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> Selbstakzeptanz, Akzeptanz der eigenen Homosexualität
Kannst Du Dein Lesbischsein akzeptieren?
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Abstimmungen insgesamt: 172
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malene
Beitrag 12.Nov.2007 - 09:15
Beitrag #21


Gut durch
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Die 1 angekreuzt, ohne zu zögern. :)

Meine Mutter hat mir einmal - eher bewundernd - gesagt: "Du bist schon immer mit naiver Selbstverständlichkeit deinen Weg gegangen." Und hiermit meinte sie mein Lesbisch-sein, das ich meinen Eltern - nein, nicht gebeichtet - sondern sehr sachlich im Alter von fünfzehn Jahren mitgeteilt habe.

Im Laufe der Jahre hat sich einiges bei mir gewandelt: meine Weltanschauung, meine politischen Ansichten, mein Kleidungsstil und meine kulinarischen Vorlieben.
Aber meine Homosexualität blieb so untrennbar mit meiner Person verbunden wie meine lockigen Haare. Genauso wie meine Haarpracht manchmal "unpraktisch", da schwer zu bändigen ;) , aber immer ein Grund zu Stolz.

Bis zu meinem zwanzigsten Lebensjahr habe ich sogar alle Frauen und Mädchen bemitleidet, die heterosexuell waren, trotz Beispiele glücklicher Hetero-Paare um mich herum (z.Bsp. meine Eltern). Irgendwie war Lesbisch-sein eine Auszeichnung für mich, ein Auserwählt-sein, ein Herausgehoben-sein aus der Masse.
Und wenn ich ehrlich bin, aus dem Bauch heraus, wenn ich mein Hirn ausschalte, tun mir die Hetero-Frauen immer noch leid. :lol:

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Mausi
Beitrag 12.Nov.2007 - 10:24
Beitrag #22


Mama Maus
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@malene
:lachen:
das klingt einfach nur schön :zustimm: - und weil es so stimmig klingt :blumen2:
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malene
Beitrag 12.Nov.2007 - 10:25
Beitrag #23


Gut durch
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:rosie:

Danke
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Polly
Beitrag 12.Nov.2007 - 10:27
Beitrag #24


Ego, Alter!
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Es fällt mir auf, dass hier nur Leute antworten, die voll und ganz von ihrem Lesbischsein überzeugt sind. Darum oute ich mich mal als eine, die Nr. 2 angeklickt hat.

Obwohl ich jetzt seit fast zehn Jahren in einer lesbischen Beziehung lebe und kein Mensch mich daher anders als lesbisch wahrnehmen würde, habe ich noch immer Schwierigkeiten mit dieser Bezeichnung. Die Gründe dafür sind wohl vielfältig: ein grundsätzliches Unbehagen, sich selbst zu etikettieren oder von anderen kategorisiert zu werden - ebenso schwer fällt es mir, auf die Frage zu antworten, was mein Beruf ist -, die Erwartungen, Projektionen und Vorurteile, die ein solches Label automatisch bei den meisten Menschen wachruft, die Beschränkung, die in diesem Wort liegt (als gäbe es nur ein Entweder-Oder), die Hässlichkeit des Wortes, die polymorphe Perversion meiner sexuellen Fantasie ...

Ich habe gelernt, mich anderen gegenüber der Konvention gemäß so zu bezeichnen, ohne dass es mir allzu sehr widerstrebt. Aber identifizieren kann ich mich damit nicht.
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stine
Beitrag 12.Nov.2007 - 10:57
Beitrag #25


Filterkaffeetrinkerin
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Etikettierung gefällt mir auch nicht, die beschreibt ja meist nur einen Teil.
Ich bin aber eben nicht nur lesbisch, sondern auch noch sonst was.

Deshalb finde ich es aber trotzdem gut, dass ich lesbisch bin, genauso wie ich andere Eigenschaften an mir auch gut finde.

Oder schlecht, kommt drauf an, worums geht.
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Meeresrauschen
Beitrag 12.Nov.2007 - 13:13
Beitrag #26


Satansbraten
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@ malene

habe auch sehr über besonders den letzten Absatz Deines Textes lächeln müssen. So hab ich das noch nie gesehen... :D

Ich habe auch 2. angeklickt. Mir wiederstrebt zwar der erste Teil ein wenig, aber ich kann auch nicht 1. anklicken.

