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> Ist meine Tochter lesbisch u. w. kann ich helfen ?, eine Mutter sucht Hilfe und Rat !!
Sabine40
Beitrag 29.Dec.2007 - 15:33
Beitrag #1


Geschirrspülerin
**

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Meine Tochter war gestern beim Frisör und hat sich mal wieder die Haare radikal kurz schneiden lassen......ich bin ratlos....aber mal zum Anfang....sie ist eine von vier Töchtern ( die zweite) ...und seit ich mich erinnern kann mochte sie noch nie Mädchenklamotten....mit zwei Jahren musste ich ihr von den Unterhemden die Schleifen abschneiden....seit sie Drei ist trägt sie nur noch Jungsklamotten ...alles weit und schlabberig........Ohrringe ...Fehlanzeige !!! Letztens hat sie mich auf Arbeit gesucht...und eine Kollegin fragte mich später :" ob mich denn der junge Mann gefunden hat ?"
Nun denkt wirklich jeder, das sie ein Junge ist...und das war auch schon immer so ....man müsste meinen, das wir uns mittlerweile daran gewöhnt haben....aber es fällt mir echt schwer. Ich habe auch Sorge, wie sie ihr Leben meistern wird....In der Grundschule ging es noch......die Kinder kannten sie alle aus dem Kindergarten und man war an ihr Aussehen gewöhnt...die Jungs hatten sie akzeptiert und mit den Mädchen hatte sie nie was am Hut...aber auf der Oberschule ist es schon anders....So musste sie sich notgedrungen an Mädchen halten...und da ist die Akzeptanz schon nicht mehr so üppig. Sie klammert sich sofort an die Mädchen, von denen sie denkt, das sie von ihnen angenommen wird.
Aber bei dem Zickenalarm geht das nicht immer lange gut...und dann ist sie ganz niedergeschlagen und fängt an zu futtern......ein wenig moppelig ist sie auch.
Und wenn sie dann noch wie ein Kerl läuft und bewegt....tja....so ist das.
Nun bin ich in erster Linie Mutter...und mir ist es egal ob ich einen Schwiegersohn bekomme oder eine Schwiegertochter...ich habe aber das Gefühl, das sich meine Tochter das Leben schwerer macht, als es ohnehin schon ist. Wie schon geschrieben, verweigert sie sogar Ohrringe....sie fühlt sich damit wie eine "Schwuchtel" !!! ...wobei ich jetzt schon wieder lachen muss.
Es ist halt nicht einfach passenden Freunde zu finden, wenn man ein Mädchen ist...aber wie ein Junge aussieht und sich auch so benimmt. Das kann ich schon verstehn und das macht mich so hilflos. ich hatte schon Sorge ob sie sich evtl. gar nicht als Frau fühlt...aber das ist wohl O.K.....umoperieren o.ä kommt wohl nicht in Frage...na gottseidank.
Hatte auch schon vorgeschlagen, das sie sich an "Jule" zu wenden kann.....hier in Berlin ein Verein...junge Lesben.....aber da traut sie sich wohl nicht ran......sondern gibt sich im Internet als Junge aus....heul :(
Mittlerweile ist sie 14 Jahre alt...und ich denke das mit dem jungenhaften Ausehen wird auch so bleiben...viele sagen ja...ach, das kann sich noch ändern......neee, das glaube ich eh nicht mehr.
Gibt es hier Frauen.....evtl. auch Mütter, mit denen man sich austauschen kann, damit ich unsere Tochter begleiten kann...liebe Grüße aus Berlin...Sabine
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robin
Beitrag 29.Dec.2007 - 15:42
Beitrag #2


I lof tarof!
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Userinnen-Nr.: 198



bittebitte! das ist ja ein witz, (oder vielleicht doch nicht? :wacko: )
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june
Beitrag 29.Dec.2007 - 15:52
Beitrag #3


Treue Seele
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hallo sabine,

das hier ist ein forum für lesben.

