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megan
...
Hortensie
hallo megan,
mir wird nicht klar, was du mit deinem beitrag ausdrücken möchtest.
lg pantoffelheld
megan
ZITAT(pantoffelheld @ 20.Nov.2008 - 11:03) *
hallo megan,
mir wird nicht klar, was du mit deinem beitrag ausdrücken möchtest.
lg pantoffelheld


schau nochmal rein, bitte. hatte die umfrage nicht freigeschaltet.
pandora
sorry, aber ich verstehe auch nicht so wirklich, was du von uns wissen, oder worüber du diskutieren möchtest, megan.
zumal du deinen beitrag gelöscht und durch pünktchen ersetzt hast.
megan
ZITAT(pandora @ 20.Nov.2008 - 12:03) *
sorry, aber ich verstehe auch nicht so wirklich, was du von uns wissen, oder worüber du diskutieren möchtest, megan.
zumal du deinen beitrag gelöscht und durch pünktchen ersetzt hast.


ich frage nach eurer position zur globalisierung, resp. zur globalisierungskritik. seid ihr befürworter oder kritiker, gar gegner der globalisierung? interessiert euch das überhaupt als thema, oder nehmt ihr die dinge wie sie kommen, meint ihr, man könne ohnehin nichts ändern? usw.

meinen beitrag habe ich übrigens nicht wirklich gelöscht, ich hatte versehentlich die antwortoptionen als 'beitrag' gepostet, nicht als umfrage und dies lediglich korrigiert. einen beitrag hatte ich (noch) gar nicht vorgesehen.




Hortensie
hallo megan,
globalisierung an sich bleibt mir zu unkonkret. eu-reform-politik, asylpolitik, einwanderung und europapolitik würde es für mich konkreter machen. pauschal zur globalisierung fällt mir wenig ein.
lg
pantoffelheld
nico
... zumal "wir" ja auch nicht ganz schlecht von den Auswirkungen der Globalisierung profitieren, z.B. pantoffelhelds Stichwort zur europäischen Asylpolitik - die Abschottung des Westens gen Süden.
Globalisierung ist, um mit Fontane zu sprechen, ein weites Feld.
megan
der weite des themenKomplexes geschuldet meine verweigerte konkretisierung.
jede bringt aus ihrer persönlichen sicht (auch ihrem pers. kenntnisstand) andere betrachtungen, bewertungen und schwerpunkte ein.
ich habe mir vorgestellt, dass jede geneigte ihre schau ohne vorgaben präsentieren möge.

ich habe die letzte antwortalternative angeklickt. später mit mehr zeit im rücken gern ausführlicheres.
LadyGodiva
Der Begriff Globalisierung ist meinem kleinen Hirn zu komplex. Fast so wie die Transzendenz von pi.

Mir genügt es schon, aufrecht local player zu sein - mit einem recht handfesten Beruf, Photovoltaik auf dem Dach, vier Hühnern im Garten und Hosen aus Hannover.

Ich war nie Kosmopolitin. Ich bin vom Land. biggrin.gif
Oldie
Mein Problem mit der "Globalisierung" ist, dass viele so tun, als sei das ein Prozess, der irgendwann mal in Gang gesetzt wurde, der auch jederzeit gestoppt werden könnte und alles wäre wie in der "guten alten Zeit" (wann war die eigentlich?)

So ist es nicht, wir müssen uns mit dieser Welt, wie sie ist, arrangieren.
Dass der Überlebenskampf der heimischen Wirtschaft durch billige Importe nicht geringer geworden ist, ist durchaus ein Faktum. Andererseits besteht ist ein großer der Teil der deutschen Firmen "global player" oder profitiert durchaus von den weltweiten Absatzmärkten.

Persönlich versuche ich schon heimatnah zu kaufen, heimisches Handwerk in Haus und Hof zu bevorzugen, dennoch ist mein mp3-Player aus Fernost, meine Kamera aus Japan und mein nächster Kunde vielleicht aus Russland oder Polen wink.gif
megan
ZITAT(Oldie @ 22.Nov.2008 - 13:02) *
Mein Problem mit der "Globalisierung" ist, dass viele so tun, als sei das ein Prozess, der irgendwann mal in Gang gesetzt wurde, der auch jederzeit gestoppt werden könnte und alles wäre wie in der "guten alten Zeit" (wann war die eigentlich?)

