Hilfe - Suche - Userinnen - Kalender
Vollansicht: NPD in Sachsen, DVU in Brandenburg
Die gute alte Küche - in neuem Gewand > Allgemeines > Politik & Wirtschaft
crimson day
es geht nicht um die meinung zu den parteien, eher um den richtigen umgang mit der bereits eingetretenen (leider) situation. es hat mir zu denken gegeben, als ich gestern im fernsehen sah, dass sich die vertreter der anderen parteien (volksparteien kann frau sie nicht mehr nennen) eiligst entfernt haben, sobald ein gewisser apfel zu wort kam sowie als ich die unvorbereitung der moderatorin bemerkte. wie geht man mit solchen leuten um, da sie nun in den lanttagen vertreten sind und das nicht in einer weniger zahl? soll frau die konfrontation vermeiden, sie ignorieren und warten, bis sie sich selbst diskreditieren oder soll frau diskussionen eingehen? ich wäre für die erste variante, weil ich der meinung bin, dass jegliche auseinandersetzung auf intelektueller ebene oder wenigstens der versuch dessen reine zeitverschwendung ist, aber was meint ihr dazu? ich habe auch meinungen gehört, dass ein solches verhalten ein wenig dem unter-den-tisch-kehren gleicht. würde mich halt interessieren.
Polly
Dass die übrigen Kandidaten während der Tagesschau-Runde den Raum verlassen haben, als NPD beziehungsweise DVU zu Wort kamen, konnte ich nachvollziehen, und es ist auch ihre Entscheidung, nicht mit den Rechten zu reden. Was ich dagegen überhaupt nicht in Ordnung fand, war die Art und Weise, wie die Journalisten beider Sender mit den jeweiligen Vertretern umgingen. Jemanden erst etwas zu fragen und ihm dann das Mikrophon wieder zu entziehen, und das nicht nur einmal, sondern gleich fünfmal, erfüllt weder die jounalistische Berichtspflicht noch zeugt es von demokratischer Redekultur. Wenn die Herren tatsächlich Volksverhetzendes von sich gegeben hätten, hätte man das Interview immer noch abbrechen können. Aber so gibt man nur allen NPD- und DVU-Anhängern Recht, die sich als Märtyrer und diskriminierte Außenseiter der Gesellschaft stilisieren. Damit tut man der Sache keinen Gefallen. Wenn man nicht bereit ist, den Kandidaten der rechten Parteien die gleichen Rechte einzuräumen wie allen gewählten Kandidaten, dann soll man sie halt nicht fragen. Im Großen und Ganzen wollten die beiden ohnehin nur den üblichen "Wir-danken-unseren-Wählern"-Quatsch loswerden.
Rafaella
Einerseits finde ich es richtig, die Neofaschisten zu ignorieren.
Andererseits folgender Gedanke: wenn eine große Anzahl sehr junger Leute diese Parteien gewählt hat und sieht, dass diese völlig ausgregrezt und ignoriert werden, besteht dann nicht die Gefahr, dass sie noch radikaler und unzugänglicher werden, weil sie sich dadurch ebenfalls ausgegrenzt fühlen?

Andererseits wiederum haben in der Weimarer Republik die bürgerlichen Parteien mit ihrer Umarmungstaktik, die zum Ziel hatte, die NSDAP zu entschärfen, Hitler erst recht salonfähig gemacht.
Konsequentes Ignorieren wäre also vielleicht doch effektiver?
Du siehst, ich bin auch noch nicht durch mit der Meinungsbildung.

Übrigens hat die CDU im Westen 1969 gerne die Stimmen der NPD genommen, um ihren Kandidaten fürs Bundespräsidentenamt gewählt zu bekommen, das hat ihnen aber zum Glück nichts gebracht - der Sozialdemokrat Heinemann wurde gewählt.
crimson day
QUOTE
wenn eine große Anzahl sehr junger Leute diese Parteien gewählt hat und sieht, dass diese völlig ausgregrezt und ignoriert werden, besteht dann nicht die Gefahr, dass sie noch radikaler und unzugänglicher werden, weil sie sich dadurch ebenfalls ausgegrenzt fühlen?


dass ist naemlich das hauptproblem in meinen augen: es waren vor allem die erstwaehler die ihre stimme den rechten gegeben haben. schwierig einzuschaetzen ist es ob dies lediglich ein protestakt war oder ob sie von den vorschlaegen der NPD bzw. DVU tatsaechlich so begeistert waren. sollte der zweite fall vorliegen, gebe ich dir voellig recht, rafaella, das weiss aber niemand. und wenn es doch nur eine protestaktion war, dann liegt alles eher in der hand der anderen parteien, die durch die wahlergebnisse ohnehin einen denkzettel verpasst bekommen haben.
Süüe-Maus
Hallo,

finde dieses Thema mal wieder voll interessant und möchte natürlich auch etwas duzu sagen tongue.gif

Also, ich bin in Sachsen groß geworden und habe einiges von den "Rechten" da drüben mitbekommen. Mittlerweile wohne ich in NRW und die Situation hier ist nicht zu vergleichen mit der in Sachsen. Trotzdem, das hier der Ausländeranteil höher ist, sind die Menschen hier nicht so offensichtlich "rechts" eingestellt. In Sachsen stolpert man (vorallem in Schulen) regelrecht über die rechte Einstellung. Ich denke auch, dass es vorallem den Erstwählern zuzuschreiben ist, das die "Rechten" so stark geworden sind. Den ich denke, dass die Älteren aus Protest die PDS gewählt haben (zur Verbundenheit mit der DDR).

Ich frage mich allerdings wirklich selbst oft, welche Partei man in Deutschland noch wählen kann, welcher Partei man vertrauen kann!? (Und auch ich gehöre, was die Kommunalwahl angeht zu den Erstwählern!)

Ich hoffe zumindestens sehr, dass die Menschen in Sachsen und Brandenburg die NPD und DVU nur aus Protest gewählt haben.

Aber: Ist es nicht so, dass man seit Jahren scheinbar einen Anstieg an rechtsradikalen gewählten Parteien hat. Soweit ich mich erinnern kann, fing das mit der DVU in Thüringen an, ging über die DVU in Brandenburg und nicht zu vergessen der "Rechtspopulist" Schill in Hamburg.

Und um auch hier noche4inmal den Beitrag einer Vorrednerin aufzugreifen, welche meinte dass die CDU nicht traurig über die Unterstützung der NPD bei der Wahl des Bundespräsidenten war, so bleibt mir auch hier nur meine wage Erinnerung, dass die CDU doch schon einmal in der Diskussion stand, leicht "rechts" zu stehen (z.B: doppelte Staatsbürgerschaft).

Nun ja, ich bin sehr gespannt, was nun passieren wird. Hoffe allerdings, dass dieser Schock zumindestens bewirkt hat, dass die Regierung ein weiteres Mal über ihr Verhalten den Bürgern gegenüber nachdenkt!

Mfg
Süüe-Maus
Rafaella
QUOTE (Süüe-Maus @ 20.Sep.2004 - 20:45)
Und um auch hier noche4inmal den Beitrag einer Vorrednerin aufzugreifen, welche meinte dass die CDU nicht traurig über die Unterstützung der NPD bei der Wahl des Bundespräsidenten war, so bleibt mir auch hier nur meine wage Erinnerung, dass die CDU doch schon einmal in der Diskussion stand, leicht "rechts" zu stehen (z.B: doppelte Staatsbürgerschaft).


