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> Jahrelanger Austausch, dann Ernüchterung...
H_Golightly
Beitrag 13.Feb.2010 - 01:11
Beitrag #1


Naschkatze
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Hallo liebe Damen,

nach langer Zeit möchte ich mich mal wieder hier melden.

In den letzten Monaten habe ich viel nachgedacht, gegrübelt und unternommen. Etliche Monate (ja sogar Jahre) lang tauschte ich mich regelmäßig mit Gleichgesinnten aus, besonders im Internet, danach folgten viele reale Treffen, bei denen ich auch einige lesbische Frauen (und deren Lebensgeschichten) persönlich kennenlernte und diese auch mit Faszination/ Bewunderung aufnahm. Zwei von diesen Frauen zähle ich mittlerweile zu meinen engsten Freunden und man könnte meinen, dass einem so ein Austausch dabei hilft, die eigene Orientierung anzunehmen und besser zu verstehen, doch bei mir hat es bisher nicht gefruchtet. Mit lesbischen Freundinnen habe ich immer noch ziemlich große Probleme, über das Thema (besonders wenn es mich betrifft) zu reden, von Heterofreunden und der Familie ganz zu schweigen. Alles in allem hat mir der Austausch nicht wirklich etwas gebracht. Ich bin nicht wirklich weiter als am Anfang, betrachte eigentlich alles nur aus einer Distanz heraus und Ernüchterung macht sich breit. Zuweilen neige ich dazu, mir die "alten Zeiten" wieder herbei zu sehnen, in denen es noch keiner wusste, bzw. ich selbst es nicht einmal wusste. Wieso ist das so? Bin ich (noch) nicht bereit, das Problem anzugehen? Werde ich es überhaupt jemals sein? Die meisten Frauen, von denen ich bisher gehört habe, meinen, ihnen hätte der Austausch gut getan und sie könnten ihre Orientierung hinterher besser akzeptieren. Bei mir jedoch ist es, als würde man mir das einzige Tuch, das meinen Körper bedeckt, wegreißen. Ich sehe um mich herum Frauen, die in "zerrütteteten Familienverhältnissen" leben, Frauen, die unglücklich verliebt sind und ihren Männern etwas vormachen und Frauen, die nicht wissen, was sie wollen. Dann sehe ich mich und frage mich, was es bringt, zig Jahre in Frauen verliebt zu sein, die meine Gefühle ohnehin nicht erwidern können. All das weckt in mir den Eindruck, dass man als lesbische Frau womöglich gar nicht glücklich werden kann. Es ist tief in meinem Inneren irgendwie so, dass ich mir sage, gut, jetzt habe ich mich eine Weile mit dem Thema auseinandergesetzt, aber nun ist auch wieder gut und ich kehre wieder in alte "Verhaltensmuster" (alles was mit Gefühlen zu tun hat, von mir zu weisen) zurück.
Denkt ihr, es gibt auch Leute, die es niemals für sich akzeptieren können (so wie ich womöglich)? Was mache ich falsch bzw. was sollte ich anders machen?

Gruß
Holly

Der Beitrag wurde von H_Golightly bearbeitet: 13.Feb.2010 - 02:11
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PennyLane
Beitrag 13.Feb.2010 - 08:47
Beitrag #2


Idealistin
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Hallo H_Golightly! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Hast Du denn selber eine Idee, was Du bräuchtest, um besser klar zu kommen / was Dir im Moment noch fehlt?

Ich habe ziemlich lange eher ignoriert, dass ich Frauen liebe; dementsprechend war ich auch des öfteren unglücklich verliebt (und wusste es manchmal kaum) und enttäuscht und dachte, dass da gar nichts geht.
Mit der Frage musste ich mich dann allerdings auseinandersetzen, als ich - mehr oder weniger durch Zufall - meine Frau kennen lernte, das änderte meine Einstellung und den Umgang mit meiner Orientierung ziemlich schnell.
Ich bin mir sicher, dass auch eine lesbische Frau glücklich werden kann. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Das sind mal meine spontanen Gedanken; ich weiß nicht, ob Dir die irgendwie weiter helfen... (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif)

Liebe Grüße
Penny
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sonnenstrahl
Beitrag 13.Feb.2010 - 10:37
Beitrag #3


verboden vrucht
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Liebe Holly G., ich habe noch nicht so recht verstanden, welches genau dein Problem ist:
Das lesbische Empfinden - oder die Vorstellung, eine lesbische Beziehung einzugehen?
Wann, in welchen Momenten, bzw. bei welchen Vorstellungen hast du das Gefühl/die Befürchtung, dir würde das dich bedeckende und schützende Tuch weggerissen?
Herzliche Grüße,
sonnenstrahl
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svan
Beitrag 13.Feb.2010 - 10:47
Beitrag #4


