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> Die Terrorwarnung
McLeod
Beitrag 29.Nov.2010 - 10:57
Beitrag #21


mensch.
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Hm. Angesichts der Vergehensweise in Mumbai, als einige bewaffnete Terroristen über 150 Menschen getötet haben, finde ich bewaffnete Polizei sehr nützlich - wobei ich 2 Dinge dabei in Frage stelle: wie können wir 80 Millionen Menschen schützen, haben wir genug Polizei? Und warum müssen sie so präsent sein, dass die eigene Bevölkerung verunsichert wird? Darauf erwidere ich mir dann, dass die Polizistinnen und Polizisten, wenn sie sowieso schon mit der MP und der schuss-sicheren Weste irgendwo bereit stünden, diese Zeit sinnvoll nutzen könnten, um wachsam auf Vorgehensweise 2 (London) zu achten und bestenfalls einen U-Bahn-Bomben-Anschlag verhindern. Auch hier gibt es personelle Grenzen und viel Deutschland bleibt ungeschützt. Zumal Szenario 3 im Raum steht: Die Terroristen denken sich eine neue Vorgehensweise aus, für die weder MPs, noch wachsame Augen auf großen Bahnhöfen und Weihnachtsmärkten nützlich sind. Die Paketbombe ans Kanzleramt war so eine. Ich stell mir nur mal vor, in einem großen Versandhandel werden in der Vorweihnachtszeit mit den vielen Paketen und Päckchen lauter kleine Bomben in miteingepackt. Oder statt Sprengstoff und Schwarzpulver kommen irgendwelche Viren zum Einsatz.

Insofern fühle ich uns als Land nur mäßig beschützt. Die Tatsache, dass Luftfracht nicht annähernd so sicher überprüft wird, wie meine Handtasche (so ich eine hätte) ehe ich ins Flugzeug steige, zeigte erst neulich das sehr sehr lückenhafte Sicherheitsnetz. Also ist das auch ein wenig russisches Roulette. Nehmen die Terroristen einen bekannten Weg, können wir mit etwas Glück einen Anschlag verhindern, weil wir an einigen Stellen das Netz verstärkt haben.

Für mein persönliches Lebensrisiko spielt in meiner Gefühlswelt Terrorismus ungefähr dieselbe Rolle, wie ein Tumor im Kopf. Eher sterbe ich vorzeitig* im Straßenverkehr, bei einem Unfall im Haushalt oder durch einen ärztlichen Kunstfehler - sagt mir meine gefühlte Risikostatistik. Die Ankündigung von Thomas de Maizière nützt mir persönlich ganz wenig, erklärt mir aber die Präsenz der Polizei.

*vorzeitig je nach Weltanschauung, ich meine es schlicht statistisch im Vergleich zur durchschnittlichen Lebenserwartung meiner Generation - und selbst dieser Durchschnitt entsteht ja nur dadurch, dass manche jünger und manche älter als der dadurch entstehende Wert von uns gehen.

Dass hier irgendjamend im Land Lust hat, mir in steuerfinanzierten Überstunden Verunsicherung und Angst einzuflößen, halte ich - obwohl ich uns für ein Volk mit unausgeschöpftem Potential zu mehr Mitmenschlichkeit und Offenheit halte - für extrem unwahrscheinlich.

McLeod grüßt herzlich in die Runde
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dandelion
Beitrag 29.Nov.2010 - 15:01
Beitrag #22


don't care
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ZITAT(PikSieben @ 28.Nov.2010 - 23:31) *
Und, dandelion, ich glaube in diesem Punkt einfach nicht an Dummheit.

Könntest du mir das nochmal mit Zwischenschritten ausformulieren? Ich kriege gerade den Zusammenhang zu dem, was ich schrieb, nicht...

die Sache mit den Untersuchungen zu Weihnachtsmarktheimkehrern bzw. muslimen Jugendlichen mag ich so nicht stehen lassen, weil ich auf Grund meines Wohnortes ebenfalls unter Generalverdacht stehe, habe aber gerade weder Zeit noch Redefreiheit, das vollständig auszuführen.
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Deirdre
Beitrag 29.Nov.2010 - 16:00
Beitrag #23


Satansbraten
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An tägliche Maschinengewehrpräsenz bin ich seit Ende September 2001 gewöhnt. Damals hatte ich einen Monat lang Panik, wie ich fand, begründet. Und zwar ganz sicher nicht wegen der MPs! Die bestätigten meine Einschätzung der Lage nur! Die Terrorgefahr empfinde ich seitdem als stetig anwesend. (Nein, ich übertreibe nicht! Wohnortbedingt.)