Nun ja, ich würde nur von einer eher skeptischen Einstellung zur doppelten Staatsbürgerschaft nicht unbedingt auf reaktonär-faschistische Gesinnung schließen. Diese kann auch bürgerlich-wertkonservativ ("Rettung des Abendlandes") begründet sein.
Das Beispiel der Bundespräsidentenwahl `69 habe ich deshalb angeführt, weil ich vermute, dass das demonstrative "Schneiden" des NPD-lers teilweise Theaterdonner/Heuchelei ist - wenns um Machtgewinnung und Machterhalt geht, trau ich so mancher Partei durchaus auch irgendwann wieder (un-)heimliches Paktieren mit den braunen Socken zu.
crimson day
QUOTE
wenns um Machtgewinnung und Machterhalt geht, trau ich so mancher Partei durchaus auch irgendwann wieder (un-)heimliches Paktieren mit den braunen Socken zu.


meinst du? wenn es so waere, dann wuerde ich mir ernsthaft gedanken ueber auswanderung machen ph34r.gif aber dies erscheint mir eine sehr gewagte these zu sein..... ich denke eher, von der grossen parteien waren alle viel zu sehr mit sich selbst und viel zu wenig mit den waehlern beschaeftigt, die NPD und ihre steigende popularitaet wurde einfach aus der acht gelassen und hoechstens zur anpreisung der eigegenen political correctness genutzt. und jetzt muessen wir es alle ausbuegeln, wenn wir an glaubwuerdigkeit nicht verlieren wollen. und da halte ich distanzierung doch fuer die beste loesung.
robin
ich frage mich immer wieder, warum die menschen, die neo-nazi-parteien wählen, protestler sein sollten... die protestieren gegen was denn?? mad.gif ich finde solche ergebnisse 'interessant', sie zeigen, hinter welchen parolen menschen wirklich stehen, bei der nächsten wahl werden sie dann fast immer von der cdu aufgesogen...
aber ich auch frage mich, was man in diesem land noch wählen kann... wenn ich aber mit der rot-grünen regierung nicht einverstanden bin und 'protestieren' will, dann würde ich doch nicht npd wählen... wacko.gif
Süüe-Maus
@ robin:
Also ich kann ja nur von dem sprechen,was ich selbst miterlebt habe in Sachsen. und da war es schon so, dass denn Menschen nicht zwangsläufig die Parolen gefallen haben, sondern weil sie eine Partei wählen wollten, welche scheinbar Politik komplett alles anders macht, als die regierende Partei. Und für mich hat das etwas von Protest, weil man, wenn einem die derzeitige Politik gefallen würde (zumindestens etwas) ich doch niemals etwas wählen würde, was in eine ganz andere Richtung geht!
Aber NATÜRLICH sehe ich das nicht als Rechtfertigung eine rechte Partei zu wählen. Man sollte die Partei wählen, hinter dessen Parolen man steckt und nicht um der Regierung eine reinzuwürgen!
Immerhin müssen die menschen in Sachsen nun vorerst mit den Konsequenzen leben (zB.:wirtschaftlicher Einbruch,weil ausländische Investoren abspringen).
Und mit der Aussage, dass ich mich frage was man noch wählen kann, meinte ich wie eben geschrieben, dass man dann besser gar nicht wählt, wenn man kein Vertrauen mehr in Politik hat!

@Rafaella:
Dein Beispiel mit dem Bundespräsidenten habe ich dann falsch interpretiert.
Mit der CDU und der Diskussion um die doppelte Staatsbürgerschaft, wollte ich nur darauf anspielen, dass die CDU und ich meine das es in der Zeit der Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft ging, zumindest durch Aussagen anderer Parteien, versucht wurde in eine leicht angehauchtes rechtes Licht zurücken. Aber das muss man wohl eh unter den üblichen Parteien"spielchen" abtun.
ine
hallo!

habe heute morgen mit einer freundin über den 'wahlsieg' der npd diskutiert und die tatsache, dass die moderatorin dem apfel das wort abgeschnitten hat.

sie ist der auffasung, dass man parteien wie der npd oder auch dvu kein forum für ihre faschistischen parolen bieten darf und das die fernsehanstalten das recht hätten, diese personen auszuschließen. ich bin mir da nicht ganz so sicher. denn ob es uns passt oder nicht - die npd wurde durch demokratische wahlen ins landesparlament geholt. die dvu ist übrigens schon zum zweiten mal ins länderparlament in sachsen gewählt worden. es gibt sogar einige kommunale wahlkreise in sachsen, in denen die npd auf 20 (!) prozent der stimmen gekommen ist. das finde ich mehr als bedenklich!

ich glaube auch, dass es jetzt an den anderen parteien in den landtagen ist, den rechten kein forum für ihre ideen zu geben und sich nicht mit ihnen auf irgendwelche 'zweckkoalitionen' einzulassen nur um bestimmte gesetze durchzubringen.

andererseits hat die vergangenheit gezeigt, dass die rechten parteien im wahrsten sinne des wortes nicht politikfähig sind - viele haben noch nicht einmal eine legislaturperiode durchgehalten. (zur übersicht empfehle ich die infos die, man über die seiten der tagessschau bekommt.) auch halte ich rechts wählen als protest gegen die bestehende politik für die denkbar schlechteste lösung. dann lieber ungültig wählen oder gar nicht!

bei der frage ob man die rechten ignoriert oder mit ihnen diskutiert bin ich unsicher. letztlich wird man die leute durch diskussionen nicht von ihren standpunkten abbringen. andererseits bieten diskussionen die möglichkeit, die 'verfälschten' argumente (z.B. in Bezug auf Ausländerkriminalität, Arbeitsmarkt) der rechten als solche zu entlarven.

ine



crimson day
QUOTE
Und mit der Aussage, dass ich mich frage was man noch wählen kann, meinte ich wie eben geschrieben, dass man dann besser gar nicht wählt, wenn man kein Vertrauen mehr in Politik hat!



doch das ist dann keine demokratie mehr.... und hilft den randparteien, da ihr elektorat wirklich nach veraenderung strebt und ihr wahlrecht konsequent in anspruch nimmt.
QUOTE
dann lieber ungültig wählen oder gar nicht!



ungueltig waehlen ist ein zeichen des protests, ein deutlich erkennbares. aber die sache hat dann immer noch den oben genannten haken. ausserdem kommen manche gar nicht auf die idee, stehen in der wahlkabine und machen ein kreuzchen neben der NPD oder wenigstens neben ihrem so sympathischen direktkandidat aus der nachbarschaft, der ein "ganz ordentlicher" mann ist.
QUOTE
In Sachsen stolpert man (vorallem in Schulen) regelrecht über die rechte Einstellung.
dies ist wahr. nicht nur in den schulen, auch in der strassenbahn, beim einkaufen, und frau macht sich gedanken. es ist moeglich, sich zu isolieren, nur in alternative kneipen zu gehen, bestimmte orte zu vermeiden, aber das problem ist da. und manchmal schauderts mich, wenn ich zwei neonazis die strasse entlang marschieren sehe. augen zu und durch oder doch bei der antifa steine werfen???? ich muss zugeben, ich weiss es einfach nicht.
Fledi
QUOTE (robin @ 21.Sep.2004 - 08:04)
ich frage mich immer wieder, warum die menschen, die neo-nazi-parteien wählen, protestler sein sollten... die protestieren gegen was denn??  mad.gif  ich finde solche ergebnisse 'interessant', sie zeigen, hinter welchen parolen menschen wirklich stehen, bei der nächsten wahl werden sie dann fast immer von der cdu aufgesogen...
aber ich auch frage mich, was man in diesem land noch wählen kann... wenn ich aber mit der rot-grünen regierung nicht einverstanden bin und 'protestieren' will, dann würde ich doch nicht npd wählen...  wacko.gif

Liebe Robin,

interessanter Aspekt, wahrscheinlich sagen wir alle hier, dass wir nicht NPD wählen würden. Aber: das sind wir.

