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Beitrag
#21
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auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 7.174 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 22 ![]() |
@firefly...was sind in deinen augen menschenwürdigere strafen????
ich habe menschen kennengelernt die inhaftiert waren... und soll ich dir sagen, die sprachen vom "minihilton" wenn sie von ihrer haftanstalt erzählten :angry: sie haben tv, stereoanlage, sporträume, freie wochenenden, besuchszeiten und verpflegung all inclusiv :roetel: meiner vorstellung von bestrafung entspricht dies jedenfalls nicht -_- edit...satz vervollständigt Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 09.Nov.2006 - 17:21 |
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Beitrag
#22
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
es würde doch völlig reichen, wenn die gerichte ihre möglichkeiten ausreizen würden. die annahme, dass diese endgültigste aller strafen wirklich ausreicht, um mehr sicherheit zu gewährleisten ist genauso falsch, wie der versuch, genugtuung zu erreichen, indem man dafür sorgt, dass man selbst blut an den händen hat. soll der kerl doch mal hinter gittern körperlich für seinen lebensunterhalt arbeiten. das wär eine grössere strafe, als ihm zu ermöglichen, seinen mythos in den märthyrerstand zu erheben. das, was an geld durch ihn noch auf- und einzutreiben ist, sollte in hilfsprojekte für kurden (beispielsweise) gesteckt werden.
spontan fällt mir die raf-geschichte in den 70er jahren ein. auch da waren viele stimm(ung)en zu hören, die die todesstrafe einforderten. die hysterie gegenüber den terroristen ging viel weiter, als es heute nachvollziehbar ist. die täter, die damals gefasst wurden und ihre strafe abgesessen haben, sind heute auf freiem fuss und teilweise voll integrierte mitglieder der gesellschaft. was den aktuellen fall in dresden angeht: 15 jahre mit anschliessender sicherheitsverwahrung wären möglich - und sollten aufgrund der beweismittel auch wahrscheinlich sein, OHNE dass stephanie nochmal durch diese hölle muss, indem sie aussagt. was fehlt, ist dass die gerichte ihre möglichkeiten auch ausnutzen und die 'üblichen' strafverkürzungen nur da greifen, wo sie wirklich nachgewiesen sinnvoll sind. im übrigen: stephanies vater ist geschockt, erschüttert, etc. , spricht aber offenbar pausenlos mit der übelsten (aber finanzstarken) boulevard-presse, überlegt, dass land sachsen auf schadensersatz zu verklagen und und und... das stösst mir mindestens auch sauer auf. der verdacht, dass stephanies leid hier instrumentalisiert wird, liegt (zumindest mir) auf der hand. |
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Beitrag
#23
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 725 Userin seit: 09.11.2006 Userinnen-Nr.: 3.728 ![]() |
Ich hab auch schon von solchen Luxusgefängnissen gehört - nein, sowas auf keinen Fall. Aber zur Menschenwürde gehören auf jeden Fall ein minimaler sozialer Kontakt, insbesondere zur Familie, Luft und Licht für mehr als nur eine halbe Stunde (ist das etwa Luxus?), und auch das Recht, irgendetwas persönliches machen zu können... und wenn sie nur Stift und Papier bekommen würden, um zu zeichnen oder zu schreiben - ein voller Mensch bleiben, das darf niemandem verwehrt werden. Dass denen gezeigt wird, dass sie schlechte Menschen sind, dass sie bestraft werden - alles richtig...aber Psychoterror, Folter, mehrjährige Todesaussicht...? Für ihren Unterhalt arbeiten finde ich übrigens auch gut - ganz finanzieren werden sich Gefängnisse natürlich nie, aber die Insassen können nicht mehr das Gefühl haben, durchgefüttert zu werden. Straftäter sollen im Gefängnis ein schlechteres Leben haben, ohne Freiheit, ohne attraktive Chancen, ohne Luxus und Privilege wie draußen, aber sie sollten wie Menschen behandelt werden :unsure: |
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Beitrag
#24
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auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 7.174 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 22 ![]() |
ich habe mich nicht gewagt dies hier laut und öffentlich auszusprechen.... wenn es nach mir ginge würden alle triebtäter, mörder, menschenschinder "lebenslänglich"eingesperrt und müssten für ihren lebensunterhalt selbst sorgen... sie "dürften" nicht arbeiten, sie "müssten"... ihnen würden lebensqualität wie, musik, tv-anlagen, kaffeemaschinen ect...versagt bleiben... sie bekämen das, was sie unbedingt zum leben benötigten und jede andere annehmlichkeit müsste verdient werden.... jedenfalls würde dieses weggesperrt sein, eine wirkliche bestarfung sein :ph34r: |
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Beitrag
#25
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zartbesaitete Vollzeitkölnerin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.788 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 16 ![]() |
genau dafür wäre ich auch, Pandora!
