Hilfe - Suche - Userinnen - Kalender
Vollansicht: Schweizer Regierung gegen Deutsche
Die gute alte Küche - in neuem Gewand > Schule, Uni und Beruf > Von Brotberuf bis Traumjob
apricot25
Die Deutsche Regierung ist für die Einbürgerung vieler Ausländer. Sie nehmen uns Deutsche die Jobs weg.
Viele Firmen stellen Ausländer ein und die Deutschen stehen auf der Straße und finden keinen Job, kämpfen sich mit Hartz !V durch.

Das ist ungerecht. Wo soll das alles hinführen?
Die Kriminalität nimmt zu.

Die Schweizer denken mit. Sie denken an ihr Land, an das Geld und an die Jobs der Einheimischen.

Für Fremdenfeindlichkeit bin ich nicht zu haben.
Schweiz will Einwanderung aus Deutschland bremsen
blaustrumpf
ZITAT(apricot25 @ 12.May.2009 - 20:22) *
Die Deutsche Regierung ist für die Einbürgerung vieler Ausländer. Sie nehmen uns Deutsche die Jobs weg.
Viele Firmen stellen Ausländer ein und die Deutschen stehen auf der Straße und finden keinen Job, kämpfen sich mit Hartz !V durch.

Das ist ungerecht. Wo soll das alles hinführen?
Die Kriminalität nimmt zu.

Die Schweizer denken mit. Sie denken an ihr Land, an das Geld und an die Jobs der Einheimischen.

Für Fremdenfeindlichkeit bin ich nicht zu haben.
Schweiz will Einwanderung aus Deutschland bremsen


Sorry, aber unter welchem Stein sind denn diese Behauptungen hervorgekrochen?
1) Ein eingebürgerter Ausländer ist kein Ausländer mehr sondern ein Deutscher. Das gleiche, nur grammatisch etwas unterschiedlich, gilt auch für Ausländerinnen.

2) Die Ausländer nehmen "uns Deutschen" (!) ganz gewiss keine Jobs "weg". Ausländische ArbeitnehmerInnen, die aus der EU kommen, haben arbeitsrechtlich den gleichen Status wie Deutsche - ebenso, wie Deutsche in den anderen EU-Ländern auch den gleichen arbeitsrechtlichen Status haben wie dort die InländerInnen. AusländerInnen aus Nicht-EU-Ländern erhalten in Deutschland nicht "einfach so" eine Arbeitserlaubnis: Die Arbeitgebenden müssen erst einmal nachweisen, dass die Stelle weder mit einem/einer Deutschen noch mit einem/r EU-AusländerIn besetzt werden kann. Dann erst kann der böseböse Ausländer "uns" den Job wegnehmen, den kein anderer wollte.

3) Ja, Firmen stellen AusländerInnen ein. Das dürfen sie. Das müssen sie. Es gibt ein Diskriminierungsverbot. Und es gibt das Arbeitsrecht.

4) Ich war auch schon zweimal arbeitslos. Das ist nicht ungerecht, das ist Lebenstatsache. Ungerecht wäre es, wenn ein/e AusländerIn entlassen würde, um mich einzustellen - und außerdem wäre es ungesetzlich.

5) Wo das hinführen soll? Am besten zu einer Gesellschaft, in der es gleichgültig ist, wo jemand herkommt, vorausgesetzt, der Aufenthalt in Deutschland ist legal.

6) Kriminalität nimmt nicht deshalb zu, weil Deutsche von HartIV leben müssen. Kriminalität nimmt, wenn sie denn zunimmt, unter anderem deshalb zu, weil den Kriminellen es - mit Verlaub - scheißegal ist, wie die Gesetzeslage ist.

7) Die Schweiz ist kein EU-Mitglied. Deutsche und/oder EU-Bürger genießen hier allerdings arbeitsrechtlich (und aufenthaltsrechtlich) eine bevorzugte Stellung, verglichen mit Menschen, die nicht aus einem EU-Land kommen.

8) Dass die Schweiz, angesichts der auch hier kriselnden Wirtschaft, darüber nachdenkt, den Zuzug (gerade von WirtschaftsmigrantInnEn aus Deutschland) zu beschränken, ist nicht nur verständlich, sondern findet auch im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen und bi- beziehungsweise multilateralen Vereinbarungen statt.

9) Ich bin Wirtschaftsmigrantin - aus Deutschland in die Schweiz.

10) Dumpfe Parolen helfen der Wirtschaft (der deutschen, der der EU und der der Schweiz beispielsweise) genausowenig weiter wie ein deutscher Bundesfinanzminister, der glaubt, er müsse nur ordentlich beleidigen, damit man ihn ernst nähme.

11) Ich halte t-online nicht für eine seriöse Nachrichtenquelle. Wenn man dann allerdings auch nicht bereit ist, genau zu lesen und sich beispielsweise bis zur "Ventilklausel" durchzuarbeiten, die im Vertrag die Möglichkeit ausdrücklich nennt, die Zuwanderung zu drosseln, dann wird es wirklich finster.
sahi
Wie kannst du schreiben, für Fremdenfeindlichkeit bist du nicht zu haben, wenn du nur wenige Sätze vorher so derartig unreflektierte Stammtischparolen von dir gibst?

"Ausländer" nehmen niemandem Arbeitsplätze weg! Menschen werden eingestellt oder eben nicht, aufgrund ihrer Qualifikationen! Und das ist sogar sehr gerecht!

Und den Zusammenhang Ausländer - Arbeitslosigkeit der Deutschen - Kriminalität kann ich auch nicht nachvollziehen!

