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Gilgamesch.Minerva-ath
Kampf der Kulturen,
wie groß darf Allah sein?

Beobachtet man die letzten Jahre und vergleicht sie mit der Geschichte stellt sich immer wieder die Frage, wohin politische Religiösität führt. Die meisten Kriege wurden aus Machtgründen geführt, aber unter einen Glaubensmantel gesteckt und eben auch durch diesen Deckmantel wurden Sodaten, Krieger, Anhänger etc. rekrutiert. Sei es zwischen Katholiken und Protestanten oder zwischen Christen und Muslimen, zwischen Gläubigen und Nichtgläubigen...
Gerade jetzt- wo über die EU-Aufnahme der Türkei mit dem Hintergrund der Terroranschläge diskutiert wird- steht die Verbindung von Religion und Politik im entscheidenden Vordergrund.
Dabei stößt auch die Innenpolitik innerhalb Deutschlands an ihre Grenzen: nicht oft wird das Fundament der Demokratie- die FDGO- zugunsten der (teilweise fundamentalistischen bzw. demokratiefeindlichen) politisch ausartenden Religionsfreiheit verlassen. Eine Entwicklung, die ich persönlich als nicht gut empfinde. Zumindest handelt es sich bei der aktuellen Situation weder um einen reinen Glaubenskrieg, noch um eine rein politisch-wirtschaftliche Problematik.
Fakt ist auch, dass es ín dieser Krise nicht um die freie Religionsausübung mehr geht (die ja gewährleistet sein soll, solange kein anderer Schaden nimmt)- sondern vielmehr den politischer werdenden Einfluß von Weltbildern. Welchen gedanklichen Hintergrund sollte dabei Demokratie tragen?
Wo fängt Religionsfreiheit an und wo verlässt sie ihr Einflussgebiet?
Wie behandelt man das "Problem Islam(isierung)"?
Welche Rolle spielt (oder sollte es spielen) dabei das demokratische System?
Wo sind die Grenzen zwischen Politik/Gesellschaft und Religion?

Ein paar Links zur Debatte der Türkei in der EU.
Kérridis
Beitragen kann ich vorläufig nichts, ich grübele noch über die fragen, aber mich würde in dem Rahmen spontan interessieren, was ihr vom sog. "Multikulti" haltet. Ist das funktionsfähig? Vermischen sich die Menschen? Können sie nebeneinander in ihrer Unterschiedlichkeit existieren, ohne sich in die Haare zu geraten oder schlimmeres? Ich frage mich manchmal, wenn ich nur allein die Mißverständnisse der Menschen untereinander betrachte, wo so viel aneinander vorbeigeredet wird, weil scheinbar jeder "eine andere Sprache spricht" - wie sollen sich dann verschiedene Völker und vor allem stark unterschiedliche Kulturen verstehen und auf einen Nenner kommen?

Toll - nichts beantwortet sondern noch mehr Fragen gestellt. rolleyes.gif Ich hoffe, das paßt so in deinen Thread, Granny smile.gif
Gilgamesch.Minerva-ath
@Falkin- das zeigt eine neue Facette des Themas auf. Gedanken sind natürlich immer erwünscht- aber vergesst mir auch nicht die Staat-Religion Diskussion. biggrin.gif
Wieweit Religion Menschen, Völker, Kulturen verbinden und trennen kann- will ich gleichmal mit erweitern. Nun- durch Religion wird auch die Sprache- Bezeichnung etc. beeinflusst. Wie Fontanes Vater Briest sagen würde- Das ist ein weites Feld... wink2.gif
Grübler
Warum wurden viele Kriege im Namen des Glaubens geführt, wo jede Weltreligion "Frieden" predigt. unsure.gif
robin
liebe gm.ath! ich habe ein... problem mit dem untertitel, was hat allah darin zu suchen? es klingt wie ein boulevard-schlagwort, und ich kanns nicht mehr hören! allah heißt einfach gott, also kann man die frage umformulieren: wie groß darf gott sein?
übrigens: die maltesische sprache ist dem arabischen angelehnt, malta ist erzkatholisch, und in den großen maltesischen kirchen steht ALLAH geschrieben.....
uhhu
QUOTE (Gilgamesch.Minerva-ath @ 30.Sep.2004 - 21:12)
Kampf der Kulturen,
wie groß darf Allah sein?

diese Diskussion ist gerade in Österreich ganz aktuell geworden

Es wurde in Schulbüchern für den islamischen Religionsunterricht folgende Zitate gefunden:

QUOTE
Zitat aus dem Schulbuch „Monotheismus, Hadith, Interpretation und Koranlesung“ für die fünfte Klasse Volksschule, herausgegeben vom Königreich Saudi-Arabien im Jahr 2003: „Die wahre Religion ist einzig der Islam. Die anderen Religionen gelten nicht. Im Koran (Sura Aal-Omran, Vers 85) ist zu lesen: ‚Wer eine andere Religion als den Islam sucht – nie möge er sie annehmen –, der gehört im zukünftigen Leben gewiss zu den Verlorenen.‘“ An anderer Stelle heißt es: „Die ganze Welt, Menschen und Dämonen, müssen deren ungültige Religionen aufgeben und zum Islam übertreten, ansonsten werden sie in die Hölle kommen. Der Prophet sagte: „Wenn einer aus dieser Nation, gleichgültig ob Jude oder Christ, von mir hört und stirbt, ohne vorher an meine Botschaft geglaubt zu haben, ist er ein Bewohner der Hölle.“ Oder im Buch „Lesen und Verfassen von Texten“ für die erste Klasse Mittelschule: „Im Koran ist zu lesen: Bekämpfet die Ungläubigen, die in eurer Nachbarschaft wohnen. Lasst sie eure ganze Strenge fühlen.“


Ich möchte niemandem persönlich zu nahe treten, aber ich halte solche Hetzkampanien für sehr gefährlich!

Ich bin absolut für Religionsfreiheit, bin bekennene Pazifistin, aber es muss alles im Rahmen bleiben!

Sobald jemand durch fanatische Religionsausübung zu Schaden kommt hört "der Spaß" für mich auf.
Deshalb stehe ich auch dem Beitritt der Türkei zur EU sehr skeptisch entgegen.
Ich will niemanden ausgrenze, bin sehr offen und aufgeschlossen gegenüber EU-Erweiterung. Doch denke ich, dass die Türkei (die Bevölkerung) noch nicht für einen EU Beitritt reif ist.
Ich denke dabei daran, dass die Türkei einen total anderen politischen, sozialen und geschichtlichen Hintergrund hat und eine Eingliederung sehr schwer wird.

Ich sehe es grundsätzlich als Problem, dass der Islam als Religion, der sich ja auf den Koran stützt, sehr dazu neigt, seine Anhänger aufzurühren, Hetzkampagnien zu veranstalten und alle andersgläubigen ablehnt!
Für mich ist alles, was fanatisch betrieben wird, nochdazu mit Aufruf zur Gewalt (!), in der heutigen Zeit mit Vorsicht zu genießen.
Gilgamesch.Minerva-ath
@robin-
der schlagwortartige Hammer musste sein- schließlich ging es mir in erster Linie um den Islam und seine fundamentalistischen Abzweigungen innerhalb der Demokratie- und da das "Allah ist groß" immer wieder von eben jenen gerufen wird, konnte ich mir das nicht verkneifen wink2.gif .

@uhhu
Hola, danke für deinen Link. Mir ist da aber gewaltig die Kinnlade heruntergeklappt. Eben da sehe ich ein großes Problem der modernen Deokratie- nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch bspw. Österreichs, wie du gerade gezeigt hast. Die Religionsfreiheit (um die es eben ja im Gunde eben schon längst nicht mehr geht) wird rechtlich etc. noch vor die Basis der demokratischen Grundordnung gestellt. Da zeigt nicht nur, wie unverantwortlich man mit Demokratie umgeht (Politiker), sondern auch wie wenig sich demokratische Ideen im Kopf der Bürger verwirklicht haben (Toleranzgerede und Ignoranzverhalten), dass sie ihre Rechte so leicht und unbewusst/unreflektiert auf´s Spiel setzen (siehe auch vergleichenderweise NPD-Ergebnisse an anderer Stelle).

Um mal etwas deutlicher und schärfer zu werden-
dass anstatt den Rechtsstaat eingreifen zu lassen (sei es Knast, Anschiebung, Strafandrohung o.ä.) oder zumindest in irgendeiner Form zu handeln, erst Debatten geführt werden- ob man das nicht falsch verstanden hätte und es denn im Sinne der Toleranz stehe diese Form des Islams zu verbieten oder zumindest aus der Demokratie auszuweisen- zeigt das etwas schiefläuft. Die Problematik liegt darin, dass sich gescheut wird klar Position zu beziehen und eben nach jenen Konsequenzen zu handeln. Denn dann kommen wieder andere und schreien von Fremdenfeindlichkeit, Ausländerhaß oder sonst einem Murks (und innerhalb dieses Konfliktes ist es dummer Murks). Da kommt mir nur das Kopfschütteln. Soll einer mal in Saudi-Arabien oder anderswo christlichen Fundamentalismus in Schulen vernreiten- der lebt dann aber nicht mehr lange...
Hier gibt es leider nicht viel zu vermitteln und zu diskutieren- wenn ein Metin Kaplan (auch wenn er eine untergeordnete Rolle speielt, aber er ist eine öffentlich greifbare Person, im Gegensatz zu den feigen Attentätern) auf seinem Posten offen zum Mord an Christen und Juden aufruft- dann frage ich mich wo das Hirn der Leute geblieben ist, die bei Rechtsverfahren gegen Kaplan von Femdenfeindlichkeit und vermittenden Kompromissen sprechen. no.gif
Gerade dieses Missionarische- und zwar auch wirklich tödlich hinauslaufende- macht mir Angst. Der Umgang mit menschenverachtenden Organisationen zeigt wie wenig wirklich auf Grundrecht- oder mehr Menschenrechte- geachtet wird. Das ist ein völlig verquertes Demokratieverständnis.
Hat man aus den Ereignissen des Dritten Reiches mit Faschismus und Rassismus (denn- ganz ehrlich gesagt, der islamische Fundamentalismus ist nichts anderes als ein religiöser Rasssismus und dessen Anhänger sind die Faschisten des 21. Jahrhunderts) wirklich gar nicht verstanden und gelernt?