du findest eine liste von sehr guten büchern hier.

insbesondere "von mir soll sie das haben?" finde ich super! (habe ich meiner mutter auch geschenkt...)
allerdings finde ich es unklar, was genau in deiner tochter vorgeht...naja, sie ist ja auch erst 14. und sei doch stolz darauf, dass sie nicht allen frauen-klischees (ohrringe etc.) entspricht!
und falls doch: als lesbe geht man auch nicht anders durchs leben als jeder andere mensch auch: mit allen ups und downs, lieben und leben...da kann ich dich also völlig beruhigen.

wie auch immer - alles gute und viel spaß beim durchforsten der bücher!
(dort gibt es auch angaben zu gruppen für eltern homosexueller kinder - du bist also nicht allein, schon gar nicht in berlin!)

liebe grüße
june
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Sabine40
Beitrag 29.Dec.2007 - 15:55
Beitrag #4


Geschirrspülerin
**

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Ein Witz.... ????
Wie soll ich das denn verstehen......also ich weiß, dass in dem ehemaligen Fußballverein meiner Tochter einige Mädchen auch so "schräg" aussehen...man hat nur darauf gewartet, das irgendein Zuschauer ruft : was machen die Jungs auf dem Platz ??? kann ich verstehn....hätte ich auch gedacht...wusste es aber besser. Von einer Mutter weiß ich, dass ihre Tochter nur noch auf das Jungenklo geht...und auch meine Tochter hat man schon aus der Mädchenumkleidekabine der Oberschule geschmissen. Auf dem Campingplatz musste ich immer mit in den Waschraum....auch um zu verhindern das sie aufs Männerklo geht......was sie gerne macht...weil man sie da nicht so komisch anschaut....traurig aber wahr.
Also was ist denn daran witzig ???
Sicher...wenn man sie kennt und weiß das sie ein Mädchen ist...also bei genauerem Hinsehen...dann merkt man auch, das da was nicht stimmt....aber auf den ersten Blick sieht sie eben wie ein Bengel aus..........tja....manchmal ist das Witzig...aber meistens eben nicht !!!
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Sabine40
Beitrag 29.Dec.2007 - 16:01
Beitrag #5


Geschirrspülerin
**

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Beiträge: 5
Userin seit: 29.12.2007
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Danke "June", das Buch werde ich mal bei Ebay suchen..........sonst gleich mal im WWW bestellen !!!!
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rubia
Beitrag 29.Dec.2007 - 16:03
Beitrag #6


Satansbraten
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Hallo Sabine,

Witz her oder hin... lass Deine Tochter wie sie ist und sein möchte... liebe sie so wie sie nun mal ist. Du hast noch zwei Mädchen-Mädchen denen Du Ohrringe verpassen kannst. Ich hasse diese Dinger heute noch :angry:

Ich war als Kind und Jugendliche wie Deine Tochter... dank der damaligen Zeit, der Unaufgeklärtheit und der Normen auf dem Dorf, verlief mein Leben - für mich -ziemlich verkorkst!
Nach Aussen war es toll, fleißiges junges Ehepaar mit süßer Tochter, alle Leute voll des Lobes. Alle Leute... und ich?

Lass Deine Tochter irgendwann selbst entscheiden, denn es ist IHR Leben... nicht Deines. Verhilf ihr zu einer guten Bildung/Ausbildung, mehr kannst Du nicht tun.

rubia :morgens:


der Tipp mit dem Buch ist gut :)

Der Beitrag wurde von rubia bearbeitet: 29.Dec.2007 - 16:07
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regenbogen
Beitrag 29.Dec.2007 - 16:06
Beitrag #7


a.D.
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Hallo Sabine

Erst mal eins: Dass du deine Tochter unterstützen willst, egal ob sie hetero- oder homosexuell ist, das ist heutzutage immer noch nicht selbstverständlich, und das ist toll! :zustimm:

