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Die gute alte Küche - in neuem Gewand > Allgemeines > Politik & Wirtschaft
Grübler
Wie wir alle wissen, wird es einen Gesundheitsfond geben. Damit geht auch einher, dass wir alle (also die die nicht Privatversichert sind) einen einheitlichen Krankenkassenabschlag bezahlen dürfen. Nun habe ich diese Zahl rausgefunden und fast meinen Tee auf die Tastatur ge.....

Nun möchte ich Euch an meinem Wissen teilhaben lassen
hier geht einem das Herzle auf
Sägefisch
Wie knuffig.

Ich bleib im Ausland...
Grübler
kann ich nachvollziehen
LadyGodiva
Vielleicht kuriere ich in 30 Jahren gegen Hühner, Schinken oder Kaffeepäckchen -
wie meine Urgroßmutter vor achtzig Jahren reihenweise Bauersfrauen entbunden hat.
Lucia Brown
Wir sollten einfach alle aus Deutschland ausziehen.
Grübler
Dann geht der Laden, richtig dem Bach runter
Lucia Brown
Die Politiker sollten allerdings in Deutschland bleiben müssen und mein Gehalt bekommen, dass seit 4 Jahren um 40 Euro monatlich gesunken ist.
maja74
QUOTE (LadyGodiva @ 12.Jul.2008 - 21:42)
Vielleicht kuriere ich in 30 Jahren gegen Hühner, Schinken oder Kaffeepäckchen -
wie meine Urgroßmutter vor achtzig Jahren reihenweise Bauersfrauen entbunden hat.

ich mach mit; da weiß ich doch, was ich eß
sommer02
die sind bestimmt alle privat versichert mad.gif
Mausi
QUOTE (Lucia Brown @ 12.Jul.2008 - 22:02)
Die Politiker sollten allerdings in Deutschland bleiben müssen und mein Gehalt bekommen, dass seit 4 Jahren um 40 Euro monatlich gesunken ist.

ohmy.gif
Monatlich seit 4 Jahren????? - heeeftig! ohmy.gif ohmy.gif

Und der Satz ist jawohl die Krönung von allem.

War das nicht so, wenn man eben dann "alle" leistungen will muss man eh nochmal was drauf zahlen?

Oder bin ich da grad ganz falsch?

Fragt eine "lax" informierte Mausi, die davon im letzten 1/2 Jahr ihrer Ausbildung mal ansatzweise hörte
Rainbow67
Ist doch echt prima - alles wird teurer... nur leider bekommt niemand mehr Geld.... es sei denn, er bzw. sie ist PolitikerIn und lässt sich mal eben die Diäten wieder erhöhen..... HMPF!!!!! mad.gif

Unfassbar, dass wir uns das immer noch alle so gefallen lassen......!!!

Wo sind eigentlich all die Demos der 60er Jahre?????

bounce.gif
wally1
Ich frage mich, wozu soll das gut sein, dass es unzählig viele gesetzliche Krankenkassen gibt.

gruebel.gif

Das Hauptargument sei, dass dadurch ein gesunder Wettbewerb unter den gesetzlichen Krankenkassen gewährleistet sei.

Tatsache ist, dass die Leistungskataloge der verschiedenen gesetzlichen Krankenkassen sich kaum unterscheiden. Gewährleistet ist die Kostenerstattung für eine ambulante und stationäre Grundversorgung. Wo soll da bitte noch Spielraum für Wettbewerb sein?

Auf mich wirkt das unverständlich. wacko.gif

Ich gehe mal davon aus, dass die wichtigen Vorstände aller gesetzlichen Krankenkassen privat versichert sind.

Lucia Brown
QUOTE (Rainbow67 @ 13.Jul.2008 - 18:09)


Wo sind eigentlich all die Demos der 60er Jahre?????

Sorry, aber da waren ganz andere Themen: Protest gegen den laufenden Vietnamkrieg (Friedensbewegung), der Kampf gegen Autorität (insbesondere in Bildung und Erziehung, und für die Gleichstellung von Minderheiten, sexuelle Freiheiten (Frauenbewegung, Sexuelle Revolution, Schwulenbewegung, Flowerpower- und Hippie-Bewegung, Ostermarsch- und Friedensbewegung).