Natürlich fragt man sich, warum wählen die jungen Menschen rechts? Nur schau Dir die Situation in Deutschland doch an, oder zumindest auszugsweise die Situation in Ostdeutschland. Das ganze hat mit Jobs zu tun, die nicht vorhanden sind. Mit Zuwanderern, die in Augen von Arbeitssuchenden Störfaktoren darstellen. Nicht weil sie zuwandern, sondern weil wir in einer Zeit leben, in der das komplette Sozialsystem umgestellt wird, die Wirtschaft ein absolutes Krisengebiet ist, ein Unternehmer entscheiden MUSS, ob er einen Facharbeiter einstellt, der ihn 15-20 Euro die Stunde kostet, oder jemanden, der den Job für 5 Euro Cash macht um zu überleben. (Wär ich Unternehmer und nicht angestellt, müsste ich vermutlich genauso denken, wenn ich nicht pleite gehen möchte)

Schau Dir die verlassenen Betriebe, die leerstehenden Fabriken, die aufgelösten LPGs in Ostdeutschland an, dann ist Protest, der sich so äußert ansatzweise nachvollziehbar.

Die Thüringer gehen zu großen Teilen in Bayern, bzw Hessen ihrem Job nach, weil beide Länder unmittelbare Nähe darstellen. Die Brandenburger haben Polen auf der einen Seite und Ostdeutschland auf der anderen. Für sie gibt es kaum Möglichkeit, in Mecklenburg Vorpommern sieht es ja ähnlich aus. Und die Sachsen stehen nicht besser da.

Natürlich kann man schnell sagen, das ist kein Grund, aber wenn wir uns die Geschichte anschauen und die Arbeitslosenzahlen vor Hitler und zu seiner Anfangszeit, dann ist das System ähnlich.
Es ist erschreckend, grade wenn man weiterdenkt und sicher auch eine Erziehungsfrage; nur welcher Gedanke kommt einem 50jährigen Familienvater denn, wenn er keinen neuen Job bekommt, weil seine Milchviehanlage nicht mehr existiert, er keinen anderen Job machen kann, weil ein anderer für weniger Geld Dächer deckt, er eine Familie zu ernähren hat und es nicht kann? Welche Gedanken gibt ER dann einem jungen Menschen weiter?

nachdenklich
lilith
Kérridis
Interessanter Beitrag, Fledermaus. smile.gif
Alysandra
Hallo Alle Zusammen, ich lese diesen Thread mit großem Interesse und schreib einfach mal ein paar Dinge auf die mir spontan dazu eingefallen sind.

QUOTE
und nicht zu vergessen der "Rechtspopulist" Schill in Hamburg.


... der ja nun mit seinem unrühmlichen Ende bewiesen hat wie regierungsfähig die rechten Partein nun sind.

QUOTE
QUOTE

Und mit der Aussage, dass ich mich frage was man noch wählen kann, meinte ich wie eben geschrieben, dass man dann besser gar nicht wählt, wenn man kein Vertrauen mehr in Politik hat!


doch das ist dann keine demokratie mehr.... und hilft den randparteien, da ihr elektorat wirklich nach veraenderung strebt und ihr wahlrecht konsequent in anspruch nimmt.


Dem kann ich nur zustimmen! Gar nicht wählen hilft wieder nur den rechten Parteien, oder anderen sehr seltsamen Parteien, wie der "freien Wählergemeinschaft Märkischer Kreis", ph34r.gif (Nur als Beispiel)

QUOTE
Ich frage mich allerdings wirklich selbst oft, welche Partei man in Deutschland noch wählen kann, welcher Partei man vertrauen kann!? (Und auch ich gehöre, was die Kommunalwahl angeht zu den Erstwählern!)


*meld* Hier, ich bin auch eine Erstwählerin wink.gif

Zu der Frage, wem man noch vertrauen kann, wer denn wirklich noch was für die Wähler tut, kann ich nur von unserer Stadt berichten, in der wir wirklich viele engagierte Jusos haben. Und das sind nicht nur Leute die über Politik reden, sondern die auch etwas ändern und Projekte verwirklichen. Gut, natürlich vorallem für die jungen Leute, aber noch lange nicht nur für die.
Wer behauptet, dass die Jugend so Politik verdrossen ist, wird hier eines besseren belehrt und das lässt mich doch für die Zukunft hoffen, wenigstens für unsere Stadt.

Allerdings kann ich dir auf Landesebene nur zustimmen, der eine Politiker ist in einen Müllskandal verwickelt, der andere nimmt illegale Spendengelder und was nicht alles...

@Lilith:

Mit diesem Beitrag hast du natürlich auch wieder recht, die Leute wissen wohl einfach nicht mehr wer ihnen noch helfen soll, aber ich schätze sie werden bald merken, dass das auch die Rechten mit ihrer Politik nicht können.
robin
@lilithberlin: vielleicht hatte ich mich missverständlich ausgedrückt, ich hätte fragen sollen: Was wollen diese 'protestwähler?' WOFÜR sind sie, was erhoffen sie sich? Und genau da sehe ich den erschreckenden unterschied... die neo-nazi-parolen sind sehr deutlich, niemand kann behaupten, man könnte ihre polit-sprache nicht begreifen: Sie wollen ausgrenzen, sie wollen ein nationalistisches Volk, das aus welchen gründen auch immer, stolz ist... auf kosten vieler minderheiten. Das kotzt mich an, und nicht, dass menschen 'radikal' protestieren!!
Fledi
Robin,

ein Land - und das ist nicht erst seit heute so - ist vorrangig immer national eingestellt. Die Bürger des Landes sind es, die Toleranz bringen, die sich mit Zuwanderern verstehen oder eben nicht, nicht das Land an sich. Die Politik hat sich erst später damit auseinanderzusetzen, eben je nachdem, wie die Menschen handeln.

Was diese Protestwähler wollen? Robin, ich könnte meinen letzten Absatz an der Stelle nochmal schreiben, aber lies ihn doch einfach noch mal unten im anderen Beitrag.

Ich möchte keinem zu nahe treten, aber Westdeutschland und Ostdeutschland unterscheiden sich nun mal nach wie vor extrem. Und es ist fakt, dass Sachsen, Brandenburg und MeckPomm den Bach runtergehen. Ich habe meine Ausbildung in Unterfranken gemacht, in der Nähe von Schweinfurt und Würzburg. Wenn ich von dort zu meinen Eltern gefahren bin, die von Berlin nach Mittelthüringen gezogen sind, musste ich durch das südlichste Thüringen durch fahren und ich kann nur sagen es ist erschreckend, wie viele Fabriken dort leer stehen. Die Menschen dort sind enttäuscht, verletzt, geradezu wütend. Gut, wie ebenfalls unten genannt, haben die noch immer die Möglichkeit in Bayern oder Hessen einer geregelten Tätigkeit nachzugehen.
Diese Möglichkeiten haben die Sachsen und die Brandenburger nun mal nicht.