Irgendwie flacht das Angstgefühl ab, obwohl die Gefahr weiterbesteht. Ist wahrscheinlich ähnlich wie in Israel. Hauptsache, die Wachsamkeit bleibt. Wachsamkeit ohne Angst ist auch effektiver!

Ehrlich gesagt, habe ich für eine unmittelbare Wut gegenüber Waffenträgern, die die Allgemeinheit schützen sollen, wenig Verständnis. Die paar Bewaffneten, die an Großstadtbahnhöfen patroullieren (ich habe welche gesehen), verschwinden im Menschengedränge. Sie sind fast nur symbolisch da, aber vielleicht können sie im Notfall eine Eskalation verhindern.

Klar können Schutzmaßnahmen einschränkend wirken, ohne Sicherheit zu garantieren. Leider. So war es von Anbeginn der Menschheit. Da muss man optimieren - mangels repräsentiver Erfahrung (Gott sei Dank) sind unsere deutschen Sicherheitskräfte vermutlich noch nicht beim Optimum. Außerdem ändern sich die Angriffsstrategien mit der Verteidigungsstrategie, also muss alles flexibel bleiben ...
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PikSieben
Beitrag 29.Nov.2010 - 17:47
Beitrag #24


ausgewilderte Großstadtpflanze
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ZITAT(dandelion @ 29.Nov.2010 - 15:01) *
ZITAT(PikSieben @ 28.Nov.2010 - 23:31) *
Und, dandelion, ich glaube in diesem Punkt einfach nicht an Dummheit.

Könntest du mir das nochmal mit Zwischenschritten ausformulieren? Ich kriege gerade den Zusammenhang zu dem, was ich schrieb, nicht...


du:
ZITAT
Oder vielleicht haben sie's endgültig aufgegeben, so zu tun, als wüßten sie weiter.

Klingt ein bisschen, als würdest du annehmen, man (also polizei) wäre sich seiner eigenen Wirkung nicht bewusst, deswegen icke:

ZITAT
ich glaube in diesem Punkt einfach nicht an Dummheit


ZITAT
die Sache mit den Untersuchungen zu Weihnachtsmarktheimkehrern bzw. muslimen Jugendlichen mag ich so nicht stehen lassen, weil ich auf Grund meines Wohnortes ebenfalls unter Generalverdacht stehe, habe aber gerade weder Zeit noch Redefreiheit, das vollständig auszuführen.
Mal sehen, ich hab eher den Eindruck, dass wir gar nicht unbedingt unterschiedlicher Auffassung sind...
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dandelion
Beitrag 29.Nov.2010 - 23:14
Beitrag #25


don't care
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ZITAT(PikSieben @ 29.Nov.2010 - 17:47) *
ZITAT(dandelion @ 29.Nov.2010 - 15:01) *
ZITAT(PikSieben @ 28.Nov.2010 - 23:31) *
Und, dandelion, ich glaube in diesem Punkt einfach nicht an Dummheit.

Könntest du mir das nochmal mit Zwischenschritten ausformulieren? Ich kriege gerade den Zusammenhang zu dem, was ich schrieb, nicht...


du:
ZITAT
Oder vielleicht haben sie's endgültig aufgegeben, so zu tun, als wüßten sie weiter.

