http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,634018,00.html
Ich bin dabei, bin allerdings nicht in Hamburg.
Wünsche Dir viel Erfolg.
Irgendwie erschreckt es mich und macht es mich auch betroffen, wenn ich soetwas lese. Gerade in Österreich, wo ich wohne, hat die katholische Kirche ja noch immer großen Einfluß.
Und irgendwie finde ich es auch traurig, wie unglücklich und verzweifelt diese Menschen mit ihrem eigenen Leben sein müssen, daß sie es nötig haben über andere, die ihnen nichts getan haben und mit denen sie eigentlich nichts zu tun haben, derart herzuziehen. Es muß fürchterlich sein, wenn man sich von der Tatsache, daß es Homosexuelle gibt, dermaßen bedroht fühlt, daß man so einen Aufstand deswegen anzetteln muß.
kenning
Bei dieser Pius - Brüderschaft hoffe ich ja immer, dass sie jetzt mit ihrer Weihe-Aktion, die ja auch der Papst mißbilligt hat, dass es in den nächsten Monaten ein päpstliches Schreiben geben wird, dass die Bruderschaft ächten wird (besser: ausschließen wird und für unvereinbar mit der heiligen, römischen Kirche katholischen Glaubens erklärt).
Ansonsten finde ich so Aktionen, wie die schöne Aktion in Hamburg: www.ichbincsd.de immer wieder einen Lichtblick, weil sie zeigen, dass es immer noch Menschen gibt, die Aktivitäten um den CSD herum entwickeln.
Diese Tendenz beobachte ich auch seit Jahren schon beim Kölner CSD: Menschen entwickeln privat und unabhängig von Organisationen Aktivitäten, die sich bereichernd auswirken und nach und nach Teil des CSD werden.
Ich weiss, dass es viele kritisch sehen, aber ich freue mich über jedes Jahr, in dem in den CSD-Umzügen Lebensfreude und Spass im Vordergrund stehen und ich hoffe, dass dies noch lange so bleibt.
Wer in der heitigen zeit CSD´s als "Strassenschlacht" und knallharten Kampf erleben möchte, findet sicher einen, den er unterstützen kann (mir fällt gerade nur Russland ein) und wo er dann hinreisen kann.
Mir ist schleierhaft, wie Menschen sein müssen, um sich so gegen andere zusammen zuschließen und Ihnen einfach ihre Daseinsberechtigung abzusprechen.
Ich habe gerade den Namen nicht präsent (wenn er mir einfällt, reiche ich ihn nach), aber es gibt einen schwedischen Soziologen, der im Rahmen von Mobbingforschung herausgefunden hat, dass es an einem Menschen keine besonderen Merkmale gibt, die ihn prädistinieren, ein Mobbingopfer werden zu können.
Sondern Mobbing funktioniert nach einem System und in Betrieben /Firmen gibt es nur 1 Vorraussetzung, die gegeben sein muss, damit Mobbing funktionieren kann:
Die obere Führungsebene muss es dulden.
Selbstverständlich würde ich jetzt nicht auf den Gedanken kommen, dass eine mit dem anderen vergleichen zu wollen.
Es gibt aber durchaus Theorien, die die These vertreten, dass sich der Faschismus in Deutschland unter anderem deshalb ausbreiten konnte, weil
1.) gegen sie nicht radikal genug von Seiten des Staates vorgegangen worden ist;
2.) weil es wirtschaftliche Interessen gab, um ein erstarken nicht zu unterbinden.
Allerdings will ich an dieser Stelle auch nicht verschweigen, dass ich völliges Unverständnis für die "schwule" Tendenz habe, bei den Schlächtern des Nazi-Regimes immer wieder homosexuelle Neigungen zu unterstellen (aktuell ist in einem schwulem Monatsblättchen Ernst Röhm "wieder" dran)
Bei der Pius-Bruderschaft vermute ich, dass sie sich einfach für "besonders " erwählt halten und alles was nach ihrere Interpretation durch die Bibel ausgeschlossen werden kann, verteufelt wird.
