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> Wie bin ich?
LisaLouise
Beitrag 26.Sep.2018 - 20:04
Beitrag #21


Gemüseputzi
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Das ist sehr lieb von Dir.
Wenn ich mir meinen eigenen Eingangspost so durchlese, würde ich heute einiges davon revidieren. Vor allem was meine Mutter betrifft, von der ich/wir inzwischen vermuten, dass sie eine Narzisstin ist.
Als ich das hier geschrieben habe, hatte ich aber noch das Bedürfnis danach, sie irgendwie zu schützen. Sogar vor unbekannten Leuten, denn das diese Frau einen guten Kern hat..
In Wirklichkeit wäre es auch egal gewesen, wenn ich mir einen feschen jungen Mann gesucht hätte.
Räumlich bin ich ja schon getrennt und auch sonst habe ich die Verbindungen weitgehend gekappt, soweit möglich (Telefonnummer geändert usw.). Nun muss ich das nur noch innerlich schaffen, was schwer ist.
Trotz allem.
Mich selbst anzunehmen ist aber sowieso viel wichtiger, auch wenn meine Sexualität wohl dabei mein kleinstes Problem ist, wie ich ja nun weiß.
Aber das wird schon, denn ich habe ja jemanden, der mir dabei hilft und auf mich acht gibt.
Ich wünsche Dir einen schönen Abend!
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Pirola
Beitrag 27.Sep.2018 - 14:29
Beitrag #22


Bekennende Urlesbe
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Hättest Du denn Lust , weiter zu erzählen , was Dich heute beschäftigt ?
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LisaLouise
Beitrag 27.Sep.2018 - 20:32
Beitrag #23


Gemüseputzi
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Als ich hier wieder hergekommen bin und meinen Thread Titel gelesen habe, dachte ich zuerst, der ist ziemlich bescheuert..
Aber das stimmt gar nicht, denn in Wirklichkeit ist er sehr treffend und drückt schon aus, was Du gefragt hast.
Ich muss mal schauen wie/wer ich bin, wie ich nicht bin und was ich sein möchte. Darum geht es wohl, denke ich.


Eine meiner (vorläufigen) Diagnosen ist BPS, was mich so sehr erschreckt hat.
Ich habe früher immer gedacht, dass sind eben die Mädchen die sich selbst verletzten und deswegen fand ich die Vorstellung erstmal ziemlich absurd.
Aber dahinter steckt viel mehr und es gibt auch unterschiedliche Ausprägungen. Es spielen noch andere Sachen mit rein, aber so viel möchte ich dann auch nicht schreiben.
Meine Frau hat sich einigen Rat geholt, aber auch einige Bücher und Texte besorgt und gelesen. Sie hat mir ein Buch gegeben, wo sie meint, es ist sehr toll und das versuche ich jetzt zu lesen. Was ziemlich schwer ist, denn es geht dabei ja um mich.
Wir haben auch viel miteinander geredet und sie hat mir auch vieles gesagt und erklärt was in ihr vorgeht und was ich nicht erkennen konnte. Oder auch kann.
Mir fehlen so gewisse Skills (wie es die Ärzte nennen) im Umgang mit anderen Menschen und auch in der Partnerschaft. Wir haben wohl, ohne zu wissen was los ist, oder wie man das angeht, trotzdem einige gute Wege gefunden um miteinander umzugehen.
Und die wollen wir jetzt ausbauen, auch wenn der Hauptteil bei mir liegt. Weil ich halt lernen muss alles besser zu kontrollieren.

Meine ganze Gefühlswelt ist anscheinend eine völlig andere, als eben bei anderen Frauen und auch sehr wechselhaft.
Weil ich ganz viel Nähe suche und auch eine Blase um diese Beziehung zu errichten, in die ich sie immer ziehen will. Und dann bekomme ich Angst und stoße sie weg.
Und das ganz schön doll, obwohl ich es nicht will.
Das habe ich nie so bewusst erkannt oder gefühlt, aber so wurde es mir erklärt und es steht auch in den Büchern.
All diese Dinge versuche ich eben jetzt zu verstehen und daran zu arbeiten. Zuerst habe ich das alles nicht richtig ernst genommen, weil ich wütend war das sie mich "eingesperrt" haben
Aber der eine Arzt hat irgendwann mal gesagt, das meine Frau sonst weggeht.
Und das hat mich dann doch zum nachdenken gebracht.

