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> Weibliche oder männliche Bezeichnungen, ist das wichtig für Euch?
Verwendet Ihr bewusst und gezielt weibliche und männliche Bezeichnungen?
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Abstimmungen insgesamt: 152
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shark
Beitrag 05.Jun.2006 - 13:31
Beitrag #1


Strösenschusselhai
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Immer wieder kommt das Thema auf, ob es denn nun wirklich notwendig sei, sprachlich zwischen "männlich" und "weiblich" zu unterscheiden. Auch hier in einem CO-Ufo-Thread gab es eben ein kurzes OT dazu...

Mich interessiert, ob es Euch gleichgültig ist, im allgemeinen Sprachgebrauch fast durchweg auf "männliche Vereinheitlichungen" zu stoßen (Bsp: Partner, Studenten, Mitglieder) oder ob Ihr selbst Wert darauf legt, dass diese Vereinheitlichungen aufgebrochen werden, und frau in der Sprache mehr Raum findet.

Würde gerne auch eine Umfrage dazu machen...aber ich weiß nicht, wie das geht.. :roetel: Vielleicht könnte das eine Ströse übernehmen?? :rolleyes:
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marietta
Beitrag 05.Jun.2006 - 13:33
Beitrag #2


Gut durch
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Ich mach das schnell mal...
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marietta
Beitrag 05.Jun.2006 - 13:36
Beitrag #3


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QUOTE (shark @ 05.Jun.2006 - 14:31)
Immer wieder kommt das Thema auf, ob es denn nun wirklich notwendig sei, sprachlich zwischen "männlich" und "weiblich" zu unterscheiden. Auch hier in einem CO-Ufo-Thread gab es eben ein kurzes OT dazu...

Mich interessiert, ob es Euch gleichgültig ist, im allgemeinen Sprachgebrauch fast durchweg auf "männliche Vereinheitlichungen" zu stoßen (Bsp: Partner, Studenten, Mitglieder) oder ob Ihr selbst Wert darauf legt, dass diese Vereinheitlichungen aufgebrochen werden, und frau in der Sprache mehr Raum findet.


Der Beitrag wurde von marietta bearbeitet: 05.Jun.2006 - 13:37
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marietta
Beitrag 05.Jun.2006 - 13:38
Beitrag #4


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Und könnte jetzt eine der Strösen bitte die Überschrift berichtigen? :roetel: Danke :blumen2:
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ToBeAnnounced
Beitrag 05.Jun.2006 - 13:47
Beitrag #5


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Da das OT auch meine Schuld war, werde ich mich da mal gleich zu Wort melden.

Ich persönlich halte dieses Beharren auf geschlechtsneutralen Begriffen für absolut unnötig, wenn nicht sogar kontraproduktiv. Ich fühle mich auch angesprochen, wenn von "den Studenten" die Rede ist oder "den Bürgern". Zwar kann ich den Gedanken hinter der Kampagne natürlich verstehen, aber dadurch, dass die geschlechtsneutrale Formulierung im Deutschen so aufwändig und umständlich ist, wird das Ganze ja zur Farce.

Wie will die Emanzipationsbewegung denn ernst genommen werden, wenn sie wie die Berserker darauf bestehen, dass es "BürgerInnenkrieg" und "FussgängerInnenzone" heißt? :huh: Das sind mE Auswüchse, die uns - in den Augen der Männer - dann erst wieder als "Spinnerinnen" abstempeln, und das wohl nicht ganz zu unrecht.

Natürlich sage ich "die Ärztin Soundso", wenn ich von einer bestimmten Frau rede. Wobei ich ehrlich zugeben muss, dass ich bei "Beruf" bisher auch immer "Student" geschrieben habe und nicht "Studentin"... Aber wenn mit der männlichen und einfacheren Bezeichnung eine große gemischtgeschlechtliche Menge gemeint wird, habe ich kein Problem damit. Ich finde, dass es vielleicht eines größeren Selbstbewusstseins bedarf, dass man sich dabei selbstverständlich miteinbezogen fühlt. Die Männer meinen ja mit "die Studenten" auch nicht nur männliche Studenten. Wenn wir ihnen dann auf den Keks gehen und bei jedem kleinen Wort sofort auf die geschlechtsneutrale Umschreibung pochen, wird sie das erst wirklich nerven. Mich nervts ja auch.

