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Vollansicht: 5-Elemente-Küche
Die gute alte Küche - in neuem Gewand > Hobbies & Fun > Mit Leib und Seele
shark
Hallo, die Damen! smile.gif

Eine Freundin unserer Familie kocht seit einigen Jahren nach den 5 Elementen.
Ich mag ihr Essen sehr und es bekommt mir auch gut (was bei vielen anderen Ernährungsarten - inklusive der, die ich bisher praktiziere - nicht durchweg so ist.)
Ich überlege daher, ob ich es auch mal damit versuchen sollte, scheue aber noch ein bisschen davor zurück, dass ja vor allem in den ersten drei Jahren möglichst streng "nach Vorschrift" Nahrungsmittel ausgelassen und andere bevorzugt werden sollen.
Es fällt mir aber schwer, auf Salate, Mineralwasser, Milchprodukte, Zitrusfrüchte etc. zu verzichten.

Hat Eine von Euch Erfahrungen mit dieser Küche?
Wenn ja: wie erging es Euch mit der Umstellung?
Welche leckeren Rezepte könnt Ihr empfehlen?

Würde mich sehr über Erfahrungsaustausch und Rezepte freuen. smile.gif

Gruß an alle

shark
sonnenstrahl
Ich habe vor vielen Jahren, als der Begriff erstmalig aufkam, und annähernd zeitgleich die Bücher von Barbara Temelie/Barbara Temelie und Beatrice Trebuth und von Martha P. Heinen auf den Markt kamen (die ich durchaus empfehlen kann, v.a. das Kochbuch der beiden erstgenannten, wenn es um Rezepte geht), eine zeitlang mit dieser Art des Kochens experimentiert.
Es erinnerte mich in Vielem an meine makrobiotische Zeit zu Beginn der 80er, nur lustvoller und weniger streng.
Letztendlich hat es mich als ein weiterer, nicht unwesentlicher Schritt dahin geführt, mehr und mehr zu spüren, was mir gut tut, und wie ich mein Essen ganz individuell gerichtet energievoll zubereite - anstatt Regeln zu befolgen, die andere ersonnen haben, welche nicht in meinem Körper stecken.
Regeln sind immer ein Geländer - und manchmal ist es sinnvoll, sich erstmal daran festzuhalten, bevor mensch sich traut, zuerst freihändig ... und dann vielleicht sogar abseits der markierten Pfade zu gehen, stapfen, hüpfen, tanzen, rennen, mit Pfützenwasser zu spritzen.
Probier´s aus, es kann eine Weile Spaß machen.
Allerdings schätze ich dich - dem Pilzthread nach zu urteilen - langfristig auch eher als leidenschaftliche und sinnesfrohe Querfeldeingenießerin ein.


smile.gif


edit: Zeichensetzung
shark
ZITAT(sonnenstrahl @ 19.Nov.2010 - 12:46) *
Letztendlich hat es mich als ein weiterer, nicht unwesentlicher Schritt dahin geführt, mehr und mehr zu spüren, was mir gut tut, und wie ich mein Essen ganz individuell gerichtet energievoll zubereite - anstatt Regeln zu befolgen, die andere ersonnen haben, welche nicht in meinem Körper stecken.
Regeln sind immer ein Geländer - und manchmal ist es sinnvoll, sich erstmal daran festzuhalten, bevor mensch sich traut, zuerst freihändig ... und dann vielleicht sogar abseits der markierten Pfade zu gehen, stapfen, hüpfen, tanzen, rennen, mit Pfützenwasser zu spritzen.
Probier´s aus, es kann eine Weile Spaß machen.
Allerdings schätze ich dich - dem Pilzthread nach zu urteilen - langfristig auch eher als leidenschaftliche und sinnesfrohe Querfeldeingenießerin ein.


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edit: Zeichensetzung


smile.gif Da hast Du Recht.
Ich genieße in der Tat querfeldein - aber nicht alles, was ich esse, vertrage ich auch gut. Ohne dass ich eine echte Unverträglichkeit oder Allergie darauf hätte.
Und weil mir jedesmal das Essen dieser Freundin sehr bekommen ist, dachte ich daran, mal zu fragen, wie es vielleicht nderen erging, die diese Ernährungsart probiert haben oder dauerhaft praktizieren.