Ich selbst habe damit wohl weniger ein Problem, aber ich habe definitiv ein Problem das nach außen zu vertreten. Ich beneide jede die hier sagt, dass es zu ihr gehört wie ihre Augen- und Haarfarbe und wünsche das ich diesen Punkt auch erlangen werde. Wahrscheinlich bin ich einfach zu sehr durch meine Umgebung geprägt... :(
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blue_moon
Beitrag 12.Nov.2007 - 18:13
Beitrag #27


strösen macht blau!
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QUOTE (Mab @ 12.Nov.2007 - 18:10)
Damals war einfach alles eine andere Zeit.
Meine Güte, mein Coming Out ist auch bereits 25 Jahre her. :ph34r:

ich bin ziemlich genau bei 26... :rolleyes: viel zeit, um zu akzeptieren...
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McLeod
Beitrag 12.Nov.2007 - 18:27
Beitrag #28


mensch.
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QUOTE (Mab @ 12.Nov.2007 - 18:19)
QUOTE (blue_moon @ 12.Nov.2007 - 18:13)
QUOTE (Mab @ 12.Nov.2007 - 18:10)
Damals war einfach alles eine andere Zeit.
Meine Güte, mein Coming Out ist auch bereits 25 Jahre her.  :ph34r:

ich bin ziemlich genau bei 26... :rolleyes: viel zeit, um zu akzeptieren...

Naja, mit ca. 23 hatte ich es gut akzeptiert und streunerte in Frauendiskos, Frauenzentren und Lesbenpfingst... Lesbenfrühlingstreffen herum.

Es ist normal - seit über 20 Jahre.
:P

Ach jaaa... damaaaals... noch Tee, die Damen? Rooibos Vanille ist gerade in der Kanne.


:pfeif:
McLeod noch eine der jüngeren alten Damen hier. :roetel:

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 12.Nov.2007 - 18:27
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blue_moon
Beitrag 12.Nov.2007 - 18:46
Beitrag #29


strösen macht blau!
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QUOTE (Mab @ 12.Nov.2007 - 18:33)
Lesben altern nicht! Dieses "Vorurteil" habe ich über einen Heterokollegen von einem schwulen Kollen mitgeteilt bekommen, der dieses über die Schwulen meinte. [/color] -_-

:P

ach, dann ist das staub in meinen haaren? :rolleyes:
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Katie
Beitrag 12.Nov.2007 - 20:52
Beitrag #30


Satansbraten
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Beiträge: 513
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Ja, voll und ganz...ich hab damit überhaupt kein Problem, im Gegenteil :)
Frauen sind doch viel schöner als Männer :D
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Co-Mom
Beitrag 12.Nov.2007 - 20:53
Beitrag #31


Naschkatze
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QUOTE (Polly @ 12.Nov.2007 - 10:27)
Es fällt mir auf, dass hier nur Leute antworten, die voll und ganz von ihrem Lesbischsein überzeugt sind. Darum oute ich mich mal als eine, die Nr. 2 angeklickt hat.

Obwohl ich jetzt seit fast zehn Jahren in einer lesbischen Beziehung lebe und kein Mensch mich daher anders als lesbisch wahrnehmen würde, habe ich noch immer Schwierigkeiten mit dieser Bezeichnung. Die Gründe dafür sind wohl vielfältig: ein grundsätzliches Unbehagen, sich selbst zu etikettieren oder von anderen kategorisiert zu werden - ebenso schwer fällt es mir, auf die Frage zu antworten, was mein Beruf ist -, die Erwartungen, Projektionen und Vorurteile, die ein solches Label automatisch bei den meisten Menschen wachruft, die Beschränkung, die in diesem Wort liegt (als gäbe es nur ein Entweder-Oder), die Hässlichkeit des Wortes, die polymorphe Perversion meiner sexuellen Fantasie ...

Ich habe gelernt, mich anderen gegenüber der Konvention gemäß so zu bezeichnen, ohne dass es mir allzu sehr widerstrebt. Aber identifizieren kann ich mich damit nicht.

Jetzt muß ich meine eigene Wahl (Antwort 1) doch ein wenig revidieren. Ich kann mich auch nicht so recht als "lesbisch" oder gar als "Lesbe" identifizieren. Damit meine ich aber nicht, daß ich auch nur die geringsten Akzeptanzprobleme mit meiner Fähigkeit zur gleichgeschlechtlichen Partnerschaft hätte. Moralisch oder sozial: Null Problem und es fällt mir sehr schwer, nachzuvollziehen, wie jemand damit Probleme haben kann. Das kommt mir so vor, als hätte ich Probleme mit meinem eigenen Musikgeschmack oder Probleme damit, daß ich Tiere mag. Für mich unbegreiflich.

