lesbenforen.de

Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

> Bitte beachten

Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.

Wenn dir nach Ablauf der Editierzeit noch gravierende inhaltliche Fehler auffallen, schreib entweder einen neuen Beitrag mit Hinweis auf den alten oder wende dich an die Strösen.


Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

6 Seiten V   1 2 3 > »   
Reply to this topicStart new topic
> !!! Vorsicht, Thema kann triggern !!!, Das Zerren um Terry Schiavo
sophialein
Beitrag 24.Mar.2005 - 14:38
Beitrag #1


Gut durch
************

Gruppe: Gesperrt
Beiträge: 5.334
Userin seit: 26.08.2004
Userinnen-Nr.: 132



Ich poste diesen Beitrag bewußt unter "Politik".

Seit Tagen geht durch alle Medien das Zerren um das Leben oder Sterben der Komapatientin Terry Schiavo.

Ich habe mich schon sehr intensiv mit dem Für und Wider der Sterbehilfe auseinandergesetzt. Es ist ein sehr sensibles und sehr persönliches Thema wie ich finde. Meiner Meinung nach ist dieses Tauziehen zu einem reinen Politikum geworden. Man stelle sich vor, daß George W. Bush seinen Urlaub unterbricht, um ein Eilgesetz zu unterschreiben, das verhindern soll, daß bei Terry Schiavo die künstliche Ernährung abgesetzt wird!

Mr. Bush und viele andere Politiker appellieren an das Recht auf Leben und dass es nicht in unserer MAcht steht, über Leben und Tod zu entscheiden. Aber was ist in ihren Augen dann die Todesstrafe? Wie paßt das zusammen? Tut mir leid, das will nicht in meinen Kopf!

Ja, man kann wirklich darüber streiten, ob es menschenwürdig ist, diese Frau verhungern und verdursten zu lassen. Aber darum geht es doch gar nicht mehr. Oder seh ich das so falsch? Was meint ihr dazu?
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Leonie
Beitrag 24.Mar.2005 - 16:15
Beitrag #2


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 481
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 65



Danke, Sophialein, für deinen Mut, dieses Thema trotz der Brisanz einzustellen.

Ich kann, im genannten Fall "Terry" die Eltern verstehen, obwohl sie egoistisch sind, von wegen nicht-los-lassen-können/wollen. Dennoch, wie würde ich wohl reagieren?

Vom ideologischen "point of view" - wenn die Natur sich für den Tod entscheidet, wer sind wir, dass wir mit lebenserhaltenden Geräten eingreifen und das Leben (welches keins) mehr ist, verlängern?

Der Ehemann, welcher keine neue Beziehung im "normalen" Sinne eingehen kann, alldieweil die eine / die alte, noch da ist, auch nicht einfach.

Und letztlich die dogmatische Drahtpuppe Bush, der seine Position festigen muss, wenn er die geplanten "Raubzüge" mit dem Segen der Nation durchführen will. Einen anderen Grund gibt es nämlich nicht für seinen Kurzflug zurück nach DC.

Und woran ich heute morgen dachte.... Wie viele Menschen in ihrem Alter warten wohl auf eine Niere / Leber etc.

Leonie
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Sayra
Beitrag 24.Mar.2005 - 16:54
Beitrag #3


Naschkatze
**********

Gruppe: Members
Beiträge: 361
Userin seit: 16.10.2004
Userinnen-Nr.: 608



In der Einrichtung in der ich arbeite leben mehrere "Wachkoma" Patienten.ich habe den Fall erlich gesagt absichtlich nicht verfolgt, da es Hr. Bush nur um Macht und nicht um die Situation von Wachkoma Patienten allgemein geht.

QUOTE
Mr. Bush und viele andere Politiker appellieren an das Recht auf Leben und dass es nicht in unserer MAcht steht, über Leben und Tod zu entscheiden. Aber was ist in ihren Augen dann die Todesstrafe? Wie paßt das zusammen?


Ich denke das Bush gar nicht in diesen Gewissenskonflikt gerät, wie du oder z.B. ich, denn für ihn wird jeder Todesstrafenkandidat sein Lebensrecht durch seine Tat verwirkt haben.

Das Apallische Syndrom wurde das erste mal in den 40er Jahren beschrieben und hat erst durch die moderne Intensivmedizin an Bedeutung gewonnen. Sichtwort -> Zunahme Herz/ Lungenmaschinen; schnelle intensive Versorung von Unfallopfern.

D.h. es ist ein Syndrom, das in der Medizin/Pflege etc. noch viele viele Fragen aufwirft.
In unserer Einrichtung gibt es mehrere Patienten die aus dem Koma erwacht sind, genauso wie Patienten die sich schon mehrere Jahre im Wachkoma befinden.

