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> Vegetarierinnen oder Fleischesserinnen?, Mich würde die Verteilung interessieren
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sahi
Beitrag 25.Aug.2007 - 23:59
Beitrag #81


Satansbraten
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http://meat-n-more.info/portal/ernaehrung/...e_objectID=4286


(sorry @ paschtscho, wenn ich jetzt einfach so "dazwischenantworte" ;) )
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Liane
Beitrag 26.Aug.2007 - 12:08
Beitrag #82


Heiligenanwärterin
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QUOTE (DerTagAmMeer @ 25.Aug.2007 - 16:51)
Da hast Du recht. Ohne "aber". Es tut mir leid, wenn ich zu emotional geworden bin.

:blumen2:
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Liane
Beitrag 26.Aug.2007 - 12:10
Beitrag #83


Heiligenanwärterin
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Danke, Sanhin :)
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kenning
Beitrag 27.Aug.2007 - 09:24
Beitrag #84


Naschkatze
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QUOTE (Liane @ 24.Aug.2007 - 22:57)
- Pflanzen haben kein Gehirn, das sie die Verletzung als Schmerz wahrnehmen lässt.

Genau das sehe ich anders. Meiner Überzeugung nach ist Leben Leben, egal wie es aussieht und als solches auch empfindungsfähig. Das man ein Gehirn braucht um Schmerz wahrzunehmen halte ich für ein (bequemes?) Vorurteil.

... ich verlange aber von niemandem mit meiner Auffassung konform zu gehen.

kenning
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davvero
Beitrag 27.Aug.2007 - 10:24
Beitrag #85


Stadtei
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Ich bin keine Ärztin, aber wenn ich das aus dem Biologieunterricht richtig behalten habe (was ja schon ein paar Tage her ist), dann bedarf es sehr wohl des zentralen Nervensystems, um Schmerzsignale zu senden bzw zu erhalten. Soweit mir bekannt ist, verfügen Pflanzen nicht über ein solches.
Also wie funktioniert das denn bei den Pflanzen? :was:


edit:Tippfehler

Der Beitrag wurde von davvero bearbeitet: 27.Aug.2007 - 10:25
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kenning
Beitrag 27.Aug.2007 - 10:25
Beitrag #86


Naschkatze
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QUOTE (DerTagAmMeer @ 25.Aug.2007 - 04:32)

Klar lasse ich Dich leben. Und ich respektiere auch, dass Menschen Fleisch essen. Sonst wäre ich wohl schon früher mal ungemütlich geworden. Hättest Du es bei Deinem ersten Absatz belassen, hätte ich keinen Mucks von mir gegeben.
Was mir hier die Schuhe auszieht, ist Deine "moralische" Einschätzung und die Gleichmacherei Deiner "Schlussfolgerung", die vielleicht nicht als Rechtfertigung gemeint war, aber als solche hier von Dir angeführt wurde:

Wie bitte? Also wenn ich nur gesagt hätte ich esse Fleisch - ohne mir weitere Gedanken darüber zu machen - wäre es ok für Dich gewesen?

Von dem Gedanken der Rechtfertigung kann ich Dich wohl nicht abbringen. Meiner Ansicht nach, habe ich lediglich weitere Gedanken, die ich mir zu dem Thema gemacht habe, dazugeschrieben. Mir ging es auch hauptsächlich um den Gedanken "Fleisch zu essen oder Fleisch nicht zu essen" an sich und den weiterführenden Gedanken "was esse ich sonst noch und wie bewerte ich das", und nicht um die Umstände unter denen Fleisch heutzutage produziert wird (die ich wie auch viele andere schlimm und ändernswert befinde).

Um der Massentierhaltung entgegenzuwirken wäre ich die erste, die dafür wäre nur noch hofgeschlachtete Tiere vom Biobauern zu essen, die vorher ein glückliches Leben hatten .. aber diesem Ideal jederzeit nachzukommen ist mir aufgrund mangelnder finanzieller Mittel unmöglich. Die Massentierhaltung war ja auch nicht das primäre Thema dieses Threads ... also bin ich in meinem ersten Post nicht drauf eingegangen.

"Gleichmacherei" ist vermutlich eines der wenigen Dinge, die man mir vorwerfen kann. Und im Grunde kann ich nichts dagegen sagen, denn ich empfinde es auch so, daß jedes Leben (egal welcher Form) "gleichwertig" ist.

