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> Trauer *kann triggern*, auch nach vielen Jahren noch
Squirrel
Beitrag 09.May.2007 - 16:25
Beitrag #1


Tante!
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Hi zusammen!

Grade in ner Tiersendung sollte ein Hund mit nem Bluterguss, fetter Entzündung und Schwellung am Ohr operiert werden. Im Grunde nichts Außergewöhnliches, kann halt leider mal passieren.

Allerdings war es genau sowas, weswegen damals unser Hund operiert wurde...und am selben Tag an ner Embolie starb, die keiner verhindern konnte. Als er zu Japsen und Husten anfing, legte ich mich zu ihm unter den Wohnzimmertisch und konnte nichts anderes tun, als bei ihm zu sein, während er einfach erstickte :(
Das ist inzwischen (fast auf den Tag) 12 Jahre her, aber mich hat der Bericht eben auf voller Breitseite getroffen. :(

Und ich bekomm immer mehr den Eindruck, daß ich das nie richtig verwunden habe...aber wie soll das jetzt noch gehen? :unsure:

Ratlos
Squirrel

P.S. Zumindest hab ich jetzt ne Vermutung, warum ich seit paar Tagen so traurig bin.
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shark
Beitrag 09.May.2007 - 17:19
Beitrag #2


Strösenschusselhai
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Ach, Squirrel..... :(
Ja, wie so was so viel später verwinden.....?

Mir gings lange ähnlich mit meinem Oscar, einem wunderbaren Bernhardiner, der eines Tages an den Folgen eines Hirnschlags starb... viel zu jung...viel zu plötzlich... an dem Tag, an dem meine Cousine getauft wurde und wir 200km weit fahren mussten, während der "Abdecker" den Hund holte....Und weil das für uns alle so schlimm war, sprachen wir kaum je mehr von ihm...

Lange war ich schon erwachsen und "aus dem Haus", da sah ich im Hof der Tante einer Freundin einen Fressnapf stehen, der genauso aussah wie der, den Oscar gehabt hatte (ein Blechnapf mit 2 Henkeln...nix Besonderes...) Und ich war auf der Stelle fix und fertig....Ich hab so geweint...und konnte das den armen, verwirrten Leuten um mich herum, die gar nicht wussten, wie sie mich trösten sollten, nicht mal richtig erklären... :(

Und an dem Abend habe ich das erste Mal nach all den Jahren ebendiesen beiden (der Freundin und deren Tante) von diesem besonderen Freund meiner Kindheit erzählt...Und ich habe gelacht und geweint... uns als ich dahin kam, von dem Tag zu berichten, der Oscars letzter werden sollte, hab ich nur noch geweint...endlich... 12 Jahre nach seinem Tod. Es war ganz schrecklich... Und das blieb es auch eine ganze Weile.
Aber ich hab immer wieder mal ein Anekdötchen erzählen können... meinen Kindern, meinen Freundinnen....und heute kann ich das tun und meinen Frieden haben mit der Tatsache, dass er mich so plötzlich und grausam "verlassen" hat....

Vielleicht geht das bei Dir auch so? Ich wünsche es Dir...


Liebe Grüße,

shark
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Squirrel
Beitrag 09.May.2007 - 17:45
Beitrag #3


Tante!
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Hey shark,

es wäre schön, wenn das so klappen würde.
Einige Menschen wissen zwar, daß Harry an einer Embolie starb, aber Details hab ich bisher für mich behalten, eben weil es so verdammt wehtut. Doch wahrscheinlich liegt genau da der Haken. :unsure:

Ich dank dir auf jeden Fall, auch und vor allem, daß du mir deine Geschichte erzählt hast. Ist irgendwie tröstlich, auf Verständnis zu stoßen.