Wobei es ja auch strittig ist, ob die Bibel sich so dezidiert in unser heutiges Weltbild bzw. in unsere heutige Gesellschaft übertragen lässt.
An dieser Stelle fällt mir immer das in der Bibel (und in ihrer Zeit übliche) Gastgeberritual
ein:
Als die Engel zu Lot kamen, um ihn und seine Familie zu warnen, bot er Ihnen an di Nacht mit seinen Töchtern zu verbringen, dies lehnten diese ab.
Ich vermute Konsens darüber, dass ein solches Gastgeberritual in der heutigen Zeit vollständig geächtet würde und sicher auch von "bibeltreuen" Pius-Brüdern nicht angewandt wird.
Ansonsten denke ich, bleibt nur präsent sein und wachsam bleiben.
Wie hat B.Brecht es (bezogen auf den Fachismus) ausgedrückt:
"Der Schoss ist fruchtbar noch aus dem das kroch"
Uns alle entspannte CSD-Tage, an denen uns nur nette Menschen begegnen mögen.
Man muss dazu aber auch sagen, dass so mancher CSD durch die Vielfältigkeit der TeilnehmerInnen wie eine Kostüm- und Se*party auf Rädern anmutet. (War das Köln, wo als reformierte Selbstverplfichtung für TeilnehmerInnen der explizite Verzicht auf öffentlichen Geschl*chtsverkehr besteht?)
Warum macht man's ihnen dann auch so leicht? Weil für eine gute Party alles andere inzwischen egal ist?
Je präsenter Nicht-Heterosexualität in den Medien ist, desto mehr ertappe ich mich bei der Tendenz, auch nicht so zu sein - weil die Lauten wohl in erster Reihe stehen und meine Selbstverständlichkeit kaputtgrölen.
Also sehe ich meine Selbstverständlichkeit von mehreren Seiten angegriffen - auch aus vermeindlich "eigenen" Reihen. (So viel zu: CSD - quo vadis?)
Welches Bild soll denn Bernd Biederbürger denn von "Homosexuellen" haben, wenn nicht das verzerrt-bunte aus den Medien? (Print+TV)
Wem das nicht gefällt, der mag vielleicht sogar Sympathie mit den Radikalen verspüren - und die Pappschilder haben ihr Ziel erreicht.
Ich fürchte mich nicht vor wenigen Ultrakatholiken, sondern davor, dass sie recht gedankenlos mit Argumenten gemästet werden, die es ihnen ermöglichen, an sich weniger Radikale für ihre Ziele wenigstens grundverständig zu machen.
Damit bin ich nicht einmal zwangsläufig auf einer Seite, außer meiner eigenen.
Die Kölner "Selbstverpflichtung" war ein sonderbares Ding, LG... da standen lauter Selbstverständlichkeiten drin. Ich erlebe es bei schnuckelig kleinen CSDs, bei denen ernsthaft vielleicht 5-10 Kostümierte und 1-3 nackte Lederhintern unter 2.000 bis 20.000 Besucher.innen sind, dass die Presse 3 Bilder abdruckt und wenn's schlecht läuft, dabei nur die 6 bis 13 Auffälligkeiten gezeigt werden. Auch die CSD-Veranstalter.innen und Organisator.innen bemühen sich um mehr Realitätsnähe, die Besucher.innen sind (ich spreche nicht für Köln, Berlin, Hamburg, wo ich schon einige Jahre nicht mehr oder noch nie war) in hohem Maß (>90%) "wie Du und ich" (ohne uns beide jetzt persönlich zu meinen ;o)) ) - Kritik an die richtigen Adressaten könnte helfen (wird es aber vermutlich nicht, denn die Medien definieren den Nachrichtenwert entweder über "neu/aktuell, unbekannt oder auffällig - sonst nicht interessant genug")
Ich würde jetzt weder 1 oder 100 Menschen, die ihre Freude (oder ihren Narzismuss) in bunten oder in wenig Kleidern bei einem CSD zum Ausdruck bringen möchten, dies verwehren, nur damit die Pius-Brüder und andere Schwachköpfe weniger Angriffsfläche oder die Presse Schwierigkeiten bei ihrer stereotypen Bildauswahl haben.
