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Die gute alte Küche - in neuem Gewand _ Von Brotberuf bis Traumjob _ Weihnachtsmysterium Steuerberaterin

Geschrieben von: sonnenstrahl am 27.Dec.2008 - 16:59

Liebe Finanz(amts)expertinnen, liebe Mit-Selbständige, liebe Denkende und Erfahrene:
Am 24. 12. (!) erhielt ich Post vom Fin.nzamt.
In dem Din A 4-Umschlag befanden sich Dinge, die mich in bauchgrummelndes Erstaunen versetzt haben:
Nämlich ein persönliches Anschreiben meiner Steuerberaterin (mit der ich seit 1993 zusammenarbeite) an mich, abgestempelt vom F.amt, in welchem ich gebeten werde, die von ihr bearbeitete Eink.steuererklärung auf Vollständigkeit hin durchzusehen, und sie, sofern keine Änderungswünsche bestehen, bis zum Letzten dieses Jahres zusammen mit ihrem Anschreiben an mich an das F.amt weiterzureichen. Hier mein erstes gruebel.gif .
Des Weiteren habe sie die Gewinnermittlung - sozusagen das Herzstück der Steuererklärung einer jeden Selbständigen - "aus technischen Gründen" nicht fertigstellen können (Hallo? Hab ich es mit RayonAir oder so zu tun. Technische Gründe, was soll das denn ... ?) gruebel.gif . Sie werde diese und "etwaige Ergänzungen" nachreichen. Aus diesem Grund könne sie auch eine Steuerberechnung nicht vornehmen. Sie sei bis Samstag (heute) auch telefonisch zu erreichen, danach nur noch per Mail. Telefonisch erwischt habe ich nur ihren AB, der mir erzählte "Ich bin in den Weihnachtsferien, und erst ab 5.1. wieder zu erreichen." gruebel.gif
Dann waren in dem Umschlag noch Kopien für meine Akten der Anlagen AV, GSE und N (ich bin auch zum Teil angestellt), sowie eines übergeordnet zu sein scheinenden Blattes namens 2007ESt1AO11, und ein freundliches Schreiben meiner/meines Sachbearbeiterin/Sachbearbeiters, die mir kundtut, meine E.st.erklärung habe leider nicht abschließend bearbeitet werden können, da meine Unterschrift fehle, nebst einem von mir zu unterschreibenden Blatt, welches besagt, dass ich die Steuererklärung kenne, dass die Angaben zutreffend seien usw. gruebel.gif

Nach Abgabe meiner Unterlagen im Büro der Steuerberaterin im November hat diese kein einziges Mal Kontakt zu mir aufgenommen, weder telefonisch, noch per Mail oder Fax. Ich bin auf diese mir bis dato unbekannte Vorgehensweise überhaupt nicht vorbereitet worden, geschweige denn gefragt, ob es mir so recht sei gruebel.gif .
Und natürlich stellt sich mir die Frage, ob ich damit rechnen muss, dass das Amt auch meine Gewinnermittlung vor mir erhält gruebel.gif .

Auf meine recht konsternierte Mail von vorgestern habe ich bisher keine Antwort erhalten gruebel.gif .

Da das Thema Steuererklärung - wie auch meine St.beraterin weiss - für mich das Horrorthema schlechthin ist, frage ich mich nun ein wenig verunsichert, ob ich auf einen durchaus gängigen Vorgang etwas "hysterisch" und unangemessen reagiere, oder ob ich mich zurecht von meiner Dienstleisterin schlecht und unprofessionell behandelt und - als ihre Auftraggeberin - übergangen fühle, und ob fürs kommende Jahr ein Wechsel mehr als ratsam ist gruebel.gif gruebel.gif gruebel.gif .

Keine Frage, sowohl sie als auch ich sind dem F.amt zu Rechenschaft verpflichtet - aber dennoch hätte ich, die die Frau bezahlt, und ihr bisher vertraut hat, gerne das Gefühl, dass sie für MICH arbeitet. Ist das zuviel verlangt? gruebel.gif gruebel.gif gruebel.gif gruebel.gif gruebel.gif

Wie seht ihr das - insbesondere die unter euch, die mehr Einblick in die Materie haben als Ottilie Normalverbraucherin?

Grübelnde Grüße von einer etwas aufgewühlten sonnenstrahl

Geschrieben von: rubia am 27.Dec.2008 - 21:25

Hallo Sonnenstrahl,

so wie Du die Sachlage schilderst, wäre es angebracht diese Steuerberaterin sobald als möglich zu wechseln, zumindest ehe die nächste St.Erklärung ansteht.

Auf mich macht das den Eindruck als ob die Gute keine Ahnung von ihrem Metier hätte, zu schlechten Scherzen aufgelegt war, oder dauerhigh... wer weiß von was patsch.gif

Ich würde an Deiner Stelle, sobald als möglich - in den nächsten Tagen - ein Gespräch mit der/dem Sachbearbeiter/in im FA suchen... um nochmaligen kurzfristigen Aufschub bitten, da du erst Rücksprache mit der Stb. halten musst, was aber erst nach dem 5.1. möglich ist.

Und am 5.1. mit der Stb. das Gespräch suchen, was sie sich dabei gedacht hätte deine Steuererklärung so abzugeben?

Normal müsste sie Dich vor Abgabe ans FA zu einem Gespräch bitten, in welchem die Erklärungen gemeinsam durchgegangen werden und Du die Unterschrift/en abgibst. Bei diesem Gespräch solltest Du auch erfahren, ob Nach-oder Rückzahlung errechnet wurde.