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Beitrag
#26
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Meine Meinung. :zustimm: Natürlich ist allein die Tatsache, nicht die Möglichkeit zu haben, über den eigenen Aufenthaltsort zu bestimmen, schon Strafe. Aber Dinge, für die ich arbeiten muss und jeder andere Mensch in Freiheit auch, sollte Strafgefangenen nicht gratis verschafft werden. Kein Fitnessstudio ohne Gebühr und auch kein Fernsehen ohne GEZ...
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Beitrag
#27
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Gemüseputzi ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 41 Userin seit: 13.11.2006 Userinnen-Nr.: 3.744 ![]() |
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Es ist in solchen Diskussionen ja fast zwangsläufig die Rede von sex. Gewalttätern und davon, daß das Leben ihrer Opfer, selbst wenn sie überleben, auf immer zerstört sei. In gewisser Weise mag das auch stimmen, aber nicht absolut. Von mir ausgehend kann ich sagen, daß manche Dinge nie ganz "heilen" werden und Erinnerungen auch nach vieljähriger Aufarbeitung noch quälend sein können. Dennoch birgt das Überlebt-Haben die Chance des Verarbeitens, Leben- und Liebenlernens und zusätzlich vielleicht sogar die Erlangung von Wahrnehmungen und Gefühlstiefen, die ohne den Druck großer innerer Not vielleicht nie erreicht worden wären. So gesehen empfinde ich mein Leben als Opfer nicht (mehr) als zerstört. Ein weiterer Aspekt zur Todesstrafendiskussion geht mir seit einiger Zeit immer wieder durch den Kopf, nämlich: was macht das Wissen um den hingerichteten Täter mit seinem überlebenden Opfer? Sicher ist es oft verkehrt, von sich auf "alle" zu schließen - dennoch, ich war bis heute nicht in der Lage, meine Peiniger zur Rechenschaft zu ziehen. gewisser Weise hätte ich dazu selbst zur 'Täterin' werden müssen. Ich weiß nicht, ob mich dieser Umstand nicht noch mehr verletzt hätte als ich ohnehin schon war. Trotzdem bin ich der Ansicht, daß unser Rechtssystem entweder schärfer werden muß, jedenfalls im Zusammenhang mit Gewalttätern, oder bestehende Gesetze zumindest härter angewandt werden müßten. Ich bin keine Juristin und weiß deshalb wenig über die Möglichkeiten - Sicherheitsverwahrung nach der eigentlichen Haftstrafe kann bis zum Lebensende angeordnet werden? Das sollte für Triebtäter meiner Ansicht nach so lange obligatorisch sein, bis es irgendwann vielleicht mit absoluter Sicherheit auszuschließen ist, daß ein Triebtäter zum Wiederholungstäter wird. |
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Beitrag
#28
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auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 7.174 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 22 ![]() |
sehr interessanter aspekt, @stepford...eine frage die auch ich mir oft gestellt habe :gruebel: interessanter weise, tauchte diese frage immer paralell mit vergeltung, genugtuung oder rachegedanken auf... wenn sich abgründe der trauer, angst, wut und scham wie ein krater vor mir auftaten... genau dann kam auch die frage nach dem sinn der todesstrafe. heute weiß ich, nicht das sterben der täterInnen, sondern die gewissheit auf ein leben in frieden und ruhe ohne jede gewalt, ließ/läßt meine wunden heilen... die zeit der verarbeitung und der trauer haben mich gesundet und mir den raum für neues leben, mit aller lebensqualität die dazu gehört, geschenkt... keinesfalls jedoch der tod eines menschen... abschliessend möchte ich anmerken, dass wohl gerade die jahrelang erfahrene gewalt, nach ewigem abwägen, fühlen und nachdenken dafür gesorgt hat, dass ich heute nicht mehr bereit bin, eben diese mit gleichem zu vergelten. gewalt hat in meinem leben absolut keinen platz mehr...davon gibt es schon mehr als genug auf unserer welt... ja stepford, es ist möglich einen täter nach verbüßung seiner haftstrafe, bis an sein lebensende in sicherheitsverwahrung zu nehmen... nur leider wird dies immer noch viel zu selten so gehandhabt.... edit...satz eingefügt Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 14.Nov.2006 - 12:37 |
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#29
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 257 Userin seit: 31.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.546 ![]() |
Ich bin eigentlich grundsätzlich gegen Todesstrafe, auch bei Sexualdelikten. Ebenso übrigens bin ich auch gegen menschennunwürdige Haftbedingungen, die der Folter gleichkommen.