Egal, wo mir solche platten Parolen begegnen, sei es im "richtigen Leben" oder im Netz - mir wird einfach übel davon!
Hortensie
Ich finde das Eingangsposting grenzwertig. Heut sind es die "Ausländer", morgen die "Lesben" und übermorgen?
Meiner Meinung nach muss niemand wg. der Einstellung von Ausländern arbeitslos sein. In der Regel sind für eine Einstellung eher Kriterien wie Bildung, Qualifikation und Jugendlichkeit und anderes gefragt.

rheinfee
Die deutsche Regierung und die schweizer Regierung sind 2 verschiedene Paar Schuhe.

Ich schließe mich blaustrumpf an, weil mir ganz einfach die Worte fehlen.
Schon beim lesen schäme ich mich, deinen Beitrag gelesen zu haben.
sahi
ZITAT(rheinfee @ 12.May.2009 - 21:27) *
Ich schließe mich blaustrumpf an, weil mir ganz einfach die Worte fehlen.
Schon beim lesen schäme ich mich, deinen Beitrag gelesen zu haben.


thumbsup.gif
Liane
ZITAT(apricot25 @ 12.May.2009 - 20:22) *
Die Schweizer denken mit. Sie denken an ihr Land, an das Geld und an die Jobs der Einheimischen.

Für Fremdenfeindlichkeit bin ich nicht zu haben.
Schweiz will Einwanderung aus Deutschland bremsen

gruebel.gif Widersprichst Du Dir nicht selbst? gruebel.gif
Grübler
Die Jobs werden nach Qualifikation abgegeben, nicht nach Aussehen oder wie das Haar liegt.

Es gibt vielleicht nicht immer die Arbeit, die jemand möchte. Aber es gibt sie, vielleicht nicht in Deinem Ort,
Deiner Stadt. Flexibiliät und Qualifizierung ist die Lösung.

Ich möchte hier in diesem Forum nicht so einen Blödsinn lesen. Egal von wem und egal in welchem Bezug.
Wer sind denn wir? auch wir wissen was Diskriminierung heißt, sich anfühlt. Viele haben es am eigenen Leib erfahren.
Was meinst Du wie sich die "nicht deutschen" fühlen, wenn sie so was lesen? Wir sind nicht besser, wie irgendwer anders.
Mensch ist Mensch. Egal, welche Hautfarbe, Rasse, Religion, Fleischesser oder Vegetarier. Und weißt Du was? das ist auch gut so smile.gif
nico
ZITAT(rheinfee @ 12.May.2009 - 21:27) *
Ich schließe mich blaustrumpf an, weil mir ganz einfach die Worte fehlen.
Schon beim lesen schäme ich mich, deinen Beitrag gelesen zu haben.


thumbsup.gif

Auch ich möchte so was hier nicht wieder lesen - demokratische Gesinnung hin oder her.
pandora
ZITAT(sahi @ 12.May.2009 - 20:59) *
Wie kannst du schreiben, für Fremdenfeindlichkeit bist du nicht zu haben, wenn du nur wenige Sätze vorher so derartig unreflektierte Stammtischparolen von dir gibst?

"Ausländer" nehmen niemandem Arbeitsplätze weg! Menschen werden eingestellt oder eben nicht, aufgrund ihrer Qualifikationen! Und das ist sogar sehr gerecht!

Egal, wo mir solche platten Parolen begegnen, sei es im "richtigen Leben" oder im Netz - mir wird einfach übel davon!


bravo sahi thumbsup.gif thumbsup.gif thumbsup.gif

bei diesem unreflektierten mist, bleibt mir glatt die spucke weg @apricot no.gif smash.gif gaehn.gif
vor 70 jahren fing es an mit den juden, den behinderten, gestern und heute sind es die ausländer, morgen die lesben und schwulen und was kommt danach... die jugendlichen??? weil die den älteren ja die arbeitsplätze wegnehmen, oder roetel.gif patsch.gif


sorry apricot, gehts dir hier wirklich um fakten und meinungsaustausch, oder darum die anzahl deiner eröffneten threads erhöht zu haben?
Mausi
ZITAT(apricot25 @ 12.May.2009 - 20:22) *
Die Deutsche Regierung ist für die Einbürgerung vieler Ausländer. Sie nehmen uns Deutsche die Jobs weg.
Viele Firmen stellen Ausländer ein und die Deutschen stehen auf der Straße und finden keinen Job, kämpfen sich mit Hartz !V durch.

Das ist ungerecht. Wo soll das alles hinführen?
Die Kriminalität nimmt zu.


Weiter hab ich garnicht mehr gelesen - muss ich auch nicht!
DAS ist quasi 1 der Wahlsprüche der NPD o. ähnlichem Gesocks!
Finde ich mutig, mehr als gewagt, diese These in einem Lesbenforum aufzustellen & grundsätzlich dumm(!) dies überhaupt wirklich zu glauben!

In D ist (und sollte es so sein), dass jmd aufgrund seiner Quali eingestellt wird & nicht aufgrund seiner Nationalität/nicht Nationalität. Wenn sich viele D einfach mal mehr bemühen würden, den Arsch mehr hoch kriegen & nicht hoffen würden, dass der Staat es denn für sie richtet, könnte vielleicht auch mal dieses F* Vorurteil den Bach runter gehen & die Rechten nicht weiter auf Stimmenfang!

*kopfschüttelt*
Mausi
miriam
Ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen ausdrücklich an und wundere mich ehrlich gestanden ein wenig, daß derartig ausländerfeindlichen Äußerungen hier überhaupt so stehengelassen werden...