DU bist die Kundin und sie will von DIR Honorar für geleistete ARBEIT... was sie da ablieferte hat nichts mit Arbeit zu tun, sie hat das FA und auch Dich verar***t.

rubia morgen.gif


Geschrieben von: sonnenstrahl am 27.Dec.2008 - 21:44

Hallo rubia - danke für deine sehr deutliche Einschätzung der Lage. Bist du "vom Fach"?

Das FA um weiteren Aufschub zu bitten, hatte ich auch schon überlegt. Werde ich wohl machen.

Dass die St.beraterin "keine Ahnung von ihrem Metier hätte, zu schlechten Scherzen aufgelegt war, oder dauerhigh... wer weiß von was", denke ich nicht, denn sie hat mir 15 Jahre lang zufriedenstellende Dienste geleistet, arbeitet schon sehr lange in einer großen, renommierten St.berater- und Re.anwaltskanzlei, hat einen guten Leumund beim FA ... Es ist nach all den Jahren das erste Mal, dass sie sich so verhält - etwas, was zu der Person, die ich bisher kannte, gar nicht passt. Ich - als therapeutisch geschulter Mitmensch - vermute eher, dass sie in einer fetten Lebenskrise steckt, und aus wer weiss welchen Gründen mit einem Mal dekompensiert. In meiner Rolle als Klientin allerdings ist mir das egal - da will ich kompetent beraten und bedienstleistet werden, und sonst gar nix, und das in einem freundlich-respektvollen Rahmen.

Gibt es noch andere Meinungen u./o. Erfahrungen? Bzw. andere Einblicke in diese Art von Sachverhalt? Ist euch Ähnliches auch schonmal passiert? Würdet ihr mir das Gleiche raten wie rubia?


Geschrieben von: edelbratschi am 27.Dec.2008 - 21:45

ZITAT(sonnenstrahl @ 27.Dec.2008 - 21:44) *
...denn sie hat mir 15 Jahre lang zufriedenstellende Dienste geleistet...


Darf ich dich daran erinnern, dass du, solange ich dich kenne, eigentlich jedes Jahr irgendeinen Ärger mit ihr hattest?

Geschrieben von: sonnenstrahl am 27.Dec.2008 - 21:59

O.k. - letztes Jahr gab es zum ersten Mal eine vergleichsweise kleine Unmutssituation, die sich aber klären ließ. Aber du hast recht, da hab ich auch schonmal dran gedacht, mir jemand Neues für diese Arbeit zu suchen. Ich korrigiere also: Sie hat mir 14 Jahre lang zufriedenstellende Dienste geleistet, und letztes Jahr bekam unsere Zusammenarbeit den ersten Haarriss.

Geschrieben von: melody am 27.Dec.2008 - 22:29

Ich denke als therapeutisch geschulte Klientin ist es gelegentlich auch notwendig sich zu distanzieren.

Es geht hier darum, dass eine vereinbarte Dienstleistung, für die du zahlst, aus welchen Gründen auch immer, nicht erbracht wird.

Dass du Verständnis aufbringst für deine Steuerberaterin ehrt dich, hilft dir aber überhaupt nicht weiter. Wünschenswert wäre Offenheit dir gegenüber gewesen.

Aufschub erwirken beim Finanzamt ist sinnvoll, erst mal jedenfalls. Dann sollte jemand anderes die Sache übernehmen weil das Vertrauensverhältnis zwischen deiner (bisherigen) Steuerberaterin und dir beschädigt ist.

Fürs Finden einer neuen Steuerberaterin wünsche ich dir Glück.


Geschrieben von: sonnenstrahl am 27.Dec.2008 - 22:41

ZITAT(melody @ 27.Dec.2008 - 22:29) *
Ich denke als therapeutisch geschulte Klientin ist es gelegentlich auch notwendig sich zu distanzieren.

Ja.

ZITAT
Es geht hier darum, dass eine vereinbarte Dienstleistung, für die du zahlst, aus welchen Gründen auch immer, nicht erbracht wird.

Dass du Verständnis aufbringst für deine Steuerberaterin ehrt dich, hilft dir aber überhaupt nicht weiter. Wünschenswert wäre Offenheit dir gegenüber gewesen..
Ebenfalls ja. Seh ich auch so. (Abgesehen davon hab ich eh keine Ahnung, was los ist mit ihr. Sind nur Mutmaßungen, um mir selbst die Welt im Besonderen zu erklären ... )

ZITAT
Aufschub erwirken beim Finanzamt ist sinnvoll, erst mal jedenfalls.
Ja.

ZITAT
Dann sollte jemand anderes die Sache übernehmen weil das Vertrauensverhältnis zwischen deiner (bisherigen) Steuerberaterin und dir beschädigt ist..
Hm. *grumpf* (Ich krieg´n Horror wenn ich mir den Aufwand vorstelle, aber für´s nächste Jahr steht ein Wechsel für mich fest)

ZITAT
Fürs Finden einer neuen Steuerberaterin wünsche ich dir Glück.
Danke

Geschrieben von: Oldie am 27.Dec.2008 - 22:56

Als "therapeutisch geschulte Klientin" biete ihr DEINE Dienstleistung an, übergib Deine Dienstleistungswünsche an eineN andereN.

Ernsthaft:
Sie muss mit Dir durchgehen, oder Dich in Kenntnis setzen, was sie an das Finanzamt durchgibt. Und wenn irgendetwas unvollständig ist, muss sie das mit Dir besprechen und Dich darauf hinweisen, dass und was vom Finanzamt kommen wird und wie Du das zu handhaben hast.

