... oder empfinde nur ich das so?
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011-03/amsterdam-homosexualitaet-ehe
http://www.zeit.de/2011/05/Judentum?page=1
Nein, es gab in einigen europäischen Staaten in den letzten Jahren einen ziemlichen Rechtsruck. Vielleicht erklärt das auch das enorme Wahlergebnis der Grünen neulich - eine Art erschrockene Trotzreaktion, nicht nur gegen schwarz-gelb.
Ich glaube, dass die aktuelle Wirtschaftslage, ähnlich der Deutschlands in den 20er Jahren, die Chancen nationalistischen Gedankenguts stärkt: alles ist voller unverständlicher Dinge, und überall lauert Gefahr - für die Gesundheit, für die Natur, für den eigenen Job, für die Familie, für die Versorgung im Alter.
Wer anders ist, könnte eine Gefahr darstellen. Wer Teil einer wachsenden Community ist, der man selbst nicht angehört, wird demnächst mehr Unterstützung finden als man selbst.
Da haben es die, die sich gegen diese Communities zusammenrotten wollen, viel einfacher, offene Ohren für ihren Blödsinn zu finden.
Danke Deidre für die guten Hinweise.
Antisemitismus ist nach 1945 einfach nicht mehr als "political correct" im bürgerlichen Lager angesehen worden.
Was nichts daran ändert, dass die Leute ihre privaten Vorurteile weiterhin pflegen und verbreiten, alle Juden könnten per se gut mit Geld umgehen, seien reich usw.
Auch alle Meinungen gegen Israel werden per se Juden in irgendwelchen Ländern angelastet.
Niemand kommt auf die Idee allen Katholiken die Versäumnisse des Vatikans in Bezug auf Kindesmissbrauch und Nazikollaboration anzulasten.
Die Liberalität in Bezug auf andere Gruppen gilt immer nur so lange, wie sich eine selbsternannte Mehrheit sicher fühlt in dem Staat und in gewissen finanziellen Polstern. Sozialpolster sind in den letzten Jahren zunehmend abgebaut, der Kapitalismus nimmt zu. Eine Umweltbedrohung jagt die nächste. Woher sollen die Leute also die Sicherheit haben, wenn nicht in sich selbst. Da bietet es sich an, seine Ängste wieder auf Nicht-Mainstream-Gruppen zu projektieren.
Ziemlich schmaler Einstiegspost.
Was genau möchtest Du denn an den Artikeln diskutieren? Die blosse Existenz solcher Ansichten dürfte ja nichts spektakulär neues sein.
Parallelen wozu? Zwischen den beiden erwähnten Phänomenen?
In den Artikeln geht es ja auch darum, dass bestimmte Minderheiten einen Konflikt mit anderen ebensolchen erleben, es also nicht mehr exclusiv um die angeblich aggressive Mehrheit geht. War es das was Dir auffiel?
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