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> Happy END? Endlich lesbisch!
Einefrau
Beitrag 23.Sep.2016 - 00:00
Beitrag #1


Vorspeisenexpertin
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Ihr Lieben. Bisher habe ich hier immer nur geschrieben wenn es mir schlecht ging, ich Rat und Hilfe brauchte. Die Themen sind hier ja oft gleich und oft geht es um unerfüllte Liebe, der Kampf um diese, oder den Kampf mit sich selbst....oder alles zusammen.
Ich möchte an dieser Stelle shark danken. Du hast damals in meinem ersten Beitrag gleich das Grundproblem entdeckt, mir deine Geschichte erzählt und ich dachte mir so: nä! Was? Den Mann und das Haus und die Kinder verlassen? Für eine Frau? Das kann ich nicht! ...
Nachdem ich 2 Jahre unglücklich in eine Frau verliebt war, mich ohne Ende in diese aussichtslose Geschichte reinsteigerte, ja fast schon meinen Alltag verlor und nicht mehr daran glaubte jemals normal und ohne diese quälende Liebe zu ihr leben zu können .... meldete ich mich aus sexueller Neugier und Enttäuschung über die damals aktuelle Situation bei einem Online Dating Portal an. Die erste Frau die mich anschrieb, hat mich schon nach wenigen Mails so fasziniert, dass sich mein Leidensdruck/Schwärmerei für die andere ziemlich schnell erledigt hatte.
Ich fühlte mich großartig!!! So lebendig....und bald wieder heftig verliebt. Diesmal beruhte das auf Gegenseitigkeit und daraus entstand eine eineinhalb Jahre dauernde Affäre. Die wunderschönste und schmerzvollste und intensivste und traurigste und liebevollste und sexyste und und und und. dramatischte......Zeit meines Lebens :-)
Ich hab noch nie so heftig geliebt und noch nie so heftig gelitten. Und wahrscheinlich ist es auch noch nicht ganz vorbei...
Aber jetzt, bin ich - glaub ich - endlich bereit und frei. Von meinem Freund hab ich mich jetzt getrennt, bin auf der Suche nach einer Wohnung. Den Kindern müssen wir es bald sagen. Ich konnte ihn auch nicht mehr so leiden sehen, egal wie verständnisvoll er auch weiterhin mit meiner Liebe zu dieser Frau umgehen würde. Ich muss jetzt hier weg und ihm und mir und den Kindern und meiner Freundin eine Chance geben glücklich zu sein. Selbst wenn das nach all dem Stress mit ihr jetzt zu kaputt ist um die Basis für eine neue gesunde Beziehung zu sein, steht für mich fest: Raus aus der Komfortzohne, Karten auf den Tisch. Lieber traurige Gewissheit als Gedankenfasching.
Und ich bin mir sicher: Alles wird gut. Irgendwie. Zumindest bin ich auf dem richtigen Weg zu mir selbst.

Ich danke EUch für Eure Unterstützung! Jeder einzelne Beitrag von Euch hat mir sehr geholfen!
Eure Einefrau
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kawa
Beitrag 23.Sep.2016 - 10:48
Beitrag #2


Blau, weil Ströse.
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Wow, das klingt toll! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

Alles Gute für deinen weiteren Weg! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Du darfst dann auch gern mehr davon erzählen. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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anni1111
Beitrag 23.Sep.2016 - 13:31
Beitrag #3


Suppenköchin
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Liebe EineFrau!

Ich kann sehr gut nach empfinden, was Du schreibst und ich finde es super, welche Schritte Du gemacht hast um Dich aus dieser unglücklichen Liebe zu befreien und auch um ein neues Leben zu beginnen.

Das erfordert alles viel Kraft und Mut und es wird ganz sicher alles gut. Wenn man im alten Leben aufgeräumt hat, kann man mit dem neuen beginnen. Ich hoffe sehr Deine Freundin gibt Euch die Chance für einen Neuanfang, wünsche es Dir von Herzen (IMG:style_emoticons/default/knuddel.gif)

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Maata
Beitrag 09.Oct.2016 - 03:24
Beitrag #4