Es ist also ganz schön viel los und ich habe so ein großes Glück das meine Frau das alles mitmacht und erträgt.

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Pirola
Beitrag 28.Sep.2018 - 16:51
Beitrag #24


Bekennende Urlesbe
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Das hatte ich mir irgendwie gedacht mit der Bordiediagnose . Ich hatte mich vor Jahren eingehend damit beschäftigt
und zieh mir selbst diese Diagnose nicht an , hatte aber entdeckt , dass es sehr viele Menschen gibt , auf die jeweils
mehrere Aspekte zutreffen , die Borderl*neanteile ausmachen . Den Begriff Skill kenne ich auch . In kaltes Wasser
gehen , etwas Starkes riechen und so , um aufzuwachen , zu sich zu kommen , die Umgebung klarer wahrzunehmen .
Es ist typisch , dass dieser Arzt Deiner Freundin riet , sich von Dir zu trennen , weil - so war es jedenfalls vor 10 Jahren-
diese Krankheit so unbeliebt ist , weil manche Therapeuten glauben , sie kämen mit Bordies nicht klar , eventuell wegen
des ständigen Wechsels zwischen der Verherrlichung und dann wieder Abwertung des Gegenübers .
Damit hatte ich auch zu tun , habe das aber mittlerweile gut in den Griff bekommen . Auch mit dem "Gefühlsregler"
kann ich heute gut umgehen . Selbstsch*digendes Verhalten muss ja nicht gleich Ritzen sein , kann vieles mehr bedeuten .
Hier im Forum wird sehr vorsichtig mit psychischer Instabilität umgegangen , würde ich meinen . Es gibt stattdessen viele - ich sag mal -
Spielstationen , wo Smalltalk betrieben wird . Eigentlich teilen wir uns dort aber dann doch auch viel Persönliches mit .
Es gibt ja spezielle Internetforen für Bordies , aber ich würde da keins empfehlen , da sie trig*ern und eine Katastrophe nach
der anderen aufgetischt wird , damit es ja nicht langweilig wird - so seh ich es heute . Ist meine persönliche Entwicklung .
Hast Du eine/-n gute/-n Thera ( musst ja nicht antworten )?


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Herzfilz
Beitrag 28.Sep.2018 - 20:16
Beitrag #25


Naschkatze
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Ich kann zum Thema wenig beitragen, aber nachdem ich diesen Thread gelesen habe, ist es mir ein Bedürfnis, folgendes zu sagen:

Ich bin keine von den Frauen, die den Laden hier (das Forum) am Laufen hält oder angeleiert hat. Ich habe mitgeholfen, so gut ich konnte (und ich würde nicht zu behaupten wagen, dass das immer gut war) ein anderes Forum am Laufen zu halten, solange es eben lief. Wenn ich eine von den Macherinnen hinter diesem Forum wäre, würden mir Threads wie dieser das Gefühl geben, zu wissen, wofür ich das mache. Weil es einen Unterschied macht, ob wir sichtbar da sind, oder nicht.

Wenn ich das richtig verstanden habe, habt ihr hier selbstverletzendes Verhalten und Bordies angesprochen. Ich kenne ein anderes Forum, auf dem mi solchen Personen sehr übel umgegangen wurde (allerdings auch mit allen anderen Personen, die irgendwelchen Minderheiten zuzuordnen waren). Ich möchte darum an dieser Stelle noch etwas Persönliches sagen, das eine rein subjektiive Erfahrung von mir wiederspiegelt und keinerlei Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Da das klingt, als ob ich meine eigene Aussage entwerten wollte, möchte ich dazu sagen, dass ich Historikerin bin und dass die Geschichte der Wissenschaft, insbesondere die der Medizin, sich auch als die Geschichte ihrer aus der Rückschau unbegreiflichen Irrtümer und Fehlurteile lesen lässt. Insbesondere mit weiblichen Menschen und ihren Nöten und Befindlichkeiten hat sie sich notorisch schwer getan; die unsägliche Debatte über die große Hysterie ist nur ein, wenn auch vielleicht das am meisten abschreckende Besipiel dafür.