Aber ich möchte nicht abschweifen.... Nur noch was zum Thema "Minderheiten":
Die Jobs kommen nicht wieder, wer macht den Job? Eine Minderheit, die ihn für 5 Euro die Stunde machen möchte... das kann man nun unendlich fortführen...
krass gesagt: Die Juden haben damals keinem was getan, sie hatten nur einfach das Geld, was den Deutschen damals fehlte... (dass es daher kam, weil sie Geschäfte hatten, weil sie es zusammenhielten, oder was weiß ich... spielte schon damals keine Rolle)

lilith
Rafaella
QUOTE (LilithBerlin @ 22.Sep.2004 - 17:22)

krass gesagt: Die Juden haben damals keinem was getan, sie hatten nur einfach das Geld, was den Deutschen damals fehlte... (dass es daher kam, weil sie Geschäfte hatten, weil sie es zusammenhielten, oder was weiß ich... spielte schon damals keine Rolle)

lilith

@Lilith - kannst du erklären, was du mit dem "Geld der Juden" in diesem Kontext sagen möchtest?
Ich versteh es wirklich nicht, und das ist keine Polemik.
Übrigens sollte so eine Aussage mit Vorsicht gemacht werden.
Dies war nämlich genau die Argumentation der Nazis: "...die Juden haben das Geld, das den deutschen ("Volksgenosssen ) fehlt...."
Es gab übrigens - damals - nicht nur reiche Juden, sondern neben Bankiers, Intellektuellen, Schriftstellern, Ärzten auch z. B. jüdische Metzger, Händler, Trödler, Lumpensammler ...
Fledi
Rafaella, natürlich hast Du recht, dass es nicht nur reiche Juden gab. Und dieser Satz war stellvertretend für die Meinung vieler Wähler gemeint, denn es trat die Frage auf, warum wählt man rechts und warum tun dies so viele junge Menschen.
Desweiteren trat die Frage auf, warum Minderheiten ausgegrenzt oder beseitigt werden sollen.
früher hieß es die Juden haben unser Geld, heute heißt es die Zuwanderer haben unsere Jobs, haben sie keine, haben sie unsere Steuergelder.

Meine Schwester arbeitet in einer der größten Behinderteneinrichtungen Deutschlands (übrigens in Sachsen-Anhalt) und die Vorurteile schreien zum Himmel: die Behinderten machen nichts als Ärger, tun nichts und kosten Unsummen....
was die Menschen nicht wissen: es ist ein gemeinnütziger Verein, die Angehörigen zahlen für viele Bewohner die Plätze, vieles - was möglich ist - entsteht in Eigenregie: zb haben die Bewohner ihre eigene Bäckerei und backen ihre eigenen Brötchen. Die Kosten sind genau kalkuliert, was produziert wird, wird verkauft oder selbst genutzt.
Nur für die Bürger in umliegenden Kreisen steht dsa nicht zur Debatte. Bequemer ist es, eben noch eine Minderheit für das eigene Leid zu verurteilen... sad.gif

Rafaella
QUOTE (LilithBerlin @ 22.Sep.2004 - 18:34)
Rafaella, natürlich hast Du recht, dass es nicht nur reiche Juden gab. Und dieser Satz war stellvertretend für die Meinung vieler Wähler gemeint, denn es trat die Frage auf, warum wählt man rechts und warum tun dies so viele junge Menschen.
Desweiteren trat die Frage auf, warum Minderheiten ausgegrenzt oder beseitigt werden sollen.
früher hieß es die Juden haben unser Geld, heute heißt es die Zuwanderer haben unsere Jobs, haben sie keine, haben sie unsere Steuergelder.

Bequemer ist es, eben noch eine Minderheit für das eigene Leid zu verurteilen...  sad.gif


Aha, jetzt hab ich verstanden, was du gemeint hast.
Ich fand das ein bisschen missverständlich ausgedrückt.
Wollte dich auch nicht "belehren", aber es gibt bestimmte Aussagen auf die reagiere sich sehr hellhörig und ich denke, dass wir gerade bei Themen wie den Zusammenhängen von Ökonomie, Religionszugehörigkeit, Antisemitismus und (rechtem) Wahlverhalten sehr gut differenzieren sollten.
crimson day
QUOTE
Die Juden haben damals keinem was getan, sie hatten nur einfach das Geld, was den Deutschen damals fehlte... (dass es daher kam, weil sie Geschäfte hatten, weil sie es zusammenhielten, oder was weiß ich... spielte schon damals keine Rolle)



ohmy.gif

ich waere sehr vorsichtig mit historischen bezuegen dieser art. vor allem wenn frau sie total losgeloest vom kontekst betrachtet.

die juden hatten damals das geld. nein. einige von ihnen, und das nur aufgrund harter arbeit und anderer weise, mit vermoegen umzugehen, die kulturell bedingt war. von privilegien kann keine rede sein und das spielt eine rolle, weil somit jegliche begruendung, sogar die geringste, fuer den holocaust wegfaellt. wer das abstreitet, hat offensichtlich informationen aus verfaelschten quellen bezogen. von dort kommt auch der mythos des reichen juden- er konnte nur deshalb entstehen, weil das juedische volk leicht erkennbar war aufgrund der geringen bereitschaft, die eigene identitaet aufzugeben. doch eine schwalbe macht noch lange keinen sommer.
wenn ein deutscher lieber zu hause sitzt und sozialhilfe bezieht, anstatt arbeiten zu gehen, auch fuer ein sehr kleines geld, dann ist er selbst daran schuld, dass er keinen besseren job kriegt. frau muss eben auch etwas einstecken koennen, eh forderungen gestellt werden duerfen.

uebringens: so wie juden damals "das geld" nicht hatten, so haben auch heute auslaender nicht "die arbeit". nur wenige sind beschaeftigt, und oft sind es leute, die absichtlich aus dem ausland geholt werden, weil es nicht genuegend deutsche mit der entsprechenden ausbildung gibt. und das wird solange fortdauern, bis einige junge leute sich dazu entscheiden, statt soziologie vielleicht doch mathe oder physik zu studieren. mit anderen worten: wuerden diese arbeitsplaetze freigemacht werden, wuerden sie auch als solche fortbestehen. bei einfacheren jobs stimmt das schon, dass der lohn durch billigere arbeitskraefte aus dem ausland etwas gedrueckt wird, aber wer arbeit wirklich will, kann sie meiner meinung immer noch kriegen. bloss wie gesagt, erstmal wirklich wollen und sich nicht besser fuehlen.

um zum punkt zu kommen: nicht die auslaender sind daran schuld, dass die deutschen (vor allem im osten) zur rechten szene neigen. schuld ist die unfaehigkeit, aus tatsachen die konseqenzen zu ziehen und die fehlende bereitschaft zum handeln. lieber abwarten,was passiert, das ist einfach, sicher und bequem. auf andere schuld schieben, wie es die NPD/DVU tun, ist einfach nur beschaemend und verdient kein kommentar. aber ein familienvater aus deinem beispiel macht ja nichts anderes, wenn er die NPD waehlt- erstens, weil er somit diese meinung unterstuetzt und zweitens, weil er seine wahl mit der situation rechtfertigen wird und nicht mit der eigenen ideeenlosigkeit. ich bleibe dabei: schuld immer erst bei sich selbst suchen und wenn noetig, kuerzer treten. punkt.
crimson day
QUOTE
Nur für die Bürger in umliegenden Kreisen steht dsa nicht zur Debatte. Bequemer ist es, eben noch eine Minderheit für das eigene Leid zu verurteilen


ok, im fieber des schreibens nicht bemerkt. type.gif insofern hat sich mein oberer eintrag eruebrigt. hatte einfach die gleichen bedenken wie rafaella.
Fledi
das verstehe ich. ich hätte die übrigen Sätze im Anfangsbeitrag mitschreiben sollen. Es war nicht meine Absicht, dass es zu Verwirrung kommt.