So ist es nicht, wir müssen uns mit dieser Welt, wie sie ist, arrangieren.
Dass der Überlebenskampf der heimischen Wirtschaft durch billige Importe nicht geringer geworden ist, ist durchaus ein Faktum. Andererseits besteht ist ein großer der Teil der deutschen Firmen "global player" oder profitiert durchaus von den weltweiten Absatzmärkten.

Persönlich versuche ich schon heimatnah zu kaufen, heimisches Handwerk in Haus und Hof zu bevorzugen, dennoch ist mein mp3-Player aus Fernost, meine Kamera aus Japan und mein nächster Kunde vielleicht aus Russland oder Polen wink.gif


in kürze:
darum geht es nicht, dein posting erfasst das/mein problem nicht.
auch mein laptop/netbook ist nicht aus heimischer produktion. wenn ich solches jedoch womöglich von meinem tgl. brot behaupten muß, dann drückt mich mein magen.
ich wünsche nun mal keine welt mit einem warenverkehr, der einer wilden maus'schen karrusselfahrt gleicht und mich im unklaren darüber lässt, was ich von wo esse.
ich wünsche mehr (verbraucher)information, -schutz und -macht in allen belangen.
ach, ich wünsch' mir so vieles, was heute fast utopia sein will (will ich es 'natürlichkeit' des lebens nennen? was mag das sein?). und dass das so ist lässt mich aktiv werden.

ed: paar kommata verteilt
Grübler
diese Globalisierung schützt uns, so seltsam es auch klingen mag. Ein freier Warenverkehr (keine Blockaden) hilft vielen. Sicherlich muß dieser in gewisser Form reguliert werden, aber im Kern ist es gut. Lies mal das Buch "Verteidigung der Globalisierung" von J. Bhagwati.

Eine kleiner Nebenaspekt dieser bösen, bösen Globalisierung. Die Mikrokredite. => Hä? was hat das denn damit zu tun.
Ja, meint denn wirklich das jemand aus den westlichen Ländern dort investieren würde, wenn die Märkte geschlossen sind? oder überhaupt auf die Idee kommt?! Mittlerweile gibt es auch Mikroversicherungen. Lebensversicherung usw. Sicherlich sind die Rahmenbedingungen klar abgegrenzt. Bsp. bei einem Sturm max. 250 Euro. ABER für die Landbevölkerung reicht das um das Haus aufzubauen, evt. Saatgut zu kaufen. Und wer macht es? Was bringt das? .... die Allianz. (nein, ich arbeite nicht für den Laden Durch bestimmte Gruppierungen, Leute die vor ort hilfe leisten bzw. fragen. Das nennt sich Win-Win-Situation.
Und nein, es ist nicht auf Gewinnmax. ausgelegt. Sowas nennt sich sozial bla bla..
Rafaella
Die Frage ist, wie es in den von dir angesprochenen Regionen überhaupt soweit kommen konnte, dass deren Bevölkerung derart verarmt ist. Mikrokredite (die ich natürlich befürworte) sind doch die von den Brandstiftern nach getaner Tat mit großem Gedöns gratis verabreichte(n) Brandsalbe/Kühlgelkissen.

edit: nicht gratis
Grübler
hmm..was meinst Du mit Brandstiftern?

Var.1 böse Buben stellen was nicht so schönes an und die gepeinigte Person "darf" einen Kredit von 20% bei besagten Buben aufnehmen, um den Schaden zu bezahlen. Willkommen im Schuldenkreislauf

Var. 2 arme Menschen wollen sich etwas aufbauen und nehmen sich ein Kredit von 200 Dollar und zahlen 3% Zinsen. Damit schaffen sie sich bspw. ne Nähmaschine an und verdienen damit ihr Auskommen.

