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> Kampf der Kulturen, wie groß darf Allah sein?
Gilgamesch.Miner...
Beitrag 30.Sep.2004 - 20:12
Beitrag #1


Satansbraten
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Kampf der Kulturen,
wie groß darf Allah sein?

Beobachtet man die letzten Jahre und vergleicht sie mit der Geschichte stellt sich immer wieder die Frage, wohin politische Religiösität führt. Die meisten Kriege wurden aus Machtgründen geführt, aber unter einen Glaubensmantel gesteckt und eben auch durch diesen Deckmantel wurden Sodaten, Krieger, Anhänger etc. rekrutiert. Sei es zwischen Katholiken und Protestanten oder zwischen Christen und Muslimen, zwischen Gläubigen und Nichtgläubigen...
Gerade jetzt- wo über die EU-Aufnahme der Türkei mit dem Hintergrund der Terroranschläge diskutiert wird- steht die Verbindung von Religion und Politik im entscheidenden Vordergrund.
Dabei stößt auch die Innenpolitik innerhalb Deutschlands an ihre Grenzen: nicht oft wird das Fundament der Demokratie- die FDGO- zugunsten der (teilweise fundamentalistischen bzw. demokratiefeindlichen) politisch ausartenden Religionsfreiheit verlassen. Eine Entwicklung, die ich persönlich als nicht gut empfinde. Zumindest handelt es sich bei der aktuellen Situation weder um einen reinen Glaubenskrieg, noch um eine rein politisch-wirtschaftliche Problematik.
Fakt ist auch, dass es ín dieser Krise nicht um die freie Religionsausübung mehr geht (die ja gewährleistet sein soll, solange kein anderer Schaden nimmt)- sondern vielmehr den politischer werdenden Einfluß von Weltbildern. Welchen gedanklichen Hintergrund sollte dabei Demokratie tragen?
Wo fängt Religionsfreiheit an und wo verlässt sie ihr Einflussgebiet?
Wie behandelt man das "Problem Islam(isierung)"?
Welche Rolle spielt (oder sollte es spielen) dabei das demokratische System?
Wo sind die Grenzen zwischen Politik/Gesellschaft und Religion?

Ein paar Links zur Debatte der Türkei in der EU.

Der Beitrag wurde von Gilgamesch.Minerva-ath bearbeitet: 30.Sep.2004 - 20:15
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Kérridis
Beitrag 30.Sep.2004 - 20:53
Beitrag #2


Gut durch
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Beitragen kann ich vorläufig nichts, ich grübele noch über die fragen, aber mich würde in dem Rahmen spontan interessieren, was ihr vom sog. "Multikulti" haltet. Ist das funktionsfähig? Vermischen sich die Menschen? Können sie nebeneinander in ihrer Unterschiedlichkeit existieren, ohne sich in die Haare zu geraten oder schlimmeres? Ich frage mich manchmal, wenn ich nur allein die Mißverständnisse der Menschen untereinander betrachte, wo so viel aneinander vorbeigeredet wird, weil scheinbar jeder "eine andere Sprache spricht" - wie sollen sich dann verschiedene Völker und vor allem stark unterschiedliche Kulturen verstehen und auf einen Nenner kommen?

Toll - nichts beantwortet sondern noch mehr Fragen gestellt. :rolleyes: Ich hoffe, das paßt so in deinen Thread, Granny :)

Der Beitrag wurde von Kérridis bearbeitet: 30.Sep.2004 - 20:53
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Gilgamesch.Miner...
Beitrag 30.Sep.2004 - 21:06
Beitrag #3


