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Marsali
Hallo Ihr Lieben,

ich sehe grad zufällig eine Diskussion über Organspende. Darunter ist auch eine Mutter, die folgendes zu erzählen hat:

Einwilligung in die Organspende bei meinem Sohn

Habt Ihr das so in der Form gewusst? Wisst Ihr etwas mehr darüber? Ich war immer davon überzeugt, aber jetzt fliegt der Spenderausweis aus meinem Portemonnaie, ich finde, das geht gar nicht!

Was sagt Ihr dazu?


Ich hab diesen alten Thread dazu gefunden, wusste aber nicht, ob ich ihn weiterführen sollte: http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?sho...pende&st=20

Nochwas zum Thema:
KAO - kritische Aufklärung über Organspende
kawa
Nein, das habe ich so nicht gewusst. huh.gif

Mein erster Gedanke ist, dass ich trotzdem meinen Organspendeausweis weiter mit mir herumtragen werde. Denn damit nehme ich meinen Angehörigen in meinem Todesfall eine wichtige Entscheidung ab. Dass ihnen die Möglichkeit der Sterbebegleitung und des richtigen Abschiednehmens genommen würde, war mir allerdings nicht klar. Darüber müsste ich wohl mit ihnen sprechen, zumal sie noch nicht einmal wissen, dass ich einen Organspendeausweis habe. gruebel.gif



Finde den Thread als neuen eigenständigen okay, habe ihn aber ins passendere Ufo verschoben.
june
Ja, ich habe das gewusst, aber mein Organspendeausweis bleibt, wo er ist.

Ich finde, dass die Mediziner mit dieser Mutter, die so eindrucksvoll und stark den Tod ihres Kindes beschreibt, sehr unsensibel umgegangen sind.
Auch in Momenten, in denen es aus medizinischer Sicht "schnell gehen muss", insbesondere, wenn es sich um Fragen um Leben und Tod dreht, ist Menschlichkeit, Sensibilität und behutsame Aufklärung oberstes Gebot. (Bzw. sollte oberstes Gebot sein.)

Insofern kann ich das Trauma, das die Mutter wohl bis heute begleitet, verstehen.

Doch sollte sie auch an die Kinder/Patienten denken, mit denen sie - durch den vorangegangenen Hirntod ihres Sohnes - ein neues Leben ermöglicht hat.
Für mich als überzeugte Christin steht dieser Dienst am Nächsten, der das letzte Zeugnis meiner Nächstenliebe sein kann, höher als mein Wunsch nach einem individuellen Sterben. Denn ich denke, dass ich trotz der Entnahme meiner Organe würdevoll sterben kann, auch wenn ich danach, um die Worte der Mutter aufzugreifen, recycled wurde.
Ich begründe dies damit, dass ich annehme, dass im Sterbeprozess sich die Seele vom Körper löst, der Körper mithin schmerzfrei ist und meine Seele "von oben" betrachten kann, dass Mediziner alles Menschenmögliche tun, um andere(s) Menschenleben zu retten.

Natürlich bin ich mir dessen bewusst, dass ich jetzt in der Theorie gut reden habe und dass es etwas ganz anderes ist, wenn ich oder geliebte Mitmenschen konkret in diese Situation geworfen bin.
Daher würde ich auch niemals einen Angeörigen moralisch "verurteilen", der im alles entscheidenden Moment der Entscheidung NEIN zur Organspende sagt.

Grübelnd und gespannt auf weitere Beiträge
june

PS: Habe die Mutter recherchiert, sie ist ja sehr aktiv in der Bewegung gegen Organspende... Der Tod ihres Kindes ist heute ber 20 Jahre her - meine Hoffnung ist, dass die Mediziner heute tatsächlich psychologisch besser geschult sind und es daher heute seltener zu solch gravierenden Fällen kommt...
Sägefisch
Dass das keine reine Informationsseite ist hast Du aber schon gesehen?

Die Behauptung man würde Leute nur wiederbeleben um die Angehörigen um die Organe anzuhauen ist jedenfalls weder bewiesen noch entkräftet. Dass man sie im KH nicht einfach "ausknipst", ohne vorher bestimmte Fragen geklärt zu haben, darunter auch die nach Organspende, finde ich ebenfalls nicht sonderlich aufregend.

Es bleibt eine Entscheidung des einzelnen, mit allem was dranhängt. Und wer "dafür" sagt, kauft immer auch Gerätemedizin mit. Daraus muss man keinen Skandal machen - es ist keiner.