Gut durch
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Liebe Holly,
vielleicht machst du nichts falsch.
Wenn du "das Tuch" brauchst, dann brauchst du es eben. Deine eigenen Gefühle ernst nehmen ist wichtig. Auch deine eigenen Ängste.
Vielleicht brauchst du einen anderen Rahmen, Raum, Lebensumfeld, Menschen und soziale Eingebundenheit, was dir die Sicherheit geben muss, die es erfordert, um zu deinen Gefühlen stehen zu können. Solange du die nicht hast, brauchst du "das Tuch."
Es sind verschiedene Aspekte zu beachten, die Gefühle in uns und das soziale Umfeld von Akzeptanz um uns herum.
Das, was mir wirklich geholfen hat, meine Gefühle zu akzeptieren war eine mehrjährige Liebesbeziehung mit einer Frau und regelmässiger S... mit ihr. Die Erfahrung, dass es sich richtig anfühlt. Ansonsten hilft alle Theorie nicht wirklich weiter. Und wenn du kein entsprechendes akzeptierendes und unterstützendes Umfeld hast, hilft das eben auch nicht weiter.
Alles Gute wünscht dir Svan
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malene
Beitrag 13.Feb.2010 - 12:58
Beitrag #5


Gut durch
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ZITAT(svan @ 13.Feb.2010 - 10:47) *
Das, was mir wirklich geholfen hat, meine Gefühle zu akzeptieren war eine mehrjährige Liebesbeziehung mit einer Frau und regelmässiger S... mit ihr. Die Erfahrung, dass es sich richtig anfühlt. Ansonsten hilft alle Theorie nicht wirklich weiter.


Ich denke, dies ist der springende Punkt. Warum über das Leben grübeln, abwägen, rechnen und ständig Distanz halten, Holly? Warum nicht mit beiden Füssen endlich ins kalte Wasser springen? Kann es wirklich schlimmer sein als das, was Du jetzt lebst?

Dies ist ein ganz persönlicher Eindruck, aber beim Lesen Deines Beitrags habe ich Dich über einem Mikroskop sitzend visualisiert, wie Du Deine Umgebung in feine Scheiben schneidest, sie unter die Lupe schiebst, traurig beobachtest und dann gleich wieder wegschiebst. Auf diese Weise bleibt die Distanz unüberwindbar, denn wer möchte schon unter/ hinter Glas leben und sich exponiert fühlen?

Dass das Leben ganz anders ist, wirst Du erst erfahren, wenn du endlich auf den vorbeifahrenden Zug springst, anstatt ängstlich zurück zu weichen. Sprich, endlich auf eine Frau zugehst und es für eine Nacht oder länger probierst.
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H_Golightly
Beitrag 13.Feb.2010 - 21:05
Beitrag #6


Naschkatze
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Einen schönen guten Abend,

bevor ich auf einzelne Fragen eingehe, möchte ich mich zunächst eimal bei jeder einzelnen hier für ihren Beitrag bedanken. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

QUOTE("PennyLane")
Hast Du denn selber eine Idee, was Du bräuchtest, um besser klar zu kommen / was Dir im Moment noch fehlt?

Ich denke, dass mir vor allem eine Freundin felt, die mich liebt (du hast ja auch geschrieben, dass dir das sehr geholfen hat). Manchmal schaue ich mir ein Foto der Frau, in die ich verliebt bin, an, und denke mir, wie einfach könnte doch alles sein, wenn ich erst einmal jemanden hätte. Ich glaube, die Liebe kann so stark sein, dass man sich aufrafft und Probleme anpacken kann, die einem sonst als unlösbar erscheinen. Jetzt momentan ist aber alles noch soo weit weg und ich kann es nicht richtig (be)greifen. Lediglich die theoretische Möglichkeit kann ich mir vor Augen halten. Aber die allein reicht nicht aus, um sattelfest zu sein.


QUOTE("sonnenstrahl")
Liebe Holly G., ich habe noch nicht so recht verstanden, welches genau dein Problem ist:
Das lesbische Empfinden - oder die Vorstellung, eine lesbische Beziehung einzugehen?

Ich würde sagen beides. Zusätzlich fühle ich mich irgednwie auch unter Druck gesetzt- von Bekannten, der Gesellschaft, von der Zeit. Tief im Inneren stelle ich es mir schön vor, mit einer Frau zusammenzusein (wenn man mal außer Acht lässt, was andere darüber denken und dazu sagen), doch den Weg dahin stelle ich mir ziemlich hart vor.


QUOTE("sonnenstrahl")
Wann, in welchen Momenten, bzw. bei welchen Vorstellungen hast du das Gefühl/die Befürchtung, dir würde das dich bedeckende und schützende Tuch weggerissen?

Ich denke, es ist vor allem in solchen Sitiationen, in denen ich eine "Entblößung" wittere. Das können ganz normale Fragen nach meinem Liebes- und Beziehugnsleben sein oder auch nur ein simples Kreuzchen auf einem Fragebogen wenn es um eine Bewerbung geht.

QUOTE("svan")
Liebe Holly,
vielleicht machst du nichts falsch.
Wenn du "das Tuch" brauchst, dann brauchst du es eben. Deine eigenen Gefühle ernst nehmen ist wichtig. Auch deine eigenen Ängste.