Nichtsdestotrotz fällt es mir schwer in Fällen wie die von Saddam Hussein, diese Haltung beizubehalten. Völkermord, oder der Versuch des selben, ist einfach ein so unglaubliches Verbrechen. Da hat jemand über Jahre hinweg direkt oder indirekt Todesurteile über Tausende gesprochen, und genau dem soll dann ein solches Urteil erspart werden? Mit dem Gedanken kann ich mich dann doch nicht anfreunden. Aber die Antworten in diesem Thread machen schon deutlich, wie sehr die Meinungen darüber, welche Verbrechen nun derart schlimm sind, welche Menschen derart gefährlich, dass sie sterben müssten, weit auseinanderklaffen. Die Tatsache, dass es keine eindeutige, offensichtlich 'gute' Position bei dieser Sache gibt (die es in anderen Bereichen schon gibt, beispielsweise bei der Frage Ist ein Mord überhaupt ein Verbrechen oder nicht?), lässt mich dann doch wieder dafür plädieren, Todesstrafe in keinem Fall anzuwenden. |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 725 Userin seit: 09.11.2006 Userinnen-Nr.: 3.728 ![]() |
Es gibt diese Sache, die sich Weltstrafrecht oder Weltstrafgericht oder Weltjustiz nennt, was bei Saddam Hussein gerade wieder ins Gespräch gekommen ist. Es sagt aus: Wenn im eigenen Land kein "normaler" Prozess mehr möglich ist, soll ein Rat aus anderen Ländern zu Gericht sitzen, der keine Todesstrafe verhängen darf. Damit soll erstens die Gültigkeit der Menschenrechte für alle - alle - Menschen überdeutlich demonstriert werden, andererseits soll sichergestellt werden, dass alle Details der Verbrechen zwecks der Verhandlung ans Tageslicht gebracht werden sollen (ich denke, es läuft darauf hinaus, dass bestimmte Angelegenheiten sonst unter den Tisch gekehrt werden, a la: Jetzt hat er schon fünfmal die Todesstrafe, jetzt ist es auch schon egal :unsure: ) Beides halte ich für sehr wichtig. Wenigstens die Ländergemeinschaft sollte zeigen, dass sie sich über menschenrechtslose Zonen hinwegsetzen kann - gibt einem das nicht auch als (unschuldige) Einzelperson Sicherheit? |
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 257 Userin seit: 31.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.546 ![]() |
Inwiefern? :unsure: |
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
vielleicht auch noch passend dazu: jugendstrafvollzug - der fall aus siegburg
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 725 Userin seit: 09.11.2006 Userinnen-Nr.: 3.728 ![]() |
Durch das Wissen, dass solche Verbrecher nicht entkommen, dass nichts von ihren Verbechen vergessen werden wird? Gerade in Ländern, in denen Diktaturen und Bürgerkrieg und Chaos herrschen: Gibt es einem nicht das Gefühl, dass es jemanden gibt, der die Sachen im Blick behält? - Was potenzielle Kriegsverbrecher wohl auch von vornherein von einigem abhalten kann. |
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multifunktionales Blond(s)chen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Sonderbeauftragte Beiträge: 11.499 Userin seit: 17.06.2006 Userinnen-Nr.: 3.083 ![]() |
Prinzipiell bin ich der Ansicht, dass Strafe keinen einzigen Verbrecher von seinen Untaten abhält. Die USA verteidigen gerne ihre Haltung zur Todesstrafe mit "Abschreckung", jedoch gibt es einige Studien, dass in den Bundesstaaten, in denen die Todesstrafe vollzogen wird, keinesfalls weniger Gewlatverbrechen begangen werden, als in den anderen. Nein, Todesstrafe ist für mich keine Option, mir tun auch die Leute leid, die die Giftspritze setzen müssen, den Schalter für den elektr. Stuhl umlegen müssen usw. Einen strengeren Strafvollzug, den würde ich mir auch wünschen. Oder, wie blui es ausdrückt, die Möglichkeiten der Rechtsprechung müssen ausgenutzt werden. Wenn im "Knast" studiert werden kann aber Umschulungen einen langen Kampf mit der Arbeitsagentur bedeuten, weil es an den Finanzen scheitert, dann kann etwas nicht stimmen. Mag polemisch klingen, aber im einen Fall bedeutet es "Luxus" und im anderen Fall hängen Existenzen davon ab. |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 725 Userin seit: 09.11.2006 Userinnen-Nr.: 3.728 ![]() |
Das würde ich nicht miteinander vergleichen. Die Todesstrafe steht in den USA eigentlich ausschließlich auf Taten, von denen die Menschen wissen, dass sie ein Verbechen sind und dass sie hart - wie auch immer - dafür bestraft werden, wenn sie auffliegen. Der Weltstrafgerichtshof wendet sich gegen Verbecher, die bis jetzt die Hoffnung haben konnten, trotz öffentlichen Wissens um ihre Taten in irgendeiner rechtslosen Zone unterkommen zu können. Die Methoden des Gerichts - penible Aufarbeitung aller Anklagegründe - wenden sich gegen Beteiligte, die hoffen konnten, nach einer Verurteilung des Hauptschuldigen in Vergessenheit zu geraten... |
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Naschkatze ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 257 Userin seit: 31.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.546 ![]() |
Nicht jeder dieser Verbrecher wird aber de facto jemals vor Gericht gestellt. Und was bringt es jemandem, der in einem solchen Land lebt, zu wissen, dass, falls das bestehende Regime irgendwann zusammenbrechen oder zertört werden sollte, möglicherweise ein oder zwei der Verantwortlichen vor Gericht stehen, nachdem man selbst, die eigene Familie, ein ganzer Teil der Bevölkerung schon lange tot ist? Ein Gericht kann natürlich nur im Nachhinein aktiv werden. Das gibt keine grundsätzliche Sicherheit, sondern höchstens ein Stück weit Genugtuung. An einen Abschreckungseffekt glaube ich nicht, und ich sehe auch nichts, was in diesem Fall darauf hinweist, dass es ihn doch geben könnte.