Vereinzelt finden wohl schon Demos statt. Wie neulich die Taxi-Fahrer (ich glaube in Berlin) gegen die steigenden Spritpreise.

Jeder spricht davon, dass wir eigentlich demonstrieren sollten. Keiner wagt so richtig einen Anfang. Noch haben wir ja die Butter aufn Brot. Oder welchen Grund mag es wohl haben, dass so viele alles über sich ergehen lassen?
Grübler
QUOTE (wally1 @ 13.Jul.2008 - 19:45)
Ich frage mich, wozu soll das gut sein, dass es unzählig viele gesetzliche Krankenkassen gibt.

so zurück zum Thema

Der Leistungskatalog gibt die Regeln vor. Die Unterschiede zwischen den Krankenkassen scheinen auf den ersten Blick marginal. Bsp. durch sog. Zusatzleistungen gibt es Unterschiede.

Was mich mehr beunruhigt ist dieser Gesundheitsfonds. Die Idee mag ehrenwert sein, allerdings ist das Ergebnis falsch. Es geht (fast) Richtung: 1 Staat / 1 Krankenkasse.
So charmant es auf den ersten Blick wirken mag, es wäre tödlich fürs System. USA hat so ein System und die Arzneimittelpreise sind wesentlich höher als hier. Andere Sichtweisen kann ich leider nicht liefern, da ich kein fundiertes Wissen habe.

Meiner Meinung nach, könnte das bisherige "Umverteilungsprinzip" beibehalten und diese Punktevergabe für die Ärtzte abgeschafft werden. Dies würde eine Menge Konfliktpotenzial und Kostensenken. Aber auf mich hört ja keine sleep.gif
mek63
jetzt ist das maß so langsam voll.
die kosten steigen, und wer, wie ich, chronisch krank ist, bekommt immer weniger leistungen.
es wird beim schwächsten glied gespart, d.h. therapien werden gestrichen oder nur noch dezimiert verordnet.
die folgen sind verschlechterungen des gesundheitszustandes und kostenintensive folgebehandlungen durch die nicht bewilligten dauerbehandlungen,
fazit:
es wird, wie fast immer, am falschen ende gespart und herauskommt eine kostenexplosion durch die fehlende, oder nur spärlich verordnete behandlungen.
selbstverständlich alles auf kosten des kassenpatienten.
dass diese form der kostenersparnis eine "milchmädchenrechnung" ist, liegt auf der hand. denn durch viel kostenintensivere folgebehandlungen steigen die behandlungskosten des patienten.
und solange sich die bundesregierung, hier vertreten durch die *** u. schmidt, sebst belügt und den bürger in seinen rechten einschränkt, dabei aber immer mehr "melkt",
wird sich die einstellung der steuerzahler auch nicht wesentlich ändern.

einziges, probates mittel ist für mich, die jeweiligen minister mit anfragen und protesten zu "überfallen" und bei der nächsten wahl das kreuz an einer anderen stelle zu machen, um den unmut über diese form der staatssanierung kund zutun.
Rainbow67
@Lucia Brown:
Ich meinte damit auch die Bereitschaft zur Demo.... nicht die Inhalte der 60er!

Klar waren auch mal die Taxifahrer zusammen und haben demonstriert.... wie auch mal die Krankenschwestern, die Ärzte.... und so weiter.....
Unterm Strich kann ich aber keine wesentliche Veränderung ("Besserung") erkennen.

Die "Einzigen", die vielleicht mal eine Veränderung erzielen konnten, war die Bahn - weil die auch genügend Geld hinter sich hatten, die so einen dauerhaften Streik überhaupt bezahlen konnten (und genügend Druck somit auch erzeugen konnten).

Ich finde übrigens schon, dass dies sehr wohl zum Thema dazugehört!
Meiner Meinung nach finden wir alle uns immer sehr schnell mit schlechteren Bedingungen ab..... sei es beim Einkaufen, bei der Gesundheitspolitik, beim Benzin oder oder oder.....

