sich jemand anders vor mir zum Affen macht. Warum ziehst du dir den Schuh an?
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kawa
Beitrag 05.Jul.2010 - 14:58
Beitrag #12


Blau, weil Ströse.
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ZITAT(Sinai78 @ 05.Jul.2010 - 13:16) *
Ich beschreib einfach mal die betreffenden Situtationen: 1. Ich kam von nem Mittelaltermarkt zum Ausgang raus. Trug ein weinrotes Samttrachtenkleid + einen grasgrünen Schal + ausgeleierte Sandalen (gg- KLischees bitte her zu mir!! (IMG:style_emoticons/default/icon4.gif) ) ich liebe grasgrün. Und mir war kalt um den Hals. Punkt. Da sprang (ja wirklich) eine Frau in meinem Alter (und eigentlich sogar mein Typ) in Lederjacke und Jeans vor mich, machte ein relativ wütendes Gesicht, tat ein affektiertes "Uuuuh" auf (das ich als : denkst du du bist was besseres verstand) und ging dann weiter. Über ihr lag eine derart destruktive "Schwingung" das ich schon fast ängstlich von wurde.

2. An der Ostsee aufm Rückweg. Besagte Tunika, weiße kürzere Hose, flache Sandalen. Eine Gruppe sportlich gekleideter Mädels- "Kumpeltypen" (nicht böse zu verstehen!!). Ich hab sie gar nicht so wirklich wahr genommen (war genau das das Problem?) bis die Eine mir einen derart aggressiven Blick zuwarf das es mich halt so langsam ank.... Auch SIE kam nicht wirklich fröhlich, "gut drauf" rüber! sorry das ich das sagen muss.

Und warum beziehst du diese Verhaltensweisen auf deine Kleidung? (IMG:style_emoticons/default/huh.gif) So, wie du die Situationen schilderst, hat keine der Frauen ausdrücklich gesagt, dass ihnen deine Klamotten nicht gefallen. Wer weiß, womit du das Missfallen der anderen erregt hast, vielleicht unbewusst böse geguckt oder aus Versehen ein Insekt zertreten, im Weg gewesen oder nicht Hallo gesagt. Aber dass sie deine Kleidung meinten, geht für mich nicht wirklich aus den Situationen hervor.
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Sinai78
Beitrag 05.Jul.2010 - 15:13
Beitrag #13


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@Kawa
Deswegen schrieb ich im Nachhinein ja auch das hier:
ZITAT
das hatte m.E. mit meinem gesamten "Erscheinungsbild" zu tun glaub ich
wobei, leidung m.E. doch schon einen hohen (An)teil eines Erscheinungsbildes ausmacht?
Und da kommt es eben drauf an: "Springt" da wer gleich und ohne einen zweiten Blick zu "riskieren" DA drauf, oder schaut er/sie wie wirkt die auf mich, mal abgesehen von der Kleidung die ich vielleicht gerade äußert blöd finde.
(IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Nun gut, vermutlich hab ich da gerade in beiden Punkten verk... (IMG:style_emoticons/default/icon4.gif) oder ich das zu sehr auf mich bezogen (Schuh angezogen @Dandelion). Schon möglich.. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)

Ok dann gehn wir doch mal von meinen subjetkiven Erlebnissen weg und konzentrieren uns auf die Klischess bzgl. der Kleidung (es sei denn es wurde bereits Alles gesagt- weiß ich grad nicht). ALso, habt auch ihre solche Klischees und falls ja wie geht ihr damit um : Kleidung beurteilen, kategorisieren und "ab dafür" oder einen zweiten Blick riskieren- der evtl. zu einem anderen Resultat führt als Ersterer? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

Öhm, ich meinte übrigens Einfallslos und nicht Einfalt-los (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif)