Satansbraten
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@Falkin- das zeigt eine neue Facette des Themas auf. Gedanken sind natürlich immer erwünscht- aber vergesst mir auch nicht die Staat-Religion Diskussion. :D
Wieweit Religion Menschen, Völker, Kulturen verbinden und trennen kann- will ich gleichmal mit erweitern. Nun- durch Religion wird auch die Sprache- Bezeichnung etc. beeinflusst. Wie Fontanes Vater Briest sagen würde- Das ist ein weites Feld... :wink:
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Grübler
Beitrag 30.Sep.2004 - 21:54
Beitrag #4


blau ist gesund
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Warum wurden viele Kriege im Namen des Glaubens geführt, wo jede Weltreligion "Frieden" predigt. :unsure:
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robin
Beitrag 01.Oct.2004 - 10:08
Beitrag #5


I lof tarof!
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liebe gm.ath! ich habe ein... problem mit dem untertitel, was hat allah darin zu suchen? es klingt wie ein boulevard-schlagwort, und ich kanns nicht mehr hören! allah heißt einfach gott, also kann man die frage umformulieren: wie groß darf gott sein?
übrigens: die maltesische sprache ist dem arabischen angelehnt, malta ist erzkatholisch, und in den großen maltesischen kirchen steht ALLAH geschrieben.....
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uhhu
Beitrag 01.Oct.2004 - 10:09
Beitrag #6


Naschkatze
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QUOTE (Gilgamesch.Minerva-ath @ 30.Sep.2004 - 21:12)
Kampf der Kulturen,
wie groß darf Allah sein?

diese Diskussion ist gerade in Österreich ganz aktuell geworden

Es wurde in Schulbüchern für den islamischen Religionsunterricht folgende Zitate gefunden:

QUOTE
Zitat aus dem Schulbuch „Monotheismus, Hadith, Interpretation und Koranlesung“ für die fünfte Klasse Volksschule, herausgegeben vom Königreich Saudi-Arabien im Jahr 2003: „Die wahre Religion ist einzig der Islam. Die anderen Religionen gelten nicht. Im Koran (Sura Aal-Omran, Vers 85) ist zu lesen: ‚Wer eine andere Religion als den Islam sucht – nie möge er sie annehmen –, der gehört im zukünftigen Leben gewiss zu den Verlorenen.‘“ An anderer Stelle heißt es: „Die ganze Welt, Menschen und Dämonen, müssen deren ungültige Religionen aufgeben und zum Islam übertreten, ansonsten werden sie in die Hölle kommen. Der Prophet sagte: „Wenn einer aus dieser Nation, gleichgültig ob Jude oder Christ, von mir hört und stirbt, ohne vorher an meine Botschaft geglaubt zu haben, ist er ein Bewohner der Hölle.“ Oder im Buch „Lesen und Verfassen von Texten“ für die erste Klasse Mittelschule: „Im Koran ist zu lesen: Bekämpfet die Ungläubigen, die in eurer Nachbarschaft wohnen. Lasst sie eure ganze Strenge fühlen.“


Ich möchte niemandem persönlich zu nahe treten, aber ich halte solche Hetzkampanien für sehr gefährlich!

Ich bin absolut für Religionsfreiheit, bin bekennene Pazifistin, aber es muss alles im Rahmen bleiben!

Sobald jemand durch fanatische Religionsausübung zu Schaden kommt hört "der Spaß" für mich auf.
Deshalb stehe ich auch dem Beitritt der Türkei zur EU sehr skeptisch entgegen.
Ich will niemanden ausgrenze, bin sehr offen und aufgeschlossen gegenüber EU-Erweiterung. Doch denke ich, dass die Türkei (die Bevölkerung) noch nicht für einen EU Beitritt reif ist.
Ich denke dabei daran, dass die Türkei einen total anderen politischen, sozialen und geschichtlichen Hintergrund hat und eine Eingliederung sehr schwer wird.

