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> Meine Freundin kommt nicht mit meiner Vergangenheit als Hetero klar
Jeffa84
Beitrag 26.Jan.2014 - 20:15
Beitrag #1


Vorkosterin
*

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Beiträge: 3
Userin seit: 26.01.2014
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Hallo zusammen,

ich habe zu diesem Thema noch keinen Thread gefunden und hoffe, dass mir irgendjemand helfen kann.

Seit September führe ich eine Beziehung zu einer Frau. Es ist meine erste lesbische Beziehung. Vorher war ich immer nur mit Männern zusammen. Besser gesagt hatte ich nie eine richtige Beziehung mit einem Mann aber hatte nur sexuelle Erfahrungen mit Männern gesammelt. Es waren reine Bettgeschichten. Meine Freundin war schon immer lesbisch. Ich liebe sie über alles aber erst heute hat sie mir wieder etwas gesagt, dass mich immer wieder verletzt. Wir hatten über sexuelle Erfahrungen gesprochen und ich sagte ihr, dass ich mir manchmal wünschte, dass sie nichts von meiner hetero Vergangenheit wüsste, weil ich weiß, dass es einfacher für sie wäre. Sie hatte sich eigentlich geschworen sich nie auf ne Beziehung mit einer Heterofrau einzulassen. Ihre Antwort auf meine Aussage war: Wieso wäre das einfacher? Weil ich dir nicht das bieten kann, was du gewohnt bist?

Das Thema hatten wir schonmal und es verletzt mich so unglaublich, wenn sie das sagt. Ich hatte ihr schon einmal erklärt, dass sie mir soviel mehr gibt, wie ich jemals bekommen habe und dass ich es liebe mit ihr zu schlafen und mir überhaupt gar nichts fehlt. Und das ist auch tatsächlich so. Ich habe noch nie sowas wie mit ihr erlebt. Ich weiß nicht, was ich tun kann, damit sie mir das endlich glaubt und dass sie nicht immer denkt mir würde was fehlen. Es ist einfach nicht so und es macht mich unglaublich traurig, dass sie das denkt. Sie meint, ich würde sie nicht verstehen.

Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen verzweifelt und weiß nicht, was ich tun soll. Ich will nicht, dass daran irgendwann unsere Beziehung kaputt geht. Wie kann ich sie denn nur davon überzeugen? Wenn ich könnte, würde ich meine Vergangenheit ungeschehen machen aber ich kann es nicht.

Habt ihr vielleicht einen Rat für mich oder war jemand schon einmal in der Situation? Egal auf welcher Seite.

Über Antworten würde ich mich freuen.
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Channa
Beitrag 26.Jan.2014 - 22:56
Beitrag #2


Suppenköchin
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Liebe Jeffa
Ich finde sehr interessant, was du schreibst, weil ich ähnliches auch aus meiner Beziehung kenne.
Dieses Gefühl, meine Vergangenheit - oder vielmehr die Männer darin- ungeschehen machen zu wollen.
Verbunden mit dem Gefühl des Rechtfertigen-müssens, etwas falsch gemacht zu haben.
Ihre insgeheimen anfänglichen Vorwürfe, mit ihr nur was ausprobieren zu wollen, haben mich verletzt und irritiert, weil ich wahnsinnig verknallt war und körperliche Nähe nie so sehr genossen hatte wie mit ihr. Welcome home.
Ich habs auch bis heute nicht richtig verstanden. Woher die Befürchtung, etwas würde fehlen? Von einer frauenliebenden Frau, die doch genau weiß, wie schön das ist?
Und schließlich - ich kann meine Vergangenheit nicht ändern. auch nicht für sie, und ich will es auch nicht mehr.
Wir brauchen keine Tabus, an die besser nicht gerührt wird, um den Frieden zu wahren.
Ich will sie in der Gegenwart lieben und auch in Zukunft und dazu muss ich nichts vergessen und nichts verleugnen, was in der Vergangeheit geschehen ist.
Vertrauen gehört natürlich dazu und das ist wahrlich nicht immer einfach.