Marsali
Klar im Hinblick auf Empfänger ist es natürlich vorbildlich zu spenden. Das stelle ich auch nicht in Abrede. Das war ja auch immer meine Intention.
Aber ich habe wirklich gedacht, man wartet, bis ich komplett tot bin. Sätze wie

"Wenn es zur Einwilligung in eine Organentnahme kam, mussten sich die Angehörigen verabschieden und ich den Patienten zur Verlegung ins Transplantationszentrum vorbereiten. Normalerweise blieb ich im Zimmer eines Sterbenden und begleitete die Angehörigen durch diese schlimme Situation bis zum Tod des Patienten. Für alle Beteiligten war ein Abschied möglich und auch mir wurde in dieser Situation bewusst, dass ein Leben endete. Aber das Verlegen eines "hirntoten" Patienten ins Transplantationszentrum entspricht der Verlegung eines lebenden Patienten. Ein Abschied ist für niemanden möglich. Das "Unanschauliche", der "Hirntod", ist für viele Pflegekräfte emotional nicht nachvollziehbar, da der "hirntote" Patient mit eigenen Sinnen auch als lebendig erscheinend wahrgenommen wird. Er reagiert sogar auf Schmerzreize, sogar bei Organentnahmen und kann sich massiv bewegen! Im Gegensatz dazu muss man sich den Organempfänger phantasieren."

geschrieben von einem ehemaligen Krankenpfleger, lassen mich im Moment von einer Spende absehen. Wobei der Organspendeausweis noch nicht zerrissen ist.
Ich würde mir wünschen, dass man besser aufgeklärt wird darüber, wie Organspende funktioniert. Ich glaube kaum, dass man sich das gemeinhin so vorstellt.
Seonak
Das was ich jetzt schreibe, wird sicherlich für einige sehr brutal klingen. Aber bitte, nicht gleich nur böses denken , es ist mein Versuch der Erklärung

Wer sich für Organspende entscheidet, sollte sich darüber klar sein, das sein " Körper funktionsfähig" erhalten wird, bis die Organentnahme beginnen kann.
Aber das an einem Unfallort eine solche Entscheidung fällt und man nur aus diesem Grund einen Menschen Reanimiert ,halte ich für Unfug.
So weit mir bekannt ist, muß von 2 oder sogar 3 Krankenhaus fremden Ärzten zweifelsfrei der Hirntod festgestellt werden, bevor eine Organspende überhaupt in Frage kommt.
Das für die Angehörigen es sicherlich schockierend ist einen augenscheinlich Lebenden für Tod zu erklären ,steht ausser Frage. Dort liegt ein geliebter Mensch, der atmet und sich warm anfühlt, warum soll er denn tot sein.
Wenn diese Mutter das vor langem geschehende schockierende Erlebnis der Art wie sie behandelt wurde anprangert ist das durchaus richtig.
Jedoch von ausgenommener Gans zu reden, finde ich heftig.
Ja ,Organspende ist brutal, alles was "benutzt " werden kann, wird benutzt.
Ja, es wird benutzt und wie in dem Artikel geschrieben ist der Körper in dem Moment "Recyclinggut"
Und nochmal ja, zu diesem Satz " voller Beatmung lebensfrische Organe entnehmen. "
Aber für mich ist ein Hirntoter Mensch eine leblose Hülle. Diese Hülle wird künstlich beatmet, und künstlich bis zu einem gewissen Grad funktionsfähig gehalten um anderen Menschen zu helfen.
Ich frage mich ob es besser ist noch wichtige und sehr nützliche Organe entweder mit in ein Grab zu legen oder mit einzuäschern.
Denkt doch mal an Menschen, die verzweifelt auf ein Herz ,Niere oder anderes warten .
Ist dann Organspende noch brutal ?
Marsali
Du hast ja schon auch Recht... ich bin nur so erschüttert. Ich glaube aber auch nicht, dass ein Mensch zur Organspende reanimiert wird, so habe ich das auch nicht verstanden.
LadyGodiva
Es gibt irdische Gelegenheiten, da halte ich Dramatik und Metaphorik für reichlich unangebracht - wenig überraschenderweise überwiegend dann, wenn eineR an sich selbst ein nahezu unbegrenzt ausweitbares Exempel statuieren möchte.

Ich bin (potentielle) Organspenderin, weil ich weiß, dass das Auslaufen meiner Lebenszeit mich zum Nabel eines anderen Welt machen kann.
Marsali
Ich verstehe Deinen Satz gar nicht - meinst Du mich?
LadyGodiva
Nein, ich meine damit die von dir aufgeführte Seite und zitierte Aussagen.
Marsali
Puhhh, da bin ich dann ja doch froh... ich dachte schon, ich hätte absolute Sch... geschrieben.
McLeod
Guten Abend,

der greifbare Schmerz des Unbegreiflichen der schreibenden Mutter berührt mich.

Und ich atme eine Weile durch, ehe ich mich in die Meinungsbildung begebe, die hier angefragt ist.

Es fällt mir schwer, meinen Standpunkt zu formulieren, denn ich ziehe damit den Zwischenraum zwischen Wahrnehmung und Wahrheit auf. Die Wahrnehmung der schreibenden Mutter ist ohne Zweifel die beschriebene. Und es scheint diverse Punkte in der Entwicklung zu geben, die von anderen besser gemacht hätten werden können. (Richtige Zeit-/Konjunktivform?)