Jetzt musst du nur noch lernen, dass es auch egal ist, ob sie lieber Frauen- oder Männerkleider trägt. ;)

Im Ernst: Auf Dauer wirst du hier bei uns nicht richtig sein, denn wir sind ein Forum für lesbische Frauen, nicht für Eltern homosexueller Kinder. Deine Tochter wiederum ist vielleicht noch ein bisschen jung für uns - vor allem, wenn sie sich selbst noch "nicht rantraut", wie du sagst. Aber vielleicht mag sie mal vorbeischauen und schon mal hineinspinxen in die lesbische Welt, um zu gucken, ob das ihre Welt werden könnte. Dass sie Jungsklamotten trägt, muss ja überhaupt noch nicht heißen, dass sie tatsächlich Frauen liebt.

Vielleicht musst du ihr einfach die Zeit lassen, sich selbst zu finden, ohne sie in eine bestimmte Richtung drängen zu wollen. Das fühlt sich für dich sicher unbehaglich an, und es ist auch für sie eine komplizierte Zeit. Am besten kannst du sie dabei aber unterstützen, wenn du ihr zeigst, dass du hinter ihr stehst und ihr zutraust, selbst den richtigen Weg zu finden. War sie schon mal verliebt? Lass sie das auskosten - ohne dass es gleich für immer sein muss, egal, ob es nun Männlein oder Weiblein ist.

Du hast dich schon über die JULE in Berlin informiert; dann weißt du sicher auch über andere Angebote Bescheid. Aber guck doch auch mal bei Konnys Lesbenseiten unter "Eltern" - da findest du auch Kontaktadressen, die für dich besser geeignet sind als wir hier.
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Sabine40
Beitrag 29.Dec.2007 - 16:12
Beitrag #8


Geschirrspülerin
**

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Beiträge: 5
Userin seit: 29.12.2007
Userinnen-Nr.: 5.442



Also das Buch habe ich gerade bei Ebay ersteigert...und ich werde mal auf Konnys Seiten vorbeischauen. Nun gut...ich bin hier zwar nicht so richtig richtig...aber hilfreich war es ja schon mal....Danke !!!
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edelbratschi
Beitrag 29.Dec.2007 - 16:15
Beitrag #9


~ Fischkopp ~
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Hallo Sabine,

ich bin zwar nicht Mutter, aber Tochter, und ich würde dir in erster Linie raten, sie nicht zum Lesbischsein-Zugeben zu drängen. Ich war mit 14 weit davon entfernt, mich als lesbisch zu bezeichnen (iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiich doch nicht... :D), auch wenn ich ständig in irgendwelche Frauen/ Mädchen verknallt war oder sie zumindest toll fand. Mit 17 hatte ich meine erste Freundin, aber hätte man mich gefragt, ob ich lesbisch sei, hätte ich dies bis zu meinem inneren Coming Out (mit 25, das dann auch mein äußeres CO bewirkte) vehement bestritten - GERADE gegenüber meinen Eltern ("Naja... vielleicht bi, aber mehr nicht!"). Wenn es dir wirklich egal ist, dann zeig deiner Tochter in dem Moment, in dem sie von sich aus mit dem Thema bei dir ankommt, dass sich für dich nichts ändert, dass du dich mit ihr und für sie über ihre Erkenntnis freust und dass du ihren Mut (da sie ja nicht einfach "zugibt", dass es so ist, wird sie ja wohl welchen aufbringen müssen), sich dir zu öffnen, zu schätzen weißt. Das wären so die drei Punkte gewesen, über die ich mich nach meiner "Beichte" bei meinen Eltern gefreut hätte...

Ansonsten würde ich dir auch die von June und regenbogen angesprochenen Angebote empfehlen.

Lieben Gruß,
bratschi

PS. Ohrringe würde ich auch dann hassen, wenn ich hetero wäre... (hab ich damals jedenfalls auch schon) :shudder:
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DerTagAmMeer
Beitrag 29.Dec.2007 - 16:32
Beitrag #10


Adiaphora
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Da hast Du wohl einiges mit meiner Schwiegermutter gemeinsam ;).

