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PikSieben
Nachrichten wie vor 80 Jahren:
Der (katholische) Weltbild-Verlag hat Bücher mit schwulen Inhalten aus dem Sortiment genommen.

süddeutsche


Ich glaube, bevor ich mich dazu äußern kann, muss ich erst mal ein wenig Luft holen. Vielleicht fällt euch ja schon mal etwas ein.
Mausi
Wir waren immer mal wieder Weltbild-Kunden, auch wissentlich, dass es dem katholischen Verein gehört.
Was mir bzw. uns da zu eingefallen ist: Nun sind und werden wir da endgültig keine Kunden mehr sein.
innocent
... hatten die jemals welche ??? ich hab da sowieso noch nie 'derartiges' wink.gif gefunden ...

und ansonsten fällt mir dazu ein: w*eltbild ab sofort boykottieren (schade eigentlich, ich hab da ab und zu schon mal geschenke oder sonstigen krimskrams gekauft ...)
Lucia Brown
ZITAT(innocent @ 16.Jun.2013 - 19:58) *
... hatten die jemals welche ??? ich hab da sowieso noch nie 'derartiges' wink.gif gefunden ...

und ansonsten fällt mir dazu ein: w*eltbild ab sofort boykottieren (schade eigentlich, ich hab da ab und zu schon mal geschenke oder sonstigen krimskrams gekauft ...)

thumbsup.gif
shark
Ich hab noch nie bei diesem Katholenshop gekauft und werd es auch weiterhin nicht tun. Aus gutem Grund. Scheinheiliges Pack!
Leonie
Mal ab von der Unmöglichkeit der Einstellung, finde ich den Artikel sehr gut geschrieben.

Nach Amazon mit Ihren fragwürdigen Arbeitgebermethoden nun noch Weltbild (wobei ich auch noch nix bei denen gekauft habe) mit der Handhabe von Sexualität.

Ich bin sehr dankbar dafür, dass es Journalisten gibt, die darüber aufklären und auch Menschen, die sich dagegen wehren.

Ein Hoch auf all die Einkaufsmöglichkeiten. Um Buchnaschub mach ich mir nämlich noch keine Gedanken morgen.gif

Leo
PikSieben
Ich muss gestehen, dass ich mir vorher nie wirklich Gedanken über diesen Verlag gemacht habe, auch weil die gesamte Aufmachung ohnehin nicht unbedingt meinen Vorstellungen von Buchhandel entspricht.

Klar werde ich dort auch keinen Fuß mehr rein setzen.


Ich finde nur auch insgesamt so besorgnisserregend, wie sehr sich solche Meldungen in letzter Zeit häufen, die den Eindruck vermitteln, man habe sich gerade mal wieder besonders auf Homosexuelle eingeschossen, und auch welche Qualität das alles hat. Natürlich hat man aus katholischen Kreisen schon immer allerhand losgelassen. Aber ich frage mich gerade, ob es uns nicht doch irgendwann wie in Frankreich passieren kann, dass tausende aufgehetzte Menschen auf der Straße stehen und gegen die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben protestieren.
Ich habe gerade einfach das Gefühl, dass sich da etwas zusammenbraut. Mehr und anders als sonst. Bin ich da mal wieder zu paranoid?


edit: (noch ein Gedanke):
Immerhin bleibt uns ja im Fall von Weltbild die öffentliche Brandmarkung erspart. Die Bücher werden stattdessen ja "nur" aus dem Programm genommen. Dank aufmerksamer Presse aber nun nicht mehr klammheimlich.
Sägefisch
Brauen tut vor allem eine generelle Unzufriedenheit, die sich an unterschiedlichen Stellen unterschiedliche Ventile sucht. Ich habe schon länger so eine Art ungutes Gefühl, dass verschiedene gesellschaftliche Gruppen ihren Fortschritt seit rot-grün als Elitenprojekt von oben durchsetzen lassen. Da von dort auch noch so einiges anderes kommt was (derzeit mehr denn je) wirklich tiefgreifende Prinzipien aufkündigt, frage ich mich, in welches Bett wir uns da eigentlich gelegt haben. Ich habe bestimmte Veränderungen und Personalwechsel, die Institutionalisierung und EU-Knete mit sich bringen, in dem kleineren Rahmen einer regionalen Minderheit recht unmittelbar erlebt, und sehe Parallelen auf dieser grösseren Ebene. Mein Empfinden ist: wir haben das ganze nicht wirklich in der Tiefe aufgerollt, haben nicht mehr sorgfältig unsere Begriffe gewählt, uns nicht mehr wirklich auseinandergesetzt, sondern Gerichte und Parteien machen lassen*. Und werden jetzt, als besonders sichtbare Gruppe, mit bestimmten übergeordneten Fehlentwicklungen identifiziert.

Gleichzeitig scheint mir auch eine jahrzehntelange Phase der Öffnung und Nivellierung zusammen mit ihrer primären Voraussetzung: den vollen Trögen der Wachstumsökonomie zuende zu gehen, was bei manchen Milieus zu Rückbesinnung auf Abgrenzungen und Identitäten führt. Ich selber halte das grundsätzlich derzeit sogar für einen notwendigen Baustein, aber es hat natürlich den Preis, dass die unbedingte Gleichheit von allem und jedem eine Infragestellung erlebt. Was beim Einzelnen dann meistens noch Zwischentöne hat, wird in einer frustrierten Masse schnell hässlich.