Lieben Gruß und Danke für Deine Antwort

shark smile.gif
sonnenstrahl
O.k., dann möchte ich dir meine (fiktiven) Erfahrungen mit einer selbstkreierten 5-Elemente-Kürbissuppe nicht vorenthalten:

Wasser: Wasser erhitzen ... wobei das Erhitzen schon wieder was Feuriges hat. Das ignoriere ich jetzt aber.
Holz: Etwas Orangensaft dazu. Ja, die Vitamine verkochen - aber die Reihenfolge der Organuhr stimmt. Alternativ: Ein paar Stückchen Hagebuttenschale oder ein Löffelchen Hägemark. Und den O-Saft sparen wir uns für später auf. Umrühren in Lemniskaten - wichtig!
Feuer: Was Bitteres - ich nehme ein paar Blättchen Grüntee, die hab ich immer zuhause. Wirklich eine kleine Menge davon, sagen wir: Eine Prise.
Erde: Hier nun kommen gleich mehrere Zutaten zum Zuge. Zunächst mal der Kürbis. Vom Hokkaidokürbis verwende ich auch die Schale. Ich entkerne ihn, schneide ihn entlang der natürlichen Linien, d.h. mit seiner sichtbaren Energie, nicht dagegen, in Schnitze. Und dann doch gegen seine Wuchslinien in Würfel. Am besten mit einem ... Holzmesser? Nee, mit einem Ton-Messer. Auf keinen Fall Metall, das ist noch nicht dran!
Verflucht, so richtig funktioniert das nicht nach der Reinheit der Lehre - aber ich gebe mein Bestes.
Dann 1-2 Kartoffeln, geschält und gewürfelt. Schnittlinien sucht frau bei ihnen meist vergebens. Und etwas geröstetes Sesamöl. Nach jeder Zutat umrühren in Lemniskaten.
Metall: Was Scharfes. Da nehm ich Ingwer. Darf mit Metallmesser geschnitten werden. Und etwas frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer. (Mahlwerk gerne aus Metall.)
Nun denke ich an Frühlingszwiebeln. Das Weisse gehört zum Metall. Okay, passt. Da sind wir ja gerade. Aber das Grüne? Grün weist auf Holz hin. Und die Schärfe ist milder als beim Weißen. Dennoch gehört scharf zum Metall. Kann ich da vielleicht auch was Säuerliches rausschmecken? Vielleicht, wenn ich mich ganz ganz doll konzentriere. Aber das Scharfe überwiegt. Mist. Was tun? Ich überbrücke zwischen Metall (Herbst) und Holz (Frühling) mit einem weiteren Schluck winterlichen Wassers. Und mit Salz, das fehlte ja noch. Naturbelassenem Salz. Es sollte nicht rosa sein, da ist dann ja schon wieder ü´ne Spur Feuer dabei. Grauweiss ist gut. Rein damit.
Immer wieder umrühren in Lemniskaten.
Nun darf das Grüne mit in den Pool. In Röllchen geschnitten. Umrühren (in Lemniskaten). Und nun den Orangensaft. Frisch gepresst, versteht sich.
Zum Schluss umrühren.
Und beim Abschmecken strikt an die Wandlungsphasenabfolge denken.
Nicht einfach Chili dazwischenhauen! He, wir sind bei Holz, und kommen zum Feuer: Vielleicht eine Prise Bockshornkleesamenpulver?
Dann Erde: Eine Dattel, kleingeschnitten.
Jetzt Metall, nun darf auch Chili zu seinem Recht kommen ... Dummerweise sind inzwischen die Frühlingszwiebeln nicht mehr so knackig, wie ich mir das vorgestellt hatte. Egal, der Zyklus geht vor.
Frau kann natürlich auch einfach besser planen.
Kleine Häufchen in der richtigen Reihenfolge.
Nächstes Mal dann ...


wink.gif

shark
Ach, Du liebe Zeit!

lach.gif

Sooo kompliziert kommt mir das, was D. in der Küche anstellt, nicht vor....gruebel.gif

Heute Abend kommt sie und kocht zusammen mit meiner Frau Rindsrouladen.. mal gucken, wie das geht.