Meine Steuerberaterin wurde auch nicht fertig. Zuerst lag es an mir, dann daran, dass sie es vorm Urlaub nicht mehr schaffte und sie informierte mich, dass ich mit einer Zahlung von ca. 50 € ans FA zu rechnen habe. Die Zahlung hat auch einen Namen: Säumniszuschlag? gruebel.gif

Ich kümmere mich nämlich auch so überhaupt nicht um diesen Kram und bin deswegen darauf angewiesen, dass mir meine Steuerberaterin alles bis ins kleinste Detail erklärt und mich auf die Konsequenzen aufmerksam macht.

Ruf' Deinen Sachbearbeiter an. Mach' es so, wie rubia geschrieben hat. Such' aus "therapeutisch mitmenschlichen" Gründen das Gespräch mit ihr. Aber setze Dich, in Gedanken, schon mal mit einem Wechsel auseinander.

Auf keinen Fall würde ich wollen, dass mir eine lebenskrisenverhaftete Frau meine Feiertage versaut, weil sie beim FA schlampige Arbeit abgeliefert hat. wink.gif

Geschrieben von: sonnenstrahl am 27.Dec.2008 - 23:05

ZITAT(Oldie @ 27.Dec.2008 - 22:56) *
Als "therapeutisch geschulte Klientin" biete ihr DEINE Dienstleistung an, übergib Deine Dienstleistungswünsche an eineN andereN.


Da wär ich momentan wohl ... ähm ... *räusper* befangen sleep.gif

ZITAT
Ich kümmere mich nämlich auch so überhaupt nicht um diesen Kram und bin deswegen darauf angewiesen, dass mir meine Steuerberaterin alles bis ins kleinste Detail erklärt und mich auf die Konsequenzen aufmerksam macht.
Ja bounce.gif !! So Eine brauch ich!! So Eine will ich!!! bounce.gif

ZITAT
Such' aus "therapeutisch mitmenschlichen" Gründen das Gespräch mit ihr.
Nee, nur als Kundin, soviel ist sicher.

ZITAT
Auf keinen Fall würde ich wollen, dass mir eine lebenskrisenverhaftete Frau meine Feiertage versaut, weil sie beim FA schlampige Arbeit abgeliefert hat. wink.gif
That´s it!

Danke, Oldie

Geschrieben von: McLeod am 28.Dec.2008 - 08:20

Moinsen...

ich bin auch FA-o-phob, was bei mir mit der dezenten Verweigerung einhergeht, mich tiefer mit Sinn und Vorgehen der Behörde zu befassen. Vielleicht verstehe ich deswegen nicht, wie eine Steuererklärung beim Finanzamt landen konnte, die nicht zuvor von der zu Besteuernden (oder wie das heißen mag) unterzeichnet wurde. Magst Du es mir kurz noch mal erklären?

Ansonsten erlebe ich gerade eine Steuerberaterin im Krankenhaus und einen fliegenden Wechsel im Dezember (natürlich inklusive Steuererklärung 2007...!) in meinem Umfeld. Auch nach etwa 15 Jahren und mit der Feststellung, dass obwohl so vieles so schön glatt lief bisher, die neue Steuerberaterin erklärt: "Ach, bilanzieren müssten Sie doch schon seit Jahren nicht mehr!" - wie schön, wenn die Steuern immer perfekt ausgerechnet wurden, aber die Dienstleistung künstlich teuer gehalten wurde. Nun weiß ich nicht, wie ich meiner FA-o-phobie Herr* werden soll, wenn ich kein Vertrauen in die Branche der Steuerberater/innen entwickeln kann.

* sorry: Liebe zur Sprache geht heute über Feminismus bei mir

Du siehst: ich bin keine rechte Hilfe. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass Du es vielleicht einfach mal mit einer anderen Kanzlei versuchen solltest, auch um zu sehen, wo die Unterschiede liegen können. Und meine soeben gemachte Co-Erfahrung rät zu einem etwas größeren Büro, statt einer Einzelkämpferin. Und wenn Du merkst es war vorher besser, gehst Du halt ab 2010 zurück oder weiter oder... Der Jahreswechsel ist doch perfekt für eine Wechsel... Wie das Wort schon sagt.

Toitoitoi
McLeod

Geschrieben von: sonnenstrahl am 28.Dec.2008 - 10:09

ZITAT(McLeod @ 28.Dec.2008 - 08:20) *
Moinsen...

ich bin auch FA-o-phob, was bei mir mit der dezenten Verweigerung einhergeht, mich tiefer mit Sinn und Vorgehen der Behörde zu befassen. Vielleicht verstehe ich deswegen nicht, wie eine Steuererklärung beim Finanzamt landen konnte, die nicht zuvor von der zu Besteuernden (oder wie das heißen mag) unterzeichnet wurde. Magst Du es mir kurz noch mal erklären?