ZITAT
Oder schmeißt du jedem Fremden die Vielfältigkeit deines Wesens entgegen, mit der Bitte um umfassende Kenntnisnahme?
Naja - und welche das nun war, hängt von meiner Tagesform ab. Da ich nie so bin, wie ich immer bin, weil ich nichts immer bin, haben Fremde doch sowieso keine andere Chance, als mich so zu sehen, wie ich heute/jetzt/hier bin.
Ein Roulette, das mir das Leben noch ein Tickchen spannender mach
Ok. da geb ich Dir wiedrum Recht. Wobei- muss eine Frau sich den extrem mit einer "Form" identifzieren (hier angesporchen Outdoor, Motorrad ect.) das sie kaum oder NIE Etwas Anderes von sich zeigt (bezieht sich auch auf Kleidung).? Ich meinte also eigentlich mehr die Menschen wo es nur das Eine oder das Andere gibt, aber nix Dazwischen. weil- ich liebe gerade die "Zwischentöne"z.b. und die Facetten, und die Vielfalt, und die Ausdrucksmöglichkeiten.

So denn
LG Sinai78
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Fledi
Beitrag 05.Jul.2010 - 15:42
Beitrag #14


...
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In der Natur des Menschen liegt es, dass Dinge gefallen, nicht gefallen, oder aber überhaupt nicht auffallen.

Die Gründe, dass ich einen Menschen samt Outfit komisch ansehe, sind vielfältig (ich schreibe nun mal bewusst aus der anderen Sichtweise). Meine Schwester - ihrerseits obligatorisch in der Allwissendposition, konfliktträchtig in allen Situationen, samt Hund, dem alle Frolic als Bonbon geben durften nur ich nicht, als ich an der Reihe war, weil der Hund ausgerechnet von MEINEM Frolic (aus der gleichen Kiste, wie übrigens auch die anderen Frolics kamen) dick würde, usw. begegnete ich damals das erste Mal seit Jahren. Das Einzige, abgesehen von der Frolicgeschichte, woran ich mich erinnere, ist dieser enorm hässliche, dermaßen furchtbare lila Fleecepullover mit den 3 Schafen drauf, samt Karottenjeans in Grau und Adidas-Turnschuhen in undefinierbar. Für mich ein absolutes No Go des guten Geschmacks. Für sie halt praktisch. Darin unterscheiden wir uns. Ich mags gern auf meine Art und sie halt gern in Schafen auf Lila.
Allerdings werde ich immer komisch schauen, wenn ich einen Lila Fleecepulli mit 3 Schafen drauf sehe. Weil es mich an einen Menschen erinnert, der nie zu meinen Liebsten gehören wird.

Früher war es irgendwie in (meine Schulzeit), dass man Levis anhatte und die in die Socken gesteckt hat. Hatten alle. Dabei gibt es kaum was merkwürdigeres als Hose in Socke. Heute würde ich mächtig blöd kucken und könnte das kaum verbergen, wenn Jemand seine Hose in die Socken steckt und kein Fahrrad dabei hat.
Da braucht der noch nicht mal einen Fleecepulli (wahlweise mit Schafen) anhaben.

Ich kann mich auch noch dran erinnern, dass mein Lieblingsoutfit im Sportunterricht ein quietschegelbes T-Shirt samt PINK-farbener Radlerhose war. Die Reebok-Basketballschuhe nicht zu vergessen. Ich glaube, das einzige, was an diesem Outfit praktisch war, war, dass ich jedes Spiel mit meiner Mannschaft gewonnen habe. Nicht, weil ich so gut spielen konnte, sondern weil man für gelbe T-Shirts in Kombi mit pinkfarbenen Radlerhosen schlichtweg eine Sonnenbrille oder Augenbinde braucht um es auszuhalten (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)

Allerdings bin ich nie wegen irgendeiner Klamottenwahl schräg angeschaut oder blöd angemacht worden. Ich denke, es hat mit dem Auftreten an sich zu tun. Und der Identifikation mit sich selbst und dem was man sein möchte und ist. Oder ich merke es einfach nicht. Jedoch bin ich keinesfalls so perfekt, dass es mir IMMER gelingt, dezent wegzuschauen und nichts zu denken, wenn ich irgendwo einen lila Fleecepullover mit Schafen erblicke.
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sonnenstrahl
Beitrag 06.Jul.2010 - 13:43
Beitrag #15


verboden vrucht
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ZITAT(Sinai78 @ 04.Jul.2010 - 17:33) *
Habt ihr selbst zeitweise beschriebenes Denken, wo ihr meint zu wissen um welche „Art“ von Frau es sich handelt nur weil sie gekleidet ist wie sie (GERADE) gekleidet ist?? Und wie sehen diese Klischees denn bei Euch aus? (falls vorhanden). Welche "Art" von Frau trägt welche Kleidung?