Nach dieser General-Abrechnung mit einer Disziplin, die Frauen zu oft entmündigt und ihnen übel mitgespielt hat, möchte ich, wie oben schon erwähnt, auch noch was positives schreiben. Es bezieht sich auf Menschen, die sich selbst verletzen, oder die das zu irgendeinem Zeitpunkt ihres Lebens getan haben.

Ich finde es oft kaum erträglich, wie viele absurde Behauptungen und wie viele halbverdaute, pseudo-psychologische sogenannte "Wahrheiten° über diesen Personenkreis im Schwange sind. Ich durfte eine ganze Reihe von Menschen kennenlernen., die sich selbst verletzten, und ein Teil von ihnen war für längere Zeit hospitalisiert gewesen. Das waren, in krassem Gegensatzu zu dem Bild, das damals von selbstverletzenden Menschen gezeichnet wurde, die Freundinnen, auf die Verlass war, wenn es hart auf hart ging. Und die keine weitschweifigen Erklärungen brauchten, wenn eine_r llitt - die kannten das. Und es kam dahin, dass ich narbenzerfurchte Haut auf Armen als eine Art Talentsignal wahrnehme.bis heute. Es heißt für mich, dass vor mir eine Person steht, die Leid und Konflikt und Selbsthass erlebt hat und zu Empathie fähig ist in einem Ausmaß, das der Durchschnittsbevölkerung verständlicherweise oft fehlt. Einfach weil sie weiß, wie es ist, in existenzbedrohendem Ausmaß unglücklich zu sein, egal womit.

Dass ich das für wichtig und vielleicht für eine Art von Schlüsselqualifikation halte, mag dem Umstand geschuldet sein, dass ich ein Gruftie bin und dass die Welt, wie ich sie sehe, schwarz-silbern ist und jede Menge Raum für (Welt)schmerz birgt. In einer Weltsicht, die ausschließlich auf das Posiive fokussiert, kommt derlei natürlich nicht vor bzw. wird als Krankheit marginalisiert. Mir scheint es eine sehr gesunde Reaktion auf sehr reale Miss-stände zu sein.

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Pirola
Beitrag 29.Sep.2018 - 09:46
Beitrag #26


Bekennende Urlesbe
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Userinnen-Nr.: 8.090



ZITAT
In einer Weltsicht, die ausschließlich auf das Posiive fokussiert, kommt derlei natürlich nicht vor bzw. wird als Krankheit marginalisiert. Mir scheint es eine sehr gesunde Reaktion auf sehr reale Miss-stände zu sein.


(IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif)
Ich bin freischaffende Künstlerin und meine Bilder , die von zwischenmenschlichen Beziehungen mit all den ambivalenten
Gefühlen , die dazugehören , erzählen , sind keine leichte Kost . In meiner Region falle ich damit total aus dem Rahmen . Da aber doch
hin und wieder was verkauft wird , denke ich , dass auch andere Menschen sich darin spiegeln .
Diese Sicht auf Bordies als Aliens schadet einfach dem Selbstwertgefühl noch zusätzlich , und wenn frau das lässt und sich
in der eigenen Wahrnehmung nicht weiter selbst ausgrenzt , dann kann das nur gut sein .

Der Beitrag wurde von Pirola bearbeitet: 29.Sep.2018 - 09:48
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LisaLouise
Beitrag 29.Sep.2018 - 15:44
Beitrag #27


Gemüseputzi
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ZITAT(Pirola @ 28.Sep.2018 - 17:51) *
Hast Du eine/-n gute/-n Thera ( musst ja nicht antworten )?