Vielleicht habe ich auch eine Sichtweise einfach nicht mitbekommen. gruebel.gif
Rafaella
Dann mal holzschnittartig:
Die Armut der 3. Welt basiert auf der Ausbeutung durch die 1. und 2.
DerTagAmMeer
ZITAT(Grübler @ 23.Nov.2008 - 19:28) *
diese Globalisierung schützt uns, so seltsam es auch klingen mag. Ein freier Warenverkehr (keine Blockaden) hilft vielen. Sicherlich muß dieser in gewisser Form reguliert werden, aber im Kern ist es gut. Lies mal das Buch "Verteidigung der Globalisierung" von J. Bhagwati.

Ich bekomme ziemliche Denkschwierigkeiten, wenn globale Märkte mit moralischen Begriffen belegt werden. Was meinst Du mit dem "Kern" der Globalisierung? Für mein Verständnis haben wirtschaftliche Handelsbeziehungen keinen eigenen Bezug zu Moral und Ethik. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis - das ist weder "gut" noch "schlecht" - es ist das Prinzip nach dem das Wirtschaftssystem funktioniert: Gewinnmaximierung.

Trotzdem war die "Ehre des Kaufmanns" (sicher nicht ohne Grund) über Jahrhunderte von zentraler Bedeutung. Innerhalb rechtsstaatlicher Herrschaftsgebiete konnten sich außerdem Schutzrechte etablieren. "Rechte" und "Regeln" haben die maßlosen Interessen jedes Einzelnen so kanalisieren können, dass sie mit den Bedürfnissen des Gemeinwohls zu vereinbaren waren.

Für den Welthandel gelten all diese Regeln nicht. Weder gibt es Regeln noch begreifen sich die agierenden Teile in diesem System als moralisch verantwortlich handelnde Menschen.

ZITAT
Sicherlich muß dieser in gewisser Form reguliert werden.
Wem traust Du die Potenz und Integrität einer solchen "Regulierung" zu? Der WTO? Dem IWF?

ZITAT
diese Globalisierung schützt uns, so seltsam es auch klingen mag
Es klingt wirklich seltsam. Und ich denke auch nicht, dass das stimmt. Die Globalisierung schützt wie jedes System sich selbst und niemanden sonst. "Wir" werden dabei über kurz oder lang verwurstet. Zuerst die Schwachen, deren Lebensgrundlagen in die Luxusgüter der vermeintlich Stärkeren investiert werden, später der begüterte Rest, wenn "der Mob sich erhebt" und aus Angst vor Verlust und Rache in Krieg und Zerstörung investiert wird.

Um mit diesem Szenario im Kopf und dem Wissen im Herzen selbst zu den Schuldigen zu gehören leben und lachen zu können, nutze ich meine Scheuklappen, gönne mir eine Portion Weltflucht, Bequemlichkeit und die Sentimentalität meiner "Heilen-kleine-Welt-Naivität". Die Kartoffeln im Hofladen, das Patenkind in Mauretanien, die Schokolade fair gehandelt ... finanziert allerdings mit einem Einkommen, für das 100te in der 3. Welt zu einem Hungerlohn geschuftet haben. Das verdirbt ruckzuck die ganze schöne Gutmenschenselbstgerechtigkeit.
Grübler
ZITAT(DerTagAmMeer @ 24.Nov.2008 - 22:12) *
ZITAT(Grübler @ 23.Nov.2008 - 19:28) *
diese Globalisierung schützt uns, so seltsam es auch klingen mag. Ein freier Warenverkehr (keine Blockaden) hilft vielen. Sicherlich muß dieser in gewisser Form reguliert werden, aber im Kern ist es gut. Lies mal das Buch "Verteidigung der Globalisierung" von J. Bhagwati.

Ich bekomme ziemliche Denkschwierigkeiten, wenn globale Märkte mit moralischen Begriffen belegt werden. Was meinst Du mit dem "Kern" der Globalisierung? Für mein Verständnis haben wirtschaftliche Handelsbeziehungen keinen eigenen Bezug zu Moral und Ethik. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis - das ist weder "gut" noch "schlecht" - es ist das Prinzip nach dem das Wirtschaftssystem funktioniert: Gewinnmaximierung.

