"Carol" ("Salz und sein Preis") war einer der ersten lesbischen Romane, die ich einst las.
Jetzt ist seine Verfilmung im Kino, mit einer gewohnt ätherischen Cate Blanchett in der Rolle als unzufriedener, reicher Gattin und einer neugierig-mutigen Rooney Mara als ihrer Geliebten.
Ich komme gerade erst aus dem Kino und bin noch sehr im Herzen bewegt.
Ohne zu sehr auf den Inhalt eingehen zu wollen (den kann frau ja auch woanders im Internet nachlesen ), kann ich wohl sagen, dass mich der Film auch jenseits der traurigen Thematik angerührt hat: Filmmusik, Kamera, Requisite, Maske... Es hat einfach alles bis aufs I-Tüpfelchen gepasst.
Cate Blanchett spielt so sinnlich, dass es kaum mehr auszuhalten geht. Ich empfinde sie in ihren Filmen immer (wie schon bei Woody Allen in "Blue Jasmin") als latent gefährdet; sie wirkt immer ein wenig bekifft, labil oder von Schlaftabletten betäubt, sodass ihre präzise Wortwahl dann doch überrascht.
A propos Wortwahl: Der Text ist... aufs Wesentliche reduziert, die Sprache (ich habe den Film OmU gesehen) von einer fast cremigen Weichheit.
Nicht zu unrecht ist der Film ein Oscar-Anwärter...
Hat ihn sonst noch eine gesehen? Und wie sind eure Eindrücke?
Noch ganz herzumkrempelt, June