Und dieser Boden nährt natürlich auch diejenigen die nach wie vor ganz altmodisch homophob sind.

*Im gesellschaftlichen Großen und Ganzen; den einzelnen Aktivisten, Alltagshelden oder bedachten Zeitgenossen will ich natürlich nicht kleinreden.
svan
Warum trennt sich die katholische Kirche nicht von ihren schwulen Priestern und als erstes von ihren pädokriminellen Priestern.
Dann wäre der Laden leer.
Schräubchen
@svan: das mag ich zu bezweifeln, denn Kirche besteht nicht nur aus Priestern und in merkwürdige Röcke gekleidete alte Männer. Nein, Kirche besteht aus weitaus mehr. Beispielsweise auch aus mir cool.gif

Ich will mich hier nicht hinter den W*ltbildverlag stellen, diese Haltung und Handlung kann ich genauso wenig nachvollziehen, wie die meisten (wenn nicht alle) hier. Auch kann ich verstehen, dass sich viele von der Kirche abgewandt haben, und das aus guten Gründen. Aber ich bitte zu bedenken, dass es eben auch die anderen gibt, die sich darin geborgen fühlen, für die Kirche eben mehr ist als nur irgendwelche Vorschriften aus Rom. Wir fordern doch immer wieder Toleranz und Akzeptanz unserer Sexualität. Doch können wir etwas so grundlegendes für unser Leben einfordern, und es gleichzeitig anderen Menschen absprechen, nur weil sie einer Religion, einer Kirche angehören? Nur so ein Gedanke, von dem ich nicht weiß, ob ich ihn verständlich verschriftlichen konnte...
Blubb
ZITAT(Schräubchen @ 18.Jun.2013 - 17:15) *
Ich will mich hier nicht hinter den W*ltbildverlag stellen, diese Haltung und Handlung kann ich genauso wenig nachvollziehen, wie die meisten (wenn nicht alle) hier. Auch kann ich verstehen, dass sich viele von der Kirche abgewandt haben, und das aus guten Gründen. Aber ich bitte zu bedenken, dass es eben auch die anderen gibt, die sich darin geborgen fühlen, für die Kirche eben mehr ist als nur irgendwelche Vorschriften aus Rom. Wir fordern doch immer wieder Toleranz und Akzeptanz unserer Sexualität. Doch können wir etwas so grundlegendes für unser Leben einfordern, und es gleichzeitig anderen Menschen absprechen, nur weil sie einer Religion, einer Kirche angehören? Nur so ein Gedanke, von dem ich nicht weiß, ob ich ihn verständlich verschriftlichen konnte...


thumbsup.gif Da hast Du recht, Schräubchen! Toleranz und Akzeptanz sind ein universelles Gut und ich denke, das hat jeder von jedem verdient. Ich kann auch viele Dinge der (katholischen) Kirche nicht verstehen, aber ich kann verstehen, wenn Menschen Ruhe und Kraft im Glauben finden. Und jede Gruppe, die für sich Akzeptanz fordert sollte diese als erste vorleben!! Danke Schräubchen!! flowers.gif
svan
Na sicher Schräubchen, verstehe ich das. Ich sehe, dass in Kirchen viele Menschen auch Gutes tun und Halt finden. Nur ist das andere eben auch da, ein unterdrückerisches und mittelalterliches System, welches auch Unrecht tut und Unrecht befördert. Z. B. im Bereich Sexualität in welcher Form auch immer keine wirklich gute Rolle spielt. Aber ich denke, da sind wir uns einig.
PikSieben
ZITAT(svan @ 18.Jun.2013 - 11:59) *
Warum trennt sich die katholische Kirche nicht von ihren schwulen Priestern und als erstes von ihren pädokriminellen Priestern.
...
@svan
Vielleicht hast du es gar nicht so gemeint, aber dieser Satz liest sich für mich sehr gefährlich, weil er durch die Nebeneinandernennung von Schwulen und Pädo..wasauchimmer genau dem Vorurteil Vorschub leistet, beides stehe sehr nahe beieinander. Ich habe genau die Angst, dass die Katholische Kirche gerade versuchen könnte, dieses Vorurteil zu benutzen, um ihren eigenen Missbrauchsskandal den Schwulen in die Schuhe zu schieben.
Und ich finde auch nicht, dass schwule IRGENDWO hinausgeworfen gehören. Allerdings gebe ich zu, dass ich umgekehrt nicht verstehen kann, dass es überhaupt Schwule gibt, die Organisationen dienen oder unterstützen, die immer wieder offen gegen Homosexuelle auftreten. (Das geht mir bei Lesben nicht anders.)
@Schräubchen, @blubb
Die Katholische Kirche bietet leider nicht nur dem Glauben und der Religiosität eine Heimstatt, sondern auch der Homophobie und der Frauenfeindlichkeit, um nur zwei Beispiele zu nennen. Glauben zu respektieren ist eine Sache, Intoleranz und Hetze zu akzeptieren, eine andere. Es wurde hier nichts gegen Gläubige, gegen Angehörige einer Religion oder gegen "die Kirche" geschrieben, sondern höchstens gegen die Katholische Kirche. Und diese gehorcht nun einmal "irgendwelche(n) Vorschriften aus Rom".