Mich macht es eher wütend/traurig zu sehen wie wichtige Themen, die viel Sensiblität und Wissen benötigen, für Machtspiele missbraucht werden.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Hrafntinna
Beitrag 24.Mar.2005 - 18:48
Beitrag #4


Salatfee
********

Gruppe: Members
Beiträge: 157
Userin seit: 08.02.2005
Userinnen-Nr.: 1.192



Mein Eindruck ist, daß die Medien (wie meistens) die "Sache" wiedermal sehr undifferenziert und teilweise, meines Wissens nach falsch darstellen. Da wird ständig von Hirntot gesprochen. Aber ist es nicht so, oder täusch ich mich, daß jemand der Hirntot ist, auch nicht fähig ist zu atmen und dessen Herztätigkeit ebenfalls nach kurzer Zeit aussetzt?
Also ich weiß, daß klinisch tot= kein Herzschlag und keine Spontanatmung und hirntot= kein EEG mehr, aber ich dacht keine EEG- Ströme mehr meßbar beinhaltet auch tot des Stammhirns???

Was ich mir sehr schwer vorstelle, ist jemanden, der scheinbar reagiert, also gelegentlich zurücklächelt, als quasi tot zu empfinden. Das würde ja beinhalten, daß man auch schwerst geistig Behinderte sterben lassen müsste!

Andererseits, kann ich sehr gut verstehen, daß man nach 15 Jahren keine Hoffnung mehr hat. Vorallem, wenn der Ehemann behauptet, daß sie so nie hätte leben wollen.

Edit: Blödsinnssatz!

Der Beitrag wurde von Hrafntinna bearbeitet: 24.Mar.2005 - 18:53
Go to the top of the page
 
+Quote Post
LadyGodiva
Beitrag 24.Mar.2005 - 22:55
Beitrag #5


Strøse
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 10.010
Userin seit: 27.08.2004
Userinnen-Nr.: 166



ApallikerInnen sind Menschen im sog. Wachkoma. ( a = „ohne“; pallium = „Hirnmantel“) Bei ihnen, deren "Datenautobahn" Stammhirn-Großhirn geschädigt ist, sind im Gegensatz zu Hirntoten (EEG=0) lediglich Teilbereiche außer Funktion - sie können also zT hören, riechen, tasten, diese Sinneseindrücke jedoch nicht mehr nach unserer Definition zu einem Gesamteindruck "verarbeiten".

Für mich stellt sich immer wieder die Frage, inwiefern es ethisch vertretbar ist, einem Menschen die Nahrungszufuhr zu untersagen mit dem Ziel des "guten Todes".
Einerseits: ja, was ist das für ein Leben, mehr oder weniger dämmernd, an Apparate gebunden?
Andererseits: wie pragmatisch, (pseudo)patientenorientiert, radikal darf ich für einen anderen Menschen definieren, was Leben ist?
Für mich besteht ein von mir noch nicht näher abzugrenzender Unterschied zwischen dem Vorenthalten von medizinisch-therapeutischer Versorgung und dem Versagen der Nahrungszufuhr.
Weiter ausgeführt:
Lange Bettlägerigkeit ist in der Regel mit nosokomialen (durch das Krankenhaus verursachten) Infekten assoziiert - in der Regel Tod durch Kreislaufversagen am Ende einer langen "Liegeperiode". Zwar ist der Eintritt nicht näher zu prognostizieren als "es wird der Lauf der Dinge sein", aber es ist eine erfahrungsbasierte "Perspektive" für Schwerstkranke. Je älter der Mensch, desto schwächer in der Regel die Möglichkeiten des Körpers, den Gefahren einer Infektion Widerstand entgegenzusetzen. Wenn also bei Eintritt einer solchen "nosokomialen" Infektion oder einem notfallmedizinischen Ereignis (Rea) eine Entscheidung gegen eine therapeutische Intervention getroffen wird und dies im "Sinne" der betroffenen Person ist, kann ich diese mehr oder weniger gut mittragen.
Wenn es allerdings darum geht, einem (infaust) Kranken die Zufuhr von Nahrung zu versagen, kann ich wenig Verständnis aufbringen. Nahrung ist für mich ein elementares Recht, ein Grundbedürfnis des Menschen, das niemandem aus irgendeinem Grund, und sei der noch so hehr, versagt werden sollte.
Fazit: für mich fordert es das Recht der Menschen auf adäquat menschliche Behandlung, dass der "unheilbar" Kranke an (s)einer Krankheit und nicht an den Folgen einer Mangelernährung stirbt.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
megan
Beitrag 24.Mar.2005 - 23:39
Beitrag #6