Ich komm bei einem Satz, der dem finalen Urteil vorausgeht, nicht mitgehen. Mein Menschen- und Weltbild sieht anders aus:

"Ein Mensch braucht sein Sterben, wie ein Schiff eine Schleuse, wenn es denn gefahrlos in andere Gewässer hinübergleiten will."

Es impliziert für mich, dass es ein "richtiges Sterben" gäbe und dass es wichtig sei, "richtig" zu sterben. Und dass es an den Umständen der Organspende läge, dass es hier für den Sohn der Autorin nicht so gewesen sei.

Dass es für die Trauer und den Abschied der Mutter nicht gut oder gar richtig war, das fühle ich und es tut sogar mir, einer Fremden, die das nur liest und das auch noch Jahre später, mit weh.

Ich persönlich möchte Organe spenden, habe das mit meinen Angehörigen abgesprochen und trage keinen Organspendeausweis mit mir herum. Wenn es meinen Angehörigen wichtig ist, auf ihre Weise Abschied zu nehmen und dazu die Einwilligung zur Organspende nicht geht, dann will ich sie nicht "zwingen" oder überstimmen. Ich empfinde den Abschied, das Trauern, das Loslassen und das alles so angemessen und "gut" wie möglich als den wichtigen Aspekt des Sterbens. Ich glaube nicht daran, dass mir - der dann-Sterbenden - noch viel Schaden über den Tod hinaus zugefügt werden kann. Ich hab da wirklich ein anderes Weltbild. Obwohl ich das Konstrukt Seele oder lebensspannen-übergreifende Energie für möglicherweise existent, wenn auch mit unseren Mitteln nicht beweisbar halte.

Ich denke nicht, dass das der Autorin hilft - aber das können zu glauben, mit virtuellen Lichtjahren und realen Jahren Entfernung wäre auch vermessen. Finde ich.

Ich grüße herzlich
McLeod
marie87
diese geschichte ist sehr schlimm...schon beim lesen tut es weh, deshalb hab ich nicht mal bis zum schluss gelesen. das problem ist dass die ärzte sehr unsensibel waren und selbst unter zeitdruck standen und sich anscheinend gar nicht in die eltern hineinversetzen konnten. überhaupt in allen angelegenheiten wo es um schnelle entscheidungen geht, die in der medizin nun mal immer sehr emotional-geladen sind, wird es sehr schwierig, und unter zeitdruck kann man keine langen sensiblen gespräche führen. ich glaube, die situation und die entscheidung und die vorstellungen wären, egal wie das ganze abgelaufen wäre, immer schrecklich gewesen. überhaupt so eine frage, ob man dem gerade verstorbenen kind organe entnehmen darf ist schon schrecklich.
aber: ich glaube gerade deshalb, damit solche situationen weniger passieren, sind organspenderausweise eine gute sache. jemand, der solch einen ausweis bei sich trägt, hat sich (hoffentlich!) schon mit dem thema auseinander gesetzt und hat dem zugestimmt und nimmt auch freiwillig in kauf, dass das sterben von ihr/ihm etwas hinausgezögert wird, um die organe "frisch" zu halten. und die angehörigen sollten darüber informiert sein, dass man so einen ausweis bei sich trägt und was das bedeutet. wenn diese personen dann in so eine situation geraten, wissen sie schon vorher ungefähr was auf sie zukommt, sie wissen, dass ihr/ihm die organe entnommen werden, dass sie/er vielleicht noch etwas am leben gehalten wird zu diesem zweck.....etc.

ich finde an diesen ausweisen nur nicht gut, dass die manchmal einfach verteilt werden wie flyer und jeder soll scih den einfach einstecken.
McLeod
ZITAT(marie87 @ 21.Jun.2010 - 10:47) *
ich finde an diesen ausweisen nur nicht gut, dass die manchmal einfach verteilt werden wie flyer und jeder soll scih den einfach einstecken.


Ich habe noch keinen Organspende-Ausweis gesehen, der ohne zusätzliche Eintragungen und Unterschrift "funktioniert" oder gilt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Organspendeausweis
marie87
mh das ist ja interessant... ich habe ausweise gesehen, auf denen in etwa das hier stand: JA, ich gestatte, dass nach der ärztlichen Feststellung meines Todes meinem Körper Organe und Gewebe entnommen werden. so irgendwie und dann musste man da unterschreiben. dass man da selbst noch irgendwas ankreuzen konnte war nicht so. und ich hab erlebt, dass die eben einfach so wie handzettel verteilt wurden. dass man da nur unterschreiben muss und dass das ja schließlich für ne gute sache ist usw.
McLeod
Kritisierst Du nun Organspenden an sich - oder schließt es für Dich aus - oder Spendeausweise zum Unterzeichnen, die Verteilung mit der Bitte zu unterschreiben oder die Aussage, das sei für eine gute Sache?

