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> Ehe (Homo-Ehe), Ja oder nein?
saltnpepa
Beitrag 24.Jul.2008 - 11:13
Beitrag #1


Filterkaffeetrinkerin
***

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Beiträge: 28
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Die Eheschliessung im allgemeinen sowie die sogenannte Homoehe, viele sehen es als Fortschritt zur "Gleichberechtigung" gegenueber Hetero Paare an, andere Meinungen sind ua das die Rechtsinstitution Ehe und damit auch das Lebenspartnerschaftsgesetz, dem die Ehe als Vorbild zugrunde liegt, ein staatliches Instrument zur Regulierung menschlichen Zusammenlebens in monogam propagierten Paarbeziehungen ist. Sie ist Ausdruck buergerlich patriarchalen Denkens, schafft Abhaengigkeitsverhaeltnisse zwischen Menschen und dient der Normalisierung heterosexueller Lebensweisen.

Was ist Eure Meinung dazu?
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LadyGodiva
Beitrag 24.Jul.2008 - 11:19
Beitrag #2


Strøse
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Beiträge: 10.010
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Userinnen-Nr.: 166



Exakt.
Und weil ich aus völlig freien Stücken meinem monogamen Abhängigkeitsbedürfnis entsprechen möchte wie jeder heterosexuelle Mensch in diesem Lande es längstens kann, bin ich für die Homo-Ehe.
Und alle anderen können anderes leben - oder für anderes streiten. :)
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Lucia Brown
Beitrag 24.Jul.2008 - 12:16
Beitrag #3


- keep it up you go girl -
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Ich käme gar nicht auf die Idee zu heiraten. Doch ich finde es gut, wenn da jede Frau selber entscheiden kann. Sicherlich ist es eine Möglichkeit, dass Lesben sichtbarer werden in dieser Gesellschaft.

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pfefferkorn
Beitrag 24.Jul.2008 - 12:48
Beitrag #4


Gut durch
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Beiträge: 1.332
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für mich stimmt beides -

und keine ist ja gezwungen ihre monogame liebste zu heiraten - ich kann ja auch meine beste freundin heiraten oder diejenige, mit der ich ein haus bauen möchte oder oder oder meinen besten freund ... frau sollte halt ein wenig kreativ sein - wenn sie mag -

manche mögen nicht und bevorzugen homoehe und reihenhaus - so what!

"kämpfen" tu ich da auf keiner ebene

Der Beitrag wurde von pfefferkorn bearbeitet: 24.Jul.2008 - 12:49
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shark
Beitrag 24.Jul.2008 - 13:59
Beitrag #5


Strösenschusselhai
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Ich mpfinde die "Homo-Ehe", wie sie in Deutschland festgelegt ist, als Diskriminierung homosexueller Paare.
Einzig die rechtliche Anpassung dieses Modells an die klassische "Hetero-Ehe" (und damit das Ausstatten der Eheleute mit nicht nur denselben Pflichten, sondern auch Rechten) ist für mich akzeptabel.

Unter den aktuell gegebenen Umständen kommt für mich eine "Verpartnerung" deshalb nicht im Entferntesten infrage.

Was der Staat nun propagiert, ist mir herzlich egal, um ehrlich zu sein.
Und ich MUSS ja auch unter den allerbesten Bedingungen keine Ehe bzw. Lebenspartnerschaft eingehen.
Die Wahl, nicht zu heiraten, bzw. mich zu verpartnern bleibt mir von staatlicher Seite her ja unbenommen.

Was meiner Einstellung entgegenkäme, wäre:
Es gibt EINE Form der Ehe; ganz egal, wer sich da mit wem aus welchem Grunde zusammen tut.
Und Familien mit Kindern werden zusätzlich entlastet - egal, ob die Eltern verheiratet sind oder nicht und ob es sich um heterosexuelle oder homosexuelle Beziehungen der Eltern zueinander handelt.


shark
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robin
Beitrag 26.Jul.2008 - 20:26
Beitrag #6


I lof tarof!
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:gruebel:

zu was ist eigentlich staatlich reglementierte ehe gut?
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Leah
Beitrag 26.Jul.2008 - 22:14
Beitrag #7


