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Vollansicht: The nosy rosie
Die gute alte Küche - in neuem Gewand > Internet > Die große bunte WWWelt
Pirola
Hallo Ihr Lieben ,
diesen Link auf den deutschsprachigen Lesbenkanal auf YouTube habe ich aus einem anderen Forum erhalten :
--> auf yout*be.com User TheNosyrosie suchen
Natürlich habe ich gleich was angeschaut und kann nur feststellen :
ich muss echt sehr alt geworden sein. Diese jungen Lesben und Schwulen sind für mich bald wie von einem anderen
Planeten . Muss wohl der Generationenunterschied sein. Aber dass das so viel ausmacht ?!
Die Themen sind eigentlich sehr wichtig und haben auch mich immer schon bewegt , doch kann ich mit den Clips
sehr wenig anfangen , ausser , dass ich mit ansehe, wie sich "die jungen Leute heutzutage" sehr ins Rampenlicht
rücken und selbst darstellen . Zu sehen sind immer dieselben "DarstellerInnen".
Aber ich beneide die lesbische Jugend schon irgendwie um ihre Möglichkeiten, sich im Internet auszutauschen ,
wenn es denn wirklich um einen Austausch geht .
Faszinierend im Video zum Thema , bereits im Kindergarten lesbisch gewesen zu sein , was die Katze alles mit sich
machen lässt . Sonst hätte ich gleich ausgestellt .
Wie wirkt das auf Euch ?
Ich will hier nur eine Diskussion anregen und habe mit Absicht so provokativ geschrieben.


edit kawa: Link entfernt
kawa
Diskussion ist erlaubt, aber bitte keine Links zu YouT*be posten! Siehe dazu unsere Copyright-Regeln.
Pirola
Danke , kawa. Das wusste ich noch nicht .
Der Titel reicht ja aus .
dietutwas
Hallo Pirola,

lustig...hab den Kanal gestern entdeckt und mit offenen Mund zugesehen. Ich fand aber das Thema lesbisch jetzt weniger spannend, als die Tatsache, wie Menschen sich im Internet darstellen ohne Kontrolle wer einem zu guckt. Zum Thema selber...super, endlich kann Austausch stattfinden über das "Anderssein". Da die www-Welt schön groß ist ist frau auch nicht mehr alleine. Im Internet wird/ist vielleicht die neue "Normalität" zum Thema verschiedene Formen der Sexualität geboren. Und ehrlich gesagt, gnadenlose SelbstdarstellerInnen gab es schon immer. Auch Gute oder Schlechte.
Diese Form der Darstellung ist zwar nicht meins, aber ich glaube sie ist nicht schlecht.
Pirola
Ich schreibe lieber nichts weiter, weil mir nur weitere negative Kritikpunkte einfallen , und damit hatte ich ja oben schon begonnen . Ich könnte jetzt natürlich ein über 5 Minuten langes Video aufnehmen und mich langsam und mit eingesetzten
Sprechpausen weiter darüber auslassen , und niemand könnte mir das verbieten ...
Hortensie
Hallo Pirola,
vielen Dank für deine Information. Ich habe heute mit Wissbegierde mal reingeschaut. Es ist nicht meine Welt.Grundsätzlich finde ich es sehr gut, dass sich junge Menschen engagieren und versuchen, miteinander bzw. übereinander in Kommunikation zu sein.

Es gab mal diese Liedzeile: "...manchmal wünsche ich mir mein Schaukelpferd zurück..." . Daran musste ich spontan denken. Ich wünsche mir zwar nicht mein Schaukelpferd zurück, aber solche Kommunikationszentren wie ich sie aus meiner Jugend kenne (Frauenzentrum, in Köln das SchuLZ, Lesbenfrühlingstreffen etc.).
Dabei spielt weniger eine Rolle, dass das Internet ein Medium ist, in deren Kommunikationsformen ich nur mühsam angekommen bin, sondern auch weil mich ein bisschen die Vereinzelung auffällt.

Die Selbstdarstellung in ihrer Form fand ich zwar gewöhnungsbedürftig, aber sie entspricht wahrscheinlich der heutigen Zeit. Es kommt vielleicht auch aus dem Zusammenhang, weniger Teil einer Gruppe/einer Bewegung sondern vielmehr ein einzelnes Individium zu sein.
Es passt zu einer Zeit, in der die Organisation in z.B. Gewerkschaften deutlich abnimmt und gelebte Solidarität (Kann sich noch eine von euch an die Zeit mit dem sog. "Nicer-Kaffee" bzw. Kaffee aus Nicuragua erinnern?) vielleicht wieder erlernt werden muss.

Die Zeit ist halt schneller, aggresiver und ganz anders geworden.

Aber: Die Jugendlichen tun praktisch etwas und nutzen halt die Kommunikationsformen ihrer Generation, ob mir (gefühlt) alten Tante das jetzt passt oder nicht passt.