Ich weiß gerade nicht, worauf Du hinaus willst, würde es aber gerne verstehen.

McLeod
marie87
:-) sorry. ich mag bloß nicht, wenn die ausweise einfach so verteilt werden/in die hand gedrückt werden. ich finde man sollte erst vernünftig darüber aufklären und die personen, die sich mit dem thema befasst haben können dann entscheiden, ob sie so einen ausweis haben möchten oder nicht und ihn daraufhin an sich nehmen oder selbst bestellen.

(ich hoffe, ich habe geschafft mich besser auszudrücken... ;-) )
innocent
ZITAT(marie87 @ 21.Jun.2010 - 18:27) *
:-) sorry. ich mag bloß nicht, wenn die ausweise einfach so verteilt werden/in die hand gedrückt werden. ich finde man sollte erst vernünftig darüber aufklären und die personen, die sich mit dem thema befasst haben können dann entscheiden, ob sie so einen ausweis haben möchten oder nicht und ihn daraufhin an sich nehmen oder selbst bestellen.

(ich hoffe, ich habe geschafft mich besser auszudrücken... ;-) )


entschuldigung - ich verstehe es immer noch nicht. es muss doch gestattet sein, auf das vorhandensein der möglichkeit des organspendens hinweisen zu dürfen - wie denn, wenn nicht auch durch verteilen von 'blanko'-ausweisen ??? ohne unterschrift sind die doch nichts 'wert' und dann können sich die leute -wie auch immer- weiter mit dem thema auseinandersetzen und wenn sie mögen das entsprechende ankreuzen und unterschreiben - oder den 'in die hand gedrückten' ausweis wegwerfen, wenn sie nicht wollen? die wenigsten werden so von sich aus auf die idee kommen, mal eben nach 'organspende' zu g**geln oder sich wie auch immer ohne anstoss von aussen zu kümmern ...
ich hatte meinen ersten ausweis als blanko-formular aus einer tageszeitung, hab ihn mit passfoto an irgendeine organisation geschickt und bekam ihn laminiert zurück - da gab es noch kein internet ;-)
dandelion
ich möchte nicht, daß andere in die im Artikel geschilderte Entscheidungslage kommen. es ist einfach nur grausam, einen scheinbar lebenden Menschen zu verabschieden.

ich möchte nicht, daß jemand diese Entscheidung für mich treffen muß. ich möchte niemandem die Verantwortung für mein Leben aufbürden. aber ich sehe es auch nicht ein, daß mein Körper nach meinem Tod unnötig den Wasserkreislauf angreift oder Schadstoffe in den Boden oder die Luft pumpt, wenn er im Gegenteil sogar Leben retten kann. ich freue mich der Idee, daß jemand einen Ort haben möchte, um hinzugehen und an mich zu denken. aber ist es dafür wirklich relevant, ob dort meine Leber liegt, oder überhaupt irgendwelche Einzelteile von dem, wo ich mal drin war? (werde ich überhaupt noch mitkriegen, ob das so ist oder nicht? Fragen über Fragen)
deshalb trage ich einen Organspendeausweis bei mir, den ich ebenfalls aus einer Zeitschrift ausgeschnitten hatte. ehrlich gesagt habe ich mehr nach der Möglichkeit gesucht, an "sowas" ranzukommen, als daß ich zu irgendwas genötigt worden wäre.

Kinder sind in dem Punkt ein sehr schweres Feld, weil sie oftmals zu jung sind, um selbst an sowas zu denken oder von ihren Eltern aufmerksam gemacht zu werden. finde ich auch verständlich, ich glaube, niemand will sein eigenes Kind überleben. wie ich in der Situation handeln würde, weiß ich nicht.
gerade deshalb sehe ich das ähnlich wie inno - Sensibilisierung für das Problem ist wichtig, eigenverantwortliche Entscheidungen auch. Blanko-Ausweise finde ich deshalb eine gute Idee - weil sie zwischen die Entscheidung und eine sichtbare Umsetzung keine unnötigen Barrieren setzen, sodaß doch wieder dritte verantwortlich sind.

im Übrigen: gerade weil es schnell gehen muß, ist weder ein nicht unterschriebener noch ein unauffindbarer Organspendeausweis in irgend einer Weise relevant. ein schöner Nebeneffekt unserer klagewütigen Kultur: alles braucht schriftliche Einverständniserklärungen.
bei Unbehagen reicht Nichtausfüllen also ebenso gut wie wegschmeißen.
und ich habe gerade auf meinem Organspendeausweis nachgeguckt: es gibt mittlerweile sogar die Option, einen Organspendeausweis mit sich rumzutragen, um klarzustellen, daß man nicht spenden will. wink.gif
-WhoCares-
Ich sehe das wie dandelion.
Ich trage schon seit vielen Jahren einen Organspendeausweis mit mir rum.
Auch ich möchte niemandem die Entscheidung im Fall der Fälle aufbürden, also entscheide ich jetzt.