Ich bin für Akzeptanz von Kulturen, Lebensweisen, etc.- aber es sollte immer eine menschenfreundliche und menschenrechtliche Basis zugrunde liegen. Und die kann ich nicht finden. Da helfen auch keine beschönigenden Toleranzreden mehr.
Kérridis
Im Mittelalter sind die Christen voll plattmachendem Missionarsdrang ins Land der Sarazenen gezogen (und im Nachhinein über die Jahrhunderte in noch viele andere), den einen Gott zu verkünden (und nebenbei Macht, Land und Handelsrouten zu erbeuten) - heute ist es umgekehrt...ph34r.gif
robin
@kérridis: danke! smile.gif
Kérridis
Offtopic oder nicht aber irgendwie paßt es grad wegen der ganzen Religösität (und für Granny wink.gif ): Herr der Ringe von J. R. R. Tolkien verdrängt als absolutes Lieblingsbuch der Deutschen gar die Bibel auf den 2. Platz !!! laugh.gif
Gilgamesch.Minerva-ath
Kurze Info: Die Türkei rechnet nach Edogan nicht damit in die EU aufgenommen zu werden- er meint, dass dies erst in 10 oder 15 Jahren der Fall sei. Dennoch will die EU eine Empfehlöung zu Beitrittsgesprächen aussprechen.

@Kerridis- die Missionierungsversuche der Christen sind mir wohl bekannt. Eben daher habe ich allgemein von Religionen gesprochen und den Islam lediglich als aktuellstes nd umstrittenstes Beispiel herangezogen. Jegliche religiöse Hetze halte ich für gefährlich- sei es pro oder contra- mein scharfer Tonfall sollte nur gegen das lasche Angehen von Politik, etc. gegen menschenverachtende Vorgänge angehen.
Du meintest-
QUOTE
Im Mittelalter sind die Christen voll plattmachendem Missionarsdrang ins Land der Sarazenen gezogen (und im Nachhinein über die Jahrhunderte in noch viele andere), den einen Gott zu verkünden (und nebenbei Macht, Land und Handelsrouten zu erbeuten) - heute ist es umgekehrt...

Ja. Und? Was soll man damit anfangen- sagen, ach ja, lassen wir sie halt? Ich verstehe nicht ganz. Die Geschichte ist doch allen bekannt- aber wie geht man mit dem Problem Religion im Staat um? Das war meine Frage.

Es ist mir egal welche Religion es ist- jeder Mensch soll sie persönlich für sich ausleben- ohne dabei in das Leben eines anderen gegen dessen Willen einzugreifen. Zudem sollte sie innerhalb im Rahmen ihrer persönlichen Pflichten bleiben und weder in gesellschaftliche noch in politische Strukturen eingreifen.
Der nette muslimische Nachbar um die Ecke kann an das glauben, woran er glaubt. Der nette christliche Nachbar von nebenan kann zu dem Gott beten, den er für seinen Gott hält. Aber wenn eine Zwangsverheiratung aufgrund religiös-kultureller Tradition stattfindet, oder der Vatikan meint seinen Senf zur Stellung der Frau wiedergeben zu müssen, oder wenn ein Andersgläibiger notfalls mit Folter, Terror und Tod von seinem Glauben abgebracht werden soll- nur wegen eines (fast identischen) anderen Gottesbildes oder irgendwelcher ideologischer P4inzipien- dann sage ich halt. Stop! Und die Frage steht im Raum- wie geht man dann mit dieser Form von Religion um?
Wo zieht man welche Grenzen- und wie setzt man sie duch- was sollte das Fundament einer Demokratie stellen- welche Idee?
Oder böswilliger formuluiert- was ist wichtiger Menschenrechte oder Religionsfreiheit(=zwang)?
Und dabei spiele ich auf jede Art von Glaubensideologie an- seien es die Religionen Christentum, Islam, Hinduismus... etc. oder politische "Religionen" wie Kommunismus, Nationalsozialismus etc. an.
Wie finden wir innerhalb dieses Gewirrs zu einem verantwortungsvollen Umgang mit persönlicher Freiheit- sich und andere betreffend?

edit- ich weiß, hatte es bei Tom Shippey gelesen, hab mich gekugelt vor lachen, als ich das gelesen hab! In England war es ebenso.
edit2- tippfehler
robin
Aber wenn eine Zwangsverheiratung aufgrund religiös-kultureller Tradition stattfindet, oder der Vatikan meint seinen Senf zur Stellung der Frau wiedergeben zu müssen, oder wenn ein Andersgläibiger notfalls mit Folter, Terror und Tod von seinem Glauben abgebracht werden soll- nur wegen eines (fast identischen) anderen Gottesbildes oder irgendwelcher ideologischer P4inzipien - ende zitat. Warum... wundert dich das?? natürlich gibt der vatikan seinen senf zu allen und allem, und selbstverständlich darf islam verbieten, dass frauen einen eigenen pass besitzen, das ist doch sinn aller buch-religionen, die es sich zum ziel gemacht haben, nach einem buch zu leben~gottes wort. Ich finde die einmischungen, die übertretungen der religionen als völlig normal. Dh. sie sehen ihr verhalten eben NICHT als einmischung und übertretung, sondern als ihre gottgewollte aufgabe!!!

PS: Italien ist übrigens in der eu, obwohl der vatikan....
Gilgamesch.Minerva-ath
QUOTE (robin @ 03.Oct.2004 - 14:53)
Ich finde die einmischungen, die übertretungen der religionen als völlig normal. Dh. sie sehen ihr verhalten eben NICHT als einmischung und übertretung, sondern als ihre gottgewollte aufgabe!!!

Natürlich sehen sie es nicht als Übetretung- das macht die Gefährlichkeit eben auch aus.
Die Nationalsozialisten haben ihre "Aufgabe" einer herrschenden arischen Rasse ebenfalls nicht als schlimm oder Übertretung, sondern als wahre Ideologie verstanden. Soll ich es deshalb als nicht-bekämpfendwert halten?
Da ist immer noch die Frage was wichtiger ist - allgemeine Menschenrechte oder eine fanatische-spezifische Ideologie. Und wie man handelt.
blue_moon
geht das problem nicht eher darauf zurück, dass sich die radikalen und 'besessenen' (beinahe) jeder religion (von mir auch aus ideologie) immer wieder mal wieder über die grosse schweigende masse erheben? es kann mir niemand weiss machen, dass z.b. das gros der in deutschland lebenden muslime den kurs eines bin laden unterstützt. aber die gegenwehr bleibt entweder aus, oder sie wird medientechnisch einfach zu wenig wahrgenommen. es macht halt auch mehr her, wenn die lehrer einer koranschule überführt werden, den heiligen krieg zu predigen als zu zeigen, dass eine ganze reihe von initiativen versucht, den dialog zwischen den religionen/kulturen zu beleben und für verständnis wirbt.

diese radikalen machen immer wieder die angestrebten freiheiten fragwürdig. wieviel schwieriger ist es, zu akzeptieren, dass ein metin kaplan, der permanent unterdrückung und hass predigt, hier eher asyl findet (gefunden hat), während frauen, denen aufgrund ihres geschlechts übelste schiksale drohen, abgewiesen werden.

und, auch wenn ich vom vatikan und der (un-)heimlichen herrschaft eines kardinals ratzinger nichts anderes als ein mittelalterliches frauenbild erwarte, kann ich das nicht als 'normal' hinnehmen. DIE haben MIR ganz sicher nicht zu sagen, wie mein kopf (und sonstige körperteile) zu funktionieren haben. und das versuchen sie durch ihre doktrin zu tun.

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ein tipp zum lesen: [dohtml]<A HREF="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3821855673/lesbenforende-21" target="_blank"><IMG SRC="http://images-eu.amazon.com/images/P/3821855673.03.MZZZZZZZ.jpg"></A>[/dohtml] Lesbisch, jung und selbstbewusst und trotzdem gläubige Muslimin: Warum soll das miteinander unvereinbar sein? Irshad Manji, eine in Kanada lebende Fernsehjournalistin mit Vorfahren aus Pakistan, hat genug von starrsinnigen Fundamentalisten.
Gilgamesch.Minerva-ath
@blue_moon
Von dem Buch hatte ich auch schon gehört, hatte nur ihren namen vergessen und auch nicht wieder gefunden. Danke, hatte schon länger danach gesucht- du ersparst mir grad einige Sucharbeit, danke biggrin.gif . Nun- ihre Haltung finde ich interessant, hatte ein Interview mit ihr gelesen, wo sie eine sehr interessante Antwort gegeben hatte, auf die Frage hin, inwieweit sie mit dem Frauenbild- bzw. dem Bild über Homosexualität in ihrer Religion umgeht, da sie sich als lesbisch und feministisch bezecihnet. Also eigentlich der Konflikt, den ich bereits einmal im Wohnzimmer angesprochen hatte (lediglich mit dem Christentum). Sie meinte, wenn dem so sei, dass der Herr ihr die Tür verschließt, wqeil sie homosexuell lebt und nicht religionsgetreu, so sei dies (restliche Gebote wolle sie befolgen), und sie ist sich wohl über dieses Risiko bewusst- d.h. sie nimmt es in Kauf. Ihre Ansicht ringt mich immer noch ins grübels. Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll. Es ist für mich immer noch ein logisches Problem zwischen Christin/Muslimin und einer frauenliebenden+feministischen Frau, aber ihre Haltung ist konsequenter und ehrlicher als das Umformen und Umdeuten der heiligen Schrift. Schließlich steht da geschrieben, was da geschrieben steht. Da kann man basteln wie man/frau will.