Ich sehe es grundsätzlich als Problem, dass der Islam als Religion, der sich ja auf den Koran stützt, sehr dazu neigt, seine Anhänger aufzurühren, Hetzkampagnien zu veranstalten und alle andersgläubigen ablehnt!
Für mich ist alles, was fanatisch betrieben wird, nochdazu mit Aufruf zur Gewalt (!), in der heutigen Zeit mit Vorsicht zu genießen.
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Gilgamesch.Miner...
Beitrag 01.Oct.2004 - 17:33
Beitrag #7


Satansbraten
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@robin-
der schlagwortartige Hammer musste sein- schließlich ging es mir in erster Linie um den Islam und seine fundamentalistischen Abzweigungen innerhalb der Demokratie- und da das "Allah ist groß" immer wieder von eben jenen gerufen wird, konnte ich mir das nicht verkneifen :wink: .

@uhhu
Hola, danke für deinen Link. Mir ist da aber gewaltig die Kinnlade heruntergeklappt. Eben da sehe ich ein großes Problem der modernen Deokratie- nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch bspw. Österreichs, wie du gerade gezeigt hast. Die Religionsfreiheit (um die es eben ja im Gunde eben schon längst nicht mehr geht) wird rechtlich etc. noch vor die Basis der demokratischen Grundordnung gestellt. Da zeigt nicht nur, wie unverantwortlich man mit Demokratie umgeht (Politiker), sondern auch wie wenig sich demokratische Ideen im Kopf der Bürger verwirklicht haben (Toleranzgerede und Ignoranzverhalten), dass sie ihre Rechte so leicht und unbewusst/unreflektiert auf´s Spiel setzen (siehe auch vergleichenderweise NPD-Ergebnisse an anderer Stelle).

Um mal etwas deutlicher und schärfer zu werden-
dass anstatt den Rechtsstaat eingreifen zu lassen (sei es Knast, Anschiebung, Strafandrohung o.ä.) oder zumindest in irgendeiner Form zu handeln, erst Debatten geführt werden- ob man das nicht falsch verstanden hätte und es denn im Sinne der Toleranz stehe diese Form des Islams zu verbieten oder zumindest aus der Demokratie auszuweisen- zeigt das etwas schiefläuft. Die Problematik liegt darin, dass sich gescheut wird klar Position zu beziehen und eben nach jenen Konsequenzen zu handeln. Denn dann kommen wieder andere und schreien von Fremdenfeindlichkeit, Ausländerhaß oder sonst einem Murks (und innerhalb dieses Konfliktes ist es dummer Murks). Da kommt mir nur das Kopfschütteln. Soll einer mal in Saudi-Arabien oder anderswo christlichen Fundamentalismus in Schulen vernreiten- der lebt dann aber nicht mehr lange...
Hier gibt es leider nicht viel zu vermitteln und zu diskutieren- wenn ein Metin Kaplan (auch wenn er eine untergeordnete Rolle speielt, aber er ist eine öffentlich greifbare Person, im Gegensatz zu den feigen Attentätern) auf seinem Posten offen zum Mord an Christen und Juden aufruft- dann frage ich mich wo das Hirn der Leute geblieben ist, die bei Rechtsverfahren gegen Kaplan von Femdenfeindlichkeit und vermittenden Kompromissen sprechen. :no:
Gerade dieses Missionarische- und zwar auch wirklich tödlich hinauslaufende- macht mir Angst. Der Umgang mit menschenverachtenden Organisationen zeigt wie wenig wirklich auf Grundrecht- oder mehr Menschenrechte- geachtet wird. Das ist ein völlig verquertes Demokratieverständnis.
Hat man aus den Ereignissen des Dritten Reiches mit Faschismus und Rassismus (denn- ganz ehrlich gesagt, der islamische Fundamentalismus ist nichts anderes als ein religiöser Rasssismus und dessen Anhänger sind die Faschisten des 21. Jahrhunderts) wirklich gar nicht verstanden und gelernt?

Ich bin für Akzeptanz von Kulturen, Lebensweisen, etc.- aber es sollte immer eine menschenfreundliche und menschenrechtliche Basis zugrunde liegen. Und die kann ich nicht finden. Da helfen auch keine beschönigenden Toleranzreden mehr.