Rafaella, ich habe mich keineswegs belehrt gefühlt, im Gegenteil, ich finde diese Diskussion sehr gelungen smile.gif
Rafaella
QUOTE (LilithBerlin @ 22.Sep.2004 - 19:10)
Rafaella, ich habe mich keineswegs belehrt gefühlt, im Gegenteil, ich finde diese Diskussion sehr gelungen  smile.gif

Das freut mich - es gibt also doch den generationsübergreifenden Dialog/Multilog, zumindest virtuell smile.gif
LadyGodiva
@crimson day:
erlaube mir eine Bemerkung - ich verstehe nur Bahnhof.
crimson day
QUOTE
@crimson day: erlaube mir eine Bemerkung - ich verstehe nur Bahnhof



wovon denn genau? soll ich jetzt alle meine beitraege erklaeren???? blink.gif

schon moeglich, dass manches etwas verwirrend war wacko.gif , aber da spielen bei mir auch emotionen eine grosse rolle. weise mal auf die genaue stelle hin.
LadyGodiva
Nein, du sollst nicht alle deine Beiträge erklären, es würde schon ausreichen, wie du z.B. zu solchen Verallgemeinerungen kommst wie hier:
QUOTE
um zum punkt zu kommen: nicht die auslaender sind daran schuld, dass die deutschen (vor allem im osten) zur rechten szene neigen. schuld ist die unfaehigkeit, aus tatsachen die konseqenzen zu ziehen und die fehlende bereitschaft zum handeln. lieber abwarten,was passiert, das ist einfach, sicher und bequem.
- das würde bedeuten, dass Rechtspopulismus ein rein deutsches Problem ist und niveliert die meiner Meinung nach sensible Grenze zwischen Rechtsradikalismus und Rechtspopulismus - ein Paar Schuhe die Begriffe, aber nicht unbedingt ein Paar Springerstiefel.
Und wie du die StudentInnen in konkrete Verbindung mit dem Rechtsradikalismus bzw. dem Ursprungsthema Wahlerfolg NPD,DVU bringst - das würde mich wirklich interessieren.
robin
langsam bekomme ich das gefühl, dass wir - mehr oder weniger - das gleiche sagen/denken, nur es lässt sich 'virtuell' nur missverständlich vermitteln... ich sehe ja den gesichtsausdruck dabei nicht und kann den tonfall nicht hören rolleyes.gif
Fledi
QUOTE (crimson day @ 22.Sep.2004 - 18:44)
aber ein familienvater aus deinem beispiel macht ja nichts anderes, wenn er die NPD waehlt- erstens, weil er somit diese meinung unterstuetzt und zweitens, weil er seine wahl mit der situation rechtfertigen wird und nicht mit der eigenen ideeenlosigkeit. ich bleibe dabei: schuld immer erst bei sich selbst suchen und wenn noetig, kuerzer treten. punkt.

Crimson Day,

Dein geschichtlicher Ausflug ist ja sehr nett, der Rest ist aber meiner Meinung nach nicht so einfach wie Du ihn darstellst.
Du fragtest, wie es zu käme, dass die jungen Menschen solche Gedanken hätten, oder ob es Protest sei. Mein Bespiel mit dem Familienvater sollte lediglich aufzeigen, dass die Situation im Osten leider nicht einfach so zu bewerten ist, wie Du es nach meiner Interpretation tust. Ideenlosigkeit... ich finde das ehrlich gesagt ein wenig anmaßend.

finanzielle Einschränkung ist ja gut und schön, dazu kann ich anmerken, dass ich meine erste Ausbildung in der Landwirtschaft gemacht habe und danach noch ein halbes Jahr in derselben gearbeitet habe. Mein Stundenlohn brachte es nach der Ausbildung auf glatte 10 DM(!!). Hätte ich keine 60Stunden Woche absolviert, die Wochenenden nicht gearbeitet, hätte ich nicht lediglich alle 6 Wochen mal einen Tag freigemacht, weil ich nicht mehr konnte, wäre mir das mit Steuerklasse 1 böse auf die Füsse gefallen. Ich habe mich nicht beschwert, denn ich brauchte nur für mich alleine sorgen und für mich stand fest, dass ich danach abitur mache und mein Bildungsweg sich verändert. Aber das war so, weil ich die Möglichkeit zu hatte.
Und nun sag mir bitte mal, wo sich jemand mit Familie noch einschränken möchte, wenn der Osten weiter so den Bach runtergeht...
Wir sind inzwischen bei Hartz IV angekommen, wenn sich die Menschen so einfach noch weiter einschränken könnten, warum schreien nicht alle "Hurra"?

Und das Erstwähler protestieren halte ich persönlich für unwahrscheinlich, denn ich glaube nicht, dass alle Erstwähler in der Lage sind eigenständig ihre politische Gesinnung zu beurteilen. Ich denke, das war, ist und bleibt eher die Ausnahme.


Entschuldige bitte, wenn das nun ein wenig aufgebracht klint, aber so ist es, das ganze regt mich auf, ich kann nicht einfach sagen, die haben alle ne Macke...

wenn ich Dich fragen darf: wo wohnst Du und was arbeitest Du?
crimson day
QUOTE
langsam bekomme ich das gefühl, dass wir - mehr oder weniger - das gleiche sagen/denken, nur es lässt sich 'virtuell' nur missverständlich vermitteln... ich sehe ja den gesichtsausdruck dabei nicht und kann den tonfall nicht hören 

recht hast du.
und was das betrifft:
QUOTE
Und wie du die StudentInnen in konkrete Verbindung mit dem Rechtsradikalismus bzw. dem Ursprungsthema Wahlerfolg NPD,DVU bringst - das würde mich wirklich interessieren

wo habe ich ueber irgendwelche studentinnen was geschrieben? ich glaube, ich werde langsam senil.
das hier:
QUOTE
um zum punkt zu kommen: nicht die auslaender sind daran schuld, dass die deutschen (vor allem im osten) zur rechten szene neigen. schuld ist die unfaehigkeit, aus tatsachen die konseqenzen zu ziehen und die fehlende bereitschaft zum handeln. lieber abwarten,was passiert, das ist einfach, sicher und bequem.

bedeutet, dass in meinen augen auslaender zum grossteil suendenboecke sind, weil es einfacher ist, jemandem ddie schuld in die schuhe zu schieben als selbst etwas gegen die umstaende zu tun. gaebe es keine auslaender, wuerde sich die NPD an andere dranhaengen und denen die schuld geben- und waere weiterhin populaer. deshalb ist eher die mentalitaet der waehler als die auslaenderzahl selbst "daran schuld dass die deutschen (vor allem im osten) zur rechten szene neigen"

jetzt besser? cool.gif
Fledi
QUOTE (robin @ 22.Sep.2004 - 19:48)
langsam bekomme ich das gefühl, dass wir - mehr oder weniger - das gleiche sagen/denken, nur es lässt sich 'virtuell' nur missverständlich vermitteln... ich sehe ja den gesichtsausdruck dabei nicht und kann den tonfall nicht hören rolleyes.gif

Und das sehe ich komplett anders, Robin. Wenn ich Deine Beiträge lese, kann ich sagen, ich stimm Dir in einigem zu in anderen Ansichten aber keinesfalls. Und Crimson kann ich mittlerweile kaum noch verstehen, denn man kann wirklich leicht daher sagen, dass vor allem die Ostdeutschen zur rechten Szene neigen. Nur mit dieser simplen Aussage grenzt sie sich - wie ich finde - nicht wirklich von "Protestwählern" ab.
Was ist denn dann ein klassisches Problem der Westdeutschen?