Ich wünschte, ich hätte dafür eine Erklärung ...
Was ich (bisher) unterschreiben soll, ist die Steuererklärung ohne Gewinnermittlung. Die Gräten sozusagen. Ohne das Fleisch. Warum das zuvor nicht bei mir gelandet ist, und warum das FA eine unvollständige St.erklärung erhält, und warum die St.beraterin nicht mehr mit mir kommuniziert, bevor sie irgendwelchen nie zuvor dagewesenen, mich verunsichernden Schritte einleitet - keine Ahnung a11.gif

Geschrieben von: sonnenstrahl am 28.Dec.2008 - 10:21

Nur der Vollständigkeit halber: Es ist nicht etwa so, dass ich, in meiner grenzenlosen Abneigung gegen das Sujet, der Dame jedes Jahr einen verwarzten Schuhkarton voller zu sortierender Quittungen abgeliefert hätte. Nein, Jahr für Jahr habe ich alles sauber und ordentlich vorsortiert (mir auch gerne privat dabei helfen lassen, so sich Hilfe anbot), wobei ca. 3-4 Wochenenden draufgingen, und - soweit ich den Durchblick hatte - schonmal vor-gerechnet. Eigentlich musste sie den Krempel nur überfliegen, ob alles o.k. ist, ein paar Kompliziertheiten wie Abschreibungen oder besondere Aufwendungen dazurechnen, Alles mit den Daten meiner angestellten Arbeit abgleichen, den Gesamtgewinn ermitteln, das Ganze in die Formulare eintragen, und diese samt Gewinnermittlung zur Durchsicht und Unterschrift für´s FA an mich zurück. So richtig viel hatte sie mit mir, glaube ich, nie zu tun. V.a. musste sie nicht mein Chaos aufräumen.

Geschrieben von: Oldie am 28.Dec.2008 - 10:27

Ich vermutete schon, dass es sich bei Deiner Steuererklärung nur um eine "Gewinn-Verlust-Überschuss-Rechnung" handelt. Nein, das ist nicht wirklich viel. Da Du vermutlich nicht umsatzsteuerpflichtig bist, ist das, was Du zu führen hast, mehr oder weniger, ein Kassenbuch. Vermutlich kämst Du sogar mit einer guten Steuer-Software ziemlich gut durch. wink.gif Denn die Einnahmen aus selbstständiger und nicht-selbstständiger Arbeit lassen sich da auch ganz gut eintragen und berechnen.

Zumindest hättest Du keinerlei Aufregung mit und durch das FA.

Eine Steuerberaterin soll ja helfen, um alles auszuschöpfen. Und dazu braucht es Beratung und Abwägung. Und das funktioniert nur im Dialog mit Dir. smile.gif

Geschrieben von: sonnenstrahl am 28.Dec.2008 - 10:35

Ich vermute auch, dass ich das letztlich - anhand einer entsprechenden Software - alleine könnte. Aber ich will es nicht. Ich will Eine, die mir das abnimmt. Ich will eine, die mir fast Alles abnimmt, was mit der St.erklärung zu tun hat. bounce.gif Ich will eine freundliche, umsichtige, ja, in diesen Fragen geradezu mütterliche, steuerberatende Sekretärin bounce.gif

Geschrieben von: sonnenstrahl am 28.Dec.2008 - 10:43

ZITAT(Oldie @ 28.Dec.2008 - 10:27) *
vermutlich nicht umsatzsteuerpflichtig ...


Genau so ist es smile.gif

Geschrieben von: pantoffelheld am 28.Dec.2008 - 13:01

ich würde mich mal einen kompetenten zusammenschluss wie wirtschaftsweiber oder amigas wenden und mich beraten lasen. bei dem vorgehen deiner steurberaterin in diesem jahr und sowie du das geschildert hast würde ich mich juristisch über das weitre vorgehen beraten lassen, denn sie hat dir gegenüber dem finanzamt auf jeden fall geschadet.

an das finanzamt würde ich mit angabe meiner steurnummer schreiben und einen abgabeaufschub von 4 wochen wegen widriger umstände beantragen. um keinen fristverzug zu haben würde ich das schreiben bei dem finanzamt, dass am nächsten liegt persönlich abgeben. die pforte ist tagsüber immer besetzt bzw. die haben einen behördenbriefkasten (eventl, zeugin mitnehmen).

und dann würde ich die gewonne zeit nutzen. vielleicht kann ja auch eine der hilfreichen hände die dir beim sortieren helfen, eine steursoftware bedienen? oder eine kollegin hat eine empfehlenswerte beraterin.

ich denke aber, zeit ist erstmal das wichtigste, um in ruhe handeln zu können. meiner persönlichen erfahrung nach rächt sich übereiltes oder hastiges handeln gegenüber behörden eigentlich immer.
insbesondere beim finanzamt, wegen der heimarbeitsarbeitsplätze (telearbeit) und so.

gutes gelingen
wünscht pantoffelheld

Geschrieben von: melody am 28.Dec.2008 - 13:40

@Sonnenstrahl

Ich kann sehr gut verstehen, dass du dich nicht selbst um die Steuergeschichten kümmern willst - ich will es auch nicht. Intellektuell in der Lage dazu wäre ich, da meine Steuererklärung relativ simpel ist. Und doch gehe ich mit so viel Widerwillen dran, dass es mir wert ist Geld dafür zu zahlen.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass die Suche nach einer Fachfrau zwar nervig ist, sich aber in jedem Fall lohnt. Ich wünsche dir, dass du (so wie ich seit einigen Jahren) nur schräg über die Strasse gehen brauchst und dort eine freundliche und überaus kompetente "Steuerfrau" besuchen kannst, die sich über jeden einzelnen Cent freut, den sie dem Finanzamt für mich abverlangen kann.

Geschrieben von: Melancholia am 28.Dec.2008 - 15:02

Ich mache die Steuererklärung immer mit Hilfe eines netten Programms selber, allerdings bin ich auch nicht selbständig, hab es dementsprechend leichter. Ich find's nur klasse, selber alles durchzugehen und centgenau zu wissen, wieviel ich vom Finanzamt zurück bekomme. Bislang stimmte es immer! Jetzt freue ich mich schon auf die entgangene Pendlerpauschale aus diesem Jahr und die Rückzahlung im nächsten, das ist immer ein Spaß! biggrin.gif

Geschrieben von: regenbogen am 28.Dec.2008 - 15:25

Bitte daran denken, dass wir hier wohl aus eigener Erfahrung berichten und zu hypothetischen Fällen Meinungen äußern können, aber keine rechtlich relevanten Tipps fürs Vorgehen im konkreten Fall abgeben dürfen, da das als Rechtsberatung angesehen werden kann, und die dürfen wir hier nicht leisten.