Miriam
blaustrumpf
Noch ein Nachsatz zu meinem Posting weiter oben:

Es ist eine überaus menschliche Eigenschaft, Gründe zu suchen, die eine vielleicht eher unbestimmte, aber gerade darum meist wachsende Furcht - sei sie nun wirtschaftliche Existenzangst oder überhaupt Lebensangst - erklärbar und damit eventuell beherrschbar zu machen. Es liegt auch nahe, dass nicht im Vertrauten die Angst wächst.

Und natürlich, wenn es beispielsweise "früher" alles anders war, dann liegt die Vermutung nahe, dass eine Veränderung in der Gesellschaft Auslöser ist (oder sein kann). Gut, ich werde demnächst 50. Wenn ich mich zurückerinnere an meine Schulzeit, dann gab es da praktisch keine Ausländerinnen, jedenfalls nicht in meiner Klasse. Vielleicht zwei Türkinnen in einem Jahrgang, einen darunter war eine Griechin. Das war's. Gut, Austauschschülerinnen kamen für eine kurze Zeit, aus England, aus Frankreich. Aber ansonsten? Keine Gyros- oder Dönerläden, dafür Pommesbuden. Ja, italienisches Eis gab es, außer im Winter. Ein argentinisches Steakhaus. Aber da gingen wir vielleicht einmal in zwei Jahren hin. Und "zum Chinesen" noch seltener.

Dass ich damals Kind war, nimmt meine Erinnerung nicht wahr. Jetzt sind "sie" überall, selbst im Rathaus sitzt eine junge Dame am Schalter und ihr Namensschild lautet nicht Schmitz. Hat Frau Özdemir meinen Job? Nein. Ich wollte nie Verwaltungsfachangestellte werden. Hat Herr Terzopoulos meinen Job? Nein. Ich hatte nie die Absicht, einen Getränkemarkt zu eröffnen. Hat Frau Wang meinen Job? Nein. Ich wollte nie Kellnerin werden. Hat Herr Mbele meinen Job? Nein. Ich wollte nie Straßenkehrer im Phantasialand werden. Und Architektin, Rechtsanwältin, Masseurin, Krankengymnastin, Krankenschwester, Ärztin, Polizistin? Nein. Danke. Nicht mein Ding.

Aber trotzdem, wenn ich in der Bahn sitze und schräg gegenüber turnt der kleine Ümit über die Sitze, dann nervt mich das mehr als wenn das Hannes tut. Weil ich nicht verstehe, was er da kräht. Weil ich Angst habe, dass er nicht versteht, wenn ich ihm sage, dass er nervt. Weil ich Angst habe, dass gleich der ganze Familienclan die Messer zieht, weil ich Klein-Ümit in seiner Mannesehre verletzt habe. Ach was. Welchem Vorurteil sitze ich denn da schon wieder auf? Wenn ich in einer dunklen Straße plötzlich Schritte höre, ist es auch gleich wurscht, welcher Pass mitgeführt wird. Angst ist Angst. Und am meisten habe ich Angst vor denen, die meine Angst ausnutzen. Und von denen haben die allerwenigsten "Migrationshintergrund".

Also. Klar machen "die Fremden" Angst. Aber "die Fremden" sind nicht die, die diese Angst ausnutzen. "Die Fremden" jagen auch niemand aus dem Dorf. Die sind froh, wenn sie in Ruhe gelassen werden. So schön ist es nämlich auch nicht in Deutschland. Für Fremde meist noch weniger als für solche ohne "Migrationshintergrund".

Mich würde interessieren, apricot25, was der Anlass für Dein Posting war.
apricot25
Tut mir Leid. Ich habe mich geärgert, weil mein Schwager arbeitslos ist und er mit seiner Familie im Januar in die Schweiz auswandern wollte. Das kann er nun vergessen.

Ich bin nicht gegen Ausländer!!! Wirklich nicht!!!
McLeod
Liebe apricot25,

wie Du mit Deinen (derzeit) 1.121 Postings mir noch nicht mit solch ausgewiesener Dummheit aufgefallen bist, ist mir ein Rätsel.

Wohlmeinende Aufklärung spare ich mir (zumal Blaustrumpf schon die respektvolle und menschenwürdige Sicht hervorragend logisch augedröselt niederschrieb). Also beschimpfe ich Dich noch kurz: Dummdreiste Volksverhetzerin mit Spatzenhirn,von welcher Schule bist Du denn geflogen, Du bist eine Schande für Dein Volk und alle Primaten.

Damit sind wir dann zumindest für diesen einen Moment auf einem Niveau. Deiner Anzeige wegen Beleidigung sehe ich gelassen entgegen.

McLeod
LadyGodiva
Ist ja schön, dass man wenigstens ein gemeinsames Sprachniveau ausloten kann.

Nicht einmal das ist mir möglich - und scheint mir ebensowenig erstrebenswert.