Der Beitrag wurde von Gilgamesch.Minerva-ath bearbeitet: 01.Oct.2004 - 17:39
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Kérridis
Beitrag 01.Oct.2004 - 20:14
Beitrag #8


Gut durch
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Im Mittelalter sind die Christen voll plattmachendem Missionarsdrang ins Land der Sarazenen gezogen (und im Nachhinein über die Jahrhunderte in noch viele andere), den einen Gott zu verkünden (und nebenbei Macht, Land und Handelsrouten zu erbeuten) - heute ist es umgekehrt...:ph34r:

Der Beitrag wurde von Kérridis bearbeitet: 01.Oct.2004 - 20:20
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robin
Beitrag 01.Oct.2004 - 23:07
Beitrag #9


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@kérridis: danke! :)
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Kérridis
Beitrag 02.Oct.2004 - 07:44
Beitrag #10


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Offtopic oder nicht aber irgendwie paßt es grad wegen der ganzen Religösität (und für Granny ;) ): Herr der Ringe von J. R. R. Tolkien verdrängt als absolutes Lieblingsbuch der Deutschen gar die Bibel auf den 2. Platz !!! :lol:

Der Beitrag wurde von Kérridis bearbeitet: 02.Oct.2004 - 07:44
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Gilgamesch.Miner...
Beitrag 03.Oct.2004 - 13:26
Beitrag #11


Satansbraten
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Kurze Info: Die Türkei rechnet nach Edogan nicht damit in die EU aufgenommen zu werden- er meint, dass dies erst in 10 oder 15 Jahren der Fall sei. Dennoch will die EU eine Empfehlöung zu Beitrittsgesprächen aussprechen.

@Kerridis- die Missionierungsversuche der Christen sind mir wohl bekannt. Eben daher habe ich allgemein von Religionen gesprochen und den Islam lediglich als aktuellstes nd umstrittenstes Beispiel herangezogen. Jegliche religiöse Hetze halte ich für gefährlich- sei es pro oder contra- mein scharfer Tonfall sollte nur gegen das lasche Angehen von Politik, etc. gegen menschenverachtende Vorgänge angehen.
Du meintest-
QUOTE
Im Mittelalter sind die Christen voll plattmachendem Missionarsdrang ins Land der Sarazenen gezogen (und im Nachhinein über die Jahrhunderte in noch viele andere), den einen Gott zu verkünden (und nebenbei Macht, Land und Handelsrouten zu erbeuten) - heute ist es umgekehrt...

Ja. Und? Was soll man damit anfangen- sagen, ach ja, lassen wir sie halt? Ich verstehe nicht ganz. Die Geschichte ist doch allen bekannt- aber wie geht man mit dem Problem Religion im Staat um? Das war meine Frage.

Es ist mir egal welche Religion es ist- jeder Mensch soll sie persönlich für sich ausleben- ohne dabei in das Leben eines anderen gegen dessen Willen einzugreifen. Zudem sollte sie innerhalb im Rahmen ihrer persönlichen Pflichten bleiben und weder in gesellschaftliche noch in politische Strukturen eingreifen.
Der nette muslimische Nachbar um die Ecke kann an das glauben, woran er glaubt. Der nette christliche Nachbar von nebenan kann zu dem Gott beten, den er für seinen Gott hält. Aber wenn eine Zwangsverheiratung aufgrund religiös-kultureller Tradition stattfindet, oder der Vatikan meint seinen Senf zur Stellung der Frau wiedergeben zu müssen, oder wenn ein Andersgläibiger notfalls mit Folter, Terror und Tod von seinem Glauben abgebracht werden soll- nur wegen eines (fast identischen) anderen Gottesbildes oder irgendwelcher ideologischer P4inzipien- dann sage ich halt. Stop! Und die Frage steht im Raum- wie geht man dann mit dieser Form von Religion um?
Wo zieht man welche Grenzen- und wie setzt man sie duch- was sollte das Fundament einer Demokratie stellen- welche Idee?
Oder böswilliger formuluiert- was ist wichtiger Menschenrechte oder Religionsfreiheit(=zwang)?
Und dabei spiele ich auf jede Art von Glaubensideologie an- seien es die Religionen Christentum, Islam, Hinduismus... etc. oder politische "Religionen" wie Kommunismus, Nationalsozialismus etc. an.
Wie finden wir innerhalb dieses Gewirrs zu einem verantwortungsvollen Umgang mit persönlicher Freiheit- sich und andere betreffend?