Danke für die überaus ausführliche, durchaus aber auch ein wenig abschreckende Beschreibung, sonnenstrahl. wink.gif

shark
Lucia Brown
Die Beschreibung bzw. Gebrauchsanweisung von Sonnenstrahl für die 5 -Elemente-Küche veranlasste mich gerade, die Kochvorgänge zu beachten. Wenn ich mir jeden Schritt bewusst mache (dahinter steht für mich immer Bewusstsein) und diese Schritte hinterher beschreibe, käme ich auf einen ebenso umfangreichen Bericht.

Eine sehr gute Achtsamkeit Übung!

Ich glaube mal, dass es darum geht, und um Verwendung von guten Lebensmitteln und der Tatsache, überhaupt sich Zeit zu nehmen und schlussendlich ist das Liebe, die dann noch in das grandiose Bekocht werden mündet.

Ohne diese 5-Elemente-Küche zu kennen, stelle ich mir vor, dass diese von mir beschriebenen Erfahrungen, Bestandteil beim 5-Elemente Kochen sein könnten.

So, der Gedanke gerade nach dem Essen und der Vorbereitung dazu.


Lg
Lucia
sonnenstrahl
ZITAT(Lucia Brown @ 19.Nov.2010 - 17:30) *
Ohne diese 5-Elemente-Küche zu kennen, stelle ich mir vor, dass diese von mir beschriebenen Erfahrung, Bestandteil beim 5-Elemente Kochen sein könnten.


Mit Sicherheit.

Ja, die 5-Elemente-Küche IST eine gute Achtsamkeitsübung. Und wenn frau es will, kommt auch ihr Humor auf seine Kosten. Evtl. sogar ein Gran Selbstironie mit dabei ...

In der Tat macht auch all das, was sie uns nahebringen möchte, Sinn, WENN wir es nicht genauer nehmen als die Küchenpäpstin persönlich, uns dem dogmatischen und doch stümperhaften Bierernst verschreiben, und so unseren Spaß an der Sinnlichkeit und unser Gefühl für uns selbst hartnäckig unterwandern:

Die sogenannte "5-Elemente-Küche" wurde vor ca. 20 Jahren für den Hausgebrauch abgeleitet von der Traditionellen Chinesischen Diätetik, der jahrhundertealten Lehre von den energetischen Wirkungen der Lebensmittel und der verschiedenen Formen der Zubereitung.
Diese wurde und wird - anhand einer individuellen und sehr präzisen Diagnostik (Pulse, Zunge, Geruch des Patienten, Stimme, uvm.) - zur Heilung oder Linderung von (auch ernsthaften) Krankheitszuständen eingesetzt. Und vor allem auch zur Gesunderhaltung.
Es wird erzählt, die alten chinesischen Heiler seien dafür bezahlt worden, dass sie - v.a. über die tägliche Ernährung - Krankheiten rechtzeitig verhinderten.
Auch geht die Kunde, dass es ein halbes Leben oder mehr braucht, um wirklich gute, treffsichere energetische Einschätzungen im Sinne der Chinesischen Medizin abgeben zu lernen - und darauf aufbauend entsprechende Ernährungsrezepturen zu erstellen.

Demgegenüber ist die 5-Elemente-Küche leicht erlernbar. Heißt es.