Sicherlich sind solche Berichte beängstigend und sicher nicht ermutigend, jedoch sind sie für mich kein Grund, meinen Organspendeausweis in die Tonne zu kloppen.
Glühwürmchen
ZITAT(dandelion @ 21.Jun.2010 - 23:07) *
und ich habe gerade auf meinem Organspendeausweis nachgeguckt: es gibt mittlerweile sogar die Option, einen Organspendeausweis mit sich rumzutragen, um klarzustellen, daß man nicht spenden will. wink.gif


genau, und auch die Option nur bestimmte Organe - die man dann selbst eintragen kann - zu spenden. So habe ich es bei mir gemacht (weil ich z.B. eine Entnahme der Augen auch nicht gerade toll finde) und hoffe das man sich im Ernstfall auch daran hält...

über die Problematik lebenserhaltender Maßnahmen habe ich jedoch noch nicht nach gedacht, der Ausweis bleibt jedoch vorerst...
sonnenstrahl
ZITAT(McLeod @ 20.Jun.2010 - 19:26) *
"Ein Mensch braucht sein Sterben, wie ein Schiff eine Schleuse, wenn es denn gefahrlos in andere Gewässer hinübergleiten will."


Dieser Satz berührt das, was ich zum Thema Organspende (momentan) fühle und denke, am ehesten.

Bisher hat keine von euch den Aspekt Seele angesprochen. Mir ist er wichtig.

Was geschieht überhaupt, wenn ein Mensch stirbt?

Manche gehen davon aus, dass "es" das dann war. Schluss, aus, vorbei! Das Herz tut seinen letzten Schlag. Der letzte Atemzug wird getan, das Lebenslicht wird ausgehaucht.
Und zuvor gibt es noch den klinischen Hirntod. Ab jetzt, denken Viele, ist der Körper eine ausgediente, leere Hülle.
Manche sagen: "Sie (oder er) war schon lange tot für mich - schon bevor ihr Körper starb". Vielleicht seit sie nicht mehr sprechen konnte, vielleicht seit sie immer "komischer" wurde, vielleicht seit er ins Koma fiel .... Vielleicht schon seit sie durchgebrannt ist.
Und manche leben mit einer Vorstellung von Seele, die den körperlichen Tod überdauert.
Manche gehen überdies davon aus, dass eine Seele nach einem gelebten Leben erneut in einen zur Welt kommenden Körper hinein- (Inkarnation) und irgendwann wieder herausschlüpfen (Exkarnation) kann.
Ich zähle mich zu den Letztgenannten.

Nach meinem derzeitigen Verständnis ist die "Schleuse" kein Schalter, der klack! mal eben von "an" nach "aus" klickt, sondern eine Zeit des Zwischenzustandes, in der die Seele des sterbenden Wesens durch mehrere Stadien geht. Sterben ist für mich ein Prozess, der mit dem letzten Atemzug noch längst nicht abgeschlossen ist. Diese durchaus (mit)fühlbaren Stadien werden in großer Ausführlichkeit und Tiefe im Tibetischen Totenbuch beschrieben.
Auch die alten Ägypter haben sich intensiv mit den Phasen der Exkarnation auseinandergesetzt. Zwei Kulturen, in denen die Verwesung eines Leichnams aus (unterschiedlichen) klimatischen Gründen länger dauert als bei uns, was mehr zeitlichen Raum für ein hinspürendes, hellfühlendes Beobachten und Begleiten ermöglicht(e).

Kein Mensch möchte gerne einen geliebten Mitmenschen verlieren. Ich auch nicht. Ich kenne niemanden, der sich diesen Schmerz nicht am liebsten sein Leben lang ersparen möchte. Und ich kann auch gut nachvollziehen, dass es ein Anliegen sein kann, wenigstens Anderen zu einem Weiterleben mit "neuen" Organen zu verhelfen. Vielleicht sogar mit dem Wunsch, dadurch möge ein Teil von dem Verstorbenen weiterleben.

Dennoch würde ich, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, alles mir Machbare und vom Sterbenden Erwünschte daran setzen, meinem geliebten Mitmenschen ein liebevoll begleitetes, soweit es irgend geht vollständiges Sterben ohne drastische Störungen zu ermöglichen. Dazu gehört nach meiner Auffassung ein Aufgebahrtbleiben, das länger dauert als die (wenn ich mich nicht täusche) gesetzlich vorgeschriebenen 2 Stunden, bevor der Körper ins Kühlfach kommt. Weil die Seele, davon bin ich überzeugt, deutlich länger braucht, um sich von diesem zu lösen.