Apricot - manchmal hilft es, das Eigenverfasste und die Reaktionen der anderen noch einmal in aller Ruhe durchzulesen, vielleicht sogar mit ein paar Tagen Abstand, vielleicht argumentiert man sich dann weniger um Kopf und Kragen, sondern zieht persönlich wenigstens die ein oder andere kleine Erkenntnis aus den eingefangenen Wortwatschen.
Nicht, weil andere chronisch rechter haben - sondern weil ein Anstoss zur Auseinandersetzung ein bißchen mehr beinhalten kann als endlose Empathie.

edit: doppelte Wendung - bei so viel Eindeutigkeit nicht unbedingt von Nöten.
apricot25
Danke, Lady Godiva flowers.gif

Wie gesagt, es war nicht so gemeint
LadyGodiva
Apricot, ich hoffe, dir ist klar, dass ich dir inhaltlich nirgendwo zustimme,
nur, weil ich der Meinung bin, dass für mein Dafürhalten unreflektiertes Geschreibe nicht unbedingt mit verbalen Entgleisungen zu bedenken ist, wenn es vielleicht auch anders möglich wäre, die eigene (erstaunt-entsetzte) Distanziertheit zur Sprache zu bringen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass du von dem, was du verfasst hast, wirklich überzeugt bist - und bin gespannt, ob die virtuelle Kopfwäsche ein paar gedankliche Kräuseleien glätten konnte. Gern mit ein paar Tagen Abstand, wie schon angemerkt.

edit: noch klargetexteter.
blaustrumpf
ZITAT(apricot25 @ 13.May.2009 - 12:52) *
Tut mir Leid. Ich habe mich geärgert, weil mein Schwager arbeitslos ist und er mit seiner Familie im Januar in die Schweiz auswandern wollte. Das kann er nun vergessen.

Ich bin nicht gegen Ausländer!!! Wirklich nicht!!!


Hallo, apricot25,

ja, so aus der Wut heraus schreibt sich manches schneller, als es durchdacht ist. Und Deine Wut kann ich sehr gut verstehen.

Aber die Grenzen zur Schweiz werden ja nicht zugemacht, sondern es wird lediglich die Aufenthaltsbewilligsmenge einstweilen begrenzt. Für Deinen Schwager besteht also durchaus noch Hoffnung.

Stell Dir einmal vor, Du hättest geschrieben: "Mein Schwager wollte mit seiner Familie in die Schweiz auswandern, aber die beschränken urplöztlich die Zuwanderung. Ich habe eine Stinkwut." Ich bin sicher, Du hättest Aufmunterung von vielen Seiten erhalten.

Was lernen wir alle aus diesem Thread? Wut ist immer eine schlechte Texterin. Enttäuschung genauso.

Grüessli, blaustrumpf
kawa
ZITAT(miriam @ 13.May.2009 - 11:14) *
Ich [...] wundere mich ehrlich gestanden ein wenig, daß derartig ausländerfeindlichen Äußerungen hier überhaupt so stehengelassen werden...

Werden sie ja nicht. Sie sind scharf kritisiert und kommentiert worden, und das ist besser, als ein solches Posting als gesperrten Thread in den Trash wandern zu lassen oder gar ganz zu löschen.
McLeod
ZITAT(LadyGodiva @ 13.May.2009 - 13:41) *
[...]weil ich der Meinung bin, dass für mein Dafürhalten unreflektiertes Geschreibe nicht unbedingt mit verbalen Entgleisungen zu bedenken ist, wenn es vielleicht auch anders möglich wäre[...]


Hey - gleiches Recht für alle. Ich hab zwar keinen Bruder aber auch gerade mein persönliches Leiden, das ich auf unreflektierte Art zum Ausdruck gebracht habe. In ein paar Tagen werde ich das alles - wenn es den Göttern gefällt - gelassener sehen.

McLeod
robin
ZITAT(McLeod @ 13.May.2009 - 15:06) *
ZITAT(LadyGodiva @ 13.May.2009 - 13:41) *
[...]weil ich der Meinung bin, dass für mein Dafürhalten unreflektiertes Geschreibe nicht unbedingt mit verbalen Entgleisungen zu bedenken ist, wenn es vielleicht auch anders möglich wäre[...]


Hey - gleiches Recht für alle. Ich hab zwar keinen Bruder aber auch gerade mein persönliches Leiden, das ich auf unreflektierte Art zum Ausdruck gebracht habe. In ein paar Tagen werde ich das alles - wenn es den Göttern gefällt - gelassener sehen.

McLeod



thumbsup.gif

Bin auch einzelkind... trotzdem geht es mir im moment nicht so doll, ich wurde massiv von 4 deutschen kolleginnen ganz übel und jahrelang gemobbt...
ich kann mir nur noch mcleod anschließen und ihr für die ausgesuchte freundlichkeit danken.
Ich hätte wüster reagiert morgen.gif
Hortensie
Egal, wer jetzt mit Steinen schmeissen mag:

Es macht mich fuchtig, wenn Lesben und Schwule selber "vergessen" dass es sich bei den durch das Hitler-regime für "überflüssig" erklärten Menschen nicht nur um Juden, Behinderte etc. sondern auch um Lesben und Schwule gehandelt hat. Die emanzipierte Lesben- und schwulenbewegung hat daher ja auch den schwarzen (Lesben) und den rosa (Schwule) Winkel als Symbol "entliehen".

In vielen (auch in europäischen Ländern, wie z.B. Finnland) gehört ist es auch heute noch absolut gesellschaftlich "abgesegnet" wenn Lesben und Schwule gemobbt werden oder aufgrund ihrer se*****n Orientierung Leitungspositionen nicht bekommen.
Rafaella
o.t. echt?- Homophobie in Finnland würde mich sehr überraschen, es sei denn, ich habe ein positives Vorurteil.
Hortensie
@rafaella
o.t.
ja echt. über finnland gab es in der l-mag (februar-märz 2009) darüber einen artikel, der mich fast aus den "pantoffeln" gehauen hat. ich war entsetzt und hätte das von finnland nie gedacht.
pandora
ZITAT(pantoffelheld @ 13.May.2009 - 15:27) *
Egal, wer jetzt mit Steinen schmeissen mag:

Es macht mich fuchtig, wenn Lesben und Schwule selber "vergessen" dass es sich bei den durch das Hitler-regime für "überflüssig" erklärten Menschen nicht nur um Juden, Behinderte etc. sondern auch um Lesben und Schwule gehandelt hat. Die emanzipierte Lesben- und schwulenbewegung hat daher ja auch den schwarzen (Lesben) und den rosa (Schwule) Winkel als Symbol "entliehen".

