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Vollansicht: Wie steht's mit selbst erzeugter Musik? ;)
Die gute alte Küche - in neuem Gewand > Hobbies & Fun > Musik
neelia
Inspiriert durch das „Konzert“ von Giora Feidman am 05.01 dieses Jahres erstelle ich dieses neue Thema mit Hoffnung einer bisherigen Nichtexistens.

Ich spiele schon über 10 Jahre Klarinette und frage mich ob es auch unter euch einige gibt, die ein Instrument spielen können.
Vielleicht entwickeln sich dadurch ja spannende Diskussionen oder sogar Treffen, bei denen wir ein Stück zusammen einüben.

Außerdem interessiert mich der Grund eures Spielens.
Wurdet ihr von Eltern dazu genötigt oder wurde bei euch im Musikunterricht ein Talent entdeckt?
Vielleicht hattet ihr auch einfach so Lust ein Instrument zu erlernen.

Was sind eure Lieblingsstücke? Wie wichtig ist es euch selbst Musik zu machen?
Nehmt ihr Unterricht? Spielt ihr in einem Orchester oder einer Band?
Was fühlt ihr beim Musizieren? Was bewirkt die Musik bei/in euch?
Habt ihr ein Vorbild?

Ich bin gespannt smile.gif

Mir fallen im Laufe des Tages bestimmt noch mehr Fragen ein smile.gif
PennyLane
Spannendes Thema... und so viele Fragen. icon4.gif

Also, ich spiele Gitarre (akustische- und E-Gitarre), habe mit 13 Jahren begonnen und 5 Jahre Unterricht in der Musikschule gehabt.
Heute spiele ich leider nicht mehr ganz so oft, würde aber gerne mehr Zeit und Ruhe dafür finden. Allerdings spielt auch meine Frau Gitarre (und Querflöte) und wir haben schon manchmal eine Menge Spaß damit gehabt, zusammen zu spielen. Gerade haben wir uns entschieden, es mal mit einer Ukulele zu versuchen und sind schon sehr gespannt, wie das dann klingt und wird. wink.gif

In einem Orchester habe ich noch nie gespielt, allerdings gab es von der Musikschule aus eine Art Band, die sich "Hotclub" nannte - dort wurde vor allem Jazz / Blues / Ragtime gespielt und ganz viel improvisiert; bei dieser Gruppe war ich eine Zeit lang mit dabei.
Um ehrlich zu sein, habe ich immer davon geträumt, eine eigene Band zu haben; leider wurde daraus nie etwas ... womit auch gleich die Frage beantwortet wäre, wie wichtig es mir ist, selbst Musik zu machen: sehr wichtig.

Wie es dazu kam, dass ich Gitarre gespielt habe... tja, ich habe mich schon immer eher für Musik als z.B. für Sport interessiert und es war schon früh klar, dass ich ein Instrument spielen wollte. Mit der Entscheidung habe ich mir da schon schwerer getan. Am liebsten hätte ich Schlagzeug gespielt, aber da waren meine Eltern nicht mit einverstanden. Leider. Dann schwankte ich zwischen Saxophon, Oboe, Klarinette und eben Gitarre. Letztlich habe ich mich für die Gitarre entschieden, weil mir die Aussicht auf eine E-Gitarre sehr verlockend erschien und ich eine Gitarre ziemlich vielseitig fand (meiner Meinung nach lässt sich quasi jede Musikrichtung gut auf einer Gitarre spielen). Außerdem spielten sowohl mein Bruder als auch meine Schwester Gitarre (mein Bruder sogar in einer Band), so dass ich mit diesem Instrument sozusagen aufgewachsen bin. Mein Traum ist nach wie vor das Schlagzeug; ich hoffe, wir haben irgendwann mal eines. Auf eine Spielmannszug-Snaredrum haben wir es immerhin schon gebracht. tongue.gif

Und meine Vorbilder: na ja, die Beatles natürlich (wie aus meinem Nickname ersichtlich), inzwischen aber z.B. auch Status Quo, Van Halen, die Stones und Los Romeros. Und irgendwie auch mein Gitarrenlehrer, der sehr motivierend war und immer mal wieder irgendwelche Noten-Schätze anbrachte.