Alles Liebe dir! Ich bin gespannt, was andere dazu sagen!
Channa
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pfefferkorn
Beitrag 27.Jan.2014 - 09:19
Beitrag #3


Gut durch
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Beiträge: 1.332
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ich werde schon beim lesen ganz wütend:-)

weil ich finde, dass keine je in die lage kommen soll, sich für irgendwas zu "rechtfertigen" was sie gelebt hat -

und: ich verstehe letztlich nicht, worum es geht - was ist das problem?

und: meine verdacht ist, wenn ich gar nicht verstehe, wo das problem ist, dass es hergestellt wird - wozu dient das denn? ich hab den eindruck, diese schimäre , dieses nebulöse ding, dient einfach dazu dir schlechte gefühle zu machen

du hast deine erfahrungen gemacht, du hast dich für deine freundin entschieden und fertig -

wenn eine meint, sie wolle sich nie auf eine heterofrau einlassen, dann muss sie ihren frust darüber , sich von ihren eisernen prinzipie getrennt zu ahben, doch nicht an der auslassen, die früher hetero gelebt hat -
wie kann eine sich anmaßen, von einer anderen zu denken, ihr würde was fehlen, wenn diese sagt, dass es nicht so ist ? das ist übergriffig - bzw sie glaubt dir nicht - würde heißen, sie nimmt dich nicht erst

bei mir gehen die warnlichter an, wenn sich zu beginn einer beziehung so ein "tabu" einschleicht und ich an deiner stelle würde mal nicht auf "verteigidung" gehen, sondern die andere mal ins leere laufen lassen - und mich gegen so einen unsinn verwehren- sie kann über sich sprechen, über ihre gefühle und ihre ängste nicht zu genügen... aber nicht über das, was sie von dir "annimmt" befürchtet oder sonstwie...ich finde, das ist mal angesagt herauszufinden worum es überhaupt geht




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meandmrsjohns
Beitrag 27.Jan.2014 - 10:29
Beitrag #4


Gut durch
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Gruppe: stillgelegt
Beiträge: 1.127
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Userinnen-Nr.: 7.294



Es könnte um mangelndes Selbstwertgefühl, Eifersucht und Verlustangst gehen. Egal ob früher Hetero, in Zukunft ein anderes Hobby, neue Freunde oder eine andere, sympathische Chefin.....

Ich würde da locker bleiben und nix erklären und entschuldigen, wo es nicht zu erklären und zu entschuldigen gibt

LG
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Almita
Beitrag 27.Jan.2014 - 10:57
Beitrag #5


Gut durch
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Beiträge: 899
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Das lesen alleine schon macht mich sehr nachdenklich. Was sollen diese Vorwürfe? Kommt deine Freundin vielleicht selbst nicht damit zurecht sich in Dich verliebt zu haben?

Du musst dich fuer absolut nichts rechtfertigen. Jeder Mensch hat das Recht so zu Leben und zu lieben wie es ihm passt.
So What? Du hast Dich fuer Sie entschieden und gut iss.

Eine Beziehung führen heißt auch, den Menschen den man liebt so zu akzeptieren wie er ist, egal was war oder auch noch kommen wird. Warum muss sie Dir deshalb ein schlechtes Gewissen machen ? Verteidigen musst Du dich überhaupt nicht.
Frag Sie bitte doch einmal, wo genau bei Ihr das Problem liegt. Darüber reden müsst ihr so oder so.

Alles liebe



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Pirola
Beitrag 27.Jan.2014 - 14:59
Beitrag #6