In vielen (auch in europäischen Ländern, wie z.B. Finnland) gehört ist es auch heute noch absolut gesellschaftlich "abgesegnet" wenn Lesben und Schwule gemobbt werden oder aufgrund ihrer se*****n Orientierung Leitungspositionen nicht bekommen.



ich schmeisse weder mit steinen nach dir, noch habe ich vergessen, dass auch wir "lesben und schwule" zu den verfolgten gehörten und leider und wahrscheinlich auch noch lange gehören werden.
ich wollte mit meinem statement auch nur auf die gruppierungen hinweisen, die eventuell arbeitsplätze wegnehmen könnten.
LadyGodiva
Ich bin froh, in einer Zeit zu leben, in der weder Juden die längeren Nasen haben, noch Lesben die politisch korrekteren Ansichten teilen müssen. Auch, wenn mich so manch geistiger Erguss ein wenig nachdenklich und traurig stimmt, lässt er mich nicht daran zweifeln, dass es von Nachteil ist, über die thematische Einschränkung unseres Forums hinaus (Männer, Männer, Männer) eine Art Attitüdenpolizei losknüppeln zu lassen, wenn eine Userin offensichtlich wenig reflektiert meint, ein noch offensichtlicher privates Problem generalisieren zu müssen.*

Persönlich kann ich die Haltung der Threadstarterin überhaupt nicht teilen - zöge ich ins bergige Nachbarland, würde meine Tätigkeit fürstlichst entlohnt und ich hätte einen wesentlich kommoderen Start ins Berufsleben als hierzulande. Aber das ist sicherlich nicht zuletzt statusabhängig. Und auf diese (internationale) Problematik reduziere ich auch die Angst vor dem Fremden, der mit mir nix teilen mag. Und fass mir an den eigenen Zinken, da brauche ich nicht einmal meine pränatale Nazi-Vergangenheit qua Großelterngeneration zu bemühen.

Es ist beruhigend, dass eine mit einer solchen Meinung alleine steht. Vielleicht kann es ja sogar zu einer Auseinandersetzung mit den Haltungen der Anderen kommen, aber sicherlich im beiderseitigen Bemühen um mehr als eine gemeinsame Sprachebene. Wachstum ist für alle möglich, man muss sich nur trauen, das eigene Potential dafür finden zu wollen. wink2.gif


*edit: Das bezieht sich natürlich nicht auf Inhalte von strafrechtlich verfolgbarem Belang.
Sägefisch
Mal am Stil vorbei zum Thema: ist es nicht das Recht der Schweiz, Zuwanderung ihrem Volkswillen gemäß zu regulieren? Über schweizer Rechtsparteien als Tempomacher kann man sicherlich mehr als streiten, aber das Instrument an sich ist ja nun nichts verwerfliches.

Seit wann hat man denn ein naturgegebenes Recht auf Aufenthalt in Ländern deren Staatsbürgerschaft man nicht innehat?
McLeod
ZITAT(LadyGodiva @ 13.May.2009 - 17:19) *
...eine Art Attitüdenpolizei losknüppeln zu lassen...


lalülalülalü... wenn Du Dich wiederholst, dann wiederhole ich auch nochmal gern mein Antrag auf dieselbe Behandlung wie die andere Userin - oder meintest Du am Ende Dich mit Attitüdenpolizei und mit losknüppeln die wohlfeil formulierte Kritik? Ich bin zwar schlecht drauf, aber doch des Denkens und Verstehens mächtig und versuche mich gerne auch auf diesem Niveau (das wiederum nicht mein übliches ist - die schlechte Tagesform halt, ich bin so zickig und provokant heute): zwischen peinlichem Proletentum und plumpem Rassismus finde ich viele und wichtige Unterschiede - vielleicht nicht in dem Ekel, den beide hervorrufen mögen (an guten Tagen (also 99,x% aller Tage) auch bei mir)... Und wo manche noch an die Macht der Vernunft glauben, glaube ich eben nicht daran, dass Logik und ein Kurzreferat über Menschenrechte, Rechtssystem und Meinungsfreiheit einen dummdreisten Mitläufer (oder eine unreflektierte Mitläuferin) von seinen oder ihren Stammtischparolen abbringt - so wie mich eloquente Maßregeleien oder Kritiken nicht von meinem persönlich bad-mood-day erlösen können. Wie hier auch vorgetragen geht es nicht primär um die Inhalte, sondern um den Ausdruck persönlichen Leids. Manche Melancholikerinnen mögen dies sehr kunstvoll zu Papier oder Gehör bringen, auf Leinwände pinseln oder ausdruckstänzerisch verarbeiten. Andere neigen eher zu Krawallismus, mal politisch, mal persönlich. Also beleidige mich jetzt oder lass mich in Ruhe. In ein paar Tagen sieht meine Welt mit Sicherheit schon viel besser aus, bei der anderen will ich dafür meine Hand nicht ins Feuer legen. Meine politische / soziologische Einstellung zu den Menschen ist von freundlichem und wohlwollendem Grundsatz (was wie gesehen nicht heißt, dass ich deswegen immer danach handeln kann oder will), die der anderen ist mir da bisher noch suspekt - um die Beleidigung nicht nochmal zu wiederholen. Selbst an schlechten Tagen scheine ich noch ein paar lichte Momente zu haben. McLeod
McLeod
ZITAT(Sägefisch @ 13.May.2009 - 18:26) *
Mal am Stil vorbei zum Thema: ist es nicht das Recht der Schweiz, Zuwanderung ihrem Volkswillen gemäß zu regulieren?