Vor allem finde ich es kleinlich - und wenn es übertrieben wid, auch irgendwie unreif-, auf solchen kleinen Formalsachen herumzureiten, anstatt die wirklich wichtigen Dinge in Angriff zu nehmen. Vielfach wird man dann halt nur mit solchen Oberflächenkorrekturen abgespeist. "Dann geben wir euch halt um Gottes Willen die geschlechtsneutralen Is, aber dann gebt ihr bitte wieder brav Ruhe und lasst uns ernsthaft arbeiten." So kommt mir das vor.
Und wenn ich ein Mann wäre, würd ich mir wahrscheinlich nicht helfen können, auch so zu denken.
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rebecca
Beitrag 05.Jun.2006 - 14:01
Beitrag #6


Immer noch gut durch
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also ich habe den ersten punkt (wenn beide geschlechter...) gewählt, weil ich selbst bei mir noch nie darauf geachtet habe. vorsicht ist mutter der porzellankiste.

mir ist aber bei heteras und lesben aufgefallen, dass vielfach die männliche form gewählt wird. dies ist besonders der fall, wenn eher geschlechtsneutral erzählt wird.
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marietta
Beitrag 05.Jun.2006 - 14:01
Beitrag #7


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QUOTE (ToBeAnnounced @ 05.Jun.2006 - 14:47)
Ich persönlich halte dieses Beharren auf geschlechtsneutralen Begriffen für absolut unnötig, wenn nicht sogar kontraproduktiv. Ich fühle mich auch angesprochen, wenn von "den Studenten" die Rede ist oder "den Bürgern".

Nur dass sich Männer eben nicht angesprochen fühlen, wenn wir von Bürgerinnen und Studentinnen sprechen. Das Männliche ist immer die Regel und meint uns gleich mit, und das Weibliche ist die Ausnahme, die extra betont werden muss.
QUOTE
Zwar kann ich den Gedanken hinter der Kampagne natürlich verstehen, aber dadurch, dass die geschlechtsneutrale Formulierung im Deutschen so aufwändig und umständlich ist, wird das Ganze ja zur Farce.

Ist sie das? "BürgerInnen" statt "Bürger" ist zu aufwändig? Im ersten Fall meine ich nur die männlichen Bürger, im 2. Fall die weiblichen und männlichen zusammen.
QUOTE
Wie will die Emanzipationsbewegung denn ernst genommen werden, wenn sie wie die Berserker darauf bestehen, dass es "BürgerInnenkrieg" und "FussgängerInnenzone" heißt?  :huh: Das sind mE Auswüchse, die uns - in den Augen der Männer - dann erst wieder als "Spinnerinnen" abstempeln, und das wohl nicht ganz zu unrecht.

Ernst genommen von wem? Mir ist es total egal, ob mich alle Anderen ernst nehmen oder nicht. Ich bin nicht auf der Welt, um alle Männer zu überzeugen. Und mit Verlaub - ich wundere mich SEHR darüber, dass Du hier anscheinend die Position einiger Männer einnimmst. :gruebel:
QUOTE
Ich finde, dass es vielleicht eines größeren Selbstbewusstseins bedarf, dass man sich dabei selbstverständlich miteinbezogen fühlt.

Das ist - mit Verlaub - eine Umkehrung von Ursache und Wirkung.
Es war immer so, dass bei der männlichen Form die Frauen mitgemeint waren, da hat uns niemand danach gefragt, ob wir selbstbewusst genug sind, uns angesprochen zu fühlen.
Vielleicht sollten wir umgekehrt die Männer fragen, ob sie manns genug sind, sich auch dann angeprochen zu fühlen, wenn wir nur die weibliche Form verwenden.
QUOTE
Die Männer meinen ja mit "die Studenten" auch nicht nur männliche Studenten. Wenn wir ihnen dann auf den Keks gehen und bei jedem kleinen Wort sofort auf die geschlechtsneutrale Umschreibung pochen, wird sie das erst wirklich nerven. Mich nervts ja auch.

Wieso ist es Dir so wichtig, "die Männer" (wer ist das eigentlich) nicht zu nerven??? :wacko:
QUOTE
Vor allem finde ich es kleinlich - und wenn es übertrieben wid, auch irgendwie unreif-, auf solchen kleinen Formalsachen herumzureiten, anstatt die wirklich wichtigen Dinge in Angriff zu nehmen.

.... und das wären welche? :gruebel:
QUOTE
Vielfach wird man dann halt nur mit solchen Oberflächenkorrekturen abgespeist. "Dann geben wir euch halt um Gottes Willen die geschlechtsneutralen Is, aber dann gebt ihr bitte wieder brav Ruhe und lasst uns ernsthaft arbeiten." So kommt mir das vor.