McLeod
Es ist ja löblich, dass es auch andere CSDs gibt - allerdings dominieren doch die eher grotesken Partybilder der "Homo-Hochburgen" die Medienlandschaft, selbstverständlich, Perversion zieht noch mehr in den Bann als die allgegenwärtigen nackten Brüste.
Ich finde es sehr sinnvoll, im Rahmen einer politischen Demonstration öffentliches P*mpern und Volltrunkenheit zu sanktionieren - da ich den Veranstaltern sonst unterstellen müsste, sie würden nicht den Anspruch erheben, für all jene zu sprechen, die mit der Parade eigentlich gemeint sein sollten.
Hätte ich nicht trotzdem einen kleinen Funken persönlichen Bezug zur ursprünglichen Thematik, hätte ich sogar Verständnis für jene, die dagegen aus sicherlich ganz anderen Motiven einschreiten.
Ich hab jetzt nicht alles gelesen - falls ich mich wiederhole - entschuldigung!
Ich war vor einigen Jahren in S auf dem CSD. Dort, wo die Parade endete hatte sich eine kleine Gruppe mit diversen Schildern aufgestellt (den Wortlaut kann ich nicht mehr genau wiedergeben, allerdings hab ich mich damals im Küchenschrank glaub massiv drüber aufgeregt - irgendwo da sind sie ).
Sie taten nichts außer da stehen, und zu "diskutieren" - aber an sich die Präsenz lies die Luft schon kochen, 1 ihrer "Bischöfe" oder "Priester" (man darf nicht vergessen, sie waren damals exkommuniziert - ich glaube heute ja nicht mehr? ) groß am "bekehren" wollen.
Ich weiß nicht mehr was er damals zu mir & meiner Frau sagte - war er doch sehr um Haltung bemüht - eben das man uns ja erretten müsse, doch mehr als diese Gebetsmühlenartigen Argumente zu wiederholen oder mit anderen Worten zu sagen dazu kam er nicht. Als wir ihn fragten, was er denn sagen & wie er sich fühlen würde, so er so behandelt werden würde (bzgl. seinem Lebensstil - irgenwdas, was eben nicht wegzudenken ist -Sexualität ist es ja nicht), wurde er von einem "Bruder" gerettet. Er hätte dieser Argumentation nicht mehr entfliehen können.
Je mehr Homosexuelle dort auftauchten, um so unruhiger wurden, die z.T. anfang 20er - irgendwann stellten sie sich in 1 Kreis & beteten - das machten sie dann in regelmäßigen Abständen.
Bei der 1/2 der Jungs auf jeden Fall schlug mein Gaydar an & ich möchte nicht wissen, wie es ihnen gehen wird, sollte nur die 1/2 derer eben richtig von mir "gescannt" worden sein.
Irgendwann kamen jedoch einige Homosexuelle (Schwule *sfz*) & gingen wirklich fast auf sie los, so dass andere dazwischen mussten, dass es nicht zu einer Prügelei kam. Wir gingen weg & holten die Polizei, damit war die Sache für uns erledigt.
Was nicht erledigt war, war das Gefühl & den Ärger, den sie hinterliessen. Ich konnte diese "Brüder" wirklich & ehrlich nicht ausstehen, nicht verstehen, wie man so vernagelt sein kann bzw. eben die Erfahrungswerte anderer & die Gefühle anderer auf Dauer so abwerten kann - mit den Worten "Wir wollen ja nur helfen. Es ist unnatürlich, es ist eine Krankheit" (so sinngemäß).
In der nächsten Woche (ich ging auf die I-Net-Seite) stand dann darin, dass einige (es waren viele!) diskutiert hätten & dann aber eben (sinngemäß) das "wahre Gesicht" zu sehen gewesen wäre, da sie angegangen wurden & eben tätlich geworden wurde, so sehr, das die Polizeit (sinngemäß hätten sie ja sich somit ihrer Einstellung angeschlossen) ihnen ja hätte helfen müssen & somit kläre wäre, wo die Polizisten stünden.