Du hast recht, Extremisten sind natürlich für Medien, Land und Bevölkerung interessanter und bringen auch bessere Schlagzeilen- dennoch bleiben gemäßigt Glaubige nicht ganz im stillen Hintergrund- bspw. war diese Woche der "Tag der offenen Moschee" in Berlin, wo Geistliche, Gläubige etc. aufgeklärt, geredet und geführt hatten. Es sind zwei kulturelle Welten- aber es gibt auch viele auf beiden Seiten, die an einem Austausch interessiert sind- wobei es um Verständigung und nicht um Missionierung geht.
Dennoch hast du etwas sehr interessantes erwähnt- die mangelnde- wenn nicht sogar fehlende- Stellungnahme (zumindest in den Medien bzw. was wir davon mitbekommen) der gläubigen Nichtextremisten zum " fundamentalistischen Terror".
Gut- inwzwischen wird hinter jedem Geräusch ein islamischer Terrorist vermutet, aber dennoch lässt sich diese gewalttätige Entwicklung innerhalb gläubiger Kreise auch nicht leugnen. Es bleibt die Frage- erstens, weshalb kaum innerkritische (d.h. innermuslimisch-kritische) Stellungnahmen zu hören sind. Sicherlich- die Medien haben einen Einfluß darauf, was gesendet wird- aber von großartigen Bemühungen der Gemäßigten kann man auch nicht sprechen...

Nachdenkliche und vor allem inzwischen für heute übermüdete Güße wink2.gif , Gilgamesch
Gilgamesch.Minerva-ath
Kurze Info:
Bewährungsprobe für die Türkei hinsichtlich der Aufnahmegespräche in die EU durch das Verfahren gegen den abgeschobenen Metin Kaplan.

Persönliches statement- ist schon interessant- Kaplan hatte laut Presseberichten geplant führende Spitzenpolitiker- um nicht gleich zu sagen, die Regierung- durch Selbstmordattentäter zu eliminieren. Der Anschlag konnte aufgededckt werden. Wer weiß- gerade in dieser brisanten Situation und Lage erscheint mir das Rechtverfahren nicht ganz so unabhängigh von der momentamnen Politik. censored.gif Um es anders zu sagen- man hätte schon vioel früher wirkende Gründe gehabt, ihn auszuweisen- und ich persönlich kann diesem Schritt zwar zustimmen- aber das es jetzt passiert. Nun, welche Interessen da im Hintergrulänger schon zustimmen, aber dennoch frage ich mich welche Hintergründe da noch mitspielen- wer weiß.
Bilana
QUOTE
Dennoch hast du etwas sehr interessantes erwähnt- die mangelnde- wenn nicht sogar fehlende- Stellungnahme (zumindest in den Medien bzw. was wir davon mitbekommen) der gläubigen Nichtextremisten zum " fundamentalistischen Terror".


Ich denke, du solltest >was wir davon mitbekommen< unterstreichen.
Und außerdem: Wie viele Statements gegen Bush, Sharon und co kommen in die Presse?
robin
ich habe vor kurzem einen beitrag einer (männlicher) ägyptischen koryphäen im 'spiegel' gelesen... müsste ich lange suchen, um genaueres zu sagen. Jedenfalls hat der mann eindeutig stellung bezogen und den islamismus verurteilt... dann denke ich an einen algerischen schriftsteller, der seine kritiken an seine religion und ihre fanatischen auswüchse öffentlich gemacht hat... anderseits frage ich mich: Wer will schon eine fatwa à la rushdie gegen sich selbst 'erwecken'???
Gilgamesch.Minerva-ath
QUOTE (Bilana @ 14.Oct.2004 - 16:40)
Und außerdem: Wie viele Statements gegen Bush, Sharon und co kommen in die Presse?

Nun- gegen Bush äußerst viele. Er präsentiert sich als Ideale Zielscheibe. Dass die Hintermänner wirken und Bush wirklich dagegen nur eine (wenn auch nicht zu unterschätzende) Witzfigur ist, wird in den Medien meist untergraben, denn er bietet einfach zu viel Stoff- und die Leute wollen doch ihre Feindbilder haben. Sei es für Islamisten oder amerikanische Patrioten- oder auch die für Weltfrieden predigenden Dauerdemonstranten.
Seit wann interessieren denn Hintergründe oder gar Zusammenhänge???
Wen interessiert denn noch, dass der Kriegsgrund gegen den Irak (der wie der berühmte Schlag ins Wespennest gewirkt hat) inzwischen von allen Seiten (also auch der USA) als falsch erkannt und vor allem bekannt wurde.
"Was wir davon mitbekommen"- hämgt also nicht nur von der Berrichterstattung ab, sondern auch von den einzelnden Menschen. Wieviel willst du wirklich wissen?

Was Sharon angeht- versuch doch mal als Deutsche sachlich-neutrale Kritik an ihm zu äußern. Paß aber bloß auf, dass Friedmann dich nicht gleich als Beispiel für den deutschen Antisemitismus ins Fernsehen holt. censored.gif

@robin.
Ja eben- Reformbewegungen oder kritische Landleute werden "auf Listen gesetzt und entfernt"- wenn sie sich denn überhaupt öffentlich in direkterer und nicht in unterschwelliger Form äußern. Und das zeigt nur, dass die Untergrundorganisationen keine friedlichen oder gar menschenrechtlichen Züge tragen. Wie gesagt- die Faschisten des 21. Jahrhunderts. Und Amerika betreibt Neokolonialismus. Und Europa? Irgendwer hatte beim Friedensnobelpreis doch für Europa stellvettretend plädiert... Dumme Idee- hinter den Kulissen wird dioch fleißig mitgemischt. Die Wirtschaftschancen will sich doch keiner nur wegen ein "bisschen Unrecht" absprechen lassen.
Gilgamesch.Minerva-ath
Ich lach mich krank-
zum Tema Religionsfreiheit... lach.gif entbrennt nach der Kopftuchdebatte (OT- Artemis, du fehlst) ein Streit über die Nonnenbekleidung. ploep.gif
Sorry, ich kann nicht mehr.

Also, im Ernst- Frau Ludin verzichtet auf weitere Schritte (und ihren Lehrberuf übreigens auch)- nun aber (jetzt kommt es *feix*) will das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig aufgrund des Urteils die BNekleidung der Nonnen im Unterricht verbieten. Die Kirche legt Widerspruch ein, weil dies unter Berufskleidung fallen würde.
Jetzt kommt die große Krise, in der die christliche Kirche nach der Toleranzpolitik und der gleichzeitig versuchten erneuten Säkularisierung (durch die Angst vor islamistischem Terror) ebenfalls um ihren Sonderstatus fürchten kann. Wie war das- alle Menschen... erweitert- Dinge sind gleich? censored.gif
Von Kopftüchern und Nonnen

Der beste Satz im Artikel- war allerdings dieser:
QUOTE
Und es zeigt sich schließlich, dass John Stuart Mill gar nicht so Unrecht hatte, als er 1859 – On Liberty – konstatierte, dass die eigentliche Religionsfreiheit nicht von den Religionsgemeinschaften selber kam, sondern von denen, die nicht religiös vereinnahmt werden wollten: „ Aber Unduldsamkeit ist der Menschheit in Sachen, die sie wirklich näher berühren, so natürlich, dass man Glaubensfreiheit kaum irgendwo praktisch verwirklicht hat, ausgenommen da, wo religiöse Gleichgültigkeit, die ihren Frieden nur ungern durch theologische Auseinandersetzungen gestört sieht, ihr Gewicht mit auf die Waagschale geworfen hat.“


Religionen fordern nie wirklich Religionstoleranz- sie fordern immer nur ihr alleiniges Recht.
Akane
Meine Gedanken zum Thema Religion:
Machthungrige und skrupellose "Menschen" (für mich sind es keine Menschon sondern wiederlichste Monster) verfälschen die Lehrern der Religion, finden einen gewaltigen Andrang fundamentalistischer Anhänger, um Macht auszuweiten und zu unterdrücken.
Da sind die liebsten Mittel Verfolgung, Uterdrückung, Vergewaltigung und Mord.
Ich verabscheue nicht nur die vielen Attentate und Geiseldramen, es schmezt aucxh, mit anzusehen, wie die Menschen, die direkt darunter leiden müssen.
Dei Frauen in Afghanistan, die unter Sklaverei der Männer leiden müssen, nichmal ihr Gesicht zeigen dürfen. Das müssen sie unter einer Gittermaske verhüllen. Oft finden sie nur einen Ausweg durch Selbstverbrennung.
In Jordanien? werden täglich sehr junge Frauen von ihren Vätern umgebracht, weil sie angeblich sexuellen Kontakt hatten. Bei der Obduktion wird dann immer festgestellt, das sie Jungfrauen waren. Doch die Väter kommen immer ungestraft davon.
Dann die Verfolgungen, Vergealtigungen und Abschlachtungen z.B. im sudan oder in Ruanda, die meistens Frauen und Kinder treffen...

Dieses Jahr habe ich selbst eine lesbische Türkin meines Alters kennengelrnt. Eine liebe, süsse und auch selbstbewusste Frau. Nur frage ich mich, welche Zukunft ihr eigenes Glück haben wird. Sie ist frisch verliebt in ihre ebenso symphatische Freundin.
Was mich aber milder stimmt:
Sie entstammt einer liberaleren Familie und ist in Deutschland geboren. Und letztens habe ich erfahren, dass es in Deuschland 30 000 bilaterale Ehen zwischen einem deutschen Mann und einer türkischen Frau gibt.