edit- ich weiß, hatte es bei Tom Shippey gelesen, hab mich gekugelt vor lachen, als ich das gelesen hab! In England war es ebenso.
edit2- tippfehler

Der Beitrag wurde von Gilgamesch.Minerva-ath bearbeitet: 03.Oct.2004 - 13:30
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robin
Beitrag 03.Oct.2004 - 13:53
Beitrag #12


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Aber wenn eine Zwangsverheiratung aufgrund religiös-kultureller Tradition stattfindet, oder der Vatikan meint seinen Senf zur Stellung der Frau wiedergeben zu müssen, oder wenn ein Andersgläibiger notfalls mit Folter, Terror und Tod von seinem Glauben abgebracht werden soll- nur wegen eines (fast identischen) anderen Gottesbildes oder irgendwelcher ideologischer P4inzipien - ende zitat. Warum... wundert dich das?? natürlich gibt der vatikan seinen senf zu allen und allem, und selbstverständlich darf islam verbieten, dass frauen einen eigenen pass besitzen, das ist doch sinn aller buch-religionen, die es sich zum ziel gemacht haben, nach einem buch zu leben~gottes wort. Ich finde die einmischungen, die übertretungen der religionen als völlig normal. Dh. sie sehen ihr verhalten eben NICHT als einmischung und übertretung, sondern als ihre gottgewollte aufgabe!!!

PS: Italien ist übrigens in der eu, obwohl der vatikan....

Der Beitrag wurde von robin bearbeitet: 03.Oct.2004 - 13:53
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Gilgamesch.Miner...
Beitrag 03.Oct.2004 - 14:08
Beitrag #13


Satansbraten
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QUOTE (robin @ 03.Oct.2004 - 14:53)
Ich finde die einmischungen, die übertretungen der religionen als völlig normal. Dh. sie sehen ihr verhalten eben NICHT als einmischung und übertretung, sondern als ihre gottgewollte aufgabe!!!

Natürlich sehen sie es nicht als Übetretung- das macht die Gefährlichkeit eben auch aus.
Die Nationalsozialisten haben ihre "Aufgabe" einer herrschenden arischen Rasse ebenfalls nicht als schlimm oder Übertretung, sondern als wahre Ideologie verstanden. Soll ich es deshalb als nicht-bekämpfendwert halten?
Da ist immer noch die Frage was wichtiger ist - allgemeine Menschenrechte oder eine fanatische-spezifische Ideologie. Und wie man handelt.

Der Beitrag wurde von Gilgamesch.Minerva-ath bearbeitet: 03.Oct.2004 - 14:08
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blue_moon
Beitrag 04.Oct.2004 - 16:11
Beitrag #14


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geht das problem nicht eher darauf zurück, dass sich die radikalen und 'besessenen' (beinahe) jeder religion (von mir auch aus ideologie) immer wieder mal wieder über die grosse schweigende masse erheben? es kann mir niemand weiss machen, dass z.b. das gros der in deutschland lebenden muslime den kurs eines bin laden unterstützt. aber die gegenwehr bleibt entweder aus, oder sie wird medientechnisch einfach zu wenig wahrgenommen. es macht halt auch mehr her, wenn die lehrer einer koranschule überführt werden, den heiligen krieg zu predigen als zu zeigen, dass eine ganze reihe von initiativen versucht, den dialog zwischen den religionen/kulturen zu beleben und für verständnis wirbt.