Das ist schon vergleichbar. Du meinst, dass durch das Gericht ein Bewusstsein dafür eingeführt wird, dass Kriegsverbrechen etc. doch in jedem Fall als Verbrechen angesehen werden und potentielle Täter deswegen ihre Taten unterlassen, da sie schon vorher wissen was ihnen blüht. Du spekulierst also genau auf den gleichen Abschrecklungseffekt, den die Todesstrafe in den USA oder anderen Staaten ebenfalls angeblich haben soll. |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 725 Userin seit: 09.11.2006 Userinnen-Nr.: 3.728 ![]() |
Sicher läuft beides auf eine Art Abschreckung hinaus. Der Unterschied ist aber: Ob Todesstrafe oder nicht ist eine Frage des Strafmaßes, ob Internationales Strafgericht oder nicht ist eine Frage der generellen Ahnung von Verbrechen dieser Art.
In den USA zeigt sich, dass die letztendliche Härte der festgelegten Strafe keine Auswirkung auf die Häufigkeit der Verbrechen hat. Was ich meine ist: Dass eine Tat überhaupt erstmal zu einem bestrafbaren Verbechen gemacht wird, sollte einiges verändern. Das ist ein Unterschied. Das gleiche Thema von einer anderen Seite: Ob ein lebenslanger Freiheitsentzug oder die Todesstrafe auf ein Verbrechen stehen, scheint für die meisten Täter keine Rolle zu spielen, die Verbrechen finden so oder so statt. Was würde die Statistik wohl sagen, wenn überhaupt keine Strafe auf die entsprechende Tat stehen würde? Beziehungswiese: Wie würde es wohl mit der Häufigkeit aussehen, wenn die Verbrecher mit guten Chancen darauf hoffen könnten, nie verurteilt zu werden? Hätte das tatsächlich keinerlei Auswirkungen? |
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strösen macht blau! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 12.621 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 12 ![]() |
was nützt ein internationaler gerichtshof, wenn z.b. die usa sich der gerichtsbarkeit dadurch entziehen, dass sie diesen nicht anerkennen? - genau, wie sich in den usa reiche leute beinahe komplett sicher sein können, dass sie niemals die todesstrafe bekommen werden, weil sie sich findige rechtsanwälte leisten können, kann sich ein us-amerikaner sicher sein, dort nicht angeklagt zu werden.
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@blui :zustimm:
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Beitrag
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 725 Userin seit: 09.11.2006 Userinnen-Nr.: 3.728 ![]() |
Die USA sind ein schlimmer Fall, zweifellos. Aber: 1. Der Gerichtshof kann die Todesstrafe so und so nicht verhängen. Es geht um die sorgfältige, internationale Aufarbeitung aller Verbrechen - dagegen hilft kein noch so guter Anwalt, niemandem. 2. Die wenigsten Länder haben den Status und Reichtung der USA. Soll die Begründung, dass einige Länder die Anerkennung aus ihrem Status heraus ablehnen können, aussagen, dass der Gerichtshof demnach auch für alle anderen schlimmen Fälle sinnlos ist? Je größer der Druck aufgebaut wird, ihn anzuerkennen, desto mehr Länder fallen in seinen Einflussbereich, desto größer wird die internationale Aufmerksamkeit und demnach auch die Möglichkeit, Vorfälle zu behandeln und aus ihnen zu lernen, was bisher selten möglich war. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 07.06.2025 - 22:16 |