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Die gute alte Küche - in neuem Gewand _ Unigeflüster _ Die Qual der Wahl

Geschrieben von: Schräubchen am 06.Jul.2012 - 13:54

Hallo ihr Lieben,

ich wende mich einfach mal an euch, denn irgendwie komme ich selbst grade nicht weiter.
Nachdem ich nun mein Abitur in der Tasche habe, steht ein Studium an. Lehramt fürs Berufskolleg soll es
werden. Deutsch steht wohl fest, obwohl ich weiß, dass das viele studieren.
Problematisch ist vielmehr die Wahl des zweiten Faches. Da schwanke ich zwischen zwei Fächern bzw. zwischen
Herz und Verstand.

Auf der einen Seite würde ich gern kath. Religionslehre studieren, da ich selbst stark in meiner Gemeinde aktiv bin
und ich irgendwie fühle, dass es das richtige wäre.
Auf der anderen Seite ist da Mathematik. Auch das Fach hab ich immer gern gemacht und die Einstellungschancen liegen
hier viel höher, jedoch hab ich mir gestern eine Vorlesung angesehen und bin so überhaupt nicht klar gekommen.

Jetzt weiß ich nicht wirklich was ich tun soll. Die meisten raten mir Mathematik zu nehmen, jedoch bin ich mir nicht
sicher, ob ich mich da wirklich wohl fühlen würde. Auf der anderen Seite ist da eben der Aspekt der Einstellungschancen.

Vielleicht hab ihr ja einen Rat für mich :-)

Liebe Grüße
Schräubchen

Geschrieben von: junisonne am 06.Jul.2012 - 15:34

ZITAT(Schräubchen @ 06.Jul.2012 - 14:54) *
Hallo ihr Lieben,

ich wende mich einfach mal an euch, denn irgendwie komme ich selbst grade nicht weiter.
Nachdem ich nun mein Abitur in der Tasche habe, steht ein Studium an. Lehramt fürs Berufskolleg soll es
werden. Deutsch steht wohl fest, obwohl ich weiß, dass das viele studieren.
Problematisch ist vielmehr die Wahl des zweiten Faches. Da schwanke ich zwischen zwei Fächern bzw. zwischen
Herz und Verstand.

Auf der einen Seite würde ich gern kath. Religionslehre studieren, da ich selbst stark in meiner Gemeinde aktiv bin
und ich irgendwie fühle, dass es das richtige wäre.
Auf der anderen Seite ist da Mathematik. Auch das Fach hab ich immer gern gemacht und die Einstellungschancen liegen
hier viel höher, jedoch hab ich mir gestern eine Vorlesung angesehen und bin so überhaupt nicht klar gekommen.

Jetzt weiß ich nicht wirklich was ich tun soll. Die meisten raten mir Mathematik zu nehmen, jedoch bin ich mir nicht
sicher, ob ich mich da wirklich wohl fühlen würde. Auf der anderen Seite ist da eben der Aspekt der Einstellungschancen.

Vielleicht hab ihr ja einen Rat für mich :-)

Liebe Grüße
Schräubchen


Hallo Schräubchen,

hier schreibt eine zukünftige Kollegin, die inzwischen 10 Berufsjahre auf dem Buckel hat.

Ich habe mein zweites Fach während des Studiums nochmal gewechselt, weil ich gemerkt habe, dass meine Erstwahl für mich so gar nicht zum Studieren war, auch wenn meine Einstellungschancen damit besser gewesen wären. Ich hatte im entscheidenen Zeitpunkt dann aber auch Glück und habe mit meiner "Zweitwahl" - damals nicht mehr sooo gefragt, eine (tolle!) Stelle bekommen.

Leider gibt es keine verbindlichen Aussagen, zu welcher Zeit welche Fächer benötigt werden. Schwuups ist ein neuer Erlass da und auf einmal soll überall kath. Religion unterrichtet werden...

So ganz nebenbei mal Respekt für die Auswahl "Mathematik" rolleyes.gif

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass das Studienfach schon passen sollte. Nur aus Gründen der evtl. besseren Einstellungschancen zu studieren, um dann sein lebenlang keinen Spaß am Fach zu haben....ist auch keine Lösung.
Ich frage mich gerade, ob alle Kolleginnen sich ihre Fächer, so wie sie sie jetzt so unterrichten, auch vorgestellt haben. Damit will ich sagen, dass manches sich sowieso ganz anders entwickelt, als man es zu Beginn des Studiums denkt.