Filterkaffeetrinkerin
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ZITAT(Einefrau @ 23.Sep.2016 - 01:00) *
Ihr Lieben. Bisher habe ich hier immer nur geschrieben wenn es mir schlecht ging, ich Rat und Hilfe brauchte. Die Themen sind hier ja oft gleich und oft geht es um unerfüllte Liebe, der Kampf um diese, oder den Kampf mit sich selbst....oder alles zusammen.
Ich möchte an dieser Stelle shark danken. Du hast damals in meinem ersten Beitrag gleich das Grundproblem entdeckt, mir deine Geschichte erzählt und ich dachte mir so: nä! Was? Den Mann und das Haus und die Kinder verlassen? Für eine Frau? Das kann ich nicht! ...
Nachdem ich 2 Jahre unglücklich in eine Frau verliebt war, mich ohne Ende in diese aussichtslose Geschichte reinsteigerte, ja fast schon meinen Alltag verlor und nicht mehr daran glaubte jemals normal und ohne diese quälende Liebe zu ihr leben zu können .... meldete ich mich aus sexueller Neugier und Enttäuschung über die damals aktuelle Situation bei einem Online Dating Portal an. Die erste Frau die mich anschrieb, hat mich schon nach wenigen Mails so fasziniert, dass sich mein Leidensdruck/Schwärmerei für die andere ziemlich schnell erledigt hatte.
Ich fühlte mich großartig!!! So lebendig....und bald wieder heftig verliebt. Diesmal beruhte das auf Gegenseitigkeit und daraus entstand eine eineinhalb Jahre dauernde Affäre. Die wunderschönste und schmerzvollste und intensivste und traurigste und liebevollste und sexyste und und und und. dramatischte......Zeit meines Lebens :-)
Ich hab noch nie so heftig geliebt und noch nie so heftig gelitten. Und wahrscheinlich ist es auch noch nicht ganz vorbei...
Aber jetzt, bin ich - glaub ich - endlich bereit und frei. Von meinem Freund hab ich mich jetzt getrennt, bin auf der Suche nach einer Wohnung. Den Kindern müssen wir es bald sagen. Ich konnte ihn auch nicht mehr so leiden sehen, egal wie verständnisvoll er auch weiterhin mit meiner Liebe zu dieser Frau umgehen würde. Ich muss jetzt hier weg und ihm und mir und den Kindern und meiner Freundin eine Chance geben glücklich zu sein. Selbst wenn das nach all dem Stress mit ihr jetzt zu kaputt ist um die Basis für eine neue gesunde Beziehung zu sein, steht für mich fest: Raus aus der Komfortzohne, Karten auf den Tisch. Lieber traurige Gewissheit als Gedankenfasching.
Und ich bin mir sicher: Alles wird gut. Irgendwie. Zumindest bin ich auf dem richtigen Weg zu mir selbst.

Ich danke EUch für Eure Unterstützung! Jeder einzelne Beitrag von Euch hat mir sehr geholfen!
Eure Einefrau



Mensch, Du bist so mutig!

Manchmal dauert es eben einige Jahre, bis man dazu stehen kann. Ich wollte unbedingt meine Famile zusammen halten, auch wenn in der Beziehung zu meinem Partner nichts mehr stimmte - Ich dachte, das können wir den Kindern nicht an tun. Er dachte genauso - wenigstens ein Punkt, wo wir uns einig waren. Damals ging es gar nicht um das Thema andere Frauen.

Ich wurde irgendwann krank - diese dauernde Selbstverleugnung hält man auf Dauer nicht durch. Irgendwann konnte ich ausziehen - und die Kinder haben es überlebt.

Nun kriege ich dat Janze von der anderen Seite gespiegelt - liebe eine Frau, die in einer konventionellen Familie lebt, eine angeblich glückliche Ehe führt und das auf keinen Fall gefährden will. Ihre anderen Gefühle brodeln unten drunter, werden aber durch andere Themen und ziele gedeckelt, und ich muss zuschauen. Wie befreiend ist es doch, zu merken, dass auf unserer Welt Alles möglich ist - durch die vielen Beiträge und Themen hier bin ich wach geworden. Und Alles darf sein.

Ich für mich bin froh, meine Neigung, die ich jahrelang nicht bemerkt und später weg haben wollte, so langsam zu akzeptieren. Wie ich das aktiv leben kann, weiss ich noch nicht - aber es ist ein Anfang. Du bist mir da ein Vorbild.

Alles Gute für Dich!




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Kara
Beitrag 16.Oct.2016 - 19:46
Beitrag #5


Naschkatze
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Das ist ja toll! Ich erinnere mich noch genau an deine Beiträge!
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Einefrau
Beitrag 15.Nov.2016 - 10:41
Beitrag #6


