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> Belladonnas Rauhnachtgesang, (überarbeitete Fassung)
sonnenstrahl
Beitrag 03.Sep.2009 - 22:26
Beitrag #1


verboden vrucht
************

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Belladonnas Rauhnachtgesang

Dies ist Belladonnas* Rauhnachtgesang
Halbmondgrauen, die Nacht ist noch lang,
wenn die wilde Frau sich selber frisst,
und das schwarze Gift ihrer Ahnen pisst,
wenn sie schwitzt aus jeder morschen Zelle,
ihr wundes Herz hüllt in Steinkauz**-Gewölle,
wenn es stöhnt wie ein Tier, das wütende Weib,
und sich die Knochen tanzt aus dem Leib,
wo frostig die toten Blätter knistern,
stampft sie und keucht sie und bäumt sich lüstern
in den Fängen der Schwestern im kahlen Wald.
Ihr Blut kocht heiß und ihr Hauch dampft kalt,
als sie heulend aus tiefster Kehlen lacht -
so gibt sie sich hin der verschlingenden Nacht,
Sie macht Kehraus, gebiert sich aus Schmerzen neu,
reißt auf ihr Gerippe - und gibt sich frei.


* Belladonna heisst übersetzt "Schöne Frau", und ist Teil des lateinischen Begriffs für die schwarze Tollkirsche (vollständig: Atropa Belladonna), einem einheimischen Nachtschattengewächs. Wegen ihrer extremen Giftigkeit wurde sie nach der griechischen Schicksalsgöttin Atropos benannt, deren Aufgabe es ist, den Lebensfaden zu durchtrennen. Die Tollkirsche war, neben Bilsenkraut, Alraune, Wolffswurz (Eisenhut) u.a. z.T. stark berauschenden Pflanzen Bestandteil von Salben, die jahrhundertelang (so viel ich weiss vorwiegend) von Frauen zu Ritualzwecken aufgetragen wurden. Zur Zeit der Hexenverfolgung wurden diese Salben "Hexensalben" oder "Flugsalben" genannt. Der Pflanze wird (äußerst kundig und weise dosiert) aphrodisische, euphorisierende, halluzinogene Wirkung zugeschrieben, ihr Rausch gilt jedoch als sehr unangenehm. Sie gilt als eine der giftigsten Pflanzen überhaupt. Bei Vergiftung durch die Tollkirsche kommt es zu stark erweiterten Pupillen, Bewusstlosigkeit und schließlich zu Tod durch Atemlähmung. Hochverdünnt und verschüttelt ist sie die Grundlage eines der vielverwendetsten, bekanntesten, homöopathischen Heilmittel, das u.a. bei bestimmten Fieberzuständen, heftiger Reizbarkeit, überbordender Eifersucht, rasender Wut und anderen katharsisnahen, "wilden", "zügellosen" Zuständen zum Einsatz kommt.

"Der Steinkauz galt früher als Unglücks- und Todesvogel. Sein gellender "kuwitt"-Ruf wurde als "Komm mit" gedeutet und so kündete seine Stimme Tod und Verderben." (Eulenwelt.de)

edit: Nein, kein ß ...

Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 03.Sep.2009 - 22:37
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