Guten Abend, Kölnerin,
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Ich will auch irgendwie gar nicht mehr mit dem Seelsorger reden weil desto mehr ich nun drübe rnachdcenke oder sonst was desto wütender werd ich auf al die leute die in letzterzeit auf mich drauf hauen ,..
Umso wichtiger finde ich, dass du mal jemandem dein Herz ausschütten kannst. Möglichst von Angesicht zu Angesicht. Sei nicht so bockig, Vanessa, du legst dir damit nur selbst Steine in den Weg. Rede mit diesem Seelsorger, vielleicht kommst du gut mit ihm klar. Einen Versuch mit ihm solltest du dir wert sein, finde ich.
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manchmal denk ich sogar dran wie es ist nun dort zu sein wo meine mum ist ..
Das kann ich mir gut vorstellen, dass du daran denkst, wie es dort ist. Aber es ist noch nicht deine Zeit, dort zu sein. Dein Platz ist momentan hier auf der Erde, unter den Lebenden, und es ist gut, dass du hier bist. Vielleicht denkst du, weil es deiner Mutter schlecht ging, und sie sich mit Alkohol umgebracht hat, darf es dir auch nicht gutgehen. Ich habe das oft erlebt, dass Menschen, die jemanden, den sie liebten, auf tragische Weise verloren haben, glauben, sie hätten deswegen kein Recht mehr, glücklich zu sein. Die sich schämen, sobald sie auch mal etwas anderes als Schmerz und Elend fühlen. Die denken, sie müssten ihr Leben lang mit der Last des Anderen auf ihren Schultern rumlaufen. Das ist Blödsinn! Du darfst traurig sein und trotzdem gleichzeitig auch Freude und Glück und Ausgelassenheit empfinden. Das ist völlig o.k.!
Ich denke, du brauchst jemanden, dem du deine Gefühle zeigen kannst. Da hat sich sicherlich eine Menge angestaut, und Vieles verstehst du wahrscheinlich selbst nicht so ganz. Vielleicht hast du das Gefühl, außer Schmerz und Wut kannst du gar nichts anderes mehr spüren. Der Berg erscheint dir bestimmt riesengroß. Aber glaube mir: Dahinter ist es schön. Und auch der Weg dorthin kann an vielen Stellen ganz wunderbar sein. Du musst nur überhaupt erstmal aufbrechen. Schon der chinesische Weise Lao Tse, der 600 Jahre vor unserer Zeitrechnung gelebt hat, sagte: "Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem einzigen Schritt."
Tu diesen Schritt! Such dir Hilfe. Rede mit jemandem, der dir wirklich zuhört. Und trau dir zu, dass du aus deinem Loch rauskommen kannst. Du musst nur anfangen (und dass du hier immer wieder schreibst, ist immerhin schonmal was.)
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ich weiß n icht ob ihr das gefühl kennt immer wieder im stich geöassen zu werden ...
Ja, ich kenne das Gefühl auch. Irgendwann habe ich gemerkt, dass manche Menschen mich
einmal oder zweimal im Stich gelassen haben - aber dadurch, dass ich die Situation nicht losließ, und sie wieder und wieder in meinen Gedanken herumwälzte, habe
ich selbst mich hunderte von Malen im Stich gelassen. Als mir das klar wurde, habe ich aufgehört damit, mich selbst zu verlassen, und es fing an, mir besser und besser zu gehen.
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ich frage mich wie gehen andere leute damit um .. mit solcher aggerivitöät und hilflosigkeit ?
Dadurch, dass du bestimmte Gedanken wiederholst und wiederholst, und vor allem dadurch, dass du sie
ernst nimmst, hältst du deine Hilflosigkeit aufrecht, und gibst deiner Aggression immer neuen Zunder. Du kannst lernen, so mit deiner Geschichte umzugehen, dass sie dich nicht mehr am Leben hindert. Such dir Hilfe dafür! Das habe ich auch getan - und viele andere hier ebenso. Es muss nicht so bleiben, wie es ist!
Bis bald, sonnenstrahl
Wo (in welcher Stadt/Gegend) wohnst du eigentlich?