Vorspeisenexpertin
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Nach vielen Glücksmomenten, Hoffnung, Befreiung....aber nach noch mehr Angst, Tränen und Schuldgefühlen melde ich mich nun heute wieder bei Euch.
Ich bin gescheitert. Habs nicht geschafft. Dabei war doch alles irgendwie so klar und fühlte sich richtig an.
Ich wollte mir eine eigene Wohnung suchen, hab mir auch welche angesehen. Wollte frei sein. Meinem eigenen Leben eine Chance geben. Aber mit jeder schäbigen Wohnung - wurden meine Zweifel größer.
Mein EX/Partner ging weiterhin sehr gut mit mir um. Fand die Idee ok, ich solle "erwachsen" werden, nur beim Thema Kinder hörte der Spaß schnell auf. Sie sollen auf jeden Fall bei ihm bleiben, in seinem Haus, ihre gewohnte Umgebung behalten. Ich musste ihm da Recht geben, auf keinen Fall möchte ich meine kleinen aus ihrer geliebten Umgebung reißen. Sie haben hier ihr Zuhause, Freunde und viel Luxus. Nach durchrechnen der Finanzen fiehl dann schnell auf, dass ich mir keine Wohnung zusätzlich zur Hausmiete leisten kann. (Als mich meine geliebte Frau im August von einem Tag auf den anderen verlassen hat, ging gar nichts bei mir mehr. Ich war mitten im Familienurlaub, hab viel Geld rausgehauen, Geld war mir scheiß egal und danach habe ich 2 Jobs absagen müssen, weil ich vor lauter Schmerz und Depression nicht arbeiten konnte).
Somit stand ich plötzlich so hilflos da: Vom Partner und besten Freund getrennt. Finanziell in den Miesen ohne schnelle Sicht auf Besserung. Die Beziehung zur geliebten Frau durch monatelangen Kampf um Trennung/Zusammensein ziemlich kaputt, aber immernoch voller Liebe. Ich hab mir sogar ne Therapeutin gesucht und gehofft sie könne mir aus diesem Tief helfen und mich stark machen diesen Umschwung zu schaffen und die Lebenskrise zu meistern.
Aber wie gesagt....mit jedem Tag stieg in mir die Unsicherheit und die Angst. Die Kinder zu verlieren, weil ich mir maximal eine kleine Wohnung leisten kann, die natürlich nichts im Vergleich zu ihrem schönen Zuhause ist. Ich hatte so Angst, dass sie dann nicht mehr zu mir wollen und sie das Gefühl haben, dass ich sie im Stich lasse, weil ich gehe. Jetzt wo ich das schreibe, breche ich schon wieder vor Schmerz zusammen. Meine Kinder sind doch das Wichtigste! Sie sind doch noch so klein. Was bin ich für eine schlechte Mutter, die sie entweder im Stich lässt oder sie aus ihrem Zuhause reißt, nur weil ich es mit einer Frau versuchen möchte??? Und während es mich innerlich zeriss, schickte mir meine Freundin immer wieder Wohnungsangebote und zeigte und sagte mir immer wieder wie wichtig das für sie wäre. Bei meiner Familie zu leben war für sie keine Option mehr. Und einerseits wollte ich ja auch weg und freute mich auf dieses neue, unbekannte ....aber diese Schuldgefühle..:-(....Sie machte mir auch das Angebot, dass ich zu ihr ziehen solle, nur um endlich "da raus zu kommen". Aber ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass ihr Sohn bei ihr ist, aber meine Kleinen nicht bei mir sein können. Und eine Wohnung wo alle Platz haben und Schule/Kita für die Kids erhalten bleiben, konnte ich mir einfach nicht leisten und ist logistisch auch ziemlich unmöglich. Und so kam es, dass ich innerlich zurückruderte. Wenn ich länger bei ihr war, freute ich mich dann auch wieder auf mein Zuhause. Sie ist ein recht schwieriger Mensch und für mich nach 2 Tagen am Stück auch anstrengend. Ich liebe sie, aber sie macht mich auch wahnsinnig und ich brauche die Ruhephasen, die unsere getrennten Umgebungen ja mit sich brachten. Plötzlich hatte ich auch Angst, dass ich nicht mit ihr zusammenleben kann...Und dann habe ich es ihr gesagt. Habe ihr gesagt, dass ich nicht ausziehen kann. Dass das finanziell nicht möglich ist...und ich irgendwie einfach nicht bereit bin diesen Schritt zu gehen. Damit habe ich sie tief verletzt. Es war doch ihre Bedingung ohne die wir nicht zusammen sein können. Nach schmerzvollem Hin-und Her, dazwischen wieder einige schöne gemeinsame Stunden mit dem besten Sex der Welt und viel Liebe und Geborgenheit....hat sie mich dann doch verlassen. Seit gestern will sie auch keinen Kontakt mehr. Und ich sterbe. Und weiß nicht weiter. Und mit meinem EXPartner/Partner/keineAhnung ist alles wieder wie vorher. Wir haben uns lieb und unternehmen was mit den Kids.....und sind harmonisch....und kommen gemeinsam finaziell klar. ...aber Küsse/Körperkontakt fühlt sich nicht richtig an. Ich mag mit ihm kuscheln, ja, aber platonisch....ich steh doch einfach nur auf sie :-(((((( und somit habe ich meine Liebe verloren....und meine platonische Liebe/Sicherheit zurück.....und ich bin nur noch am heulen. Sehe überall nur sie. Die Sehnsucht frisst mich auf ...und doch kann ich hier einfach nicht weg. Kann diesen Schritt nicht gehen. Hab zuviel Nagst und will ihm und den Kindern das nicht antun. Ich bin so verzweifelt. Seit Jahren lebe ich nun so dahin und bin nicht richtig glücklich. Erst schwärmte ich im Geheimen für eine Frau und steigerte mich so darein, dass sie und die Sehnsucht/die Schwärmerei meinen Alltag bestimmten. Und dann nach kurzem Höhenflug mit meiner - Frau/damals Affäre, wurde es immer schwieriger und anstrengender. Sie ist wie eine Droge für mich. Die Entzugserscheinungen sind grausam und bringen mich fast um. :-(((
Bitte helft mir. Habt ihr einen Rat? Meine Freunde schütteln nur noch mit dem Kopf, haben Mitleid aber niemand kann helfen.

Der Beitrag wurde von Einefrau bearbeitet: 15.Nov.2016 - 11:43
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McLeod
Beitrag 15.Nov.2016 - 12:43
Beitrag #7


mensch.
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ohjehohjeh, liebe Einefrau.

Das liest sich ganz schmerzhaft, zerrissen, eine Ansammlung von so vielen Dingen, da gibt es keinen Hut, der groß genug zu sein scheint, um alles so ganz und gar berücksichtigen zu können.

Ich versuche zu helfen, wie meist mit Fragen. Erst einmal ein paar zu Verständnis, was da konkret Sache ist in Deinem Leben...