Ich möchte was ganz einfaches - was genauso fehl am Platze ist, wie manche Kommentare - einwerfen: die CDU wird gerne gewählt, wird - so wie es aussieht - die nächste Bundesregierung, aber war es nicht Frau Merkel, die die Deutschen in den Irakkrieg schicken wollte?
Was sind denn dann CDU-Wähler?
robin
ohhh, ganz schlimme!
irgendwie ist für mich zu ermüdend eine solche vileschichtige diskussion im netz zu führen, ich kann mir nicht helfen, aber ich denke immer noch, mündlich würde sie völlig anders ankommen, deutlicher. Das ist natürlich wirklich nur MEIN gefühl
crimson day
@lilith:
in dresden. da staunt frau, oder? bin noch schuelerin am gymnasium, jobbe nebenbei als kassiererin. fuer wenig, sehr wenig geld. und bin wahrscheinlich in deinen augen sehr naiv.

aber: ich streite es nicht ab, dass es im osten einfach keine perspektiven gibt. es gibt wirklich keine. ich kenne das, weil dresden nicht anders ist, vor allem nicht in meiner unmittelbaren umgebung. aber ich meinte etwas anderes: der familienvater soll kuerzer treten in seiner ansicht, er soll sich um diese arbeit, die ein auslaender verrichtet, bewerben. er kriegt den job, weil es das gestetz besagt (eine arbeitsstelle darf nur dann an einen auslaender vergeben werden, wenn keine deutschen bewerbungsschreiben vorliegen). dann darf er sich beschweren, und nicht vorher sagen: das ist mir zu wenig geld, da mache ich nicht mit.

ideeenlosigkeit.... nicht bezueglich seiner lebenslage, sondern politisch gesehen. mir geht es schlecht, dem land geht es schlecht, also muss ich die NPD waehlen, weil sie dagegen sind. das ist vereinfacht, aber so sind doch im prinzip die gedankenprozesse dieser menschen. anstelle sich sinnvoll mit dem thema auseinanderzusetzen und nach politisch-wirtschaftlichen alternativen zu suchen, die keinem die schuld an allem geben.

es tut mir leid, wenn das alles sehr verwirrend und vielleicht nicht sehr durchdacht klingt. ich hoffe immer noch, es gaebe doch noch eine loesung, die nicht braun ist. und dies hat sehr persoenliche gruende.
Kérridis
Diese faulen Ostdeutschen, die alle selbst schuld sind, die ihren Ar... nicht hochkriegen, die für weniger Geld arbeiten sollen, anstatt Sozialhilfe zubeziehen, aber bitteschön die gleichen Steuern zu zahlen haben, teils höhere Strom und Wasserkosten als im Westen und die gleichen anderen gestiegenen Preise! Diese faulen Ostdeutschen, von denen ein schwerer Gutteil noch weit pendeln fährt, um halbwegs über die Runden zu kommen. Diese faulen Ostdeutschen, von den 3 Millionen inzwischen nach dem Westen abgewandert sind, so daß letztlich nur noch die dableiben, die nicht weggehen können oder nicht wollen, nur noch die Schwachen und Hilflosen und Unflexiblen, die Alten und die ganz Jungen, die vor einer Aussichtslosigkeit stehen, die auch kein Politiker mehr schönreden kann..

Ich möchte mal jemanden sehen, der für wenig Geld tagtäglich schwere Arbeit macht, ohne Urlaub, ohne bezahlte oder sonstwie angerechnete Überstunden, der auch noch am Wochenende zusätzlich arbeiten geht, damit die Familie was zu beißen hat und nicht vom Staat abhängig ist. Dieses Flexibelgerede spricht sich leicht, wenn man selbst nicht von betroffen ist.

PS: Sorry, wenn ich emotional werde dabei, aber diesem Thema bin ich stark verhaftet. smile.gif
crimson day
was ich besonders stoerend finde, ist, dass ich nicht gleichzeitig auf alle vorwuerfe eingehen kann. bin nun mal nicht dazu faehig, gleichzeitig zu lesen und zu schreiben.
Kérridis
Nimm dir Zeit. wink.gif
Fledi
Crimson,

danke für Deine Erklärung, aber nun kann ich Dir auf gar keine Weise mehr folgen. Du widersprichst mit Deinem letzten Beitrag, den gesamten Vorgängern Deinerseits.
Und für naiv halte ich Dich nicht, ich lasse mich auch nicht durch den kleinen Einblick von Selbsteinschätzung ablenken wink.gif
crimson day
ich werde versuchen, meine ansicht zum thema hier zusammenfassend und moeglichst logisch darzustellen:

die NPD/DVU erzielten bei den landtagswahlenn sogar pessimisten ueberraschende erfolgsergebnisse, generell finden sie hauptsaechlich im osten zustimmung. es stellt sich die frage: warum? frau einige sich auf gruende der wirtschaftlichen natur, evtl. auf die tatsache, dass, wie kerridis schrieb, in den neuen laendern vor allem die sozial schwaecheren zurueckgeblieben sind.

es gibt wenig arbeit, kaum aausbildungsstellen, die plakate der Bundeszentrale fuer politische Bildung erscheinen wie ein schlechter witz. die mehrheit der menschen fuehlt sich betrogen, der lebeensstandard sinkt. frau muss jedoch zwischen menschen unterscheiden, die alles versuchen, sich selbst und die familie durchzubringen und es nicht selten trotzdem nicht schaffen koennen, und zwischen gesunden, arbeitsfaehigen menschen, die lieber sozialhilfe beziehen als fuer das gleiche geld zu arbeiten, weil sie lohnforderungen stellen, die einfach nicht erfuellt werden koennen, nicht selten, weil sie selbst keine ausreichhende bildung besitzen. es sind beides grenzfaelle, allerdings mit fuer einen grenzfall eher untypisch hohen haeufigkeit auftretend. aber so sind die verhaeltnisse.

ich verurteile niemanden. jeder muss selbst wissen, was er tut. eins akzeptiere ich jedoch nicht: ein kreuzchen neben der NPD/DVU, ob aus wahrer ueberzeugung, aus hoffnung auf besserung, aus wissensmangel oder aus protest- ist mir ehrlich gesagt relativ egal. die lebensnot vieler, auch im westen natuerlich, ist ein der beruechtigten systemfehler, das system selbst ist aber keins-frau solltee es verbessern, aber nicht nach vernichtung streben. nichts, nicht ein mal das groesste elend, ist fuer mich eine gerechtfertigung fuer die wahl der NPD, einer partei, die sich in ihrer ideologie auf die groesste verbrecherzeit der hisstorie beruft. frau kann hab und gut verlieren, aber das muss nicht gleichbedeutend mit dem verlust der vernunft sein. und gegen argumente wie "protest", "keine andere wahl" bin ich immun.

das war es. jetzt gehe ich essen.
ine
hallo crimson!

QUOTE

die NPD/DVU erzielten bei den landtagswahlenn sogar pessimisten ueberraschende erfolgsergebnisse, generell finden sie hauptsaechlich im osten zustimmung.


an diesem punkt muss ich dir widersprechen. die wahlprognosen eine woche vor den landtagswahlen haben der npd bis zu 9 prozent in sachsen und der dvu eine weitere 'verlängerung' ihres mandats im landtag brandenburg zugesagt. der wahlsieg der rechten war also KEINE wirkliche überraschung - obwohl ich zutiefst geschockt war, als ich sonntag die ersten hochrechnungen sah. deswegen halte ich auch die anderen parteien für mitverantwortlich, weil sie die braune gefahr komplett ignoriert haben!

ich stimme mit dir darin überein, dass 'protest' als rechtfertigung und/oder gar erklärung dafür rechts zu wählen absolut unzureichend ist. trotzdem tun es die leute? wie gehen wir mit diesen leuten um? die wähler rechter parteien auszugrenzen halte ich im moment noch für verfrüht. vielmehr sollte man, wenn es möglich ist, die auseinandersetzung mit ihnen suchen. (wie gesagt - mit den wählern, nicht mit den parteileuten!)

ich bin auch der festen überzeugung, dass die parolen der rechten nicht nur im osten zustimmung finden. ich habe schon genug bekannte sagen hören (komme aus nrw) "ich hab ja nichts gegen ausländer, aber..." . da könnte ich an die decke springen. ich glaube auch, dass es vielfältige gründe dafür gibt, dass die rechten parteien in den neuen ländern so erfolgreich sind. zum einen sicherlich die wirtschaftlich desolate situation, die persönlichen existenzängste. schließlich haben sich die rechten gleich nach der wende dort kräftig engagiert. das phänomen der 'rechtswähler' ist für mich persönlich also nicht wirklich ein 'ostproblem' sondern vielmehr ausdruck einer strategie der rechten! die gehen dort hin wo der nährboden für ihre parolen bereits da ist - völlig unabhängig ob das norden, süden, osten oder westen ist. abgesehen davon - so mancher csu-hardliner wie zum beispiel beckstein fällt bei mir auch schon in die kategorie 'braun gefärbter müll'!