Ich kann gut verstehen, dass Du Dir Sorgen machst um Deine Tochter und ihr einen einfacheren Weg wünschst, als den, den sie geht.
Als ich meine Frau kennen und lieben gelernt hab, hatte ich ähnliche Impulse, ihr das Leben erleichtern zu wollen ... ein wenig aussagekräftiger Schmuck, ein bisschen Gezupfe hier und Getusche da ... halt sportlich unisex oder klassisch elegant statt eindeutig: Herrenoberbekleidung.
Ich hab es ihr damit nicht einfacher gemacht, sondern schwerer. Weil noch nicht mal ich sie selbstverständlich so akzeptiert habe, wie sie ist. Sie war nachsichtig mit mir und hatte Geduld.
Mit der Zeit hat sich meine Einstellung verändert: Nicht sie ist falsch - sondern der gesellschaftliche Umgang mit Menschen, die nicht ins Konzept passen.
Heute bin ich stolz und glücklich, dass sie die Kraft hatte, über all die Jahre zu sich selbst zu stehen und der Versuchung zu widerstehen, sich auf ein sozial akzeptiertes Mass zurecht brechen zu lassen um ein leichteres Leben als "richtige" Frau oder "richtiger" Mann leben zu dürfen.
Heute ist sie ein wunderschöner Beweis, dass es gelingen kann, wenn man an sich glaubt: Ein glückliches, friedliches und erfolgreiches Leben zwischen allen Stühlen.

Wenn Du ihr also helfen willst: Steh zu ihr - so wie sie ist. Vor deinen Kolleginnen, den Verwandten, den Nachbarn. Zeig ihr, wie sehr Du ihren Mut bewunderst - und lach gemeinsam mit ihr über die Absurditäten "schwuler Ohrringe". Unterstütze sie, ihren eigenen Stil zu finden und tröste sie, wenn's hart ist.
Und wenn sie sich morgen wünscht Klaus-Bärbel genannt werden: Tu's!
Es geht nicht darum, ob Klaus-Bärbel ein angemessener Name ist, sondern dass Deine Liebe groß genug ist, um einen Platz in ihr zu finden.

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 29.Dec.2007 - 16:37
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PikSieben
Beitrag 29.Dec.2007 - 17:05
Beitrag #11


ausgewilderte Großstadtpflanze
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@DerTagamMeer: :zustimm:

@Sabine40
Ich hatte als Kind ähnliche Probleme wie deine Tochter. Und schon damals habe ich empfunden, was DerTAgamMeer so gut beschrieben hat: dass es ungerecht ist, dass alle mir mein Mädchen-Sein absprechen wollen, nur weil ich es anders lebe als es gesellschaftlich eingefordert war.
Ich wollte vor allem auch, dass den anderen mal etwas etwas anderes an mir auffällt, als dass ich ja wie ein Junge aussehe. Und nichts fand ich schlimmer als diese Drängelei, ich solle doch mal einen Rock anziehen, meine Haare wachsen lassen, mich schminken oder weißdergeier. Es hat mich beleidigt, dass es Niemanden gab, der bereit war, einfach seine oder ihre Definition von "Mädchen" auszudehnen anstatt mich einzuengen.
Wenn du willst, dass sich deine Tochter vor dir zurück zieht, dann dränge sie, ein "Mädchen" zu sein.
Aber du bist besorgt um sie und das ist dir sehr hoch anzurechnen. Ich kann verstehen, dass du ihr helfen möchtest und finde es wunderbar, dass du dich dafür auch an Lesben wendest - das zeigt, dass du gut über sie nachdenkst. Und sie sogar in einem möglichen Coming-Out unterstützen würdest. Das ist wunderbar. Aber es scheint noch an deiner Tochter vorbei zu gehen. Lass ihr Zeit, sich selbst zu entdecken.
Vielleicht wird sie es schwer haben, Freundinnen zu finden. Aber ihre Freundschaften werden dann vielleicht etwas ganz Besonderes sein. Und offenbar trifft sie ja im Fußballverein auf Mädchen, denen es ähnlich geht. Das könnten doch potentielle Freundinnen sein - aber lass sie das selbst entdecken - und wenn nicht, dann eben nicht.
Sie wird sich ihren Platz anders erkämpfen müssen als andere Mädchen. Und es wird ihr dabei vielleicht auch schlecht gehen. Aber am Ende wird sie dieser Kampf möglicherweise besonders stärken - zumindest wenn du sie ihn selbst kämpfen lässt. Und ihr zeigst, dass du das Zuhause bist, wo sie ihre Kräfte sammeln kann.
Sei geduldig und gib ihr Raum!
Viel Kraft euch beiden!