- was arbeitest / jobbst Du? Wieviel Geld hast Du ganz für Dich zur Verfügung, welche Verbindlichkeiten für die Kids?
- wenn Du ausziehst, zahlst Du nicht mehr für das Haus, in den Du nicht mehr wohnst, oder? Das war irgendwie kuddelmuddelig...
- was arbeitet der Vater der Kids, welche Möglichkeiten hat er?

Eventuell ist es so, dass das Haus nicht mehr zu halten ist, wenn Du ausziehst und Dein Mietanteil von Haus in Deine eigene Wohnung wandert und Du den Bedarf der Kids anteilig mit-finanzierst. Wenn Ihr bislang das Einkommen für das gemeinsame Leben ziemlich aufgebraucht habt, ist das schlicht physikalisch nicht möglich, aus den Geldscheinen und -stücken durch Magie über Nacht mehr zu machen. Dann ändert sich für alle ein bisschen was im Leben.

Das ist eine harte Sache, ich persönlich sehe es so, dass den Kids das Haus und der Fernseher und die Rollschuhe ziemlich egal sind. Sie wollen Eltern die verlässlich da sind, wenn sie gebraucht werden und denen es grundsätzlich gut geht. Sie wollen nicht, dass ihre Eltern ihretwegen leiden. Ich sage Dir das als Kind eines Elternpaars, das sich um meinetwillen 15 Jahre lang zusammen hielt. Obwohl sie mich nicht mal gefragt haben, habe ich schon als früher Teenager gesagt: "Bitte nicht wegen mir. Ich komm damit schon zurecht und ich werde Euch beide weiter lieben und pendeln... Da findet sich eine Lösung."

Kinder brauchen auch Eltern, die sich um sich selbst kümmern. Von wem sollen sie es sonst lernen? Bzw. was lernen sie vom Durchhalten, Depressivsein, der inneren Abwesenheit, dem Schmerz? Kinder spüren das, sie sind noch nicht so auf Worte fixiert, wenn jemand sagt "ach, alles gut, keine Sorge".

Du schriebst, Du warst bei einer Therapeutin, was ist daraus geworden? Ist der Antrag bei der Krankenkasse nicht durch, wolltest Du irgendwann nicht mehr, hat sie Dir geraten, erstmal andere Wege zu gehen?

Und gibt es Frauenberatung, Wohngruppen mit sozialpädagogischer Begleitung, Eltern- oder Familienhilfe in Deiner Gegend? eigentlich sind überall im Land Träger aktiv, die Frauen und Familien weiterhelfen können. Sie sind nur selten bekannt.

Ich wünsche Dir gute Freundinnen zum Austausch. Und auch hier bist Du mit Gedanken aus schweren Momenten und Fragen zu Lösungsideen, Unterstützung und Erfahrungsaustausch herzlich willkommen. Sag ich mal so, etwas forsch für andere mitsprechend...

(IMG:style_emoticons/default/knuddel.gif)
McLeod
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Einefrau
Beitrag 15.Nov.2016 - 14:05
Beitrag #8


Vorspeisenexpertin
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Hallo Mcleod...
Ich bin Freiberufler...weiß also nie so genau wieviel Aufträge ich im Monat habe. Mein Einkommen ist sehr schwankend, aber auch ganz gut soweit. Vielleicht so zwischen 1000 - 3000 netto im Monat. Je nachdem wieviel ich arbeite. Leider ist meine Branche sehr unbeständig und ich weiß nie so genau ob in 4 Monaten noch Aufträge da sind, oder nicht. Der flexible Job macht mich einerseits frei, da ich meine Arbeitstage ja selbst bestimmen und gestalten kann (meist wochenweise. eine Woche arbeiten, 2 Wochen frei usw.), andererseits aber auch abhängig, falls es mal 2 Monate nicht so läuft...ist bei mir gleich Not angesagt...
Meine Fixkosten sind leider ziemlich hoch und sparen tu ich fast nix. Wäre ich gegangen und hätte die Hausmiete 1:1 gegen eine Wohnungsmiete getauscht, würde es wohl gehen ohne dass ich in große Schwierigkeiten komme, aber die Mieten hier in der Großstadt sind so teuer, dass ich von dem Geld nur furchtbare Wohnungen bekommen hätte. Alleine wohnen, wenns nicht nur eine Einraumbude sein soll, ist ziemlich schwierig hier :-( Ich wollte wenigstenes etwas kleines, schönes haben wo auch die Kinder ein Zimmer hätten, damit ich sie auch bei mir haben kann und nicht immer im alten Haus mit ihnen spielen muss :-(
Und da ist auch schon das nächste Problem: Wenn ich ausziehe und mein Anteil fürs Haus wegfällt, kann mein Partner das Haus nicht mehr alleine unterhalten. Es müsste verkauft werden, die Kinder verlieren ihr Zuhause...und das alles wegen mir :-( Das kann man doch seinen Kindern nicht antun! Und es ist ja auch nicht so, dass wir uns hier streiten und sie unter unserer Partnerschaft leiden...für sie sieht es glaube ich ganz harmonisch aus. Nur....ich leide. Und versuche mich zusammenzureißen. Aber ich komm einfach nicht klar. Es muss sich doch mal irgendwas wirklich richtig anfühlen :-( Allerdings war es auch immer so, wenn ich länger bei ihr war....dann hab ich ihn und seine Art vermisst und ein ziemlich schlechtes Gewissen wegen meines egoistischen Verhaltens gehabt.... Und mich auf mein gewohntes Zuhause gefreut...und .... :-( ach .....man:-(
Meine therapeutin hab ich noch (war ca. 5 x da)...aber ich fühle mich nicht wohl bei ihr. Möchte gerne wechseln. Aber selbst zum Termin machen fehlt mir der antrieb und die Kraft und ich weiß auch nicht wie die mir da helfen sollen:-( Sehe in dieser Verhaltenstherapie irgendwie nicht so den SInn:-(
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Sägefisch
Beitrag 15.Nov.2016 - 17:08
Beitrag #9