skaldkona
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.121
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 15



soweit ich das thema verfolgte, gab es da eine willensbekundung der gesunden Terry Schiavo, in welcher sie ihrem mann gegenüber dtl. geäußert haben soll, dass sie für sich eine solche siechtums-situation kategorisch ablehnt.
...
das verlagert den fall meiner meinung nach in die ebene der patienten-verfügung.
ich muss allerdings zugeben, daß ich nicht weiss, ob eine solche bekundung als begründung herangezogen werden darf, nahrungszufuhr zu unterbinden, oder ob sie nur auf von LG angeführte notfallsit. anwendung findet.
zumal diese erklärung wohl auch nicht schriftlich vorliegt.

dennoch, erhielte sie ihre nahrung nicht 'künstlich', lebte sie seit 15 jahren nicht mehr. sollte sie jemals wieder erwachen, was nach dieser zeit unwahrscheinlich bis sicher nicht zu erwarten ist, wäre sie nie wieder die, die sie war; und ich mag, ihre willensäußerung erinnernd, annehmen, daß sie sich wünschen würde, man hätte sie sterben lassen.
insofern kann ich die entscheidung ihres ehemannes nachvollziehen.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
LadyGodiva
Beitrag 24.Mar.2005 - 23:51
Beitrag #7


Strøse
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 10.010
Userin seit: 27.08.2004
Userinnen-Nr.: 166



QUOTE (megan @ 24.Mar.2005 - 23:39)
dennoch, erhielte sie ihre nahrung nicht 'künstlich', lebte sie seit 15 jahren nicht mehr.

Was ist denn "Nahrung künstlich erhalten"? Parenterale Ernährung durch eine Sonde (=Nahrungsbrei durch einen Schlauch via Bauchdecke in den Magen) ermöglicht lediglich, dass PatientInnen, deren Schluckvermögen eingeschränkt ist, ernährt werden können, ohne dass sie Gefahr laufen, sich an der Nahrung zu verschlucken.
Natürlich kann man anführen, dass jeder Versuch, auf "nichtnatürlichem" Wege dem Menschen Überlebensnotwendiges zuzuführen, sich an der Grenze zur Körperverletzung bewegt, wenn der Betreffende sich nicht dazu äußern kann.
Das gilt dann aber für Nahrung ebenso wie für notwendig Medikamente, Bluttransfusionen oder Reamaßnahmen.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
megan
Beitrag 24.Mar.2005 - 23:57
Beitrag #8


skaldkona
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.121
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 15



nahrungsvergabe via magensonde oder peg ist künstliche ernährung.

und die nahrungsvergabe auf künstl. weise (über jahre) ist ja nun doch etwas anderes, als eine akute lebensrettende maßnahme ...

Der Beitrag wurde von megan bearbeitet: 24.Mar.2005 - 23:57
Go to the top of the page
 
+Quote Post
LadyGodiva
Beitrag 25.Mar.2005 - 00:05
Beitrag #9


Strøse
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 10.010
Userin seit: 27.08.2004
Userinnen-Nr.: 166



Meine Frage war ungenau formuliert. Verzeih.
Was ist unnatürlich an "künstlicher Ernährung", immerhin unterscheidet sie von der "konventionellen" Ernährung lediglich die Tatsache, dass sie nicht über Kauen und Schlucken erfolgt? Wenn Kauen und Schlucken für dich Kennzeichen von Nahrungsaufnahme sind, ist es in Ordnung. Wenn Ernährung aber bedeutet, einen Menschen mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen, um seine Lebensfunktionen zu erhalten, ist parenterale Kost nicht "künstlicher" als das, was durch den Mund den Magen erreicht.
Und eben weil sich es um eine "längerfristige Maßnahme" handelt, einen Menschen vorsätzlich austrocken zu lassen, finde ich es so "unmenschlich" - unabhängig davon, wie "menschlich" langes Siechtum auch immer (aus unserer Perspektive) sein mag.

edit: "exsikkiert" ist der medizinische Begriff für die Zustandsverschlechterung durch Verringerung oder Einstellung der Flüssigkeitszufuhr

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 25.Mar.2005 - 00:20
Go to the top of the page
 