Danke! Nunja, ich sage mir auch ständig, dass nicht alle Menschen gleich sind- die einen können selbstbewusster damit umgehen, die anderen nicht so. Ich habe mich mitunter auch schon von lesbischen Frauen, die allzu selbstwusst waren, ein bisschen unter Druck gesetzt gefühlt. Eine allzu offene Art und ein "Hinausposaunen" der Gefühle, ohne Rücksicht auf andere, ist mir doch ziemlich fremd. Ich kann im Cafè z. B. nicht so einfach laut darüber reden, so dass alle anderen mithören können.


QUOTE("svan")
Vielleicht brauchst du einen anderen Rahmen, Raum, Lebensumfeld, Menschen und soziale Eingebundenheit, was dir die Sicherheit geben muss, die es erfordert, um zu deinen Gefühlen stehen zu können. Solange du die nicht hast, brauchst du "das Tuch."

Ich weiß es nicht. Ich dachte ja eigentlich, es sei gut, sich zunächst einmal unter Gleichgesinnte zu wagen, damit ich das Gefühl bekomme, es sei normal und nichts "Schlechtes". Aber im normalen Alltag bin ich nunmal zu 95% unter Heteros und mehr oder weniger gezwungen, mich dort einzufügen.


QUOTE("svan")
Das, was mir wirklich geholfen hat, meine Gefühle zu akzeptieren war eine mehrjährige Liebesbeziehung mit einer Frau ... .

Ich denke, das könnte auch mir weiterhelfen. Irgendwie fehlt einem sonst die Bestätigung, dass es richtig ist, was man da fühlt. Die negativen Gedanken, die einen ständig umkreisen, kann man ohne positive Erfahrungen gar nicht ausschalten- bei mir ist es jedenfalls so.


QUOTE("svan")
Ansonsten hilft alle Theorie nicht wirklich weiter. Und wenn du kein entsprechendes akzeptierendes und unterstützendes Umfeld hast, hilft das eben auch nicht weiter.

Stimmt. Das ist immer nur ein Reden/ Grübeln über ungelegte Eier. Nicht einmal mit den Gleichgesinnten kann ich so wirklich reden, weil mir einfach die praktischen Erfahrungen fehlen. Dann versuchen sie mich auch schnell mal zu überreden und sagen: "Mach' doch einfach mal!" Ja, wenn das mal so leicht wäre. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)


QUOTE("malene")
Dies ist ein ganz persönlicher Eindruck, aber beim Lesen Deines Beitrags habe ich Dich über einem Mikroskop sitzend visualisiert, wie Du Deine Umgebung in feine Scheiben schneidest, sie unter die Lupe schiebst, traurig beobachtest und dann gleich wieder wegschiebst. Auf diese Weise bleibt die Distanz unüberwindbar, denn wer möchte schon unter/ hinter Glas leben und sich exponiert fühlen?

Das hast du gut erkannt, ich denke, es ist eine Eigenart von mir, über alles Mögliche oft nachzudenken, Dinge abzuwägen und über sie zu philosopieren. Ich kann nicht so tun, als ginge mich das alles nicht's an und einfach "machen", ohne darüber nachzudenken, was passieren könnte. Ich bin sehr sensibel und das Denken kommt automatisch.

QUOTE("malene")
Dass das Leben ganz anders ist, wirst Du erst erfahren, wenn du endlich auf den vorbeifahrenden Zug springst, anstatt ängstlich zurück zu weichen. Sprich, endlich auf eine Frau zugehst und es für eine Nacht oder länger probierst.

Das hört sich so leicht an, aber da müsste sich ja erst einmal eine Gelegenheit bieten. Um mich herum wäre bisher keine einzige Frau für eine Beziehung in Frage gekommen (aus den verschiedensten Gründen). Und erzwingen kann man sowas ja nicht.


Gruß
Holly
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davvero
Beitrag 13.Feb.2010 - 22:06
Beitrag #7


Stadtei
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ZITAT(H_Golightly @ 13.Feb.2010 - 21:05) *
Das hört sich so leicht an, aber da müsste sich ja erst einmal eine Gelegenheit bieten. Und erzwingen kann man sowas ja nicht.


Aber Gelegenheiten schaffen kann man! Oder zu Hause warten und hoffen, dass es die Pizzabotin sein wird! Nur wie wahrscheinlich ist das?
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H_Golightly
Beitrag 13.Feb.2010 - 22:27
Beitrag #8


Naschkatze
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QUOTE(davvero @ 13.Feb.2010 - 22:06) *
QUOTE(H_Golightly @ 13.Feb.2010 - 21:05) *
Das hört sich so leicht an, aber da müsste sich ja erst einmal eine Gelegenheit bieten. Und erzwingen kann man sowas ja nicht.


Aber Gelegenheiten schaffen kann man! Oder zu Hause warten und hoffen, dass es die Pizzabotin sein wird! Nur wie wahrscheinlich ist das?