=> ja, ich würde auch Denkschwierigkeiten bekommen. Für mich ist Wirtschaft, Ökonmie emotionslos.

Trotzdem war die "Ehre des Kaufmanns" (sicher nicht ohne Grund) über Jahrhunderte von zentraler Bedeutung. Innerhalb rechtsstaatlicher Herrschaftsgebiete konnten sich außerdem Schutzrechte etablieren. "Rechte" und "Regeln" haben die maßlosen Interessen jedes Einzelnen so kanalisieren können, dass sie mit den Bedürfnissen des Gemeinwohls zu vereinbaren waren.

Für den Welthandel gelten all diese Regeln nicht. Weder gibt es Regeln noch begreifen sich die agierenden Teile in diesem System als moralisch verantwortlich handelnde Menschen.

=> naja........ da gibt es verschiedene Sichtweisen. Wenn ich an weltweit agierende Unternehmen denke, dann haben die mehr auf der Kante die mit den Unterschieden am Besten umgehen kann. Leider beißt sich hier die Katze in den Schwanz. Generell keine Steuer auf Einfuhren machen den Markt gleich. Für alle, egal woher. Ergo sparen die Unternehmen an Zöllen. Gleiches Recht für Alle. Aber wenn ein Unternehmen in Land A preiswerter produziert und im Land B teurer verkauft wird, dann gibt es Gewinn.
Zum Punkt Moral. *seufz* vor ein paar Jahren dachte ich "damit lässt sich kein Geld verdienen" Nun, ich habe mich geirrt. Ehrlich gesagt blicke ich da nicht so wirklich durch, kenne die Regeln nicht. Aber es gibt Firmen die schreiben auf ihren Flyern wie toll sie sind und wo sie helfen. Es gibt auch andere Firmen die tun Gutes und schweigen. Tja. und dann gibt es noch den Mittelstand, der sponsert eine örtliche Fussballmannschaft. Aber da sind wir wieder bei Ethik. sorry. Obwohl im Kern ist die Fussballmannschaftsponsering emotionslos. Die Kunden von Morgen werden auf eine Marke geprägt. Einfach, effizient, emotionslos. Aber sagt nicht das Kaufmannsherz "ich bin von hier, hier bin ich stark, hier helfe ich?! Ergo sponsert er die Fussballmannschaft. Und die Marketingmenschen sorgen dafür dass es jeder erfährt, im Sinne von "es ist unsere moralische Verpflichtung, diesem Verein zu helfen, weil xyz."
Ich bin verwirrt, ehrlich.

ZITAT
Sicherlich muß dieser in gewisser Form reguliert werden.
Wem traust Du die Potenz und Integrität einer solchen "Regulierung" zu? Der WTO? Dem IWF?
=> keine Ahnung. Ehrlich gesagt keinem. Ein Buch von Fr. Birkenbihl hat mich auf eine Idee gebracht. In der jetztigen Situation wahnwitzig, irrational und dumm.
Aber ich schilder die Idee an einem Beispiel:
Es gab eine Firma namen Harley D. Der ging es schlecht. Es wurde der übliche Weg eingeschlagen: Manager kommen, versuchen zu helfen, bauen mist und werden gefeuert. Usw. Nichts Neues. ABER dann kam jemand von den Managern (M.) Der hielt eine Rede vor der Belegschaft: Im Sinne von: Es sieht mies aus. In einem Jahr sind wir weg vom Fenster. Wir vom M. schaffen es nicht, ihr habt das Wissen. Ihr kennt den Weg. Helft uns das U. zu retten. Egal wer einen Vorschlag hat oder Hilfe benötigt ruft mich an, ich helfe. Egal wann. Er wurde angerufen, er kam. Egal wann er gerufen wurde, er kam. Dem Unternehmen geht es gut.

