ZITAT(Lucia Brown @ 19.Nov.2010 - 17:30)
Ohne diese 5-Elemente-Küche zu kennen, stelle ich mir vor, dass diese von mir beschriebenen Erfahrung, Bestandteil beim 5-Elemente Kochen sein könnten.
Mit Sicherheit.
Ja, die 5-Elemente-Küche IST eine gute Achtsamkeitsübung. Und wenn frau es will, kommt auch ihr Humor auf seine Kosten. Evtl. sogar ein Gran Selbstironie mit dabei ...
In der Tat macht auch all das, was sie uns nahebringen möchte, Sinn, WENN wir es nicht genauer nehmen als die Küchenpäpstin persönlich, uns dem dogmatischen und doch stümperhaften Bierernst verschreiben, und so unseren Spaß an der Sinnlichkeit und unser Gefühl für uns selbst hartnäckig unterwandern:
Die sogenannte "5-Elemente-Küche" wurde vor ca. 20 Jahren für den Hausgebrauch abgeleitet von der Traditionellen Chinesischen Diätetik, der jahrhundertealten Lehre von den energetischen Wirkungen der Lebensmittel und der verschiedenen Formen der Zubereitung.
Diese wurde und wird - anhand einer individuellen und sehr präzisen Diagnostik (Pulse, Zunge, Geruch des Patienten, Stimme, uvm.) - zur Heilung oder Linderung von (auch ernsthaften) Krankheitszuständen eingesetzt. Und vor allem auch zur Gesunderhaltung.
Es wird erzählt, die alten chinesischen Heiler seien dafür bezahlt worden, dass sie - v.a. über die tägliche Ernährung - Krankheiten rechtzeitig verhinderten.
Auch geht die Kunde, dass es ein halbes Leben oder mehr braucht, um wirklich gute, treffsichere energetische Einschätzungen im Sinne der Chinesischen Medizin abgeben zu lernen - und darauf aufbauend entsprechende Ernährungsrezepturen zu erstellen.
Demgegenüber ist die 5-Elemente-Küche leicht erlernbar. Heißt es.
Aber es ist auch leicht, sich in dem gehörig zu verschätzen, was wir fortan essen oder nicht (mehr) essen sollten.
"Bin ich jetzt eher yang oder yin?" "Ich hab doch bestimmt eine Leber-Hitze? Und sollte daher tunlichst nie mehr mit Knoblauch und Rotwein kochen? Stattdessen vermehrt Kühlendes?" ... Und siehe da: Frau züchtet sich in ihrer engagierten Laiinnenhaftigkeit eine Verschlimmerung ihrer ohnehin bestehenden Milz-Qi-Schwäche herbei. "Oh! Das hatte ich nicht gewusst, dass ich da anfällig bin! Und deshalb bin ich jetzt immer so müde und friere so viel?"
Oder sie kocht sich voller Überzeugung morgens stetig Hirsebrei mit Apfelkompott und ordentlich viel Zimt, bis es ihr zu den Ohren rauskommt, meidet jegliche Rohkost wie die Pest - und treibt sich in die schönsten Hitzewallungen. Ab und zu mal eine Melone wäre sicherlich hilfreich gewesen. Oder ein Gläschen frisch entsaftetes Gemüse. Auch mal ´ne Banane. Das wird aber in den einschlägigen Ratgebern überhaupt nicht erwähnt. Oder mit warnendem Zeigefinger versehen. Wir lesen in ihnen eher: Vorsicht mit Rohkost!
In meine Praxis kamen - als die 5-Elemente-Küche in ihrer Blütezeit war - immer mal wieder Frauen, die über Trockenheit an delikater Stelle klagten. Oder auch einfach über trockene Haut. Sie tranken in bester Absicht täglich literweise Maisbarttee - in zumindest einem der 5-Elemente-Ratgeber als neutral empfohlen. Davon, so ist zu lesen, könne man so viel trinken, wie man wolle. Dumm nur, dass das Zeug eigentlich eine trocknende Wirkung hat, und so gar nicht neutral ist ...
Es ist NICHT leicht, sich selbst und die einem Nahestehenden einzuschätzen - und die wirklich auf uns selbst zugeschnittene Balance zu finden.
Geschweige denn, einer ganzen Familie oder WG kochenergetisch gerecht zu werden.
Mensch kann sich durchaus auch mit gesunden Zutaten krankkochen, wenn konsequent und längerfristig eine Richtung befolgt wird, die den wirklichen Erfordernissen nicht entspricht. Da kann sozusagen mehr schieflaufen, als beim selbsterlernten Tarotkartenlegen.
Mit einer möglichst abwechslungsreichen, halbwegs jahreszeitgemäßen, vielleicht sogar intuitiven Bekochung lässt sich weit weniger Schaden anrichten! Bzw. die ist höchstwahrscheinlich im Durchschnitt echt gesundheitsfördernd.
Daher mein (Profi-)Tipp: Lasst euch wenigstens einmal von einer TCM-Fach-Frau/einem TCM-Fachmann beraten, bevor ihr regelmäßig in euren Küchen mit 5 Elementen jongliert.
Und dann: Viel Spaß!
edit: Satzbau-Stolperer