Klingt ein bisschen, als würdest du annehmen, man (also polizei) wäre sich seiner eigenen Wirkung nicht bewusst, deswegen icke:

ZITAT
ich glaube in diesem Punkt einfach nicht an Dummheit


ZITAT
die Sache mit den Untersuchungen zu Weihnachtsmarktheimkehrern bzw. muslimen Jugendlichen mag ich so nicht stehen lassen, weil ich auf Grund meines Wohnortes ebenfalls unter Generalverdacht stehe, habe aber gerade weder Zeit noch Redefreiheit, das vollständig auszuführen.
Mal sehen, ich hab eher den Eindruck, dass wir gar nicht unbedingt unterschiedlicher Auffassung sind...

ich fühle mich missverstanden.

was ich meinte, war tatsächlich, daß man (also die Sicherheitsbeauftragten in der Politik) ziemlich genau wissen, daß sie keine Ahnung haben, wie sie effektiv vorgehen sollen, und deshalb wenigstens etwas tun wollen, was alle sehen.

Das grau geschriebene geht auf den Umgang meiner Stadt mit den Menschen u.a. aus meinem Stadtteil zurück. Sage ich, daß ich hier lebe, wird von mir erwartet, daß ich entweder Kleinkriminelle oder todunglücklich bin. Die einzige Aufteilung, die hier nach Nationalitäten stattfindet, ist die Verteilung der Mafiastrukturen auf die Arten von Delikten. Laut Statistik habe ich zwei Kinder und eine Drogenkarriere, die ich mit Betrügereien finanziere. Weiß ich zwar nix von, aber gut.
Will heißen: hier, in meiner Ecke der Welt, ist es ziemlich egal, wer Muslim, Hindu oder Christ ist. Irgendeine Leiche hat hier jeder im Keller - zumindest statistisch. Deshalb nehme ich das alles nicht so stark wahr, und Studien à la "Betrunkene randalieren nach dem Weihnachtsmarktbesuch" gibt's hier tatsächlich - zumindest so ungefähr. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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Lucia Brown
Beitrag 29.Nov.2010 - 23:26
Beitrag #26


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ZITAT(dandelion @ 29.Nov.2010 - 23:14) *
Das grau geschriebene geht auf den Umgang meiner Stadt mit den Menschen u.a. aus meinem Stadtteil zurück. Sage ich, daß ich hier lebe, wird von mir erwartet, daß ich entweder Kleinkriminelle oder todunglücklich bin. Die einzige Aufteilung, die hier nach Nationalitäten stattfindet, ist die Verteilung der Mafiastrukturen auf die Arten von Delikten. Laut Statistik habe ich zwei Kinder und eine Drogenkarriere, die ich mit Betrügereien finanziere. Weiß ich zwar nix von, aber gut.
Will heißen: hier, in meiner Ecke der Welt, ist es ziemlich egal, wer Muslim, Hindu oder Christ ist. Irgendeine Leiche hat hier jeder im Keller - zumindest statistisch. Deshalb nehme ich das alles nicht so stark wahr, und Studien à la "Betrunkene randalieren nach dem Weihnachtsmarktbesuch" gibt's hier tatsächlich - zumindest so ungefähr. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)



Am Land sieht die Situation da schon ganz anderes aus:Landpartie
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LeAnn
Beitrag 30.Nov.2010 - 22:41
Beitrag #27


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Eine hundertprozentige Sicherheit kann es nicht geben und die Maßnahmen können lediglich der Minimierung der Gefahr dienen. Wichtig ist aber doch die Rolle der Medien. Vor Jahren brauchten bzw. konnten wir uns noch keine Gedanken darüber machen, weil Informationen medial nicht in dieser Vielfalt verbreitet werden konnten. Ob hinter gewissen Dingen politisches Kalkül steht, werden wir wohl nicht beantworten. Ich bezweifle aber, dass es der Mehrheit der Bundespolizisten mit MP`s Freude bereitet, bei Menschen Angst zu schüren. Mich persönlich schränken diese Maßnahmen nicht ein und über den Sinn bzw. die Hintergründe solcher Maßnahmen mag ich nicht urteilen. Nur eines ist für völliger Unsinn: das Ende dieser Gefahr mit einem Datum zu belegen.
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McLeod
Beitrag 30.Nov.2010 - 22:50
Beitrag #28


mensch.
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ZITAT(LeAnn @ 30.Nov.2010 - 22:41) *
Eine hundertprozentige Sicherheit kann es nicht geben und die Maßnahmen können lediglich der Minimierung der Gefahr dienen.