@Sägefisch
Das, was du schreibst (du hast das auch schon einmal so ähnlich irgendwo formuliert), finde ich erst einmal nachdenkenswert, aber ich kann dir nicht zustimmen.
Ich finde nicht, dass hier irgendetwas zu schnell gegangen ist oder "als Elitenprojekt von oben" durchgesetzt wurde. Sondern ich denke ganz gegenteilig, dass sich hier Prozesse aneinander entwickelt haben: Dass mühselig erkämpfter Diskriminierungsschutz dazu führte, dass sich immer mehr Homosexuelle getraut haben, offen zu leben. Dass dies wiederum dazu geführt hat, dass immer mehr Menschen erkennen konnten, wer "wir" eigentlich sind. Und dass dadurch über die Jahre auch von vielen nichthomosexuellen Menschen Vorurteile abgebaut und Ungerechtigkeiten erkannt wurden. Dieses Er-Kennen und die damit verbundene Akzeptanz haben nicht irgendwelche "Gerichte und Parteien" gemacht, sondern zigtausendfach gelebte Offenheit und Selbstakzeptanz. Beides hat sich gegenseitig unterstützt.

Diejenigen, denen hier etwas zu schnell gegangen sind, sind die Eiferer aus z.B. der CDU/CSU und der Katholischen Kirche. Und diese versuchen nun, durch das Aufwärmen uralter Unterstellungen und der damit verbundenen Ängste schlechte Stimmung zu schüren. Dass es immer noch Menschen gibt, die sich davon (ver)leiten lassen, sieht man nun in Frankreich.
Ich hoffe, nicht bald auch bei uns.
shark
Liebe PikSieben,

selten habe ich mich derart umfassend wiedergefunden in einem Beitrag, den jemand Anderes geschrieben hat.
Ich stimme Dir in allen vorgebrachten Punkten absolut zu.

Ich finde auch, dass dieses Nebeneinanderstellen von Pädokriminellen und Homosexuellen viel zu häufig passiert; meistens eben (im Gegensatz zu svans Motivation, die ja trotzdem erkennbar ist) durchaus absichtsvoll in Richtung "ist doch eh alles dasselbe".

Homosexuelle haben mit Vergew*altigern von Kindern nicht auf eine Ebene gestellt zu werden.
Das passiert immer noch viel zu oft, als dass mir solche Formulierungen nicht ganz übel aufstoßen würden.
Auch dort, wo sie "nicht so gemeint" sind.
Die Schnittmenge wird durch solche Miteinander-Erwähnungen viel größer dargestellt als sie ist.

Und nein: ich habe keine "Toleranz" für eine Kirche, die eine Sexualmoral wie die römisch-katholische Kirche vertritt. Absolut kein bisschen.
Diese Kirche hat nicht nur diesbezüglich so viel Schuld auf sich geladen, dass sie ein für alle Mal für mich für Hochmut, Unmenschlichkeit und Lebensverachtung steht.
Das haben "die Homosexuellen" nicht getan - und schon deswegen ist die Aussage "Wir wollen doch auch Toleranz, also sollten wir selber auch...." einfach nicht folgerichtig.

Ich werde nie kapieren, weshalb sich ein Mensch (und schon gar ein homosexueller Mensch!) überhaupt freiwillig dieser Kirche anschließen oder sich ihr zugehörig fühlen kann.

Kein Mensch würde doch in eine Partei eintreten, die genau das zutiefst ächtet, was er lebt.
Ich sehe nicht ein, weshalb so viele Leute das in Bezug auf Kirchen anders sehen.

Da gibt es eine Lehre und auf die werden die römisch-katholischen Gläubigen in ihrem Glaubensbekenntnis immer wieder aufs Neue eingeschworen.
Vom Katechismus, den man als rKatholikIn kennen sollte und der bindend gilt für die Angehörigen dieser Kirche, ganz abgesehen.

Freimütig lesbisch/schwul/bisexuell zu sein, dazu zu stehen und es "gut so" zu finden, geht nicht zusammen mit der Lehre der römisch-katholischen Kirche.
Mit dem Glauben an einen "Gott" schon, aber eben nicht mit dieser Kirche.

"Von unten her" zu sagen "Aber ich bin doch auch OK und gottgewollt und gehör dazu!" nutzt nicht nur nichts, weil allein die Lehre zählt und eben nicht die Überzeugung des/der Einzelnen, sondern meiner Meinung nach macht man sich damit auch was vor.
Denn der "Gott", den sich diese Kirche gegeben hat, erwartet mindestens, dass sich die Lesbe, dass sich der Schwule in der Kirchenbank schuldig fühlt dafür, dass sie/er nicht nur homosexuell fühlt, sondern "Homosexualität praktiziert".