Auch Ablehnung durch andere (der ich eigentlich eher selten begegne) tangiert mich nicht: Homophobe Menschen verachte ich zutiefst und daher ist es mir egal, wenn sie schlecht über mich denken, so schlecht wie das, was ich über sie denke, kann es gar nicht sein.

Aber ich habe Probleme damit, was andere mit "lesbisch" verbinden, was nichts mit mir zu tun hat. Szene, Frauenbewegtheit, Esoterik, Distanz zu Männern, Distanz zu Heterosexualität, optische "Unweiblichkeit" und was es sonst noch so an Klischees gibt, die mit mir einfach nichts zu tun haben. Deswegen bezeichne ich mich auch nie als Lesbe. Das hat mir viel zu viele Konotationen. Ich lebe mit einer Frau zusammen, das reicht, um mich zu kennen.

Das hat aber mit der eigenen Selbstakzeptanz nichts zu tun, sondern nur damit, daß ich es hasse, falsch eingeordnet zu werden. Bei sehr einfachen Leuten gebe ich mich auch ungern als "studiert" aus, weil die damit - erfahrungsgemäß - komische Dinge verbinden. Ich hatte diesen Thread aber eher so verstanden, daß es um die Ablehnung der eigenen Homosexualität geht, so als handle es sich um etwas Minderwertiges, Verwerfliches, Schlechtes, Verbotenes. In etwa so, wie sich vielleicht ein Kleptomane fühlt, der zwar stehlen muß, es aber im Grunde nicht gutheißt und sich dafür schämt?
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Kela
Beitrag 12.Nov.2007 - 23:07
Beitrag #32


Vorspeisenexpertin
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Die Lesbe in mir "Ist" seit ich denken kann, dies ist mein "Manifest"!
Aber auch ich muß nicht dem Terminus technicus dienen und mich in eine Genderrolle stecken lassen. Ich bin - und das 100 % verliebt in eine Frau - immer und immer wieder ganz offiziell. :D
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Polly
Beitrag 13.Nov.2007 - 10:05
Beitrag #33


Ego, Alter!
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QUOTE (Co-Mom @ 12.Nov.2007 - 20:53)
Ich hatte diesen Thread aber eher so verstanden, daß es um die Ablehnung der eigenen Homosexualität geht, so als handle es sich um etwas Minderwertiges, Verwerfliches, Schlechtes, Verbotenes.

Das Problem ist, dass man zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung nicht wirklich unterscheiden kann. Wenn man die eigene Homosexualität ablehnt, hat das IMMER etwas mit einer erlernten Moral zu tun. Drum ist die Frage ja so schwer zu beantworten.
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miriam
Beitrag 13.Nov.2007 - 21:43
Beitrag #34


Gut durch
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QUOTE (Polly @ 13.Nov.2007 - 10:05)
QUOTE (Co-Mom @ 12.Nov.2007 - 20:53)
Ich hatte diesen Thread aber eher so verstanden, daß es um die Ablehnung der eigenen Homosexualität geht, so als handle es sich um etwas Minderwertiges, Verwerfliches, Schlechtes, Verbotenes.

Das Problem ist, dass man zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung nicht wirklich unterscheiden kann. Wenn man die eigene Homosexualität ablehnt, hat das IMMER etwas mit einer erlernten Moral zu tun. Drum ist die Frage ja so schwer zu beantworten.

@Co-Mom

das hast Du richtig verstanden! (Wobei es da abstruserweise eine Differenz geben kann zwischen sich zwar eigentlich mit seinen Gefühlen o.k. zu finden sich aber nach außen mit seiner "Neigung" nicht o.k. zu finden.)

@Polly

das Gefühl habe ich auch. Ich habe auch kein Problem innerhalb meiner Beziehung mit meiner Frauenliebe oder überhaupt mit der Verliebtheit in eine Frau (ist doch wunderbar!), sondern mit dem, was ich für "Außen" bin.