Geschrieben von: sonnenstrahl am 29.Dec.2008 - 07:22

ZITAT(pantoffelheld @ 28.Dec.2008 - 13:01) *
bei dem vorgehen deiner steurberaterin in diesem jahr und sowie du das geschildert hast würde ich mich juristisch über das weitre vorgehen beraten lassen, denn sie hat dir gegenüber dem finanzamt auf jeden fall geschadet.


Nein, gegenüber dem FA hat sie mir bisher zum Glück nicht geschadet. Geschadet hat sie "nur" meinem Vertrauen in sie und unserem Potential an künftiger Zusammenarbeit. Und meinem Bedürfnis nach Ruhe während meines Winterurlaubes.

Geschrieben von: sonnenstrahl am 29.Dec.2008 - 07:36

ZITAT(melody @ 28.Dec.2008 - 13:40) *
Ich wünsche dir, dass du (so wie ich seit einigen Jahren) nur schräg über die Strasse gehen brauchst und dort eine freundliche und überaus kompetente "Steuerfrau" besuchen kannst, die sich über jeden einzelnen Cent freut, den sie dem Finanzamt für mich abverlangen kann.


Danke! Wohnt sie zufällig in Hamburg?

Geschrieben von: melody am 29.Dec.2008 - 09:38

Leider nicht, sie arbeitet in Worms.

Geschrieben von: rubia am 29.Dec.2008 - 11:50

@Sonnenstrahl,

gerade fällt mir ein, dass für solche Fälle wie Deine E.St. Erklärung auch im FA nette Menschen sitzen, welche Dich ohne Entgelt beraten und Dir behilflich sind.

Passende Software über Tante Google raussuchen und dann die Erklärung entweder damit erstellen, oder einfach die alten Formulare abschreiben, die neuen Zahlen ins neue Formular eintragen. So kannst Du Dir das Geld für eine Steuerberaterin sparen.
gruebel.gif denn was die konnte - kannst Du schon lange!

Vom Fach direkt bin ich nicht, aber doch versiert als Bilanzbuchhalterin - macht heut eh alles die Software rolleyes.gif

rubia

Geschrieben von: DerTagAmMeer am 29.Dec.2008 - 12:01

ZITAT(sonnenstrahl @ 27.Dec.2008 - 21:44) *
In meiner Rolle als Klientin allerdings ist mir das egal - da will ich kompetent beraten und bedienstleistet werden, und sonst gar nix, und das in einem freundlich-respektvollen Rahmen.

Das ist ja mal eine Einstellung, die zu der Sonnenstrahl (wie ich sie hier kennen und schätzen gelernt habe) gar nicht recht passen will. Was würde die wohl zu einer Patientin mit Schlafstörungen und Angstzuständen sagen, die ihr zu Begrüßung erklärt, dass Psychosomatik DAS Horrorthema schlechthin für sie sei und man ihr gar nicht erst mit Problemgesprächen dieser Art kommen müsse. "Jaja, liebe Frau Sonnenstrahl, ich weiß schon, was sie sagen möchten und vermute ja auch, dass ich meine Probleme letztlich - mit entsprechender Literatur - alleine bewältigen könnte. Aber ich will es nicht. Ich will Eine, die mir das abnimmt. Ich will eine, die mir fast Alles abnimmt, was mit meiner Psyche zu tun hat. Ich will eine freundliche, umsichtige, ja, in diesen Fragen geradezu mütterliche Therapeutin!"

Was sprach noch mal genau dagegen, über sich selbst hinauszuwachsen?

Für Menschen (wie mich) mit fehlendem Buchhaltungsgen, mittelschwerer Formularlegasthenie und leichter Fachsimpelallergie ist die Eroberung bilanzieller Selbstständigkeit vielleicht weniger selbstverständlich und naheliegend als bei geborenen Steuerfüchsen - dafür aber umso aufregender, (im Hinblick auf die Ganzheitlichkeit menschlichen Lebens wink.gif ) bahnbrechender und extrem befreiend!

Einfach finde ich Steuererklärungen trotzdem nicht, Anträge auf BAföG, Versicherungsleistungen und Sparprämien auch nicht. Verträge mit Telekommunikationsfirmen und Energieversorgern erst recht nicht. Betriebsanleitungen, Software-Manuals, Schaltpläne schon mal gar nicht.

Aber ... das ist nicht MEIN Problem, sondern das der Behörden, Firmen, Banken, Dienstleister und Beipackzetteldichter.

Mein Anspruch an mich: Nach bestem Wissen und Gewissen und so nachvollziehbar wie möglich. Mehr nicht.

Und zumindest bei "meiner" Finanzbeamtin hab ich den Verdacht, dass ihr mein handgestricktes Neujahrspäckchen mittlerweile eine lieb gewonnene Abwechslung geworden ist. (Von dieser Stelle herzliche Grüße, bald ist es wieder soweit! wavey.gif ).