Schlaudegen.
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Es scheint da eine Menge zu geben was Du nicht tun willst:

- Eure häusliche Situation verändern
- Fixkosten reduzieren
- Verbindlicher bzw. zusätzlich (angestellt?) arbeiten
- Eine Zeit im Umland wohnen, wo es günstiger ist

Das erste kann ich noch sehr gut verstehen, liesse sich aber durch Punkt 3 lösen. Verstehe ich richtig, dass Du für knapp eine halbe Stelle aufs Jahr gemittelt rund 2000EUR netto monatlich verdienst, und der Vater Deiner Kinder auch ganz gut dasteht? Und Ihr trotzdem nichts spart? Vielleicht ist da mal ein ganz konkretes, im wahrsten Sinne des Wortes berechenbares Thema, in dem sich Deine Lösung versteckt?
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Overlap_
Beitrag 15.Nov.2016 - 21:43
Beitrag #10


Gemüseputzi
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Also ich kann nur zum Thema Kinder etwas sagen.
Ich selbst war kein Trennungskind im eigentlichen Sinne. Meine Mutter lernte während der Ehe mir meinem Vater einen anderen Mann kennen, der sie gut behandelte und mit dem sie scheinbar glücklich war. Die Ehe meiner Eltern war eher trostlos und wohl schon lange "ausgelebt". Damals war ich 13. Ich hab nicht begriffen was eigentlich vor sich ging und für mich brach eine Welt zusammen. Meine Mutter entscheidet sich schließlich wegen uns Kindern ihre "Affäre" aufzugeben. Von da an war sie unglücklich. Heute leben meine Eltern getrennt und ich hätte meiner Mutter so sehr gewünscht, dass sie sich damals nicht so entschieden hätte, sondern ihren Weg gegangen wäre. Auch wenn ich es damals nicht verstanden habe wünschte ich mir heute sie hätte die schönen Jahre mit dem neuen Mann an ihrer Seite verbringen können und ich hätte mich sicher daran gewöhnt.
Irgendwann verstehen die Kinder das sicher und wie McLeod schon geschrieben hat, zuverlässige Eltern und liebe ist wichtiger als jedes große Zimmer und jeder Luxus.
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anni1111
Beitrag 15.Nov.2016 - 21:58
Beitrag #11


Suppenköchin
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Ehrlich gesagt hört sich das alles nur schrecklich an und mir wird klar - SOWAS möchte ich für mich nicht. Alles Friede, Freude, Eierkuchen...ich kann schon einiges nachvollziehen wegen der Kinder. Aber diese Angst davor endlich mal selbstständig zu sein...stattdessen lieber der altbewährte Heimathafen mit allen Bequemlichkeiten.
An der Stelle Deiner Freundin würde ich das Theater auch nicht mehr mitmachen und der totale Kontaktabbruch ist der einzige Weg, dass sie sich befreien kann.
Dass das nun "unschön" für Dich ist....daran bist Du leider selber schuld. Triff Entscheidungen und steh auch dazu! Ich frage mich, was erwartest Du Dir von Deinem Leben?
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Einefrau
Beitrag 16.Nov.2016 - 07:32
Beitrag #12


Vorspeisenexpertin
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Autsch...
Liebe Anni1111 ..hast du Kinder?
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McLeod
Beitrag 16.Nov.2016 - 07:48
Beitrag #13


mensch.
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Liebe Einefrau,

"Schuld" klingt vielleicht hart. Es ist so: Wie Du Dich auch entscheidest, es hat Konsequenzen.

- Du läßt die Wohnsituation so: Du leidest, die Kinder behalten ihre Zimmer, Deine Freundin leidet

- Du läßt die Kinder in dem Glauben, alles sei in Ordnung: Du leidest, die Kinder erleben ein Tabu und das wird sich auswirken später, Deine Freundin leidet

- Du gehst Deinen Weg, alle müssen einmal umziehen, brauchen Zeit, die Veränderung zu verarbeiten, es gibt Aussicht auf selbstbestimmte Balance


Das mit der Therapeutin war gut. Wo die Chemie nicht funkt in den 5 probatorischen Sitzungen, soll es auch nicht weitergehen. Ab zur nächsten. Einen guten Rahmen und Raum finden, in dem Du solche Fragen klären kannst, wie: "Warum macht es mir so extremen Stress, mir einen Umzug für die Kinder vorzustellen?", "Wie kann ich mir genausoviel wert sein, wie meine Kinder es mir sind?", "Welche Alternative kann ich mir erarbeiten zu einem Leben in Verzicht, woher kommt dieses Lebensmodell der Selbstaufopferung, was tut mi gut?"