Bekennende Urlesbe
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Hallo ,
ich gehöre sozusagen der anderen Partei an , wobei ich Euch zustimme , wie blöd das eigentlich
ist , da solche Unterschiede zu machen und sich wie Feinde voneinander abzugrenzen .
In meinen CO-Zeiten war es üblich , dass Lesben sich stark gegen Bifrauen abgegrenzt haben
und es galt sogar ein Spruch , den mir andere , erfahrenere Lesben " mit in die Wiege gegeben haben " :
"Verlieb Dich nicht in eine Bifrau" .
Und was tat ich : ich verliebte mich in eine Frau mit heterosexueller Vergangenheit und bin bis heute
mit ihr zusammen , seit mehr als zwei Jahrzehnten . Aber in den ersten Jahren habe ich sie auch genau
mit diesem Thema gequält : erstens , dass sie nicht diese Einsamkeit des jahrelangen COs und Suchens
nach einer Frau kennt und ja gleich auf mich getroffen ist , zweitens , dass sie , wenn es mich nicht gäbe ,
genauso gut auch wieder einen Mann nehmen würde und daraus resultierend , dass der Sex mit mir also
nicht wohltuender als der mit Männern sei . Ich hatte das Gefühl , wir kämen von zwei unterschiedlichen
Planeten . Heute stehen wir zu unseren unterschiedlichen Vergangenheiten und dass sie wirklich etwas
anders gepolt ist als ich . Jetzt findet sie es auch wichtig , Lesbengruppen zu besuchen und sich mit
anderen Lesben auszutauschen . Und ich bewege mich nicht mehr wie damals radikal nur noch in Frauen-
zusammenhängen . Von einem Aspekt habe ich immer sehr profitiert : da meine Freundin nie Diskriminierungen
erfahren hat , geht sie sehr locker und frei mit unserer Beziehung um und ist da ganz unbestechlich .
Da konnte ich mir viel von ihr abgucken .

Der Beitrag wurde von Pirola bearbeitet: 27.Jan.2014 - 15:00
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pfefferkorn
Beitrag 27.Jan.2014 - 16:52
Beitrag #7


Gut durch
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Gruppe: Validating
Beiträge: 1.332
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ja, den spruch ... kenn ich auch noch - aus der angst heraus, dass sich eine bifrau, wenns eng wird, dann doch lieber einen mann sucht -
und das mag es ja alles auch schon gegeben haben- nur, kann ich das nicht einer anderen vorwerfen...

bzw. doch ich kann - ich kann jeder anderen auch vorwerfen, dass sie eh nur mir mir zusammen ist, bis sie eine andere findet ... etc...
dass eine nur darauf wartet eine zu finden, mit der sies leichter hat etc...
fragt sich nur, was solle vorwürfe sollen -

und: ich finde es wichtig anzuerkennen, dass wir unterschiedliche biografien haben -
die eine hat sich durch eine geschichte als unverstandene junglesbe durchgekämpft, die andere sich durch irgendwie unbefriedigende beziehungen, unwissend, dass sie eigentlich mit frauen zusammen sein will, aber das kann ich keiner vorhalten - wir haben unterschiedliche schicksale - auf den verschiedensten Ebene z.b. auch
als Töchter - von Alkoholikerinnen, von "Traummüttern", von Skeptikerinnen, von leistungsbesessenen...

keins davon ist "besser" oder "schlechter" - manche wege mögen lediglich einfacher erscheinen als andere





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PikSieben
Beitrag 27.Jan.2014 - 19:24
Beitrag #8


ausgewilderte Großstadtpflanze
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Hallo, Jeffa84, und erst einmal herzlich willkommen im Forum! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

Ich kann deine Verzweiflung gut nachvollziehen und auch die in vielen Antwortbeiträgen durchschimmernde Verärgerung über die Einstellung deiner Freundin.

In Hinblick auf die Frage, was DU tun kannst, wird dir aber nichts anderes übrig bleiben (denke ich), als zu überprüfen, ob das Problem nicht doch auch von deiner Seite aus mit heraufbeschworen wird. (Ich sage "heraufbeschworen", weil ich den schmerzenden Verdacht habe, dass ihr dabei seid, eine offenbar wundervolle Beziehung durch "Kopfkino" zu gefährden.)

Deine Freundin hat, so sagst du, einmal gesagt, dass sie sich eigentlich nicht auf eine heterosexuelle Frau einlassen möchte. (Damit habe ich übrigens sowieso schon mal ein Problem, denn wenn du deine Freundin liebst, bist du in meinen Augen - sorry! (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) - NICHT heterosexuell.)
Nun. Ich habe in meinem Leben auch schon ganz viele Dinge kategorisch ausgeschlossen ("Nie-niemals würde ich..."), tja, bis ich sie dann doch getan habe - weil meine ach-so-heiligen Prinzipien doch nicht für alle Situationen passend waren, weil Liebe eben manchmal stärker ist, weil Dinge sich ändern oder unwichtiger werden, oder oder oder... Und tatsächlich blieb in all diesen Fällen von einem "eisernen" Prinzip nur noch ein grinsendes "Na und?" übrig.

