Sorry, dass meine Fragen haben auf sich warten lassen. Leider lässt meine Multitaskingfähigkeit phasenweise sehr stark nach, so dass ich dann wirklich nur das Allernötigste geregelt bekomme. Dafür sind jetzt durch Hortensies Beitrag ein paar neue Fragen bzw. Anmerkungen hinzugekommen. Danke erst mal an Hortensie, dass sie den Faden wieder aufgenommen hat.
Und danke hierfür:
ZITAT(Hortensie @ 18.Feb.2010 - 23:51)
Ich finde hier ein breites Spannungsfeld, dass viel explosives in sich trägt, aber von der Autorin so schön dargestellt wird, dass einem beim lesen das Herz aufgeht und sich das Empfinden ausbreitet, so könnte es sein.
Sowas wünsche ich mir.
ZITAT
Aber, könnte es im „wahren“ Leben so sein?
Ich meine, Nein. Sicher, eine Beziehung „ohne Sex“ scheint lebbar zu sein, aber ist den dann noch eine Liebesbeziehung oder stellt es nicht eher eine Art freundschaftlicher Beziehung zwischen 2 Frauen dar, die sich eng verbunden sind?
Dem würde ich kraft meiner Lebenserfahrung heftig widersprechen
.
Aber ich weiß natürlich, dass das eine Definitionsfrage ist: Ist gelebtes Begehren der oder zumindest ein wichtiger Pfeiler einer Liebesbeziehung oder nur eine Möglichkeit gemeinsamen Erlebens von vielen, wenn auch ein sehr wichtiger, tiefgreifender, geht es doch an und unter die Haut. Daran scheiden sich die Geister, ich weiß. Ich wprde noch weiter fragen: Hat Begehren überhaupt etwas mit Liebe zu tun oder ist es nicht zunächst einmal das krasse Gegenteil davon und erhält es erst in der Liebesbeziehung (die auch nur eine Nacht lang bestehen kann) die besondere Qualität? Und gibt es nicht auch Weisen der physischen und emotionalen Nähe, die zwar nicht sexuell aber dennoch höchst intim sind? Ich finde ja und ich könnte sie in einer "normalen" Freundschaft nicht zulassen. Aber ich weiß, dass andere ihre Grenzen anders ziehen.
Aber das weist natürlich weit über den Text hinaus.
ZITAT
Aus Toni´ s Sicht wird dies ja als Liebesbeziehung (und zwar durchgängig) als solche dargestellt.
Was ich schade finde, ist dass es der Text Toni gestattet, sich über die Beziehung der anderen beiden Frauen Gedanken zu machen, diese aber keinen „Blick“ auf die Beziehung von Toni und Sol werfen können (Zugegeben, dies in den Text zu formulieren, wäre kompliziert geworden. Hier fehlt mir auch selber ein praktischer Lösungsansatz).
Es gibt viele Texte, in denen die Perspektive zwischen mehr als zwei Personen ständig wechselt, und das sehr gelungen, aber das wollte ich nicht, es wäre auch ein ganz anderer Text geworden. Zum einen finde ich es sehr reizvoll, die Perspektiven zu begrenzen, es bietet einige spannenden Möglichkeiten, zum anderen halte ich den Text auch so schon für kompliziert genug.
Aber vielleicht lässt sich ja aus der Art und Weise, wie die beiden Frauen (ich nehme mal an du meinst Sol und Monika) sich verhalten, was sie sagen, Rücksschlüsse daraus ziehen, wie sie die Beziehung zu Toni sehen?
ZITAT
...Ich habe irgendwie bei der Beziehung zwischen Toni und Sol immer so einen Beigeschmack von „so könnte es sein …. und dann wäre so einfach“ mitgelesen.... Die eine Beziehung wirkte wie aus dem „es könnte…Bilderbuch“ --- und die andere, wie aus dem „es ist …. Leben“.
Bilderbuch? Da die Beziehung aus Tonis Perspektive und aus der trauernden Rückschau betrachtet wird und wenig Einblick ins Kleinteilige gibt, könnte natürlich der Eindruck entstehen, dass sie konflikloser verlaufen ist, als der Beziehungsbeginn von Toni und Monika. Aber zumindest der Auszug von Sol scheint ja nicht ganz ohne Konflikte abgegangen zu sein... Leider finde ich grade die Textstelle nicht, vielleicht reiche ich sie noch nach...