lesbenforen.de

Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

> Bitte beachten

Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.

Wenn dir nach Ablauf der Editierzeit noch gravierende inhaltliche Fehler auffallen, schreib entweder einen neuen Beitrag mit Hinweis auf den alten oder wende dich an die Strösen.


Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

 
Reply to this topicStart new topic
> Ich hab die Medienhysterie um Nadine Angerers Outing verpasst, ...im Interview mit dem Zeit-Magazin: Ich bin bi.
McLeod
Beitrag 03.Dec.2010 - 15:47
Beitrag #1


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.490
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1...-ist-bi-na-und/

Die TAZ macht mich netterweise darauf aufmerksam, dass es einen Medienhype gäbe, dass Nadine "Nadse" Angerer geradezu von den Medien zerrissen würde. Dabei finde ich weder die Nachricht spektakulär (okay, ich hätte sie aus der Ferne bei den Lesben einsortiert), noch den Zeitpunkt oder Wortwahl oder wasauchimmer und mir ist auch nix Spektakuläres dazu in der virtuellen oder gedruckten Medienlandschaft untergekommen. Allein die TAZ-Formulierung "Einige Spielerinnen von Turbine Potsdam (...) sollen sogar Lebensgefährtinnen sein." (Hervorhebung durch mich) finde ich reichlich krude und skurril. Auch die Beschränkung der aussage auf Potse.

Naja, möge der Hype beginnen und endlich nicht nur schwule Fußballer ent-tabuisiert werden.

Was haltet Ihr von alledem, habt Ihr das von der TAZ empfundene Medienecho wenigstens mitbekommen?

Schmunzelgrüße
McLeod

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 03.Dec.2010 - 15:47
Go to the top of the page
 
+Quote Post
shark
Beitrag 03.Dec.2010 - 17:29
Beitrag #2


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



Hab ich auch verpasst... aber es outet sich auch bald jede Woche irgendeine Prominente als "bi"... das krieg ich inzwischen gar nicht mehr so richtig mit. Meist habe ich das Gefühl, dass sich damit einfach wieder mal wer ins Spiel bringen will, weil sich die Presse grad rar macht vor der Haustür... In diesem Fall glaub ich's aber und find's auch wichtig. Vielleicht trauen sich ja bald ein paar mehr Fußballerinnen und Fußballer. Schlimm, dass es gerade im Sport noch immer so einen Zirkus gibt, wenn sich Eine oder Einer outet...

shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 03.Dec.2010 - 17:30
Go to the top of the page
 
+Quote Post
regenbogen
Beitrag 03.Dec.2010 - 17:42
Beitrag #3


a.D.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 8.380
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 5



ZITAT(McLeod @ 03.Dec.2010 - 15:47) *
Allein die TAZ-Formulierung "Einige Spielerinnen von Turbine Potsdam (...) sollen sogar Lebensgefährtinnen sein." (Hervorhebung durch mich) finde ich reichlich krude und skurril.

Naja, im Kontext der Überschrift "Sie ist bi. Na und?" ist das für mich Ironie.

Ich habe das ursprüngliche Zeit-Interview gelesen, und das war so erfreulich niedrig aufgehängt, dass dieses "Outing" völlig unaufgeregt und nebensächlich und überhaupt nicht als großes OUTING daherkam.

Der Wunsch nach Medienaufmerksamkeit steht da garantiert nicht dahinter, eher danach, die ewige, tausendmal gestellte Frage nach den Lesben im Fußball nach 999 ausweichenden Krampfereien endlich authentisch beantworten zu können.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Grübler
Beitrag 03.Dec.2010 - 20:45
Beitrag #4


blau ist gesund
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.276
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 40



Jo, die Meldung kam herrlich unaufgeregt. Herrlich (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 04.Dec.2010 - 15:23
Beitrag #5


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.490
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



ZITAT(regenbogen @ 03.Dec.2010 - 17:42) *
Der Wunsch nach Medienaufmerksamkeit steht da garantiert nicht dahinter, eher danach, die ewige, tausendmal gestellte Frage nach den Lesben im Fußball nach 999 ausweichenden Krampfereien endlich authentisch beantworten zu können.


Oh, es gab die Frage schonmal in 1000 Interviews oder eine authentische Antwort? Ich erinnerte mich bislang nur vage an 1x Silke Rottenberg ("Ich lebe nicht mit einem Mann zusammen" oder so ähnlich) und Steffi Jones ("Ich verbringe meinen Urlaub mit Freunden und Familie" - was auch immer das implizieren könnte), aber ich bin nicht am Puls der Medienzeit, wie mir seit Freitag scheint. Mein Eindruck war bislang eher, dass seitens der Berichterstattenden entweder Claudia Müller mit Freund auf der Suche nach einem Haus in Hannover, Inka Grings mit Holger Fach ("früher war ich mal mit Martina Voss zusammen, aber das ist kein Weg mehr für mich" oder so ähnlich) oder eben kein "Privatleben" gezeigt wurde... Ob nun vorweg-genommene Rücksichtnahme oder im Vorgespräch eingefordertes Tabu kann ich natürlich nicht anhand des Berichts feststellen. Und mir fehlt dazu das Insider-Wissen.