... vor allem wenn man sich nie Pizza bestellt. (IMG:style_emoticons/default/laugh.gif) Nein, aber mal im Ernst, ich bin doch aktiv geworden, habe viele Frauen kennen gelernt, aber da war bis jetzt auch keine ernstzunehmende Kandidatin dabei. Sie wurden bisher immer nur zu "normalen" Freundinnen.
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davvero
Beitrag 13.Feb.2010 - 22:42
Beitrag #9


Stadtei
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Ach, weißt Du, Freunschaften tragen um Gegensatz zu Patnerschaften, meistens kein Verfallsdatum. Also verbuch es als Gewinn und mach weiter so!
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sonnenstrahl
Beitrag 16.Feb.2010 - 09:59
Beitrag #10


verboden vrucht
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ZITAT(H_Golightly @ 13.Feb.2010 - 21:05) *
ZITAT("sonnenstrahl")
Liebe Holly G., ich habe noch nicht so recht verstanden, welches genau dein Problem ist:
Das lesbische Empfinden - oder die Vorstellung, eine lesbische Beziehung einzugehen?

Ich würde sagen beides. Zusätzlich fühle ich mich irgednwie auch unter Druck gesetzt- von Bekannten, der Gesellschaft, von der Zeit. Tief im Inneren stelle ich es mir schön vor, mit einer Frau zusammenzusein (wenn man mal außer Acht lässt, was andere darüber denken und dazu sagen), doch den Weg dahin stelle ich mir ziemlich hart vor.


ZITAT("sonnenstrahl")
Wann, in welchen Momenten, bzw. bei welchen Vorstellungen hast du das Gefühl/die Befürchtung, dir würde das dich bedeckende und schützende Tuch weggerissen?

Ich denke, es ist vor allem in solchen Sitiationen, in denen ich eine "Entblößung" wittere. Das können ganz normale Fragen nach meinem Liebes- und Beziehugnsleben sein oder auch nur ein simples Kreuzchen auf einem Fragebogen wenn es um eine Bewerbung geht.


Liebe Holly, was könnte geschehen, wenn du entblößt würdest/dich entblößtest? Von was möchtest du nicht, dass andere es sehen? Was könnte unter der weggerissenen Decke zutage treten? Gibt es eine Situation, die du nie wieder erleben willst - so sehr, dass du lieber auf ein gelebtes Liebesleben verzichtest, als das Risiko einzugehen, dass "es" (was auch immer) wieder geschehen könnte?
Natürlich erwarte ich nicht, dass du diese Fragen öffentlich beantwortest. Vielleicht wäre es gut, wenn du dich für eine Weile professionell begleiten ließest.
Es könnte dir deine Ängste überwinden helfen, und dir den Weg zum Zusammensein mit einer Frau - und vor allem zum Zusammensein mit dir selbst, der wichtigsten Frau deines Lebens, leichter machen.
Gruß, sonnenstrahl

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Ziva
Beitrag 16.Feb.2010 - 11:57
Beitrag #11


Suppenköchin
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Hallo Holly
ZITAT(H_Golightly @ 13.Feb.2010 - 01:11) *
... Dann sehe ich mich und frage mich, was es bringt, zig Jahre in Frauen verliebt zu sein, die meine Gefühle ohnehin nicht erwidern können. All das weckt in mir den Eindruck, dass man als lesbische Frau womöglich gar nicht glücklich werden kann. Es ist tief in meinem Inneren irgendwie so, dass ich mir sage, gut, jetzt habe ich mich eine Weile mit dem Thema auseinandergesetzt, aber nun ist auch wieder gut und ich kehre wieder in alte "Verhaltensmuster" (alles was mit Gefühlen zu tun hat, von mir zu weisen) zurück.
Denkt ihr, es gibt auch Leute, die es niemals für sich akzeptieren können (so wie ich womöglich)? Was mache ich falsch bzw. was sollte ich anders machen?

Ich kann deine Gedanken nachvollziehen und kann mich nur denen und dir anschließen, die sagen, dass all das "Rumtheoretisieren" nicht sonderlich viel bringt, wie du ja selbst leidlich erfährst.
Der Eindruck, dass du als lesbische Frau möglicherweise nicht glücklich werden kannst, kann sich dabei einschleichen. Doch sag den oberen Satz mal in der "Heteroversion". Könntest du als Heterofrau glücklich werden?

Sich selbst so zu akzeptieren wie man ist, ist sicherlich kein einfacher Weg. Ich würd sagen, dass es dir leichter fallen würde, wenn du jemand an deiner Seite hättest, die dich so liebt und akzeptiert wie du bist und wie du fühlst! So wie es jetzt ist, ist es doch lediglich "graue Theorie", nicht wahr?
Was könntest du anders machen? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Hm, schwer zu sagen, ohne dich zu kennen. Wie sieht das (Lebens-)Umfeld aus? Lässt sich das was ändern? Wie siehst du dich? Findest du dich attraktiv und offen für Andere? ... (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

Noch was Anderes:
Warum ist es die "logische Konsequenz" in alte Verhaltensmuster zurück zu fallen und Gefühle von dir zu weisen?
Das muss doch auch nicht sein. (IMG:style_emoticons/default/troest.gif) Gefühle von sich zu weisen: (IMG:style_emoticons/default/no.gif) Gar nicht gut!! (IMG:style_emoticons/default/morgen.gif)
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Deirdre
Beitrag 16.Feb.2010 - 12:03
Beitrag #12


Satansbraten
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Ich hatte auch schwer daran zu knabbern, dass Du "zerrüttete Familien" um Dich herum siehst. Die sehe ich zwar auch, aber nur in den seltensten Fällen hat das mit Homosexualität zu tun. Beziehungen sind heutzutage leider in mindestens der Hälfte der Fälle nicht mehr dauerhaft, auch nicht, wenn Kinder involviert sind. Sehr schade finde ich das.

