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> Wer abschreibt und rumeiert, wenn er ertappt wird,
Wer abschreibt und rumeiert, wenn er ertappt wird,
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svan
Beitrag 26.Feb.2011 - 15:21
Beitrag #21


Gut durch
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ZITAT(malene @ 25.Feb.2011 - 23:02) *
ZITAT(sonnenstrahl @ 25.Feb.2011 - 22:33) *
Dennoch versprechen sich vermutlich auch die Verfasser oder Abschreiber von geistes- oder sozialwissenschaftlichen Doktorarbeiten irgendetwas davon, dass sie sich drauf einlassen. Wenigstens ein kleines bisschen gesellschaftliche Aufwertung. Oder liege ich da voellig falsch - weil ich mir kaum vorstellen kann, dass jemand aus bluetenreiner Begeisterung fuer sein Fach monate- wenn nicht jahrelang etwas zusammenschreibt, was hinterher hoechstwahrscheinlich in irgendwelchen Archiven verstaubt?


Ja, diejenigen, die ich kenne, versprachen sich etwas von ihrem Doktortitel, nämlich schlicht und einfach einen Job zu kriegen, und wahrhaftig nicht einen, der ihnen einen alljährlichen Malediven-Urlaub ermöglicht. Übrigens haben sich dabei einige verrechnet – nun sind sie für manchen Job überqualifiziert.

Meinen Doktortitel – in einem naturwissenschaftlichen Fach – habe ich übrigens aus Not gemacht; als ich nach dem Diplom auf Jobsuche ging, wurde mir ein Weiterstudieren vielfach dringend (und durchaus herablassend) empfohlen, mit der Begründung, dass ich ohne Doktortitel in meinem Fach niemals eine Stelle finden würde.



In einigen Fächern ist es einfach notwendig, einen Dr.Titel zu haben, um überhaupt den Beruf ausüben zu können bzw Zulassungen zu bekommen. ZB gilt das für Gerichtsgutachten, wo es zB bei Kindesmissbrauch so läuft, dass bevorzugt Menschen mit Doktor- Titel als Gutachter berufen werden, unabhängig davon, ob sie überhaupt ein Fünkchen Ahnung haben zu dem speziellen Fachgebiet. In vielen gesellschaftlichen Bereiche und grade im juristischen zählen solche Attribute mehr als Inhalte und Fachwissen. Das muss ich leider immer wieder feststellen. Insofern ist es notwendig Titel usw zu sammeln, wenn man da überhaupt gehört werden will, bzw etwas ändern will. Mit dem Anhäufen von Rolexuhren und anderen Machtattributen hat das garnichts zu tun. Auch reich wird man damit nicht automatisch.
Während Angeschuldigte am besten aus der Sache raus kommen, wenn sie Dr.Titel haben. Ein Arzt, der Kinder sexuell mißbraucht, hat gute Aussichten als unschuldig aus der Sache raus zu kommen und die Gegner alt aussehen zu lassen, wenn es Frauen ohne Dr.-Titel sind, wenn die Zeuginnen lesbisch sind, wenn sie mal als Prostituierte gearbeitet haben vor zwanzig Jahren....
wir sind noch weit von Demokratie und Gerechtigkeit entfernt.

Was ich ungerecht finde ist, dass bei Guttenberg sein Plagiat als Kavaliersdelikt angesehen wird. Während ein Offizier an der Bundeswehrhochschule München wegen Abschreibens der Examensarbeit grade degradiert wurde.( Rheinische Post 24.2.2011)
und warum kann Guttenberg langgediente Leute einfach feuern, den Generalinspekteur, einen Staatssekretär, den GorchFock-Kapitän, wenn sie ihm nicht passen?
während die Bild-Zeitung mit Chefredakteurin Prinzessin von Bayern Meinung für Guttenberg macht und er sich damit revanchiert, dass die Bundeswehr demnächst in der Bildzeitung große teure Anzeigen für die Bundewehr schalten will.
Hier gehts um bayrische Spezis, das ist mal deutlich.
Es gibt auch andere Adlige, die ihre Arbeit ordentlich und korrekt machen. (Lambsdorf, Solms...)