Verkrampften / ausweichenden / sich-versteckenden Umgang erlebe ich, die ich nach der Coming-out-Offensive meiner 20er-Jahre mittlerweile bei recht unaufgeregter Alltäglichkeit angekommen bin, immer noch oder wieder öfter (es ist so subjektiv) in allen möglichen Bereichen. Mein Gefühl zum Thema Lesben und Frauenfußball ist weiterhin - nicht mehr so stark wie vor z.B. 10 Jahren - dass es als "offenes Geheimnis" gehandelt wird. Quasi dass der Schwarm die Einzelne schützen soll, dass im direkten Umfeld gar kein Geheimnis draus gemacht wird (lesbische Fußballerinnen also dort sehr offen out sind), es aber mit steigender Reichweite / Öffentlichkeit ent-thematisiert wird/wurde. Vielleicht vergleichbar mit der Tatsache, dass Kohls Umfeld schon lange von der Beziehung zu seiner Sekretärin wusste, das von Journalistinnen und Journalisten aber nie thematisiert wurde, ehe Hannelore Kohl sich das Leben nahm und Helmut Kohl dann ein zweites Mal und eben jene Mitarbeiterin heiratete.

Nadine Angerers Coming-out und das eben kaum spürbare Medienecho erinnert mich ein wenig an Guido Westerwelles "Coming-out", als er zum 50- Geburtstag der Kanzlerin erstmals offiziell "mit Partner" vor die Presse trat. Für das, was wir Öffentlichkeit nennen, ist das Spektakuläre längst vergangen. Ulrike Folkerts wird nicht mehr zu ihrem Selbstfindungsprozess und den Reaktionen des Umfelds befragt, sondern zu aktuellen Projekten oder Lena Odenthal. Diese Alltäglichkeit oder die "Themen danach" scheinen wohl in Banken oder Frauenfußballnationalmannschaften oder anderen Biotopen unseres Zusammenlebens noch nicht angekommen zu sein.

Empfinde ich angesichts des taz-Berichts und diverser Gespräche mit Banker/innen in letzter Zeit - ich weiß nicht, wie repräsentativ das ist.

McNachdenk
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Hortensie
Beitrag 04.Dec.2010 - 22:18
Beitrag #6


"Jeck op Sticker"
************

Gruppe: Members
Beiträge: 14.588
Userin seit: 18.10.2008
Userinnen-Nr.: 6.317



Ich habe es verpasst, aber ich finde es sehr sympathisch, gerade auch für Frauen ü35, dass es so entspannt laufen kann.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
regenbogen
Beitrag 04.Dec.2010 - 22:58
Beitrag #7


a.D.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 8.380
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 5



Ich erinnere mich an einige Interviews gerade mit Nadine Angerer, in denen sie auf Lesben im Frauenfußball angesprochen wurde und in denen sie sinngemäß antwortete, dass es die sicherlich gebe, dass das aber Privatsache sei und nicht drüber geredet werde.

Ich bin ein bisschen zwiegespalten ob der Reaktionen, die ich bisher (in Frauen-Fußballforen, in denen Männer und Frauen, Homo- wie Heterosexuelle vertreten sind) so gelesen habe. Man freut sich dort genauso wie wir uns hier, dass das ZEIT-Interview so wenig sensationsheischend war. Ich frage mich nur, ob die Beweggründe die gleichen sind. Denn oft heißt es dort, reißerische Kommentare seien vor allem deshalb unangebracht, weil es niemanden etwas angehe, wer Männer und wer Frauen möge. Das klingt mir ein bisschen zu sehr nach "Don't ask, don't tell" - wenn keiner drüber redet, muss man sich auch nicht damit auseinandersetzen. Klar "geht es niemanden etwas an", aber ich persönlich finde, dass lesbische Fußballerinnen, die man des Öfteren im Fernsehen oder sonstwie in der Öffentlichkeit sieht, auch Vorbilder sein können. Sie müssen dazu gar keine große Politik betreiben, aber dass sie als solche bewusst wahrgenommen werden und man auch über sie reden kann, kann eine Menge bewirken. Totschweigen, weil es doch gar kein Problem ist und im Fußball kein Thema sein sollte, hat für mich einen unangenehmen Beigeschmack. (Hatten wir nicht neulich erst einen Thread dazu... "Ich hab da kein Problem damit").
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Lillith
Beitrag 15.Dec.2010 - 01:50
Beitrag #8


Geschirrspülerin
**

Gruppe: Members
Beiträge: 8
Userin seit: 11.12.2010
Userinnen-Nr.: 7.666



Ich habe davon überhaupt nichts mitbekommen... vielleicht liegt es auch daran das ich so gut wie nie fernsehe und Bücher der Bild vorziehe (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Aber ich glaube das "Visibility" also die Sichtbarkeit sehr wichtig ist für uns hier in Deutschland. Man hört und sieht doch von den Lesben so gut wie nie etwas in den Medien. Wenn es um Homosexuelle geht dann doch meistens um die Herren der Schöpfung. Man vergleiche das Drama welches es wäre wenn sich ein männlicher Fußballer outen würde!