Und so sehen das leider eben auch "unten" noch immer viele Leute, denen es gut in ihr Weltbild passt, die Abgrenzung "heterosexuelle Liebe" und "homosexuelle Praxis" vorzunehmen oder die einfach dumm und ohne jedes eigene Denken nachbeten, was der Knabe aus Rom daherlabert.
Kommt dann noch dazu, dass sich die Menschen in all ihrer Unsicherheit und angesichts der Probleme, die sie haben, einreden lassen, die Rückkehr zu den "guten alten Traditionen" verspräche mehr Friede, Glück und was auch sonst noch alles, dann ist es nicht mehr weit dahin, dass sich solche Leute um die paar RädelsführerInnen scharen und auf den Straßen mitschreien, wenn es mal wieder gegen einen der Sündenböcke geht.
Dass das nun wieder die Homosexuellen sind, verdanken wir leider tatsächlich fast ausschließlich religiösen Überzeugungen und von Generation zu Generation weitergetragenem unreflektierten Ekel.

Zum Glück ist aber insgesamt durchaus ein Umdenken da. Durch das vermehrte Sichtbarsein homosexueller Menschen konnten ganz viele Vorurteile abgebaut werden.
Und es ist richtig, dass Gesetze gewisse Dinge regeln.
Ebenso wie es richtig war und ist, Gesetze zur Gleichstellung von Frauen zu schaffen und durchzusetzen, auch wenn in der hinterletzten Männerrunde noch längst nicht angekommen ist, dass Frauen Männern eben nicht "untertan" sind.

Zurück zum Ursprung des Threads:
Mich hat viel mehr als die Herausnahme von Publikationen, die sich mit Homosexualität beschäftigen, gewundert, dass dieser Verlag überhaupt jemals solche Literatur im Angebot hatte.
Ich habe dort nie gekauft und werde es auch nie tun. Diesem Verlag auch nur ein billiges Sonderangebot abzukaufen, bedeutet, die römisch-katholische Kirche, den Vatikan aktiv finanziell zu unterstützen. Und kaum was liegt mir ferner.


shark
Blubb
ZITAT(PikSieben @ 18.Jun.2013 - 20:11) *
@Schräubchen, @blubb
Die Katholische Kirche bietet leider nicht nur dem Glauben und der Religiosität eine Heimstatt, sondern auch der Homophobie und der Frauenfeindlichkeit, um nur zwei Beispiele zu nennen. Glauben zu respektieren ist eine Sache, Intoleranz und Hetze zu akzeptieren, eine andere. Es wurde hier nichts gegen Gläubige, gegen Angehörige einer Religion oder gegen "die Kirche" geschrieben, sondern höchstens gegen die Katholische Kirche. Und diese gehorcht nun einmal "irgendwelche(n) Vorschriften aus Rom".


Liebe PikSieben,

ich denke, dass wir eigentlich schon dasselbe meinen! Ich bin wahrlich kein Führsprecher der katholischen Kirche und die Figur Papst gehört in meinen Augen abgeschafft. Vielleicht hätte ich klarer machen sollen, dass ich die Institution Kirche (nicht die katholische Kirche - ich selber bin eher Protestant) als ein Treffpunkt gläubiger Menschen meine und nicht diesen verstaubten und unglaubwürdigen Haufen, der so viele unfassbare Dinge tut, dass mir oft genug die Sprache weg bleibt und ich mich eher übergeben möchte. Ich wollte nur klar stellen, dass wir das differenzieren sollten! Aber wie gesagt, ich denke, dass wir eigentlich dasselbe meinen roetel.gif

Ich muss gestehen, dass ich auch über den Satz mit den Pädokriminellen und Homosexuellen gestolpert bin und ich nicht wirklich verstanden habe, was dort steht, denn diese beiden Begrifflichkeiten in einem Atemzug zu nennen sind auch für mich ein sehr gefährliches Pflaster und hinterlässt einen wirklich schlechten Beigeschmack! Da sollten man wirklich vorsichtig sein und nicht noch Öl ins Feuer gießen, denn sowas ist wahrlich ein gefundenes Fressen für alle, die Homosexualität auf Teufel komm raus "verbannen" wollen! (mh - ich weiß gerade nicht, ob der Teufel bei der Diskussion so eine passende Begrifflichkeit ist.... Aber sagt man halt so unsure.gif )

Ich weiß nicht, irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir uns wirklich alle einig sind: Der Weltbildverlag geht gar nicht, die letzte Aktion disqualifiziert ihn völlig als "freie" Presse (und alles damit verbundene) verkaufenden Laden. Was angesichts der Tatsache, dass er zur katholischen Kirche gehört, leider nicht verwundert! Ich denke auch, dass wir uns einig sind, dass die Lehre der Katholischen Kirche eigentlich schon das Wort "Lehre" nicht verdient. Aber: Auch wenn ich einen homosexuell lebenden Menschen NIEMALS verstehen werde, der nach dieser "Lehre" lebt, ich werde diesen Menschen akzeptieren (NICHT die Lehre!! Ich denke, das ist der Unterschied!), denn ich möchte auch, dass ein Mensch (heterosexuell oder was auch immer) mich und meine Lebensart akzeptiert, auch wenn er/sie diese nicht verstehen kann!

Ich wünsche Euch allen einen wunderschönen Tag!!