Was geht in Dir vor, wen Du diese Zeilen liest?
Liebe Grüße
McLeod
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Einefrau
Beitrag 16.Nov.2016 - 08:16
Beitrag #14


Vorspeisenexpertin
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Hallo Sägefisch...
Ja das mit den Finanzen ist so eine Sache... Was für Angestellte netto ist, ist bei mir ja ein bisschen anders . Fixkosten sind zwecks Versicherungen, Rente, Krankenhasse halt so hoch. Hab mich da also mit brutto/netto vielleicht nicht ganz klar ausgedrückt. Es ist so, wie McLeod es formuliert hat:
"Eventuell ist es so, dass das Haus nicht mehr zu halten ist, wenn Du ausziehst und Dein Mietanteil von Haus in Deine eigene Wohnung wandert und Du den Bedarf der Kids anteilig mit-finanzierst. Wenn Ihr bislang das Einkommen für das gemeinsame Leben ziemlich aufgebraucht habt, ist das schlicht physikalisch nicht möglich, aus den Geldscheinen und -stücken durch Magie über Nacht mehr zu machen. Dann ändert sich für alle ein bisschen was im Leben."
Es würde sich für alle etwas ändern und genau das hat mich so abgeschreckt und macht mir wahnsinnige Angst. Ich weiß, dass hier viele mit Spott auf mich schauen, weil ich es nicht schaffe auszubrechen und die scheinbar kleinen Hürden einfach zu nehmen und aus dem "bequemen Heimathafen" (Zitat Anni111) zu schippern.
Vielleicht bin ich einfach zu blöd. Vielleicht ist es auch, weil ich mit Druck nicht so gut umgehen kann und sie mich mit diesem Thema so unter Druck gesetzt hat, dass ich am Ende nicht mehr wusste, ob das wirklich meine Entscheidung ist...und dann hab ich wieder alles in Frage gestellt. Und ich hatte so Angst, weil sie mich in der Vergangenheit ja spätestens alle 3 Monate verlassen hat. Dann großes Drama, dann Versöhnung....Diese On/Off Geschichte hat uns beide wahnsinnig Nerven und Kraft gekostet und auf meiner Seite auch Vertrauen ...alles hinschmeißen für jemand, der nie wirklich sicher bei mir war, wo ich immer Angst hatte, dass sie mir morgen wieder schreibt, dass alles doch nicht so ist und sie unglücklich ist etc...:-( Natürlich ist es auch meine Schuld, dass das überhaupt so weit gekommen ist.
Was ich vom Leben will....? Ich weiß es nicht mehr. Vielleicht..., dass die Schmerzen aufhören und die Ruhe zurückkommt. Ich will, dass meine Kinder glücklich sind. Und ich möchte lieben und geliebt werden.

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Einefrau
Beitrag 16.Nov.2016 - 08:30
Beitrag #15


Vorspeisenexpertin
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Liebe McLeod..
"Liebe Einefrau,

"Schuld" klingt vielleicht hart. Es ist so: Wie Du Dich auch entscheidest, es hat Konsequenzen.

- Du läßt die Wohnsituation so: Du leidest, die Kinder behalten ihre Zimmer, Deine Freundin leidet

- Du läßt die Kinder in dem Glauben, alles sei in Ordnung: Du leidest, die Kinder erleben ein Tabu und das wird sich auswirken später, Deine Freundin leidet

- Du gehst Deinen Weg, alle müssen einmal umziehen, brauchen Zeit, die Veränderung zu verarbeiten, es gibt Aussicht auf selbstbestimmte Balance
----------------------------------
Wie es mir geht, wenn ich das lese? Ich heule...
Diese Aussicht auf selbstbestimmte Balance...ich weiß nicht wie das aussehen soll:-( Die letzten 12 Jahre habe ich mit diesem Mann verbracht und hab ihn wahnsinnig lieb. Er weiß auch nicht mehr was er mit mir machen soll und ich tu ihm weh mit meiner Deprimiertheit und dieser Liebe zu dieser Frau. Trotzdem will er an mir festhalten, ihn ganz zu verlassen ist für ihn das Schlimmste, natürlich auch wegen dem finanziellen/wohnlichen Desaster was das mit sich ziehen würde.
Aber ja....egal wie es ist...ich leide! Und das ist langsam alles andere als gesund. Kann keine Freude mehr empfinden und weiß nicht wann ich das letzte Mal wirklich richtig glücklich war. (natürlich bis auf die Momentaufnahmen in ihren Armen).
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Engeljess
Beitrag 16.Nov.2016 - 08:45
Beitrag #16


Gut durch
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Guten Morgen Einefrau,

in erster linie, ich habe dein Thread gelesen und muss dir sagen, ich bespotte dich, deine Ansicht oder deine Entscheidung überhaubt NICHT.
Es ist immerhin dein Leben, deine Entscheidung und deine grossen Sorgen die dich so stark beschäftigen, das du dein Weg nicht siehst oder Sehen kannst.
Viele deiner Gedankengänge kann ich nachvollziehen.
Das du dir auch Hilfe geholt hast finde ich sehr gut, wie auch schon hier erwähnt worden ist, das eine Therapeutin gesucht wird, wo die Chemie zwischen Euch stimmt, wäre Ratsam und für dich auch eine Hilfestellung um mit den Druck umzugehen. Das du irgendwann wieder zur Ruhe kommen kannst ggf. Deine Sorgen, Gedanken einsortieren um dein Weg zu finden und zu gehen.
Es sind hier in deinen Thread viele gute Zeilen, was dir helfen kann.
Schaue nicht auf die für dich negative Zeilen.
Einefrau, mit gefällt dein letzter Absatz sehr gut.

