Es gibt einen
Wikipedia-Artikel zum Abkommen.
Dreist finde ich vor allem, dass hier so bewusst hintenrum Lobbyarbeit betrieben wird - anders kann ich mir nicht erklären, dass versucht wurde, ein so umstrittenes Konzept im Rat für Landwirtschaft und Fischerei(!) durchzuwinken, die veröffentlichen Bestimmungen total schwammig sind, und die genauen Ausführungen bislang unter Verschluss bleiben, obwohl sie bereits existieren.
In meinem Job, der Programmierung, gibt es nur begrenzte Wege, ein Problem mit bestimmten Mitteln zu lösen.
Würde man hier anfangen, mit Markenrecht, Urheberrecht etc. Misstrauen zu schüren, wäre das das Ende der Open Source-Bewegung. Meine Hoffnung diesbezüglich stützt sich auf die in der Community herrschende Gesinnung zum Thema, sodass möglichst wenige der dortigen Entwickler anfangen zu "spinnen" und ihren Beitrag zensieren.
Hinzu kommt, dass die Veröffentlichung von Beispielcode und offen zugänglicher Tutorials wesentlich für die Nachwuchsförderung ist.
Sicher hat es für die verwertende Industrie (weniger für die Künstler) auch Vorteile, wenn mehr auf den digitalen Handel geachtet wird. Aber mich würde bei ACTA vor allem die Schlussfolgerung interessieren, wie die geforderten Maßnahmen die gewünschten Ziele erreichen sollen, ohne dabei unnötigen Kollateralschaden zu verursachen.
Es ist ja ein beliebtes Mittel in der Politik und sonstiger Werbung:
Man wirbt um Verständnis dafür, dass bestimmte Ziele erreicht werden sollen, und zieht aus der breiten Zustimmung dafür den Schluss, dass die Maßnahmen, die man gleichzeitig vorschlägt, durchgeführt werden müssen - weil ja alle zugestimmt haben, dass die in Zusammenhang damit vorgestellten Ziele wichtig sind. Dabei fällt gerne mal die Frage unter den Tisch, wie die Maßnahmen die Ziele eigentlich fördern, wie hoch der Kollateralschaden auf anderen Gebieten ist, welcher Aufwand damit einhergeht und wie wahrscheinlich die Ziele auch ohne die Maßnahmen erreicht werden.
Zur Frage, ob die Nutzung der Mediathek weiter legal ist: ja, ist sie, weil die Rechteinhaber selbst den Zugang gewähren.
Zitieren von Zeitungsartikeln in Digital- oder Papierform hingegen könnte auch mit Quellnennung(!) kriminalisiert werden. Das lässt sich mit dem aktuellen Informationsstand nicht sagen.
Am 25.2. sind zahlreiche Demos. Wenn ich es zeitlich irgendwie einrichten kann, gehe ich mit.