Ich weiß natürlich nicht, wie deine Freundin tickt. Aber auch sie hat sich entschieden, eines ihrer Prinzipien über Bord zu werfen, um mit dir zusammen sein zu können.
Bist du dir denn ganz sicher, dass dieses Prinzip überhaupt noch in der Weise Bestand hat, wie du vermutest?

In der Schilderung eurer Unterhaltung sehe ich nicht nur eine Verunsicherung deiner Freundin über deine "Hetero-Vergangenheit" (Um Himmels willen! Was für ein Wort!), sondern auch eine Verunsicherung auf deiner Seite über ihren vermuteten Umgang damit:
ZITAT(Jeffa84 @ 26.Jan.2014 - 20:15) *
... ich sagte ihr, dass ich mir manchmal wünschte, dass sie nichts von meiner hetero Vergangenheit wüsste, weil ich weiß, dass es einfacher für sie wäre.
Puh! Ganz ehrlich, ich denke, ich hätte an dieser Aussage auch zu schlucken. Die Frage "Warum?" hättest du von mir auch bekommen. Ein ziemlich verletztes "Warum?" Für mich klingt da so ein bisschen an, als würdest du ihr nicht zutrauen, dass sie dich hundertprozentig und kompromisslos so liebt wie du bist. (Was dann von ihr noch kam, ist auch nicht schön, keine Frage. Aber, nun ja, vielleicht fühlte sie sich verletzt?)


Ich denke, das einzige, was DU tun kannst, ist zu hinterfragen, ob du nicht vielleicht (unterbewusst) deiner Vermutung, deine Freundin könnte ein Problem mit deiner "Vergangenheit" haben, zu viel Raum gibst, sich selbst zu erfüllen.

Wenn das wirklich gar nicht der Fall sein sollte und die Problematisierung tatsächlich hundertprozentig nur von ihr aus geht, dann wirst du, fürchte ich, gar nichts tun können. Dann kann nur sie etwas tun. Aber das glaube ich nicht so ganz.


Mit wirklich allerherzlichsten Wünschen, dass ihr das hinbekommt,
pik7
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Jeffa84
Beitrag 27.Jan.2014 - 19:46
Beitrag #9


Vorkosterin
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Hallo,

vielen lieben Dank für eure Kommentare. Das hat mir wirklich schon weitergeholfen. Und es tut sehr gut zu lesen, dass es scheinbar Menschen gibt, die mich und meine Situation verstehen können

Leider konnten wir uns heute nicht sehen und am Telefon sowas zu besprechen finde ich auch ziemlich blöd. Es hat mich aber so sehr beschäftigt, dass ich ihr in meiner Mittagspause eine E-Mail geschrieben habe und ihr so schon mal einige Gedanken mitgeteilt habe. Leider habe ich seitdem noch nichts von ihr gehört.

Wir hatten das Thema ja nicht zum ersten Mal aber offensichtlich konnte ich sie bisher nicht davon überzeugen, dass mir nichts fehlt. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie ein Stück weit verstehen kann, weil sie einfach keine Vergleichsmöglichkeiten hat. Ich habe ihr aber auch gesagt, dass dieses „Ding“ kein Zauberstab ist, dass Wunder vollbringen kann und sie mir so viel mehr gibt, wie ich je bekommen habe. Ich denke auch, dass es viel mit mangelndem Selbstwertgefühl zu tun hat und sie meinte selbst schon, dass es sie eifersüchtig macht, wenn sie an meine Vergangenheit denkt, auch wenn sie den Begriff Eifersucht als nicht ganz passend empfunden hat. Es ist mir schwergefallen mich nicht zu rechtfertigen aber ich habe es nicht getan und ich habe ihr auch gesagt, dass ich meine Vergangenheit eigentlich gar nicht rückgängig machen will, weil ich durch diese Erfahrungen erst gelernt habe, was ich nicht will und was ich will. Und ich will sie. Natürlich akzeptiert sie mich so, wie ich bin aber es kommen ihr scheinbar trotzdem wohl immer wieder Zweifel. Keine Ahnung, wie ich ihr die nehmen kann. Entweder sie glaubt mir oder nicht. Ich kann nicht mehr als ihr sagen, was ich empfinde. Ich habe aber auch keine Lust dieses Thema immer wieder durchzukauen. Entweder sie glaubt mir oder nicht. Ich will aber auch nicht, dass das irgendwann zu einem ernsthaften Problem wird. Das liegt aber wohl eher an ihr und nicht an mir.