diese radikalen machen immer wieder die angestrebten freiheiten fragwürdig. wieviel schwieriger ist es, zu akzeptieren, dass ein metin kaplan, der permanent unterdrückung und hass predigt, hier eher asyl findet (gefunden hat), während frauen, denen aufgrund ihres geschlechts übelste schiksale drohen, abgewiesen werden.

und, auch wenn ich vom vatikan und der (un-)heimlichen herrschaft eines kardinals ratzinger nichts anderes als ein mittelalterliches frauenbild erwarte, kann ich das nicht als 'normal' hinnehmen. DIE haben MIR ganz sicher nicht zu sagen, wie mein kopf (und sonstige körperteile) zu funktionieren haben. und das versuchen sie durch ihre doktrin zu tun.

_______________________________________

ein tipp zum lesen: [dohtml]<A HREF="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3821855673/lesbenforende-21" target="_blank"><IMG SRC="http://images-eu.amazon.com/images/P/3821855673.03.MZZZZZZZ.jpg"></A>[/dohtml] Lesbisch, jung und selbstbewusst und trotzdem gläubige Muslimin: Warum soll das miteinander unvereinbar sein? Irshad Manji, eine in Kanada lebende Fernsehjournalistin mit Vorfahren aus Pakistan, hat genug von starrsinnigen Fundamentalisten.
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Gilgamesch.Miner...
Beitrag 04.Oct.2004 - 22:31
Beitrag #15


Satansbraten
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@blue_moon
Von dem Buch hatte ich auch schon gehört, hatte nur ihren namen vergessen und auch nicht wieder gefunden. Danke, hatte schon länger danach gesucht- du ersparst mir grad einige Sucharbeit, danke :D . Nun- ihre Haltung finde ich interessant, hatte ein Interview mit ihr gelesen, wo sie eine sehr interessante Antwort gegeben hatte, auf die Frage hin, inwieweit sie mit dem Frauenbild- bzw. dem Bild über Homosexualität in ihrer Religion umgeht, da sie sich als lesbisch und feministisch bezecihnet. Also eigentlich der Konflikt, den ich bereits einmal im Wohnzimmer angesprochen hatte (lediglich mit dem Christentum). Sie meinte, wenn dem so sei, dass der Herr ihr die Tür verschließt, wqeil sie homosexuell lebt und nicht religionsgetreu, so sei dies (restliche Gebote wolle sie befolgen), und sie ist sich wohl über dieses Risiko bewusst- d.h. sie nimmt es in Kauf. Ihre Ansicht ringt mich immer noch ins grübels. Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll. Es ist für mich immer noch ein logisches Problem zwischen Christin/Muslimin und einer frauenliebenden+feministischen Frau, aber ihre Haltung ist konsequenter und ehrlicher als das Umformen und Umdeuten der heiligen Schrift. Schließlich steht da geschrieben, was da geschrieben steht. Da kann man basteln wie man/frau will.

Du hast recht, Extremisten sind natürlich für Medien, Land und Bevölkerung interessanter und bringen auch bessere Schlagzeilen- dennoch bleiben gemäßigt Glaubige nicht ganz im stillen Hintergrund- bspw. war diese Woche der "Tag der offenen Moschee" in Berlin, wo Geistliche, Gläubige etc. aufgeklärt, geredet und geführt hatten. Es sind zwei kulturelle Welten- aber es gibt auch viele auf beiden Seiten, die an einem Austausch interessiert sind- wobei es um Verständigung und nicht um Missionierung geht.
Dennoch hast du etwas sehr interessantes erwähnt- die mangelnde- wenn nicht sogar fehlende- Stellungnahme (zumindest in den Medien bzw. was wir davon mitbekommen) der gläubigen Nichtextremisten zum " fundamentalistischen Terror".
Gut- inwzwischen wird hinter jedem Geräusch ein islamischer Terrorist vermutet, aber dennoch lässt sich diese gewalttätige Entwicklung innerhalb gläubiger Kreise auch nicht leugnen. Es bleibt die Frage- erstens, weshalb kaum innerkritische (d.h. innermuslimisch-kritische) Stellungnahmen zu hören sind. Sicherlich- die Medien haben einen Einfluß darauf, was gesendet wird- aber von großartigen Bemühungen der Gemäßigten kann man auch nicht sprechen...