Der Beitrag wurde von PikSieben bearbeitet: 29.Dec.2007 - 17:05
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McLeod
Beitrag 29.Dec.2007 - 17:09
Beitrag #12


mensch.
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Ach je... *seufz*

Ich hätte mir eine solche Mutter, die einen solchen Beitrag von DerTagAmMeer zu lesen bekommt gewünscht, als meine Mutter mit einem verordneten Rock-Tragen bei einer Fahrradtour mein über 2 Jahre in der etwas entfernteren Nachbarschaft mühsam aufgebautes und glaubhaftes Jungs-Image innerhalb von Sekunden pulverisierte... Ich war ungefähr 10.

Übrigens habe ich beim Abiball mit Wonne ein Kleid getragen. Danach dann nichts mehr in die Richtung. Und meine Mutter hat sich 25 Jahre lang die Zähne ausgebissen, mir ihren Klamottengeschmack näher zu bringen. Wir sind da schlicht & ergreifend unterschiedlich. Was auch ganz gut ist, da wir auch sehr unterschiedliche körperliche Erscheinungsformen haben (sind?).

Ob Deine Tochter lesbisch ist, liebe Marion, kann auch ich nicht mit Sicherheit aus der Ferne "diagnostizieren". Ich hab noch einen weiteren Tipp: die befah (ich glaube: Bundesvereinigung der Eltern, Freund und Angehörigen Homosexueller), eine nette Truppe mit vielen Gruppen hier und da. Und auf jeden Fall offenen Ohren. Meine Mutter hat diese Adresse auch nie genutzt. *seufzseufzseufz*!

McLeod

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Number
Beitrag 29.Dec.2007 - 20:55
Beitrag #13


Satansbraten
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kann mich nur an DerTagamMeer anschließen ... :zustimm:
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H_Golightly
Beitrag 30.Dec.2007 - 03:49
Beitrag #14


Naschkatze
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Hallo Sabine40,

also für mich liest es sich so, als ob deine Tochter gerade dabei ist, sich selbst zu finden. Die einen tun sich schwerer damit, die anderen leichter. Jugendliche tun in der Pubertät ja manchmal recht eigenartige Dinge, die Eltern oftmals nicht nachvollziehen können. Vielleicht ist die Eigenheit deiner Tochter, sich männlich zu kleiden und zu verhalten, eine Art Protest gegenüber den als normal empfundenen Heterovorstellungen. Vielleicht will sie sich abheben von den anderen, vielleicht fühlt sie sich aber so einfach am wohlsten... da gibt es viele Möglichkeiten. Da ich selbst niemals solche Anwandlungen (in Sachen Kleidung und Haarfrisuren) hatte, kann ich leider nur sagen, wie ich die Sache rein subjektiv einschätze. Aber ich würde dir raten, deiner Tochter eine gute Freundin zu sein. Wenn sie merkt, dass du auf ihrer Seite bist und zu ihr hälst, dann öffnet sie sich vielleicht ein bisschen mehr und du kannst somit auch mehr über ihre Gefühlswelt erfahren.