QUOTE (DerTagAmMeer @ 25.Aug.2007 - 04:32)

QUOTE (Kenning)
Vom moralischen Standpunkt her habe ich das Problem, daß ich auch der Überzeugung bin, daß Pflanzen darunter leiden verstümmelt und gegessen zu werden. Nur weil sie keine Augen haben, die einen traurig anschauen, heißt es ja nicht, daß es ihnen gefällt, was wir Menschen mit ihnen anstellen. Da es für mich aber keine andere Möglichkeit gibt zu überleben (irgendwas muß ich ja essen), habe ich mich dafür entschieden beides (Pflanzen und Tiere) zu essen. In meinen Augen gibt es keinen logischen Grund die eine Grausamkeit der anderen vorzuziehen.

Dennoch war - wie Du ja zu Recht erkannt hast - meine erste Reaktion noch vergleichsweise spaßig - ehrlich gesagt konnte ich mir auch nicht recht vorstellen, dass Du das Geschriebene wirklich ernst gemeint haben könntest.
Statt es aber zu relativieren bist Du die Flucht nach vorn angetreten und hast noch einen drauf gesetzt:
QUOTE (Kenning)
Scheinheilig finde ich die einen (=Tiere) zu bemitleiden und die anderen (=Pflanzen) nicht. Ich denke aber nicht, daß irgendwer sich für irgendwas, was er ißt (oder nicht ißt) rechtfertigen muß oder sollte.

Hätte ich das so stehen lassen sollen?

Du hättest es stehenlassen können. Immerhin habe ich nirgends verlangt, daß ab heute alle meine Ansicht teilen müssen.

Meine Absicht war auch keineswegs das Leiden von Tieren gutzuheißen. Das habe ich auch nirgends so geschrieben. Das einzige, was ich wollte, war meine Gedanken zu diesem Thema verbalisieren. Da auf den moralischen Aspekt Tiere zu verspeisen schon mehrfach hingewiesen wurde, habe ich einen anderen (mir wichtigen) hinzugefügt.

Ich hätte es auch nicht richtig empfunden mein geschriebenes in Deinem Sinne (ja bei Tieren ist es doch viel schlimmer) zu relativieren, wenn ich es nicht so empfinde. .. dies bezieht sich wie oben geschrieben und wie es von Anfang an gemeint war, auf den grundsätzlichen Gedanken etwas (vormals) lebendes zu essen und nicht auf die Umstände der heutigen Zeiten.

Da ich mich nun wie es scheint doch gerechtfertigt habe, hoffe ich, daß diese meine Relativierungen zur Wiederherstellung von Verständnis und Harmonie beigetragen haben. Einen Streit vom Zaun zu brechen oder anderen ihren Lebensstil schlecht zu machen war und ist jedenfalls nicht, das was ich will/wollte.

kenning
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kenning
Beitrag 27.Aug.2007 - 10:45
Beitrag #87


Naschkatze
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QUOTE (davvero @ 27.Aug.2007 - 10:24)
Ich bin keine Ärztin, aber wenn ich das aus dem Biologieunterricht richtig behalten habe (was ja schon ein paar Tage her ist), dann bedarf es sehr wohl des zentralen Nervensystems, um Schmerzsignale zu senden bzw zu erhalten. Soweit mir bekannt ist, verfügen Pflanzen nicht über ein solches.
Also wie funktioniert das denn bei den Pflanzen?  :was:


edit:Tippfehler

Wahrscheinlich sprengt das jetzt das Thema des Threads, aber da es eine direkte Frage war ...

Auch in Pflanzen gibt es gewissen Feedbackkreisläufe, die auf erfolgte Verletzungen reagieren. Man hat festgestellt, daß, wenn man Gras abschneidet, Wachstumsimpulse ausgelöst werden, die es schneller als vorher Wachsen lassen. Der Mensch nutzt dies zb aus um einen schönen dichten Rasen zu produzieren.
Wie erklärst Du Dir diese Reaktion, wenn die Pflanze nicht merkt, daß ihr jetzt ein Stück fehlt?

In Afrika gibt es eine Baumart, die anfängt ätherische Öle zu produzieren, sobald ihr Blätter abgerupft (gefressen) werden. So werden die Blätter ungenießbar und die Tiere wenden sich anderen Nahrungsquellen zu. Mehr noch ... durch die Ausschüttung von Botenstoffen werden sämtliche Bäume der gleichen Art in einem gewissen Umkreis dazu veranlaßt ebenfalls diese Öle zu produzieren und damit unschmackhaft zu werden. Diese Reaktion ist gezielt und wiederholt hervorrufbar. Wie erklärst Du Dir so eine Abwehrreaktion, wenn die Pflanze nicht merkt was mit ihr passiert? Wenn das abfressen der Blätter kein negatives Feedback (Schmerz?) erzeugen würde, gäbe es doch keinen Grund sich zu verteidigen.