Das fängt schon bei Worten wie Lesbe, lesbisch, homosexuell usw. an. (Für mich weniger (negativ?) besetzte Worte sind z.B. gay oder queer im Englischen, wohl weil sie für mich "unbelastet" sind.) Und mit den üblichen Klischees geht es weiter, die Co-Mom auch beschrieben hat.

Ich weiß, daß das absurd ist, aber ich scheine selbst in solchen Klischees zu denken - obwohl schon ich und meine Partnerin ihnen nicht entsprechen! Das ist wohl genau das, was Du meinst, wenn Du schreibst, daß es schwer ist, zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung zu unterscheiden. Man ist leider geprägt....


@Alle

Nachdem ich nun ein paar Tage gewartet und beobachtet habe, was sich hier tut, melde ich mich jetzt mal wieder.

Zuerst einmal herzlichen Dank an alle, die abgestimmt oder sogar einen Kommentar geschrieben haben! (Und an alle, die es hoffentlich noch tun werden.) :blumen2:

Status quo: gelesen wurde dieser Thread 877 Mal. Abgestimmt haben 85 Frauen:
61 haben kein Problem mit ihrem Lesbischsein, 21 fällt es nicht leicht und 3 kommen nicht klar.

Die Tendenz dieses Ergebnisses war klar:

am leichtesten fiel das Abstimmen denjenigen, die kein Problem mit ihrer Frauenliebe haben, zu ihnen zählte auch ein Großteil der Kommentareschreiberinnen.

21 eiern herum, so wie ich selbst.

Und nur 3(!) "Problemkinder" haben sich überhaupt getraut, abzustimmen! Daß es davon hier im Forum einige mehr gibt, ist bekannt.( Ganz toll finde ich daher, daß sich Bepi und Weissdorn sogar zu einem Kommentar durchgerungen haben. :blumen2: )



Ich weiß nicht recht aber gefühlsmäßig habe ich immer mehr den Eindruck, als müßte ich Euch oder besser welche von "uns" endlich einmal leibhaftig kennenlernen. In meinem bisherigen Leben war das nur sehr vereinzelt und oberfächlich der Fall.

Ich weiß, wie ich bin und kenne meine Partnerin. Aber Euch, die ihr mir in einem wesentlichen Punkt ähnlicher seid als meine bisherige und jetzige Umgebung kenne ich gar nicht! Ich kenne nur die (oft negativen) Klischees.... Wie absurd....

Ich muß das endlich ändern und vermutlich werde ich alles erleben: die Bestätigung von Klischees bis hin zu deren Gegenteil, eben alle Facetten des Menschseins. Eigentlich weiß ich das ja- und trotzdem: vielleicht ist dieser Weg der einzig richtige (für mich) , um mit mir selbst und meinen eigenen Vorurteilen fertigzuwerden. :roetel:

Gruß, Miriam

PS. @McLeod

Danke für Deine "Verfeinerungen", leider ist es dafür wohl zu spät.

Der Beitrag wurde von miriam bearbeitet: 13.Nov.2007 - 21:47
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McLeod
Beitrag 13.Nov.2007 - 21:54
Beitrag #35


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QUOTE (miriam @ 13.Nov.2007 - 21:43)
Und nur 3(!) "Problemkinder" haben sich überhaupt getraut, abzustimmen! Daß es davon hier im Forum einige mehr gibt, ist bekannt.( Ganz toll finde ich daher, daß sich Bepi und Weissdorn sogar zu einem Kommentar durchgerungen haben. :blumen2: )

...

PS. @McLeod

Danke für Deine "Verfeinerungen", leider ist es dafür wohl zu spät.

Da möchte ich mal kurz widersprechen. Mehrere außer den 3en, die abgestimmt haben (inklusive mir), haben sich geoutet, dass es "am Anfang" ebenfalls eirig oder gar richtig miesepeterschwer war, sich lesbisch und gut gleichzeitig zu fühlen.

Ich bitte dies bei einem (und sei es Zwischen-)Fazit einzubeziehen. Jedenfalls wenn einer der Hintergedanken der Umfrage war, denen mit miesepeter-lesbischsein das Gefühl von "verändert sich noch" zu ermöglichen.

Sage ich mal mit nur leicht trotzigem Unterton.

Es grüßt
McLeod
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Milka
Beitrag 13.Nov.2007 - 22:41
Beitrag #36


Fürstin Pückler
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ich sags mal mit den Worten von AnNa R. und Peter P. :

"Ich bin jetzt! Ich bin hier! Ich bin Ich! Das allein ist meine Schuld!"