Geschrieben von: sonnenstrahl am 29.Dec.2008 - 18:50

Liebe dtam: *schlucK* ... 1. Spontanreaktion: *Haare zu Berge stehen hab* Du möchtest mir jetzt nicht vorschlagen, dass ich in Zukunft mein Fahrrad selbst winterchecken, meine Wohnung wieder selbst putzen, keinen leckeren Mittagstisch mehr in meinem vegetarischen Köstlich-Imbiss zu mir nehmen, sondern mich gefälligst auch an Tagen, an denen ich von früh bis spät arbeite, mittags selbst bekochen, keinen Kundendienst für meine (zum Glück derzeit nicht) defekte Waschmaschine anfordern, mir meine eigenes Gemüse ziehen, meine Haare wie vor 25 Jahren mit einer Nagelschere vor dem Spiegel selbst schneiden, Klamotten selbst nähen ... sollte - oder? Ich frage mich gerade, ob ich hier jemals den Eindruck erweckt habe, ich hielte nichts vom Delegieren unliebsamer Aufgaben? Ich hoffe nicht, denn ich halte gezieltes Delegieren für eine wunderbare, absolut lebenserleichternde Errungenschaft in meinem Leben - und das ganz ohne schlechtes Gewissen.

3 Minuten später: Allerdings kann ich mir durchaus auch vorstellen, wie stolz es mich mich machen würde, wenn ich meine Steuererklärung wenigstens EINmal ganz alleine fertiggestrickt hätte (das Meiste davon mach ich ja in der Tat eh schon selbst) - vielleicht fände ich eventuell sogar Gefallen daran, und täte es fortan immer... Insofern nehme ich deinen freundschaftlichen Schubs Richtung selbstbewusster Do-it-yourself-EK-Steuererklärerin dankbar an - und werde mir mal Gedanken darüber machen, was ich mit dem ersparten Geld stattdessen ... äh ... biggrin.gif delegieren könnte.
Und da ich gerade Urlaub habe, werde ich morgen mal schauen gehen, was es so für hilfreiche Programme gibt. Empfehlungen für Mutige? Immer her damit ... Mein PM-Fach ist frisch geleert!

bluemele.gif


edit: doppelt gemoppelt

Geschrieben von: Liane am 29.Dec.2008 - 19:28

Ich habe meine dieses Mal auch selbst gemacht. Es macht seeeeeehr stolz (habe noch keine Forderung bekommen, vielleicht ärgere ich mich nachher halbtot, wenn ich plötzlich doppelt so viel zahlen soll wie bisher...
Sehr hübsch ist, dass Ihr in Deutschland nachher Geld vom Finanzamt kriegt - wir geben immer welches ab biggrin.gif

Geschrieben von: Melancholia am 29.Dec.2008 - 22:47

ZITAT(Liane @ 29.Dec.2008 - 19:28) *
Sehr hübsch ist, dass Ihr in Deutschland nachher Geld vom Finanzamt kriegt - wir geben immer welches ab biggrin.gif[/color]


Dafür zahlen wir das mehrfache von Euch!

Geschrieben von: pantoffelheld am 29.Dec.2008 - 23:36

@liane.
aber dafür bekommt ihr nach einem einkauf in deutschland die mehrwertsteuer zurück. und zwar sehr einfach, wie ich finde.

Geschrieben von: Liane am 30.Dec.2008 - 11:26

ZITAT(pantoffelheld @ 29.Dec.2008 - 23:36) *
@liane.
aber dafür bekommt ihr nach einem einkauf in deutschland die mehrwertsteuer zurück. und zwar sehr einfach, wie ich finde.

Stimmt. Alles ganz fair.
Vielleicht doch nicht - ich habe den Verdacht, dass Ihr irgendwann doch mal Steuern abliefert, schätzungsweise als Abzüge vom Gehalt... troest.gif
Unter DEN Umständen gibt es vielleicht schon bald gaaaanz viele Forumsschweizerinnen pfeif.gif

Geschrieben von: Melancholia am 30.Dec.2008 - 11:41

Genau, Liane. Uns werden monatlich vom Gehalt eine ganze Menge Steuern abgezogen und wir haben im Nachhinein die Möglichkeit, Dinge abzusetzen, die unsere Steuerlast mindern - es gibt natürlich auch Leute, die nachzahlen müssen, weil sie beispielsweise Mieteinnahmen haben oder ein Nebengewerbe. Ich kann ein bisschen mitreden, was Eure und unsere Steuern angeht, da ich über ein Jahr in Basel gearbeitet, aber auf deutscher Seite gelebt hab. Ich musste Steuern vorauszahlen und zwar 620 Euro pro Monat, verdiente aber 500 Franken weniger als mein Schweizer Freund. Der regte sich jeden Monat auf, dass das nicht sein könne, das wäre viel zu viel etc. - ich glaub, er legte 300 Franken! pro Monat für die Steuer zurück. Ungünstig für Euch ist, dass Ihr die Steuern nicht abgezogen bekommt, denn nicht jeder diszipliniert sich ja und legt genug zurück. Ich weiß, Eure Lebenshaltungskosten sind enorm hoch, so fängt es eben die Schweiz wieder auf. Keine Ahnung, wer besser da steht, spielt ja auch keine Rolle. Was mich aber schon immer interessiert hat: Wenn Ihr die MwSt. in Deutschland zurück bekommt - müsst Ihr dann an der Grenze auf den Betrag des Einkaufs die Schweizer MwSt. zahlen? Also die 7,6 % (zu meiner Zeit dort)?