Dann Pakistan: dort leben schon 1,6 Millionen Flüchtlinge aus Afghanistan und sie erwarten jetzt einen Zustrom von weiteren 2 Millionen Flüchtlingen. Die werden in Pakistan aufgenommen und viele Hilfsmöglichkeiten wurden gestartet. Unterkünfte, Winterkleidung und auch für schulische Versorgung der Flüchtlingskinder soll gesorgt werden.

Das Christentum hat seine eigenen noch viel schlimmeren düsteren Zeiten hinter sich. Auch wenn die Machenschaften des Islams so schrecklich sind, auch da sind kleine Hoffnungen zu sehen. Zusehr habe ich nur die schrecklichen Dinge der Welt auf mich einwirken lassen, hatte vor den Sommerferien eine Krise. Dank miener Liebe, die es auch schwer mit mir hatte und meinen Freunden hatte ich eine schöne Sommerferienzeit und lache jetzt viel lieber und wir haben viel Spass am Leben.

Gilgamesch.Minerva-ath
QUOTE (Akane @ 15.Oct.2004 - 14:39)
Meine Gedanken zum Thema Religion:
Machthungrige und skrupellose "Menschen" (für mich sind es keine Menschon sondern wiederlichste Monster) verfälschen die Lehrern der Religion, finden einen gewaltigen Andrang fundamentalistischer Anhänger, um Macht auszuweiten und zu unterdrücken.

1. Bietet nicht jede Religion auch die Grundlagen, zur "Verfälschung"? Bzw. sind die "Toleranz-Ableger" nicht eher die Verfrälschungen? Zumindest leben die Fundamentalisten manchmal getreuer nach den Regeln ihrer Religion. Was ich damit meine- siehe Christentum vs. Emanzipation Der Kern der Religion beinhaltet eben meist nicht jenes, was heute die Grundlage von Religionstoleranz bietet.
2. "Monster"... schau mal in Gewalt und Terror- Entscheidung und Verantwortung und dann frage ich dich- was meinst du genau damit? Reicht dir diese polarisierende und neue FReindbilder schaffende Erklärung wirklich? Schafft sie nicht teilweise erschreckende Gedanken kategorisierend zur Seite?
QUOTE
Ich verabscheue nicht nur die vielen Attentate und Geiseldramen, es schmezt aucxh, mit anzusehen, wie die Menschen, die direkt darunter leiden müssen.
Dei Frauen in Afghanistan, die unter Sklaverei der Männer leiden müssen, nichmal ihr Gesicht zeigen dürfen.

Und was ist mit Anhängerinnen eben jener Religionsmaschinerie- eben jene verschleierten Frauen, die Steinningung von "untreuen" und "unkeuschen", bzw. religionslosen Frauen fordern? Siehe: Lehrerin öffentlich für Steinigung Dies ist erschreckenderweise kein rein von Männern ausgehendes Problem. Die größten Gegner des Feminismus können meist Frauen sein.
Akane
Hallo smile.gif
Ohjeee, da kommt eine Informationsflut auf mich zu...
zu 1.
Ich wollte damit Antworten provozieren, sehe aber jetzt, dass ich es mir sehr einfach gemacht habe, pauschal und ohne nachzudenken.
Ich denke aber, dass "Verfälschungen" in die tolerante sowie auch in die "fundamentalistische" Richtung negative Auswirkungen haben. Und ich komme so nicht von dem Gedanken los, dass Fundermentalismus ein grosses Gealts- und Unterdrückungspotential besitzt. Nur die Lehre einer Religion ein wenig anders ausgelegt, und schon scheinen Männer so bevorzugt, dass sie Frauen ausnutzen und als Sklaven halten können.

diesen Text habe ich mir vor nicht allzulanger Zeit kopiert:

"Eine der üblichen Übersetzungen zu diesem Vers (v. M. Rassoul) lautet:
Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Allah die einen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben. Darum sind tugendhafte Frauen die Gehorsamen und diejenigen, die (ihrer Gatten) Geheimnisse mit Allahs Hilfe wahren. Und jene, deren Widerspenstigkeit ihr befürchtet: ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch dann gehorchen, so sucht gegen sie keine Ausrede. Wahrlich, Allah ist Erhaben und Groß.

Die Frauen von Huda haben auf ihrer Seite das ganze Wort für Wort ausführlich erklärt, hier aus Platzgründen nur die etwas andere Übersetzung:
Männer stehen in fester Solidarität den Frauen zur Seite. Angesichts der vielfältigen Gaben, die Gott ihnen gegenseitig geschenkt hat, und angesichts des Reichtums, den sie in Umlauf bringen. Integere Frauen, die offen sind für die göttliche Gegenwart, sind Hüterinnen des Verborgenen im dem Sinn, wie Gott bewahrt. Die Frauen aber, deren antisoziales Verhalten ihr befürchtet, gebt ihnen guten Rat, überlaßt sie sich selbst in ihren privaten Räumen und legt ihnen mit Nachdruck eine Verhaltensänderung nahe. Wenn sie aber eure Argumente einsehen, dann sucht keinen Vorwand sie zu ärgern. Gott ist erhaben und groß."

Das liest sich doch schon ganz anders, nicht wahr? Und im Quran steht zum Verhältnis von Mann und Frau, dass sie sich gegenseitig ein Gewand sind. Der Heilige Prophet Muhammad (saw) sagte, dass derjenige der beste Gläubige ist, der seine Frau und Familie am besten behandelt.

Außerdem gibt es eine Überlieferung, wonach kein Muslim den anderen länger als 3 Tage böse sein darf, dann soll eine Versöhnung stattfinden.

Eine Frau hat von der Heirat an einen sog. Wali, zu deutsch Freund/Berater. Das ist ein männlicher Verwandter, ein Imam o.ä. Sollte die Frau Probleme mit ihrem Mann haben, die sie nicht allein lösen kann, steht er ihr zur Seite. Bei Streitigkeiten wird auch im Quran empfohlen, Vermittler aus beiden Familien zu Rate zu ziehen, um eine Aussprache und Versöhnung zu erreichen.

Liebesentzug trifft den Mann genau so, denn wenn er sich "dem Ehebett fernhält", muss er wohl kalt duschen gehen und auch allein schlafen. Psychoterror oder völlige Missachtung sind nicht erlaubt, Misshandlung schon gar nicht.

Nach der üblichen Übersetzung, wie leicht ist es da, so auszulegen:
weil Allah Mann vor Frau ausgezeichnet hat -> Mann ist gut, Frau schlecht
...und schlagt sie! -> sie gehören euch (sind eure Sklaven), macht mit ihnen, was ihr wollt (misshandelt sie, vergewaltigt sie) -> bringt sie um, steinigt sie.

Die andere Übersetzung stellt zwar da, dass bestraft werden darf, aber OHNE Gewaltanwendung!

Die islamische Mann-Frau-Rolle habe ich dann für einen Vergleich mit den Problemen unserere Gesellschaft genommen.
Bitte entschuldigt mich, falls es nicht richtig ist, aber ich mache dazu einen neuen Beitrag, damit es nich zu lang wird.
Akane
Ich lass das, was ich dazu geschrieben habe, erstmal ohne weiteres stehen. Die Textephasen (die auch aus einem anderen Beitrag stammen, aber zu diesem Thema gehören) auf die ich eingegangen bin, also nich meine eigenen Worte setzte ich in Klammern:

"Die Frauen von Huda haben auf ihrer Seite das ganze Wort für Wort ausführlich erklärt, hier aus Platzgründen nur die etwas andere Übersetzung:
Männer stehen in fester Solidarität den Frauen zur Seite. Angesichts der vielfältigen Gaben, die Gott ihnen gegenseitig geschenkt hat, und angesichts des Reichtums, den sie in Umlauf bringen. Integere Frauen, die offen sind für die göttliche Gegenwart, sind Hüterinnen des Verborgenen im dem Sinn, wie Gott bewahrt. Die Frauen aber, deren antisoziales Verhalten ihr befürchtet, gebt ihnen guten Rat, überlaßt sie sich selbst in ihren privaten Räumen und legt ihnen mit Nachdruck eine Verhaltensänderung nahe. Wenn sie aber eure Argumente einsehen, dann sucht keinen Vorwand sie zu ärgern. Gott ist erhaben und groß."

Das hört sich für mich auf den ersten Blick altmodisch und selbstdiskriminierend an. Doch da in einer Ehe auch Kinder geboren werden, muss einer der Ehepartner auch die Zeit für die Erziehung haben.
Doch da reicht ein Schwangerschaftsurlaub nicht aus. Und in unserer heutigen Gesellschaft arbeiten beide Eheleute. Das Matrielle steht im Vordergrund, hauptsache 2 Autos, Eigentumshaus, teuren Urlaub, mindestens ein moderner PC muss sein, jedes Familienmitglied muss mindestens eigenen Fernseher und eigenen DVD-Player haben. Aber für das eigentliche Familienleben bleibt keine Zeit, so auch nicht die Erziehung.

Kann es sein, oder kommt es mir nur so vor, dass sich islamische Frauen bevorzugt daran halten aber islamische Männer nicht:
"Vor-/außerehelicher Sex ist schlicht und einfach verboten, für Männer und Frauen wohlgemerkt!!!"

