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> Der Aufschrei des Lebens, selbstgeschriebener Text
marie87
Beitrag 04.Dec.2008 - 15:12
Beitrag #1


Suppenköchin
*******

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Der Aufschrei des Lebens

Blaues, künstliches Licht, gemischt mit dem Schein der entzündeten Kerzen durchflutete den Raum.
Ich spürte Verlangen. Ich wusste nicht, woher es kam, aber es war eindeutig da, dieses Gefühl.
Ich ging zum Regal und holte eine kleine Schachtel. Langsam öffnete ich sie. Ich betrachtete den Inhalt und musste unwillkürlich lächeln. Da waren sie. Nur noch fünf Stück.
Vorsichtig, nur mit den Fingerspitzen, holte ich eine heraus. Ich hielt sie ganz dicht an meine Nase und machte einen tiefen Atemzug. Noch rang ich mit mir, ob das das war, was ich wirklich wollte, ob das das Richtige war.
Dann nahm ich sie zwischen meine Finger und sie fühlte sich so gut an. Ich setzte sie zwischen meine Lippen und brachte sie mit einem tiefen, belebendem Zug zum Glühen.
Ja, das war gut und schön. Ich genoss es. Die ersten drei, vier Züge waren immer am besten.
Beim fünften schloss ich die Augen und sog noch stärker an ihr. Ich pustete aus und öffnete die Augen. Dieser Zug war viel schärfer, viel beißender, als die vorherigen, und tat auf der Zunge weh. Das war unangenehm.
Plötzlich vernahm ich ein leises erschrockenes Seufzen und Stöhnen. Als ich danach lauschte, kam es mir vor, als ob es von den Zellen meiner schmerzenden Zunge kommen würde. Ich lauschte weiter, bis es so laut wurde, dass es unüberhörbar war. Es wurden immer mehr Zellen und das Seufzen und Stöhnen verwandelte sich schnell in einen unglaublichen Aufschrei!
Der Todesschrei wurde immer lauter. Immer mehr Zellen meines ganzen Körpers schlossen sich an und begannen um ihr Leben zu schreien. Sie schrien in einem einzigen, entsetzlichen Chor.

"Schluss jetzt!" schrie ich zurück. Ich schüttelte mit dem Kopf, um dieses Hirngespinst loszuwerden. Stille war wieder eingetreten. Ja, so war es viel besser. Stille.

Die nächsten Züge waren fahde und schnell. Den allerletzten, den bei dem man bereits die glühende Wärme an seinen Lippen spürt, mochte ich sowieso noch nie.
Ich zerdrückte sie in ihrer Asche und räumte alles weg.
"So, das war's." dachte ich und ging zurück an die Arbeit.
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