Damit hatte ich noch nie ein Problem und mit allem was dazu gehört
auch nicht.
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malene
Beitrag 14.Nov.2007 - 07:39
Beitrag #37


Gut durch
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QUOTE (miriam @ 13.Nov.2007 - 21:43)
Ich weiß nicht recht aber gefühlsmäßig habe ich immer mehr den Eindruck, als müßte ich Euch oder besser welche von "uns" endlich einmal leibhaftig kennenlernen. In meinem bisherigen Leben war das nur sehr vereinzelt und oberfächlich der Fall.


@ Miriam,

heisst es, deine Partnerin und du habt keinen lesbischen Bekanntenkreis, keine einzige Freundin, die lesbisch ist? Habe ich es richtig verstanden?
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DerTagAmMeer
Beitrag 14.Nov.2007 - 11:41
Beitrag #38


Adiaphora
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QUOTE (Co-Mom @ 12.Nov.2007 - 20:53)
Aber ich habe Probleme damit, was andere mit "lesbisch" verbinden, was nichts mit mir zu tun hat.  Szene, Frauenbewegtheit, Esoterik, Distanz zu Männern, Distanz zu Heterosexualität, optische "Unweiblichkeit" und was es sonst noch so an Klischees gibt, die mit mir einfach nichts zu tun haben. Deswegen bezeichne ich mich auch nie als Lesbe. Das hat mir viel zu viele Konotationen. Ich lebe mit einer Frau zusammen, das reicht, um mich zu kennen.

Das hat aber mit der eigenen Selbstakzeptanz nichts zu tun, sondern nur damit, daß ich es hasse, falsch eingeordnet zu werden. 

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Labelverweigerung kaum davor schützt, in unpassenden Schubladen zu laden. Ganz im Gegenteil - je konsequenter ich einer vorschnellen Beurteilung ausweichen möchte, desto vorsichtiger muss ich mit meinen signifikanten Merkmalen umgehen. Folglich reduziere ich meine sichtbare Persönlichkeit und mache es meiner Umwelt leichter mich auf gängige Klischees zu reduzieren. Denn je weniger greifbar sich jemand für seine Mitmenschen macht, je glatter die Fassade ist, desto stärker ist sein Umfeld darauf angewiesen, die spärlichen Informationen mit Menschenkenntnis/Vorurteilen zu unterfüttern.

Umgekehrt erledigen sich "Vorurteile" recht schnell, wenn die eigene Person dem Klischee offensichtlich widerspricht - oft werden sie trotz "Stichwort" gar nicht erst "abgerufen".
Für mich persönlich haben sich damit die Hälfte aller "Lesbenklischees" erledigt; ein Viertel verkörpere ich mit Stolz und Begeisterung und das verbleibende Viertel hat es in sich.

Denn dort befinden sich meine "wunden Punkte". Hier verlange ich mehr Umsicht von anderen und mehr Mitspracherecht für mich selbst als der allgemeine Diskurs vorsieht. Hier macht mich meine eigene Unsicherheit anfällig für Fehlurteile von Außen. Ich habe das starke Bedürfnis Missverständnisse aus der Welt zu schaffen und das Bild zu kontrollieren, das sich Andere von mir zurechtzimmern.
Und das hat für mein Empfinden schon sehr viel mit Selbstakzeptanz zu tun. Hier habe ich nämlich nicht die von Malene so treffend beschriebene "naive Selbstverständlichkeit" für mich übrig, sondern "akzeptiere" mich als fehlerhaften Entwurf, der versucht, das Beste aus den Voraussetzungen zu machen. Diese Akzeptanz ist von Zweifeln und Selbstkritik geprägt, sie ist anfällig für Einflüsterungen und wünscht sich die positive Bestätigung Anderer.

Da aber "esoterische Lösungen" zu den lesbischen Eigenheiten gehören, die mir recht gut stehen, nehme ich mein "heikles Viertel" (soweit erträglich) als ganz persönliche "Aufgabe" an und widme ihr besondere Aufmerksamkeit.
Dabei ist dieses Forum "aus Versehen" zu einem wichtigen Indikator geworden. Hier bietet sich ohne Gefahr für Sex (Leib) und Gender (Leben) die Gelegenheit, meine Felder "mit Zutrittsverbot für Fremde" zu pflügen. Es sind die Themen, die mich automatisch "anspringen" und in der Rückschau als roter Faden erkennbar werden.