"Mehrere Partner, wechselnde Beziehungen, one-night-stands etc. schaden der menschlichen Seele, die auf Beständigkeit, Verlässlichkeit und emotionale Tiefe statt oberflächlicher Vielfalt angelegt ist..."
Weil in vielen Familien die Zeit für eine gesunde und moralische Erziehung fehlt. Ich selbst hatte mit 14 meinen ersten sexuellen Kontakt und bin damit alles andere als ein Ausnahme. Wie ich auch, sind viele Mädchen mit 13/14 körperlich frühreif, haben ihre Freiheiten und wollen wie die Erwachsenen sein. Aber in dem Alter sind wir sehr unerfahren und leicht beeinflussbar. Aber wir wollen ja erwachsen sein, und dazu gehören Parties, Drogen und Sex und wechselnde Partner. Ja, so kennen wir es von unseren Eltern, die haben es ja auch so in den 60/70ern gemacht.
Wenn nichts schlimmeres passiert, dann werden wir in den darauffolgenden Jahren mehrere Partner durch haben. Bei diesem Lebensstil ist es leider von vornherein schlecht gegeben, dass sich aus einem Verleibtsein eine Liebe entwickeln kann, da es auch zur Gewohnheit geworden ist, bei den ersten Problemen auseinander zu gehen.
Das gilt für beide Geschlechter!
Akane
Zu 2.
Es klingt hart, Menschen nicht mehr als Menschen sondern als Monster zu sehen...
Es gibt viele viele andere Gewaltformen als Krieg, Terror und Attentate. Wenn ich darauf näher eingehe, versteh ihr vielleicht eher, warum ich so denke. Aber das passt nicht zu diesem Thema, da starte ich vielleicht ein neues.

Zu 3. dem: Kopftuchlehrerinnen in NRW für Scharia und Steinigung!

Es ist nicht schön zu lesen, dass es Menschen gibt, die Ehebrecherinnen, Homosexuelle und diejenigen, die vor der Ehe sexuelle Verhältinisse haben, mit Mördern gleichstellen.
Die Steinigung ist ein Tod ungleich grausamer als viele Strafen, die Mörder allgemein zu erwarten haben.
Leider habe ich eine Steinigung selbst mit ansehen müssen, an einem Videobend über 3 Jahre jetzt her. "Hier ich hab was, ist echt geil" sagte einer, Video wurde eingelegt...
zu sehen: draussen eine Menschenmenge, eine Mauer wo welche sich platzieren mussten, mache mit dem Rücken zur Menge, das hübsche Gesicht einer jungen Frau, eine Person die in einem Sack gesteckt wurde (bin der Meinung, das war die junge Frau), vier Menschen in Säcken und festgebunden, getragen und zu Löchern im Erdboden gebracht, die 4 Menschen wurden hineingetan, Erde wurde dazugeschüttet, damit sie nicht bewegen konnten, Kopf und Oberkörper standen heraus, dann wurden sie mit grossen Steinen beworfen auf die Köpfe, überall nur noch Blut...

...erst dann konnte ich mich lösen und rausrennen und wurde verhöhnt und hatte so oft Alpträume... Warum hat er nicht gesagt, was uns erwartet, warum konnte ich nicht vorher loslaufen, warum sass ich so erstarrt nur da?

Also gehöre ich als Lesbe ebenso gesteinigt. Was für ein schlechter Mensch ich doch bin, der nur den Tod verdient hat. Gegen mich sind sogar Vergealtiger Engel.
Warum nur wir Frauen? Männer haben auch vor der Ehe Sex und sie betrügen nicht mider als wir Frauen?

Ich bin nicht unschuldig, kein Mensch ist das. Wir machen viele Fehler, wir streiten uns, manchmal prügeln wir uns, oder wir klauen eine Tüte Bonbons aus dem Supermarkt. Ich bin auch nicht beser, ich habe auch eimal meine eigene Mutter mit Verbalattacken verletzt, was ich sehr bereuht habe und doch hat es lange gedauert, mich zu entschuldigen, mit ihr ein Gespräch deswegen zu führen.
Wir tun es oft, jemandem zu verletzten, sei es psychisch durch schlimme Worte oder ein Schlag mit der flachen Hand und dann erkennen wir erst, das wir was schlimmes getan haben und bereuhen es und noch schwerer ist es, es wieder gut zu machen. aber auch das können wir schaffen.
Wir sind nicht unschuldig, aber wir wollen niemandem bewusst etwas böses antun.

Ich wünsche auch Eva El-Shabassy (auch den anderen Frauen) nichts böses, sie tut mir auch leid, weil ich finde, dass sie unter schrecklichen Manipulationen zu leiden hat und es nichtmal bemerkt. Denn sie ist der Meinung, dass Menschen den Tod verdient haben, nur weil sie sich denen hingeben, in die sie sich verliebt haben, weil sie auch mal Liebe erfahren möchten obwohl es ihre Gesellschaft, ihre Religion nicht gestattet.
...Menschen den Tod verdient haben, obwohl sie niemals einen anderen bewusst verletzten möchten und es auch noch nie getan haben, vieleicht nicht alle, aber die meisten.
...Menschen den Tod verdient haben, weil sie vor dem Partner flüchten, weil er sie unterdrückt, seelisch oder körperich misshandelt oder auch, weil man sich auseinandergelebt hat, weil nur noch eine Leere da ist, flüchten in die Arme desjenigen, der ihr Verständniss und Libe gibt oder zumindest die Illusion dessen.

Haben diese Menschen ehrlich den Tod verdient, nur weil es vielleicht irgendwo in einer Religion verankert sein könnte, was ich sogar bezweifle. Ein grausames Ritual, veraltet, villeicht schon aus den Zeiten vor Gründungen von Zivilisationen stammt oder eine Tradition von vielen, deren Sinn und Verstand nicht mehr erkennbar sind, die jenseits von allem stehen, was Sinn oder Menschlichkeit bedeutet.
Hat überhaupt ein Mensch, ein Lebewesen den Tod verdient, weil irgendwas es einfach so will oder so bestimmt?
Gilgamesch.Minerva-ath
Liebe Akane- jui jui jui, das nenn ich mal Text biggrin.gif . Nein, freue mich über deine Posts. Dabke auch für die Übersetzungpassagen- könnteswt du mir deine Quelle nennen? Das wäre ganz nett.
Und daher auch gleich zum Thema-
Nochmal zu den Frauen, die für Steinigung etc. sprechen: du meintest-
QUOTE
Ich wünsche auch Eva El-Shabassy (auch den anderen Frauen) nichts böses, sie tut mir auch leid, weil ich finde, dass sie unter schrecklichen Manipulationen zu leiden hat und es nichtmal bemerkt.

Hm- nun ja, und eben jene Frauen und Männer sehen dies genauso-
sie sagen ebenfalls, dass "wir" verirrte Menschen sind, durch die westliche, ungläubige Lebensweise manipuliert, so dass wir den wahren Weg (des Glaubens) nicht erkennen können. Man müsste uns helfen- auch notfalls mit Gewalt. Eben die gleiche Argumentation der Manipulation und Irrwege findet sich auch hier.
Und auch die westliche Kultur hat ihre Ideologie, zwar nicht in diesem religiösen Umfang- auch wenn sie durch das Christentum definitiv geprägt ist- aber in anderer Weise. Die Frage ist, wo Menschen einen gemeinsamen Nenner finden könnten- und die liegt für mich abseit der Religion. Das Problem ist ähnliche dem-
so wie viele Menschen über Homosexuelle sagen- "Sie sind halt krank/ gestört/ auf dem falschen Weg, sie können aber nichts dafür, man muß ihnen helfen." und dabei vergessen, dass Homoseuelle dabei keinen Wert auf diese "Hilfe" legen- ja, sie gar nicht verändert (erzogen?) werden möchten, mit ihrem Weg glücklich sind.
Ähnlich ist es mit diesen gläubigen Frauen und Männern- sie sehen sich nicht unter einer Manipulation, sondern stehen in ihem Denken "auf der richtigen Seite".
Der Unterschied ist hierbei, dass sie nicht wie Homosexuelle meist in einer Verteidigungssituation, sondern in einer Missionars... jetzt hätt ich fast -stellung gesagt... ph34r.gif , öhm- in einem Missionars-fanatischen-denken handeln.
Die Einflußnahme ist entscheidend. Schließlich ghäbe es diese Probleme nicht, wenn Gläubige sich nin ihrem Glauben nur auf ihr Leben beziehen würde. Nur- Religionen "schreiben" die Umerziehung der anderen schon fast vor- schließlich würden diese in einer ewigen Verdammnis enden und durch diese Gläubigen würde auch die Welt zu einer Hölle werden.
Wie will man diesen Konflkt lösen?
QUOTE
Gegen mich sind sogar Vergealtiger Engel.
Warum nur wir Frauen? Männer haben auch vor der Ehe Sex und sie betrügen nicht mider als wir Frauen

Nun, in unserem "Rechtssystem kommen Vergewaltiger auch "günstiger" als Steuerhinterzieher davon- das zeigt wo inzwischen Prioritäten gelegt werden, denn Opfer sind Kionder und Frauen und Täter unbetritten meist Männer.
Zweiter kritischer Punkt, dass hier Staat/ Wirtschaft gegenüber dem menschlichen Individuum eine andere Gewichtung bekommt. Eine bedenkliche Tendenz.
Warum wir Frauen- so unverständlich es scheinen mag, so verständlich wird es für eben jene, die in diesem Denken verhaftet sind. Weil eben der Mann in mancherlei Kulurkreisen und auch westlichen Denkweisen ei9nen anderen Status hat.
Kurzes OT- das geht dann mehr in die Feminismusdiskussion- gesellschaftlich werden homosexuelle Männer und Dagqueens eher wahrgenommen und angenommen als homosexuelle Frauen und Transmänner, Drag-Queens. Weieteres dazu schreib ich im anbderen Thread, weil es hier zu weit gehen würde.

Zum Thema Tod verdient- hui, das könnte eine ewige Diskussion weden- icl. Todesstrafe, Strafmaß etc., Krankheiten und deren heliúngschancen im globalen Vergleich (hier klonen sie Ohrfen und an einem anderen Ende der Welt stirbt noch ein Kind an einem Schnupfen). Das würde sehr weit führen.

Die Sache mit dem Video- es wird mir flau im Magen, wenn die Verbreitung von Gewalt und Ungerechtigkeit via Video/ Medienträger als "Unterhaltungprogramm" für den übersättigten Bevölkerungsteil wird. Es erschreckt immer wieder, wenn im Netz kurze Videos auftauchen, auf denen Menschen hingerichtet werden, und die dann an anderer Stelle heruntergeladen werden und für manchen als Abendprogramm läuft.