Aber soweit sind wir doch noch lange nicht - und werden da auch kaum hinkommen, wenn Du und andere Frauen der Ansicht sind, wir nerven damit nur die Junx und sollten besser nicht so laut und unverschämt sein... :blink:
QUOTE
Und wenn ich ein Mann wäre, würd ich mir wahrscheinlich nicht helfen können, auch so zu denken.

Ich glaube, das schaffst Du im Moment auch locker, ohne ein Mann zu sein.

*koppschüttel*
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Squirrel
Beitrag 05.Jun.2006 - 14:04
Beitrag #8


Tante!
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Mal ne kleine dumme Frage...was heißt nochmal subsummieren? :roetel:
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marietta
Beitrag 05.Jun.2006 - 14:08
Beitrag #9


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QUOTE (Squirrel @ 05.Jun.2006 - 15:04)
Mal ne kleine dumme Frage...was heißt nochmal subsummieren? :roetel:

Mit einbeziehen.

Sorry, ist mir erst nach Absenden des Beitrags aufgefallen, dass das Fremdwort-Kauderwelsch ist. Danke fürs Nachfragen.
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marietta
Beitrag 05.Jun.2006 - 14:18
Beitrag #10


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QUOTE (rebecca @ 05.Jun.2006 - 15:01)
mir ist aber bei heteras und lesben aufgefallen, dass vielfach die männliche form gewählt wird. dies ist besonders der fall, wenn eher geschlechtsneutral erzählt wird.

Ja, das ist richtig, das fällt mir auch auf, und zwar unangenehm. Und wenn Du diese Damen dann auf ihren nachlässigen Sprachgebrauch aufmerksam machst, erntest Du Erstaunen, Unverständnis, Ablehnung und sehr oft auch Spott (siehe Parallel-Thread).

Dass Sprache auch Ausdrucksform der "herr" - schenden Machtverhältnisse ist, wird übersehen. Es gibt hierzu seit Jahrzehnten Forschungen, eines der wichtigsten Bücher (leider vergriffen) heisst "Frauensprache - Männersprache" von Senta Trömmel-Plötz.

Der Sprachgebrauch ist uns allen so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, dass uns Diskriminierung in der Sprache doch gar nicht (mehr) auffällt. Könnt ihr Euch noch erinnern, dass bis vor einigen Jahren Tiefdruck-Gebiet grundsätzliche Frauennamen bekamen und Hochdruckgebiete immer Männer-Namen? Eine Frau hat dagegen mehr als ein Jahrzehnt gekämpft, und sie musste sich wahrlich viel Spott, auch von Frauen, gefallen lassen. Jetzt ist es ENDLICH soweit, dass abwechselnd Frauen- und Männernamen für Hoch- und Tiefdruckgebiete verwendet werden.

Sprache IST wichtig! Die Sprache der Menschen von diskriminierenden Ausdrücken und Gewohnheiten zu befreien ist AUCH ein kleiner Schritt hin zu echter Gleichstellung.
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Eselchen
Beitrag 05.Jun.2006 - 14:18
Beitrag #11


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wie schon im anderen thread OT-mäßig gesagt ist es mir einerlei, was gesagt wird. Auch ich halte mich nicht immer an die weibliche Form.
Und das feministische I in jedem eigentlich geschlechtsneutral gemeinten (aber rein sprachlich durch die geschlechtsbeschreibenden Artikel männlich) Wort, mag ich so gar nicht gern.

Mir ist es egal, denn es gibt durchaus Wichtigeres. :)
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LadyGodiva
Beitrag 05.Jun.2006 - 14:20
Beitrag #12


Strøse
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Ich schreibe und spreche meist mit dem (zugegebenermaßen weniger deutlich hörbaren) großen "I"; ansonsten gibt es ja durchaus Möglichkeiten, diese Eindeutigkeit der Zuordnung zu umgehen (Zuhörende statt ZuhörerInnen).
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marietta
Beitrag 05.Jun.2006 - 14:20
Beitrag #13


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... und ich möchte gerne meinem Erschrecken darüber Ausdruck verleihen, dass von bisher 12 Stimmen immerhin 5 (!!!) für den vorletzten Punkt gestimmt haben :wacko:

Der Beitrag wurde von marietta bearbeitet: 05.Jun.2006 - 14:21
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shark
Beitrag 05.Jun.2006 - 14:25
Beitrag #14


Strösenschusselhai
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QUOTE (marietta @ 05.Jun.2006 - 15:20)
... und ich möchte gerne meinem Erschrecken darüber Ausdruck verleihen, dass von bisher 12 Stimmen immerhin 5 (!!!) für den vorletzten Punkt gestimmt haben  :wacko:

Ich auch.... :unsure:

Gleichzeitig danke ich Dir, Marietta, für das Erstellen der Umfrage und der nicht bekannten Ströse für das Ändern der Überschrift. :blumen2:

Zum Thema:
Ich finde es enorm wichtig, beim Sprechen und Schreiben darauf zu achten, dass eben die weibliche Form nicht in die männliche "miteinbezogen" wird.
Es scheint mir wesentlich, dass zu Bewusstsein kommt, dass Worte Realität schaffen und ich weigere mich, mich "mitgemeint" zu fühlen, wenn ausschließlich und selbstverständlich die maskuline Form verwendet wird.

