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> Lesben auf dem Land, Wie lebt es sich als Lesbe in ländlicher Gegend
lari
Beitrag 12.Jul.2012 - 13:47
Beitrag #21


Geschirrspülerin
**

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Beiträge: 13
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Hallo!

Ich habe bis zum Schulabschluss auch in nem Dorf gelebt und bin in der nächste Kleinstadt auf die Schule gegangen. Das Thema Homosexualität hat es dort nie gegeben und deshalb habe ich keine Ahnung, wie man damit umgegangen wäre. Ich hab mich nie wirklich geoutet, erst dann nach meinem Umzug in eine größere Stadt konnte man das ausleben. Keine Ahnung, wie das angekommen wäre im Dorf und ich weiß auch nicht, inwiefern heute da irgendwer bescheid weiß. Mir auch egal.

Grüße
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Fledi
Beitrag 22.Jul.2012 - 16:40
Beitrag #22


...
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Userinnen-Nr.: 17



Wir leben in Oberbayern, Dorf, nächstgrößere Kleinstadt paar Minuten entfernt. Das Leben, welches wir hier führen, ist für mich das, wonach ich strebe. Wo ich hineinfalle und es auch als einfach solches empfinde. Leben. Lesbisches Leben ist heutzutage glücklicherweise nicht an ein entsprechendes Transparent gebunden, Wäre ich eine der gestrigen Spätfeministinnen, wäre ich eventuell etwas pikiert darüber, dass mich auch nach über einem Jahr noch immer Niemand fragte, warum ich keinen Mann habe. Alles, was lesbische Frauen immer wollten, war Normalität und Anerkennung in der Gesellschaft. Nun ist sie da. In einer Form, die allerdings für mancherlei Damen die nächsten Konflikte mit sich bringt. Es nimmt keiner mehr Notiz.

Wihiiir jedenfalls haben einen besseren Stand, als unsere etwa gleichaltrigen heterosexuellen Nachbarn. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Momentan. Unser Rasen ist nämlich gemäht. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Und ich bin im frühen Sommer der Bitte unserer Nachbarn gefolgt, die Löwenzähne abzuschneiden, bevor daraus Pusteblumen werden. Sie mögen keine in ihrem Garten nächstes Jahr.
Das lässt mich schmunzeln und zu der Erkenntnis kommen, dass die Welt hier einfach in Ordnung ist. Ich lasse meine Nachbarn in Ruhe und sie lassen mich in Ruhe. Wenn ich in Plauderlaune bin, plaudern wir. Wenn nicht oder Nachbar nicht, dann nicht sondern ein andermal wieder.

Ich habe hier mehr Ruhe für mich, als zu jener Zeit, in der ich noch in der Stadt wohnte. Ob wir geoutet sind. Keine Ahnung. Bei der "Vorstellungsrunde" wurde ich nicht nach meiner sexuellen Orientierung gefragt und hätte es als unhöflich empfunden, sie in mein Begrüßungssätzchen unterschwellig einfließen zu lassen. Aber angekommen scheint es wohl zu sein, denn eines Tages nicht lange Zeit nach unserem Einzug hier im Haus, läutete es an der Tür und der vermeintliche Straßendrache stand davor. Ich öffnete mulmig und sie wollte mit uns reden. Dazu wünschte sie, ich möge meine Lebensgefährtin doch holen. Scheint also angekommen. Und nachdem sie uns kurz ihr Leid ihren zukünftigen Exmann betreffend darstellte, waren wir per du und plauderten über alles und nichts.
Da wir eine Lebenspartnerschaft unterhalten mussten wir also bei behördlicher Anmeldung darauf hinweisen. Der Trommelwirbel blieb allerdings aus. Mist.

Unseren Freundeskreis hier haben wir seit Jahren und man kennt uns nicht anders. War und ist auch nie Thema. Trotz der Tatsache, dass es sich größtenteils um Nichtlesben handelt. Aber was soll's. Es sind ja auch nur Menschen. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
Wünsche ich die Konversation ausschließlich mit einem lesbischen Gegenüber fahre ich nach München. Ich bin eher im Biergarten, als meine Begleitung, die in München wohnt.

Alles in allem: Hier habe ich alles was ich brauche. Ein Stadtleben kann ich mir nicht vorstellen. Und die Dinge sind normal geworden. Die Milch von Kühen lesbischer Bäuerinnen schmeckt eben nicht anders, als die eines heterosexuellen Bauern. Egal wie sehr sie sich anstellt, abhebt, aufregt oder alle Welt davon in Kenntnis setzt, was diese unter Umständen gar nicht wissen wollen. Und wir hier aufm Dörfchen haben halt alle die gleichen Probleme.