LG
Holly
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silbermondxxx
Beitrag 30.Dec.2007 - 10:56
Beitrag #15


Gut durch
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Userinnen-Nr.: 2.142



Hallo Sabine!

Ich finde, jeder der einen Beitrag in dieses Forum stellt, Probleme hat und einen Rat sucht, der muss auch ernst genommen werden!!!!!!!!!!!!!!!!

Was deine Tochter betrifft, würde ich sagen, dass sie sich als Mädchen nicht sehr wohl fühlt und gerne wie ein Junge sein möchte.
Von mir kann ich sagen, dass ich früher zwar Röcke getragen habe (dafür heute nicht mehr), aber meine Abneigung gegen Ohringe, lange Haare und mich schminken ist geblieben.

Wie du schreibst ist sie 14 ( in der Pubertät) und sie wird erwachsen. Ob sie lesbisch ist, wird sie selbst heraus finden, wenn sie sich verliebt. Vielleicht sogar in ein Mädchen in ihrem Fußballverein.

Es ist schwer für sie, weil sie anders ist, aber man muss das akzeptieren.
Schlimmer ist, sie zu etwas zu zwingen, denn damit erreicht man das Gegenteil.

Wenn deine Tochter selbst mit sich unzufrieden ist, würde ich noch mal genau nachfragen und vielleicht eine Selbsthilfegruppe aufsuchen.

Der Beitrag wurde von silbermondxxx bearbeitet: 30.Dec.2007 - 11:03
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shark
Beitrag 30.Dec.2007 - 11:32
Beitrag #16


Strösenschusselhai
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Dass das Mädchen das Tragen von Röcken, Langhaarfrisur und Ohrringen "verweigert", finde ich völlig zweitrangig.
Dass sie ist, wer sie ist und sich nicht verbiegen will, finde ich für eine 14-Jährige dagegen mutig und unterstützenswert - auch wenn ihr Verhalten und/oder ihr Aussehen nicht überall auf gegenliebe stößt.

Als Mutter ist mir am wichtigsten, dass meine Töchter sich angenommen fühlen, nicht das gefühl haben müssen, dass ich mich irgendwie für sie schämen könnte und dass ich ihren Weg ins Leben bejahe und unterstütze.

Daher: weg mit DEINEN Ideen, wie sie sein könnte, was sie tragen sollte, was Andere denken könnten.

Dafür: her mit Liebe und Akzeptanz und Trost, da wo er sein muss.

Ich glaube, wenn das Mädel das Gefühl bekommt, dass sie sich (wenigstens zuhause) nicht rechtfertigen muss dafür, wer sie ist, wird sie gelassener mit Reaktionen umgehen lernen, die nicht so positiv sind.

Und jedes Töpfchen....;)


shark
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davvero
Beitrag 30.Dec.2007 - 14:47
Beitrag #17


Stadtei
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Hallo Sabine!

Es wurde hier schon soviel hilfreiches gesagt, deshalb will ich mich kurz fassen.

Ich fand es schön zu lesen, dass es dir egal sei, ob du einen Schwiegersohn oder eine Schwiegertochter bekommst.
Das laß ich in den einem Satz. Insgesamt bekam ich aber beim Lesen nicht den Eindruck, dass es dir egal sei.

Das ist wohl auch natürlich, denn auch Mütter brauchen Zeit sich mit diesem Gedanken anzufreunden. Für mich klingt es so, als steckst du selbst mitten drin, in diesem Prozess des akzeptierenz und annehmens. Dehalb glaube ich auch, dass du deiner Tochter nur helfen kannst, indem du deinen ganz persönlichen Weg (für dich, mit dieser Situation) findest und deiner Tochter den Raum gibst, sich selbst finden zu können.
Da kannst du sie nicht direkt begleitet, aber indirekt, indem du lernst, sie so zu nehmen und zu lieben wie sie ist! Aber das schrieben ja schon andere hier!