Herzliche Grüße
Hortensie
Pirola
Danke für Deinen Beitrag, Hortensie .
Ich bin ja schon froh, dass die Videos auf Euch einen ähnlichen Eindruck zu machen scheinen wie auf mich .
Dabei stellt sich mir nun die Frage , ob es sich dabei überhaupt um "Kommunikation" handelt.
Wenn , dann ist es ja einseitige Kommunikation . Auch , wenn es heisst, es bestände ein Interesse daran,
zu hören , wie es anderen mit dem Thema ginge (z.B. Wohnen im Alter - witzigerweise, denn die UserInnen scheinen
ja doch fast alle noch sehr jung zu sein) . Mich würde es erst überzeugen, wenn Stellungnahmen dazu auch als
Videos reingesetzt würden oder ein Video über eine Art "Podiumsdiskussion" - ein Begriff aus meiner Zeit - existieren würde .
Ja , es zeigt die Vereinzelung der heutigen Zeit , es wird nicht miteinander gesprochen, und wenn zwei Frauen dicht nebeneinander
auf dem Sofa sitzen , sammt Schmusekatze, jede schaut geradeaus in die Kamera und erzählt von sich , es wird kein Bezug aufs
Gesagte genommen, es wird nicht nachgehakt , nicht nach gefragt , nicht hinterfragt . Es ist eher ein Schlagabtausch , ein Ringen um die
Show , wer hat am meisten Raum und präsentiert sich am vorteilhaftesten .
Hortensie
Tja, Podiumsdiskussionen...ich weiss, sie waren mal ein wichtiges, politisches Medium, um Parteien vor den Wahlen auf den sogenannten "Prüfstand" zu stellen. Auch wurden sie gerne genutzt, um eigene Forderungen zu formulieren, aber sind sie noch zeitgemäß?
gruebel.gif
Manchmal keimt bei mir ein kleiner Zweifel, ob Podiumsdiskussionen etwas bewegen können, nicht desto trotz sehe ich ja ein, dass sie durchaus ihren Platz haben.

Es ist aber trotzdem auch schon beeindruckend, welche Kräfte das Internet entfesseln kann. Ich las kürzlich einen Artikel in der Emma, in dem eine Kommunikationswissenschaftlerin entwickelt, dass sich die Debatte um "Brüderle und den alltäglichen S(ihr wisst schon cool.gif ) ohne zwitscher und gesichtsbuch nicht so entwickelt hätte.

Bei tnr glaube ich, ist das Konzept so angelegt: Jeder Wochentag ist einer/einem festen Moderatorin/Moderator zugeordnet.
Jede/r hat einen eigenen Schwerpunkt. Wer sich äußern möchte, tut dies (anonymisiert) per posting. Die Poster/innen kennen sich mit der Zeit.

Im Grunde erinnert dass an das alte glf-Zentrum in Köln oder auch an das SchuLZ in Köln:
Ein "festes" Thekenteam gestaltete den sogenannten Thekendienst an festen Wochentagen. Das "Dienstagsteam" beispielsweise hatte eine Art von Stammpublikum, wie das "Donnerstagsteam".

In den Frauenzentren, die ich kennengelernt habe, ergaben sich die Themen an den Wochentage, durch die Gruppen, die jeweils ihre ihre festen Tage hatten.

Ich glaube, die Mutter aller Zentren in London hat sich auf der Spitze der schwullesbischen Emanzipationsbewegung ähnlich strukturiert. Verändert hat sich das dann mit der zunehmenden Kommerzialisierung.

Es ist - finde ich - auf jeden Fall ein spannendes Thema, dass in diesem thread angestossen wurde.
Deirdre
Ich habe die Nosy Rosies vor ein paar Jahren entdeckt und mir recht viele Videos angeschaut. Meine Lieblings Nosie Rosie war etwas älterer und finsterer (sie hatte auch ein Kind und war später Lesbe geworden, wie hieß sie denn noch ... Cassandra Lurch oder so) und verschwand dann nach einer Weile aus dem Repertoire, bzw. machte ihren eigenen Kanal auf (da wurde sie dann plötzlich weniger interessant - wegen der freien Themenwahl, vielleicht?). Ich habe an den NR eigentlich gar nichts auszusetzen. Sie haben einen Wochentag, ein zugewiesenes Thema, und machen was daraus. Meistens haben sie sich eine Menge Gedanken gemacht und versuchen, etwas zu sagen, was für einen etwas weiteren Zuhörerinnenkreis interessant sein könnte. Professionell sind sie nicht gerade, aber einsatzfreudig und eloquent. Ich sehe sie mir gerne mal an.
dandelion
Naja, klassischer Vlog-Style, würde ich sagen. Man kann schon froh sein, dass nicht im Schnitt alle zehn Sekunden eine neue Kameraeinstellung ausprobiert wird. wink.gif Sie passen sich halt ihrem Medium an. Muss man nicht mögen, mag ich auch nicht. Aber "das NR-Projekt" baut schon eine Menge mehr Rahmenorganisation drumrum als so manche ihrer Mitstreiter.
Dialog gibt es in der YTube-Community schon, auch via Videos; er ist nur weniger offensichtlich, weil er in der Kommentarsektion geführt wird oder als "Videoantwort" auf einem anderen Nutzerprofil weitergeht.

Mir persönlich sind die Mädels vor der Kamera in erster Linie zu langsam. Ich weiß nicht, ob das, was da geäußert wird, als Spontanitätsinszenierung gedacht ist oder wirklich so planlos in die Welt getragen wird, dass ein roter Faden bestenfalls irgendwo zusammengeknüllt in der Ecke liegt. Ich kann mich jedenfalls nicht lange genug konzentrieren, um hinterherzukommen; das ist bei einem Beitrag von 8-10 Minuten nicht direkt ein Qualitätssiegel, weder für meine Aufmerksamkeitsspanne noch für das Video.

Immerhin, das ist ja bereits geschrieben worden: lesbisch zu sein ist in der Normalität angekommen. Auch wenn die ziemlich häßlich ist: herzlichen Glückwunsch, ein Problem weniger. smile.gif
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