Nachdenkliche und vor allem inzwischen für heute übermüdete Güße :wink: , Gilgamesch

Der Beitrag wurde von Gilgamesch.Minerva-ath bearbeitet: 04.Oct.2004 - 22:32
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Gilgamesch.Miner...
Beitrag 14.Oct.2004 - 09:40
Beitrag #16


Satansbraten
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Kurze Info:
Bewährungsprobe für die Türkei hinsichtlich der Aufnahmegespräche in die EU durch das Verfahren gegen den abgeschobenen Metin Kaplan.

Persönliches statement- ist schon interessant- Kaplan hatte laut Presseberichten geplant führende Spitzenpolitiker- um nicht gleich zu sagen, die Regierung- durch Selbstmordattentäter zu eliminieren. Der Anschlag konnte aufgededckt werden. Wer weiß- gerade in dieser brisanten Situation und Lage erscheint mir das Rechtverfahren nicht ganz so unabhängigh von der momentamnen Politik. :censored: Um es anders zu sagen- man hätte schon vioel früher wirkende Gründe gehabt, ihn auszuweisen- und ich persönlich kann diesem Schritt zwar zustimmen- aber das es jetzt passiert. Nun, welche Interessen da im Hintergrulänger schon zustimmen, aber dennoch frage ich mich welche Hintergründe da noch mitspielen- wer weiß.
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Bilana
Beitrag 14.Oct.2004 - 15:40
Beitrag #17


Capparis spinosa
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QUOTE
Dennoch hast du etwas sehr interessantes erwähnt- die mangelnde- wenn nicht sogar fehlende- Stellungnahme (zumindest in den Medien bzw. was wir davon mitbekommen) der gläubigen Nichtextremisten zum " fundamentalistischen Terror".


Ich denke, du solltest >was wir davon mitbekommen< unterstreichen.
Und außerdem: Wie viele Statements gegen Bush, Sharon und co kommen in die Presse?
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robin
Beitrag 14.Oct.2004 - 18:50
Beitrag #18


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ich habe vor kurzem einen beitrag einer (männlicher) ägyptischen koryphäen im 'spiegel' gelesen... müsste ich lange suchen, um genaueres zu sagen. Jedenfalls hat der mann eindeutig stellung bezogen und den islamismus verurteilt... dann denke ich an einen algerischen schriftsteller, der seine kritiken an seine religion und ihre fanatischen auswüchse öffentlich gemacht hat... anderseits frage ich mich: Wer will schon eine fatwa à la rushdie gegen sich selbst 'erwecken'???
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Gilgamesch.Miner...
Beitrag 14.Oct.2004 - 21:54
Beitrag #19


Satansbraten
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QUOTE (Bilana @ 14.Oct.2004 - 16:40)
Und außerdem: Wie viele Statements gegen Bush, Sharon und co kommen in die Presse?