Mir fällt es weiterhin schwer nachzuvollziehen, wieso ausgerechnet die Maßnahme "Polizeipräsenz" die Terrorgefahr merklich und im Verhältnis zum Aufwand gesehen angemessen reduziert, geschweige denn minimiert. Heute ist der November zu Ende, es gab anscheinend eine sehr konkrete Liste von Menschen, die "unterwegs" hierher waren. Keine Meldung bisher, dass die Verdächtigen an der Einreise gehindert wurden oder nach ihnen gefahndet wird.

Ich finde die Veröffentlichungspolitik der Infos/Verdachtsmomente mäßig gut. Und ich glaube nicht, dass es an den zusätzlichen Medienkanälen liegt - es sei denn, Du vergleichst mit Zeiten, die länger als 50 Jahre zurück liegen. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

McVorLeod
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LeAnn
Beitrag 01.Dec.2010 - 01:55
Beitrag #29


Geschirrspülerin
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Man muss wohl kaum 50 Jahre zurückblicken, um Beispiele für Medienbeeinflussung zu finden... Ich brauche mir nur die Berichterstattung der verschiedenen Magazine ansehen und finde schon dort erhebliche Unterschiede. Aber ich glaube auch nicht, dass uns die Politik an allem teilhaben lässt und Einblicke in alle Details gewährt. Es gibt sicherlich genügend Beispiele für eine erfolgreiche Bekämpfung der Gefahr, ob nun durch Erhöhung der sichtbaren Präsenz oder einfach gezielter Wahrnehmung bestimmter Möglichkeiten oder Aufgaben (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) Ob jemand die Maßnahmen nun für gerechtfertigt hält oder an diesen zweifelt, muss jeder für sich entscheiden. Mich persönlich schränken sie zumindest nicht ein (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)
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shark
Beitrag 01.Dec.2010 - 10:53
Beitrag #30


Strösenschusselhai
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Ich tendiere dazu, dandelion zuzustimmen:

ZITAT
was ich meinte, war tatsächlich, daß man (also die Sicherheitsbeauftragten in der Politik) ziemlich genau wissen, daß sie keine Ahnung haben, wie sie effektiv vorgehen sollen, und deshalb wenigstens etwas tun wollen, was alle sehen.


Und vielleicht denken diese "Sicherheitsbeauftragten" ja auch, dass sich die Bevölkerung sicherer fühlen könnte, wenn an jeder Ecke einE wachsameR PolizistIn mit Waffe in der Hand steht....

shark
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Ilymo
Beitrag 01.Dec.2010 - 12:36
Beitrag #31


Bør opbevares under vandet
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Ich finde die Aussage "Die Moslems sind die neuen Juden", so provokativ sie auch gemeint sein mag, so schlimm, dass mir die Worte fehlen. Hier wird der Genozid an einer ganzen Ethnie auf ein völlig falsches Niveau gezogen und damit entsetzlich verharmlost. Seit zwei Jahren lebe ich direkt mit Blick auf das KZ Flossenbürg, habe mir Berichte von Überlebenden angesehen, sehe die Gesichter der Menschen, die, inzwischen altersgebeugt, alljährlich zum Jahrestag der Befreiung hier ihr Treffen haben und frage mich, wie ein Mensch dies alles überhaupt überleben konnte. Kein Moslem in Deutschland wird in ein Vernichtungslager gesteckt, bloß, weil seine Nase etwas krummer ist. Die, die sich etwas zu Schulden kommen lassen, müssen mit einer Haftstrafe rechnen. Wer Leute umbringt, muss damit rechnen, den Knast sehr lange nicht verlassen zu dürfen, Punktum. Wer dies alles nicht tut, untersteht genau so dem Schutz durch das Grundgesetz wie jeder andere Staatsbürger auch. Ich habe noch keinen Moslem mit einem aufgenähten Halbmond auf dem Mantel gesehen, keine Läden mit einem Schild "Nur für Christen". Aggressive Missionierungen, die auch vor Terror nicht halt machen, hat es von jüdischer Seite nie gegeben; das Judentum missioniert nicht. Was mit der jüdischen Bevölkerung Deutschlands, die bis zur Machtübernahme durch die National"sozialisten" ihr Leben nicht anders lebte als die katholische oder die evangelische, geschah, ist vielleicht mit ethnischen Morden und Verstümmelungen, wie sie sich heute im Kongo abspielen vergleichbar, aber nicht damit, dass "islamische Zentren", wie sich häufig radikale Treffs euphemistisch nennen, etwas genauer in Augenschein genommen werden.