Hm- die Frage ist wirklich- wo wird- und wo sollte (eigentlich) in einem demokratischen Staat Priorität gelegt werden- auf vermeintlichen Rechten- oder sollte Freiheit in dem Maße geregelt werden, dass die Handlungsräume anderer nicht begrenzt werden. Nur um diese Debatte geht es in der Politik lämgst nicht mehr- es geht ja nicht einmal mehr um Menschen.

Liebe Grüße, Gilgamesch
Akane
Ich kann heute wohl keinen klaren Gedanken verfassen.
Habe heute vorm. aber das in einem anderen Forum verlinkt entdeckt:
siehe hier
Und das war meine erste spontane Reaktion:

Die Führer der WTG bereichern und ergötzen sich an ihren strohdoofen zur Sebstständigkeit nicht mehr fähigen Anhängern. Die Führer der WTG sind für den Tod vieler Menschen verantwortlich, in meinen Augen "Mörder" die gehören verschlossen hinter Gittern!

So steht es jetzt in diesem anderen Forum, von mir geschrieben, gesendet und ohne nachzudenken. Eine für mich typische Reaktion.

habe mir erlaubt, den link anzupassen...
Akane
Neuer Tag und ein anderes schon besseres Gefühl in mir.
Und gerad das, was ich gestern hier geschrieben habe, zeigt doch, dass wir andere Denk- und Gesellschaftsarten nicht wirklich verstehen können. Wollen ja, zumindest wir hier, aber diesen Willen umsetzten, ist ein schwerer Prozess. Da müssten wir jede Religion, jede Gesellschaft studieren und vor allem auch deren Entwicklung, deren Geschichte. Klar sieht jede dieser sich als die beste und möchte gerne viele weitere Menschen davon überzeugen. Aber es wird mit Ach und Krach unternommen, zwanghaft und leider manchmal auch mit Gewalt. Gerade die Geschiichte des Chtistentums ist damit düster befleckt.
Alle auf einen Nenner zu bringen geht nicht, aber es muss sich in jedem einzelnem von uns mehr Tolernanz entwickeln. Ein Problem dabei ist sicher auch, dass wir unsere Dekweise oder "Religion " eben als die beste ansehen, doch leider in der der anderen zu oft das "Schlechte" sehen. Gewalt jeder Art werde ich trotzdem nicht tolerieren können und dass die schwächeren, vor allem Frauen und Kinder oft die Opfer sind, das lässt mich sogar innerlich bluten. Das muss ich wohl doch am meisten selbst bewältigen, was sehr schwer ist.

Was ich an unserem Staats- und Gesellschaftssystem besser sehen möchte:

Es geht vor allem erstmal um die Erziehung, da müssen vor allem die Eltern sich einfach mehr Zeit nehmen, sich um ihre eigenen Kinder zu kümmern. Da werde ich auch hinkommen. Wir wollen gerne mal Kinder haben, vielleicht dürfen wir adoptieren, aber ich möchte gerne selbst Mutter werden und ein Kind austragen. Das wäre für mich sehr sehr schön smile.gif
Leider wird der Schaden des Körpers viel stärker bewertet als der Schaden der Seele. Sexueller Missbrauch von Kindern wird viel zu milde bestraft, ausserdem werden sie zusehr eingeschüchtert und trauen sich nicht, es mitzuteilen. Das trifft sogar leider die meisten dieser Kinder und sie können es oft ihr Leben lang nicht bewältigen. Von Fremden vergealtigte Frauen mögen allgemein mehr Mut haben.
Aber den Vergewaltigern droht oft nur eine Haftstrafe von 2 Jahren, weil sie nur vergealtigt haben und die Frau keinen körperlichen Schaden davon getragen haben.
Doch bie diesen gerigngen Haftsrafen werden sie es wieder tun und dann vieleicht ihr
Opfer umbringen, damit es nicht mehr reden kann.
Und ich wünsche mir ein Antimobbinggesetzt. Denn das Mobbing nicht nur am Arbeitsplatz auch innerfamiliär und an Kindergärten und Schulen hat grausame Ausmasse angenommen. Es ist ja schon fast so, dass sich nur noch diejenigen durchsetzten können, die keine Skrupel, keine Hemmschwelle haben und denjenigen, die sowieso schon aus wohlhabenden und machthabenen Haushalten/Verhältnissen stammen. Wie aber soch ein Gesetzt umgestzt werden kann... a11.gif sad.gif
Das der Staat nichts gegen freiwillige und zwanghafte Prstitution minderjährigen Frauen unternimmt, da habe ich einen trüben gedanken. Möglicherweise würden damit ein Grossteil der hohen Herren aus Politik und Wirtschaft ein Teil ihres Hobbies, ihres primitiven Vergnügens beschneiden!
Bilana
@Gilgamesh:
Was wir davon mitbekommen: Natürlich handelt es sich auch um selektive Wahrnehmung. Und die Selektion betreiben nicht nur wir sondern erstmal die Medien.
Wie groß darf Allah sein? das interessante ist, dass du die Frage in einem Forum stellst, in dem sich bisher keine Muslime zu erkennen gegeben hat.

Ich persönlich denke es bräuchte mehr Toleranz dies bezüglich. Noch vor 60 Jahren waren die Juden die Buhmänner, heute sind es Muslime.
Du sprichts es ja an. Warum den armen verschleierten Frauen helfen. Sollte man nicht wenigstens fragen ob sie die Hilfe auch wollen? Und ist das nicht schon anmaßend? Fragen die uns, ob wir Hilfe beim Kopftuchbinden brauchen?

Ich muss eine Kultur, eine Lebensweise nicht verstehen um sie zu respektieren und zu akzeptieren.

Und im übrigen: Hast du Kampf der Kulturen und anderen von Huntington gelesen? Ich finde es beschämend, dass er immer noch ernst genommen wird.

Grüße Bilana
Gilgamesch.Minerva-ath
QUOTE (Bilana @ 18.Oct.2004 - 14:48)
@Gilgamesh:
Was wir davon mitbekommen: Natürlich handelt es sich auch um selektive Wahrnehmung. Und die Selektion betreiben nicht nur wir sondern erstmal die Medien.

Hm- "die Medien" richten sich auch danach, was der größte Teil der Bevökerung sehen will. Und momentan sind politisch brisante bis aufklärende Reportagen auch nicht wirklich gefragt. Es ist also ein wechselseitiges Unterfangen, man sollte nicht die Presse allein stigmatisieren.
QUOTE
Wie groß darf Allah sein? das interessante ist, dass du die Frage in einem Forum stellst, in dem sich bisher keine Muslime zu erkennen gegeben hat.

Versuch dich mal als muslimische Frau zu outen- blink.gif - das ist selbst in aufgeklärten Keisen schwierig. Es gibt auch noch Christen, die ´verstoßen´ werden- einer "Freundin" ging es so- und dabei wissen die guten Menschen noch gar nicht, dass "sie" sich nur als frauenliebend geoutet hat und nicht als Transmann. ph34r.gif Das bringt mich auif eine andere Frage- versuche dich mal als biologische Frau im muslimischen Umfeld als Transmann zu outen. Ha haaa... Sorry. dry.gif
Eigentlich hatte ich gehofft, dass sich hier jemand findet, der dem Islam angehört und ein bisschen erzählt- aber verwundert hatte es mich nicht- nur diese Tatsache spricht nicht gegen die Behandlung des Themas- im Gegenteil.
QUOTE
Ich persönlich denke es bräuchte mehr Toleranz dies bezüglich. Noch vor 60 Jahren waren die Juden die Buhmänner, heute sind es Muslime.

Vorsicht, der Vergleich erzeugt einen sehr bitteren Nachgeschamck... haben jüdische Bürger das WTC in die Luft gejagt oder in Madrid ein Blutbad angerichtet... Ein menschenverachtender Vergleich. Das spottet jeglicher "Toleranz". Denn- es gibt viele auch islamische Menschen, welche die westliche Kultur als Dorn im Auge haben- und das wird in tolerant-predigenden Kreisen oft vergessen.
QUOTE
Du sprichts es ja an. Warum den armen verschleierten Frauen helfen. Sollte man nicht wenigstens fragen ob sie die Hilfe auch wollen? Und ist das nicht schon anmaßend? Fragen die uns, ob wir Hilfe beim Kopftuchbinden brauchen?

Hm- ich redete von den Fauen, die dem Islam mit all ihrem Herzblut angehören und von Steinungung sprechen.
Aber es gibt viele Frauen, die gerne flüchten würden, frei leben und sich selbst bestimmen würden. Was ist mit denen? Deine Aussage spottet deren Leid. Keiner will die Freiheit gläubige Muslime beschneiden (zur Erinnerung HIER gibt es Religionsfreiheit)- nur beschneiden teilweise gläubige Muslime ihre nicht-gläubigen Mitmenschen. (Gilt auch für Christen und andere sektiererische Gruppierungen- nur sind diese inzwischen in das demokratische System integriert, so dass die Häufigkeit inzwischen geringerer Bestandtzeil ist. Und vor dieser Herausforderung steht nun der Islam.) Freiheit sollte auf beiden Seiten her4rschen- Freiheit für Muslime und aber eben auch die Freiheut für nicht Muslime. Ich weiß nicht, weshalb du die Aussagen in diesem Thread als muslimfeindlich stigmatisiert- es ging hier nicht um den kleinen Gläubigen, sondern um extreme Menschenverachtende Formen von Religion. Und die gibt es- oder willst du die Opfer bestreiten.
Ich finde es langsam zum k***, dass sich Menschen, die von einer Grundbasis auf der alle menschen Platz haben, verteidigen müssen, nur weil sie nicht nur Christentum oder Rechtswesen kritisch bertrachten, sondern auch den Islam.
Wenn ich Sharon kritisiere, bin ich Antisemit.
Wenn ich Bush kritisiere bin ich gleich antiamerikanisch.
Wenn ich die jugendlichen Deutsch-Türken kritisiere bin ich ausländerfeindlich.
Kritisiere ich den Islam bin ich hetzerisch, verleumdend und kulturfeindlich.
Kritisiere ich einen Deutschen- dann bin ich kritisch.
Klasse, wenn man in seinem Urteilsvermögen von außen so beschnitten wird. *ZONK*
Nimm mir meinen Ausbruch nicht übel- nur ich habe meine Position nicht unnachgiebig vertreten und ohne Stellen nicht kritisch beleuchtet zu haben oder Gegenargumente einzuräumen. Insofern reagiere ich in der Tat gegen eine unterschwellige Stigmatisierungt allergisch.
QUOTE
Ich muss eine Kultur, eine Lebensweise nicht verstehen um sie zu respektieren und zu akzeptieren.