Und wenn was schief läuft heißt es nur "die jungen Leute" und nicht "die beiden Frauen", "Lesben" oder sonstwie. Und das ist vollkommen in Ordnung so.
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Tammi
Beitrag 23.Aug.2012 - 10:49
Beitrag #23


Vorkosterin
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Das Land, wo ich herkam, hatte zwei einige Gewässer und grüne Flächen, führte jedoch weder das richtige Wasser noch gute Erde, um mich aufblühen zu lassen, ums mal bildlich zu sagen. Als ich nach der Schule endlich in die Großstadt gehen konnte, habe ich mich doch sehr befreit gefühlt, und konnte schließlich auch zu mir stehen. Das Verhältnis zu meiner Familie hat sich dadruch auch gebessert, weil sie mich auf die Entfernung so nehmen mussten, wie ich bin - wenn sie mich ohnehin schon so selten zu Gesicht bekamen. Auf Dauer möchte jedoch auch ich wieder aufs Land zurück - mit der richtigen Partnerin an der Seite.
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Witta
Beitrag 22.Oct.2014 - 10:37
Beitrag #24


Geschirrspülerin
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Ach ich bin ja auch eher ein Landei, wenn man so in Kategorien denken will. Ich habe neulich das erste Mal Berlin und ich war total geschickt. Nicht nur von der Fülle der Menschen, sonder auch weil alles so laut und betoniert ist. Kaum mal ein ruhiges Plätzchen. Eine Bekannte hat mir erzählt, dass sie deswegen gerne früh aufsteht, weil die Stadt dann noch schläft. Da musste ich lachen - ist das nicht das beste Zeichen, dass man umziehen sollte???
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Pirola
Beitrag 22.Oct.2014 - 14:34
Beitrag #25


Bekennende Urlesbe
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Was mir momentan ungeheuer gegen den Strich geht , ist dabei die Tatsache , dass die Mieten in der Stadt dermassen in die Höhe geschossen sind , dass ich nicht mehr die Auswahl habe : Stadt oder Land . Die Stadt , in der ich jetzt wohne , hat überall ruhige Wohnviertel und liegt sehr naturnah , ist dafür bekannt . Doch , was hilft das , wenn ich , sollten wir eines Tages ausziehen müssen
( wegen Hausverkauf , wenn unsere Vermieterin gestorben ist ) , die aktuellen Mieten nicht mehr tragen kann ?
Ich habe gehört , dass dieses Phänomen auch andere Teile Deutschland betrifft . Diese Tendenz scheint in vielen Städte Überhand zu nehmen .
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H_Golightly
Beitrag 24.Jul.2015 - 20:14
Beitrag #26


Naschkatze
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Ich wohne auch auf dem Land, naja, es ist ein kleines Dörfchen. Aber ich habe zwei große Städte in näherer Umgebung. Tja, wie lebt es sich auf dem Land? Ziemlich isoliert, möchte ich mal sagen, zumindest was Gleichgesinnte angeht. Ich habe schon ab und an mal nach Gleichgesinnten in der Stadt Ausschau gehalten, bin zu Veranstaltungen gegangen usw. und habe da zum Glück eine sehr liebe Frau kennengelernt, sie wurde zu meiner besten Freundin. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Wir sind aber wirklich nur Freunde. Da sie lesbisch ist und in der Stadt wohnt, habe ich durch sie ganz andere Möglichkeiten als alleine im Dorf. Wir können zusammen mal irgendwohin gehen, zu Treffs, in entsprechende Cafès etc. Das finde ich super! Eine weitere lesbische Frau kenne ich durch sie auch, sie wohnt in einer kleinen Nachbarstadt von hier. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
In meinem Dorf bin ich nicht geoutet, ich habe ohnehin kaum Kontakte zu den anderen Dörflern. In der Stadt leben möchte ich trotzdem nicht, da ist mir kriminell einfach viel zu viel los und es ist auch zu laut.
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Rafaella
Beitrag 27.Jul.2015 - 22:12
Beitrag #27


Freies Vögelchen
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Holly Golightly, dich habe ich gefühlt 10 Jahre nicht gelesen....Hallooooo!!!
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H_Golightly
Beitrag 31.Jul.2015 - 20:22
Beitrag #28