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 05.Jun.2006 - 14:26
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Felidaes
Beitrag 05.Jun.2006 - 14:26
Beitrag #15


Naschkatze
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Also ich habe da ehrlich gesagt bei mir noch nie so richtig drauf geachtet. Klar sage
ich Ärztin o.ä., wenn sich's um 'ne Frau handelt.
Wenn ich sowas höre, wie letztens von einer Freundin, die in einer Selbsthilfegruppe
irgendwas erzählte und dabei das Wort "verherrlichen" benutzte und dann ziemlich
heftig darauf hingewiesen wurde, daß hieße "verfraulichen!", da kann ich dann nur
herzhaft drüber lachen.
Das Leben ist so schon anstrengend genug, und für mich gibt es wirklich wichtigere
Dinge. ;)

Felidae
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marietta
Beitrag 05.Jun.2006 - 14:33
Beitrag #16


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Vielleicht ist das auch erklärbar durch Unterschiede Ost - West?

Im Osten wurde es als besonderes Zeichen der Emanzipation verstanden, das sich Frauen grundsätzlich mitgemeint fühlen, wenn die männliche Form verwendet wird.

Ich habe 1989 einige Flüchtlinge aus der Prager Botschaft begleitet, und ich weiss noch wie heute, wie befremdlich ich das fand, als eine der Frauen mir sagte, sie sei von Beruf "Maschinist". :wacko: Da schüttelt es mich durch.... :blink: :unsure:
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ToBeAnnounced
Beitrag 05.Jun.2006 - 14:34
Beitrag #17


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QUOTE (marietta)
Ist sie das? "BürgerInnen" statt "Bürger" ist zu aufwändig? Im ersten Fall meine ich nur die männlichen Bürger, im 2. Fall die weiblichen und männlichen zusammen.

Mir ist es zu aufwändig, wenn ich bei jedem Nomen nachdenken muss, ob ich da jetzt vielleicht irgendwen "ausschließe" wenn ich nicht irgendeine gekünstelte Konstruktion erfinde.
Die Sprache ist so gewachsen, und der Grund war natürlich, dass Männer damals zu bestimmen hatten. Nur ist es mir ganz einfach zu schade um die deutsche Sprache, als dass ich sie durch so einen Kleinkrieg dermaßen entstellen würde. Vielleicht bin ich da die Ausnahme - aber mich stört es optisch und sprachtechnisch, wenn ein Text von hunderten großgestellten "I"s gespickt ist.

QUOTE (marietta)
Ernst genommen von wem? Mir ist es total egal, ob mich alle Anderen ernst nehmen oder nicht. Ich bin nicht auf der Welt, um alle Männer zu überzeugen. Und mit Verlaub - ich wundere mich SEHR darüber, dass Du hier anscheinend die Position einiger Männer einnimmst.

Natürlich will die Emanzipationsbewegung die Männer überzeugen. Wen denn sonst? Ich dachte immer, da geht es eben gerade um den Unterschied Männer / Frauen... :was:
Meine Positionen habe ich mir selbst gebildet und nicht von irgendwem übernommen. Manchmal überschneiden sie sich mit dem einiger Männer, manchmal mit denen einiger Frauen, manchmal mit denen einiger Kinder oder Pensionisten, manchmal mit Leuten mit großen Nasen und manchmal mit kleinen Nasen... Ich hoffe nur dass ich trotzdem Frau genug bin um hier weiterschreiben zu dürfen.

QUOTE
Das ist - mit Verlaub - eine Umkehrung von Ursache und Wirkung.
Es war immer so, dass bei der männlichen Form die Frauen mitgemeint waren, da hat uns niemand danach gefragt, ob wir selbstbewusst genug sind, uns angesprochen zu fühlen.
Vielleicht sollten wir umgekehrt die Männer fragen, ob sie manns genug sind, sich auch dann angeprochen zu fühlen, wenn wir nur die weibliche Form verwenden.