Hallo Sinai,

ich möchte jetzt nicht in evtl. bereits vorhandene Diskussionen einsteigen, da ich bisher nur ein bisschen quergelesen habe. Ich will mich einzig auf deine oben zitierten Fragen beziehen:

1. Natürlich habe ich Klischees im Kopf.

2. Ich bin mir dessen - und auch der meisten meiner Klischees im einzelnen - bewusst.

3. Deswegen halte ich diese Klischees, die sich laufend in mir bemerkbar machen, nicht für die "Wahrheit", sondern ich weiss:
Es sind Versuche, der großen, unüberschaubaren, schwer kontrollierbaren Welt eine Ordnung zu geben, die ich zu einer Zeit übernommen habe, als ich noch nicht oder gerade eben angefangen hatte, zu reflektieren, und als ich noch nahezu grenzenlos beeinflussbar war.

4. Dennoch reagiere ich mitunter sehr spontan auf bestimmte Anblicke.

Z.B. mit spontanem Missfallen oder sogar spontaner Abwehr. Weil ich etwas erwarte, was mir erfahrungsgemäß nicht behagt.
Auch wenn unsere menschlichen Sinne längst nicht mehr so fein sind, wie sie es wahrscheinlich beim Neandertaler noch waren, nehmen wir noch immer unglaublich viele Eindrücke und Reize in unserer Umgebung wahr. Nur ein Bruchteil davon gelangt in unser Bewusstsein. Mir wird manches erst bewusst, nachdem ich erste Reaktionen an/in mir wahrnehme. Z.B. ziehe ich meine Nase zusammen und halte die Luft an, wenn ich an einem Menschen vorbei muss, von dem ich annehme, dass er für mein Empfinden unangenehm riecht. Auch wenn ich noch gar nichts rieche. Es gibt Menschen, neben die ich mich in der S-Bahn möglichst nicht setze, weil ich z.B. keine Lust habe, in einer Parfumwolke nach Luft ringen zu müssen. Oder in einer Schwade von Ungewaschenheit, ggf. plus Pisse und Alkohol. Das entscheide ich bereits beim Betreten des Waggons. Oder ich mache mich "unsichtbar" für Menschen, die - ebenfalls ohne dass ich sie bereits riechen kann - Aggressivität ausdünsten. Meist ohne groß darüber nachzudenken. Ich merke es erst, während ich es bereits tu. ...

Ebenso sortiere ich, wie sicherlich alle anderen Menschen, auch das vor, was, wenn ich es registriere, nicht in mein absolutes Missfallensraster fällt: "Der ist bestimmt Bänker." "Wohl eher untere Bildungsschicht." "Dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit lesbisch sein." "Bieder und konservativ." "Sexy." "Hässlich." "Irgendwie interessant." "Wirkt blasiert." usw. Eine Handlung folgt daraus höchst selten ("Whow! Was für eine tolle Farbe Sie da tragen!" "Ist das nicht unangenehm, wenn die Hose unterhalb der Pobacken hängt?").

Manchmal rieche ich auch zuerst etwas - und mein Kopf verknüpft diesen Geruch mit einer Vorstellung, wie der Mensch gekleidet ist, der ihn trägt. Oder ich höre eine Stimme, und stell mir vor, wie der dazugehörige Mensch aussieht.

Als ich noch Taxifahrerin war, lang ist´s her, hatte ich das Hobby, erraten zu wollen, welche Art von Musik der einsteigende Fahrgast wohl gerne hören mag, sie ungefragt einzulegen, und dann erst zu fragen "Okay?"