Das waren jetzt nur zwei Beispiele wo man die Reaktionen etwas besser erforscht hat. Doch wenn solche Reaktionen bei 2 Pflanzenarten möglich sind, sind sie mE auch bei anderen Pflanzenarten möglich bzw wahrscheinlich.

Nur weil man die Reaktionen in Pflanzen nicht so gut beobachten kann, wie in Menschen oder Tieren, heißt es mE noch lange nicht, daß sie nicht vorhanden sind.

kenning
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davvero
Beitrag 27.Aug.2007 - 11:36
Beitrag #88


Stadtei
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Ich habe den Pflanzen keinesfalls "eingebaute" Sebstschutzmechanismen bzw. Reaktionen abgesprochen. Lediglich das Vorhandensein eines Nervensystems!

davvero
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LadyGodiva
Beitrag 27.Aug.2007 - 11:55
Beitrag #89


Strøse
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Um den Gedanken vielleicht ein wenig "allgemeiner" zu fassen -
Essen ist doch anschaulichst der Beleg, dass wir Stoffe wechseln, um leben zu können.

Tiere sind weder meine Freunde ("Freundschaft" ist für mich etwas signifikant anderes, dem Zwischenmenschlichen vorbehalten), noch gesichtsloses Protein aus der Kühlthekenassiette.

Über den Hunger auch noch die Einsicht zu haben, auf Stoffwechsel angewiesen zu sein, ermöglicht mir in Zeiten des allgemeinen Überschusses, meinen Bedarf mit dem zu synchronisieren, was mir Gewissen ist.

Für mich ist insofern keine Trennlinie durch die Natur zu ziehen - die Grenzen steckt in hungerlosen Zeiten ausschließlich mein Geschack und zeigt sich sicherlich ebenso flexibel, wenn der Überfluss versiegt.

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davvero
Beitrag 27.Aug.2007 - 12:53
Beitrag #90


Stadtei
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Das ist bei mir anders, denn die Grenzen steckt in hungerlosen Zeiten nicht nur mein Geschmack, sondern zum großen Teil auch mein Gewissen!

Das geht aber nicht soweit, dass ich den Blumenkohl gegenüber ein schlechtes Gewissen hätte.
Bei wie vielen Wiesen sollte ich mich dann auch entschuldigen müssen, über die ich irgendwann mal gelaufen bin.



edit: noch etwas hinzugefügt

Der Beitrag wurde von davvero bearbeitet: 27.Aug.2007 - 12:56
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Liane
Beitrag 27.Aug.2007 - 12:57
Beitrag #91


Heiligenanwärterin
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Ich finde es einen schwierigen Aspekt, bei jeder Nahrungsaufnahme am Quälen nicht-menschlicher Lebewesen schuld zu sein (menschlicher auch, aber das würde hier zu weit führen). Irgendetwas müssen wir essen, oder wir verhungern.
Jedes Lebewesen trachtet danach, so lange wie möglich am Leben zu sein bzw. den Fortbestand der eigenen Art zu sichern. Eine Pflanze, die Teile verliert (druch Menschenhand, Tiere, Wetterumstände...), versucht, diesen Verlust möglichst schnell wettzumachen. Sie muss ja die Art sichern. Es kann die Pflanze sogar zusätzlich stärken - schneide ich z.B. Basilikum über der allerersten Stelle, an der 2 seitenblättchen wachsen, ab, treiben auf beiden Seiten neue Äste aus, die Pflanze wird immer größer und kräftiger, bekommt mehr Licht, kann sich noch weiter entwickeln. Schneide ich sie nicht ab, bleibt sie dünn und einästig.