Meer sein
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QUOTE (LadyGodiva @ 24.Jul.2008 - 12:19)
Exakt.
Und weil ich aus völlig freien Stücken meinem monogamen Abhängigkeitsbedürfnis entsprechen möchte wie jeder heterosexuelle Mensch in diesem Lande es längstens kann, bin ich für die Homo-Ehe.
Und alle anderen können anderes leben - oder für anderes streiten. :)

das seh ich ganz genau so =)
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miriam
Beitrag 20.Aug.2008 - 10:04
Beitrag #8


Gut durch
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Beiträge: 742
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Userinnen-Nr.: 4.908



Nachdem meine Nicht-EU-Partnerin und ich vor Einführung des Lebenspartnerschaftsgesetzes viele Jahre lang jeden Herbst um die Verlängerung ihres Studienvisums, welches ihren legalen Aufenthalt in Deutschland gesichert hat, zittern mußten und keine Möglichkeit hatten, aufgrund unserer Partnerschaft ein Bleiberecht für sie zu erlangen, empfinde ich manchen Beitrag hier beinahe als unerträglich!

Wer einmal derartige Ängste um den Fortbestand seiner Beziehung aus obengenannten Gründen hat ausstehen müssen fragt nicht mehr nach Spitzfindigkeiten sondern ist froh um jeden Schritt, und sei er auch noch so klein, hin zu "mehr" Rechten. (Damals hatten wir nähmlich nahezu gar keine....)

Sorry, das mußte ich einfach mal loswerden.

Gruß, Miriam

Der Beitrag wurde von miriam bearbeitet: 20.Aug.2008 - 10:06
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Reena
Beitrag 20.Aug.2008 - 10:43
Beitrag #9


Satansbraten
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Miriam, das versteh ich wirklich gut und diese Meinung vertrete ich auch.



Außerdem gehts mir hier um die Gleichberechtigung. Deshalb bin ich FÜR die Homoehe. Da spielt es für mich keine Rolle, ob ich nochmal heiraten möchte oder nicht.
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Marsali
Beitrag 20.Aug.2008 - 11:05
Beitrag #10


Satansbraten
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Ich bin auch dafür und würde selber nochmal heiraten, wenn die Liebe groß genug wäre. Die Homo-Ehe ist ein weiterer Schritt in Richtung Gleichberechtigung, eine Gleichstellung mit der Hetero-Ehe wäre wünschenswert, wird aber sicher noch eine Weile dauern.
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shark
Beitrag 22.Aug.2008 - 21:52
Beitrag #11


Strösenschusselhai
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Ich würde nicht (mehr) "aus Liebe" heiraten; da ist mir jede Romantik fremd.
Sondern ausschliesslich zur Sicherung von Rechten (Erbrecht, Familienrecht etc).

"Aus Liebe" bin ich mit meiner Frau zusammen, sorge mit ihr gemeinsam für uns und die Kinder, teile mein Leben mit ihr.
Den "Schein" brauchte ich allenfalls für den rechtlichen Teil unseres Zusammenlebens.
Und solange in dieser Beziehung für uns als Paar "nichts (oder viel, viel weniger als bei heterosexuellen Paaren) rausspringt", verpartnere ich mich nicht mit ihr.

Aber ich kann gut verstehen, dass, wenn es ums Bleiberecht einer der Partnerinnen geht, die "Homo-Ehe" taugt, die wenigstens hier gewisse Rechte einräumt.


shark
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NNele
Beitrag 22.Aug.2008 - 22:35
Beitrag #12


Geschirrspülerin
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Bevor es die Eingetragene Lebenspartnerschaft gab haben wir in unseren Brieftaschen so einige Vollmachten mit uns herum getragen ... Erbrecht, Sorgerecht ...

Da sehe ich die neue Gesetzeslage einerseits ganz pragmatisch, es regelt ne ganz Menge Angelegenheiten, das hätten wir mit Vollmachten, Vertrag und Testament nie rechtlich so regeln können. Das ist die juristische Seite.

Und dann hat es - juristisch in zweiter Reihe, von Herzen in erster Reihe - auch was mit unserer Liebe zu tun. Das steht zwar nicht im Gesetzbuch, hat aber große Tradition. Es war ein wunderbarer Tag, ein großes Fest, eine tolle Hochzeit - nach 15 Jahren Lebenspartnerschaft. Mit Freunden, Familien, Nachbarschaft - das war sichtbar und hatte auch was "politisches".