Ja, das mal zu meiner "Musik-Geschichte". biggrin.gif

Edit: Beim Lesen von Joey`s Beitrag ist mir aufgefallen, dass ich eine Frage überlesen habe - was die Musik für mich bedeutet. Musik hat bei mir die Wirkung, dass sich dadurch meine Stimmung verändert. Wenn ich z.B. niedergeschlagen bin und mich dann mit meiner Gitarre hinsetze (oder auch einfach Musik höre), komme ich meist ziemlich schnell aus der eher lethargischen Stimmung raus. Ich kann's gar nicht richtig beschreiben, aber manchmal hatte ich das schon, dass mir "durch Musik etwas klarer wurde". So, als würde ich plötzlich durch die Musik etwas erkennen, an dem ich mir zuvor die Zähne ausgebissen habe. Vielleicht kennt ja die eine oder andere dieses Gefühl?
Joey
Hier gibt es einige, die Musik machen. wink.gif

Ich spiele seit 16 Jahren Gitarre (keine Klassische!) und habe zwei Jahre später auch E-Gitarre gelernt, die aber seit meinem Bandaustritt vor 4 Jahren meistens zur Deko in der Ecke steht. Gitarre spielen habe ich mir anhand eines sehr guten Buches im Selbststudium beigebracht. Heute lerne ich fleißig weiter, wenn mir schöne Bücher in die Hände fallen. Auch Videos und Songs sind inspirierend genug, dass ich sie mir so lange anschaue und anhöre, bis ich die Dinge auch hinbekomme. Abkupfern, selber testen, ausprobieren - das macht mir alles großen Spaß und wenn ich mehr als zwei Tage von Zuhause entfernt bin, dann ist meine Gitarre wirklich immer mit von der Partie. smile.gif
Genötigt wurde ich nie, sie zu erlernen. Als kleines Kind habe ich den Eierschneider meiner Oma als Gitarre benutzt und mit den "Saiten" gespielt. Nach 11 Jahren und mehreren kaputten Plastikgitarren von Toys '* Us später habe ich endlich eine Konzertgitarre samt Buch bekommen und von da an gespielt und war ein Jahr später in meiner ersten Band.
Man kann sagen: der Traum, Gitarre zu lernen, wurde mir in die Wiege gelegt und es ist ein Hobby für mich, auf das ich niemals verzichten könnte und mag.

Seit einiger Zeit habe ich die Ukulele neu für mich entdeckt und seitdem mir der Weihnachtsmann Sachen fürs Home-Recording gebracht hat, lerne ich nun auch ein wenig E-Piano und hoffe, dass ich da weiter dran bleibe.

Ich könnte mir auch vorstellen, eines Tages wieder Unterricht zu nehmen. Ein Jahr bekam ich in der Musikschule Geigen- und Gesangsunterricht, hörte aber leider auf, da ich damals mit den Lehrern nicht klar kam. Sollten Zeit und Portemonnaie es zulassen, würde ich gerne noch einige Instrumente mit Lehrer erlernen.

Ein Lieblingsstück aus dem klassischen Bereich ist Vivaldis "Frühling". Was die aktuellere Musik betrifft, habe ich selten ein Lieblingsstück, dass länger als mehrere Wochen meine persönliche Hitliste anführt. Generell fühle ich mich in der Singer-/Songerwriterszene wohl, höre die Musik am Liebsten, kann mich am Besten hineinfühlen und davon inspirieren lassen. Menschen, die mit Leidenschaft Musik machen und diese auch trotz Berühmtheit nicht verlieren, haben auf mich immer eine besonders anziehende und faszinierende Wirkung.

Ich selbst schreibe auch das ein oder andere Lied. Mittlerweile wieder - nach langer Pause - vermehrt und nehme seit Weihnachten auch manches auf, stelle aber auch fest, was für eine "Arbeit" Musik machen sein kann. Dennoch: um nichts in der Welt mag ich es missen. Es ist Lebensqualität und -inhalt für mich. Nicht der Größte, aber fast eben. wink.gif
Musik ist für mich so vieles. Sie hilft, wenn ich traurig bin. Sie lässt mich meine Gefühle verstehen und macht es mir leichter, meine Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken.