@Pirola: Wenn du auch jahrelang diese Zweifel hattest, wie kam es dann, dass diese Zweifel auf einmal verschwunden waren? Ich muss zugeben, dass ich in meinem Freundeskreis keine Lesben habe (oder zumindest weiß ich nichts davon) aber ich habe auch nie ein Geheimnis daraus gemacht. Meine Mutter hat es sehr sehr schnell erfahren und auch meine Freunde wissen darüber Bescheid. Daher gehe ich auch sehr frei und locker damit um aber das macht für sie wohl keinen Unterschied.

@PikSieben: Ich würde mir wünschen, dass sie nichts davon wüsste, weil sie dann nicht immer zweifeln würde, sie könne mir nicht alles geben. Und weil es dieses Problem dann nicht gäbe. Und das ist tatsächlich das einzige Problem, das wir haben. Aber meiner Meinung nach leider ein sehr schwerwiegendes Problem. Zumindest mich belastet es sehr und sie offensichtlich auch. Sonst würde sie es nicht immer wieder ansprechen.

Ich hätte in den letzten Monaten durchaus die Möglichkeiten gehabt mich mit Männern zu treffen und das weiß sie auch. Aber ich habe überhaupt gar nicht das Bedürfnis. Vielleicht war es ein Fehler, dass ich ihr das gesagt habe aber es ist mir sehr wichtig ehrlich zu sein und dass gehört für mich dann auch dazu. Ich liebe sie und ich will mit ihr zusammen sein. Ich bin dazu bereit alles zu tun, was ich tun kann. Solange ich mir selbst noch dabei treu bleibe. Jetzt muss ich vermutlich erst einmal abwarten, wie sie reagiert.
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Pirola
Beitrag 28.Jan.2014 - 15:43
Beitrag #10


Bekennende Urlesbe
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ZITAT
@Pirola: Wenn du auch jahrelang diese Zweifel hattest, wie kam es dann, dass diese Zweifel auf einmal verschwunden waren? Ich muss zugeben, dass ich in meinem Freundeskreis keine Lesben habe (oder zumindest weiß ich nichts davon) aber ich habe auch nie ein Geheimnis daraus gemacht. Meine Mutter hat es sehr sehr schnell erfahren und auch meine Freunde wissen darüber Bescheid. Daher gehe ich auch sehr frei und locker damit um aber das macht für sie wohl keinen Unterschied.


Diese Zweifel sind wie viele andere Zweifel mit den Jahren verschwunden , weil ich Vertrauen aufgebaut habe und mich immer
mehr darauf verlassen habe , dass meine Freundin es ernst mit mir meint . Also quasi durch Erfahrung und Stärkung meines
Vertrauens in sie . Das heisst : so ein Punkt ist nur einer von vielen und kann , wenn frau will , hervorgehoben werden ,
was aber wahrscheinlich mit jedem anderen Aspekt genauso geschehen könnte .Welche sucht , die findet auch . Willst Du einen
Anlass zum Argwohn finden , dann wirst Du damit Erfolg haben . Willst Du Vertrauen schenken und Dich einlassen , wirst Du
auf die beruhigenden Seiten schauen . Und Deine Freundin will wohl gerade das Beunruhigende sehen und Dich damit provozieren .
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PikSieben
Beitrag 28.Jan.2014 - 17:48
Beitrag #11


ausgewilderte Großstadtpflanze
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ZITAT(Pirola @ 28.Jan.2014 - 15:43) *
Und Deine Freundin will wohl gerade das Beunruhigende sehen und Dich damit provozieren .

Dieser Eindruck drängt sich mir inzwischen ebenso, auch nach deinem letzten Post, @Jeffa, auf.

Und wenn es denn wirklich so ist, würde ich mir an deiner Stelle nicht die Frage stellen, wie ich sie denn überzeugen kann, dass an ihren Befürchtungen nichts dran ist, sondern ich würde darüber nachdenken, wie ich ihr am verdaulichsten und dennoch nachdrücklich klar machen kann, dass ich zu keinen weiteren Diskussionen zu diesem Thema bereit bin.