Ja, es ist sehr, sehr ärgerlich, dass die Homo-Ehe der Hetero-Ehe noch nicht gleichgestellt ist ... ich werde mit Volldampf weiter dafür einstehen. Für uns gibt es aber bis heute schon einige rechtliche Vorteile daraus, die nehmen wir schon mal mit:
Bleiberecht, kleines Sorgerecht, Verwandtschaftsverhältnis, Stiefkindadoption, Namensrecht ...

Hat man die häufig genannten Nachteile nicht auch, wenn man unverpartnert zusammenwohnt? Gibt es Nachteile, die man sich einhandelt wenn man sich verpartnert?
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shark
Beitrag 24.Aug.2008 - 19:56
Beitrag #13


Strösenschusselhai
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Die "Nachteile", die ich unverpartnert habe, haben heterosexuelle, unverheiratete Paare ebenso.
Und ich mag mich eben einfach nicht mit weniger als Gleichberechtigung abspeisen lassen.
Mein "shark" kommt deshalb nur auf die Urkunde, wenn diese mich mit den gleichen Rechten (und nicht nur Pflichten) ausstattet, wie sie auch Eheleute haben.
Aus politischen Gründen verweigere ich mich der "Homo-Ehe".
Und kämpfe für die Gleichstellung hetero- und homosexueller Paare.


shark
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Liane
Beitrag 27.Aug.2008 - 10:05
Beitrag #14


Heiligenanwärterin
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Was ist mit gemeinsamer Adoption? Mit Fortpflanzungsmedizin?
Ich glaube, in Deutschland haben wir etwas mehr Rechte als in der Schweiz, aber ganz so rosig ist es noch nicht - oder habe ich da etwas verpasst? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)
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McLeod
Beitrag 27.Aug.2008 - 11:16
Beitrag #15


mensch.
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QUOTE (robin @ 26.Jul.2008 - 21:26)
:gruebel:

zu was ist eigentlich staatlich reglementierte ehe gut?

Na, schon Ideen bekommen?

Da der Staat sehr viel reglementiert (von der Geschwindigkeit, mit der ich zu fahren habe über die Uhrzeiten in denen meine Musikanlage, etwaige Kinder und Hunde, Hühner und Bettpfosten zu schweigen haben bis hin zu den Abgaben, die ich für das Gemeinwohl zu leisten habe in Form von Steuern, Gebühren und Solidarbeiträgen, ganz zu schweigen von der Art wie ich lebe (Wohnungsgröße) und welche Jobs ich tun soll wenn ich mal der Solidargemeinschaft zur Last fallen sollte --- ist es ganz gut, in meinen Augen, dass es hier und da auch entlastende "Privilegien" gibt. Zum Beispiel dass ich, wäre ich Wenigverdienerin, auch einen kleineren Steueranteil beitragen soll. Oder dass meine Baumanßnahme subventioniert wird, wenn ich auf Erdwärme setze und damit einen Beitrag für unseren Fortbestand leiste (nein, ich baue nicht wirklich). Oder dass ich steuerlich entlastet werde, wenn ich mich verpflichte für einen weniger verdienenden Menschen verbindlich Fürsorge zu leisten. Und nein, hier spreche ich nicht von s*exuellen Gefälligkeiten ;)

Das Gesellschaftssystem, das der Staat, die Länder und die Kommunen in sehr vielen Dingen prägen und festigen (zum Glück längst nicht in allen), ist eines, wo ich mich für verschiedene Reglementierungen entscheiden kann. Für verschiedene Modelle. Für althergebrachte (Ehe) und neue (Patchwork). Wobei für Letztere noch nicht so viele Regeln, Pflichten und Rechte herrschen. Und manchmal entscheide nicht ich, sondern das Leben entscheidet mich. Dass sich meine Eltern scheiden ließen oder FrauX mich verließ. Oder dass ich einen tollen Job angeboten bekam und der halt in der Stadt Y liegt.