Nein, ich muß nur sehen, wie die Menschen darin leben und wiie innerhalb dieser Menschen behandelt werden. Eine Deokratie erkennt man an ihreStatus der Menschenrechte. Eine Kultur an ihrer Menschlichkeit. Und da sehe ich grad einige Dissonanzen, die mit "Intoleranz" oder "Toleranz" (oh Himmel, das Unwort des Jahres) nichts zu tun haben.

Liebe Grüße Gilgamesch
Akane
Mich würde es sehr freuen, wenn hier viele islamische Lesben vertreten wären. Aber wie?
Wir haben ein liebes Pärchen kennengelrnt, mit dem wir uns prima verstehen. Eine der beiden Mädchen ist Türkin. Aber sie ist in Deutschland geboren und ihre Familie ist liberal eingestellt. Was das für ihre Zukunft bedeuten mag, das weiss ich nicht. Doch sie geht offen damit um. Übrigens mag sie ihre männlichen jugendlichen Deutsch-Türkischen Landsmänner überhaupt nicht.
Da sie in Deutschlad geboren ist, hat sie ja auch nen deutschen Personalausweis. Cool, demnach ist sie ausländerfeinlich, weil sie "jugendliche Deutsch-Türken" kritisiert biggrin.gif

...und wieder ein Fall der nicht in die "Schublade der Pauschalisierungsfreaks" passt newwer.gif a5.gif
blue_moon
... haben nicht die christen rom angezündet, und die juden den reichstag. - ich will nicht behaupten, dass wtc und madrid nicht auf die kappe von islamisten gehen, aber wir sollten uns schon im klaren sein, dass sich propaganda nicht immer von der wahrheit abhebt. wir werden manipuliert, und zwar von allen beteiligten. dazu gehört es natürlich auch, jede kritik im keim zu ersticken, indem man sie als diskriminierung abqualifiziert oder niedere absichten unterstellt.
Bilana


QUOTE
Hm- "die Medien" richten sich auch danach, was der größte Teil der Bevökerung sehen will. Und momentan sind politisch brisante bis aufklärende Reportagen auch nicht wirklich gefragt. Es ist also ein wechselseitiges Unterfangen, man sollte nicht die Presse allein stigmatisieren.


Woher aber soll die Presse wissen, was die Bevölkerung sehen will? Nicht umsonst gibt es Begriffe wie „Nachrichten werden gemacht“. Die Medien haben einen großen Einfluß. Bleiben wir bei 9/11. Was in Europa dazu gebracht wurde unterscheidet sich schon von dem was in Asien dazu kam. Ich fand die Unterschiede damals erheblich. Du brauchst nur mal hin uns wieder auf asiatischen Nachrichtenseiten lesen. Du wärst erstaunt wie unterschiedlich sich die Welt außerhalb von Reuters und co. darstellt. Und das Bild das uns vermittelt wird, das nehmen wir auf und suchen Bestätigung. Etwas sehr menschliches, mE:

QUOTE
Eigentlich hatte ich gehofft, dass sich hier jemand findet, der dem Islam angehört und ein bisschen erzählt- aber verwundert hatte es mich nicht- nur diese Tatsache spricht nicht gegen die Behandlung des Themas- im Gegenteil.


Ich kann mir vorstellen, das mögliche muslimische Mitleserinnen (oder solche mit muslimischem Hintergrund) das Gefühl haben sich hier verteidigen zu müssen. Und darauf haben sie vielleicht absolut keine Lust, weil sie das schon den ganzen Tag hindurch müssen.

QUOTE
Vorsicht, der Vergleich erzeugt einen sehr bitteren Nachgeschamck... haben jüdische Bürger das WTC in die Luft gejagt oder in Madrid ein Blutbad angerichtet... Ein menschenverachtender Vergleich. Das spottet jeglicher "Toleranz". Denn- es gibt viele auch islamische Menschen, welche die westliche Kultur als Dorn im Auge haben- und das wird in tolerant-predigenden Kreisen oft vergessen.


Ich habe nie in Abrede gestellt, das solche Taten menschenverachtend sind. Das ändert aber nichts an meiner Aussage. Und natürlich gibt es islamische Menschen denen die westliche Welt ein Dorn im Auge ist. Es gibt auch welche denen Hindus ein Dorn im Auge sind. Es gibt Christen denen Moslems ein Dorn im Auge sind...ich könnte das noch länger so fortsetzten. Führt an der Stelle zu nichts.
Ändert nichts an der Tatsache das jüngste Ängste in die islamische Kultur hinprojeziert werden. In der westlichen Welt genauso, wie in Asien.
Ein bekannter von mir, der in N.Y. aufgewachsen ist hat am 11.9.2001 zu mir etwas gesagt, als das Schreckliche live im TV zu sehen war. Ich will es hier nicht Wort wörtlich wiedergeben. Aber man könnte es damit zusammenfassen, das die USA nun die Früchte des Zorns ernten, die sie gesät haben. Ein New Yorker, ein Atteist.

QUOTE
Ich finde es langsam zum k***, dass sich Menschen, die von einer Grundbasis auf der alle menschen Platz haben, verteidigen müssen, nur weil sie nicht nur Christentum oder Rechtswesen kritisch bertrachten, sondern auch den Islam.


Und ich mag es nicht, wenn mir unterstellt wird ich würde Terrorismus gut heißen, nur weil ich Verständnis habe.

QUOTE
Nein, ich muß nur sehen, wie die Menschen darin leben und wiie innerhalb dieser Menschen behandelt werden. Eine Deokratie erkennt man an ihreStatus der Menschenrechte. Eine Kultur an ihrer Menschlichkeit. Und da sehe ich grad einige Dissonanzen, die mit "Intoleranz" oder "Toleranz" (oh Himmel, das Unwort des Jahres) nichts zu tun haben......


Ich habe auch durchaus meine kritischen Anmerkungen zu all den Themen, die du beispielhaft angesprochen hast. Niemand ist gleich anti-irgendwas, wenn er kritisiert. Aber dann, wenn pauschalisiert wird. ZB: Alle deutsch-türkischen Jugendlichen pöbeln Passanten an. Alle Deutsche sind latent außländerfeindlich.
Aber solche Pauschalisierungen habe ich dir nicht unterstellt.

QUOTE
Insofern reagiere ich in der Tat gegen eine unterschwellige Stigmatisierungt allergisch.


Du stempelst mich hier genauso ab, wie du dich von mir (zu Unrecht) abgestempelt fühlst.


Übrigens: Wenn du von Menschenrechten und Menschlichkeit sprichst, dann ist das deine eurozentristische Auffassung davon. Wer sagt, das es die einzig wahre ist?

Vielleicht wurde mein Beitrag auch dadurch in eine bestimmte Richtung gelenkt, das ich verschiedene Schlagworte (in deinen Beiträgen eher weniger) wie Islamisierung, Monster und Formulierungen, die mir überspitzt und wenig konkret scheinen und in einer solchen Diskussion nicht geeignet.

Nicht zu vergessen dein provozierender Titel.

QUOTE
was ihr vom sog. "Multikulti" haltet. Ist das funktionsfähig?


Es gibt einige Beispiele wo 100 uns mehr Ethnien in einem Staat friedlich zusammen leben. Warum soll es also nicht funktionieren?
Es funktuioniert, möglicherweise, wenn jede Volksgruppe ihr abgestecktes Gebiet hat. Die einzelnen Territorien sind durchlässig, temporär, wie permanent. Und es gibt „neutralen Boden“.
Deshalb stehe ich der Ghettoisierung auch nicht per se Ablehnend gegenüber. Bsp. Berlin-Neukölln, Berlin-Kreuzberg,.

Gilgamesch.Minerva-ath
@Blue-moon
thumbsup.gif

@Bilana
Häscherbegriffe wie Monster o.ä. halte ich für ebenso gefährlich wie du- nur fand ich es etwas heftig komplett gegenzusteuern und zu sagen- "so!". Ich kam mir dadurch in eine Ecke gestellt vor, in der sich mein Denken wirklich nicht bewegt- darauf wollte ich hinweisen und auch dich nicht in die andere Ecke stellen. smile.gif Manchmal ist es für´s Verständnis besser den Menschen Fragen zu stellen, damit er nochmal drüber nachdenkt- jedenfalls wird er Probleme eher begreifen, wenn er sie selbst überdenkt, als wenn er eine schlagartige Gegenantwort erhält. Obwohl- Solkrates mußte deshalb sterben...
Nur neben der Pauschalöisierung MOnster, Terror etc. ist es auch gefährlich aus falsch verstandender "Toleranz" die Opfer, die eben zu diesem Konflikt geführt haben ztu helfen. Es ist grausam und grotesk, dass innerhalb dieser Frontenbildung die eigentlichen Opfer weiter zermalmt werden.
Woher die Presse es weiß? Okay- mach mal nen Versuch- bring zeitlgleich eine Reportage von- sagen wir Gerd Ruges Reisen durch ferne Länder gegenüber RTL EXKLUSIV-neue Bilder von den gefangenen Geiseln. Und nun rate mal, was der größe Teil der Bevölkerung sich ansieht...
Nun, dass Ängste in den Islam hineinprojiziert werden ist unbestritten- das bedeutet jedoch nicht, dass diese gänzlich immer unberechtigt sind. Man muß kritisch-menschlich sein- auf beiden Seiten. Und du meintest- wenn einige islamische Frauen dies lesen würden, wären sie zu müde zu erzählen. Schade, ein Austausch wäre doch eigentlich besser als Resignation. Und feindliche oder gar nicht zum Zuhören nicht bereite Stimmen habe ich innerhalb dieses Threads nicht vernommen. Hier ist keine Rechtfertigungssituation geschaffen. Nur Neugier und der Versuch und das Bedürfnis zu verstehen. Ergo kann ich in der Tat das Argument- zu müde- hier nicht vestehen. Wie sonst sollen Dinge geklärt werden, wenn nicht durch bspw. diesen Austausch. Also- wenn es hier eine Frau geben sollte, welche muslimisch ist, dann bitte ich sie zumindest mir zu helfen einige Dinge zu verstehen. Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen.