Das hat sie auch schon immer gemacht, denn meines Wissens (das aus den 80ern stammt) braucht(e) es vor der Arbeitserlaubnis für eine.n deutsche.n Staatsbürger.in (oder Andersstaatsbürgerliche im Allgemeinen) immer den Nachweis, dass es keine.n Schweizer.in gab, die den Job derzeit übernehmen könnte.

Ich fand das als der junge Mensch, der ich damals war, eine ganz gute Lösung im Sinne eines zusammenhängenden Volkes - auch wenn ich zugegeben nicht weiß, wie bürokratisch der Akt der Überprüfung abgelaufen ist. Wenn ich Asterix bei dem Schweizern glauben darf, eher kompliziert wink.gif

Die Green Card in den USA ist auch eine Form von Zuflussbegrenzung auf den heimischen Arbeitsmarkt. Die Bigotterie, dass ohne illegale Einwanderer.innen und deren Ausbeutung ziemlich viel vom "Erfolg" des US-amerikanischen Business' nicht möglich wäre gehört - zumindest kurz - genannt.

Und auch in Deutschland ist es für Ausländer.innen, so sie weder aus der EU stammen oder sich einbürgern lassen können, nicht gerade ein Zuckerschlecken. Ich versteige mich zu der Behauptung, dass das Hartz IV-System nun auch Deutschen zuteil werden lässt, was an behördlicher "Ermessens-Willkür" und schwer bis nicht nachvollziehbarer Reglementierungswut Ausländerinnen und Ausländern in Deutschland - solange sie keiner upper class zugehörig sind - schon lange zuteil wurde.

Was nicht heißt, dass auch nur eine von beiden Schlecht-Behandlungen gutzuheißen wäre oder dadurch mehr "Gerechtigkeit" da wäre.

McLeod
sonnenstrahl
ZITAT(apricot25 @ 13.May.2009 - 12:52) *
Tut mir Leid. Ich habe mich geärgert, weil mein Schwager arbeitslos ist und er mit seiner Familie im Januar in die Schweiz auswandern wollte. Das kann er nun vergessen.

Ich bin nicht gegen Ausländer!!! Wirklich nicht!!!


ZITAT(apricot25 @ 13.May.2009 - 13:34) *
Wie gesagt, es war nicht so gemeint


Sicher, ein dahergestammeltes "Es war nicht so gemeint" ändert nichts an der Struktur, die die Ursprungs-Aussage(n) hervorgebracht hat. Denn leider war es so gemeint - aber eben nicht reflektiert.


ZITAT(McLeod @ 13.May.2009 - 12:55) *
Liebe apricot25,

wie Du mit Deinen (derzeit) 1.121 Postings mir noch nicht mit solch ausgewiesener Dummheit aufgefallen bist, ist mir ein Rätsel.

Wohlmeinende Aufklärung spare ich mir (zumal Blaustrumpf schon die respektvolle und menschenwürdige Sicht hervorragend logisch augedröselt niederschrieb). Also beschimpfe ich Dich noch kurz: Dummdreiste Volksverhetzerin mit Spatzenhirn,von welcher Schule bist Du denn geflogen, Du bist eine Schande für Dein Volk und alle Primaten.

Damit sind wir dann zumindest für diesen einen Moment auf einem Niveau. Deiner Anzeige wegen Beleidigung sehe ich gelassen entgegen.

McLeod


ZITAT(McLeod @ 13.May.2009 - 19:01) *
Meine politische / soziologische Einstellung zu den Menschen ist von freundlichem und wohlwollendem Grundsatz (was wie gesehen nicht heißt, dass ich deswegen immer danach handeln kann oder will), die der anderen ist mir da bisher noch suspekt - um die Beleidigung nicht nochmal zu wiederholen. Selbst an schlechten Tagen scheine ich noch ein paar lichte Momente zu haben. McLeod[/color]


Dennoch hat wohlmeinende Aufklärung meiner Ansicht nach die größte Chance, zum Überdenken wieder einmal aufgewärmten, einfältigen Feindbildgebrabbels, vielleicht sogar zum selbständigen Denken anzuregen. Mehr als Beschimpfung, entwertendes Abstempeln oder gar Ächtung allemal. Oder geht es dir, McLeod, am Ende gar nicht um mögliche Einflussnahme auf gefährliche Denkmuster? Sondern mehr darum, ein geeignetes Ventil gefunden zu haben, um die Sau des Tages rauszulassen?

edit: zwei Buchstaben vergessen.
McLeod
ZITAT(sonnenstrahl @ 13.May.2009 - 23:11) *
ZITAT(McLeod @ 13.May.2009 - 12:55) *
[...]

Dennoch hat wohlmeinende Aufklärung meiner Ansicht nach die größte Chance, zum Überdenken wieder einmal aufgewärmten, einfältigen Feindbildgebrabbels, vielleicht sogar zum selbständigen Denken anzuregen. Mehr als Beschimpfung, entwertendes Abstempeln oder gar Ächtung allemal.


Dann sind wir wohl (s.w.o.) unterschiedlicher Meinung.