5. Ich bin sowohl offen dafür, den ganzen Menschen in/hinter seiner äußeren Hülle zu sehen, als auch das wahr- (und ernst-)zunehmen, was er mit seiner Art sich zu kleiden (bewusst oder unbewusst) zum Ausdruck bringen möchte.

6. Nur nahe persönliche Beziehungen betreffend:
Ich weiss, dass ich deutlich narzisstisch geprägt bin, was beinhaltet, dass ich als Grundmuster spontan den Hang habe, mich mit den Menschen, die ich als "meine" Lebensgefährtin/Partnerin/Geliebte/Freunde ... sprich als "meine" Wahlverwandtschaft bezeichne, nicht nur gut verstehen, sondern auch kleiden bzw. schmücken zu wollen.

7. Da ich über mich bezüglich Punkt 6. prinzipiell im Bilde bin, auch wenn ich es manch eitlen Moment lang zu vergessen neige, und da mir Punkt 5. wirklich wichtig ist (wichtiger als meine innere Narzißtin), nehme ich meine spontanen Aufregungen hinsichtlich der Bekleidung meiner Liebsten ("Ogöttin, Scheiße, ist das peinlich mit dir rumzulaufen, wenn du mit deinen runden 1m63cm taillenabwärts ein gerafftes Zelt aus buntem Indienstoff und dazu - völlig anders bunt - geblümte Socken in Sandalen trägst!!!!") nur sehr vorübergehend ernst. Um sie dann in der Regel möglichst schnell wieder zu verwerfen ("So ist sie eben. Ich bin ich und sie ist sie. Und das ist gut so. Diese Aufregung lohnt sich nun wirklich nicht.").

8. Ansonsten erfreue ich mich an jeglicher Vielfalt, bin mir darüber im Klaren, dass diese Vielfalt ein Geschenk der Freiheit ist, das nicht jedem auf dieser Welt so zuteil wird, und würde es mir im Traum weder einfallen lassen noch anmaßen wollen, irgendjemandem da verkappte oder unverhohlene Regeln überzustülpen. Selbst wenn es mein Stilempfinden noch so sehr brüskiert.
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Amazone1
Beitrag 07.Jul.2010 - 18:06
Beitrag #16


Fürstin Pückler
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ZITAT(Sinai78 @ 04.Jul.2010 - 17:33) *
Sagt mal: Machen Kleider wirklich Leute (Frauen)??
Also mir ist es jetzt schon mehrmals passiert, dass ich etwas „schicker“ (wie definiert man das eigentlich?? Also einmal ein Kleid, einmal eine braun-weiße Tunika) herumgelaufen bin und dann jeweils (augenscheinlich aber von lesbischen) Frauen (von den Heteros bin ich das ja schon gewöhnt) sehr ! abfällig reagiert haben, so im Sinne von „was für ne aufgeblasene Tusse“. Dabei habe ich einfach Freude daran mich auch optisch mich ständig zu wandeln (+ eben auch kleidungstechnisch) sprich ich gehöre nicht in eine Schublade/Kategorie, werde da aber wohl direkt „reingestopft“??

Dabei trete ich wirklich nicht arrogant auf- jedenfalls weiß ich nix von – weil eigentlich habe ich immer einen recht offenen Blick und BIN es auch. Ich habe dieses dämliche Bewertungsprinzip nicht (oder kaum) und für mich ist nicht gleich Jede, nur als Beispiel- die einen grasgrünen schal um den Hals trägt und ein rotes Leinenkleid trägt ne „Alternative“, oder Jemand mit buntem Blümchenkleid ein „Hippie“. Soll ich mich in einen Kartoffelsack stecken damit ich auch Keine® mehr „aufstoßen“ kann oder was?