Ich weiß nicht, ob ich Dir mit diesem Statement weiterhelfen kann. Ein bisschen klingt wohl durch: höre auf Dein Bauchgefühl, so lange Du den Verstand nicht völlig abschaltest.
unsure.gif

Geschrieben von: miriam am 06.Jul.2012 - 15:47

Wenn ich Du wäre und sie mir denn liegen würde, würde ich definitiv Mathematik wählen!

Und zwar ganz einfach deshalb weil der Katholizismus, harmlos ausgedrückt, so gar nichts übrig hat für gleichgeschlechtliches Leben und Lieben. Wenn ich mich gewaltig verbiegen würde könnte ich mich unter solchen Umständen vielleicht noch dazu durchringen in einer Gemeinde aktiv zu sein und zwar in der (zumindest momentan Angesichts der starren Hatung des Vatikans zu diesem und anderen, wichtigen Themen ziemlich vagen) Hoffnung, daß die Römisch-Katholische Kirche irgendwann (?) ihre menschenverachtende Haltung gegen homos*xuelle Leute und Lebensweisen aufgibt und weil ich als Idealistin vielleicht das Gefühl hätte, diesbezüglich wenigstens im Kleinen etwas bewegen zu können.

Ganz anders sähe das jedoch aus wenn ich einen solchen Glauben und die damit verbundenen Werte vermitteln müßte, einen Glauben, der meine Lebensweise schlichtweg als Sünde betrachtet. Um es auf den Punkt zu bringen: ich hätte den Kindern/Jugendlichen beizubringen, daß solche Menschen wie ich laut der katholischen Glaubenslehre Sünder und 'Gott ein Greuel' sind und möglicherweise sogar in die Hölle kommen und das, pardon, wäre für mich vollkommen inakzeptabel!

Außerdem würdest Du mit einer solchen Fächerkombination doch wahrscheinlich an einer Schule mit katholischer Trägerschaft unterrichten. Nun weiß ich zwar nicht, wie an derartigen Schulen damit umgegangen wird wenn herauskommt, daß ein/e LehrerIn homos*xuell is, wohl aber, daß gelebte Homos*xualität in vielen katholischen Einrichtungen ein Kündigungsgrund ist (wenn ich mich recht erinnere, gab es da gerade in jüngster Zeit wieder die Kündigung einer lesbischen Erzieherin), gegen den weltliche Gerichte nicht das Geringste ausrichten können.
Wenn ich Du wäre und trotz aller oben aufgeführter Gründe trotzdem noch katholische Religionslehre studieren wollte, würde ich mich diesbezüglich vorab gründlich informieren denn für mich wäre es, um im Bilde zu bleiben, schlichtweg die Hölle, wenn ich einen wesentlichen Teil dessen, was mich und mein Leben ausmacht, verstecken und ständig Angst vor Entdeckung haben müßte.

Was mich übrigens brennend interessieren würde: bist Du in Deiner Gemeinde geoutet?

Gruß, Miriam

Geschrieben von: Schräubchen am 06.Jul.2012 - 17:39

Erstmal vielen Dank für eure Antworten. flowers.gif

@ Junisonne: Ich glaube auch, dass das Studienfach zu einem passen sollte. Ich mache Mathe gern, kämpfe mich aber da meistens eher durch. Und dabei sprechen wir erstmal "nur" von der Schulmathematik, nicht vom Studium. Das soll viel schwieriger sein.
Ich bin gelernte Erzieherin und als ich mich für den Beruf entschieden habe, wurde mir auch von allen Seiten abgeraten, weil es Erzieherinnen wie Sand am Meer geben würde. Letztendlich habe ich dann sofort nach meinem Abschluss eine Festanstellung bekommen. In einer kath. Einrichtung.

Somit komme ich zu dir Miriam:
Für kath. Einrichtungen zu arbeiten ist als homos*exuller Mensch sicher nicht einfach, aber das kenn ich breits. Geoutet bin ich in der Gemeinde offiziell nicht, aber im Prinzip ist es ein offenes Geheimnis. Was das betrifft ist irgendwie alles grade im Wandel in meinem Leben. Habe mich gestern mal eben so nebenbei bei meiner Familie geoutet und positive Rückmeldung bekommen bounce.gif.