Mir persönlich ist das bestehde LPartG auch nicht recht, es als Möglichkeit eingeräumt zu bekommen, einen Weg zu gehen, finde ich aber unabdingbar, wenn es eben darum geht WahlFREIHEIT in all der REGLEMENTIERUNG zu leben. Alternative Reglementierungen und Förderungen würde ich begrüßen. Ich denke ja nicht, dass neue Institutionen den alten "was wegnehmen" oder "Werte verfallen lassen". Das ist ja die Sicht vieler Konservativer ;)

McVorLeod
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NNele
Beitrag 01.Sep.2008 - 16:38
Beitrag #16


Geschirrspülerin
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QUOTE (McLeod @ 27.Aug.2008 - 11:16)
QUOTE

Das Gesellschaftssystem, das der Staat, die Länder und die Kommunen in sehr vielen Dingen prägen und festigen (zum Glück längst nicht in allen), ist eines, wo ich mich für verschiedene Reglementierungen entscheiden kann. Für verschiedene Modelle. Für althergebrachte (Ehe) und neue (Patchwork). Wobei für Letztere noch nicht so viele Regeln, Pflichten und Rechte herrschen. Und manchmal entscheide nicht ich, sondern das Leben entscheidet mich. ...

Mir persönlich ist das bestehde LPartG auch nicht recht, es als Möglichkeit eingeräumt zu bekommen, einen Weg zu gehen, finde ich aber unabdingbar, wenn es eben darum geht WahlFREIHEIT in all der REGLEMENTIERUNG zu leben. Alternative Reglementierungen und Förderungen würde ich begrüßen. Ich denke ja nicht, dass neue Institutionen den alten "was wegnehmen" oder "Werte verfallen lassen". Das ist ja die Sicht vieler Konservativer ;)


Wenn ich Dich richtig verstehe, dann sind wir uns einig.

Man hat Freiheiten seinen Weg zu wählen.
Man muss nicht heiraten man kann es ... man kann Verträge abschließen, auswandern, dies tun oder das lassen ...

Die Homo-Ehe ist der Hetero-Ehe (noch) nicht gleichgesetzt. Die Steuern fehlen noch - an der Erbschaftssteuer wird bereits gestrickt. Stiefkindadoption geht schon bestens. Bei der Fremdadoption sieht es noch traurig aus. Insemination geht auch ... so so la la, aber da stehen nicht die Gesetze im Wege sondern die Standesordnung der Kassenärzte.

Die staatliche Hetero-Ehe sehe ich als einen vorgefertigten Satz von Spielregeln, für alle die das juristisch geregelt haben wollen und die Standardvariante nehmen. Ich sehe das als gesetzliche Dienstleistung der Gesellschaft - des Staates - der Gesetzgebung. Das wird auch immer wieder überarbeitet und aktualisiert. Da sind viele Sachen geregelt, die man über Verträge und Absprachen gar nicht regeln kann. Da geht es um Unterhalt, Kinder, Verwandtschaft, Trennung, Tod ... Man hat auch in gewissem Umfang Wahlmöglichkeiten bei der Eheschließung.
Man muss nicht heiraten, man kann eine ganze Menge auch ohne Staat regeln.

Die Homo-Ehe bietet auch schon einen gewissen Satz an Möglichkeiten, gewisse Dinge sind schon darin geregelt. Meines Wissens auch schon die Hinterbliebenenversorgung bei Angestellten - leider noch nicht bei den meisten Beamten. Im Beamtenrecht auch noch nicht die Beihilfe und der Familienzuschlag.

Wir haben uns für das kleine Päckchen Homo-Ehe entschieden - wir haben Kinder, da gibt es viele Vorteile bei der Absicherung dieser. Aber es ist diskriminierend noch nicht die gleichen Rechte wie Hetero-Ehen mit Kindern zu haben!!!

Aber warum nicht die vorhandenen Vorteile schon mal nutzen?

Und zudem "Farbe bekennen". Zählbar sein, Druck machen, als Beispiel für ungerechte Behandlung durch den Staat sichtbar sein.

Nele
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shark
Beitrag 02.Sep.2008 - 17:07
Beitrag #17


Strösenschusselhai
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"Sichtbar" und "zählbar" machen kann jedeR einzelne Lesbe und Schwuler sich aber auch anders. Zum Beispiel hier. (Und da mag ich besonders auf die geschilderten Fälle von Diskriminierung von Verpartnerten durch staatl. und andere öffentliche Organe hinweisen.)