Ich gehe davon aus, dass auch eine sich exkarnierende Seele traumatisiert werden kann. Vielleicht mehr noch als zu anderen Zeiten, denn jeder Übergang (Geburt, Pubertät, Mutterwerden, Wechseljahre, Verrentung, ..., Sterben), jeder Neubeginn, ist eine Phase, in der wir mit hoher Wahrscheinlichkeit verunsicherter und verletzbarer sind als sonst.
Wir sind, wenn wir sterben, konfrontiert mit dem großen Unbekannten. Und jeder von uns wird diesen Weg letztenendes allein gehen müssen.

Wenn ich mir vorstelle, dass genau mitten in diesem gleichermaßen kraftvollen wie zarten, tastenden Prozess des Loslassens, der Ablösung und des Zugehens auf etwas ganz ganz Neues, herauszögernde Chemikalien in mich oder den geliebten Menschen - oder überhaupt in irgendein lebendes/sterbendes Wesen hineingespritzt werden, und dass in das Noch-Zuhause geschnitten und gesägt wird und Teile entnommen werden, dann gruselt es mich hunderttausendmal mehr als vor dem Sterben selbst. Und auch mehr als vor dem Verlust meines Nächsten.
Trotz allen Abschieds- und Verlust-Schmerzes, auf den ich wirklich nicht scharf bin.

Und wenn ein von mir geliebter Mensch seine Organe nun aber partout spenden wollen würde?
Ja, ich würde es respektieren. Natürlich. Sie oder er hätte sich für diese Erfahrung entschieden. Wer bin ich, ihr/ihm das zu vereiteln?



edit:

Wen´s interessiert: Rosina Sonnenschmidt, eine zeitgenössische Heilerin, bringt in ihrem Buch Exkarnation - Der große Wandel" die Weisheiten aus dem Bardo Thödröl, dem Tibetischen Totenbuch, in eine für moderne Westler verständlichere Form. Wer sich ernsthaft mit dieser Sichtweise von der Seele, und mit der Möglichkeit der Seelenwanderung auseinandersetzen möchte, aber vor der ungewohnten Sprache des übersetzten Bardo Thödröl zurückschreckt, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Ein weiteres Buch, das mich - schon Jahre zuvor - beeindruckt und beeinflusst hat, ist "Das große Buch vom Leben und vom Sterben" von Sogyal Rinpoche.
Marsali
Danke, Sonnenstrahl. Das ist alles, was ich sagen wollte, nur hab ich nicht so schöne Worte gefunden. Genau so empfinde ich auch und auch ich glaube, dass die Seele noch eine Weile beim Körper bleibt und lehne daher Einäscherung ab. Ich kämpfe noch immer mit mir, ob ich das aufgebe, an das ich solange geglaubt hab um mir ein solches, von Dir beschriebenes Sterben zu ermöglichen. Danke auch für die tollen Buchtipps!
McLeod
Hallo Sonnenstrahl,

ich war auf diese Stelle eingegangen. Vielleicht ist es untergegangen, weil ich eben nicht an schöne und "richtige" Übergänge glaube, bzw. ich es mir nicht anmaßen kann und möchte zu eruieren, an welcher Stelle der Körper, das Hirn und die Seele welches Stadium erreicht haben. Beim Thema Organspende spreche ich nur für mich. Ich kann verstehen und respektiere sehr, wenn Menschen keine Organe spenden wollen. Für mich stelle ich es mir gut vor, wenn ich überhaupt noch etwas wahrnehme, weil vielleicht meine Seele auch ohne Körper das kann, noch was Sinnvolles zu tun, Leben zu schenken oder Lebensverbesserung (guck mal, ich hab keine Kinder und werde keine haben...). Insofern hoffe ich, dass es meinen Übergang - wohin auch immer - nicht allzusehr belastet. Und wenn doch, dann ist es auch nur konsequente Fortführung eines wellenreichen Lebens. wink.gif Außerdem ist es für mich die letzte kurze und überschaubare Phase, das Leiden - wenn es durch die Prozedur tatsächlich auch mich berührt, die ich dann schon ohne Hirnfunktionen da liege - wäre ein Kurzes und es ist ja meine freie Entscheidung, dieses mangels Erkenntnis nichtvorhersagbare einzugehen. Ich wünsche mir, dass ich gelassen und gerne gebe. (Und ich frage mich, ob Schmerzen und Traumata zu verhindern das Beste ist - wie viele Geburten könnten dann noch guten Herzens erlebt werden?)

Mir ist, wie bereits geschrieben und deswegen nur nochmal kurz erwähnt, der Trauerprozess der Überlebenden auch im Fokus. Sie wäre mir Grund genug, gelassen und gerne ungespendet wohin auch immer zu übergehen.

Liebe Grüße zur Nacht.
McLeod
Seonak
ZITAT(sonnenstrahl @ 22.Jun.2010 - 18:36) *
Bisher hat keine von euch den Aspekt Seele angesprochen. Mir ist er wichtig.