Und ich danke Euch, dass es Euch gibt! flowers.gif flowers.gif

Edit: Klammer zum Teufel eingefügt
svan
Piksieben, ich meine, wenn sie so homophob sind, dass sie keine schwulen Bücher wollen, so sollen sie sich doch von ihren schwulen Priestern trennen. Das sind nach Meinung des Vereins schwuler Priester eine Menge, mehr als die Hälfte.
Wenn sie es aber ernst meinen sollten mit ihrer Moral, so wäre es vor allem angebracht, sich als erstes von den pädokriminellen Priestern zu trennen.
PikSieben
ZITAT(Blubb @ 19.Jun.2013 - 06:51) *
Ich weiß nicht, irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir uns wirklich alle einig sind:
Ja. Und trotzdem finde ich wichtig, darüber im Gespräch zu bleiben. Wachsam zu bleiben. Ungeheuerliche Vorgänge immer wieder zu benennen.
Den Anfängen zu wehren.
ZITAT(shark @ 18.Jun.2013 - 23:19) *
Kommt dann noch dazu, dass sich die Menschen in all ihrer Unsicherheit und angesichts der Probleme, die sie haben, einreden lassen, die Rückkehr zu den "guten alten Traditionen" verspräche mehr Friede, Glück und was auch sonst noch alles, dann ist es nicht mehr weit dahin, dass sich solche Leute um die paar RädelsführerInnen scharen und auf den Straßen mitschreien, wenn es mal wieder gegen einen der Sündenböcke geht.
Richtig. Genau das beschreibt meine Urangst, das wovor mir graust, wenn sich das zusammenbraut. Dass heute wie vor 80 Jahren noch immer funktioniert, dass sich Menschen verleiten lassen, auf die Straße zu gehen und Hass zu skandieren - und das auch noch im Namen einer Religion, die von sich behauptet, auf Liebe gegründet zu sein - das entsetzt mich.


ZITAT(svan @ 19.Jun.2013 - 14:03) *
Piksieben, ich meine, wenn sie so homophob sind, dass sie keine schwulen Bücher wollen, so sollen sie sich doch von ihren schwulen Priestern trennen.
Und ich meine, nicht die katholische Kirche soll sich von ihnen trennen, sondern die schwulen Priester sollten sich von der katholischen Kirche trennen. Je öffentlicher und je massenhafter, umso besser. Irgendwann muss das Fass doch mal überlaufen.
Gründe dafür gäbe es genug. Shark hat einige benannt. Und auch einige der gängigen Gegenargumente (Ausreden?) entkräftet.
thumbsup.gif und danke dafür! bluemele.gif


ZITAT(shark @ 18.Jun.2013 - 23:19) *
Diesem Verlag auch nur ein billiges Sonderangebot abzukaufen, bedeutet, die römisch-katholische Kirche, den Vatikan aktiv finanziell zu unterstützen. Und kaum was liegt mir ferner.
Und ich kenne so viele, denen kaum etwas ferner liegt und die dennoch bisher unbedacht ihren Deko-Schnulli und ihre Schnäppchen-Bücher dort gekauft haben. Fragt doch mal in eurem Bekanntenkreis nach!

miriam
ZITAT(shark @ 18.Jun.2013 - 22:19) *
Kein Mensch würde doch in eine Partei eintreten, die genau das zutiefst ächtet, was er lebt.
Ich sehe nicht ein, weshalb so viele Leute das in Bezug auf Kirchen anders sehen.

shark



???

Schön wär's!

Aber auch in der sich was die Gleichstellung homose*ueller Partnerschaften betrifft als einzige Partei querstellende CDU/CSU gibt es prominente schwule und lesbische Politiker - und sicher einen noch viel größeren Haufen mit Parteibuch. (Es gab/gibt auch hier eine Userin die in ihren Postings vehement für die CDU und angela Merkel eingetreten ist, leider habe ich ihren Namen vergessen...)
Beim CSD in Düsseldorf wollten schwule Mitglieder der rechtsgerichteten Partei Pro NRW mitmarschieren und zumindest die Kölner haben das gleiche Problem!

Auch ich werde wohl niemals begreifen, wie Menschen sich dermaßen verdrehen können....

Gruß, Miriam
shark
ZITAT(miriam @ 20.Jun.2013 - 11:32) *
Aber auch in der sich was die Gleichstellung homose*ueller Partnerschaften betrifft als einzige Partei querstellende CDU/CSU gibt es prominente schwule und lesbische Politiker - und sicher einen noch viel größeren Haufen mit Parteibuch. (Es gab/gibt auch hier eine Userin die in ihren Postings vehement für die CDU und angela Merkel eingetreten ist, leider habe ich ihren Namen vergessen...)
Beim CSD in Düsseldorf wollten schwule Mitglieder der rechtsgerichteten Partei Pro NRW mitmarschieren und zumindest die Kölner haben das gleiche Problem!

Auch ich werde wohl niemals begreifen, wie Menschen sich dermaßen verdrehen können....

Gruß, Miriam


Ich auch nicht.... scheint so, als erwartete ich grundsätzlich zu viel... ja was eigentlich? Folgerichtigkeit? Konsequenz? Selbstwertschätzung?

Keine Ahnung, weshalb Leute sich so verhalten...
Hortensie
ZITAT(miriam @ 20.Jun.2013 - 11:32) *
Beim CSD in Düsseldorf wollten schwule Mitglieder der rechtsgerichteten Partei Pro NRW mitmarschieren und zumindest die Kölner haben das gleiche Problem!