Der Beitrag wurde von Ilymo bearbeitet: 01.Dec.2010 - 12:40
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shark
Beitrag 01.Dec.2010 - 17:27
Beitrag #32


Strösenschusselhai
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Dieser Vergleich ist mir vollkommen entgangen in diesem Thread....
Ich find ihn auch übertrieben - aus denselben Gründen wie Du auch, Ilymo.
Es steht ja auch wirklich nicht zu befürchten, dass in Deutschland jemals wieder irgendeine Gruppe auf diese Art ud Weise behandelt werden wird wie das mit dem jüdischen Teil der Bevölkerung im Dritten Reich geschehen ist.

shark
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Mausi
Beitrag 01.Dec.2010 - 19:45
Beitrag #33


Mama Maus
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Für mich hatte die Unterstützung, bzw. das gleiche Empfinden, weswegen ich dieser Aussage zustimmte, nicht damit dem Genozid zu tun, sondern mit den Anfängen des Gesamten.

Es hat derzeit (wieder) etwas von "Ey, der is Moslem, da muss man aufpassen." von "Der sieht so und so aus, also ist er verdächtig."
So hat es damals auch angefangen - eine Religionsgruppe wurde "besonders" beobachtet.

Daher wurde und werde ich wachsam, zumal in den letzten Jahren die ausländerfeindlichen Kommentare tw. zunehmen (sei es, ob sie "so" gemeint sind, oder nur unreflektiertes Geblubber).

Bei mir hat es einfach mit Wachsam sein zu tun & nicht damit, etwas abzuwerten, was mehr als furchtbar war! (und für die betroffenen Familien im Heute auch noch ist - die mit dem Erbe der verlorenen Verwandten leben müssen)
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Ilymo
Beitrag 01.Dec.2010 - 20:40
Beitrag #34


Bør opbevares under vandet
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ZITAT(Mausi @ 01.Dec.2010 - 19:45) *
Bei mir hat es einfach mit Wachsam sein zu tun & nicht damit, etwas abzuwerten, was mehr als furchtbar war! (und für die betroffenen Familien im Heute auch noch ist - die mit dem Erbe der verlorenen Verwandten leben müssen)


Eben deswegen meine ich, dass man eine solche Aussage einfach nicht machen darf. Stammtischparolen von irgendwelchen Brühköpfen gibt es zu allen möglichen Themen: "Alkoholismus ist keine Krankheit", "Türken sind faul", "Holländer können nicht Auto fahren", "Lesben brauchen nur den richtigen Kerl"... Eines so hohl und dumpf wie das andere, aber voraussichtlich wird keines davon je Rechtsgrundlage. Es wird auch nicht jeder Moslem grundsätzlich misstrauisch beäugt. Meine türkische Kollegin und ihre Familie sind voll integriert, die Kinder besuchen das Gymnasium und den Klavierunterricht. Sie leben ihre Religion, wie ich die meine lebe, sie gehört zum Leben, ist aber nicht das ganze Leben. Wir haben uns oft über religiöse und philosophische Themen unterhalten, ohne einander bekehren zu wollen. Niemand schaut sie misstrauisch an, weil bei ihnen die Geschenke Silvester statt Weihnachten gemacht werden.
Anders schon eine Gruppe Familien an der Schule meiner Mutter, die Väter Ägypter, die Mütter zum Islam konvertierte Deutsche. Die Familien verweigerten nicht nur den Sportunterricht der Mädchen, sie lehnten auch die Teilnahme am Musikunterricht ab. Das Mädchen der einen Familie wurde von den Jungs der anderen Familie verdroschen, weil sie mit einem deutschen Mädchen spielte, sie habe sich nicht mit Ungläubigen abzugeben. Meine Mutter erhielt "Ermahnungen" der Familien, die Jungen mit "mehr Respekt" zu behandeln, schließlich seien diese Männer und sie eine Frau. Dass sowas nicht unbedingt ein offenes Miteinander in Föde- und Pluralismus fördert, liegt auf der Hand. Dennoch droht diesen Menschen keine Gefahr für Leib und Leben.
Wenn wir als Volk und die Welt als Zeugen die Zeiten des "Dritten Reichs" und des Weltkriegs mit allen Grausamkeiten nicht als Erfahrung gemacht hätten, bestünde vielleicht die Gefahr, dass so etwas heute auch noch stattfinden könnte. Die Mütter und Väter des Grundgesetzes haben aber Sicherheitsrelais eingebaut, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.
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PikSieben
Beitrag 01.Dec.2010 - 21:53
Beitrag #35