Dir viel kraft, das du für dich dein Weg findest.

Grüsse Engeljess

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Lumar
Beitrag 16.Nov.2016 - 09:10
Beitrag #17


Gut durch
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Liebe Einefrau,

die Entscheidung, sein Leben einmal auf den Kopf zu stellen, ist leider nicht so einfach zu treffen wie "was zieh ich heute an" (und selbst diese Entscheidung kann mich an manchen Tagen überforden). Dass da so viele Faktoren und Gefühle eine Rolle spielen, verstehe ich nur zu gut.
Als ich mich das erste Mal in eine Frau verliebte, war ich noch in einer Beziehung mit einem Mann. Ich fühlte für ihn schon lange auch nur noch Freundschaft. Es gab damals für mich viele gute Gründe, bei ihm zu bleiben - gerade auch wegen der Aussicht auf ein finanziell sorgloses Leben. Ich möchte hier aber jetzt gar nicht lange meine Geschichte erzählen, nur so viel: trotz großer Angst, voraussehbaren finanziellen Problemen und dem Unverständnis mancher Personen in meinem Umfeld, habe ich damals den Schritt gewagt...und zwar bevor ich wusste, ob aus ihr und mir überhaupt jemals etwas wird. Ich fand es meinem damaligen Partner gegenüber unfair, erst "auszuprobiern" und bei scheitern oder nicht gefallen auf ihn zurückzugreifen. Ich musste hier eine grundlegende Entscheidung treffen.
Was ich damit sagen will, ist, triff deine Entscheidung (wie auch immer sie ausfällt, ich werte nicht und kann vieles nachvollziehen) für dich und nicht in Abhängigkeit von "und was ist, wenn sie mich in 3 Monaten doch verlässt"...
Versuche dir klar zu machen, was du willst. Wenn du bei ihm bleiben willst, tu das! Wenn du dich trennen und lesbisch leben (ob mit ihr oder mal einer anderen Frau) willst, tu das!
Ich verstehe sehr gut, dass Kinder eine zusätzliche Hürde sind. Ich habe selbst keine, kann dir aber aus meinem Bekanntenkreis und beruflichen Umfeld nur versichern, was hier auch schon geschrieben wurde: Kinder sind sehr sensibel und spüren sehr wohl, wenn bei den Eltern etwas nicht stimmt und sie ihnen etwas vormachen. Auf Dauer ist für Kinder eine Lüge und unzufriedene/ unglückliche Eltern schlimmer, als materiell vielleicht etwas zurückstecken zu müssen. Liebe und für die Kinder als Eltern da zu sein, ist viel wichtiger, als "krampfhaft" etwas aufrecht zu erhalten, das es so nicht mehr gibt.

Ich wünsche die ganz viel Mut, für dich die richtige Entscheidung zu treffen. Auch wenn es immer leichter gesagt als getan ist, du stehst an erster Stelle, es ist dein Leben, um das es hier geht. Auch als Mutter, darf man an sich denken, ohne gleich eine "Rabenmutter" zu sein.

Ganz liebe und stärkende Grüße
Lumar
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kröpi
Beitrag 16.Nov.2016 - 09:31
Beitrag #18


Naschkatze
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Liebe einefrau,
ich kann ganz gut verstehen, was Du durchmachst. Ich habe mich auch von einem Mann getrennt, mit dem ich vor unserer Beziehung schon seit der Pubertät gut befreundet war (und es jetzt auch immer noch bin). Meine Kinder waren zu dem Zeitpunkt 7 und 3 Jahre alt und unsere Miete für das Reihenhaus konnte mein Mann nach meinem Auszug nicht aufbringen, somit haben wir mit meiner Entscheidung darauf verzichten müssen. Es war für mich sogar noch schmerzhafter als für meinen ex, ich hatte das Haus damals ausgesucht und für mich war es gewesen, als sei ich zum ersten Mal in einem Zuhause angekommen. Als alles raus war und ich auf die Abnahme durch den Vermieter wartete, brach ich im Badezimmer zusammen und saß heulend auf den Fliesen. Ich glaubte wirklich, ich würde vor Schmerz sterben müssen und könnte nie wieder glücklich sein, und dass, obwohl es doch MEINE Initiative gewesen war.
Und zudem hatte ich auch noch meinen Mann und vor allem meine Kinder unglücklich gemacht und Ihnen ihres Nestes beraubt.
Es klingt immer so einfach, dieses "ich finde mich jetzt in ein neues Leben und werde da glücklich". Das geht nicht ohne Schmerz, ohne Trauer, ohne Verletzung, auch eigene.