In gewisser Weise seid Ihr also eine Art "Teststrecke" für mich geworden, auf der ich mich mit den Hindernissen vertraut machen kann, auf die ich stoßen werde, wenn ich mich dazu entschließe, die glatte Fassaden gegen eine Fensterfront einzutauschen.

Eigentlich eine gute Gelegenheit, sich bei Euch für Gegenwind, Zuspruch und Kritik zu bedanken: :blumen2:

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 14.Nov.2007 - 11:43
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Polly
Beitrag 14.Nov.2007 - 12:02
Beitrag #39


Ego, Alter!
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Was für ein schöner Beitrag! Ich mache mir ab und zu Gedanken, warum ich hier so viel mitlese, obwohl meine sexuelle Orientierung doch in meinem Alltag eine so geringe Rolle spielt. Ich glaube, jetzt verstehe ich es besser.

Übrigens teile ich mit dir die Erfahrung, dass ein nicht stereotypes Verhalten das beste Mittel gegen Vorurteile ist. (Ich musste mir alledings auch schon anhören: Du bist doch eigentlich gar nicht lesbisch - von Männern, die es besser zu wissen scheinen.) Daher verstehe ich deinen Einwand nicht, warum Labelverweigerung nicht vor falschen Schubladen schützen soll. Das tut sie eben doch, solange sie nicht auf einer rein semantischen, sondern auch auf einer performativen Ebene verwirklicht wird.
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DerTagAmMeer
Beitrag 14.Nov.2007 - 15:53
Beitrag #40


Adiaphora
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QUOTE (Polly @ 14.Nov.2007 - 12:02)
Daher verstehe ich deinen Einwand nicht, warum Labelverweigerung nicht vor falschen Schubladen schützen soll. Das tut sie eben doch, solange sie nicht auf einer rein semantischen, sondern auch auf einer performativen Ebene verwirklicht wird.

Konkret hatte ich folgendes im Sinn: Amazona Musterlesbe stellt zum wiederholten Male fest, dass sie sich in eine Frau verliebt hat und findet auch an erotischen Zwischenfällen mit weiblichen Gefährtinnen zunehmend Gefallen. Es böte sich also an, sich fortan als "lesbisch" oder "bi" zu definieren. Dagegen spricht für sie, dass "Lesben" bekanntlich Probleme mit Männern haben, sich selbst als Frau nicht annehmen können, dementsprechend unattraktiv und unsouverän sind und PRINZIPIELL JEDER Frau an die Wäsche wollen, die ihren Weg kreuzt. Amazona Musterlesbe ist hingegen eine äußerst attraktive junge Frau, die von ihren männlichen wie weiblichen Kollegen für ihre "Kontaktstärke" geschätzt und mit der nötigen Prise Neid betrachtet wird, die beruflicher Erfolg so mit sich bringt. Ein großer Bekanntenkreis und einige intensivere Freundschaften zeigen ihr, dass sie auch privat gut zurecht kommt. In ihrer Position kann sie es sich also auf den ersten Blick nicht leisten, ihre Unterwäsche in der Öffentlichkeit zum Trocknen aufzuhängen. Also behält sie ihre sexuelle Orientierung für sich (geht ja schließlich auch niemanden was an) und ist darauf bedacht, keinen Verdacht zu erregen. Scheinbeziehungen, übertriebene emotionale und körperliche Distanz zu Vertreterinnen des begehrten Geschlechts und Schattenkämpfe mit "Mannsweibern" und "Killerlesben" werden irgendwann zum Alltag. Die verinnerlichte Homophobie verfestigt sich mit jedem Jahr, das Amazona Musterlesbe im Schrank verbringt. Und irgendwann hat sie auf "performativer Ebene" jegliche Glaubwürdigkeit verloren. Wenn nun durch einen dummen Zufall bekannt wird, dass sie lesbisch IST, verschwindet sie mit Haut und Haaren in der verhassten Schublade. Es ist ja nichts mehr da, was sie noch unterscheiden könnte von der Horrorvision, die sie selbst von sich gezeichnet hat.

Das meinte ich mit Labelverweigerung ... nicht meine offen ausgelebte Leidenschaft für Häkelarbeiten und Stickereien, die meine sexuelle Identität stets auf's Neue auf eine harte Probe stellt ;)

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 14.Nov.2007 - 16:08
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