Natürlich ist es auch schön das es eben nicht so eine riesen Geschichte ist wenn "sie" sich outet, weil es vielleicht bedeutet, dass es normal ist und niemand sich drüber aufregt etc. Es könnte aber auch bedeuten das die Medien davon ausgehen das es einfach niemanden interessieren würde weil die Person, hier die Fußballerin einfach uninteressant für die Menschen da draussen ist. Aber ich glaube die kleinen 12 Jährigen Lesben,Bi,Queer oder was auch immer Mädels würde es eine Menge Selbstbewusstsein geben wenn sie "sich" überall so vertreten sehen würden wie eben die Heterostandards.

Hmmm versteht ihr was ich meine? Ich hoffe das kommt jetzt nicht wie verbissener Feminismus rüber (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 15.Dec.2010 - 11:26
Beitrag #9


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.490
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



ZITAT(Lillith @ 15.Dec.2010 - 01:50) *
Ich habe davon überhaupt nichts mitbekommen... vielleicht liegt es auch daran das ich so gut wie nie fernsehe und Bücher der Bild vorziehe (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)


Zu meinem Glück hab ich's in der taz online gefunden (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)

ZITAT(Lillith @ 15.Dec.2010 - 01:50) *
Man vergleiche das Drama welches es wäre wenn sich ein männlicher Fußballer outen würde!

Zumindest den medialen Hype um Homophobie im Herrenfußball sehe ich sehr viel höher angesiedelt. Seit ein paar Monaten taucht es regelmäßig in Talkshows auf, wied auf CSDs diskutiert usw. usf. - ich frag mich schon, ob es eine "schwule PR" für solche Themenplatzierungen gibt und die "lesbische PR" qua Nicht-Existenz unwirksam ist/bleibt.

Gleichzeitig sehe ich mit z.B. Tanja Walther, ehemaliger Bundesliga-Fußballerin und ich glaub bei ILGA (internationale S/L-Vereinigung) engagiert, Ansprechpartnerinnen im Frauenfußball. Und jetzt (endlich?) die erste aktuelle Nationalspielerin. Trotzdem bleibt das Thema medial klein, so wie die Berichterstattung über die Frauenfußballbundesliga weit unter der Präsenz und dem Niveau der dritten Liga Herren läuft. Und das 20 Jahre nach dem Start (der FF-BuLi).

Die Unentspanntheit, mit der Fußballerinnen anscheinend immer noch "das Thema" umschiffen, finde ich weiterhin bedauerlich. Es schadet weder der Sportart noch der Person. 20 Jahre später jedenfalls nicht mehr. 1990 war die Republik wirklich noch viel verschwiegener und unkonfrontierter, das Tabu noch real-existent.

Ach... ich wünsch mir einfach mehr Fortschritt, auch menschlich. Nachdem wir nun schon x Mal Weltmeisterinnen geworden sind. Oder würde ALNO Küchen tatsächlich sein Sponsoring-Engagement zurückziehen...? Ich fände es spannend, da mal Akzente zu setzen.

Grübelgrüße
McLeod
Go to the top of the page
 
+Quote Post
meandmrsjohns
Beitrag 16.Dec.2010 - 09:42
Beitrag #10


Gut durch
************

Gruppe: stillgelegt
Beiträge: 1.127
Userin seit: 25.02.2010
Userinnen-Nr.: 7.294



...... ist es wirklich so, dass sich die Fußballdamen "verstecken"?

Ich kann mich an einen CSD vor ca. fünf oder sechs Jahren erinnern, da war die halbe Mannschaft vom FFC Frankfurt vertreten, und wir standen bei strömenden Regen alle unter einem großen Schirm...... Ich weiß jetzt nicht ob es Insider-Wissen war, aber meine Ex konnte mir genau sagen wer nicht hetero war. Auf einem Ehemaligen-Treffen meiner Ex war dann auch die eine oder andere (National)-Spielerin mit Freundin vertreten.


LG
Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 10.Jan.2011 - 16:53
Beitrag #11


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.490
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



Hehehe... nun werden's langsam mehr:

http://www.sueddeutsche.de/sport/homosexua...lbern-1.1044371

Hut ab. Es geht doch (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
Go to the top of the page
 
+Quote Post

Reply to this topicStart new topic
1 Besucherinnen lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Userinnen: 0)
0 Userinnen:

 



Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 26.04.2024 - 06:49