Frau Dr. Käsmann, die vor einem Jahr zurückgetreten ist, hat meinen ganzen Respekt. Sowas ist Anstand, Wahrhaftigkeit und Glaubwürdigkeit.
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kahikatea
Beitrag 26.Feb.2011 - 16:51
Beitrag #22


Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin
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ZITAT(sonnenstrahl @ 25.Feb.2011 - 22:33) *
Dennoch versprechen sich vermutlich auch die Verfasser oder Abschreiber von geistes- oder sozialwissenschaftlichen Doktorarbeiten irgendetwas davon, dass sie sich drauf einlassen. Wenigstens ein kleines bisschen gesellschaftliche Aufwertung. Oder liege ich da voellig falsch - weil ich mir kaum vorstellen kann, dass jemand aus bluetenreiner Begeisterung fuer sein Fach monate- wenn nicht jahrelang etwas zusammenschreibt, was hinterher hoechstwahrscheinlich in irgendwelchen Archiven verstaubt?

Es gibt Menschen, denen das Fach, das sie studiert haben, richtig großen Spaß macht. Wenn sie auch gerne wissenschaftlich arbeiten und die Promotion für weitere Arbeit an der Uni Voraussetzung ist (dort am ehesten eine sinnvolle, denn genau die Qualifikation für wissenschaftliche Arbeit soll damit ja gezeigt werden), dann arbeiten sie eben wissenschaftlich, und packen ihre Ergebnisse in eine Dissertation. Glücklicherweise lesen sich mit Interesse und Spaß geschriebene Texte auch für Andere oft interessanter, so daß diese Dissertationen nicht unbedingt die Staubanziehungskraft von Texten teilen, die nur für einen Titel existieren.

Gesellschaftliche Aufwertung? In der Form "Willst Du nicht mal richtig arbeiten?", vorgebracht von Menschen auf 9-bis-5-Dauerstellen, die keinerlei Idee haben, was eine (halbe) Promotionsstelle an der Uni zeitlich ausmacht, sofern man sie überhaupt innehat - geschweige denn eine Vorstellung davon, wie das Leben außerhalb solcher (kurz befristeter) Stellen und eventuell freiberuflichen Unterrichts aussieht? Bisher kenne ich die Aufwertung nicht, aber vielleicht kommt das ja noch.

Es gibt sicher viele Tätigkeiten, die geringere gesellschaftliche Wertschätzung erfahren. Aber mir fallen neben der Wissenschaft nur noch wenige gesellschaftliche Bereiche ein, in denen eine solche Diskrepanz herrscht zwischen einerseits hohem offiziellem Image und einer hohen erforderlichen Qualifikation mit langer, oft selbstfinanzierter Ausbildung einerseits, und häufig eher geringer Wertschätzung derer, die mit ihrer Arbeit diese Bereiche am Laufen halten, andererseits.





Der Beitrag wurde von kahikatea bearbeitet: 26.Feb.2011 - 16:56
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Sägefisch
Beitrag 26.Feb.2011 - 17:41
Beitrag #23


Schlaudegen.
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Diese Diskrepanz hängt doch aber auch damit zusammen, dass bestimmte Fächer sich von Neigungsfächern höherer Schichten zu Studiengängen erwerbsabhängiger Personenkreise entwickelt haben? Vernünftig bezahlte Stellen und interessiertes Publikum gab es dafür schon immer wenig, das fiel bloss im dazumals kleineren Kreis nicht so massiv auf.

Der Beitrag wurde von Sägefisch bearbeitet: 26.Feb.2011 - 17:42
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kahikatea
Beitrag 26.Feb.2011 - 20:51
Beitrag #24


Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin
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ZITAT(Sägefisch @ 26.Feb.2011 - 17:41) *
Diese Diskrepanz hängt doch aber auch damit zusammen, dass bestimmte Fächer sich von Neigungsfächern höherer Schichten zu Studiengängen erwerbsabhängiger Personenkreise entwickelt haben? Vernünftig bezahlte Stellen und interessiertes Publikum gab es dafür schon immer wenig, das fiel bloss im dazumals kleineren Kreis nicht so massiv auf.