ZITAT(sonnenstrahl @ 13.May.2009 - 23:11) *
Oder geht es dir, McLeod, am Ende gar nicht um mögliche Einflussnahme auf gefährliche Denkmuster? Sondern mehr darum, ein geeignetes Ventil gefunden zu haben, um die Sau des Tages rauszulassen?


Ich kenn die "Sau des Tages" zwar nicht, aber ich schrub zumindest recht deutlich, dass ich - so wie die andere Userin - einfach grad schlecht drauf bin. Insofern hast Du es mit Deinen Worten und Interpretationen (Ventil) noch ein drittes oder viertes Mal hier hin geschrieben. Wenn Du an die Wirksamkeit wohlmeinender Erklärungen glaubst, kannst Du mir gerne auch welche zum Thema "Ventil" und "Sau des Tages" zukommen lassen. Es ist ein bißchen ermüdend (verzeih, das meine ich in keinem Fall persönlich, sondern als schlichte Feststellung), dauernd dieselben Feststellungen zu meinem Gemütszustand abzugeben oder repliziert nachzulesen. Ich kann in diesem Selbstversuch nicht sagen, dass mich die wohlfeil formulierte Kritik (von der allerdings eigentlich auch nicht viel zu lesen ist, sondern es sich in recht kleinen Seitenhieben erschöpft) aufheitert oder mich auf den Weg des besseren Ventilierens wink.gif führt. Ich glaube fast, vernünftige Argumentation setzt voraus, dass die Gesprächspartnerin ebenfalls gewillt ist, Vernunft walten zu lassen. Ich habe ja gleich eingangs geschrieben, dass ich dazu - so die Götter wollen - erst in ein paar Tagen und mit der anscheinend nötigen Distanz in der Lage sein werde. Bei soviel Attitüdenpolizei wink.gif fällt das mir erwartungsgemäß schwer - obwohl ich schon wieder zum on-topic zurückgekehrt war - diese Distanz zu bekommen. Vielleicht hat es ja Deinen Drang zu Bekehrung, Belehrung oder anderen Gelüsten befriedigt, das längst schlappe Pferd nochmal und nochmal zu reiten? Ist natürlich nur die zickige Unterstellung einer temporären Zynikerin. Ich steh wenigstens dazu. Und ich bin immerhin noch so höflich, jede Wiederholung - von anderen anscheinend gewünscht und gestartet - mit einer Antwort zu bedenken. Wissend, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht schmecken wird. Und an normalen Tagen würde ich freundlich-lächelnd sagen "So sehr Meta werde ich öffentlich nicht, schreib's mir doch ins Postfach" - was bislang noch nie in Anspruch genommen wurde, wenn ich mich recht erinnere. Insofern scheint der Part Öffentlichkeit bei solcherlei Ventil-sag-mal-Dir-geht's-doch-in-Wirklichkeit-um...-Unterstellung/Wiederholung eine gewichtige Rolle zu spielen.

McLeod
regenbogen
Lasst es doch bitte gut sein mit den Nebenschauplätzen. Es wäre schade um die klare Ansage gegen die Äußerungen im Eingangsposting. Damit es bei dem bleibt, was kawa gesagt hat:

ZITAT(kawa @ 13.May.2009 - 14:37) *
Sie sind scharf kritisiert und kommentiert worden, und das ist besser, als ein solches Posting als gesperrten Thread in den Trash wandern zu lassen oder gar ganz zu löschen.

Belanna
Ich möchte einfach mal von meinen Erfahrungen in den letzten 2,5 Jahren berichten.

Bin im November 2006 zu meiner Liebsten in die Schweiz gezogen. Ohne Job (den hatte ich in Deutschland gerade verloren und es ging alles ziemlich schnell), mit einem kleinen Ersparnispolster. Obwohl ich eine recht ordentliche Ausbildung und viele Jahre Berufserfahrung in guten Positionen hatte, war es mir erst mal wichtig, wenigstens ein kleines Einkommen zu haben.
Daher machte ich mich auf die Suche nach einem relativ einfach zu bekommenen Job (fast in jedem Land): Ich ging in die Gastronomie. Als Springerin an der Theke und im Service, aber auch im Catering. Insbesondere mein Chef im Catering liess anfangs öfter mal spitze Kommentare los. Und zwar gegen die Deutschen. Der Oberklopfer war "wenn ich die Möglichkeit hätte einen Jugo oder einen Deutschen einzustellen, würde ich mich auf jeden Fall für den Jugo entscheiden". Eine Kommentierung, dass bei diesem Vergleich der "Jugo" auch nicht besser weg kommt, möchte ich mir ersparen.
Fakt ist, dass ich insbesondere im Catering erstmals einen der Hauptgründe für das "Wir lieben die Deutschen nicht so sehr" kennengelernt habe. Wir haben viele Richtfeste, Geburtstage, Hochzeiten etc. in und um Zürich beliefert und auch den kompletten Service gemacht. Trafen daher also auf Menschen aus allen möglichen Schichten und insbesondere auf den Richtfesten, auf viele Nationalitäten. Wenn aber jemand sternhagelvoll war, das Bedienungspersonal teilweise wie den letzten Dreck behandelte, dann war das (und das habe ich mit Erschrecken festgestellt), zu 80 % ein(e) Deutsche®. Natürlich sind das nur meine eigenen Erfahrungen, die nicht schweizweit zu sehen sind und die auf ungefähr 50 - 60 Events basieren (also nur einen kleinen Einblick bieten).

Bei Schweizer Gästen ist mir das nur 2 x massiv passiert. Einer davon war fast 80 und woher seine Einstellung kam, brauchte nicht lange gerätselt werden.