Der Katholizismus ist sicher keine "leichte" Religion, aber man kann die Bibel wörtlich nehmen, oder man kann sie ernst nehmen (keine Ahnung wer das mal gesagt hat, aber ich finde es sehr passend).
Außerdem bin ich der Ansicht, dass man selbst etwas bewegen muss, wenn man etwas verändert haben will. Sowas ist fast nie leicht, dessen bin ich mir durchaus bewusst. Aber die meisten Schulen hier in der Gegend haben keine kofessionsgebunde Träger. Somit wäre ich auch als Religionslehrerin nicht der Kirche unterstellt, sondern dem Land und da ist Diskriminierung von Gesetz wegen bekanntlich verboten.

Noch hab ich ja ein paar Tage darüber nachzudenken, aber es ist schön noch andere Sichtweisen zu lesen. Vielen Dank dafür!!!

Geschrieben von: svan am 06.Jul.2012 - 21:38

Es stimmt nicht ganz, dass Du nur dem Land unterstellt bist, Du brauchst auch einen Extrakurs bei der Kirche, um die kirchliche Missio zu bekommen und wirst da noch mal durchleuchtet. Dann bekommst Du die Mission einen Extraschein der Kirche und ein Stempel vom örtlichen Priesteramt.
Mal abgesehen davon, dass ich auch keine Anhängerin der kath. Kirche bin und dies für eine frauenfeindliche Vereinigung halte.
Wenn Du Dich in Mathe schon jetzt durchkämpfen musstest, so kann ich Dir nicht zu einem Studium raten, da es doch erheblich höhere Anforderungen stellt als in der Schule.

Geschrieben von: junisonne am 06.Jul.2012 - 21:42

Ich persönlich freue mich als evangelische Lesbe über jede(n), der die katholische Kirche auf Vorderfrau, in diesem Fall ist Vordermann evtl. sogar das bessere Wort roetel.gif bringt.

Und wirklich: es gibt in der evangelischen wie in der katholischen Kirche Menschen, die liberal und aufgeschlossen sind, und intensiv nach Veränderungen streben. Das sollte bei allgemeinen Stellungnahmen ruhig berücksichtigt werden.

Nur weil die Bundesrepublik Deutschland, federführend unter Frau Merkel für den Fiskalpakt ist, bin ich es evtl. nicht. Und das heißt nicht, dass ich deswegen nicht Deutsche bleibe.

Allerdings muss ich sagen, dass es evtl. tatsächlich Vorschriften der Altherren-Liga für die Vocatio gibt, die Du vorher prüfen solltest.


Geschrieben von: kahikatea am 06.Jul.2012 - 22:33

Dass sich aktuelle Einstellungschancen wieder ändern können, bis Du fertig bist, ist eine Sache. Aber auch die jetzigen Studienbedingungen spielen in Deinem späteren Berufsalltag nicht mehr unbedingt eine Rolle. Insofern würde ich dazu neigen, Fächer zu wählen, bei denen ich mir den Berufsalltag auf lange Sicht am besten vorstellen kann - zumindest so lange das Studium nicht unschaffbar wirkt. Ich selbst bin mal (wegen der Überlegung, wo ich mich beruflich langfristig vorstellen kann) von einem Fach mit praktisch sicheren Anstellungschancen in eines mit sehr unsicheren Aussichten gewechselt, und bin immer noch froh, dass ich so entschieden habe.

War die abschreckende Mathe-Vorlesung, die Du gehört hast, eigentlich eine für Berufskolleg-Lehramt, oder womöglich eine für angehende (BSc/MSc/Diplom-)Mathestudierende? Zumindest in der Zeit, in der ich mal Mathe studiert hatte, waren schon die Unterschiede zwischen verschiedenen Mathe-Lehramt-Studienrichtungen und damit zwischen den Vorlesungen sehr gross. Eine unverständliche Vorlesung für angehende Mathematiker(innen) sollte vielleicht nicht gleich vom Berufskolleg-Lehramt abschrecken.

In meiner Schulzeit hatte ich auch mal eine Mathe-Lehrerin, die vermutlich gerade deshalb so gut erklären konnte, weil ihr das Fach, wie sie sogar selbst sagte, ursprünglich überhaupt nicht leicht gefallen war, aber sie eben interessierte.

Was Religion angeht: Dein Zitat...