Naschkatze
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Beiträge: 412
Userin seit: 30.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.782



Hallo, sei auch ganz lieb gegrüßt. Rafaella! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Stimmt, ich war lange nicht hier. Ich hatte im Laufe der Zeit ganz vergessen, dass ich mich hier mal angemeldet hatte (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif) und bin durch Zufall wieder hier gelandet.
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Cassy
Beitrag 22.Jun.2016 - 18:39
Beitrag #29


Filterkaffeetrinkerin
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Vor ca. 20 Jahren bin ich mit 15 aus einer wirklich sehr ländlichen Gegend weg gezogen. Das Übliche schätze ich. Großstadt erleben, Glück finden etc. Nun bin ich zurück gezogen, einfach weil ich kapituliert habe. Ich weis das es hier keine Gleichgesinnten gibt und um ehrlich zu sein war das auch ein wichtiger Punkt für mich. Ich bin seit knapp 10 Jahren Single und mitlerweile wüsste ich schon gar nicht mehr wie man sich in einer Beziehung verhalten soll. Seit ich wieder hier wohne bin ich allerdings richtig tiefenentspannt. Um mich herrum sind hauptsächlich Felder und Wald, auf dem Grundstück ist viel Grünfläche die bearbeitet werden will und obwohl sehr anstrengend, macht es Laune. Zumal es genügend Fläche ist um Selbstversorger zu sein.

Also aus meiner Perspektive betrachtet könnte es gar nicht besser sein. Soweit draussen ist man zwar isoliert, aber auf der anderen Seite erspart man sich auch die ganzen Nachteile zwischenmenschlicher Bindungen. Seien es Freundschaften oder romantische. Sicher vermisst man das schonmal, aber durchdenke ich mir die ganzen Fehlschläge und Griffe ins Klo, die Anforderungen die man erfüllen muss um für Beziehungen überhaupt in Frage zu kommen, ist es den Aufwand in meinen Augen nicht wert. Hier draußen scheint das alles keine Bedeutung zu haben. Stehe ich am Ende des Tages auf meiner Terasse mit einer Tasse Tee, betrachte die Wälder in der Ferne umgeben von Äckern und atme diese saubere Luft ein, dann verschwende ich keinen Gedanken mehr an den Wunschtraum der "Richtigen". Auch das Bedürfnis nach Kontakten zu anderen Frauen ist nicht mehr präsent. Alles was bleibt ist ein tiefes Gefühl von Ruhe und Frieden und ich weis, hier findet der Rest meines Lebens statt. Die Naivität meiner Jugend, zu glauben Liebe wäre für jeden Menschen da, die Narretei zu hoffen mein Leben zu teilen, der Irrweg eines Wunsches nach Gesellschaft, alles blieb auf dem Weg der letzten 2 Dekaden zurück. Übrig bleiben Erkenntnis, Weisheit und Ruhe. Nun kann ich auch endlich meine Buchreihen schreiben (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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Woody
Beitrag 20.May.2018 - 09:54
Beitrag #30


Fürstin Pückler
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Beiträge: 223
Userin seit: 12.08.2015
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Hallo zusammen,

ich lebe seit inzwischen zwei Jahren mit meiner Tochter bei meiner Freundin auf dem Land.
Es hat diese zwei Jahre und eine Aufstockung unseres Datenvolumens gedauert, bis ich kein Heimweh mehr nach Menschen, Stadt & Szene hatte.

Wie alles hat auch Landleben verschiedene Seiten und Landleben ist nicht gleich Landleben.
In Oberbayern mit fünf eingesessenen Familien im Ortsteil ist die wundervolle und urlaubsgleiche Natur direkt um mich herum.
Stille Spaziergänge mit meinem Hund, die Berge am Horizont, eigene Eier von unseren Haushühnern und Gemüse aus dem eigenen Garten, das sind für mich die schönen und besonderen Dinge, die ich mag und zu schätzen weiß.
Viel Arbeit, Einsamkeit und Ausschluss sind andere Seiten, die ich auch erfahren habe und meine Tochter in ihren ersten Schulmonaten ebenfalls.
Ob das nun an unserer Lebensweise liegt kann ich nicht sagen, denn andere Hinzugezogene haben es möglicherweise nicht einfacher.

Wie so oft im Leben fließen viele Aspekte in das Gesamtgefühl mit ein, die sich im Äußeren wie im Inneren begründen.

Liebe Grüße

Woody



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