Du hast ihr (wie ich übrigens finde, weit mehr als) genug zu dem Thema erklärt.

Hat sie denn inzwischen mal auf die E-Mail reagiert?

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NewSecretMe
Beitrag 30.Jan.2014 - 14:40
Beitrag #12


Gemüseputzi
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Ich würde mich gerne mal melden und sagen wie schön ich diesen Thread finde. Als Frauen mit "hetero"-Biografie haben wir tatsächlich unsere Probleme mit dem Rückfall-Stigma. Ich kann deine Gedanken zu 100% nachempfinden. Am liebsten würde man die Vergangenheit einfach ungeschehen machen, zumal man sich ja teilweise selbst nicht damit identifizieren kann, jemals mit einem Mann zusammen gewesen zu sein. Weil es auch die neugewonnene Identität teilweise infrage stellt, sofern man das so schwarz/weiß sehen mag. Also entlang von "lesbisch" sein bedeutet nur Frauen lieben können und sonst gar nix.
Und zudem kommt bei der einen oder anderen auch die Tatsache zum Vorschein, dass man die ganze Heterokiste eigentlich nicht mitgemacht hat weil es von innen kam, sondern weil man es für normal hielt. In dem Fall kann sich die Vergangenheit in einen schlechten Traum verwandeln, und man empfindet Ekel und Ablehnung gegen das was vielleicht irgendwann mal gut und schön war. (Gilt nicht für alle, ich möchte hier nicht pauschalisieren) Ich weiß nicht ob dir das hilft, aber nachdem ich selbst so meine Startschwierigkeiten damit hatte, habe ich für mich entschieden, meine Vergangenheit als das anzusehen was es war: Meine Entwicklung zu dem was ich heute bin. Ohne meine Geschichte wüsste ich heute nicht, was ich mag und was nicht, was ich brauche und was ich ablehne, wer ich bin und wen ich schätze. Ich kann heute für mich persönlich sagen, wäre ich nie mit Männern zusammen gewesen, könnte ich heute gar nicht beurteilen, ob ich lieber mit Frauen zusammen bin. Ich begrüße es, den Vergleich zu kennen und zu wissen, wie sich beides anfühlt. Und das ist doch gut so. Wer nicht damit klar kommt, dass ich mit Männern zusammen war und Angst hat, dass ich rückfällig werde, sieht mich einfach nicht als die Person die ich bin: das Produkt meiner Erfahrungen, meiner Geschichte. Diese Person möchte mich dann nur in Teilen annehmen, nämlich in den Teilen, die in ein (ideales) Schema passen. Und für mich ist Liebe die Erfahrung und Annahme des anderen in seiner Totalität. Übrigens kann man auch an Männern lernen, welche Persönlichkeitszüge man an einer Partnerin mag und welche nicht. Das ist meiner Meinung nach übertragbar auf das andere Geschlecht. Sofern man überhaupt von Geschlechtsidentitäten reden mag. Von daher ist es doch sch***egal ob der/die Ex männlich oder weiblich war. Man liebt das, was man liebt. Unabhängig davon, was vorher war.
Wenn ich immer mit dunkelhaarigen Frauen zusammen war, und dann eine blonde Freundin hab, heißt das doch auch nicht, dass ich sie irgendwann mit einer dunkelhaarigen betrüge oder sie dafür verlasse. Liebe ist Liebe. Punkt.
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Rafaella
Beitrag 30.Jan.2014 - 14:57
Beitrag #13


Freies Vögelchen
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(IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif)

Und davon abgesehen, gibt es gute und erfreuliche Mann-Frau-Beziehungen auf Augenhöhe und wirklich unschöne ungleiche, auf Macht basierende Frauenbeziehungen.