Gruß, Miriam


Die Kölner haben das Problem gelöst: Es ist dieses Jahr anders angemeldet worden, als im letzten Jahr . Die juristische Beratung hatte dieses Vorgehen empfohlen und der Verein hat sich wohl auf eine juristische Auseinandersetzung eingerichtet, um ein Auftreten der rechtsgerechteten bei der CSD-Demo zu vermeiden...

...irgendwie zeigt es auch nach langen jahren des Schunkelns und des einfach "fröhlich feierns", dass es immer noch die politische Dimension und die Notwendigkeit der Sichtbarkeit gibt.
PikSieben
ZITAT(shark @ 20.Jun.2013 - 11:56) *
ZITAT(miriam @ 20.Jun.2013 - 11:32) *
Aber auch in der sich was die Gleichstellung homose*ueller Partnerschaften betrifft als einzige Partei querstellende CDU/CSU gibt es prominente schwule und lesbische Politiker - und sicher einen noch viel größeren Haufen mit Parteibuch. (Es gab/gibt auch hier eine Userin die in ihren Postings vehement für die CDU und angela Merkel eingetreten ist, leider habe ich ihren Namen vergessen...)
Beim CSD in Düsseldorf wollten schwule Mitglieder der rechtsgerichteten Partei Pro NRW mitmarschieren und zumindest die Kölner haben das gleiche Problem!

Auch ich werde wohl niemals begreifen, wie Menschen sich dermaßen verdrehen können....

Gruß, Miriam


Ich auch nicht.... scheint so, als erwartete ich grundsätzlich zu viel... ja was eigentlich? Folgerichtigkeit? Konsequenz? Selbstwertschätzung?

Keine Ahnung, weshalb Leute sich so verhalten...


Das geht mir ganz genau so. Und es ist erst wenige Tage her, dass mir die Aussage einer sehr guten lesbischen Bekannten, sie werde in diesem Jahr die CDU wählen, weil Steinbrück ja wohl überhaupt nicht ginge, dermaßen die Gesichtszüge und meine Ausdrucksweise entgleisen ließ, dass sie am nächsten Tag sehr erleichtert war, mich vor ihrer Tür zu sehen, weil sie Angst hatte, ich würde nun gar nicht mehr mit ihr reden wollen. Doch, natürlich will ich das und deswegen schreibe ich das nun auch hierher, weil weiter oben ja schon einmal vermeintlich fehlende Toleranz angemahnt wurde. Besagte Frau wird mir weiter ein wichtiger Mensch sein, aber in diesem Punkt kann ich sie einfach nicht verstehen und wird immer ein Stück Fremdheit zwischen uns bleiben.

Konsequent finde ich übrigens, dass beim morgigen Berliner CSD die CDU ausgeschlossen sein wird* (d.h. sie wird keinen Wagen haben). Man kann nicht für Gleichstellung demonstrieren, unter Teilnahme einer Partei, die sich dagegen stellt. Es gab viele Diskussionen darüber. Längst nicht alle fanden diesen Ausschluss gut. Aber für mich spiegelt er genau diese Folgerichtigkeit und Konsequenz wieder, die in den letzten Jahren auch oft gefehlt hat. Der CSD wird in diesem Jahr wohl endlich wieder politischer werden, offenbar nicht nur in Berlin. Das ist gut so.

*hingegen nicht ausgeschlossen ist die Gruppe/ der Wagen der LSU (Lesben und Schwule in der Union)
miriam
ZITAT(Hortensie @ 20.Jun.2013 - 13:22) *
...irgendwie zeigt es auch nach langen jahren des Schunkelns und des einfach "fröhlich feierns", dass es immer noch die politische Dimension und die Notwendigkeit der Sichtbarkeit gibt.


Das finde ich auch gut so! Ich habe übrigens gelesen daß der Kölner CSD sein Motto 'Wir sind so oder so' abgesagt hat und eine neue Parade gegen Rassismus und Rechtspopulismus in der Community und in Köln angmeldet hat.

Gruß, Miriam
miriam
ZITAT(PikSieben @ 21.Jun.2013 - 10:17) *
Konsequent finde ich übrigens, dass beim morgigen Berliner CSD die CDU ausgeschlossen sein wird* (d.h. sie wird keinen Wagen haben). Man kann nicht für Gleichstellung demonstrieren, unter Teilnahme einer Partei, die sich dagegen stellt. Es gab viele Diskussionen darüber. Längst nicht alle fanden diesen Ausschluss gut. Aber für mich spiegelt er genau diese Folgerichtigkeit und Konsequenz wieder, die in den letzten Jahren auch oft gefehlt hat. Der CSD wird in diesem Jahr wohl endlich wieder politischer werden, offenbar nicht nur in Berlin. Das ist gut so.

*hingegen nicht ausgeschlossen ist die Gruppe/ der Wagen der LSU (Lesben und Schwule in der Union)


Hallo PikSieben,

das finde ich interessant denn ich dachte bisher, daß die CDU/CSU (mit Ausnahme der LSU) aus freien Stücken nicht mitmacht, d.h. aus nachvollziehbaren Gründen gar nicht mitmachen will. Einen Wagen dieser Partei/en habe ich in den vergangenen Jahren weder in Köln noch in Düsseldorf gesehen und jetzt würde mich sehr interessieren was dahinter gesteckt hat. Weißt Du mehr darüber?