Musik ist für mich eine Herzenssprache, die dort weitermacht, wo Worte allein versagen.


edit: Tippies.
Lucia Brown
Musik ist eine Sprache, die wie die Muttersprache nicht gelernt werden braucht.

Mein Opa und meine Mutter haben mir die Musik in die Wiege gelegt. Mein Opa war Hochzeitslader (oder auch Hochzeitsbitter) und meine Mutter spielt Zither. Ich bin mit echter bayerisch, fränkischer Volksmusik aufgewachsen, so richtig mit Hausmusik und so was. Bereits im Kindergarten entwickelte ich mein schauspielerisches und musikalisches Talent und spielte am liebsten die sog. Hosenrollen...ggg Später konnte ich diese wichtige Erfahrung in einem Musik-Kabarett anwenden, welches sehr erfolgreich war.

Dann lernte ich Glockenspiel, Xylophon, Blockflöte und Tenorflöte. So mit 8 Jahren lernte ich die große Welt der Musik kennen, dank unseres Lehrers, der Kontrabass in einer Jazzband spielte und mich wunderbar förderte. Mit 11 wollte ich endlich Gitarre spielen. Ich entdeckte eine Gitarre bei meinen Eltern im Kleiderschrank. Heimlich holte ich sie mir da raus. Endlich durfte ich mich in einem Musikverein anmelden und endlich spielten wir auch mal Rock-Musik.

Auch sang ich in einem Jungendchor und waren zusammen mit dem Gitarrenchor auf Konzertreisen. Mit 14 Jahren gründteten meine Freundinnen und ich eine Mädchenband. Wir hießen "The Five Girls Band" und spielten auf der Straße und besuchten alte Leute zu Hause, um sie mit unserer Musik aufzumuntern. Dafür bekamen wir sogar schon Geld.

Ups, ich merke gerade bei Schreiben, dass ich wohl meine Biografie mal langsam schreiben sollte...ggg ich es gibt so viel zu schreiben.

Zur Gitarre sind in laufe der Zeit noch weitere Instrumente hinzugekommen. Querflöte, Akkordeon, irische Bouzouki. Seit 20 Jahren spiele ich div. Trommeln (Conga, Djembe und Schlagzeug). Ich spiele am Liebsten in Gruppen (derzeit: Orchester, Duo, Rockband und Trommelgruppe) und die größte Herausforderung in meiner musikalischen Laufbahn ist das Soloprogramm, an dem ich derzeit arbeite.

Inzwischen bezeichne ich mich als Weltmusikerin, die viele musikalische Einflüsse auf ihren Reisen gesammelt hat und sie nun in einer ganz eigenen Art miteinander verbindet.

Ich finde es gerade sehr aufregend darüber zu schreiben. Ganz früh habe ich schon gelernt, dass Musik Menschen miteinander verbindet und ich damit Geld verdienen kann und dass damit wunderbare Reisen verbunden sind. Ich hatte und habe wunderbare Lehrer und Lehrerinnen, die mich mit meiner ganz eigenen Art gefördert haben. Ich kann sehr wohl improvisieren als auch Noten lesen und beides bereitet mir Spass und je nach Lust und Laune.


Danke für diesen Thread.

liebe Grüße

Lucia B.
neelia
Wow, mit so viel und so guter Resonanz habe ich in der kurzen Zeit nicht gerechnet. Erstaunlich, dass wir diese Leidenschaft teilen und sie so selten zur Sprache kommt. Oder kommt mir das nur so vor?

Ihr habt ja schon eine Menge erlebt und viel gelernt/gespielt. Ich hatte gehofft, dass jemand schreibt, sie habe mal in einem Schulorchester gespielt oder mache es heute noch Hobbymäßig und dann sowas biggrin.gif Ich bin mehr als erfreut.