Daher meine Frage, wo die Bereitschaft ist, mal auf die Strasse zu gehen - und natürlich nicht nur einer cool.gif

LG, Rainbow
Grübler
Wenn es zum Thema gehört ja. Es klang eher nach einem allgemeinen Streik, allgemeiner Unzufriedenheit wink.gif
Lucia Brown
Sinnvoll ist doch, wenn ein breites Bündnis auf die Strasse geht. Einfach nur auf die Strassen zu gehen und zu rufen, das wollen wir so nicht würde gar nix bringen.
Das Bündnis könnte z.B. aus Selbshilfegruppen, Angestellte im Gesundheitswesen, Gewerkschaften, Parteien aus der Opposition usw. bestehen. Gleichzeitig sollten aber auch Aufklärungskompanien stattfinden. Denn nicht alle denken so, wie wir hier. Ich weiß ja selber nicht, die Änderungen die uns alle ins Haus flattern werden.

Die AOK Bayern hat jahrelang die AOK Berlin unterstützt. Wie wir alle wissen ist Berlin eine sehr arme Stadt und somit kommen wenige Einnahmen an die Krankenkassen. Mir ist noch nicht klar, wie in dieser Stadt auf einmal mehr Geld in die Kassen kommen soll. Dort ist einfach nicht mehr Geld in der Bevölkerung.

Wir sind nicht weit von den USA-Verhältnissen weg ... wenn ich höre, dass bei orthopädischen Einlagen einiges dazu gezahlt werden muss. (um nur ein Beispiel zu nennen)

Wie mir scheint ist das Subsidiaritätsprinzip schon lange nicht mehr gültig. Selbstverantwortung der Gemeinten vor staatliches Handeln? Ist das denn noch Demokratie, wenn nur noch staatliches Handeln besteht?

Da ich sehr selten krank bin und neulich mal beim Zahnarzt ein kleines Löchlein gebohrt wurde (die letzte Bohrung und Füllung war vor etwas 7 Jahren), war ich schon über die 54 Euro überrascht, die ich dazu zahlen musste. Die Leistung zahlt die Krankenkassen nicht mehr.

Nur wenn eine Zusatzversicherung abschliesse, könnte so was gezahlt werden. Wenn ich nun aber mich selber versichere, dann fällte ja dieses Prinzip des solidarischen Netzt weg. Irgendwas verstehe ich nicht so ganz.

Rainbow67
Genau dieses "solidarische Netz" kann nicht halten, da einfach schlicht und ergreifend viel zuwenig Geld vorhanden ist!
Früher wurde sicher einiges "zuviel" bezahlt.... wenn ich mich noch an meine Anfangszeit als Arzthelferin erinnere.
Egal, was es war - es wurde auf Rezept aufgeschrieben - und die Krankenkassen haben es bezahlt.
Kuren wurden in der Regel sehr schnell bewilligt.... alles kein Problem.....

Dann kam - für die Gesundheitspolitik "leider" - dazu, dass die Menschen immer älter wurden. Den Pharmaindustrien sei Dank..... und die Geburtenrate sank ab (wer wollte zu dieser Zeit noch Kinder bekommen?).
Da war der Kollaps sozusagen vorprogrammiert!

Nun ist die Zeit, wo eine gewisse Schadensbehebung betrieben wird - natürlich auf Kosten der Menschen, die eh schon wenig Geld haben (oder besser gesagt - ihnen fällt dies besonders auf!).

Medikamente kann man sich in der Regel selber kaufen - auch die, die wirklich benötigt werden zur Gesunderhaltung.
Kuren werden nur noch selten und dann oft erst Monate nach Antrag bewilligt..... mit einer gewissen Eigenleistung natürlich!


Wenn man aber mal einen Blick zu unseren nördlichen Nachbarn z.B. wirft, sieht man, dass es auch anders geht. Bisher wurde hier immer die USA zitiert - ein echtes Negativbeispiel für mich.
In z.B. Dänemark klappt es wunderbar mit der Gesundheitspolitik - und mit den sozialen Einrichtungen generell auch!

Ich verstehe nicht, wieso man sich immer an den Ländern orientiert, wo es eben NICHT funktioniert. Das scheint sowas wie eine "vorgegebene Richtung" zu sein. Wieso denn nicht einfach mal hinsehen, wo es klappt - und das schon seit ewigen Jahren???

Nein - und ich meine nun nicht, dass wir auch eine Königin bräuchten.... wink.gif

Und ja, ich weiß, dass Dänemark z.B. einen viel höheren Steuersatz hat - aber eben auch die Einkommen dementsprechend höher sind.