lg ine





Fledi
QUOTE (crimson day @ 22.Sep.2004 - 21:12)


ich verurteile niemanden. jeder muss selbst wissen, was er tut. eins akzeptiere ich jedoch nicht: ein kreuzchen neben der NPD/DVU, ob aus wahrer ueberzeugung, aus hoffnung auf besserung, aus wissensmangel oder aus protest- ist mir ehrlich gesagt relativ egal. die lebensnot vieler, auch im westen natuerlich, ist ein der beruechtigten systemfehler, das system selbst ist aber keins-frau solltee es verbessern, aber nicht nach vernichtung streben. nichts, nicht ein mal das groesste elend, ist fuer mich eine gerechtfertigung fuer die wahl der NPD, einer partei, die sich in ihrer ideologie auf die groesste verbrecherzeit der hisstorie beruft. frau kann hab und gut verlieren, aber das muss nicht gleichbedeutend mit dem verlust der vernunft sein. und gegen argumente wie "protest", "keine andere wahl" bin ich immun.

Crimson,

jetzt habe ich eine ganz banale Frage an Dich:

wie sollte man zum einen - Deiner Meinung nach - mit den Wählern umgehen, zum anderen mit den Parteien?
chaos starling
Meine 3 cent zur Sache:
Ich denke es ist problematisch die DVU und die NPD in einen Topf zu stecken. Die DVU steht der bereits erwähnten Schill Partei oder anderen rechtspopulistischen Parteien wie z.B. Pim Fortuyn in NL, Lega Nord in Italien oder Le Penn in Frankreich eher nahe. Die NPD in Sachsen, uns speziell in den südlichen, ländlichen Gebieten (Sächsische Schweiz, um Annaberg im Erzgebirge) hat hingegen intensive Verknüpfungen zur militanten Neonazi-Szene. Zur Wahl in Sachsen sind Menschen angetreten die aus der Speerspitze der NPD aus anderen Bundesländern extra hier her kamen.

Die Lage in den Gebieten mit der hohen Wahlbeteiligung für die NPD erklärt sich für mich primär über die Bindung der Jugendlichen an die NPD nahen Vereine. Es gibt einige Studien, die zeigen, dass Gespräche mit Freunden einen erheblichen Einfluss auf die Wahlentscheidung ausmachen (neben Medienkonsum) und dass dieser bei jungen Menschen höher ist. Wenn es dann aber in der Sächsischen Schweiz sehr viele rechte Jugendclubs und Kneipen und sonst nicht viele Orte zum Abhängen gibt, das ganze sich dann mit mangelndem politischen Wissen paart, verwundert das Wahlergebnis nicht. (Ich war an Studien der TU Dresden zum politischen Wissen der sächs. Bevölkerung beteiligt, es ist grausam wie schlecht dies ist).

Zum Punkt, ob der Ausgang der Wahl überraschend war - in der Zeit vor etwa 7 Monaten, lagen die Werte der NPD sehr viel niedriger. Sie erhöhten sich im Frühjahr im Zuge von Hartz IV und erreichten kurz nach den sächs. Kommunalwahlen Prognosen von 15%. Insofern bin ich froh, dass es dann doch "nur" unter 10 sind.

Was mir am meisten Sorgen bereitet ist die Tatsache, dass nun zum einen parlamentarische Immunität für die MdL gilt, und zum anderen jene sämtliche parlamentarischen Informationsrechte haben (Einblick in Daten der Staatskanzlei und angegliederter Verfassungsorgane). Die NPD bewirbt sich übrigens just in jenem Ausschuss um Sitze, der den Sächsischen Verfassungsschutz überwacht. Damit hätten sie Zugang zu Informationen, wer als V-Mann in der NPD arbeitet.

Und zum Schluss noch was zur Frage des Wie mit denen Umgehen? zu sagen. Ich würde meinen Prof aus einem Interview mit dem MDR zitieren: Nicht mal ignorieren. D.H. grüßen, wenn man die NPDler im Landtag trifft, korrekt Arbeitsbedingungen zur Verfügung stellen wie den anderen und sonst keinerlei parlamentarischen Aktivitäten mit denen initiieren.

C.
robin
QUOTE (crimson day @ 22.Sep.2004 - 20:12)
eins akzeptiere ich jedoch nicht: ein kreuzchen neben der NPD/DVU, ob aus wahrer ueberzeugung, aus hoffnung auf besserung, aus wissensmangel oder aus protest- ist mir ehrlich gesagt relativ egal. die lebensnot vieler, auch im westen natuerlich, ist ein der beruechtigten systemfehler, das system selbst ist aber keins-frau solltee es verbessern, aber nicht nach vernichtung streben. nichts, nicht ein mal das groesste elend, ist fuer mich eine gerechtfertigung fuer die wahl der NPD, einer partei, die sich in ihrer ideologie auf die groesste verbrecherzeit der hisstorie beruft. frau kann hab und gut verlieren, aber das muss nicht gleichbedeutend mit dem verlust der vernunft sein. und gegen argumente wie "protest", "keine andere wahl" bin ich immun.


vielen herzlichen dank! du hast mit diesem absatz GENAU das gesagt, was ich unglücklich formuliert habe! das, was du schreibst, war exakt das, was ich meine, noch mal danke für deine mühe!! smile.gif
*eine, die schlecht 'schriftlich' diskutieren kann... sad.gif
LadyGodiva
QUOTE (crimson day @ 22.Sep.2004 - 20:03)

QUOTE
Und wie du die StudentInnen in konkrete Verbindung mit dem Rechtsradikalismus bzw. dem Ursprungsthema Wahlerfolg NPD,DVU bringst - das würde mich wirklich interessieren

wo habe ich ueber irgendwelche studentinnen was geschrieben? ich glaube, ich werde langsam senil.

Ja, vielleicht. wink.gif
Jedenfalls hast du das geschrieben
QUOTE
nur wenige sind beschaeftigt, und oft sind es leute, die absichtlich aus dem ausland geholt werden, weil es nicht genuegend deutsche mit der entsprechenden ausbildung gibt. und das wird solange fortdauern, bis einige junge leute sich dazu entscheiden, statt soziologie vielleicht doch mathe oder physik zu studieren.

Was in meinen Augen die Bildungselite betrifft und mit den DVU-Wählern en gros meines Wissens nicht viel zu tun hat. Dein Einwand klingt in meinen Ohren nach einer Bildzeitungsüberschrift, die einen winzigen Faktor zum globalen Problem des Arbeitsmarktes aufbläht. Deutschland fehlt der akademische Nachwuchs? Eher an einer tiefgreifenden Reform der Unipolitik... aber das ist ein ganz anderes Thema.
Fledi
QUOTE (crimson day @ 22.Sep.2004 - 21:12)
eins akzeptiere ich jedoch nicht: ein kreuzchen neben der NPD/DVU .....

einfaches Rechenbeispiel:

3,57 Millionen Sachsen waren zur Wahl aufgerufen; Wahlbeteiligung 59% ergibt 2,1063 Millionen Wähler

9,2% NPD - ergibt 193780 Bürger, deren Kreuzchen von Dir nicht akzeptiert werden.

Ich finde das Wahlergebnis erschreckend, dennoch muss man sich JETZT mit den Wählern auseinandersetzen und sich nicht abwenden. Das macht aus uns allen keine bessere Menschen, nur jene, die - unserer Meinung nach - die falsche Partei gewählt haben, stehen doch dann erst recht blöde da und die nächste Wahl wird noch dramatischer verlaufen....


crimson day
@lady g.