Um das zu vergleichen, kenne ich nicht genug Fächer. Der Bereich, den ich am besten kenne, hat auch früher schon für Erwerbstätigkeit ausgebildet, und die Berufschancen werden langsam, aber stetig besser. Dagegen sind die wissenschaftlichen Arbeitsbedingungen dort in den letzten Jahren eher eingebrochen (Vertragsumfang/-dauer, Lehrverpflichtung). Vielleicht ist es anderswo besser, aber bis jetzt scheint mir das nicht so.

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DerTagAmMeer
Beitrag 26.Feb.2011 - 21:19
Beitrag #25


Adiaphora
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ZITAT(kahikatea @ 26.Feb.2011 - 16:51) *
Gesellschaftliche Aufwertung? In der Form "Willst Du nicht mal richtig arbeiten?", vorgebracht von Menschen auf 9-bis-5-Dauerstellen, die keinerlei Idee haben, was eine (halbe) Promotionsstelle an der Uni zeitlich ausmacht, sofern man sie überhaupt innehat - geschweige denn eine Vorstellung davon, wie das Leben außerhalb solcher (kurz befristeter) Stellen und eventuell freiberuflichen Unterrichts aussieht? Bisher kenne ich die Aufwertung nicht, aber vielleicht kommt das ja noch.



Mitleid bekommt man geschenkt. Neid muss man sich hart erarbeiten. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Wem die Empörung gut tut, mag in ihr schwelgen.
Und wer sich Doktorwürden sehnlichst wünscht, mag promovieren, sich den Titel kaufen oder es mit Hochstapelei versuchen.

Mir wär's die Mühe nicht wert. Denn auch in Textkollagen steckt mehr Aufwand als ich für Schall und Rauch zu leisten bereit wäre.
Da häng ich mir lieber schöne Orden um un dräump davun eeeeeeinmol Prinz zo sin en Kölle am Rhing, in enem Dreigesteen voll Sonnesching ...

(IMG:style_emoticons/default/schaf.gif)

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 26.Feb.2011 - 21:29
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Leila
Beitrag 27.Feb.2011 - 09:16
Beitrag #26


Fürstin Pückler
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ZITAT(DerTagAmMeer @ 26.Feb.2011 - 21:19) *
Mitleid bekommt man geschenkt. Neid muss man sich hart erarbeiten. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)


Wie wahr (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) und ich wünsche allen, die hier mitlesen und sich die Mühen einer Promotion angetan haben oder es noch tun, es genau so sehen zu können.
Viel Erfolg!
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malene
Beitrag 27.Feb.2011 - 10:47
Beitrag #27


Gut durch
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ZITAT(DerTagAmMeer @ 26.Feb.2011 - 21:19) *
Neid muss man sich hart erarbeiten. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)


Nicht unbedingt. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Neid trifft nicht nur Prominente und karrieresüchtige Arbeitstiere. Es reicht durchaus, nach herrschenden Maßstäben überdurchschnittlich gut auszusehen, in eine vermögende Familie hineingeboren zu werden, oder auch nur besonders begabt zu sein, und schon finden sich zahlreiche sympathische Mitbürger, die freudig empört aufschreien, wenn man oder frau strauchelt/ auf die Nase fliegt/ seine Schattenseite offenbart.
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miriam
Beitrag 27.Feb.2011 - 16:28
Beitrag #28


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Zunächst einmal: ich habe für meinen ersten (und nicht einmal wissenschaftlichen) Studienabschluß zwar 'nur' eine Diplomarbeit schreiben müssen aber es wäre mir nicht im Traum eingefallen, die mit Fleiß und Sorgfalt erworbenen Erkenntnisse anderer als die meinen auszugeben.

Meiner Meinung nach ist es völlig irrelevant, ob jemand für eine Doktor- oder eine Diplomarbeit, einen Roman, eine Komposition oder für einen Werbespot von anderen abgekupfert hat. Bemerkenswert finde ich die Gewissenlosigkeit die einer haben muß, um über 100 Seiten von anderen abzuschreiben und als die seinen auszugeben.
Das ist meiner Meinung schlichtweg Betrug und ein Lügner und Betrüger hat in der Regierung eines Landes nichts zu suchen. Von der verheerenden Wirkung auf das ohnehin schon geringe allgemeine Vertrauen in Politiker will ich lieber gar nicht erst anfangen....