Ich würde es so formulieren: die Pflanze "merkt" eine Verletzung und trifft Vorkehrungen dagegen, dass sie ihr Erbgut nicht weitergeben kann. Aber im Gegensatz zu Mensch und Tier hat sie keine Angst oder Schmerzen.
Und da ist für mich die Entscheidung klar: ich selber kann den Tod der Tiere nicht einfach als naturgegeben auf meine Kappe nehmen, daher entscheide ich mich dafür, Pflanzen zu essen. Außerdem kann ich das Ziel der Pflanze (Fortpflanzung) unterstützen, indem ich sie in meinem Garten aussäe.
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LadyGodiva
Beitrag 27.Aug.2007 - 13:05
Beitrag #92


Strøse
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QUOTE (davvero @ 27.Aug.2007 - 13:53)
Das geht aber nicht soweit, dass ich den Blumenkohl gegenüber ein schlechtes Gewissen hätte.
Bei wie vielen Wiesen sollte ich mich dann auch entschuldigen müssen, über die ich irgendwann mal gelaufen bin.

Doch, ich kann schon behaupten, dass das dem zugrunde liegende Gefühl das gleiche ist.

Mich berührt es sehr, durch mein bloßes Sein die Welt zu verändern und das auch zu registrieren, ja instrumentalisieren.

Gewissen hat in dem Zusammenhang nichts mit permanenter Selbstbekreuzigung zu tun, sondern belegt einfach, dass ich sehe, was durch mich geschieht.

Ich habe kein schlechtes Gewissen, ein Tier, das ursprünglich leben durfte, zu schlachten und zu verspeisen.
Ebenso bedenke ich aber, dass die Birne, die in meinem Kuchen steckt, eine Saison still vor sich hingereift ist, bis ich hochgelüstig nach ihr greifen konnte.
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davvero
Beitrag 27.Aug.2007 - 16:15
Beitrag #93


Stadtei
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:gruebel:
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kenning
Beitrag 27.Aug.2007 - 17:18
Beitrag #94


Naschkatze
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QUOTE (LadyGodiva @ 27.Aug.2007 - 13:05)
Mich berührt es sehr, durch mein bloßes Sein die Welt zu verändern und das auch zu registrieren, ja instrumentalisieren.

Gewissen hat in dem Zusammenhang nichts mit permanenter Selbstbekreuzigung zu tun, sondern belegt einfach, dass ich sehe, was durch mich geschieht.

Ich habe kein schlechtes Gewissen, ein Tier, das ursprünglich leben durfte, zu schlachten und zu verspeisen.
Ebenso bedenke ich aber, dass die Birne, die in meinem Kuchen steckt, eine Saison still vor sich hingereift ist, bis ich hochgelüstig nach ihr greifen konnte.

Diesen Worten würde ich mich gerne anschließen, wenn ich darf.

Meine eigenen Erklärungsversuche zu diesem Thema scheinen ja irgendwie fehlgeschlagen zu sein ... :(

kenning
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Liane
Beitrag 27.Aug.2007 - 18:18
Beitrag #95


Heiligenanwärterin
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QUOTE (davvero @ 27.Aug.2007 - 17:15)
:gruebel:

Worüber rätselst Du?
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Corinna Mirja
Beitrag 27.Aug.2007 - 21:06
Beitrag #96


°~Fleckenzwergin~°
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QUOTE (LadyGodiva @ 27.Aug.2007 - 14:05)

Ich habe kein schlechtes Gewissen, ein Tier, das ursprünglich leben durfte, zu schlachten und zu verspeisen.
Ebenso bedenke ich aber, dass die Birne, die in meinem Kuchen steckt, eine Saison still vor sich hingereift ist, bis ich hochgelüstig nach ihr greifen konnte.

Für mich liest sich diese Formulierung so, als ob unelegante Gewissensfragen beim Essen vom Fleisch gerne um des Genusses wegen ausgeklammert werden dürfen, das Verzehren eines Stückes Obstes hingegen als feinfühlig inszenierte Angelegenheit betrachtet werden muß.
Ich kann ja irgendwie verstehen, das im Esszimmer lieber Bilder von "Stillleben mit sensiblem Streuobst" statt "angstschwangerer Schlachterszenarien" müßig betrachtet werden wollen, derweil Filetiertes auf dem Teller liegt, aber ist das nicht auch überaus ignorant?
Oder habe ich da etwas falsch interpretiert, beziehungsweise einen Zusammenhang überlesen, der mir eine andere Erklärung liefert? :gruebel:

Der Beitrag wurde von Corinna Mirja bearbeitet: 27.Aug.2007 - 21:11
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LadyGodiva
Beitrag 27.Aug.2007 - 21:15
Beitrag #97


Strøse
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So sehe ich das in der Tat nicht. :gruebel:

Ich esse einfach gerne. Und genieße am liebsten.
Dabei nehme ich mir aus der Welt das, wonach mir ist - wenn ich Appetit habe.
Wenn ich Hunger habe, bin ich womöglich gezwungen zu essen, was gerade in greifbarer Nähe (deshalb: Tiere können keine Freunde sein!).