Das mag stimmen, aber die Ursache liegt so jahrtausendeweit in der Sprachgeschichte zurück, dass Aufwand und Wirkung in keinem Verhältnis stehen. Das ist ca das selbe wie mit dem Wort "Lesbe": so heißt es nun mal, und es hat keinen Sinn darüber zu hadern, dass der Klang nicht angenehm ist. Es ist so, und die meisten Versuche, sich über den Gebrauch hinwegzustehlen, klingen relativ umständlich. Es ist natürlich jedem freigestellt, es trotzdem zu umschreiben, aber es sollte nicht vorausgesetzt werden...

QUOTE
Wieso ist es Dir so wichtig, "die Männer" (wer ist das eigentlich) nicht zu nerven??? 

Weil es für "die Männer" (und ich werd dir jetzt nicht den Unterschied zwischen Männer und Frauen erklären, ehrlich gesagt finde ich die Frage ziemlich unnötig) eine Umstellung ist, Frauen in allen Bereichen des Zusammenlebens als gleichberechtigt zu sehen. Das ist Tatsache. Ebenso wie Tatsache ist, dass momentan die Männer immer noch an den wichtigsten, meinungsbildenden Stellen sitzen. Und wir deshalb "die Männer" im doppelten Sinne überzeugen und verändern müssen.
Und Veränderung bedeutet immer Stress, besonders wenn dabei - gefühlsmäßig - eigene Rechte eingeengt werden. Und diese realen Veränderungen gehen immer nur in kleinen Schritten. Und wenn dann der Handlungsspielraum, den wir uns geschaffen haben, für diese Sprachreform draufgeht - das ist nicht sehr befriedigend für uns alle, glaub ich.


QUOTE (marietta)
QUOTE (ToBeAnnounced)

Vor allem finde ich es kleinlich - und wenn es übertrieben wid, auch irgendwie unreif-, auf solchen kleinen Formalsachen herumzureiten, anstatt die wirklich wichtigen Dinge in Angriff zu nehmen.


.... und das wären welche?


Mal wirklich was zu tun. Was nützt es denn, wenn Stellenausschreiben dank der geschlechtsneutralen Revolution für "ManagerInnen" ausgeschrieben sind, aber sich keine Frauen melden? Der wichtigere Schritt ist wohl, dass Frauen sich für diese Stelle bewerben und angenommen werden, als dass ein "-Innen" angehängt wird. Einfach im täglichen Leben die Zeichen setzen und sich nicht auf die formelle Kinkerlitzchen versteifen.
Ein Gesellschaft ändert sich nur von innen, durch konkrete Taten, nicht von außen, in dem man die Änderung vorschreibt.


QUOTE (marietta)
Aber soweit sind wir doch noch lange nicht - und werden da auch kaum hinkommen, wenn Du und andere Frauen der Ansicht sind, wir nerven damit nur die Junx und sollten besser nicht so laut und unverschämt sein...

Das hab ich nie gesagt. Ich hab nur gemeint, wir sollten an anderen Stellen laut und unverschämt sein, dort wos auch was bringt. Wo es konkrete Wirkung zeigt.

Und ja, ich denke so - ich glaub aber nicht, dass das vordergründig mit Mann / Frau sein zusammenhängt. Eher mit einem unterschiedlichem Realitätsverständnis.
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LadyGodiva
Beitrag 05.Jun.2006 - 14:38
Beitrag #18


Strøse
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Vorteil im Osten war ja wirklich, dass beide Geschlechter einbegriffen waren und es diese strikte Männer-Frauen-Berufssparten aufgelockert waren -
im Westen, wo sich eine viel traditionellere Berufswahlschiene erhalten hat, ist es ja zT heute noch so, dass nach der Visite im KH durch zwei Ärztinnen gefragt wird, wann denn endlich "der Arzt" käme.

Und dennoch - ich bleib' beim großen I ;)

die unbekannte Ströse :D
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kleeblatt61
Beitrag 05.Jun.2006 - 14:39
Beitrag #19


einfach-unterwegs
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Na ich habe mal "habe ich noch nie drauf geachtet" angeklickt. Nie ist wohl der falsche Ausdruck. Aber MEIST achte ich wohl nicht drauf. Und es ist mir in den meisten Fällen auch nicht soooooooooooooooo wichtig.
Wie andere schon sagten, es gibt wichtigers im Leben.
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ToBeAnnounced
Beitrag 05.Jun.2006 - 14:40
Beitrag #20


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Es ist übrigens schade, dass die Diskussion jetzt auf zwei Threads zerissen wurde... Aber das mit Osten / Westen ist ein interessanter Ansatz.


edit: wurde schon zusammengefügt, danke!

Der Beitrag wurde von ToBeAnnounced bearbeitet: 05.Jun.2006 - 15:23
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