Ich kann mit euch zwar nicht mithalten aber trotzdem erscheint es mir sinnvoll auf meine eigenen Fragen zu antworten. smile.gif

Ich habe von der 5. Bis zur 10. Klasse eine katholische Privatschule besucht, die ein Orchester und einen erfolgreichen Chor hatte bzw. hat. Meine Eltern haben viel Wert auf vielseitige Bildung gelegt, sodass klar war, dass ich im Orchester mitspielen würde.
Genötigt wurde ich jedoch nicht, weil es mir eine Menge Spaß gemacht hat.
Angefangen habe ich mit Blockflöte doch das wurde mir mit der Zeit zu langweilig. Dann hat meine Mama mit uns den Film „Jenseits der Stille“ geguckt und hat sich gewünscht, dass ich ihr eines Tages das Lied auf Klarinette vorspielen kann. Ich fand den Film sehr schön und auch das Stück von Niki Reiser. So kam es, dass meine Schule mir eine Klarinette kaufte, damit ich damit das Orchester unterstütze. Ich war ziemlich stolz und habe viel gelernt.
Außerdem haben meine Eltern eine Menge Geld in meinen Klarinettenunterricht investiert.

Ich spielte also im Orchester Klarinette. Wir hatten Auftritte in England, Belgien und vielen Städten innerhalb Deutschlands. Es war so schön. wub.gif
Nun ja, mit dem Abschluss der 10. Klasse kam das Ende. Ich musste die Klarinette abgeben und habe mir keine neue gekauft. Außerdem haben meine Eltern sich getrennt, wir sind umgezogen und da ging meine Musik unter.

Dann kam die Zeit, in der ich mein Abi machte.
Auf der Oberstufe hatte ich in einem Raum Unterricht, in dem ein Klavier stand. Ich habe das Klarinette spielen so vermisst und wollte unbedingt wieder Musik machen. Leider hatte ich kein Instrument und durch die Scheidung meiner Eltern war das Geld für eine neue Klarinette nicht drin. So ging ich in fast jeder Pause zu dem Raum, in dem das Klavier stand und spielte. Ich hatte keine Noten aber mein Gehör. Ich spielte alle Lieder nach, die ich schon mal gehört habe. Selbst heute fällt es mir leichter nach Gehör zu spielen.

Mittlerweile hat meine Mutter übrigens angefangen Klarinette zu spielen. Das war der Grund, weshalb sie mich zu Giora Feidman eingeladen hat. Als ich ihn spielen hörte machte es mich so glücklich, dass ich wieder anfangen wollte. Am selben Abend noch (nachdem ich meiner Freundin die Ohren vollgeheult habe) ersteigerte sie für mich eine neue Klarinette im Internet. Sie kam vor zwei Tagen an 
Seitdem denke ich an nichts anderes mehr und würde am liebsten mein Studium vernachlässigen 

Erst jetzt weiß ich, wie sehr mir die Musik gefehlt hat.

Soweit erst mal von mir.

Ich bin auf noch mehr Beiträge gespannt.
Lucia Brown
Liebe Neelia,

mir ist gestern Abend noch in den Sinn gekommen, dass sich die Welt doch ganz gewaltig geändert hat. Ich kann beim besten Willen nicht mehr sagen, woher ich dieses große Interesse am Gitarrespielen habe. Als ich mit Gitarre anfing, gab es niemanden um mich herum der Gitarre spielte. Wir hatten keinen Fernseher und Internet gab es auch nicht. Hatte wir Telefon? Ich glaube selbst das nicht.

Die einzigsten Medien die ich kannte, waren der Schallplattenspieler, das Radio und ein Walki-Talki-Gerät mit 50 m Kabel dran und ein tragbares Radio mit einer Hörmuschel dran oder so was. Wir hörten klassische Musik, Schlager und Volksmusik (letzteres ich weniger).

Will damit sagen, frage nicht das Internet, sondern frage dein Herz was es möchte und folge diesen Weg.

Trotz der Veränderungen der Medienwelt haben wir eines gemeinsam, denn meine Mutter wollte Gitarre lernen. Dieses Instrument, versteckt im Kleiderschrank, war nicht für mich bestimmt….ursprünglich.

Liebe Grüße

Lucia B.
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