Soll heißen, lesbisch alleine ist kein Qualitätsmerkmal. (Ich bin aber froh, dass ichs bin btw...weil es für mich richtig ist und außerdem oder somit mein/das Leben spannend und authentisch gemacht hat).
Mich wundert eigentlich die Problematik ein bisschen. Gerade habe ich die Idee, dass die Psychodnamik der Heterophobie keine andere ist als die der Homophobie - somit wäre der suffisante Hinweis an Heterroristen: "Schätzchen, du hast wohl Angst vor deinen eigenen Tendenzen....?" vielleicht übertragbar.
Versteht mich nicht falsch: "draußen" wehr ich mich in erster Linie vehement gegen jede Form von Heteronormativität. Aber hier in der gemäßigten Filterbubble des Forums nehme ich auch gerne mal andere Standpunkte ein.


edit: zugefügt: ich weiß, dass es primär in dem Anliegen der Posterin nicht so sehr darum ging, sondern eher um das Misstrauen der Freundin wegen ihrer "Vergangenheit". Dennoch sehe ich darin u.a. auch den Aspekt der Heterophobie, als wäre eine mit Heteravergangenheit irgendwie "beschmutzt" oder weniger wert. Dabei war durchaus eine nicht kleine Anzahl großer Lesben und Feministinnen vor ihrem CO heterosexuell liiert, verlobt, verheiratet. Das sollte mal erwähnt werden. Jill Johnston ist den umgekehrten Weg gegangen, afaik....;-)

Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 30.Jan.2014 - 15:24
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svan
Beitrag 31.Jan.2014 - 10:44
Beitrag #14


Gut durch
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Es kommt doch darauf an, wie die Qualität einer Beziehung ist und nicht ob es ein Mann oder eine Frau ist.
Wenn deine Freundin da ein Problem hat, hat sie ein Minderwertigkeitsgefühl, weil sie glaubt, dass ein Mann besser sein könnte.
Die meisten Lesben, die ich kenne, waren zuerst mit einem Mann zusammen, ganz einfach weil sie es so gelernt hatten.
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Jeffa84
Beitrag 07.Feb.2014 - 19:37
Beitrag #15


Vorkosterin
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Da bin ich wieder. Tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe und ihr überhaupt keine Rückmeldung bekommen habt, wie es denn weitergegangen ist. Hatte beruflich und privat sehr viel Stress und war dann auch noch krank. Aber vielleicht interessiert es euch ja noch immer.

Eigentlich ist nicht wahnsinnig viel passiert. Ich hatte ihr ja eine E-mail geschickt und ihr auch gesagt, dass ich gerne noch einmal darüber sprechen würde. Wir waren beide beruflich sehr eingespannt aber haben dann glücklicherweise irgendwann mal wieder einen Abend Zeit für uns gefunden. Bis dahin hatten wir überhaupt nicht mehr über das Thema gesprochen. Wir hatten dann an diesem Abend miteinander geschlafen aber ich konnte mich irgendwie so gar nicht fallen lassen. Das hat sie natürlich gemerkt. Wir haben dann doch darüber gesprochen. Ich hatte ihr ja geschrieben, dass ich definitiv nicht nur positive Erfahrungen mit Männern gemacht habe und sie wollte dann wissen, was genau ich damit meine. Ich habe ihr offen und ehrlich alles erzählt. Da wurde sie richtig wütend, weil sie kein Verständnis dafür hatte, dass Männer so sein können. Aber sie hat dann auch gesagt, dass es sicherlich auch Frauen gibt, die beim Sex nur an sich denken usw.

Auf jedenfall denke ich, dass sich das Thema jetzt mehr oder wenig erledigt hat. Ich konnte ihr wohl klarmachen, dass sie sich keine Gedanken darüber machen muss. Und sie hat sogar zugegeben, dass sie bisher mit niemandem soviel Spaß hatte, wie mit mir (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Was ich aber seitdem bemerkt habe ist, dass sie mich mehr an sich ranlässt. Natürlich durfte ich sie vorher auch schon anfassen aber jetzt ist es irgendwie anders. Sie ist entspannter und genießt es mehr. Das freut mich natürlich. Vielleicht ist es auch nur Zufall aber ich glaube eher nicht. Vielleicht musste es einfach mal richtig krachen und ich klare Worte sprechen bzw. schreiben.

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Hortensie
Beitrag 07.Feb.2014 - 22:34
Beitrag #16


"Jeck op Sticker"
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(IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg bei den weiteren Beziehungsprozessen.
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Almita
Beitrag 07.Feb.2014 - 23:46
Beitrag #17


Gut durch
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Schön zu hören. Ich freue mich für euch. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
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