QUOTE
Deutschland fehlt der akademische Nachwuchs?


nein, deutschland fehlt es an motivation und zukunftorientiertem denken. und das, meine werte, aeussert sich leider nicht nur in der tatsache, dass es einen mangel an deutschen wissenschaftlern gibt (physikstudium ist nun mal in meinen augen anspruchsvoller als meinetwegen soziologie), was, wie du richtig bemerkt hast, angesicht der vielfaeltigen probleme eher irrelevant ist; sondern eben auch dadurch, dass viele menschen auf populistische parolen hereinfallen, die gold vom himmel versprechen, ohne dass frau dafuer irgendetwas tun muss. also ich sehe da paralellen.

@lilith:
QUOTE

9,2% NPD - ergibt 193780 Bürger, deren Kreuzchen von Dir nicht akzeptiert werden


und waeren das 3,57 mio, ich wuerde sie trotzdem nicht akzeptieren. ich bin nicht groessenwahnsinnig und weiss, dass ich von den 193780 menschen an maximal drei rankomme, und da scheue ich auch keine diskussion. mehr kann ich nicht tun.

um auf die abgeordneten zurueckzukommen: vielleicht hast du meinen ersten beitrag nicht gelesen, vielleicht einfach vergessen: das war meine frage an euch, wie frau mit diesen menschen umzugehen hat. mir persoenlich liegt es emotional nahe, sie schlichtweg zu ignorieren und keinen aufstand um sie herum zu machen, ist mir jedoch bewusst, dass sie dann leicht in die maertyrerrolle abgleiten koennten. ich wollte eure meinungen hoeren, also auch deine.

QUOTE
jetzt habe ich eine ganz banale Frage an Dich:

wie sollte man zum einen - Deiner Meinung nach - mit den Wählern umgehen, zum anderen mit den Parteien?


genau.
Fledi
Crimson,

Deine Aussage nun verwundert mich. Die Abgeordneten zu ignorieren funktioniert schon mal nicht, weil eben knapp 200.000 Menschen jene Partei gewählt haben.

Schade, das hätte eine angeregte Diskussion werden können, aber ich habe das Gefühl, Du weißt grad nicht in welche Richtung Du Dich drehen sollst. Du widersprichst Dir nach wie vor, blockst nun einfach ab, beendest das Gespräch auf sehr einfache Art und Weise.

Wäre es Dir wenigstens noch möglich, mir eine Erklärung zu Deinem "genau" zu geben?

Danke

crimson day
ach lilith,
das "genau" soll heissen, dass ich deine "banale" frage diesmal an dich stelle. es ist einfach, anderen widersprueche vorzuwerfen, wenn frau sich selbst nie klar positioniert. versuch du sie mal zu beantworten, du wirst sehen, es sind immer auch entscheidende kontras vorhanden. und lies bitte genau: ich schrieb, dass mir ignorieren emotional besser entspricht, es hat ja auch immer etwas mit den persoenlichen erfahrungen und der persoenlichkeit selbst zu tun. ich sehe aber auch den nachteil dieser einstellung.

anstelle mir diskussionsunfaehigkeit vorzuwerfen, nenne deinen standpunkt offen und streite meinen erst dann ab. tongue.gif

crimson
Najida
Hallo zusammen,
das die NPD bzw DVU einen solchen Zulauf haben, sollte uns arg zu denken geben.
Denn aus gewissen Kreisen (Quellen kann ich nicht öffentlich nennen) hat auch der Mitgliederbestand dieser beiden Parteine erheblich zugenommen.
Wenn ich aber "eine Politik gegen die kleinen Leute mache" (so die Aussage eine SB beim Sozialamt), muß man sich nicht wundern, daß eben diese Parteien wählen, wo sie glauben nicht ver"arscht" zu werden.
z.B. Beim neuen ALG II wird sogar selbst das Kindergeld angerechnet als Einkommen. war im alten BSHG nicht der Fall.
Oder wenn ich Leuten (auch jetzige HzL-Bezieher) aus den angestammten Wohnungen rauswerfe (Die Ermittlung der "Angemessenheit" ist auch für HzL-Empfänger drastisch verschärft worden, muß ich mich nicht wundern, daß eben Parteien gewählt werden, die nicht gerade als "Salonfähig" gelten.

Beispiel: angemessener Wohnraum nach alter regelung: sogar eine 75qm-Wohnung für 2 Personen konnte als angemessen gelten, wenn die Miete nicht allzuviel über dem Satz lag.
Aber heute mit der neuen Regel gelten "knallhart" Für 2 Personen 60qm. Oob die Miete bei einer noch bewohnten 75qm Wohnung noch im Rahmen lag, zählt nicht mehr

Alleine in Köln rechnet der Mieterverein, mit ca. 100.000 Zwangsumzügen.

Also ich wundere mich nicht, wenn NPD, DVU und Ähnliche noch mehr zulauf kriegen.
bis baldi
Najida
LadyGodiva
QUOTE (crimson day @ 25.Sep.2004 - 10:13)
physikstudium ist nun mal in meinen augen anspruchsvoller als meinetwegen soziologie

ot: hoffentlich verläufst du dich da nicht in eine Sackgasse. Die Qualität einer Ausbildung hängt auch viel von dem Anspruch der Ausbildungsnehmer ab. Aber das ist wirklich ot. wacko.gif
Najida
Hi Lady,
leider leider ist die Qualität der Ausbildungsnehmer gewaltig abhängig vom Gesamtbildungszustand der auszubildenden Gruppe.
Leider (bitte jetzt nicht steinigen) wird die "Verblödung" in De immermehr (Aussage eines Arztes)
Die Schuld ist sicher beim zuvielen Fernsehkonsum und Computerspiele zu suchen.
Es ist doch viel einfacher die Kinder vor den "Kasten" zu setzen als sich mit ihnen zu beschäftigen.
Alleine bei uns in der Nachbarschaft, sehe ich wohin dieses Verhalten geführt hat. Wenn mit 13 Jahren noch immer kein Dreisatz beherrscht wird, ist es arg schlimm bestellt mit unserm Bildungsstand
Oder wenn die Kinder an der Rheinschiene zwischen Bonn und Köln noch nicht mal wissen wo denn nun Düsseldorf liegt, erübrigt sich, meiner Meinung nach, jeglicher Kommentar.
Es ist so und ich glaube es wird eher noch schlimmer, als besser.
bis baldi
Najida

PS: Früher hieß es mal: Wir Kinder vom Rhein wachsen 3-sprachig auf. Flams, Frans en engels zur deutschen Muttersprache. Und heute ?????
Fledi
Crimson,

mit den Wählern muss man sich auseinandersetzen, die Parteien selber müssen (leider) zu Wort kommen, denn 200.000 Menschen haben sich der NPD angeschlossen, sie stellen Bürger dar, genauso wie Du einer bist und ich auch.

Ich habe mich klar positioniert und vertrete meinen Standpunkt, (dass man sich mit den Menschen auseinandersetzen muss) von Anfang an. Ich habe lediglich Gründe gesucht, weil ich persönlich mit dem Argument "Protest" oder "Unwissenheit" nicht so ganz zurecht komme und nicht wirklich daran glaube.

Wenn Du Dir meine Beiträge durchliest, wirst Du gerade das erkennen können. Ich streite Deine Standpunkte nicht vollkommen ab, kann es lediglich nicht ganz nachvollziehen, dass man glaubt, mit Ignoranz weiter zu kommen, genauso wenig wie mit einem sich-im-Kreis-drehen und seine Meinung permanent zu wenden.

Gruß
lilith
Dieses ist eine vereinfachte Darstellung unseres Foreninhaltes. Um die detaillierte Vollansicht mit Formatierung und Bildern zu betrachten, bitte hier klicken.
Invision Power Board © 2001-2024 Invision Power Services, Inc.