LG von Rainbow
monsche'rie
Ich habe nicht unbedingt ein Problem mit der Geldsumme an sich. Natürlich wird alles teurer und verflucht nochmal, wie soll ich das alles noch bezahlen... gruebel.gif
Aber wenn ich sehe, für was die Krankenkassen ihr Geld vergeuden, DARÜBER könnte ich k*****, sorry!
Wenn ich mich auf diese Art und Weise wirklich versorgt wüsste, würde ich weniger meckern und es wahrscheinlich akzeptieren, mehr zahlen zu müssen...
Aber so wie es doch wirklich läuft, sorry... Ich zahle mich blöd und wenn ich gesundheitliche Probleme habe, muß ich um Leistung kämpfen?
Das System an sich ist schon krank!
Ich weiß aber leider keine Lösung für dieses Problem, weil mir auch massig an Hintergrundwissen fehlt, aber ich weiß, dass es SO nicht im Sinne des Erfinders war (oder doch?)!



miriam
QUOTE (Lucia Brown @ 12.Jul.2008 - 20:56)
Wir sollten einfach alle aus Deutschland ausziehen.

Leider ist es anderswo auch nicht unbedingt besser. In den Niederlanden z.B. kann man nur noch zum Hausarzt gehen (übrigens auch für die Krebsvorsorge bei Frauen...). Fachärzte gibt's nur noch im Krankenhaus, wohin der Hausarzt überweisen muß.

Meine Partnerin hat mit einer akuten Nierensteinkolik (angeblich schmerzhafter als Wehen) 1 Stunde (!) lang im Wartezimmer des Hausarztes warten müssen....

Laut Aussagen einer niederländischen Nachbarin muß man in Holland auf eine OP so lange warten, daß man vermutlich vorher stirbt....


Daß ein Gesundheitssystem etwas kostet, ist klar. Am meisten ärgert mich aber, daß es gesetzliche und private Krankenversicherungen gibt. Warum zahlen nicht ALLE ein in den gemeinsamen Topf (das würde ich unter Solidarsystem verstehen)? So daß wirklich alle Starken alle Schwachen stützen?

Für mich persönlich wären Eröhungen/Belastungen aller Art leichter zu (er)tragen wenn ich das Gefühl hätte, es würde gerecht(er) zugehen im Staate Deutschland....

Gruß, Miriam
Lucia Brown
QUOTE (miriam @ 14.Jul.2008 - 12:59)




Daß ein Gesundheitssystem etwas kostet, ist klar. Am meisten ärgert mich aber, daß es gesetzliche und private Krankenversicherungen gibt. Warum zahlen nicht ALLE ein in den gemeinsamen Topf (das würde ich unter Solidarsystem verstehen)? So daß wirklich alle Starken alle Schwachen stützen?


Weil du damit am deutschen Beamtentum rüttelst ... auweija... das wäre ein Aufschreih!


pandora
QUOTE (miriam @ 14.Jul.2008 - 12:59)

Daß ein Gesundheitssystem etwas kostet, ist klar. Am meisten ärgert mich aber, daß es gesetzliche und private Krankenversicherungen gibt. Warum zahlen nicht ALLE ein in den gemeinsamen Topf (das würde ich unter Solidarsystem verstehen)? So daß wirklich alle Starken alle Schwachen stützen?

Für mich persönlich wären Eröhungen/Belastungen aller Art leichter zu (er)tragen wenn ich das Gefühl hätte, es würde gerecht(er)  zugehen im Staate Deutschland....


ja miriam, ich stimme dir 100%ig zu

aber hier fängt die zwei klassen gesellschaft ja schon an.
die besser bezahlten erhalten auch eine bessere ärztlich versorgung.
ich versuchte mal als kassenpatientin einen ct termin zu bekommen und sollte drei monate warten, als ich dann aber log und behauptete ich sei privatpatientin, da dauerte es plötzlich nur noch zwei wochen gruebel.gif

