ZITAT(june @ 01.Mar.2022 - 22:14)
Bin ein bisschen erschüttert, dass es dir um Privilegien bzw. Unterhalt in Bezug auf den Exmann geht.
Privileg? Das Modell der Versorger-Ehe sieht vor, asymmetrische Lebensführung zu fördern, in denen eine Abhängigkeit entstehen kann (und soll), die schon nach wenigen Jahren im Berufsleben nicht mehr aufgeholt werden wird. Pfand für die Aufgabe der finanziellen Autonomie ist, dass die besserverdiend-habende Person für einen begrenzten Zeitraum nach Scheitern der Ehe/Scheidung Unterhalt zahlt und es auch einen Versorgungsausgleich bei der Rente/Altervorsorge gibt. In diesem Prinzip löste der nächste Ehemann den ersten aus seinen Pflichten des Versorgens ab und es geht kaum noch objektifizierender bzw. eine cishet-Männerwelt in Gesetze zu gießen, als mit diesen Prinzipien. Es dient dazu, "gehörte" Ehemänner aus ihrer Verantwortung für die Ehejahre zu entlassen. Was keine logische Gerechtigkeit ergibt, sondern allein auf dem Besitz-bedeutet-Verantwortungs-Prinzip basiert. Die Frau hier als Besitz gedacht. Nicht nur im übertragenen Sinn sondern durch die Bauart der Gesetze.
Zurecht kritisch zu betrachten und sinnvoll ist es, das Ehegattensplitting zu beenden und die privilegierte Zivilehe gleich obendrauf. Geht nur mit weiteren fundamentalen Paradigmenwechsel, die auszuhandeln schwer sein dürften.
Wenn es schon der misogyne Duktus des "den armen Ex-Mann zur Kasse Bittens" in das Forum hier geschafft hat...? Im Übrigen ist diese ("Besitz"/Verantwortungsweitergabr-)Regelung immerhin schon soweit kritisch reflektiert worden, als dass das Bundesverfassungsgericht die Stiefkind Adoption auch ohne Trauschein als Gesetzesergänzung nachforderte. Kam glaube ich 2020. Geklagt hatte eine Frau, die verwitwet die sog. Witwenrente erhielt, die sofort weggefallen wäre, hatte sie den aktuellen Langzeitpartner, der auch die Kids mit groß zog, geheiratet. Adoptieren wäre aber nur gegangen nach Heirat. Also entweder die Kids schlechter dastehen lassen oder die Frau um den Teil ihrer Altersvorsorge bringen, den sie in der Asymmetrie nicht direkt auf eine Karte erarbeitet hatte, sondern durch Sorgearbeit miterwirtschaftet. Sie hatten natürlich auch stattdessen die Witwenrente und/oder den Versorgungsausgleich umkrempeln können. Einfacher war das offene Adoptionsverfahren. Geht nicht an das patriarchale Grundprinzip... Das bekommt Zustimmung, bei Abgeordneten, die Gesetze machenm zu 70% Männer, in der Unionsfraktion sind es um die 80%
In diesem Sinne...
McVorLeod