Ich fühle mich in solchen Situationen echt unfair und auch sch…behandelt und ich sehe das auch nicht ein. Weil, Erstens kennt man MICH nicht, zweitens kenne ich Diejenigen nicht DIE diese Abschätzigkeit mir Gegenüber so offen nach Außen tragen. Wie also will man mich beurteilen (auschließlich nach meiner Kleidung?? Morgen hab ich ein T-schirt an wo drauf steht: Ich bin nicht auf dieser Welt um so zu sein wie Andere es gern hätten –hab ich tatsächlich- und ne kurze Hose- und dann??? „passe“ ich auf einmal DOCH ins Bild oder wie?)). Was soll das?.... Habt ihr selbst zeitweise beschriebenes Denken, wo ihr meint zu wissen um welche „Art“ von Frau es sich handelt nur weil sie gekleidet ist wie sie (GERADE) gekleidet ist?? Und wie sehen diese Klischees denn bei Euch aus? (falls vorhanden). Welche "Art" von Frau trägt welche Kleidung? (IMG:style_emoticons/default/morgen.gif)

Fragende Grüße
ich (mal wieder)




Ich staunne,dass du dich von sowas beeindrucken lässt.Ignorier einfach dieses dumme Geschätz und Getue.Es hat ein berühmter Modeschöpfer gesagt,es ist Mode, was einem gefällt.Also ziehe das an,worin du dich wohlfühlst.Du läufst damit rum und es ist deine Sache,was du trägst.Das geht die anderen nichts an.



LG Amazone1

Der Beitrag wurde von Amazone1 bearbeitet: 07.Jul.2010 - 18:06
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Sinai78
Beitrag 07.Jul.2010 - 21:18
Beitrag #17


Gut durch
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ZITAT
Amazone1 Geschrieben: Heute, 19:06
Also ziehe das an,worin du dich wohlfühlst.Du läufst damit rum und es ist deine Sache,was du trägst.Das geht die anderen nichts an.


Ich werde das mal in meinen Kopf reinzukloppen versuchen ja? (IMG:style_emoticons/default/icon4.gif) Danke. Ich HAB ja schon ein Tschirt wo in dicken Buchstaben drauf steht: Ich bin nicht auf dieser Welt um so zu sein wie Ihre es gerne hättet. An manchen Tagen verlangt es mir doch sehr danach das anzuziehen. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)

LG Sinai78


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dandelion
Beitrag 07.Jul.2010 - 21:57
Beitrag #18


don't care
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ZITAT(Sinai78 @ 07.Jul.2010 - 22:18) *
Ich HAB ja schon ein Tschirt wo in dicken Buchstaben drauf steht: Ich bin nicht auf dieser Welt um so zu sein wie Ihre es gerne hättet. An manchen Tagen verlangt es mir doch sehr danach das anzuziehen. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)

sonst wär's ja auch Quatsch, daß du das T-Shirt hast.
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Sinai78
Beitrag 07.Jul.2010 - 23:21
Beitrag #19


Gut durch
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Nun ja ich habs von einem Freund geschenkt bekommen, und ab da kamen die Ansichten augenscheinlich automatisch hinzu (IMG:style_emoticons/default/icon4.gif)
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malene
Beitrag 08.Jul.2010 - 15:52
Beitrag #20


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Zum Thema „Kleider und Klischees“ fällt mir eine Geschichte aus meiner Studienzeit ein.

Ich wartete am frühen Morgen auf meine damalige Freundin auf dem Bahnsteig eines Bahnhofs und hatte mich trotz der unmenschlichen Stunde sorgfältig gekleidet, um meiner Freundin zu gefallen: langer schwarzer Mantel (im Ausverkauf erworben), weißer (geschenkter) Kaschmirschal und viel Schminke im Gesicht.

Ein Mann spazierte langsam an mir vorbei, wieder zurück und schaute mich aufmerksam an. Beim dritten Vorbeischlendern blieb er kurz stehen und sagte im vorwurfsvollen Ton: „Die erste Klasse ist ganz vorne!“ Und ging mit finsterem Gesicht davon.

Ich brauchte mehrere Sekunden, um zu begreifen, dass mit der ersten Klasse ich und mein Mantel gemeint waren, und fing an zu kichern. Die Bemerkung hatte mir glänzend vor Augen geführt, wie leicht man mit geschickter Aufmachung Eindruck machen und wie selbst aus einer armen Studentin eine Erste-Klasse-Reisende werden kann.

Ein Wissen, aus dem Betrüger und „Bauernfänger“ ja auch bekanntlich Kapital schlagen.
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