deine aussage über das niederländische system kann ich absolut bestätigen.
ich wollte damals zur gyn, wegen starker schmerzen im unterbauch und sollte zu meinem stark rauchenden hausarzt, mit immer gelben fingern und immer nur auf socken durch die praxis laufend, wegen irgendwelcher fußleiden.
als ich dies verweigerte, aus eben genannten gründen, sagte die kasse(zorg en zekerheid), dass dies in nl so sei und nicht anders ginge.
erst als ich weiterhin verweigert und nachweisen konnte, das ich traumatisiert bin und missbrauchsopfer, durfte ich zu einer fachärztin. unsure.gif patsch.gif

edit...satzteile eingefügt und satzstellung verändert
wally1
Für mich ist absolut unerklärlich warum Beamte privat krankenversichert sind, und die "gewöhnlichen“ Erwerbstätigen unterhalb der Einkommensgrenzen bzw. Beitragsbemessungsgrenzen "nur" gesetzlich. Woher stammt diese schizophrene Eigentümlichkeit?

Aus der Historie wurde das so begründet, dass die Beamten von ihrem Dienstherrn eine Beihilfe benötige, da in der freien Wirtschaft die Bezüge der Beschäftigten höher lägen. Diese Beihilfe gilt auch für alle Pensionäre.

Diese These des Beamtenstatus in Bezug auf PKV ist eigentlich nicht mehr zeitgemäß und Bedarf m. E. einer Reform.

Doch viele Parlamentarier, die darüber befinden stammten eben genau aus diesem Beamtenstatus. Wahrlich, wird kaum eine Krähe der anderen ein Auge aushaken.

Ich will damit nur ausdrücken, dass ich aus sozialen Gründen grundsätzlich dagegen bin, dass eine medizinische Versorgung davon abhängig gemacht wird, welchem Status man in dieser Gesellschaft angehört bzw. angehört hatte.

Soll bitte nicht als Neid gegenüber den Bessergestellten in Sachen Gesundheitsversorgung verstanden werden.

Lucia Brown
@ Wally ... du hast den ehemaligen Sinn des Beamtentum sehr gut beschrieben. Ich stimme dir zu. Es ist wirklich nicht mehr modern und sollte verändert werden.
maja74
QUOTE (pandora @ 14.Jul.2008 - 13:37)
...
ich wollte damals zur gyn, wegen starker schmerzen im unterbauch und sollte zu meinem stark rauchenden hausarzt, mit immer gelben fingern und immer nur auf socken durch die praxis laufend, wegen irgendwelcher fußleiden.
...

@ pandora: unschöner Einschub eines sonst überwiegend sachlich nachvollziebaren posts was.gif

edit: @ wally1 thumbsup.gif
Lucia Brown
QUOTE (miriam @ 14.Jul.2008 - 12:59)

Leider ist es anderswo auch nicht unbedingt besser.

Das erscheint mir nun wohl auch so. Ich habe mal aufgrund dieses Threads im Nezt etwas herumgesurft und mir das Gesundheitssystem in Schweden und in der Schweiz angesehen. Zu mehr bin ich noch nicht gekommen und schlußendlich fällt mir kein Lösungsvorschlag ein.

Lucia Brown
Beim Surfen habe ich gerade sehr interessante Zahlen (Wikipedia) gefunden.

Knapp 90% der Bevölkerung sind in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versichert. Dabei sind natürlich die Kinder u.a.

Etwa 9% sind privat krankenversichert.

2,3% sind anderweitig versichert (z.B. Bundeswehrangehörige, Zivildienstleistende, Sozialhilfeempfänger).

Nur ca. 0,1% bis 0,3% sind ohne Krankenversicherungsschutz

Allerdings stand da auch, dass dieser Beitrag nicht hinreichend mit Belegen ausgestattet ist. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Was auch immer das heißen mag.

Also ich habe bis heute gedacht, dass in Deutschland viel mehr Menschen privat versichert sind.

Weiß eine genauere Zahlen?
pandora
QUOTE (maja74 @ 14.Jul.2008 - 23:02)
QUOTE (pandora @ 14.Jul.2008 - 13:37)
...
ich wollte damals zur gyn, wegen starker schmerzen im unterbauch und sollte zu meinem stark rauchenden hausarzt, mit immer gelben fingern und immer nur auf socken durch die praxis laufend, wegen irgendwelcher fußleiden.
...