Auch wir haben Kinder und sorgen gemeinsam für sie und füreinander - freiwillig und gerne. Der Verpflichtung hierzu durch Verpartnerung zu entsprechen, ohne aber die finanziellen Vorteile genießen zu können, die Eheleute haben, kommt für uns nicht infrage.

Solange der Staat die Gleichstellung nur in jenen Bereichen vollzieht, in denen es ihm entweder keine Kosten verursacht oder er gar finanziell entlastet wird, ist es mir persönlich und auch meiner Frau lieber, den Status "unverheiratet" mit heterosexuellen, unverheirateten Paaren zu teilen, anstatt uns per Recht und Gesetz diskriminieren zu lassen.


shark, die außerdem darauf baut, dass faire Bedingungen erreichbar werden, wenn die EU einheitliche, verbindliche Regelungen trifft. Deutschland ist ja bereits für die Ungleichbehandlung von Lesben und Schwulen innerhalb des Antidiskriminierungsgesetzes gerügt worden.

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 02.Sep.2008 - 17:52
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DerTagAmMeer
Beitrag 02.Sep.2008 - 20:40
Beitrag #18


Adiaphora
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QUOTE (shark @ 02.Sep.2008 - 18:07)
Solange der Staat die Gleichstellung nur in jenen Bereichen vollzieht, in denen es ihm entweder keine Kosten verursacht oder er gar finanziell entlastet wird, ist es mir persönlich und auch meiner Frau lieber, den Status "unverheiratet" mit heterosexuellen, unverheirateten Paaren zu teilen, anstatt uns per Recht und Gesetz diskriminieren zu lassen.

Verstehe ich das richtig, dass ihr gegenüber verheirateten Paaren lieber als Familie ohne Trauschein diskriminiert werden möchtet, denn als eingetragene Lebenspartnerschaft mit Kindern? Ehrlich gesagt finde ich das gehüpft wie gesprungen. Die Benachteiligung (bzw. das Vorenthalten unverhältnismäßiger Privilegien) bleibt doch dieselbe - ideell wie materiell. Wenn durch eine Verpartnerung alte Unterhalts- und Versorgungsansprüche aufgegeben werden würden, könnte ich die Entscheidung sehr gut nachvollziehen. Als Protesthaltung, die persönlich keinerlei Vorteile bringt, verstehe ich weder die Motivation noch die Zielsetzung. :was:
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NNele
Beitrag 02.Sep.2008 - 20:51
Beitrag #19


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shark wir sind uns absolut einig, dass es eine fiese Diskriminierung ist, was den Homo-Ehen widerfährt! Die Aktion 1:1 ist eine gute Sache!

Es bestehen doch Zweifel welcher Weg (sich verpartnern oder sich eben nicht zu verpartnern) eher auf eine Gleichstellung hinwirkt. Und diese Entscheidung ist in meinen Augen auch eine persönliche.
Sinnvoll wäre auch noch zu diskutieren welche anderen Maßnahmen die Gleichstellung voranbringen - da bin ich im Rahmen meiner Möglichkeiten dabei - da macht der LSVD wunderbare Arbeit.

Und unabhängig davon welcher Weg, welche Maßnahme politischen Druck ausübt, habe ich (haben wir) die für uns sehr großen Vorteile genutzt. Das hängt mit unserer persönlichen Situation zusammen, dass wir einige Vorteile aus der Verpartnerung ziehen konnten. Andere Konstellationen (Freundinnen von mir) hätten entscheidende Nachteile durch eine Eintragung.