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Danke, mausi, und sorry an alle, dass ich mich jetzt erst wieder melde.
Ich hatte es auch so gemeint wie mausi es verstanden hat.
Die Verfolgung der Juden hat in Deutschland nicht erst 1933 angefangen. Es wurden bereits vorher Ressentiments geschürt und eine gesamte Glaubensgemeinschaft in einen Topf geschmissen und ihren Mitgliedern gemeinsame, ihnen angeblich innewohnende Eigenschaften angedichtet. Dies war ein Nährboden, ohne den all die Gräuel nicht hätten angerichtet werden können – vor den Augen vieler und mit dem Beifall und der Mithilfe einiger.

Ganz vieles passt nicht in meinem Vergleich, das sehe ich auch so. Und den Holocaust herunterzuspielen war schon gar nicht meine Absicht.
Wenn ich aber z.B. lucia browns link folge, wenn ich beobachte, dass teilweise immer undifferenziertere Aussagen über muslimische Menschen getroffen werden, habe ich einfach Angst davor, was hier gesät wird*. Und etwas sträubt sich in mir dagegen, etwas das nach. Dass ich dem erst einmal nicht anders Ausdruck verleihen konnte als durch den besagten Satz, der so allein genommen und aus dem Kontext dessen gerissen, was ich drum herum geschrieben habe, als zynisch gelesen werden kann, tut mir fast Leid.

*schön, ilymo, dass es da noch viele Ausnahmen gibt und ich bin voller Hoffnung, dass es auch weiterhin nicht gelingt, diese Saat flächendeckend zu streuen, weil es hoffentlich ganz viele gibt, die aus der Geschichte gelernt haben. Aber ob man sich darauf verlassen kann?
Und wie lange die Sicherheitsrelais halten, wird sich, denke ich, zeigen. Genau liegt eine große Sorge von mir.



Und zu dandelion (falls das überhaupt noch interessant ist): Ich denke schon, dass ich dich richtig verstanden habe.
Ich versuch’s mal: Dass die Polizei bundesweit zu starker Präsenz unter schwerer Bewaffnung angewiesen wurde (nein,LeAnn, ich denke nicht, dass die PolizistInnen zum Spaß mit Waffen spielen, sondern, weil sie ihren Job machen und eine Anweisung ausführen), siehst du als den redlichen Versuch an, den Bürgern wenigstens etwas Sicherheit zu vermitteln, gepaart mit - nennen wir es mal Hilflosigkeit. Dass hierdurch möglicherweise Panik geschürt werden könnte, hältst du für nicht bedacht oder als kleineres Übel angesehen oder für nicht gegeben. Stimmt das so?
Ich aber hielte es für bestenfalls naiv (um nicht schon wieder dumm zu sagen), wenn im Innenministerium die panikschürende Wirkung dieser Maßnahmen und der ständigen eindringlichen Warnungen nicht bedacht worden wäre. Deshalb unterstelle ich hier Absicht.
Welche Sichtweise hier richtig ist, kann ich unmöglich wissen: Ich habe mit Herrn de M. nicht darüber sprechen können. Deshalb kann ich deine Sichtweise durchaus als solche akzeptieren. Überzeugt bin ich davon aber nicht. Ich bin da eher der paranoide Typ.
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McLeod
Beitrag 02.Dec.2010 - 09:59
Beitrag #36


mensch.
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ZITAT(LeAnn)
Vor Jahren brauchten bzw. konnten wir uns noch keine Gedanken darüber machen, weil Informationen medial nicht in dieser Vielfalt verbreitet werden konnten.