Vor guten Lebensmitteln habe ich eine große Ehrfurcht, egal wie viele Stiele oder Beine sie haben.
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Corinna Mirja
Beitrag 27.Aug.2007 - 21:35
Beitrag #98


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QUOTE (LadyGodiva @ 27.Aug.2007 - 22:15)
(deshalb: Tiere können keine Freunde sein!).


...außer vielleicht dieser unberührbare neongrüne Frosch im Teich neben Dir, denn dessen Gift würde Dich schon während der Zubereitung durch Hautkontakt töten! :lol:

Sorry, aber ich stehe Tieren stets freundschaftlich gegenüber. Diese Sichtweise ist MEINE Form von Genuß - ohne jegliches womöglich.

Jede wie sie will...
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DerTagAmMeer
Beitrag 28.Aug.2007 - 05:27
Beitrag #99


Adiaphora
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QUOTE (kenning @ 27.Aug.2007 - 10:25)
Wie bitte? Also wenn ich nur gesagt hätte ich esse Fleisch - ohne mir weitere Gedanken darüber zu machen - wäre es ok für Dich gewesen?

Ja, das wäre es.
LadyGodiva hat es weiter oben in Worte gefasst: Allein unsere Existenz bedeutet bereits Unrecht für anderen Lebewesen. Wir können nicht leben ohne schuldig zu werden - gegenüber Pflanzen, Menschen und Tieren. Dieser Ansicht bist Du ja auch – da sind wir uns also einig.
Nicht jedes Unrecht, das wir befördern, können wir in vollem Ausmaß begreifen. Aber wenn uns eines ganz persönlich und direkt in den Blick und ins Bewusstsein gerät, ist uns die Freiheit gegeben eine Gewissensentscheidung zu treffen. Für die Moralphilosophie bedeutet das nicht Werten sondern Handeln. Und allzu oft stellen wir fest, dass wir zu schwach, zu träge, zu egoistisch sind, um so zu leben wie wir es für richtig halten. Diese Scham gilt es für mein Empfinden auszuhalten - bewusst auszuhalten. Gerade begleitet sie mich, weil ich zu feige war, meinen Nachbarn davon abzuhalten, ein Wespennest in unserem (!) Garten zu vernichten. Sie begleitet mich so nachhaltig, dass mir das ein zweites Mal sicher nicht passieren wird. Aber dieses Mal habe ich gekniffen. Angenehmer wäre es, Ausreden zu suchen, die mein Verhalten in ein besseres Licht rücken würden. Für die toten Wespen wäre dies gleichgültig - aber für die Zukunft verstelle ich mir mit solchen Rechtfertigungsstrategien den Blick auf eine bereits erkannte Wahrheit und beharre auf dem Unrecht, um vor mir selbst gerecht zu wirken. Das ist mir meine Eitelkeit nicht wert.

QUOTE
Um der Massentierhaltung entgegenzuwirken wäre ich die erste, die dafür wäre nur noch hofgeschlachtete Tiere vom Biobauern zu essen, die vorher ein glückliches Leben hatten .. aber diesem Ideal jederzeit nachzukommen ist mir aufgrund mangelnder finanzieller Mittel unmöglich.

Wer sich überwunden hat, die von mir verlinkten Seiten zu besuchen, wird festgestellt haben, dass die Dokumentationen leider (!) auch Biohöfe und/oder Freilandhaltung zeigen. Und auch wenn ich ausgesprochen froh über den anhaltenden Ökotrend bin, sehe auch ich auf den Biohöfen meiner näheren Umgebung keine glücklich lebenden Tiere, sondern katastrophale Zustände - weil es sich eben einfach nicht rentiert, Tiere wirklich gut zu versorgen: die finanziellen Mittel reichen nicht aus.
Dennoch: es ist sicher besser als die konventionelle Produktion.
Was die persönlichen Finanzen betrifft, glaube ich einfach nicht, dass man in D. zu arm sein kann, um auf Fleisch zu verzichten. Als meine Frau und ich angefangen haben, unsere Ernährung nachhaltiger zu gestalten, haben wir von meinem Azubi-Lohn und dem BaföG-Regelsatz gelebt - das war zwar mehr als Harz IV aber auch nicht gerade üppig – dennoch ging es erstaunlich gut, obwohl einmal in der Woche ein Rinderbraten auf dem Tisch stand. Ohne den wäre es erst recht möglich gewesen.

