ZITAT(malene @ 11.Jun.2011 - 00:11)
Ich oute mich hiermit als eine, die L-Word absolut nicht ausstehen kann.
Ich muss aber zugeben, dass ich diese Serie nur bis zur Mitte der zweiten Staffel gesehen habe, (abgesehen von paar Auszügen), mehr wollte ich mir dann nicht antun.
Das ging mir anfangs ähnlich wie Dir, aber ich habe meine Meinung geändert.
Da diese Serie mit ihren lesbischen (und lesbisch werdenden) Hauptfiguren (die Männer werden nach und nach immer weniger und unwichtiger, fast bis hin zur Unsichtbarkeit) meiner Kenntnis nach bisher einzigartig ist, waren ich und meine Partnerin neugierig darauf und kennen (und besitzen) mittlerweile alle sechs Staffeln.
Sicher ist manches überzogen, einseitig und manchmal auch richtig doof aber meiner Meinung nach eben bei Weitem nicht alles. (Die ersten beiden Staffeln gefallen mir übrigens auch am wenigsten.) Wichtige Themen wie Transsexualität, Homophobie und Scheinheiligkeit in religiösen Gruppierungen, Repressalien im Filmgeschäft und beim Militär u.v.m. werden genauso thematisiert wie die Suche nach der eigenen sexuellen Identität, Beziehungsprobleme und Intrigen. Daß das nicht im Stil seriös fundierter Abhandlungen geschieht sondern in dem mehr oder weniger oberflächlichen einer Soap-Opera (um die es sich bei The L-Word ja auch handelt) ist im Hinblick auf die Zielgruppe, nähmlich das gewöhnliche (US-amerikanische) Publikum, wohl eher vorteilhaft.
Über all das ließe sich wohl endlos diskutieren. Letztlich mag natürlich jede von The L-Word halten was sie will und viele Lesben finden sich in den Charakteren auch nicht wieder, aber eines ist wohl kaum von der Hand zu weisen: diese Serie hat sehr viel zur 'Sichtbarkeit' von Lesben in der Öffentlichkeit beigetragen, zumal im leider noch immer ziemlich homophoben Amerika. Und so manches Klischee in den Köpfen der (nicht lesbischen) Zuschauer zertrümmert. In sofern bin ich den Machern der Serie schon fast dankbar.
Gruß, Miriam