ZITAT(McLeod)
Ich finde die Veröffentlichungspolitik der Infos/Verdachtsmomente mäßig gut. Und ich glaube nicht, dass es an den zusätzlichen Medienkanälen liegt - es sei denn, Du vergleichst mit Zeiten, die länger als 50 Jahre zurück liegen.


ZITAT(LeAnn @ 01.Dec.2010 - 01:55) *
Man muss wohl kaum 50 Jahre zurückblicken, um Beispiele für Medienbeeinflussung zu finden...


Anfangs ging es um die von Dir angenommene Unwissenheit des gemeinen Volks magels Informationsflussvielfalt. Darauf bezog ich mich, indem ich sagte, dass schlechte Veröffentlichungspolitik in meinen Augen nicht von ihrer omnipräsenten medialen Verbreitung abhängt (sonder ich meinte: vom Inhalt / Vorgehen). Das von Dir postulierte "vor Jahren", in dem "wir" (=das gemeine Volk) uns über gewisse Vorgänge in Politik und Weltgeschehen keine Gedanken machten sehe ich (ganz subjektiv-persönlich) bestenfalls in der (im Vergleich zu heute) medialen Monotonie oder vielleicht besser medialen Langsamkeit der 50er und frühen 60er, als es ein paar wenige heimische und Besatzer-Radiosender gab, in wenigen Haushalten einen Fernseher mit 1, 2, 3 Programmen und Sendeschluss und der Wochenschau donnerstags im Kino.

Beeinflussung durch die Medien oder Medien als Beeinflussungsinstrument meinte ich nicht, noch schriebst Du vorher davon. Dass Medien, wie Flugblätter (z.B. Boston-Massaker und Französische Revolution), Radio (z.B. 3. Reich) TV (z.B. US-Wahlkämpfe) oder Interner (z.B. Obama 2.0-Wahlkampf und Wikileaks), des Volkes Meinung beeinflussen steht (für mich) außer Frage. Da würde ich Dir keinesfalls widersprechen. Vielleicht gibt es graduelle oder moralische Unterschiede zwischen "zur Meinungsbildung durch Information beitragen" und "für eine bestimmte Meinung werben" und "Meinung manipulieren" - mich führte das aber von des Pudels konkretem Kern der derzeitigen Terrorwarnung arg weg in die Medienphilosophie. ;-) Da würd ich im Moment nicht auf den Diskussionspfad folgen.

Du schreibst im Zusammenhang mit Thomas de Maizière und der Warnung bzw. den Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit
ZITAT(LeAnn)
Wichtig ist aber doch die Rolle der Medien.


Wie bewertest Du sie in diesem konkreten Fall? Was siehst Du? Ich würde gern mehr über Deine Meinung erfahren.

Es grüßt
McLeod
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LeAnn
Beitrag 02.Dec.2010 - 18:43
Beitrag #37


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@McLeod: Ich denke, dass in solchen Situationen gerade die Besonnenheit bei einigen Journalisten fehlt. Natürlich ist auch mir bewusst, dass die Auflagenzahlen usw. stimmen müssen und es sich nicht besonders gut macht, als letzte Zeitung/Zeitschrift/Magazin über Geschehnisse zu berichten. Ich habe mir mal im Fall der LTU-Maschine aus Namibia die Mühe gemacht, sämtliche Artikel zu lesen, die ich finden konnte. Fazit: lediglich einen Zeitungsartikel habe ich gefunden, der halbwegs realistisch (dafür auch etwas später) darüber berichtet hat. Mal davon abgesehen, dass die Berichterstattung im Allgemeinen sehr unterschiedlich war.