und? den Leuten wurden keine Sanktionen auferlegt. "uns geht es schlecht, das Geld wird gekürzt" oder Regeln aufgestellt oder oder. Es ab eine Richtlinie und jede sah sich verpflichtet dem zu Folgen. Es kommt darauf an wie es formuliert ist. Klare einfache Regeln. Du sollst nicht töten. Einfach und klar. Du sollst nicht den Staat besch.. einfach und klar wink.gif
Und ja, es ist dumm so zu denken, dass es klappen könnte. Auf Grund dieser "freiheit für die Bänker haben wir den Salat". Aber sind diese kurzfristigen Boni für kurzfristigen Erträge, gepaart mit Kreativitätsfreiheit bei der Bilanz nicht ein klein wenig Schuld!?! wenigstens ein bisschen huh.gif

ZITAT
diese Globalisierung schützt uns, so seltsam es auch klingen mag
Es klingt wirklich seltsam. Und ich denke auch nicht, dass das stimmt. Die Globalisierung schützt wie jedes System sich selbst und niemanden sonst. "Wir" werden dabei über kurz oder lang verwurstet. Zuerst die Schwachen, deren Lebensgrundlagen in die Luxusgüter der vermeintlich Stärkeren investiert werden, später der begüterte Rest, wenn "der Mob sich erhebt" und aus Angst vor Verlust und Rache in Krieg und Zerstörung investiert wird.

Um mit diesem Szenario im Kopf und dem Wissen im Herzen selbst zu den Schuldigen zu gehören leben und lachen zu können, nutze ich meine Scheuklappen, gönne mir eine Portion Weltflucht, Bequemlichkeit und die Sentimentalität meiner "Heilen-kleine-Welt-Naivität". Die Kartoffeln im Hofladen, das Patenkind in Mauretanien, die Schokolade fair gehandelt ... finanziert allerdings mit einem Einkommen, für das 100te in der 3. Welt zu einem Hungerlohn geschuftet haben. Das verdirbt ruckzuck die ganze schöne Gutmenschenselbstgerechtigkeit.


ach Du, ich würde auch gerne meine kleine, heile Welt sehen, fühlen. Meinen Verstand an den Türnagel hängen und friedlich vor mich hinblubbern. Keine Zusammenhänge sehen und diese komischen Bücher lesen. Schöne Vorstellung, aber so bin ich halt nicht. Vielleicht liegt das an meiner Ma wink.gif

Zum Thema Schutz: Geschlossene Märkte arbeiten nicht effizient, die Arbeitsleistung sinkt, es können weniger Produkte gekauft werden. Der Export ist faktisch nicht vorhanden. Das Land hat Probleme. Bei offenen Märkten können die Produkte an andere Länder verkauft werden, andere Produkte können eingekauft werden. Dadurch entstehen Arbeitsplätze, ergo ein Arbeitsplatzschutz. Aber ich gebe zu, dass ich dies auch nicht 100% verstanden habe, aber ich bin auch keine Ökonomin.

Sorry, dass es länger geworden ist und a bisserl verwirrt klingt flowers.gif
Hortensie
für mich stellt sich die sache anders da:

ich bin dafür, dass jede/r in dem land leben kann, in dem sie/er leben will;
ich bin für die freiheit, als freiheit des anders denkenden (rosa luxemburg und so)
aber

ich bin nicht dafür dass im namen der eu unsere sozialen errungenschaften und unser gesundheitwesen unsere daseinvorsorge und die bildungschancen meiner nichte (meine neffen leben im nichteuropäischen ausland, sprich schweiz) amortisiert werden.
wenn dass die globalisierung ist, bin ich dagegen.
aber wenn das bestmögliche system für alle zugänglich geschaffen werden soll mit freiem zugang (schöne grüße an herrn schäuble an dieser stelle) mit allen rechten für alle, dann bin ich dafür.

lg pantoffelheld
DerTagAmMeer
ZITAT(Grübler @ 26.Nov.2008 - 22:29) *
Generell keine Steuer auf Einfuhren machen den Markt gleich. Für alle, egal woher. Ergo sparen die Unternehmen an Zöllen. Gleiches Recht für Alle. Aber wenn ein Unternehmen in Land A preiswerter produziert und im Land B teurer verkauft wird, dann gibt es Gewinn.