Es gibt doch neben einer Reihe stabiler Heterofamilien auch wenigstens ein paar glückliche Lesbenfamilien. Oder hast Du noch von keiner einzigen gehört? In den verschiedenen Foren? Ich kenne welche. Auch persönlich.
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Erdbeere
Beitrag 16.Feb.2010 - 12:43
Beitrag #13


Geschirrspülerin
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Hallo H_Golightly!

Was du geschrieben hast, kann ich gut verstehen. Ich weiß nicht, was bei dir der Grund für deine negativen Gefühle zu dir selbst ist, bei mir war es ganz klar der Grund, dass ich nicht so sein wollte, wie meiner Meinung nach "die Lesbe" in der Öffentlichkeit gesehen wird. Also damit meine ich diese ganzen negativen Klischees/Vorurteile, die auf "die Lesbe" projiziert werden. Ich habe mich nie als "solch eine Lesbe" gefühlt, wollte so nicht sein und hatte deshalb ein Problem zu mir selbst zu stehen. Ich brauchte "dieses Tuch" damals um mein Selbstwertgefühl zu schützen.

Was mir damals geholfen hat, war nicht unbedingt andere Homosexuelle zu treffen. Ich hatte eher das Glück, dass ich viele heterosexuelle Menschen getroffen habe, die mir das Gefühl gegeben haben, ich sei einfach völlig "normal". So wie sie über ihre Beziehungen u. ä. geredete haben, habe ich dann in Gesprächen über meine geredet. Ich habe einfach die Erfahrung gemacht, wenn man es schafft, selbst ganz selbstverständlich mit dem Theme Beziehung usw. umzugehen, wie die Heteros usw. auch, wird es einfach akzeptiert. Und das hilft einem dabei sich selbst zu akzeptieren. Und wenn dann man einer dabei ist, der bescheuert reagiert, fühlt man sich stark genug, hat eine Schutzschicht, an der vieles abprallen kann => "dieses Tuch" wird überflüssig.
Und zusätzlich habe ich dann Lesben kennengelernt, die nicht der "typischen Szenelesbe" entsprachen. Also ich würde sie eher als spießige Lesben bezeichnen: mit längeren Beziehung und so der Zukunftsvorstellung: Haus, Hund, Familie. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Das hat mir auch geholfen: Lesben zu treffen, die mir ähnlich sind. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)


Und zu deiner Theorie mit dem Unglücklichsein von Lesben. Ich denke, dass Lesben genauso unglücklich oder glücklich sein können, wie andere Menschen. Ich fühle mich zumindest glücklich und dass schon seit längerer Zeit. Ok, ich habe auch ziemlich lange an meiner "Es-ist-mir-egal-was-du-von-mir-denkst"-Haltung arbeiten müssen. Und natürlich war es nicht immer leicht usw. Ja, und eine Partnerin ist hilfreich, aber die kann einem die Arbeit an sich selsbt auch nicht abnehmen.

Heute gehe ich genauso offen mit meinem Privatleben um, wie heterosexuelle Menschen auch. Ich möchte da einfach kein Unterschied machen. Für mich persönlich kann ich sagen, dass mich eher die ganzen Lügen, das Drumherumreden, Rausreden, die Themenwechsel usw. in Gesprächen mit anderen Menschen unglücklich gemacht haben. Das ist ja auf Dauer ziemlich anstrengend und man verleugnet sich selbst. Das bedeutet, man selbst ist so schlecht, dass keiner mitbekommen darf, wer man wirklich ist: das Selbstwertgefühl wird immer kleiner => man wird unglücklich. Klar, ich bin nicht nur "die Lesbe", aber es gehört zu mir und beeinflusst mein Leben relativ stark. Heute brauch ich mir da nicht mehr so viele Gedanken machen, was ich sage, brauche keine Angst zu haben, dass "es" herauskommt usw. Ich empfinde das als ziemlich befreiend.

"Dieses Tuch" brauche ich nur noch in Situationen, wo ich das Gefühl habe, hier sollte ich besser nicht so viel Privates erzählen, aber da dies nur noch sehr selten auftritt, ist es ok. Ich denke, diese Gefühl, ist auch wichtig, aber meiner Meinung nach sollte es nicht lebensbestimmend sein, sondern nur in seltenen Situationen zum Einsatz kommen, z. B. wenn man mit Menschen zusammen ist, die man nicht gut kennt, die man erst mal einschätzen muss usw. Dann ist es sicherlich hilfreich. Es generell einzusetzen aber vermutlich nicht.