Es ist etwas seltsam, bringt mir aber ganz viel.
In der Klinik habe ich Probleme mit den Therapeuten gehabt, es waren insgesamt 3 Stück. Zuerst habe ich gesagt, ich mache nichts mit bis sie die Kontaktsperre aufheben und ich meine Frau sehen darf.
Da meinten sie, sie ließen sich nicht erpressen und auch nicht manipulieren. Unsere Beziehung nannten sie obsessiv, weil meine Frau jeden Tag vor der Station saß und mir nahe sein wollte.
Sie hat auch ständig angerufen und wollte alles genau wissen.
Das wusste ich natürlich zu dem Zeitpunkt nicht. Irgendwann sind sie dann aber eingeknickt, da ich nicht nachgegeben habe. Das nächste Problem war dann, dass ich die Gespräche seltsam fand.
Weil ich meistens schon nach ein paar Minuten wusste worauf sie in der Stunde hinaus wollten und ihnen gesagt habe, ich habe keine Lust auf diese Ratespiele und sie sollen doch einfach sagen was sie wollen.
Irgendwann brachten sie mich dann zu einem Professor, der die Klinik da geleitet hat. Der meinte, die Therapeuten würden sich von mir verschaukelt und manipuliert vorkommen.
Dann hat er gelacht, als ich sagte, es sei genau anders herum.
Er wollte gucken was mit mir los ist, so hat er es gesagt und wir haben dann lange gesprochen.

Ab da habe ich dann immer mit ihm geredet und zum ersten Mal habe ich mich ernst genommen gefühlt und der hat auch ganz andere Sachen mit mir gemacht, als die anderen.
Manchmal hat er mir Texte kopiert, die ich lesen sollte und was dazu aufschreiben, oder nachdenken was das mit mir zu tun hat. Und noch andere Übungen, aber das war sehr gut.
Bevor ich entlassen wurde hat er gemeint, er hätte Interesse an mir und ob wir weiter reden wollen. Und das machen wir jetzt, ich gehe die Woche einmal dahin.
Er will auch noch einen IQ Test mit mir machen und verschiedene andere Tests, aber ich weiß nicht genau was für welche, oder wozu die gut sind.
Und in der Tagesklinik gibt es auch jeden Tag ein Gespräch mit einer Therapeutin und manchmal ist noch eine Ärztin dabei. Aber das ist nichts aufregendes.

Ich hoffe, das mit dieser Traumaklinik geht schnell, obwohl ich große Angst davor habe.
Die vorläufige Hauptdiagnose ist ja PTBS.


@ Herzfilz :

Das ist übrigens ein ganz toller Nickname!
Deine Worte sind sehr schön und ich weiß genau was Du meinst. Ich war damals noch in einem anderen Forum und da haben sie gesagt, ich bin ein besonderes Snowflake, oder was in der Art.
Und ich kenne die Ablehnung auch aus dem richtigen Leben, schon bevor ich oder irgendwer wusste was mit mir los ist.
Aber so ganz unschuldig bin ich auch nicht dran, wie ich zugeben muss. Meine "normalen Macken" wie meine Frau sie immer nennt, können sicher sehr irritieren. Aber wie ich jetzt durch die Gespräche weiß, mache ich das absichtlich und schrecke Leute ab.
Um sie von mir fernzuhalten und auch vor unserer Beziehung. Das ist kein sehr feiner Zug und ich muss daran arbeiten.

Was die Medizin angeht: Ich war irgendwie ein bisschen enttäuscht.
Als es mir besser ging habe ich Wunder was erwartet, was die aus mir so herauslesen können. In Wahrheit kam es mir so vor als wussten sie nicht recht was sie mit mir anfangen sollen und waren froh das sie mich nachher zu dem Klinikleiter abschieben konnten.

Für das Betreiben des Forums kann man den Machern nur dankbar sein, aber letztlich sind es ja die Menschen, die sich hier aufhalten.
Und hier sind viele sehr nett und lieb. Und ich danke euch, dass ihr mich nicht ablehnt.
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