@ pandora: unschöner Einschub eines sonst überwiegend sachlich nachvollziebaren posts was.gif

edit: @ wally1 thumbsup.gif

@maja74
dieser einschub mag in deinen augen/ohren unschön sein, für mich war diese tatsache mit ausschlaggebend, warum ich mich von diesem herren niemals nicht hätte untersuchen lassen.
"von meinem trauma mal ganz abgesehen... welches wirklich besteht und von mir nicht erfunden wurde, nur um nicht zu ihm zu müssen."
in NL ist es übrigens auch so, dass man nicht unendlich freie arztwahl hat...
nachdem ich innerhalb eines jahres 2x den behandelnden arzt mangels kompetenz wechselte, wurde mir von der kasse freundlich mitgeteilt, dass dies nicht mehr möglich sei.
Lucia Brown
Ich geh mal von Zahlen aus, die mir das Internet liefern. Deutschland hat 82 Millionen Einwohner. Wenn also laut Statistik 9 % davon privat versichert sind, dann sind das 7.380.000 Menschen.

In Deutschland sind derzeit (laut Internetinfos) 400 000 Ärzte bei der Ärztekammer gemeldet, davon übrigens 88 000 ohne Titel. Eine Kassenzulassung besitzen rund 60 000 Hausärzte und fast ebenso viele Fachärzte. In den Kliniken sind gut 146 000 Ärzte beschäftigt.

Wenn ich nun mal nur angenommen die "Privat-Kunden" auf 400 000 Ärzte aufteile, dann sind das 18,4 Patienten pro Arzt und 123 Patienten pro Hausharzt.

73,8 Millionen Menschen sind demnach in der gesetzlichen Krankenversicherung gemeldet. Wenn die nun das Hausarzt-Modell wählen, dann sind es 1230 Patienten pro Hausarzt zur Zeit in Deutschland. Natürlich sind nicht immer alle krank oder gehen gar nicht zum Hausarzt.

Nun hat mich noch eine zweite Frage beschäftigt und die wäre die: Wie hoch ist das Gehalt der Ärzte:

Die Gehälter von Ärzten an Krankenhäusern ist meist tariflich geregelt: Ärzte an kommunalen Krankenhäusern verdienen laut Tarifvertrag monatlich:

Arzt: 3420 bis 4200 Euro
Facharzt: 4450 bis 5600 Euro
Oberarzt: Einstieg 5650 Euro
leitender Oberarzt: Einstieg 6500 Euro.

Ärzte an Unikliniken verdienen laut Tarifvertrag monatlich:
Arzt: 3600 bis 4500 Euro (West) und 3200 bis 4000 Euro (Ost)
Facharzt: 4750 bis 5500 Euro (West) und 4200 bis 4800 (Ost)
Oberarzt: 5950 bis 6800 Euro (West) und 5300 bis 6000 (Ost).

Niedergelassene Ärzte verdienen (netto) zwischen 2000 und 5300 Euro monatlich.
Oldie
Hübsche Statistik. Nur verstehe ich den Sinn Deiner Mühen nicht sad.gif

Zum "Gehalt":
Kassenzulassung heißt, ein/e Arzt/Ärztin "darf" über die "Kassenärztliche Vereinigung" seines/ihres Gebietes abrechnen.
Das sieht dann, fiktiv, in etwa so aus:
Im Gebiet xy wurden für Blutentahmen von 100 Ärzten insgesamt 12.000 Punkte! angefordert.
Der Punktwert: 5 Ct.
Es wird nun festgestellt, wieviele Punkte im Mittel angefordert wurden. Konkret: 20 Ärzte haben 200 Punkte angefordert, 80 Ärzte 100 Punkte. Nun passieren 2 Dinge:
1. Im Topf für Blutentnahmen sind nur 10.000 Punkte = 5000 € vorgesehen
-> der Punktwert muss fallen, weil zu wenig Geld da ist.
2. Die 20 Ärzte, die doppelt so oft Blut entnommen haben wie ihre Kollegen, werden auf den Mittelwert der Kollegen begrenzt.