ZITAT(Schräubchen @ 06.Jul.2012 - 18:39) *
man kann die Bibel wörtlich nehmen, oder man kann sie ernst nehmen

...finde ich sehr sympathisch. Allerdings wäre ich bei der römisch-katholischen Kirche schon vorsichtig. Beim Erzbistum Köln stehen beispielsweise Kriterien für die zum Erteilen von Religionsunterricht erforderliche http://www.erzbistum-koeln.de/schule-hochschule/religionspaedagogik/kb/mc.html, unter anderem "Ein eheähnliches Zusammenleben ohne kirchliche Trauung ist mit der Lehre der Kirche nicht vereinbar." Das dürfte landläufig wohl eher "harmloser" sein als eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft... Es steht dort auch, dass die Missio canonica auf Lebenszeit gilt, "wenn nicht Hinderungsgründe in der Lebensführung entgegenstehen." In diesem http://www.derwesten.de/politik/campus-karriere/was-die-katholische-kirche-von-ihren-religionslehrern-verlangt-id2307548.html finden sich auch noch einige Gedanken zur Frage, wie angreifbar man sich machen kann, wenn die eigene "Lebensführung" von offiziellen römisch-katholischen Positionen abweicht.

Könntest Du evtl. mehr als zwei Fächer studieren - z.B. Religion aus Überzeugung, aber neben Deutsch auch Mathe oder ein anderes Fach als Absicherung, falls es mit Religions-Unterricht schwierig würde?

Edit: Link und Tippfehler korrigiert - es war wohl zu spät gestern...

Geschrieben von: Schräubchen am 08.Jul.2012 - 17:17

Ich wusste, dass ich hier bei euch gut aufgehoben bin biggrin.gif

Mein persönlicher Lebensstil entspricht sicher nicht den Lehren der kath. Kirche, das ist auch der Grund, warum ich mich nicht sofort dafür entschieden habe, sondern schwanke und unsicher bin ob dies das richtige für mich ist.
Mittlerweile hab ich auch das Fach Politik in meine Überlegungen einbezogen. Ich selbst bin politisch zwar nicht wirklich engagiert, halte es aber für ein wichtiges Schulfach mit dem ich mich sicher identifizieren könnte. Dabei ist das Problem, dass dieses Fach im Bereich des Berufskollegs kombiniert mit Wirtschaftswissenschaften ist, ein Fach das ich bereits in der Schule hatte und zu meinen schwächsten zählte, im Gegensatz zu Mathe.

Die Vorlesung die ich besucht hatte, war für alle Schulformen gedacht, so stand es jedenfalls im Aushang. Es ging um die Arithmetik, also wirklich grundlegende Dinge. Aber vielleicht ist es auch einfach nur so, dass ich den lockeren Mathematikunterricht aus der Schule kenne und mich erstmal an den Ton der Universität gewöhnen muss.
Notfalls ist es auch noch möglich das Studienfach nach dem ersten Semester zu wechseln, da hab ich mich nach erkundigt.

Auf jeden Fall danke ich euch für eure Anregungen und eure Sichtweisen denn im Moment prasselt so vieles auf mich ein, dass ich gar nicht alles selbst im Blick haben kann. Dafür ein herzliches Dankeschön flowers.gif

Geschrieben von: Schräubchen am 28.Nov.2012 - 12:13

Mal ein kurzes Update der aktuellen Situation.

Nachdem ich lange hin und her überlegt habe, welche Fächer ich nun studieren soll, habe ich mich letztenendes für Deutsch und Religion entschieden. Allerdings habe ich vorher einen Vorkurs in Mathematik besucht und festgestellt, dass das nichts für mich ist. Blieb noch Politik. Dazu habe ich die studentische Beratungsstelle aufgesucht und dort mit Studenten über ihre Erfahrungen gesprochen. Das war sehr hilfreich, denn es zeigte mir, dass mir das Studium hierzu zu wirtschaftsmäßig aufgestellt ist.

Jetzt also Deutsch und Religion und ich muss sagen, dass ich mich nach anfänglichen Schwierigkeiten langsam eingewöhne. Die Fächer sind interessant, auch wenn ich nicht alles verstehe, vor allem in Deutsch.
Schwierigkeiten hab ich allerdings im Bereich des zwischenmenschlichen. Ich weiß nicht, wie ich das anders ausdrücken soll. Es ist einfach wahnsinnig schwierig andere Studenten/Studentinnen kennenzulernen. Die meisten tauchen immer in Gruppen auf oder sind sosehr mit ihren neumodischen Handys beschäftigt, dass sie für eine Unterhaltung gar keine Zeit haben. Ich glaube, was das betrifft gehöre ich einfach einer anderen Generation an. Immerhin treffe ich mich Montags mit ein paar alten Klassenkameradinnen zum Frühstück. Das ist immer sehr schön und eine art Lichtblick in der Woche. Ansonsten nutze ich die Zeit zwischen den Vorlesungen um Hausaufgaben zu machen, Protokolle zu schreiben oder die Bibliothek zu besuchen. So brauche ich kaum noch was zu Hause machen, was auch von Vorteil ist.