Ich habe 2 Jahre Kampf mit den Behörden wegen meiner Aufenthaltserlaubnis hinter mir. Unsere letzte Möglichkeit war, einen "Konkubinatsvertrag" zu schliessen, da meine Partnerin sonst hätte für mich bürgen müssen oder ich das Land verlassen. Da ich ja immer noch keinen Job hatte, von dem ich mich alleine hätte durchbringen können.

Erst als ich letztes Jahr im September einen "richtigen" Teilzeitjob bekam (und zwar, weil ich einen Grossteil der Qualifikationen hatte und die Chemie im Einstellungsgespräch stimmte), erhielt ich auch eine 5jährige Aufenthaltserlaubnis. Letzte Woche eröffnete mir meine Chefin, dass sie ein anderes Lebensmodell anstrebt (sie hat sich den reichen Typ endlich geangelt) und die Firma innerhalb der kommenden 12 Monate schliessen wird.

Ich bin der Meinung, dass meine Erfahrungen hier sich nur unwesentlich von Erfahrungen von Nicht-EU-Angehörigen in Deutschland unterscheidet. Auch die Tatsache, dass ich nun den Job, der für mich so unglaublich wichtig war, verlieren werde, unterscheidet sich wohl kaum von vielen Schicksalen in Deutschland.

Die Schweiz als Einwanderungsland ist nicht die Lösung für alles. Es ist eine Möglichkeit für Menschen, die bereit sind, für einen Job, für wirtschaftliche Situationsverbesserung oder, wie in meinem Fall, der Liebe wegen, ihre Freunde, ihre Familie, ihre Heimat aufzugeben. Wer glaubt, dass die Schweiz praktisch wie Deutschland ist, irrt gewaltig. Es ist ein eigenständiges Land, mit eigener Entwicklung. Und gerade die sprachliche Nähe hat mir schon des öfteren Schwierigkeiten bereitet, weil ein bestimmter Ausdruck in der Schweiz nicht unbedingt die selbe Bedeutung in Deutschland haben muss, nur weil in beiden Ländern dieser Ausdruck benutzt wird.

Mein Vater war einer der typischen Gastarbeiter, welche in den 60er Jahren aus Italien kamen. Ich kenne also seit frühester Kindheit, was es bedeutet, in Deutschland nicht "deutsch" zu sein (obwohl meine Mutter Deutsche ist). Es waren teilweise gute Erfahrungen, aber auch viele negative und prägende.
Aber erst heute kann ich meinen Vater in manchen Dingen verstehen, eben weil ich jetzt eigene Erfahrungen als "richtige" Ausländerin mache.

Ich versuche Schwitzerdütsch zu lernen. Etwas, was der überwiegende Teil der Deutschen, mit denen ich hier Kontakt hatte, völlig ablehnt. Mit welchem Recht? Erwartet man in Deutschland nicht auch, dass sich "die Ausländer" anpassen? Werden in Deutschland nicht auch unzählige Integrationsmassnahmen/-versuche von Ausländern gestartet? Ich habe mich für dieses Land entschieden und bin der Meinung, dass ich mich daher auch anpassen muss (und das auch gerne möchte). Ich respektiere das Land, die Mitmenschen und die Gesetze. Was nicht heisst, dass ich meine eigene Kultur verleugne oder vergesse.

Ich hab manchmal eine etwas langatmige Art etwas zu sagen. Ich wollte einfach mal etwas aus meinem Alltag und meinem Erlebten hier in der Schweiz berichten.

Und dass ich den blanken Horror davor habe, dass sich da womöglich ein weiterer arroganter Mensch auf den Weg macht, in die Schweiz zu kommen, weil er glaubt, dass es sein ureigenes Recht ist. Dass es eine Unverschämtheit ist, dass die Regierung des Landes, für welches er sich schon so grosszügig entschieden hat, sich erlaubt, ihm womöglich Steine in den Weg zu legen.

Schade, dass sich niemand aus dieser Familie die Mühe macht, mal zu recherchieren, welche Veränderung die Schweiz insbesondere in den letzten 3 Jahren in punkte "Öffnung zur EU" durchgemacht hat. Die Abkommen, die die Schweiz mit der EU geschlossen hat und die erst diese Einwanderungswelle ermöglicht haben, sind 1. nicht sehr alt und 2. erst im Februar diesen Jahres durch die Bevölkerung mit der Zustimmung der Ausweitung auf die neuen EU-Mitglieder im Osten, bestätigt worden. Wenn sich jemand, der mit der ganzen Familie in die Schweiz auswandern möchte, so wenig informiert, was ihn erwartet, dann sollte er diese Pläne tatsächlich vergessen. Aber nicht, weil die Schweizer Regierung nach Lösungen sucht, die eigene Wirtschaft zu schützen. Was im übrigen doch derzeit irgendwie jede Regierung auf ihre eigene Art versucht.

Ich hab mir das alles jetzt von der Leber geschrieben. So wie mir der Schnabel gewachsen ist. Meine Erfahrungen und Gedanken, die sich nicht zwangsläufig mit den anderen Deutschen, die hier in der Schweiz leben, decken müssen. Jeder muss versuchen, das Beste aus seinem Leben zu machen. Auswanderung ist eine Möglichkeit, aber keine Lebensversicherung.



Dieses ist eine vereinfachte Darstellung unseres Foreninhaltes. Um die detaillierte Vollansicht mit Formatierung und Bildern zu betrachten, bitte hier klicken.
Invision Power Board © 2001-2024 Invision Power Services, Inc.