Und wenn eine Gruppe von Ländern Ihre Produktions-Überschüsse massiv subventioniert und anschließend exportiert, fällt der Weltpreis weit unter die Produktionskosten, was die verschuldeten Entwicklungsländer dazu zwingt, Arbeitskraft und Bodenschätze nahezu ohne Gegenleistung abzugeben. Die Kolonialherrschaft und Leibeigenschaft waren für mein Verständnis ähnlich "gerecht".
ZITAT
Aber es gibt Firmen die schreiben auf ihren Flyern wie toll sie sind und wo sie helfen.

Sicher zahlt sich erfolgreiche PR in barer Münze aus. Problematisch bleibt aber der Zusammenhang zwischen Schein und Sein. Ohne unabhängige Medien wird neutrale Berichterstattung zu Propaganda. Ohne kritische Öffentlichkeit überstrahlt Werbung die Realität.

Für mich liegt das große Problem der Globalisierung darin, dass unser Denken, unsere Vorstellung, unsere politischen Systeme nicht parallel zu den Märkten mitgewachsen sind. In einer Großküche muss anders gekocht werden als am heimischen Herd.

Und da ruht meine Hoffnung (spätestens seit dem Phänomen "Obama", das ich persönlich nie für möglich gehalten hätte) tatsächlich auf dem Internet, NGO's (wie Attac, AI, Greenpeace, Human Rights Watch ...) und dem von Kant entdeckten "göttlichen Funken" im Menschen: der Vernunft.
Grübler
ZITAT(DerTagAmMeer @ 27.Nov.2008 - 08:52) *
ZITAT(Grübler @ 26.Nov.2008 - 22:29) *
Generell keine Steuer auf Einfuhren machen den Markt gleich. Für alle, egal woher. Ergo sparen die Unternehmen an Zöllen. Gleiches Recht für Alle. Aber wenn ein Unternehmen in Land A preiswerter produziert und im Land B teurer verkauft wird, dann gibt es Gewinn.

Und wenn eine Gruppe von Ländern Ihre Produktions-Überschüsse massiv subventioniert und anschließend exportiert, fällt der Weltpreis weit unter die Produktionskosten, was die verschuldeten Entwicklungsländer dazu zwingt, Arbeitskraft und Bodenschätze nahezu ohne Gegenleistung abzugeben. Die Kolonialherrschaft und Leibeigenschaft waren für mein Verständnis ähnlich "gerecht".

Ja, da hast Du mich. Aber auch die Entwicklungsländer sind nicht doof und tun dasselbe.
ZITAT
Aber es gibt Firmen die schreiben auf ihren Flyern wie toll sie sind und wo sie helfen.

Sicher zahlt sich erfolgreiche PR in barer Münze aus. Problematisch bleibt aber der Zusammenhang zwischen Schein und Sein. Ohne unabhängige Medien wird neutrale Berichterstattung zu Propaganda. Ohne kritische Öffentlichkeit überstrahlt Werbung die Realität.
=>Jupp, unabhängige Presse ist wichtig.

Für mich liegt das große Problem der Globalisierung darin, dass unser Denken, unsere Vorstellung, unsere politischen Systeme nicht parallel zu den Märkten mitgewachsen sind. In einer Großküche muss anders gekocht werden als am heimischen Herd.
=> ja, da gibt es Unwägsamkeiten.

Und da ruht meine Hoffnung (spätestens seit dem Phänomen "Obama", das ich persönlich nie für möglich gehalten hätte) tatsächlich auf dem Internet, NGO's (wie Attac, AI, Greenpeace, Human Rights Watch ...) und dem von Kant entdeckten "göttlichen Funken" im Menschen: der Vernunft.


=> vernunft ist gut smile.gif
DerTagAmMeer
ZITAT(Grübler @ 27.Nov.2008 - 20:22) *
Aber auch die Entwicklungsländer sind nicht doof und tun dasselbe [Agrarsubvention].