Ich lebe mit der Einstellung, es ist mein Leben und es könnte morgen vorbei sein. Und die hilft mir weiter, alles ein wenig zu relativieren. Die Einstellung von Anderen, die mich vielleicht aus welchen Grunden auch immer nicht wirklich akzeptieren können, werden mir gleichgültig. Es geht ja nicht darum andere Menschen nicht zu irritieren, keine Ablehnung hervorzurufen usw. Es geht nur um mich und darum das ich glücklich bin. Ich habe einfach mittlerweile keine Grund mehr mich selbst nicht zu akzeptieren.

Oh, jetzt habe ich seeeehr viel über mich geschrieben ... (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif) ;-) Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute auf deinem Weg!
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miriam
Beitrag 16.Feb.2010 - 13:41
Beitrag #14


Gut durch
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ZITAT(H_Golightly @ 13.Feb.2010 - 02:11) *
Ich sehe um mich herum Frauen, die in "zerrütteteten Familienverhältnissen" leben, Frauen, die unglücklich verliebt sind und ihren Männern etwas vormachen und Frauen, die nicht wissen, was sie wollen. Dann sehe ich mich und frage mich, was es bringt, zig Jahre in Frauen verliebt zu sein, die meine Gefühle ohnehin nicht erwidern können. All das weckt in mir den Eindruck, dass man als lesbische Frau womöglich gar nicht glücklich werden kann. Es ist tief in meinem Inneren irgendwie so, dass ich mir sage, gut, jetzt habe ich mich eine Weile mit dem Thema auseinandergesetzt, aber nun ist auch wieder gut und ich kehre wieder in alte "Verhaltensmuster" (alles was mit Gefühlen zu tun hat, von mir zu weisen) zurück.
Denkt ihr, es gibt auch Leute, die es niemals für sich akzeptieren können (so wie ich womöglich)? Was mache ich falsch bzw. was sollte ich anders machen?

Gruß
Holly


Liebe Holly,

zuerst einmal: wenn ich Deine Worte lese, tut mir regelrecht das Herz weh! So viel Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und innere Zerrissenheit...

Aber den Zusammenhang, den Du oben herstellst, kann ich nicht so ganz nachvollziehen: Erst schreibst Du von unglücklichen Frauen, die mir in erster Linie gar gar nicht lesbisch zu sein scheinen (oder habe ich da etwas falsch verstanden?), betrachtest dann Deine eigenen unerwiderten Gefühle und fragst Dich schließlich, ob man als lesbische Frau womöglich gar nicht glücklich werden kann. Ließe sich aus Deinen Beobachtungen nicht, wenn überhaupt, viel eher schließen, daß man als Frau nicht glücklich werden kann? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

Ich denke, das was Du beschreibst sind häufige Probleme in Beziehungen und von Menschen ganz allgemein, also keineswegs spezifisch für Homosexuelle. (Im Gegenteil: eine amerikanische Studie hat angeblich ergeben, daß Beziehungen zwischen Homosexuellen stabiler sind als die Heterosexueller.)
Es mag sein, daß es als lesbische Frau schwieriger ist, eine Partnerin zu finden, ganz einfach weil es quantitativ weniger 'Auswahl' gibt. Aber ich kenne glückliche Lesben und glückliche lesbische Paare, die schon lange zusammen und gemeinsam durch dick und dünn gegangen sind, mich und meine Partnerin eingeschlossen. (Auch wenn naturgemäß nicht immer nur eitel Sonnenschein herrscht.)

Ich verstehe Deinen Schmerz und auch das natürliche Bedürfnis, ihn zu vermeiden. Wenn Du deswegen aber, wie Du schreibst, erneut "alles, was mit Gefühlen zutun hat von Dir weist", tötest Du Dich selbst, und zwar innerlich. Und verhinderst jegliches Wachstum, einschließlich der Möglichkeit, Dich selbst doch eines Tages so anzunehmen wie Du bist und damit glücklich zu werden. (Wie alt bist Du eigentlich?)

Was die Selbstakzeptanz betrifft, so gibt es möglicherweise Leute, die ihre Homosexualität niemals annehmen können. Aber ich denke, wenn man bereit ist, 'hinzufühlen' (was Du ja bereits getan hast/tust) und sich mit dem Thema auseinander zu setzen, schafft man es doch irgendwann. (Vielleicht hast Du Lust, den Thread über Kelly McGillis zu lesen?) Die eine tut sich damit möglicherweise schwerer und braucht dafür länger als die andere aber schließlich kann man kann ja auch nichts dagegen machen, daß man weiß ist. Oder schwarz. Und das alles ist kein Makel, oder? Ich finde, es lohnt sich in jedem Fall, darum zu kämpfen, ein ganzer Mensch zu sein. Auch wenn es vielleicht (erst einmal ) sehr, sehr weh tut...

liebe Grüße von Miriam

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McLeod
Beitrag 16.Feb.2010 - 15:01
Beitrag #15


mensch.
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ZITAT(H_Golightly @ 13.Feb.2010 - 01:11) *
All das weckt in mir den Eindruck, dass man als lesbische Frau womöglich gar nicht glücklich werden kann.