Ich vermag nicht zu beurteilen, ob die Präsenz erfolgreich ist, weil sie schwer messbar ist. Vielleicht wird dadurch die Gefahr für manche Menschen sogar greifbarer und realistischer und schürt aus diesem Grunde Ängste. Zu bedenken ist aber, dass es sich hier nur um einen kleinen Teil der Sicherheitsmaßnahmen handelt. Ich denke, man muss das Gesamtpaket der Sicherheitsmaßnahmen sehen und kann dann über Sinn oder Unsinn entscheiden. Das ist allerdings problematisch, weil dieses für uns gerade nicht sichtbar ist.

Aber für mich wirken diese Maßnahmen zur Zeit nicht beunruhigend. Vielleicht liegt es daran, dass es nach meinem Empfinden greifbarere Gefahren für mich gibt.

Viele Grüße zurück (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)
LeAnn

Der Beitrag wurde von LeAnn bearbeitet: 02.Dec.2010 - 19:06
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Lucia Brown
Beitrag 03.Dec.2010 - 14:21
Beitrag #38


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@ Mausi und Ilymo - ich finde all das was ihr beschrieben habt wirkt da gerade mit hinein. Der "alte" Spruch - "wehret den Anfängen" taucht in mir wieder auf.

Die Presse hat eine großen Anteil daran, was in jedem Kopf von uns vor sich geht. Ich kann versuchen dieses Denken immer wieder achtsam zu reflektieren.

Da blättere ich beim Frühstück in der Tageszeitung und gleich auf Seite DREI lese ich sinngemäß : Schneechaos überall, die Autos blieben stundenlang im Stau stehen. Dann im dritten Abschnitt beschreibt der Journalist, dass El*az Mira**ani (ein orientalische klingender Frauenname) in eine Polizeikontrolle geraden ist. Dabei wurde sie gefragt, ob sie ihren Besen vorzeigen könnte?

Ich habe heute gleich mal nachgefragt, ob wir hier im Lande einen Besen im Auto mitführen müssen. Dem ist nicht so.

Warum wird sie so was gefragt und warum wird nicht einfach geschrieben, eine junge Frau wurde angehalten. Warum schreibt ein Journalist so eine Geschichte, von einem Tag, an dem der Schnee noch zentimeterhoch in den Straßen stand und Alle andere Sorgen hatten. Was soll das?

Hier geschieht gerade etwas (da beginnt bereits die Torror-Diskussion) mit unserem Denken und die Presse schürt kräftig ein Feuer darin. Ich versuche es zu löschen und ganz ehrlich habe ich damit Schwierigkeiten, aufgrund solcher Berichterstattung. Ich frage mich, ob ich dieses „Käseblatt“ wieder abbestellen soll, damit ich die Welt wieder friedlich, freundlich und liebevoll betrachten kann?

Der Beitrag wurde von Lucia Brown bearbeitet: 03.Dec.2010 - 14:23
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McLeod
Beitrag 03.Dec.2010 - 15:29
Beitrag #39


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ZITAT(Lucia Brown @ 03.Dec.2010 - 14:21) *
Da blättere ich beim Frühstück in der Tageszeitung und gleich auf Seite DREI lese ich sinngemäß : Schneechaos überall, die Autos blieben stundenlang im Stau stehen. Dann im dritten Abschnitt beschreibt der Journalist, dass El*az Mira**ani (ein orientalische klingender Frauenname) in eine Polizeikontrolle geraden ist. Dabei wurde sie gefragt, ob sie ihren Besen vorzeigen könnte?

Ich habe heute gleich mal nachgefragt, ob wir hier im Lande einen Besen im Auto mitführen müssen. Dem ist nicht so.


Da guck ich doch flugs mal in meinem kleinen Handbuch nach. ... Moment... ah... hier!
ZITAT(§51 der Hexen-Transport-Verordnung)
Hexen, die andere Verkehrsmittel, als ihren eigenen, einen gemieteten, geleasten oder geliehenen Besen zur Fortbewegung nutzen, sind verpflichtet den Besen jederzeit auf Verlangen vorzuzeigen. Eine gültige TÜV-Plakette ist Pflicht.
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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 14.05.2024 - 04:53