Lieben Gruß
Squirrel
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shark
Beitrag 09.May.2007 - 17:48
Beitrag #4


Strösenschusselhai
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Ich glaub auch, dass das der Punkt ist... Du solltest, wenn Du irgend kannst, darüber sprechen.... Den Tod eines geliebten Wesens auf eine solche Weise miterlebt zu haben, ist etwas, das einer nicht in den Kleidern hängen bleibt... :( Doch das "Darüber-Sprechen" kann diesen Schrecken auf ein annehmbares Maß reduzieren....
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Squirrel
Beitrag 09.May.2007 - 18:00
Beitrag #5


Tante!
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*nick* Du hast recht.
Was es mir halt zusätzlich schwer macht, ist die Tatsache, daß mir nichts blieb, als hilflos zuzusehen...und ihn nicht allein zu lassen.
Außerdem war er das einzige Lebenwesen, dem ich damals vom MB erzählen konnte, schließlich konnte er niemandem was verraten. Und auch wenn er meine Worte nicht verstand, meine Trauer hat er gespürt und hat sich an mich angekuschelt...so wie "kraul mich, dann gehts dir wieder besser". *schief lächel*
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shark
Beitrag 09.May.2007 - 18:06
Beitrag #6


Strösenschusselhai
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erst mal: ich hab sicherheitshalber mal eine Triggerwarnung eingefügt im Titel.



Ich versteh Dich da sehr gut... er war eben mehr als nur ein Hund für Dich...so wie mein Oscar, der mir auch in schlimmster Not beigestanden hat wie sonst niemand... auf diese wunderbare, selbstverständliche, weltverbessernde Art. gerade wenn der eigene Aktionsradius beschränkt ist und man sich selbst nicht gut helfen kann, kann eine tröstende Hunde-/Katzen-/Pferdeschnauze fast lebensrettend sein...

Umso wichtiger, dass Du Dich dieses Verlustes annimmst, ihn würdigst.
:zustimm:
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Squirrel
Beitrag 09.May.2007 - 18:51
Beitrag #7


Tante!
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Erstmal danke für die Triggerwarnung - hätt ich ja auch selbst drauf kommen können *hust*

QUOTE (shark @ 09.May.2007 - 19:06)
Ich versteh Dich da sehr gut... er war eben mehr als nur ein Hund für Dich...so wie mein Oscar, der mir auch in schlimmster Not beigestanden hat wie sonst niemand... auf diese wunderbare, selbstverständliche, weltverbessernde Art.


Genau das. Er war einfach da, ohne eine Gegenleistung zu verlangen und das hat gerade in der damaligen Situation verdammt gut getan.

Ja, er hat es wirklich verdient, nicht vergessen zu werden.
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shark
Beitrag 09.May.2007 - 19:09
Beitrag #8


Strösenschusselhai
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Genau!

Jetzt weiß ICH schon von ihm und von seinem und Deinem Leiden (aber auch von dem Glück, dass Ihr beide einander nah wart in wichtigen Momenten Eurer beider Leben).

Vertrau Dich einer Freundin/einem Freund an... einem Menschen, bei dem Du gut aufgehoben bist mit Deiner Trauer. Jemandem, die/der Dich in den Arm nehmen kann und der/die Dich auffängt, wenns ganz schlimm ist. Jemandem, die/der weiß, was ein Tier bedeuten kann in einem kleinen Menschenleben.


Ich drück Dich,

shark
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Squirrel
Beitrag 09.May.2007 - 19:58
Beitrag #9


Tante!
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Danke :blumen2:
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noname79
Beitrag 25.Jun.2007 - 13:21
Beitrag #10


Naschkatze
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Ich denke nicht,das man solch ein Erlebnis jemals "ablegen" kann.Das wird immer mal mehr mal weniger weh tun.....Für den Hund war es einfach nur schön,das du bei ihm warst und er nicht allein diesen Weg gehen mußte und das sollte dir klar sein-du warst für ihn da!!! Und in diesem Moment war genau das für ihn das Wichtigste.Ich habe jetzt schon einige Tiere "verabschieden" müssen,weil wir auch immer viele haben,aber die Einschläferung unserer Airdale-Hündin werde ich auch nie vergessen.....Das ging alles fast von heute auf morgen und viel Zeit gab es da nicht,nachzudenken oder sich zu verabschieden.....aber wir waren bei ihr...und ihre Augen sehe ich heute noch....
und siehste,da kommen mir auch die Tränen....
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