Miriam
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Schräubchen
Beitrag 27.Feb.2011 - 18:37
Beitrag #29


Dreht manchmal durch...
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Diese Karikatur macht in unserer Schule gerade dir Runde:

Guttenberg

Ich bin zur Zeit Schülerin und ja, ich schreibe in Klausuren gelegentlich ab und ja, ich lasse auch abschreiben.
Ist das in Ordnung? Nein, ist es nicht! Das weiß ich, dass wissen meine MitschülerInnen und das wissen auch
unsere LehrerInnen. Wenn wir von Letztgenannten erwischt werden, heißt das: "Abgeben, sechs!"
Für uns bedeutet das ein Defizit auf dem Weg zum Abitur, was die ganze Sache erschwert, bzw. unter Umständen
unmöglich macht.

Auch habe ich bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung und da gehörte damals eine schriftliche Ausarbeitung dazu.
Dazu gehörte auch das richtige Zitieren von Quellen und die richtige Angabe selbiger. Ein Vorgang, den jeder irgendwann
in der Schule lernt und der einem bei einer solchen Arbeit in Fleisch und Blut übergegangen sein sollte.

Fehler macht jeder mal, das kann auch in einer Doktorarbeit vorkommen. Allerdings denke ich, sollte eine solche Anhäufung von
Fehlern einem Doktorvater auffallen. Warum dies der Uni Bayreuth nicht aufgefallen ist, vermag ich nicht zu verstehen.
Auch stört mich an der ganzen Geschichte einfach die Dreistigkeit, die unsere Politiker an den Tag legen. Und damit meine ich
nicht nur den Herrn zu Guttenberg und seine Anhänger, sondern auch diejenigen, die nun so laut dagegen schreien.
Natürlich ist es nicht in Ordnung eine Doktorarbeit mehr oder weniger von anderen Leuten verfassen zu lassen. Aber ich finde
es genauso falsch so zu tun als wäre man selbst ohne Fehl und Tadel.
Ich bin es nicht, ihr seid es mit Sicherheit nicht, und unsere Politiker (aller Fraktionen) sind es mit Sicherheit auch nicht.

Ein fehlerhaftes, weil menschliches
Schräubchen
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DerTagAmMeer
Beitrag 27.Feb.2011 - 19:34
Beitrag #30


Adiaphora
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ZITAT(miriam @ 27.Feb.2011 - 16:28) *
Bemerkenswert finde ich die Gewissenlosigkeit die einer haben muß, um über 100 Seiten von anderen abzuschreiben und als die seinen auszugeben.


Ehrlich gesagt hab ich die Diskussion nicht verfolgt.
Und es wird schon irgendwelche Gründe geben warum so lautstark und einheitlich darauf beharrt wird, dass er die Collage selbst erstellt und nicht einfach gekauft hat und dabei von seinem Ghostwriter betrogen worden ist.
Einen Politiker und Geschäftsmann in x-ter Generation, der es gewohnt ist Reden, Pressemitteilungen und Parteiprogramme geschrieben zu bekommen, um sie überzeugend als seine eigene Meinung auszugeben (denn genau das ist ja sein Job!) dürfte es kaum den Schlaf kosten, die zeitaufwändige wie nutzlose Fleißarbeit einer jurististischen Doktorarbeit für einen Nichtjuristen eingekauft zu haben.
Es hätte halt nicht rauskommen dürfen.

DASS es rausgekommen ist, wundert mich allerdings auch.

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 27.Feb.2011 - 19:36
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sonnenstrahl
Beitrag 27.Feb.2011 - 22:32
Beitrag #31


verboden vrucht
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ZITAT(DerTagAmMeer @ 27.Feb.2011 - 19:34) *
DASS es rausgekommen ist, wundert mich allerdings auch.