Nun- gegen Bush äußerst viele. Er präsentiert sich als Ideale Zielscheibe. Dass die Hintermänner wirken und Bush wirklich dagegen nur eine (wenn auch nicht zu unterschätzende) Witzfigur ist, wird in den Medien meist untergraben, denn er bietet einfach zu viel Stoff- und die Leute wollen doch ihre Feindbilder haben. Sei es für Islamisten oder amerikanische Patrioten- oder auch die für Weltfrieden predigenden Dauerdemonstranten.
Seit wann interessieren denn Hintergründe oder gar Zusammenhänge???
Wen interessiert denn noch, dass der Kriegsgrund gegen den Irak (der wie der berühmte Schlag ins Wespennest gewirkt hat) inzwischen von allen Seiten (also auch der USA) als falsch erkannt und vor allem bekannt wurde.
"Was wir davon mitbekommen"- hämgt also nicht nur von der Berrichterstattung ab, sondern auch von den einzelnden Menschen. Wieviel willst du wirklich wissen?

Was Sharon angeht- versuch doch mal als Deutsche sachlich-neutrale Kritik an ihm zu äußern. Paß aber bloß auf, dass Friedmann dich nicht gleich als Beispiel für den deutschen Antisemitismus ins Fernsehen holt. :censored:

@robin.
Ja eben- Reformbewegungen oder kritische Landleute werden "auf Listen gesetzt und entfernt"- wenn sie sich denn überhaupt öffentlich in direkterer und nicht in unterschwelliger Form äußern. Und das zeigt nur, dass die Untergrundorganisationen keine friedlichen oder gar menschenrechtlichen Züge tragen. Wie gesagt- die Faschisten des 21. Jahrhunderts. Und Amerika betreibt Neokolonialismus. Und Europa? Irgendwer hatte beim Friedensnobelpreis doch für Europa stellvettretend plädiert... Dumme Idee- hinter den Kulissen wird dioch fleißig mitgemischt. Die Wirtschaftschancen will sich doch keiner nur wegen ein "bisschen Unrecht" absprechen lassen.

Der Beitrag wurde von Gilgamesch.Minerva-ath bearbeitet: 14.Oct.2004 - 22:06
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Gilgamesch.Miner...
Beitrag 15.Oct.2004 - 11:06
Beitrag #20


Satansbraten
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Ich lach mich krank-
zum Tema Religionsfreiheit... :lachen: entbrennt nach der Kopftuchdebatte (OT- Artemis, du fehlst) ein Streit über die Nonnenbekleidung. :ploep:
Sorry, ich kann nicht mehr.

Also, im Ernst- Frau Ludin verzichtet auf weitere Schritte (und ihren Lehrberuf übreigens auch)- nun aber (jetzt kommt es *feix*) will das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig aufgrund des Urteils die BNekleidung der Nonnen im Unterricht verbieten. Die Kirche legt Widerspruch ein, weil dies unter Berufskleidung fallen würde.
Jetzt kommt die große Krise, in der die christliche Kirche nach der Toleranzpolitik und der gleichzeitig versuchten erneuten Säkularisierung (durch die Angst vor islamistischem Terror) ebenfalls um ihren Sonderstatus fürchten kann. Wie war das- alle Menschen... erweitert- Dinge sind gleich? :censored:
Von Kopftüchern und Nonnen

Der beste Satz im Artikel- war allerdings dieser:
QUOTE
Und es zeigt sich schließlich, dass John Stuart Mill gar nicht so Unrecht hatte, als er 1859 – On Liberty – konstatierte, dass die eigentliche Religionsfreiheit nicht von den Religionsgemeinschaften selber kam, sondern von denen, die nicht religiös vereinnahmt werden wollten: „ Aber Unduldsamkeit ist der Menschheit in Sachen, die sie wirklich näher berühren, so natürlich, dass man Glaubensfreiheit kaum irgendwo praktisch verwirklicht hat, ausgenommen da, wo religiöse Gleichgültigkeit, die ihren Frieden nur ungern durch theologische Auseinandersetzungen gestört sieht, ihr Gewicht mit auf die Waagschale geworfen hat.“


Religionen fordern nie wirklich Religionstoleranz- sie fordern immer nur ihr alleiniges Recht.

Der Beitrag wurde von Gilgamesch.Minerva-ath bearbeitet: 15.Oct.2004 - 11:09
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