Gruß, Miriam
svan
Immerhin hat der neue Pabst zugegeben, dass es schwule Priestergruppen gibt und damit hat er ein Tabu gebrochen. auch wenn es jeder weiß, ist es ein Fortschritt, dass er es öffentlich sagt.
PikSieben
ZITAT(miriam @ 21.Jun.2013 - 14:50) *
ZITAT(PikSieben @ 21.Jun.2013 - 10:17) *
Konsequent finde ich übrigens, dass beim morgigen Berliner CSD die CDU ausgeschlossen sein wird* (d.h. sie wird keinen Wagen haben). Man kann nicht für Gleichstellung demonstrieren, unter Teilnahme einer Partei, die sich dagegen stellt. Es gab viele Diskussionen darüber. Längst nicht alle fanden diesen Ausschluss gut. Aber für mich spiegelt er genau diese Folgerichtigkeit und Konsequenz wieder, die in den letzten Jahren auch oft gefehlt hat. Der CSD wird in diesem Jahr wohl endlich wieder politischer werden, offenbar nicht nur in Berlin. Das ist gut so.

*hingegen nicht ausgeschlossen ist die Gruppe/ der Wagen der LSU (Lesben und Schwule in der Union)


Hallo PikSieben,

das finde ich interessant denn ich dachte bisher, daß die CDU/CSU (mit Ausnahme der LSU) aus freien Stücken nicht mitmacht, d.h. aus nachvollziehbaren Gründen gar nicht mitmachen will.

Gruß, Miriam



Hej, Miriam (ich mag nicht in grau schreiben, weil ich es gar nicht schlimm finde, wenn das Thema etwas ausgedehnt wird),

bizarrerweise ist das weit gefehlt. Der Berliner CSD, der jährlich Hunderttausende von Menschen anzieht, wird mittlerweile traditionell von nicht wenigen Gruppierungen als Werbeplattform - ich möchte es so nennen - missbraucht. Und so stehen mittlerweile alljährlich Probepäckchen verteilende Kosmetikfirmen am Straßenrand, Fast-Food-Ketten sind mit eigenem Wagen vertreten und die Parteien (Grüne, Linke, FDP, CDU, zuletzt auch Piraten) verteilen mit Vorliebe bunte, mit lustig-frivolen Sprüchlein versehene Aufklebchen, die sich das geneigte Partypublikum ungeniert und teilweise unreflektiert an die Brust heftet. So was wie ("Willst du mit mir gehen? Ja/Nein/Vielleicht" Parteilogo) oder ("Aktiv/Passiv" Parteilogo).
Bei soviel Werbepotential darf natürlich niemand fehlen. Auch die CDU nicht.
Mich hat das schon immer irritiert.
Es gab genau deswegen in den vergangenen Jahren auch immer Protestreaktionen und Alternativveranstaltungen wie den "Kreuzberger CSD".
In diesem Jahr bin ich in meinem mittelhessischen Zweitheimatdorf und nicht traurig drum.

Dass in diesem Jahr der CSD e.V. diesem Treiben einen kleinen Riegel vorgeschoben hat (nachzulesen am besten direkt auf der Seite vom CSD e.V.), finde ich applauswürdig.
Es gab jedoch Proteste, nicht nur von der CDU, auch von anderen Parteien und dem LSVD. Nun wird als Kompromisslösung ein Wagen der "CDU/LSU" dabei sein (LSU = Lesben und Schwule in der Union), mit der Auflage, nur ein kleines CDU-Logo am Wagen zu platzieren und nicht etwa als "CDU-Wagen" geschmückt zu sein.
Nun. Es soll heute wieder heiß werden. Die Hunderunde habe ich in den frühen Morgenstunden hinter mich (besser: hinter uns) gebracht. Das Kreisen des Rotmilans hat mich sehr erfreut. Und das "Mäh" der groß gewordenen Lämmer auf der Weide hat mich heute wieder besonders amüsiert.
PikSieben
ZITAT(svan @ 21.Jun.2013 - 16:15) *
Immerhin hat der neue Pabst zugegeben, dass es schwule Priestergruppen gibt und damit hat er ein Tabu gebrochen. auch wenn es jeder weiß, ist es ein Fortschritt, dass er es öffentlich sagt.


Nun, fortschreiten wird in diesem Zusammenhang sicher einiges. Ob das dann positiv oder, wie ich eher befürchte, negativ zu bewerten sein wird, wird sich zeigen, wenn klar ist, zu welchen Schlussfolgerungen und Konsequenzen das Ganze führen wird.
Für mich liest es sich ja eher so, dass man sich von quasikriminellen Seilschaften unterwandert fühlt. Sollte diesen nun der Kampf angesagt werden, habe ich da eher grauselige Vorstellungen dazu. Abwarten.
Sägefisch
Ist es schwulen Männern denn überhaupt verwehrt, die Priesterweihe zu empfangen? In allen anderen Belangen wird betont, dass es nicht an der Prüfung (wir würden es wohl Veranlagung nennen) liegt, sondern am Ausleben. Gilt das auch für Priesteranwärter?