Echt?
Das ist doch auch ein wesentlicher Teil des Politiker-Jobs: Selbst alles an Land ziehen zu lassen, was den Gegenspieler das glattgeschminkte Gesicht kosten könnte. Und selbst permanent damit rechnen zu müssen, als ganz normaler Mensch mit spätnachmittäglich langem Schatten und vielleicht überdurchschnittlich viel Make-up entlarvt zu werden ...
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sonnenstrahl
Beitrag 27.Feb.2011 - 22:41
Beitrag #32


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ZITAT(malene @ 27.Feb.2011 - 10:47) *
ZITAT(DerTagAmMeer @ 26.Feb.2011 - 21:19) *
Neid muss man sich hart erarbeiten. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)


Nicht unbedingt. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Neid trifft nicht nur Prominente und karrieresüchtige Arbeitstiere. Es reicht durchaus, nach herrschenden Maßstäben überdurchschnittlich gut auszusehen, in eine vermögende Familie hineingeboren zu werden, oder auch nur besonders begabt zu sein, und schon finden sich zahlreiche sympathische Mitbürger, die freudig empört aufschreien, wenn man oder frau strauchelt/ auf die Nase fliegt/ seine Schattenseite offenbart.


Bisher dachte ich, dass zwischen Neid und Schadenfreude ein nicht unerheblicher Unterschied besteht ... Ersteren habe ich jedenfalls wesentlich häufiger mit Wertschätzung, Respekt und Achtsamkeit kombiniert erleben dürfen als letztere.
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sonnenstrahl
Beitrag 28.Feb.2011 - 00:18
Beitrag #33


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ZITAT(kahikatea @ 26.Feb.2011 - 16:51) *
ZITAT(sonnenstrahl @ 25.Feb.2011 - 22:33) *
Dennoch versprechen sich vermutlich auch die Verfasser oder Abschreiber von geistes- oder sozialwissenschaftlichen Doktorarbeiten irgendetwas davon, dass sie sich drauf einlassen. Wenigstens ein kleines bisschen gesellschaftliche Aufwertung. Oder liege ich da voellig falsch - weil ich mir kaum vorstellen kann, dass jemand aus bluetenreiner Begeisterung fuer sein Fach monate- wenn nicht jahrelang etwas zusammenschreibt, was hinterher hoechstwahrscheinlich in irgendwelchen Archiven verstaubt?

Es gibt Menschen, denen das Fach, das sie studiert haben, richtig großen Spaß macht. Wenn sie auch gerne wissenschaftlich arbeiten und die Promotion für weitere Arbeit an der Uni Voraussetzung ist (dort am ehesten eine sinnvolle, denn genau die Qualifikation für wissenschaftliche Arbeit soll damit ja gezeigt werden), dann arbeiten sie eben wissenschaftlich, und packen ihre Ergebnisse in eine Dissertation. Glücklicherweise lesen sich mit Interesse und Spaß geschriebene Texte auch für Andere oft interessanter, so daß diese Dissertationen nicht unbedingt die Staubanziehungskraft von Texten teilen, die nur für einen Titel existieren.

Gesellschaftliche Aufwertung? In der Form "Willst Du nicht mal richtig arbeiten?", vorgebracht von Menschen auf 9-bis-5-Dauerstellen, die keinerlei Idee haben, was eine (halbe) Promotionsstelle an der Uni zeitlich ausmacht, sofern man sie überhaupt innehat - geschweige denn eine Vorstellung davon, wie das Leben außerhalb solcher (kurz befristeter) Stellen und eventuell freiberuflichen Unterrichts aussieht? Bisher kenne ich die Aufwertung nicht, aber vielleicht kommt das ja noch.

Es gibt sicher viele Tätigkeiten, die geringere gesellschaftliche Wertschätzung erfahren. Aber mir fallen neben der Wissenschaft nur noch wenige gesellschaftliche Bereiche ein, in denen eine solche Diskrepanz herrscht zwischen einerseits hohem offiziellem Image und einer hohen erforderlichen Qualifikation mit langer, oft selbstfinanzierter Ausbildung einerseits, und häufig eher geringer Wertschätzung derer, die mit ihrer Arbeit diese Bereiche am Laufen halten, andererseits.



@kahikatea et al.:
Daran, dass es Menschen gibt, die viel Spaß an ihrem Fach UND an wissenschaftlichem Arbeiten haben, hege ich keinen Zweifel. Ich kenne etliche davon.
Und dass es Freude machen kann, eigene Überlegungen, Erkenntnisse, Erfahrungen und Erlesenes schriftlich zusammenzutragen, ist mir persönlich keineswegs fremd. Ich finde es toll, wenn Menschen tun, was ihnen Spaß macht, und Spaß haben an dem, was sie tun.