Soweit das Neueste von dieser Stelle aus.

Geschrieben von: svan am 28.Nov.2012 - 19:25

Ich finde es nett, dass Du uns informierst.
Religion ist ein Superfach und so wichtig.
Gibt es da keine Studentengemeinde?
Bei uns an der Uni gab es da eigentlich besonders nette Menschen in den verschiedenen theologischen Richtungen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg.

Geschrieben von: Schräubchen am 30.Nov.2012 - 15:28

ZITAT(svan @ 28.Nov.2012 - 19:25) *
Ich finde es nett, dass Du uns informierst.
Religion ist ein Superfach und so wichtig.
Gibt es da keine Studentengemeinde?
Bei uns an der Uni gab es da eigentlich besonders nette Menschen in den verschiedenen theologischen Richtungen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg.


Ja, Religion ist wichtig, das finde ich auch. Zumal die Kirchen der zweitgrößte Arbeitgeber in Deutschland sind und meistens Wert auf eine religiöse Erziehung legen.
Sowas wie eine Studentengemeinde gibt es nicht. Leider bekomme ich mehr und mehr den Eindruck, dass grade in den Relivorlesungen eine gewisse Distanziertheit herrscht. Aber vielleicht ändert sich das ja noch. Das Studium hat ja grade erst angefangen.

Geschrieben von: Hortensie am 02.Dec.2012 - 00:24

flowers.gif
Vielen Dank, dass Du Dir die Mühe machst, den Thread auf einem aktuellen Informationsstand zu halten.
Das mit der gemeinsamen Frühstücksrunde gefällt mir sehr gut.

Warum hat es mit Mathematik letztendlich nicht geklappt?

Vielleicht gibt es die Möglichkeit, sich im ASTA oder in einem Studentenreferat zu engagieren?
Vielleicht kommen aber auch mehr Kontakte über gemeinsame Projekte zustande, ist es dennn in deinemStudium so organisiert, dass mensch in Arbeitsgruppen zusammenarbeitet?

Geschrieben von: Schräubchen am 02.Dec.2012 - 18:34

Mit Mathe hat es einfach nicht geklappt. Ich bin irgendwie gar nicht klar gekommen und hab mich sehr unwohl damit gefühlt. War wohl eher eine Herzensentscheidung.

Arbeitsgruppen gibt es nur vor bestimmte Schulformen, worunter meine natürlich nicht fällt. Das wurde so vom Rektorat festgelegt, weil die Uni aus allen Nähten platzt (für 9.000 Studenten ausgelegt, rund 17.000 sind eingeschrieben). Da fehlen einfach Räumlichkeiten. Ich hab zwar schon den Vorschlag gemacht, sich außerhalb der Uni zu treffen, aber das wurde auch abgelehnt, weil erstmal wohl kein Bedarf da ist, und zum anderen kommen die meisten von außerhalb, so dass es schwierig ist einen zentralen Punkt zu finden (in die Stadt wollten die anderen auch nicht). Ich hatte aber auch das Gefühl, dass die meisten einfach keine Lust dazu hatten.
Es gibt zwar verschiedene Referate an der Uni, aber ich hatte noch keine Zeit mir die mal genauer anzusehen. Aber das werde ich wohl noch machen.

Geschrieben von: Schräubchen am 05.Feb.2013 - 15:26

Das erste Semester ist vorbei und ich bin froh, erstmal ein paar Tage frei zu haben bevor ich ins Praktikum gehe.
Die ersten Prüfungen liefen ganz gut. Noch fehlen zwar ein paar Ergebnisse aber drei von fünf hab ich schonmal bestanden bounce.gif

Dennoch ist es nach wie vor schwer Leute kennen zu lernen und wirklich wohl fühle ich mich noch immer nicht. Ich habe zwar bei der Wahl des StuPa
geholfen und dort ein paar nette Leute getroffen, aber die waren alle in höheren Semestern und anderen Studiengänge.
Jetzt muss ich mich wieder durch den Stundenplan wühlen und ich hab noch immer keine Ahnung, wie ich das am besten mache. Irgendwie blicke ich
da nach wie vor nicht durch, aber ich bin zuversichtlich, dass das noch kommt.