Außerdem: Die Abrechnung erfolgt quartalsweise.
Da aber die Ärztin/der Arzt laufende Kosten hat (Miete, Gehälter, Versicherungen) zahlt die KV (Kassenärztliche Vereinigung) einen "Abschlag".
Die endgültige Abrechnung, Auswertung u.v. Auszahlung des Erarbeiteten erfolgt dann ca. 3-6 Monate nach der Quartalsabrechnung. Bsp. Jan-März wird am ca. 1. April bei der KV eingereicht, Geld gibt es ca. September-Oktober.
Oldie
Nachtrag: Wenn eine beim Vergleich der gesetzlichen Kassen denkt, ach ja, die Leistungen sind doch in etwa alle gleich, dann stimmt das auf Patientenseite. Im Punktwert für die Ärzte gibt es einige Unterschiede. Näheres gerne per PM wink.gif
Lucia Brown
QUOTE (Oldie @ 15.Jul.2008 - 18:31)
Hübsche Statistik. Nur verstehe ich den Sinn Deiner Mühen nicht sad.gif


Ach weißt du, ich lasse mal offen, was sich jede dazu denkt.

LadyGodiva
Naja, ein eigenartiger "Diskussionsbeitrag": ein paar Zahlen scheinbar völlig belanglos zur allgemein freien Assoziation in einen Zusammenhang zu bringen...

Ich bin privat versichert, von Geburt an - und ich bedauere es zutiefst, auch auf weiteres nicht in den Schutz einer GKV (mit entsprechend privater Zusatzversicherung) gelangen zu können.

davvero
QUOTE (pandora @ 14.Jul.2008 - 13:37)

aber hier fängt die zwei klassen gesellschaft ja schon an.
die besser bezahlten erhalten auch eine bessere ärztlich versorgung.
ich versuchte mal als kassenpatientin einen ct termin zu bekommen und sollte drei monate warten, als ich dann aber log und behauptete ich sei privatpatientin, da dauerte es plötzlich nur noch zwei wochen  gruebel.gif

Kann ich nur bestätigen! Bevor ich einen CT-Termin bekam, hat mir die BFA eine Kur bewilligt. Natürlich aufgrund einer falschen Diagnose, weil die wahre ja erst nach der CT rauskam!
immer noch kopfschüttelnd bei den Gedanken
Lucia Brown
Belanglos - sicherlich nicht.

So wie ich das verstanden habe hat Ulla Schmidt (SPD) den niedergelassenen Ärzten einen Honoraraufschlag versprochen und dadurch steigen die KV-Beiträge.

Mich interessiert es diesem Zusammenhang von welchen Honoraren ausgegangen wird und warum sie erhöht werden müssten.
LadyGodiva
Ich verstehe aber deinen (Kern)Kritikpunkt immer noch nicht so ganz, also eigentlich gar nicht... gruebel.gif
Lucia Brown
Das ist keine Kritik... nur eine Information.

Ich weiß über das ganze Thema sehr wenig und bevor ich ins allgemeine Jammertal falle möchte ich mich informieren, was Sache ist. Ich war darüber sehr überrascht, dass es gar nicht so viel privat-versicherte Menschen in Deutschland gibt.

Überraschend fand ich auch, dass niedergelassene Ärzte weniger verdienen als Ärzte im Krankenhaus.

Ich bin nicht darüber überrascht, dass Ärzte sehr viel arbeiten, denn das weiß ich von befreundeten Ärzte und Ärztinnen.

Die Zahlen halten mir zumindest vor Augen um welche Dimension es bei diesem Thema geht.

@ Oldi

Danke übrigens für deine Dahrstellung eines unglaublich komplizierten Abrechnungsverfahren. Wann soll da noch ein Arzt/eine Ärztin Zeit haben, sich wirklich um eine Patientin/einen Patienten zu kümmern?

kröpi
QUOTE (pandora @ 14.Jul.2008 - 12:37)
ich versuchte mal als kassenpatientin einen ct termin zu bekommen und sollte drei monate warten, als ich dann aber log und behauptete ich sei privatpatientin, da dauerte es plötzlich nur noch zwei wochen  gruebel.gif

Also ich habe als Kassenpatientin noch nie lange auf einen Termin warten müssen - würde mal behaupten wollen, Deinem/r HA/Ä mangelt es an Engagement. Denn ein Telefonanruf von Kollege/in zu Kollege/in ermöglicht es auch jedem, immer innerhalb weniger Tage einen "Zwischentermin" zu bekommen.
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