Anders in meinem Fall war das Verhalten meiner Freundin. Sie war es, die mich bremste. Die sagte, ich solle nichts überstürzen. Ich hätte sofort meine Koffer gepackt - sie sagte, ich solle nichts überstürzen, sondern ein Schritt nach dem anderen machen, damit alle meinen Weg auch mitgehen können. Nicht jeder kommtin der gleichen Geschwindigkeit voran. Aber wenn ich möchte, dass alle heile ankommen, dann muss ich Rücksicht nehmen. Ich war damals wütend darüber, dachte, sie liebe mich nicht genug und will mpich eigentlich nicht. Ich glaube, nein weiß, jetzt aber, dass sie recht hatte. Und ich denke, Deine Freundin könnte auch spüren, wie schmerzhaft es gerade ist für Dich und wie es Dich zerreißt - da noch Bedingungen zu stellen, bringt Dich noch mehr unter Druck, und unter Druck handelt man selten reflektiert. Und wenn der einzige Weg mit Dir nur gehbar ist, wenn Du jetzt ausziehst, dann passen Eure Wege gerade einfach nicht zusammen.
Vielleicht glaubst Du im Moment, der Schmerz ist zu groß, als dass das neue Leben ihn mildern könnte, ihn tragbar machen könnte. Vielleicht macht Dir das Angst. Und mir hat es damals tatsächlich sehr weh getan.
Aber meine Kinder zum Beispiel können sich kaum an das Kinderzimmer erinnern, dem ich damals so viel Bedeutung zugemessen habe. Sie haben zwei Eltern, die sie unterstützen und lieben. Und das hatte sich durch die Trennung nicht geändert. Sie mussten sich in meiner kleinen Wohnung ein Zimmer teilen, ich schlief im Wohnzimmer auf der Couch. Bei ihrem Vater schliefen alle drei lange in einem Raum, er hatte nur eine Einraumwohnung. Und das nach Reihenhaus über drei Etagen! + Keller mit Toberaum.
Aber: in der Enge fühlten sie sich geborgen und den Luxus brauchten sie offensichtlich gar nicht. Jetzt ist das erste Kind schon keins mehr, sondern erwachsen und irgendwo in der Welt, aber einen nachweislichen Schaden (mehr als wir alle einen haben) haben sie nicht. Im Gegenteil- sie kommen augenscheinlich ziemlich gut durch ihr Leben soweit. Vielleicht hilft das ein bisschen?
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McLeod
Beitrag 16.Nov.2016 - 09:52
Beitrag #19


mensch.
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Einefrau
Beitrag 16.Nov.2016 - 10:09
Beitrag #20


Vorspeisenexpertin
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Liebe Kröpi...
danke dir. ja das hilft. und wenn ich sowas höre, dann gibt es wieder momente wo ich mir denke: *ja, na klar! reiß dich zusammen und zieh das durch. alles wird gut." in meinem freundeskreis hat nur eine etwas vergleichbares erlebt und sich auch jahrelang wegen der kinder gesträubt. und dann ist sie ausgezogen und die kinder sind beim vater gebleieben und angeblich geht es allen gut damit...
im grunde weiß ich ja auch, dass luxus nicht alles ist. ich bin als kind auch aufgewachsen und hatte alles...aber fernab des hauses und finanzieller sorglosigkeit war ich eigentlich immer nur stolz auf meine eltern, meine tolle familie. weil alle immer so viel gelacht und gefeiert haben und einfach glücklich waren. und später als sie sich getrennt haben, war es ok für mich. ich war ihnen dankbar für die tolle kindheit und wollte aber auch unbedingt dass beide glücklich sind und neue partner finden.
und trotzdem hab ich so riesige schuldgefühle und es macht mich fertig wie "er" so lieb zu mir ist, so verständnissvoll und ich ihm sozusagen dafür in den arsch treten soll.

dazu kommt, dass meine mutter wohl etwas ähnliches erlebt hat. sie erzählte es mir vor ein paar monaten, als ich vor liebeskummer nicht mehr klar kam: etwa in dem gleichen alter wie ich, auch 2 kinder - in dem gleichen alter wie meine. sie meint sie hat auch wahnsinnig gelitten (war in einen anderen Mann verliebt) und ist daran fast zugrunde gegangen .... und sie wollte nicht weg wegen uns kindern und ist geblieben. und nach der trennung von dem geliebten ist die beziehung zu meinen vater wohl erst richtig aufgeblüht und war dann schöner als je zuvor. und wie gesagt....ich hab meine eltern von grundschule - ca. 23 Jahre als wahnsinnig glücklich empfunden . (Die Trennung war dann nicht wegen fehlender Liebe, sondern wegen anderen Dingen, die ich hier nicht nennen möchte).

Vielleicht tue ich mich auch wegen dieser Geschichte plötzlich so schwer. Mitte August trennte ich mich von meinem Partner und ging auf Wohnungssuche. Und ich hab diese Entscheidung auch allen nahestehenden Leuten (außer meinen Kindern) mitgeteilt. Ich war mir so sicher.... Und jetzt bin ich wütend und erleichtert zugleich, dass ich den Schritt nicht geschafft haben. Ich fühle mich schon so schizophren, dass ich nur noch heulend im Bett bleiben möchte. ich verstehe mich ja selbst nicht :-( wie sollten es dann andere tun?

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