Nach meinem derzeitigen Verständnis ist die "Schleuse" kein Schalter, der klack! mal eben von "an" nach "aus" klickt, sondern eine Zeit des Zwischenzustandes, in der die Seele des sterbenden Wesens durch mehrere Stadien geht.
Auch die alten Ägypter haben sich intensiv mit den Phasen der Exkarnation auseinandergesetzt. Zwei Kulturen, in denen die Verwesung eines Leichnams aus (unterschiedlichen) klimatischen Gründen länger dauert als bei uns, was mehr zeitlichen Raum für ein hinspürendes, hellfühlendes Beobachten und Begleiten ermöglicht(e).

Und wenn ein von mir geliebter Mensch seine Organe nun aber partout spenden wollen würde?



Ich würde gerne auf einiges hier eingehen.

Der Aspekt Seele, ja anscheinend bisher nicht groß erwähnt. Nun gibt es Sie oder nicht, darüber werden sicher auch verschiedene Meinungen vorhanden sein.
Ich denke, wir haben eine Seele oder wie immer wir es nennen. Etwas was mehr aus uns macht als nur einen lebenden Organismus .
Ob diese Seele den leblosen Körper sofort verlässt oder nicht kann ich nicht beantworten. Wenn ich aber Berichte von Menschen lese, die eine Nahtoderfahrungen gemacht haben, erscheinen oft die Aussagen von : Über dem Köper schweben, gleißendes Licht, angezogen werden etc. Ich, für mich könnte dies in die Richtung interpretieren, das die Seele sich aus dem Körper entfernt. Diese Berichte, sofern jemand sie glaubt,würden eine Reise der Seele ins Unbekannte direkt nach dem Tod bedeuten.
Jede von uns kann und wird verschiedene Informationen oder Berichte unterschiedlich deuten, darum ist es sicherlich unmöglich bei so einem komplexen Thema alle zu einen.
Was mir nur auch auffiel war die Wortwahl von Sonnenstrahl bei dem letzten Satz aus dem Zitat.

Zu den Ägyptern und dem Totenkult, würde ich nur noch erwähnen wollen, das das nicht so schnell Verwesen, sicher auch mit ihrem "Bearbeiten der Leiche" zu tun hat.
Das Mumifizieren, und damit der Erhalt des Körpers war ja wichtig , damit die Ba- Seele ( eine von mehreren) zurückfinden konnte. Die Ägypter vertraten die Meinung, dass der Mensch mehrere Seelen besitzt. Drei von ihnen spielten eine besondere Rolle: Die Ka-Seele, die Ba-Seele und die Ach-Seele.
Um den Körper noch besser vor Verwesung zu schützen , wurden auch Organe entfernt, damals halt nicht um Sie zu spenden, sondern aus anderen Gründen.

Euch noch einen schönen Tag .



Fledi
ZITAT(Marsali)
ich sehe grad zufällig eine Diskussion über Organspende. Darunter ist auch eine Mutter, die folgendes zu erzählen hat:

Einwilligung in die Organspende bei meinem Sohn

Was sagt Ihr dazu?


Zur ganzen ethischen Diskussion habe ich meine eigene Meinung, wie alle hier.

Das Problem, was ich jedoch in solchen Beiträgen sehe: Was wäre die "kritische Aufklärung" ohne die Berichte der Frau Greinert und Frau Focke.
Meiner Meinung nach kritischer. Und aufklärender!

Ich verstehe das Schicksal dieser Frauen. Ich verstehe auch das traumatisierende Ereignis.

Aber mit gesundem Menschenverstand verstehe ich auch, dass die Medizin 1985(!!!) beiweitem noch nicht so ausgereift war, wie heute. Ebenfalls das Thema Organspende war noch nicht im Ansatz dem heutigen Stand entsprechend.
Wer kümmerte sich damals denn um die Mediziner, die dieser Frage gleichermaßen schutzlos ausgeliefert waren, wie die Angehörigen, die sich diese Frage stellen lassen mussten. Ich persönlich bin kein Arzt und auch nicht ansatzweise in einem Heilberuf tätig. Aber sein eigenes Denken nach 25 Jahren noch immer an der Unverfrorenheit von Ärzten, denen nur daran gelegen ist, einen Menschen auszuweiden zu klammern, erscheint mir in keiner Art und Weise fortschrittlich. Für mich ist das eher ein Trauma in einem anderen Bereich. Schuldige für den Tod des Sohnes sind gefunden. Er wäre ja schließlich sonst nicht gestorben.


ZITAT(marsali)
Ich war immer davon überzeugt, aber jetzt fliegt der Spenderausweis aus meinem Portemonnaie, ich finde, das geht gar nicht!


Jede® hat die Möglichkeit einer Spende zuzustimmen oder zu widersprechen. Die Verantwortung auf die Angehörigen abzuwälzen ist der falsche Weg. Und ebenso beim ersten "Schock"bericht den Organspendeausweis in die Tonne zu schmeißen und somit genau dafür zu sorgen, dass im Falle eines Unfalltodes die Angehörigen sich genauso fühlen wie möglicherweise eine Frau Greinert, finde ich weder ein überlegtes Verhalten, noch eine angemessene Reaktion.