Hallo liebe Holly,

in "Wenn die grauen Falter fliegen", einem Krimi, wird ein Psychologe (wenn ich mich recht erinnere) gefragt, ob Homosexualität seiner Meinung nach unweigerlich zu psychischen Störungen führe. Woraufhin er aufgrund seiner beruflichen Erfahrung wohl mit "Ja" antwortete. Was plausibel schien, bis die - ich glaube - Anwältin ihn fragte, ob er homosexuelle Menschen denn auch schon außerhalb seiner Praxis kennengelernt habe oder ob er nur diejenigen kenne, die sich hilfesuchend an ihn gewandt hätten... Ein empfehlenswertes Buch (wenn ich mich recht erinnere), wenn es darum geht, sich ohne Ratgeber-Zeigefingermentalität mal mit diversen Argumentationen und Wahrnehmungen zu befassen. Zumal glaube ich ein ganz interessanter Krimi. Ist schon lange her...

Was ich sagen will: sprich mit den unglücklichen Lesben und es scheint tatsächlich einen Zusammenhang zu geben. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Statistiken sind verführerisch, zumel die empirischen mit kleiner Stichprobe. Zu meinem Glück darf ich Lesben kennen, die sehr zufrieden, zum Teil sogar sehr durchschnittlich und gemütlich ihr Leben leben. Ich kann Dir also versichern: es gibt sie. Und zwar nicht zu knapp. (Jedenfalls nach meiner kleinen empirischen Stichprobe)

Liebe Grüße
McLeod

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 16.Feb.2010 - 15:02
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LadyGodiva
Beitrag 16.Feb.2010 - 15:40
Beitrag #16


Strøse
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Ein großes Glückshindernis in Beziehungen generell könnte sein, der stilisierten Vorstellung (auch noch so insgeheim) nachgehen zu wollen, dass Zwischenmenschliches auf der Spitze in einem perfekten Unisono schwingen müsse und das ganze unweigerlich wie unmittelbar in eine Lebens-Liebesbeziehung zu münden habe. Dass es demnach das vollkommene Pendant geben müsse, während man auf der Suche danach unweigerlich die eigenen Untiefen ausloten wird. Dass es nur die eine Persönlichkeit zu treffen gelte, die die eigene in einer nicht bekannten, aber diffus ersehnten Weise zu komplettieren verheißt. Streben nach Perfektion bedeutet aber auch jenseits aller Eitelkeit einen Wunsch nach Unberührbarkeit - etwas, das unweigerlich jedweder Intimität entgegenstehen wird.
Ob's jetzt am Serotoninstatus liegt oder welche 1:mich-trifft's-ja-doch-nicht-Formel Anwendung finden darf, ändert mit dem kläglichen Versuch des Rationalisierens nicht wesentlich etwas am Ursprungsleiden: das bedürftige Selbst.

Ein Weg könnte sein, Liebe als eines von wenigen elementaren Bedürfnissen vollständig zu akzeptieren und gleichzeitig zu riskieren, dass es unter Umständen lange dauern könnte, einen Menschen zu treffen, der diesen Aspekt in der erforderlichen Sanftheit und Beständigkeit zu nähren weiß. Mit Unglück würde ich das nicht bezeichnen - eher mit Reifeprozess.

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 16.Feb.2010 - 15:42
Bearbeitungsgrund: hier und da ein "n"
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malene
Beitrag 16.Feb.2010 - 16:20
Beitrag #17


Gut durch
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ZITAT(H_Golightly @ 13.Feb.2010 - 21:05) *
Das hört sich so leicht an, aber da müsste sich ja erst einmal eine Gelegenheit bieten. Um mich herum wäre bisher keine einzige Frau für eine Beziehung in Frage gekommen (aus den verschiedensten Gründen). Und erzwingen kann man sowas ja nicht.


Hm... ich glaube doch. Wenn der Berg nicht zu Dir kommt, musst Du zum Berg...usw.
Es sei denn, Du glaubst, Du müsstest Deine erste Frau zwingend heiraten, wie es ungefähr LadyGodiva andeutet. ;-)

Die meisten Lesben, die ich kenne, haben die Begegnung mit ihrer ersten Frau "erzwungen", das heisst,
sie wurden aktiv, geradezu "offensiv", und haben über so manche Unvollkommenheit ihrer ersten Geliebten gnädig
hinweggesehen. Bereut hat dies keine, aber so manche hat sich später wegen ihrer langen Passivität,
wegen all der verlorenen Zeit, innerlich "gegeisselt".

edit: Es kann auch sein, dass wir die "verschiedensten Gründe" falsch verstanden haben und diese nichts mit den "Unvolkommenheiten" der Kandidatinnen zu tun hatten. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Das ändert jedoch nichts daran, dass es - in meinen Augen - keine Alternative zur weiteren, eifrigen "Frauensuche" gibt. :-)

Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 16.Feb.2010 - 16:53
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Ziva
Beitrag 17.Feb.2010 - 12:22
Beitrag #18


Suppenköchin
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ZITAT(Mab @ 17.Feb.2010 - 11:24) *
...
Und persönliches Glück hängt nicht von der Beziehung ab.
Eine Beziehung könnte es bereichern. (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) ...

(IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) Das finde ich auch!
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H_Golightly
Beitrag 18.Feb.2010 - 01:11
Beitrag #19


Naschkatze
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Ich danke euch allen für die tollen Beiträge! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

QUOTE("Ziva")
Doch sag den oberen Satz mal in der "Heteroversion". Könntest du als Heterofrau glücklich werden?

Auf jedenfall hätte man bessere Chancen, glücklich zu werden. Man wird als Hetera von der Gesellschaft ganz anders angenommen als als Lesbe. Als homosexueller Mensch zählt man doch im Prinzip überhaupt nicht- und das merkt man nicht nur an den blöden Gesetzen hier im Land.

QUOTE("Ziva")
Noch was Anderes:
Warum ist es die "logische Konsequenz" in alte Verhaltensmuster zurück zu fallen und Gefühle von dir zu weisen?

Weil's mich psychisch sonst umbringen würde!


QUOTE("Deirdre")
Es gibt doch neben einer Reihe stabiler Heterofamilien auch wenigstens ein paar glückliche Lesbenfamilien. Oder hast Du noch von keiner einzigen gehört?

Nein, persönlich habe ich bisher von keiner einzigen glücklichen Lesbenfamilie gehört- leider. Im Gegensatz dazu kenne ich viele Alleinerziehende, die ihre Kinder von einem Mann haben, Alleinstehende, die niemals Kinder haben wollen/ bzw. bekommen können usw. Richtig glücklich ist keiner von denen- das höre ich immer wieder aus den Gesprächen heraus- es ist z.T. wirklich sehr deprimierend.


QUOTE("miriam")
Aber den Zusammenhang, den Du oben herstellst, kann ich nicht so ganz nachvollziehen: Erst schreibst Du von unglücklichen Frauen, die mir in erster Linie gar gar nicht lesbisch zu sein scheinen (oder habe ich da etwas falsch verstanden?), betrachtest dann Deine eigenen unerwiderten Gefühle und fragst Dich schließlich, ob man als lesbische Frau womöglich gar nicht glücklich werden kann. Ließe sich aus Deinen Beobachtungen nicht, wenn überhaupt, viel eher schließen, daß man als Frau nicht glücklich werden kann? gruebel.gif

Da hast du definitiv etwas falsch verstanden denn ich rede nämlich ausschließlich von lesbichen Frauen, die um mich herum sind und die allesamt nicht gerade die Glücklichsten sind. Es ist schon sehr auffallend, dass die Unglücksraben gerade in dieser Gruppe so hoch vertreten sind.

QUOTE("malene")
Es sei denn, Du glaubst, Du müsstest Deine erste Frau zwingend heiraten, wie es ungefähr LadyGodiva andeutet. ;-)

Wer redet denn von heiraten? Ich wäre schon froh, wenn man erst mal so zusammen kommen könnte. Aber das ist bisher unmöglich gewesen.

QUOTE("malene")
Die meisten Lesben, die ich kenne, haben die Begegnung mit ihrer ersten Frau "erzwungen", das heisst,
sie wurden aktiv, geradezu "offensiv", und haben über so manche Unvollkommenheit ihrer ersten Geliebten gnädig
hinweggesehen.

edit: Es kann auch sein, dass wir die "verschiedensten Gründe" falsch verstanden haben und diese nichts mit den "Unvolkommenheiten" der Kandidatinnen zu tun hatten. gruebel.gif Das ändert jedoch nichts daran, dass es - in meinen Augen - keine Alternative zur weiteren, eifrigen "Frauensuche" gibt.

So ist es auch. Es geht hier nicht um Unvollkommenheiten der Kandidatinnen sondern um objektive Gegebenheiten, wenn sie z. B. in einer Hetero- Beziehung steckt. Würdet ihr da etwas erzwingen wollen? Ich nicht.


QUOTE(Mab @ 17.Feb.2010 - 11:24) *
Wie sieht es denn mit deinem Glücklichsein ohne Frau aus?

Ach, weißt du, allein sprüht man nur so vor Lebensfreude. (IMG:style_emoticons/default/morgen.gif) Nein, mal im Ernst, wenn einen niemals jemand richtig geliebt hat, wer kann dann von sich behaupten, wirklich glücklich zu sein? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Warum sind dann so viele Menschen in Beziehungen wenn das Alleinsein doch so wunderbar sein kann? Dann bräuchte man die Zweisamkeit ja gar nicht.

Der Beitrag wurde von H_Golightly bearbeitet: 18.Feb.2010 - 01:21
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sonnenstrahl
Beitrag 18.Feb.2010 - 08:48
Beitrag #20


verboden vrucht
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ZITAT(H_Golightly @ 18.Feb.2010 - 01:11) *
persönlich habe ich bisher von keiner einzigen glücklichen Lesbenfamilie gehört- leider. Im Gegensatz dazu kenne ich viele Alleinerziehende, die ihre Kinder von einem Mann haben, Alleinstehende, die niemals Kinder haben wollen/ bzw. bekommen können usw. Richtig glücklich ist keiner von denen- das höre ich immer wieder aus den Gesprächen heraus- es ist z.T. wirklich sehr deprimierend.


Was ist "richtig glücklich" für dich?
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