Worüber ich immer wieder stolpere, sind gesellschaflich bedeutsame Titel.

Z.B. die, die einer akademischen Laufbahn am Ende auch heutzutage noch etwas Edles, Glorioses verleihen.
Also: Wenn schon kein Adelstitel, dann wenigstens ´nen Doktor. Wobei es offenbar sowas wie Champagnerschaum- und sowas wie Gänsewein-Doktorentitel gibt, und so mancher Champagnerschaum-Dr. jur. oder so sich in Großkanzleien von seinesgleichen ausbeuten lässt.
In der Putzkolonne derselben Kanzleien könnte sich allerdings ebenfalls so manche Doktorin finden lassen. Oder am Müllsortierer-Fließband. Die kommen halt bloß von woanders her. Aus Libyen vielleicht ...

Auch der in Deutschland noch immer geforderte Meistertitel in vielen Handwerksberufen, der in der Regel vielmehr eine Frage des Geldes als des Mehrwissens ist, gehört zu meinen Stolper-Schlaglöchern.

Ich habe überhaupt nichts gegen Qualifikation und Qualifikationsnachweise.
Aber ich habe etwas gegen Ungleichbehandlung.
Wie wär´s denn mal mit angemessener Wertschätzung jenseits irgendeines Standes- und Landesdenkens? Mit Wertschätzung, die sich auch im Lohn niederschlägt - statt des ewigen Status- und Image-Geprotzes auf der einen und Ausgrenzung/ Ausbeutung auf der anderen Seite?
In meinen Augen ist DAS ein weit wichtigeres Thema als die Frage, ob der Herr Guttemberg nun ein besonders gewissenloser Mensch ist.

Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 28.Feb.2011 - 00:22
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malene
Beitrag 28.Feb.2011 - 01:12
Beitrag #34


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ZITAT(sonnenstrahl @ 27.Feb.2011 - 22:41) *
Bisher dachte ich, dass zwischen Neid und Schadenfreude ein nicht unerheblicher Unterschied besteht ...


Ich finde die Übergänge zwischen beiden mehr als fließend, aber ich bin aus mehreren Gründen keine Expertin. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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Hortensie
Beitrag 28.Feb.2011 - 07:26
Beitrag #35


"Jeck op Sticker"
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Für mich bleiben aus dieser Affaire mehr Fragen als Antworten zurück.
Was motiviert einen jungen Menschen, eine so wichtige Sache, wie eine Doktorarbeit nicht selber zu schreiben, zu mal ja offenkundig kein existientieller druck dahinter stand, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Doktorwürde vorlegen zu müssen, z.B. um eine Stelle zu erhalten.

Warum besass jemand so detailiertes Insiderwissen und ging damit erst jetzt an die Öffentlichkeit?

Was ist bei den anderen etwa 60 Menschen mit Doktortitel im Bundestag? Werden die jetzt systematisch überprüft? Oder können die sich jetzt selber anzeigen?

Irgendwie ist es bei einer Spendenaffaire oder Steuerhinterziehung leichter, die Motivation dahinter zu erkennen, aber vielleicht scheint dies auch nur vordergründig so?
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DerTagAmMeer
Beitrag 01.Mar.2011 - 06:38
Beitrag #36


Adiaphora
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ZITAT(malene @ 27.Feb.2011 - 10:47) *
ZITAT(DerTagAmMeer @ 26.Feb.2011 - 21:19) *
Neid muss man sich hart erarbeiten. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)


Nicht unbedingt. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Neid trifft nicht nur Prominente und karrieresüchtige Arbeitstiere. Es reicht durchaus, nach herrschenden Maßstäben überdurchschnittlich gut auszusehen, in eine vermögende Familie hineingeboren zu werden, oder auch nur besonders begabt zu sein, und schon finden sich zahlreiche sympathische Mitbürger, die freudig empört aufschreien, wenn man oder frau strauchelt/ auf die Nase fliegt/ seine Schattenseite offenbart.