Wie denn? Während EU-Bauern (in berechtigter Wut) ihre Milch wegschütten und auf die Straße gehen, bleiben den Baumwollpflückerinnen im Süden nur Hunger, Krankheit und die Abwanderungen in die verslumten Städte.Welthungerhilfe


McLeod
ZITAT(DerTagAmMeer @ 28.Nov.2008 - 08:30) *
ZITAT(Grübler @ 27.Nov.2008 - 20:22) *
Aber auch die Entwicklungsländer sind nicht doof und tun dasselbe [Agrarsubvention].

Wie denn? Während EU-Bauern (in berechtigter Wut) ihre Milch wegschütten und auf die Straße gehen, bleiben den Baumwollpflückerinnen im Süden nur Hunger, Krankheit und die Abwanderungen in die verslumten Städte.Welthungerhilfe


Ich hab auch das Gefühl, dass in afrikanischen Staaten weniger subventioniert, sondern mehr korrumpiert wird... Ansonsten bin ichvon derKomplexität der Wirtschaftssysteme global etwas überfordert. Ich befürchte, sie sind mittlerweile unlogisch und ungerecht geworden.

McL
Grübler
@ Dtam
ich denke auch an die BRIC Länder. Nicht nur 1. oder 3. Welt. Es gibt eine 2.te Welt und die spielt auch nach den Regeln "so wie ich das Beste für mich raushole".

Zum Thema Milchbauern. Sicher kann ich die Bauern verstehen, aber sie waren dumm. Sorry, aber wenn die Handelsketten a bisserl was drauf zahlen, aber die Zwischenhändler keine Zugeständnisse geben. Dann hat es keine direkten Auswirkungen. Ich glaube kaum, dass Edeka direkt 10 Cent mehr an den Bauern in Hintertupfingen zahlen wird. Der Aufwand ist zu hoch. Die Bauern hätten die Preiserhöhung direkt bei Ihrem Abnehmer dingfest machen müssen.
Anderes seits war ich auch erstaunt, warum die Milch über 1 Euro kostet. Naja, der Mensch verdrängt, was nicht dauernd präsent ist. Aber ich habe mich rechtzeitig erinnert smile.gif

@ McLeod
Zum Thema Afrika sag ich nix, da werd ich sauer. Das möchte ich nicht smile.gif
DerTagAmMeer
ZITAT(McLeod @ 28.Nov.2008 - 13:26) *
Ansonsten bin ich von der Komplexität der Wirtschaftssysteme global etwas überfordert. Ich befürchte, sie sind mittlerweile unlogisch und ungerecht geworden.

Das denke ich auch. Und ich glaube nicht, dass es ein VWL-Studium braucht, um zu dem Schluss zu kommen, dass Wirtschaftssysteme, die auf Wachstum angewiesen sind, an ihre Grenzen stoßen und scheitern müssen, sobald sie zu globalen Systemen geworden sind und unweigerlich mit begrenzten Ressourcen konfrontiert werden.
WENN unsere Zivilisation eine Chance hat, dann nur, wenn es ihr gelingt globale Systeme zu schaffen, die ohne Wachstum und Zerstörung von Lebensraum auskommen. Wenn wir lernen vernünftig zu wirtschaften und nicht weiter über unser aller Verhältnisse zu leben. Da unterscheiden sich Weltwirtschaft und persönliche Spendierhose vielleicht doch weniger voneinander als uns die Herren Finanzdienstleister einreden möchten.

Bei Konjunkturprogrammen, mit denen die "Weltwirtschaft" weiterhin durch künstlichen Konsum auf Pump "gesichert" werden soll, hab ich allerdings wenig Hoffnung, dass in dieser Hinsicht richtungsweisende Ideen ausgerechnet aus der Reihe der Wirtschaftsweisen kommen.

Geld arbeitet nicht. Menschen arbeiten. Für Geld. Das ist nicht wirklich kompliziert, oder? An beiden Enden bin ich unlösbar mit diesem System verknüpft. Deshalb trage ich auch beidseitig Verantwortung.
Was tue ich für Geld?
Und was müssen Andere für die Dinge tun, in die ich mein Geld investiere?
Es ist die eigene Nase, die den Weg nach vorn weist ... nicht der Finger auf die Anderen (milchtrinkenden Chinesen, hummerfahrenden Amis, kernkräftigen Russen ...)
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