Was ich eigentlich sagen wollte - oder worauf ich hinaus will:
Ich ignoriere sie lieber - ehrlich und wahrhaftig.
Sie sind es (auch wenn sich das heftig anhört) nicht wert, da mobil zu machen. Dafür sind sie zu klein und unbedeutend & sie werden sich selbst ins Aus schiessen. Ist die Gesellschaft doch glücklicherweise fortgeschrittener als sie.
Es ist, für mich, nicht mehr als eine Sekte - & da reicht ignorieren für mich aus, solange sie nicht so groß werden. Dafür war das Bild, dass sie damals abgaben, einfach zu abstrus denn ernstzunehmend.
Mausi
Wenn die Pius-Brüderschaft auch definitiv deutlicher wird als der Papst der römisch-katholischen Kirche, so spiegelt sich doch genau auch dessen (und damit die der Glaubenslehre der rkK) Haltung Homosexuellen gegenüber in deren Worte.
Deshalb ärgert mich die oeffentliche, nur scheinbare und damit scheinheilige Empörung der katholischen Bischöfe, die sich bisher dazu geäussert haben, ebenso wie die Parolen der vermaledeiten Pius-Brüder.
Eine Sauerei sondergleichen ist für mich der Vergleich, den diese Männer in Bezug auf den (angeblichen - denn auch das sind ja eher Einzelfälle gewesen) Widerstand der Katholiken gegen den Nationalsozialismus des Dritten Reichs anstellen und den sie auch im Fall der gewünschten Aechtung der "perversen Sodomisten" - also der Homosexuellen - von "mutigen Katholiken" fordern.
Dass ein CSD nicht in jedem Fall in allem Anstand und gesittet verläuft, mag sein (ich habe bisher nur einen besucht - vergangenes Jahr in Köln), aber das gilt für die "Love-Parade" ebenso - und in Bezug auf diese Veranstaltung habe ich noch nicht von vergleichbar offensiven Statements der Brüder gehört.
Ich finde durchaus Widerstand angebracht - und zwar politischen und gesellschaftlichen - und nicht durch noch mehr blankgezogene Hinterteile.
Denn Homosexualität ist mehr als Sex.
shark
ich bekomme davon auch nur bauchschmerzen vor wut..... und hoffe inständig auf ein 'ichbincsd'-t-shirt mit der aufschrift..... schwuler pius-bruder
*hoff*
McLeod, Danke für die Info über die HP, endlich wieder ein Grund, zum CSD zu gehen!
Es geht mehr oder weniger "fröhlich" weiter:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,634360,00.html
Kardinal Kasper nennt "Christopher Street Day" Propaganda
Und wieder mal kann ich nur Eines sagen: Diese verfluchten Kirchenvertreter sollen sich gefälligst aus der Politik heraushalten, sich um die Schäfchen kümmern, die das wirklich wollen und den Rest der Menschheit in Ruhe lassen!
Ich frage mich wirklich, wozu wir in einem säkularen Staat leben, wenn diese Männer ununterbrochen meinen, sich in alles und jedes einmischen zu dürfen! *schnaub*
Religion ist Privatsache! Ich will damit nicht andauernd behelligt werden! Was deren fiktiver Gott will oder nicht, ist mir schnurzpiepegal!
shark
Nunja, angesichts der "C"-Parteien scheint die gesetzgebende Macht einigen ziemlich nah - und entsprechend folgsame / gleich"denkende" Politiker.innen hebeln die Trennung von Kirche/Religion und Staat ja auch ständig aus. Zudem verstehen sich ja so ziemlich alle höherrangigen Religionsvertreter.innen auch als Meinungsmacher.innen, ergo als Sprachrohre ihrer eigenen Meinung. Mal mehr, mal weniger hinter dem Feigenblatt göttlicher Eingebung und Vertretung versuchsweise versteckt.
Ich geh jetzt erstmal schlafen...
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