McLeod
Ich musste erstmal auf den Seite der Initiative KAO suchen, bis ich die Jahresangabe 1985 ebenfalls fand. Der Text vom Kirchentag 2005 las sich für mich um ein vielfaches näher, geradezu kurzfristig.

In der Tat ein verdammt hartes Trauma, unverarbeitet, wütend. Vielleicht sogar verstärkt durch das wiederholte Durchleben beim Vorlesen. Ich hab mal von den schwierigen Zeiten meines Coming-out vor Menschen gelesen - kein Vergleich zu den Erfahrungen mit einem verunfallten Sohn. Doch bereits das kostete Kraft und brachte Gefühle nah, die ich längst zeitlich und psychisch fern wähnte.

Umso wichtiger ist die Auseinandersetzung mit dem Kontext (finde ich) und danke Dir dafür, Fledi. Es ist wichtig, die Beschreibung der Ärzte als die Beschreibung einer immer noch tief verletzten und geschockten Mutter zu sehen. (Auch wenn Schock genau genommen biologisch einige Stunden oder Tage andauern kann, nicht Jahre - ich bitte die unscharfe Wortwahl nachzusehen). Es mögen vielleicht wirklich rücksichtslose, über das Vereinbarte hinausgehende Mediziner gewesen sein, vielleicht ist es aber auch "nur" der erneute Schock des "Was ich getan??!"s gewesen. Und vor allem heißt es nicht, dass das (ich werte jetzt mal: zurecht) kritisierte Vorgehen der Ärzte in dieser Form heute noch stattfindet oder überhaupt jemals die Regel war. Auch und gerade, weil es mittlerweile Organspendeausweise gibt, denen eine lange ethische und juristische Diskussion in der Gesellschaft unter der Beteiligung von Ärzt.inn.en, Ethiker.inne.n, Theolog.inn.en, Politiker.inne.n und Interessierten / Engagierten vorausging. Und diese Diskussion ist nicht beendet. Organspendeausweise verhindern eben genau das, was diese verwaiste Mutter beschreibt: Entscheidungen im Zustand des Schocks, Bangens und Realisierens, Entscheidungen ohne Wissen um die Haltung der oder des Gestorbenen.

Statt den Organspendeausweis wegzuwerfen ist es besser, ihn mit NEIN anzukreuzen und unterzeichnet im Portemonnaie zu tragen. Deshalb ist es ja - mittlerweile - ein Dokument, das die verschiedenen Standpunkte und Vorstellungen rechtssicher für alle Beteiligten (Hinterbliebene, Ärzte, Organ.Nicht.Spender.innen) zu regeln versucht.

Eine gute und erholsame Nacht wünscht allen
McLeod
Marsali
Mein Ausweis ist immer noch im Portemonnaie, wollte ich nur mal sagen. Wenn ich mich letztendlich wirklich gegen eine Spende entscheide, kreuze ich das Nein an, versprochen. Ich muss das auch dann noch allen kommunizieren, bislang war ich ja überzeugte Spenderin. Im Moment beschäftige ich mich nicht damit, sondern lasse das Gelesene und mein Erschrecken auf mich wirken. Dann entscheide ich nochmal mit ruhigem Verstand.
kröpi
ZITAT(Marsali @ 20.Jun.2010 - 14:56) *
Das "Unanschauliche", der "Hirntod", ist für viele Pflegekräfte emotional nicht nachvollziehbar, da der "hirntote" Patient mit eigenen Sinnen auch als lebendig erscheinend wahrgenommen wird. Er reagiert sogar auf Schmerzreize, sogar bei Organentnahmen und kann sich massiv bewegen! ."
[/i]
geschrieben von einem ehemaligen Krankenpfleger, lassen mich im Moment von einer Spende absehen. Wobei der Organspendeausweis noch nicht zerrissen ist.
Ich würde mir wünschen, dass man besser aufgeklärt wird darüber, wie Organspende funktioniert. Ich glaube kaum, dass man sich das gemeinhin so vorstellt.


Hallo Marsali,

diese Bewegungen sind keine gerichteten Abwehrbewegungen gegen den Schmerz sondern Reflexe, die über das Rückenmark verschaltet werden - das würde auch passieren bei einem geköpften Menschen. Ich habe keinen Ausweis, auch wenn ich fest der Überzeugung bin, daß ein Hirntoter keine Seele, kein Empfinden und kein Denken mehr hat. Das hat mit anderen Gründen zu tun. Grundsätzlich bin ich kein Gegner der Transplantationmedizin. Aber ich glaube, die Patienten (und ich meine damit auch die Empfänger) werden nicht adäquat vorbereitet und begleitet. Beruflich hatte ich in der Transplantationsmedizin zu tun.
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