Geschrieben von: DerTagAmMeer am 30.Dec.2008 - 11:50

Sonnenstrahl, Du bist meine Heldin! Und diese Frisur steht Dir ganz ausgezeichnet!
Und nein, natürlich möchte ich Dich nicht zum "Do-it-yourself-Selbstversorger-Baumarkt-Lesbentum" bekehren. Ganz im Gegenteil! Lieber würde ich Dir beim vegetarischen Köstlich-Imbiss Gesellschaft leisten und mein liebes Rädchen unterdessen der Werkstatt Deines Vertrauens zur Wellnessbehandlung überlassen biggrin.gif

Dass ich mich soweit vorgewagt hab, liegt auch nicht an Dir (und einer versteckten Bitte um Steuerstrickmuster), sondern an der "Finanzkrise", an Herrn Zwegat und an meinem Vater.

Zur besseren Verständlichkeit beginne ich hinten. Mein Vater. Schwört auf Fachpersonal. Nur in Geldangelegenheiten nicht. Das ist sein persönliches Existenzangst-Bewältigungs-Sparring. Seine Welt, aus der ich mich lange konsequent und erfolgreich rausgehalten habe.

Als gute Tochter richtete ich mich also mit dem Gegenteil ein. Schraubte defekte Geräte heil oder tot ... renovierte, klemptnerte, verkabelte munter vor mich hin ... und jobbte für Naturalien und bunte, bare Scheinchen, die in Hosentaschen, Kaffeetassen und auf Fensterbänken darauf warten gebraucht, verloren oder geklaut zu werden. Verlieh das Erbe meiner liebsten Tante (um dieses "wertvolle, weil mühsam ersparte Geld" nicht an mein unstetes Leben zu "verschwenden") an eine verschuldete Bekannte (selbstverständlich ohne Beleg), sah es nie wieder usw.

2002 war dann das schicksalhafte Jahr meiner ersten Steuererklärung.
Ich hatte bei 4 Arbeitgebern (unter ihnen das Land NRW, ich war also behördlich bekannt - untertauchen war dementsprechend zwecklos), zum Teil parallel auf 2 Lohnsteuerkarten in Anstellung gearbeitet und dank Gewerbeschein "auf Rechnung hergestellt" bzw. "auf Honorarbasis gedienstleistet".
Am Ende dieses Jahres wollte ich die (auf meinen Rechnungen fahrlässig ausgewiesene) MwSt. irgendwo wieder loswerden (um keinen Ärger zu bekommen).
Also habe ich einen Brief ans Finanzamt geschrieben. Da stand alles drin, was ich so getan und eingenommen hatte (nett ausformuliert natürlich).
Zurück kam ein dicker Umschlag mit Formularen, diversen Anlagen und Kleingedrucktem ... ohne persönliches Anschreiben.

So entstand mein oben erwähnter Grundsatz.

Ich füllte also aus, was sich mir erschloss, ließ frei, was ich nicht verstand, kopierte den ganzen Kram und schickte ihn weg.
Die Post brachte viele Briefe hin und her. Originalrechnungen und -belege wurden gewünscht ... ich suchte, verschickte und entschuldigte schriftlich, was ich nicht finden konnte oder nicht verstand. Es kostete Nerven, Zeit und Porto. Ich träumte davon, wegen Schindluder mit dem Finanzamt im Schuldturm zu landen. Ich las Kafkas Prozess - mehrfach.

Ein halbes Jahr später geschah das Unmögliche: Mein erster "Bescheid"!
Am Morgen danach lag bereits 2001 "vollständig erklärt" vor mir. Ich war mit meinem Spätzünderstern ins 2. Haus eingezogen.

2008:
Aus einem Achtung-!!!-Finanzamt-Schnellhefter sind etliche Leitz-Ordner geworden. Ich hab geheiratet, geriestert, gehaftpflichtet, Grund und Boden für einen Apfelbaum erstanden, GEZ-Gebühren gezahlt und einen Thread über die "Spießigkeit der Lebensmitte" eröffnet.

Plötzlich bestimmt die "Finanzkrise" das öffentliche Interesse, Herr Zwegat flimmert über den heimischen Bildschirm und mit ihm erwachsene Menschen, die ihrem Finanzberater die Schuld dafür geben, dass sie seit 20 Jahren ein Haus "ab-"bezahlen ohne dabei auch nur einen Euro getilgt zu haben. Manager geben Interviews, in denen sie sich hinter ihren Steuerberatern verstecken und keine Ahnung haben wollen, "wie und warum ihr Geld in die Steueroasen gekommen ist". Kinderlose Ehepaare, die sich mit einem Jahreseinkommen im sechsstelligen Bereich "diskriminiert" fühlen, zeigen sich erbost, weil sie finden, dass ihnen ja eigentlich "brutto" zustünde und schon die Krankenversicherungspflicht eine Zumutung sei. Gymnasiallehrer fühlen sich "betrogen", weil ihr "risikofreies Finanzprodukt" nicht die erhoffte zweistellige Dividende abwarf, sondern floppte.

Plötzlich entsteht in mir der Verdacht, dass ich vielleicht nicht die einzige bin, die sich schwer getan hat, erwachsen zu werden.

Und dass Geld die Welt regieren kann, auch ohne dass Menschen steuern, regulieren und Verantwortung übernehmen.

Ich rufe meinen Vater an, frage nach, wie es ihm denn so geht - finanziell. Es sagt, danke, gut! Und dass er seine Lektion ja mit den Telekom-Aktien gelernt hat ... und sich jetzt endlich niemand mehr über ihn und Manfred Krug lustig zu machen braucht wink.gif

Vielleicht fällt der Apfel ja doch nicht ganz so weit vom Stamm ... mittlerweile tapeziert mein alter Herr nämlich eigenhändig und verlegt Fußbodenbeläge selbst biggrin.gif

Geschrieben von: Liane am 30.Dec.2008 - 12:24

@melancholia
Ich schicke eine PM - das wird doch sehr offtopic wink.gif

Geschrieben von: sonnenstrahl am 30.Dec.2008 - 20:30

ZITAT(DerTagAmMeer @ 30.Dec.2008 - 11:50) *
Sonnenstrahl, Du bist meine Heldin! Und diese Frisur steht Dir ganz ausgezeichnet!