Insofern weiß ich nicht ob die Äußerung nun so sensationell ist. Ich würde das Thema als solches auch nicht überspannen, weil ich diesen Hebel auch noch aus ganz anderen Milieus kenne, eher im Sinne von "die dürfen keine Weiber haben, sind wohl alles Schwuchteln, hahaha". Interessant und bedeutsam ist die offizielle Auslegung, nicht ob da nun mehr, weniger oder gleich viele Schrankschwule rumlaufen als anderswo.
Hortensie
ZITAT(PikSieben @ 21.Jun.2013 - 11:17) *
Das geht mir ganz genau so. Und es ist erst wenige Tage her, dass mir die Aussage einer sehr guten lesbischen Bekannten, sie werde in diesem Jahr die CDU wählen, weil Steinbrück ja wohl überhaupt nicht ginge, dermaßen die Gesichtszüge und meine Ausdrucksweise entgleisen ließ, dass sie am nächsten Tag sehr erleichtert war, mich vor ihrer Tür zu sehen, weil sie Angst hatte, ich würde nun gar nicht mehr mit ihr reden wollen. Doch, natürlich will ich das und deswegen schreibe ich das nun auch hierher, weil weiter oben ja schon einmal vermeintlich fehlende Toleranz angemahnt wurde. Besagte Frau wird mir weiter ein wichtiger Mensch sein, aber in diesem Punkt kann ich sie einfach nicht verstehen und wird immer ein Stück Fremdheit zwischen uns bleiben.


Immerhin geht sie wählen und schliesst sich aus Protest nicht den vielen NichtwählerInnen an....
Sägefisch
Hab ich früher auch gemeint. Und nach wie vor denke ich, dass die meisten Nichtwähler aus schlechten Gründen nicht hingehen. Es gibt aber auch bewusste Nichtwähler, die gute Gründe haben, eine Wahl zu verweigern die nur lauter kleinere Übel anbietet.
Fräulein Meyer

Zum Weltbildsortiment:

Der Weltbildverlag gehört zu 100 % einigen deutschen Diözesen. (Kardinal Meisner ist mit seinem Bistum vor einigen Jahren ausgestiegen, als die "Suppe" schon einmal hochkochte. Ich zitiere ihn sinngemäß "Wir können nicht in der Woche Geld mit Dingen verdienen, die wir am Sonntag von der Kanzel aus anprangern.") Es geht bei der Sortimentsbereinigung auch nicht nur um schwulen- und lesbenspezifische Literatur, sondern um alles, was mit Sex oder Esoterik zu tun hat.

Als konservative Katholiken vor einigen Jahren das Thema auf die Agenda brachten, hatten die Bischöfe einen Verkauf des Verlages erwogen, angeblich fand sich damals kein Käufer/Investor und man wirtschaftete schließlich weiter wie gehabt (und wie man hört finanziell gesehen auch ganz erfolgreich) ...

Die Konservativen ließen aber nicht locker und die Beschwerden drangen erneut bis nach Rom. Die "Sortimentsbereinigung" ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass Rom massiv Druck gemacht hat. Es sind also nicht die Bischöfe als Verlagseigner gewesen, die hier eine antihomosexuelle Initiative ergreifen wollten, das Ganze ist aber sicher im Zusammenhang mit dem Erstarken der konservativen Kreise innerhalb der katholischen Kirche zu sehen.

Ich bin selbst nicht katholisch und die Haltung der katholischen Kirche zur Homosexualität finde ich grausig, auch bin ich mit Kardinal Meisner selten einer Meinung, aber irgendwie ist seine Haltung doch immerhin konsequent. Ich weiß nämlich gar nicht, ob ich es so toll finde, wenn die deutschen katholischen Bischöfe Kohle mit schwuler Literatur machen, uns Homosexuellen aber bei jeder sich bietenden Gelegenheit eins mit der Sündenkeule überziehen.
pfefferkorn
so ähnlich sehe ich das auch - mir ist es lieber, die katholiken sind konsequent - da weiß ich dann zumindest, "wo der feind sitzt" -
ich bin ja auch immer wieder erstaunt, dass sie "wilde ehen" mittlerweile in einer form akzeptieren, die das krichenrecht "eigentlich" nicht zulässt - nur damit ihnen nicht allzu viele von der fahne gehen... hängen sie, wenns passt, ihr fähnchen auch gerne mal in den wind -

und damit meine ich nicht diejenigen gläubigen, die - wohlwissend mit wem sie es zu tun haben in ihren hierarchien - an veränderungen offensiv stricken, sondern eben die konservativen...
PikSieben
Der weltbild-Verlag hat Insolvenz angemeldet.

Wie der Presse zu entnehmen ist (z.B. hier: faz.net), ist der Umsatz in den vergangenen sechs Monaten stark zurückgegangen.
Na sowas! engel.gif
Lucia Brown
naja, das hat bestimmt nicht nur den Grund, dass "WIR" da nicht mehr kaufen. Ich nehme doch stark an, dass die stärkere Konkurrenz im "wewewe" dazu beigetragen hat.
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