Aber es ist auch leicht, sich in dem gehörig zu verschätzen, was wir fortan essen oder nicht (mehr) essen sollten.
"Bin ich jetzt eher yang oder yin?" "Ich hab doch bestimmt eine Leber-Hitze? Und sollte daher tunlichst nie mehr mit Knoblauch und Rotwein kochen? Stattdessen vermehrt Kühlendes?" ... Und siehe da: Frau züchtet sich in ihrer engagierten Laiinnenhaftigkeit eine Verschlimmerung ihrer ohnehin bestehenden Milz-Qi-Schwäche herbei. "Oh! Das hatte ich nicht gewusst, dass ich da anfällig bin! Und deshalb bin ich jetzt immer so müde und friere so viel?"
Oder sie kocht sich voller Überzeugung morgens stetig Hirsebrei mit Apfelkompott und ordentlich viel Zimt, bis es ihr zu den Ohren rauskommt, meidet jegliche Rohkost wie die Pest - und treibt sich in die schönsten Hitzewallungen. Ab und zu mal eine Melone wäre sicherlich hilfreich gewesen. Oder ein Gläschen frisch entsaftetes Gemüse. Auch mal ´ne Banane. Das wird aber in den einschlägigen Ratgebern überhaupt nicht erwähnt. Oder mit warnendem Zeigefinger versehen. Wir lesen in ihnen eher: Vorsicht mit Rohkost!
In meine Praxis kamen - als die 5-Elemente-Küche in ihrer Blütezeit war - immer mal wieder Frauen, die über Trockenheit an delikater Stelle klagten. Oder auch einfach über trockene Haut. Sie tranken in bester Absicht täglich literweise Maisbarttee - in zumindest einem der 5-Elemente-Ratgeber als neutral empfohlen. Davon, so ist zu lesen, könne man so viel trinken, wie man wolle. Dumm nur, dass das Zeug eigentlich eine trocknende Wirkung hat, und so gar nicht neutral ist ...

Es ist NICHT leicht, sich selbst und die einem Nahestehenden einzuschätzen - und die wirklich auf uns selbst zugeschnittene Balance zu finden.
Geschweige denn, einer ganzen Familie oder WG kochenergetisch gerecht zu werden.
Mensch kann sich durchaus auch mit gesunden Zutaten krankkochen, wenn konsequent und längerfristig eine Richtung befolgt wird, die den wirklichen Erfordernissen nicht entspricht. Da kann sozusagen mehr schieflaufen, als beim selbsterlernten Tarotkartenlegen.
Mit einer möglichst abwechslungsreichen, halbwegs jahreszeitgemäßen, vielleicht sogar intuitiven Bekochung lässt sich weit weniger Schaden anrichten! Bzw. die ist höchstwahrscheinlich im Durchschnitt echt gesundheitsfördernd.

Daher mein (Profi-)Tipp: Lasst euch wenigstens einmal von einer TCM-Fach-Frau/einem TCM-Fachmann beraten, bevor ihr regelmäßig in euren Küchen mit 5 Elementen jongliert.

Und dann: Viel Spaß!


edit: Satzbau-Stolperer
Lucia Brown
ZITAT(shark @ 19.Nov.2010 - 16:40) *
Ach, Du liebe Zeit!

lach.gif

Sooo kompliziert kommt mir das, was D. in der Küche anstellt, nicht vor....gruebel.gif

Heute Abend kommt sie und kocht zusammen mit meiner Frau Rindsrouladen.. mal gucken, wie das geht.

Danke für die überaus ausführliche, durchaus aber auch ein wenig abschreckende Beschreibung, sonnenstrahl. wink.gif

shark



Wir haben denn die Rouladen geschmeckt?
shark
Super! Und sie waren auch sehr bekömmlich.

Und es wurde auch normal gerührt...wink.gif

shark
Lucia Brown
Rindfleisch soll ja angeblich eh bekömmlicher sein, als Schwein.

Wie wurden sie denn nun zubereitet? Was war anders?
shark
Ich habe sie ja nicht gekocht, das hat meine Frau übernommen - aber die Gewürze waren andere als die, die ich für Rouladen benutze. Scharf, bitter, sauer, süß... aber welche gewürze da jeweils dazu gehören, weiß ich nicht.
Kardamon war dran und Ingwer, Zimt, Chili, Thymian, Knoblauch und sicher noch was, an das ich mich jetzt grad nicht erinnere... roetel.gif

Jedenfalls war's lecker. essen.gif

Schwein essen wir übrigens eh nicht oft. wink.gif
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