QUOTE
Meine Absicht war auch keineswegs das Leiden von Tieren gutzuheißen. Das habe ich auch nirgends so geschrieben. Das einzige, was ich wollte, war meine Gedanken zu diesem Thema verbalisieren. Da auf den moralischen Aspekt Tiere zu verspeisen schon mehrfach hingewiesen wurde, habe ich einen anderen (mir wichtigen) hinzugefügt. [...] dies bezieht sich [...] auf den grundsätzlichen Gedanken etwas (vormals) lebendes zu essen und nicht auf die Umstände der heutigen Zeiten.

Ja, ich verstehe, dass es Dir um den abstrakten Zusammenhang ging. In diesem gebe ich Dir ja auch recht - allerdings geht eine abstrakte Analyse von einer idealisierten/bereinigten Natur aus. Folglich verliert sie für mich ihre Aussagekraft und Berechtigung, wenn wir uns in einem System bewegen, das derart pervertiert und entfernt ist von seinem (Nat)urzustand, dass die Gesetze der Logik und Vernunft aufgehoben sind. Unsere Nahrung stammt nun einmal aus unserer heutigen Zeit und unserer heutigen Welt. Darum kann auch nur die jeweilige Gegenwart der Gegenstand einer „Ethik des Essens“ sein, denn nur hier ist uns sittliches Verhalten möglich. Und hier liegt auch unsere Verantwortung. Hier gibt es eine gewaltige Diskrepanz zwischen dem, was wir predigen und dem, was wir tun. Ich möchte einfach, dass dieser Graben sichtbar bleibt, damit sich etwas ändern – etwas besser werden kann!

Darum macht es mich wütend, wenn ich lese, Fleischkonsum wäre die logische Konsequenz einer reflektierten Gewissensentscheidung.

Gegenwärtig ist Fleischkonsum aus meiner Sicht eine radikale Entscheidung des Menschen für sich selbst und gegen die Welt. Sich selbst die Nächste zu sein, ist eine durchaus vertretbare Moral. Als solche kann ich sie respektieren - auch wenn ich sie nicht gutheiße.
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kenning
Beitrag 29.Aug.2007 - 12:01
Beitrag #100


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Unsere Ansichten scheinen sich in wesentlichen Punkten zu unterscheiden. Das alles bis ins letzte auszudisskutieren, würde sicherlich den Rahmen des Threads sprengen.
Sei versichert, daß ich Deine Sicht der Dinge ebenso respektiere, wie meine Sicht, obgleich ich mich ihr nicht anschließen werde.

Noch ein Wort dazu:
QUOTE

Was die persönlichen Finanzen betrifft, glaube ich einfach nicht, dass man in D. zu arm sein kann, um auf Fleisch zu verzichten. Als meine Frau und ich angefangen haben, unsere Ernährung nachhaltiger zu gestalten, haben wir von meinem Azubi-Lohn und dem BaföG-Regelsatz gelebt - das war zwar mehr als Harz IV aber auch nicht gerade üppig – dennoch ging es erstaunlich gut, obwohl einmal in der Woche ein Rinderbraten auf dem Tisch stand. Ohne den wäre es erst recht möglich gewesen.

Es ist lobenswert, daß das Dir und Deiner Frau gelungen ist. Es spricht für Dich und Dein Umfeld, daß Du Dir eine derartige Situation nicht vorstellen kannst.
Als alleinstehende Person, die zwei Jobs nachgeht nur um die Kosten ihrer Ausbildung decken zu können und die froh ist, daß sie sich mittlererweile am Ende des Monats auch noch etwas vernünftiges zum essen kaufen kann statt sich die letzte Woche jedes Monats von Salzerdäpfeln, Reis ohne nix oder ähnlichem zu ernähren (solche Zeiten gabs bei mir auch), sehe ich das etwas anders. Klar, könnte man sagen ich bräuchte die Ausbildung nicht machen ... eine Rückkehr zu einer derartigen Perspektivenlosigkeit ist aber für mich keine Alternative.

Nach wie vor denke ich, daß es jeden Menschen persönliche Entscheidung ist, was er ißt. Ich kritisiere nicht die Entscheidungen anderer Leute in diesem Bereich ... allerdings nehme ich mir auch das Recht selbst für mich zu entscheiden, was gut für mich ist.

kenning

Edit: Ergänzt.

Der Beitrag wurde von kenning bearbeitet: 29.Aug.2007 - 12:08
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