+Quote Post
megan
Beitrag 25.Mar.2005 - 00:17
Beitrag #10


skaldkona
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.121
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 15



ich sehe das ganz pragmatisch, alles, was nicht selbstständig geleistet werden kann zur aufrechterhaltung der lebensfunktionen ist nach meinem verständnis künstlich, diese frau ist nicht in der lage, das, was der körper braucht, zu sich zu nehmen, sie wird also künstlich am leben erhalten.
ohohoh... tut mir leid, hab' aufs falsche Knöpfchen gedrückt... :rosie:

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 25.Mar.2005 - 00:32
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Grübler
Beitrag 25.Mar.2005 - 00:23
Beitrag #11


blau ist gesund
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.276
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 40



passiert das auch bei mir, wenn ich nichts mehr trinke? :huh: trüb ich ein? :huh:
Go to the top of the page
 
+Quote Post
megan
Beitrag 25.Mar.2005 - 00:25
Beitrag #12


skaldkona
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.121
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 15



QUOTE (Grübler @ 25.Mar.2005 - 00:23)
passiert das auch bei mir, wenn ich nichts mehr trinke? :huh: trüb ich ein? :huh:

;-)
wenn du ganz lang nix trinkst, ja!
Go to the top of the page
 
+Quote Post
LadyGodiva
Beitrag 25.Mar.2005 - 00:29
Beitrag #13


Strøse
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 10.010
Userin seit: 27.08.2004
Userinnen-Nr.: 166



QUOTE
ich sehe das ganz pragmatisch, alles, was nicht selbstständig geleistet werden kann zur aufrechterhaltung der lebensfunktionen ist nach meinem verständnis künstlich, diese frau ist nicht in der lage, das, was der körper braucht, zu sich zu nehmen, sie wird also künstlich am leben erhalten.

Darunter würden weitgefasst auch alle intensivmedizinischen (Akut)Maßnahmen, sowie letztenendes auch unzählige operative Eingriffe fallen.
Mir missfällt an der Diskussion letztenendes, dass Dritte (durch einen "letzten Willen" bemächtigt oder nicht) darüber entscheiden, in wie weit Leben "lebenswert" und "menschlich" ist und dem ggf bewusst ein Ende setzen. Und das nicht durch Verzicht auf notfallmedizinische lebensverlängernde Maßnahmen, sondern durch das Vorenthalten von Nährstoffen, welches einen längeren Sterbeprozess nach sich zieht.
"Ausgetrocknet" habe ich im übrigen in meinem obigen Beitrag durch das entsprechende Wort erläurtert, das den Umstand des Todes und dessen Ursache beschreibt. Zuviel der Euphemismen. Nicht auch noch in der Medizin.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
megan
Beitrag 25.Mar.2005 - 00:33
Beitrag #14


skaldkona
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.121
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 15



nun haben wir ein problem .... LG hat versehentlich meinen beitrag editiert ...

edit :
die zweite hälfte obigen beitrags ist futsch ... ich werd ihn mal rekonstruieren versuchen ...

Der Beitrag wurde von megan bearbeitet: 25.Mar.2005 - 00:34
Go to the top of the page
 
+Quote Post
LadyGodiva
Beitrag 25.Mar.2005 - 00:34
Beitrag #15


Strøse
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 10.010
Userin seit: 27.08.2004
Userinnen-Nr.: 166



ja, hattse :rosie: bitte tausendmal um Verzeihung. *zähneknirsch*
hab' das, was ich davon retten konnte, wieder eingestellt - hättest du, megan, eventuell noch mal die Muße, den Rest sinngemäß wiederzugeben? *hüstel*

Asche auf mein Haupt.


Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 25.Mar.2005 - 00:41
Go to the top of the page
 
+Quote Post
megan
Beitrag 25.Mar.2005 - 00:40
Beitrag #16


skaldkona
************

Gruppe: Members
Beiträge: 2.121
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 15



QUOTE (LadyGodiva)
Und eben weil sich es um eine "längerfristige Maßnahme" handelt, einen Menschen vorsätzlich austrocken zu lassen, finde ich es so "unmenschlich" - unabhängig davon, wie "menschlich" langes Siechtum auch immer (aus unserer Perspektive) sein mag.


hierzu hatte ich geschrieben, dass es mediziner gibt, die den vorgang des exsikkierens/austrocknens als 'humanes/physiologisches' sterben betrachten.
über biochem. prozesse wird ein ableben leichter für den patienten, er trübt langsam ein, leidet nicht und kann leichter gehen.
viele alte menschen, die 'normal' sterben, nehmen zunehmend weniger fl.keit zu sich und finden so in ein 'friedliches gehen' hinein.