Demnächst mach ich dann erstmal mein Eignungspraktikum an einer Grundschule. Was ich davon halten soll, weiß ich auch noch nicht, aber die Leute
da scheinen nett zu sein. Eine Lehrerin dort kenne ich aus meinem Chor und die Schulleiterin mit der ich mehrmal telefoniert habe, machte auch einen
sympathischen Eindruck.

Zwischendurch gebe ich noch Nachhilfe in Mathe und meine ehemalige Französischlehrerin hat mich gebeten einigen ihrer Schüler
Nachhilfe in Französisch zu geben. Es wird jedenfalls nicht langweilig...

Geschrieben von: meandmrsjohns am 05.Feb.2013 - 17:43

das hört sich doch gar nicht so übel an Schräubchen thumbsup.gif

Geschrieben von: svan am 06.Feb.2013 - 12:25

Habt Ihr keine Fachschaft, wo man sich informieren kann? Die kennen sich meist gut damit aus, was man wo am besten belegt und auch sonstige Infos über Praktika usw.
Die meisten Lehrerinnen in Grundschulen, die sich um Praktikanntinnen kümmern sind nett engagiert und hilfsbereit. Frage sie einfach, wenn Du etwas wissen möchtest, das hilft weiter. Niemand erwartet, dass Du alles kannst und alles weißt. Jeder, der zum Praktikum geht, ist etwas aufgeregt. Denn auch wenn viele Leute glauben, sie wüssten wie Schule geht, so wissen sie es eben nicht. Denn es ist ein großer Unterschied, ob man vor einer Klasse steht oder dort sitzt. Nur Mut.

Geschrieben von: Jelena am 20.Mar.2013 - 11:49

Drücke dir für deeinen weiteren weg ganz fest die Daumen und das wird schon (:

Geschrieben von: Schräubchen am 25.Mar.2013 - 18:26

Das Praktikum hab ich hinter mir und es war toll, anstrengend, aber toll. Die Kollegen waren allesamt sehr nett und hilfsbereit, so dass ich wirklich viel lernen konnte. Außerdem durfte ich schon in der ersten Woche den Unterricht mit gestalten, in der zweiten Woche übernehmen, in der dritten stand ich dann schon auf dem Vertretungsplan und in der vierten Woche war es irgendwie selbstverständlich, dass ich für erkrankte LehrerInnen einsprang. Als ich mich am Freitag verabschiedet habe, meinte die Schulleiterin nur, dass sie nach den Ferien gar nicht wüssten, wie sie den Vertretungsplan bewerkstelligen sollen, wenn ich dann ja nicht mehr da sei. Das ging mir runter wie Öl.
Ich hab das Praktikum an einer Grundschule gemacht, studiere aber fürs Berufskolleg. Ich bin deshalb an die Grundschule gegangen, um zu sehen, ob ich nicht doch besser für diese Schulform studieren soll. Und auch wenn die Arbeit dort viel Spaß gemacht hat, so glaube ich nun, dass ich mich richtig entschieden habe. Auch dahingehend war das Praktikum aufschluss- und lehrreich.

In zwei Wochen, geht es dann wieder an die Uni, worauf ich jetzt grade gar keine Lust habe tongue.gif
Aber mein Stundenplan steht soweit, einzig bei einem Kurs warte ich noch auf eine Zusage. Ansonsten bin ich überall angenommen worden, was bedeutet, dass ich mit einem entspannteren Gefühl in die Vorlesungszeit eintauchen kann.

Soweit an dieser Stelle das Neueste. Vielen Dank für eure Unterstützung und das Mutmachen flowers.gif
LG Schräubchen

Geschrieben von: dietutwas am 25.Mar.2013 - 22:38

Hallo Schräubchen,

das ist ja klasse und viel Spaß weiterhin in deinem Studium.

Geschrieben von: svan am 26.Mar.2013 - 16:39

Gutes Lernen und viel Erfolg!
Der Umgang mit jungen Erwachsenen am Berufskolleg ist sicher sehr anders, intellektuell fordernder und anders als an der Grundschule, wo es mehr um gefühlsmässigen Transfer geht.
Und viel Spaß auch im Studium, es ist eine spannende Zeit in Deinem Leben.

Geschrieben von: Hortensie am 26.Mar.2013 - 20:09

Es ist eine Freude zu lesen, wie gut es bei Dir läuft. Ich finde die Idee gut, die Praktika dazu zu nutzen, die eigene Entscheidung zu überprüfen.

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