Habt Ihr Kinder aus Hetero-Vergangenheit? Ich weiß nicht wie es bei Euch ist, doch Kinder aus Heterobeziehungen sind im Regelfall über zwei Elternteile abgesichert. Unsere Kinder (Insemination) haben erst die Absicherung über zwei Elternteile durch die Stiefkindadoption 2005 erhalten. Was nur durch die eingetragene Lebenspartnerschaft möglich geworden ist. Wir haben beide Kinder - Stiefkindadoption über Kreuz. Damit sind unsere Kinder gleich, verwandt, Verwandtschaft auch zu den Großeltern, Erbschaftssteuer für die Kinder geklärt, Einbenennung (kostenlos), Krankenkasse und Kindergeld kann zur günstigeren Konstellation hin verschoben werden, entsprechender Familienzuschlag ... wie sonst nur in Hetero-Ehen zwischen Vater und Mutter möglich. Also in Bezug auf die Kinder bzw. die Kinder sind ist unserer Konstellation gleichgestellt und das sind eine Menge Vorteile, die wir dadurch erhalten haben.
Was ich wohl eigentlich sagen will, inwieweit man Vorteile oder Nachteile durch eine Eintragung hat hängt von der persönlichen Situation ab und kann meines Erachtens nicht verallgemeinert werden.

Aber Homo-Ehen sind nicht in allen Bereichen gleichgestellt, keine Frage! Und ich bin weiterhin dabei auf die Gleichstellung hinzuwirken.

Das wir schon die zehn Jahre davor gerne und freiwillig uns gegenseitig und mit den Kindern finanziell getragen haben - keine Frage - wir sind ein "gutes, altes Ehepaar" (im übertragenen Sinne ;) )


Auf die EU hoffe ich da auch noch im ein oder anderen Punkt, da kommen immer wieder gute Impulse für die schleppende, konservative Bundesrepublik.

Liebe Grüße
Nele
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shark
Beitrag 02.Sep.2008 - 23:19
Beitrag #20


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QUOTE (DerTagAmMeer @ 02.Sep.2008 - 21:40)
QUOTE (shark @ 02.Sep.2008 - 18:07)
Solange der Staat die Gleichstellung nur in jenen Bereichen vollzieht, in denen es ihm entweder keine Kosten verursacht oder er gar finanziell entlastet wird, ist es mir persönlich und auch meiner Frau lieber, den Status "unverheiratet" mit heterosexuellen, unverheirateten Paaren zu teilen, anstatt uns per Recht und Gesetz diskriminieren zu lassen.

Verstehe ich das richtig, dass ihr gegenüber verheirateten Paaren lieber als Familie ohne Trauschein diskriminiert werden möchtet, denn als eingetragene Lebenspartnerschaft mit Kindern? Ehrlich gesagt finde ich das gehüpft wie gesprungen. Die Benachteiligung (bzw. das Vorenthalten unverhältnismäßiger Privilegien) bleibt doch dieselbe - ideell wie materiell. Wenn durch eine Verpartnerung alte Unterhalts- und Versorgungsansprüche aufgegeben werden würden, könnte ich die Entscheidung sehr gut nachvollziehen. Als Protesthaltung, die persönlich keinerlei Vorteile bringt, verstehe ich weder die Motivation noch die Zielsetzung. :was:

Solange wir unverheiratet bleiben, unterscheiden wir uns von anderen unverheirateten Paaren nicht - völlig egal, ob hetero- oder homosexuell.
In dem Augenblick, in dem wir uns verpartnerten, hätten wir im Vergleich zu Menschen, die die klassische Ehe eingehen können, erhebliche Nachteile hinzunehmen - in unserer Situation aber nicht einen Vorteil. Und das nur, weil wir lesbisch sind. Daher weiss ich nicht, weshalb ich meiner eigenen Diskriminierung zustimmen sollte, wenn diese auch noch viel weniger Vor- als Nachteile einbringt.

Mag sein, dass das trotzig wirkt. Aber mit weniger als völliger Gleichberechtigung begnüge ich mich nicht.

@Nnele: Ja, es sind meine Kinder aus einer vorangehende Ehe. Dadurch ist unsere Situation anders als Eure. In Eurem Fall kann ich gut verstehen, dass es wenigstens einen Teil der staatl. Missachtung Eurer Partnerschaft aufwiegt, dass Ihr beide das Sorgerecht für die Kinder habt.

Und ja: es ist eine ganz persönliche, hochindividuelle Entscheidung, ob unter gegenwärtigen Umständen homosexuelle Paare die ELP eingehen oder nicht.
Ich wollte keine Wertung abgeben, sondern nur mitteilen, wie es mir mit dieser Option geht.


Viele Grüsse,


shark
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