--> so, oder so ähnlich stands im original.

edit: schon erledigt

Der Beitrag wurde von megan bearbeitet: 25.Mar.2005 - 00:41
Go to the top of the page
 
+Quote Post
LadyGodiva
Beitrag 25.Mar.2005 - 00:43
Beitrag #17


Strøse
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 10.010
Userin seit: 27.08.2004
Userinnen-Nr.: 166



QUOTE (megan @ 25.Mar.2005 - 00:40)
--> so, oder so ähnlich stands im original.

Ja, so war's ich bezeuge es. ;) Und gehe jetzt wohl lieber ins Bett, wenn ich meine vielen Knöpfchen offensichtlich nicht mehr hundertprozentig aufmerksam verwalten kann ;)
Danke.
Ende ot-Zone
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Rafaella
Beitrag 25.Mar.2005 - 00:46
Beitrag #18


Freies Vögelchen
************

Gruppe: Members
Beiträge: 9.416
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 14



ich stelle mir Verdursten schrecklich vor (um mal die Euphemismen wegzulassen)

Und niemand, wirklich niemand kann sagen, was diese lächelnde (!) frau im "Wachkoma" tatsächlich davon noch mitbekommt...

Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 25.Mar.2005 - 00:46
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Rehauge
Beitrag 25.Mar.2005 - 09:06
Beitrag #19


Gut durch
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.590
Userin seit: 23.10.2004
Userinnen-Nr.: 643



QUOTE (Lady Godiva)
Und das nicht durch Verzicht auf notfallmedizinische lebensverlängernde Maßnahmen, sondern durch das Vorenthalten von Nährstoffen, welches einen längeren Sterbeprozess nach sich zieht.
Ist ein ver-längerter Sterbeprozess tatsächlich menschlicher?

Also, wenn ich so in unsere Altenpflegeheime blicke, kann ich nur feststellen, dass es oft in meinen Augen an "Mißhandlung" grenzt, an der Geld verdient wird. Und das liegt verrückter Weise daran, dass die Kosten zu hoch seien, all diese verlängerten Sterbeprozesse würdig zu begleiten.

Als Enkeltochter war ich sehr böse auf das Krankenhauspersonal, dass den Sterbeprozess meiner Oma Über PEG und Infusion Hinausdehnten, ihr noch Pilze und Dekubiti angedeihen ließen, sie ständig im Bett hin und her wälzten (Lagerung) und und und...
Als Ärztin oder Gesundheitsschwester würde ich es nicht verantwortet haben wollen, diese alte Frau austrocknen oder verhungern zu lassen.

Wie klären wir die grundlegende Frage, ob ein Mensch, der seine Nährstoffe nicht mehr über den Schluckkanal aufnimmt, diese überhaupt noch seinem Körper zugeführt haben möchte?
Um so wichtiger für jede einzelne von uns, sich Gedanken um eine auch auf uns möglicherweise zukommende Lebensphase zu machen und beispielsweise mit einer Patientenverfügung für sich selber vor-sorge zu tragen, mit dem Bewusstsein, dass es schlussendlich nicht wir selber sein werden, die diese dann umsetzen.


Rehauge
Go to the top of the page
 
+Quote Post
LadyGodiva
Beitrag 25.Mar.2005 - 12:39
Beitrag #20


Strøse
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 10.010
Userin seit: 27.08.2004
Userinnen-Nr.: 166



QUOTE (Rehauge @ 25.Mar.2005 - 09:06)

Als Ärztin oder Gesundheitsschwester würde ich es nicht verantwortet haben wollen, diese alte Frau austrocknen oder verhungern zu lassen.

Genau das meinte ich - es ist für mich aus einem noch nicht näher definierten Grund erträglicher, einen Menschen krankheitsbedingt aus dem Leben scheiden zu sehen als durch (mein) willkürliches Absetzen der grundlegenden Versorgung.
Bei ersterem kann ich mich entscheiden, lediglich "lebensverlängernde", nebenwirkungsreiche Therapien nicht mehr durchzuführen (also zB die vierte Antibiose bei einer hochbetagten, bettlägrigen Patientin mit Lungenentzündung) - während das einfache Kappen der Versorgung mit "Grundstoffen" eine recht perfide Methode ist, einen Menschen aus "Menschenliebe" aus dem Leben zu geleiten, weil das unweigerlich eintretende Sterben ein in meinen Augen noch grausameres Siechtum ist als das, was es eigentlich beenden soll.
Diese Form der Euthanasie ist meiner Ansicht nach ein allzu pragmatischer Kompromiss.
Go to the top of the page
 
+Quote Post

6 Seiten V   1 2 3 > » 
Reply to this topicStart new topic
1 Besucherinnen lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Userinnen: 0)
0 Userinnen:

 



Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 10.05.2025 - 22:16