Das ist zwar kein besonders netter Zug dieser sympathischen Mitbürger - aber genau darin liegt ja die Arbeit - weitestgehend ohne Bestärkung und Hilfestellung naturgegebene Startvorteile auszubauen und eben NICHT zu straucheln, bzw. klaglos wieder aufzustehen. Natürlich haben auch Schöne, Reiche und Intelligenzien Probleme. Trotzdem haben sie es LEICHTER als mißgestaltete, arme und dumme Menschen, sich zu behaupten.

Wirklich absurd finde ich, dass ausgerechnet der Durchschnitt, also die Gruppe mit den besten "Aufstiegschancen" von allen, am ärgsten von Neid und Missgunst betroffen ist.

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 01.Mar.2011 - 06:40
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DerTagAmMeer
Beitrag 01.Mar.2011 - 07:05
Beitrag #37


Adiaphora
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ZITAT(sonnenstrahl @ 28.Feb.2011 - 00:18) *
Wie wär´s denn mal mit angemessener Wertschätzung jenseits irgendeines Standes- und Landesdenkens? Mit Wertschätzung, die sich auch im Lohn niederschlägt - statt des ewigen Status- und Image-Geprotzes auf der einen und Ausgrenzung/ Ausbeutung auf der anderen Seite?


Vielleicht ist das ein bisschen arg esoterisch - aber ich finde, dass Wertschätzung bei mir selbst anfängt. Bei einem "gesunden" Selbstwertgefühl, das ohne ewige Vergleiche und Außenbestätigung bestehen kann.
Und das setzt voraus, dass ich etwas bin, tue und mache, das für mich einen Wert hat, den ich auch schätzen kann.
Eine nicht gerade einfache Aufgabe (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
Aber dass ich einem Herrn Gutenberg seinen Erfolg so gar nicht neide, liegt ja nicht daran, dass ich so ein gönnendes Wesen habe, sondern dass sowohl die Juristerei, als auch die CSU und erst recht das Verteidigungsministerium Lebenswelten sind, für die ich nicht nur zu faul, sondern auch zu (ha!) ehrlich bin! Will ich nicht, brauch ich nicht, bin ich voll froh, dass den Job Andere machen! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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sonnenstrahl
Beitrag 01.Mar.2011 - 10:44
Beitrag #38


verboden vrucht
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ZITAT(DerTagAmMeer @ 01.Mar.2011 - 07:05) *
Vielleicht ist das ein bisschen arg esoterisch - aber ich finde, dass Wertschätzung bei mir selbst anfängt. Bei einem "gesunden" Selbstwertgefühl, das ohne ewige Vergleiche und Außenbestätigung bestehen kann.
Und das setzt voraus, dass ich etwas bin, tue und mache, das für mich einen Wert hat, den ich auch schätzen kann.
Eine nicht gerade einfache Aufgabe (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)


Epikur ick hör dir trapsen ...

ZITAT
"Ein freies Leben vermag nicht viel Geld zu erwerben, weil die Sache nicht leicht ist ohne Knechtsdienst beim Pöbel oder den Mächtigen...".


ZITAT
"Glück und Seligkeit liegen nicht in einer Menge Goldes oder in der Gewichtigkeit der Geschäfte oder in Regierungsämtern und Macht, sondern in Schmerzlosigkeit, Ruhe der Leidenschaften und einer Seelenverfassung, die das Naturgemäße umgrenzt."


ZITAT
"Wer in sich selber Frieden hat, schafft weder sich noch anderen Unruh."


(Epikur von Samos, 341-271 v.u.Z)

(IMG:style_emoticons/default/smile.gif)


edit: Klammernsalat

Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 01.Mar.2011 - 10:54
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shark
Beitrag 01.Mar.2011 - 12:39
Beitrag #39


Strösenschusselhai
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Und jetzt ist er weg.
Die richtige Entscheidung - sehr spät und sehr scheinheilig kommuniziert, aber immerhin ist er aus dem Amt.

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 01.Mar.2011 - 12:39
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Rafaella
Beitrag 01.Mar.2011 - 12:41
Beitrag #40


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Waaas? *gleichmalradioanmacht* (IMG:style_emoticons/default/bounce.gif)
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