Und vielleicht kannst du es dann irgendwann schön finden, dass du eine Tochter hast, die gegen alle gesellschaftlichen Normen verstößt und sich die Haare eben so schneiden läßt, wie sie ihr gefallen.
Für mich zeigt das, wieviel Persönlichkeit deine Tochter in so jungen Jahren beweißt und das sie eigensinnig genug ist, um ihren ganz eigenen Weg zu finden.

Es ist verständlich, wenn du als Mutter im Leben deines Kindes so wenig Hürden wie möglich möchtest!
Aber vielleicht kannst du lernen, ihren Weg dennoch zu akzeptieren, auch wenn es nicht der einfache ist. Nur so hat sie die Chance anzukommen, wo sie glücklich sein kann!

Ich jedenfalls gratuliere dir zu so einer Tochter!!! :)

Viele Grüße

davvero



edit: Tippfehler

Der Beitrag wurde von davvero bearbeitet: 30.Dec.2007 - 14:49
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Sabine40
Beitrag 01.Jan.2008 - 10:24
Beitrag #18


Geschirrspülerin
**

Gruppe: Members
Beiträge: 5
Userin seit: 29.12.2007
Userinnen-Nr.: 5.442



Danke für Eure Ratschläge.........ich hatte ihr gestern vorgeschlagen sich an eine Mädchengruppe hier in Berlin zu wenden......da meinte sie : nö....will ich noch nicht !!!.........da habe ich sie ganz offen gefragt...stehst du nun auf Jungs oder auf Mädchen............Antwort : auf Mädchen !!! Aber an einer Gruppe hat sie noch kein Interesse. Nun gut....eure Antworten waren wirklich hilfreich....ich mach mir einfach nur Sorgen, das die "Gesellschaft" sie nicht, bzw. nur schwer akzeptiert und man möchte als Mutter, das alle Kinder ihren Weg finden...und das möglichst mit wenigen, zumindestens lösbaren, Problemen......
Ich werde also weiterhin zuschauen und da sein........mich eben noch mehr mit Ratschlägen und Meinungen zurückhalten..............tja, eben hinter ihr stehen...auch wenn es mir manchmal regelrecht "peinlich" ist, wenn die Leute sie für einen Jungen halten und sich danach dafür überschwenglich entschuldigen.
Ich wünsche euch allen einen gesundes neues Jahr......das eure Wünsche in Erfüllung gehen, bzw. ihr ihnen ein gutes Stück näher kommt...ganz liebe Grüße aus Berlin....Sabine
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Lunatic
Beitrag 01.Jan.2008 - 12:39
Beitrag #19


ohne angst kein mut
************

Gruppe: Members
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Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 37



Peinlich sollte es denen sein, die auf ihr Schwarz/Weiß-Denken beschränkt sind und deine Tochter direkt in eine Schublade stecken, ohne mal einen Moment länger nachzudenken.

Wie mag es sich für deine Tochter anfühlen, wenn sie weiß oder merkt, dass sie dir auf eine Art peinlich ist? Sei doch stolz, dass sie Facetten auslebt, die andere nicht einmal kennen.


Meine Oma hat immer über die Frau auf dem Wochenmarkt gelacht, die mich grundsätzlich als "junger Mann" angesprochen hat. ;)
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LadyGodiva
Beitrag 01.Jan.2008 - 16:56
Beitrag #20


Strøse
************

Gruppe: Admin
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Userin seit: 27.08.2004
Userinnen-Nr.: 166



Manchmal ist es am Punkt höchster Verwirrung ratsam, einfach sein zu dürfen. Am leichtesten gelingt dies immerhin, wenn wenig Erwartungen von außen herangetragen werden, die allsamt, gleich wie intendiert, Rechtfertigungen provozieren würden.

Manchmal ist's viel mehr, nicht nachzufragen. Auch oder erst recht am heimischen Tisch.
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