Dankedanke ... *kratzfuß mach*

ZITAT
Und nein, natürlich möchte ich Dich nicht zum "Do-it-yourself-Selbstversorger-Baumarkt-Lesbentum" bekehren. Ganz im Gegenteil! Lieber würde ich Dir beim vegetarischen Köstlich-Imbiss Gesellschaft leisten und mein liebes Rädchen unterdessen der Werkstatt Deines Vertrauens zur Wellnessbehandlung überlassen biggrin.gif


Oh ja, das machen wir mal *freu*

ZITAT
Plötzlich entsteht in mir der Verdacht, dass ich vielleicht nicht die einzige bin, die sich schwer getan hat, erwachsen zu werden.


In manchen Belangen bin ich noch mitten dabei ... und staune in beide Richtungen immer wieder über mich selbst.

ZITAT
Und dass Geld die Welt regieren kann, auch ohne dass Menschen steuern, regulieren und Verantwortung übernehmen.


Wie wahr, liebe Freundin.

Danke für deine wundervolle, ganz persönliche Geschichte.

Bei mir ist es so, dass ich eine hochmanipulative, sich zum Engel eines ganzen Dorfes hochstilisiert habende Über-Mutter habe, die ihren Kindern und ihrem Mann so gut wie alles abgenommen hat - und meinen beiden jüngsten Geschwistern (40 und 43), wo es auch geht, noch immer abzunehmen sehr geneigt ist. Und einen musisch begabten, schulwissenanhäufenden, komplett verantwortungslosen Vater, der keinen Schimmer hat, wie ein Parkhaus funtioniert (muss er auch nicht - ihm wurde vor ca. 25 Jahren wegen Alkohol am Steuer der Führerschein abgenommen, und seitdem lässt er sich chauffieren), über keinen Zugang zum gemeinsamen Konto meiner Eltern verfügt, von Big Mum ein karges Taschengeld und überschaubare Rationen an Droge zugeteilt bekommt, und sich ca. einmal pro Woche duscht: Wenn "Frauchen" ihm sagt, dass er stinkt und duschen soll. Mit diesen beiden Prägungen im Gepäck versuche ich, klaren Kopfes und wackeren Herzens (einigermaßen erfolgreich), MEINEN Weg zu sehen und zu gehen - nicht auf Teufel komm raus anders, wo es mir entspricht, es ähnlich zu machen, nicht mit dem Anspruch, perfekt sein zu müssen bzw. am besten noch perfekter ..., und v.a.: Mit Respekt und Verantwortung für mich selbst und Andere. Kein leichtes Erbe, und mitunter reisst es mich in den Untiefen meines Seins auch heutzutage noch ganz schön hin und her. Eine Blüte aus dem Pool meines Vaters ist wohl die abgrundtiefe Abneigung, dem Thema Steuererklärung gegenüber meine Frau zu stehen, und die Sehnsucht, Eine möge kommen, und mich zärtlich, "ja, mütterlich" davon erlösen. Was ja nun anders werden soll ... cool.gif

Geschrieben von: sonnenstrahl am 31.Dec.2008 - 10:50

ZITAT(melody @ 29.Dec.2008 - 09:38) *
Leider nicht, sie arbeitet in Worms.


Worms gruebel.gif ... meinst du zufällig bounce.gif WICHTEL-Worms bounce.gif ????

Geschrieben von: Nordseefrau am 31.Dec.2008 - 13:05

Nachdem ich meine Steuererklärung wegen Teil-Selbständigkeit einmal hab´machen lassen, stellte ich fest, daß ich mir die Ausgaben in Zukunft sparen könnte - da ich ja ohnehin alles heraussuchen muß, mache ich den Rest auch selbst, und bin (dank hilfsbereiter FA-Mitarbeiterinnen ob meiner Lose-Latt-Sammlungen) auch immer gut damit gefahren - es ist keine Hexerei, nur lästig.


Geschrieben von: sonnenstrahl am 05.Jan.2009 - 20:58

Denn siehe: Es ist ein Licht in mein persönliches Weihnachts-Mysterium gekommen!
Meine Steuerberaterin hat sich sehr bei mir entschuldigt, und zugegeben, dass da Einiges reichlich schief gelaufen ist:
Das erwähnte persönliche Anschreiben an mich sollte, nebst zwei an das Finanzamt addressierten Formularen, direkt an mich geschickt werden, und spätestens am 19.12. in meinem Briefkasten sein. Vermutlich ist die Finanzamtsadresse vor das Umschlagfenster gerutscht. Klingt seltsam ... aber ich glaub´s ihr, dass das anders gedacht war.
Mit den "technischen Gründen" war ein zusammengebrochenes Computer-Netzwerk in der Gemeinschaftskanzlei gemeint. Soll vorkommen.
Und dann ging bei ihr wohl Alles drunter und drüber, weil ihre Mutter in Süddeutschland plötzlich sehr krank wurde. Wo es, wie sie sagt, keinen Internetanschluss gegeben habe, weswegen sie meine Mail erst gestern abend gefunden habe. Glaub ich ihr auch. Und ist, wie ich finde, verzeihlich.
Alsdann: Wir haben nun Aufschub beim FA erwirkt, und alles wird gut. Hallelujah!

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