Der Titel ist in der Tat provokant. Und er soll(te) es auch sein. Nenn es einen dezent ironischen Hinweis auf eben jene plakative Behandlung des Themas, die grad stattfindet. Gut, demnächst werde ich wohl nicht so subtil verpacken.
Habe dir auch nicht unterstellt den Terrorismus gutzuheißen, darüber hatten wir bereits eine Diskussion. Nur war mir dieses Gegensteuern aufgestoßen, in der Hinsicht, dass eine Frontenbildung anngefangen hatte. Wir sind klug genug auf der Ebene des Austaschs zu bleiben und nicht auf derzeitiges Medien-Schwarz-Weiß-Niveau abzurutschen. Zumiondest habe ich deine Beiträge sehr gerne gelesen, weil du meist andere Erfahrungenn hast, die mir nen neuen Winkel zum Forschen gezeigt haben.
Das der eine ein Dorn im Auge des anderen ist- eben da sollte eine Grundlage sein, auf der man menschenfeindliche Auisartungen festnageln und verändern kann. Eine humane, menschenfreundliche und nicht die Religion oder die oder das Staatswesen oder dann das... Nein- nenn es utopisch, aber eine Grundlage, die jedem eine Freiheit zuspricht, ohne dass dabei die Bewegungsfreiheit des anderen begrenzt wird. Und ja- dagegen verstoßende Individuen und Gruppierungen sollten auch nicht mit falsch verstandener nachgiebiger Toleranz behandelt werden. Hier geht es um Menschen und die sollten in Lobby-Interessen nicht untergehen. Lustich- der Satz zur aktuellen politischen Lage... wacko.gif
Nein- wenn ich von Menschenrechten spreche, verfolge ich kein eurozentrisches Denken, sondern ein humanes. Welchen anderen Schwrrpunkt wenn nicht Menschlichkeit würdest du bitte setzen?

Kurzes OT- Omar Sharif (Dr. Schiwago, Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran) hatte letztlich zum Thema Irak etwas sehr interessantes gesagt- sinnbildlich:
Statt Bomben sollte man lieber Bücher abwerfen...
Nun denn- Wissen ist die Kraft, welche die Mächtigen fürchten.

Liebe Grüße, Gilgamesch
Gilgamesch.Minerva-ath
Zum Thema etwas OT-
der Konflikt von Kritk und Diskrimminierung wird oftmals ausgenutzt-
unser "Paradebeispiel" Friedmann (ich sag nur Mölle...Mölle... Westerwelle)-
QUOTE
Die mutmaßliche Drogen- und Sexaffäre um den TV-Talker Michel Friedman empört die Nation. Die einen zeihen den "Moralapostel" aus Frankfurt/ Main der Doppelmoral, die anderen nehmen ihn in Schutz und warnen vor Antisemitismus und Vorverurteilung. Diese Debatte, so leidenschaftlich sie auch geführt werden mag, geht aber am eigentlichen Skandal vorbei. Denn worum geht es bei den Berliner Ermittlungen? Es geht um eine professionell arbeitende Bande von Kriminellen, die die wirtschaftliche Notlage von jungen Ukrainerinnen ausnutzten, sie nach Deutschland brachten und hier als Prostituierte feilboten.
...
Und es ist auch keine Privatsache, wenn Journalisten mit fetten Schlagzeilen die Angst vor jenen Kriminellen anheizen, derer Dienste sie sich selbst klammheimlich bedienen.

aus der EMMA
Hier geht Obwohl es hier um einen Menschen geht, der eine sehr schlechte Tat begangen hat konzentriert man sich nicht auf die Opfer oder auf die Tat an sich, sondern (und damit spielt der Gute auch sehr schön) es werden weitere Politisierungen eingebracht, die außerhalb des eigentlichen Schwerpunktes liegen und nicht damit zu tun haben. Berechtigte Kritik wird zum verstummen gebracht- bzw. leiser gemacht, durch eben jene irrsinnigen "... Diffamierungs- Diskrimminierungs"- Vorwürfe. Der Mensch wird von Lobbygruppen und sich selbst pilitisiert und polarisiert. Und was war mit den Frauen?

édit- da finden bewusst eben jene Pauschalisierungen statt. Mal von der "anderen" Seite.
Bilana
QUOTE
Woher die Presse es weiß?


Ich verstehe schon was du meinst. Das ist aber wieder eine etwas andere Geschichte. Was ich meine ist das zB zu 9/11 doch in Deutschland, so weit ich das mitbekommen habe eine sehr große Solidarität mit Amerika (mE nicht gleich zu setzten mit den eigentlichen Opfern) demonstriert wurde, die so weit ging, das Kritik an Amerika und Empathie mit der arabischen Kultur missbilligt wurden.
Ich kenne einen konkreten Fall, ein Freund von mir, wo es einem Redakteur in Deutschland untersagt war Artikel zu veröffentlichen, die nach den wahren Ursachen von 9/11 und dem Hass auf die USA fragten.
Ich glaube ich habe es schon einmal hier erzählt, tue es aber gerne wieder. Ca. 3 Wochen nach 9/11 brachte channelnewsasia einen Bericht, in dem es hieß, Washington plane den Irak zu bombardieren. In dem Bericht wurde auch kritisch nach dem Grund gefragt, da Al-Kaida keine Verbindungen in den Irak hat und Saddam absolut nichts mit den Anschlägen zu tun hat. Der Bericht wurde gesendet und stand im online-Archiv. Einige Tage später war er gelöscht. Jetzt nenne mich verschwörungstheoretisch, aber ich denke die Redaktion von channelnewsasia wurde dazu genötigt, weil zu diesem Zeitpunkt der geplante Angriff auf den Irak noch nicht publik werden sollte.

QUOTE
Ergo kann ich in der Tat das Argument- zu müde- hier nicht vestehen.


Wenn du dich schon den ganzen Tag rechtfertigen musst? Für mich läuft das auf Rechtfertigung hinaus. Ich versteh’s nicht, erklär’s mit...
Und wenn du es mal statistisch betrachtest: Wie viel Prozent der nicht-Muslime in diesem Forum beteiddigen sich an dem Thread? Da kannst du dir ausrechnen wie hoch die Chancen sind...

QUOTE
Nein- wenn ich von Menschenrechten spreche, verfolge ich kein eurozentrisches Denken, sondern ein humanes. Welchen anderen Schwrrpunkt wenn nicht Menschlichkeit würdest du bitte setzen?


Den selben wie du. Allerdings bin ich mir darüber bewusst, das zumindest meine erweiterte Auffassung von Menschenrechten von meinem recht europäischen Denken geprägt ist.
Ich denke auch, das die Demokratie nicht die einzig wahre Staatsform ist. Demokratie bedeutet Kompromisse und manchmal sind Kompromisse kontraproduktiv. Sie Schweiz mit den vielen lustigen Volksabstimmungen oder das aktuelle deutsche Reformdebakel. Ich sehe die gescheiterten Demokratien Lateinamerikas. Dagegen sehe ich Länder wie Indonesien, Malaysia oder Thailand. (Von Brunei, den VAE usw. will ich gar nicht erst anfangen.)

Ich lese deine Beiträge übrigens auch sehr gerne. Immer wieder gute Denkanstöße. Warum ich vielleicht so rigide regiert habe, liegt daran, dass mein pc Alarm (eine Macke von mir..) anging, als ich den Thread überflog. Hätte ich gründlich gelesen, wäre mir eher aufgefallen, das du den Alarm eigentlich nicht ausgelöst hast. Mein Fehler.
Ein Aspekt ist auch das ich wirklich verstehe kann, warum es so viele Menschen gibt die die USA hassen und warum es deshalb so leicht ist sie zu mobilisieren. In mir fängt es schon an zu brodeln, wenn ich daran danke wie sich die USA in und gegenüber dem Land verhalten, das ich fast genauso liebe wie meine Heimat.


Nochwas: Bei Gerd Ruge schalte ich auch weg... wacko.gif

edit und nochwas: "Kampf der Kulturen" ist für mich halt zu einem Symbol für das geworden, was mit außerordentlich missfällt. Das es Menschen gibt, die ablehnen, was sie nicht verstehen, anstatt die Vielfältigkeit zu erleben und die Menschlichkeit darin zu genießen.

Herzliche Grüße
Bilana
Gilgamesch.Minerva-ath
@Bilana-
ja, was die Medien anbelangt- eine definitive Polarisierung ist definitiv, da stimme ich dir zu. Manchmal glaube ich, viele fühlen sich von den Medien veralbert und haben nicht mehr den Nerv zu erkennen, was woher kommewnn könnte.
Zu viele News, zu wenig Informationen. Es ist nur sehr schwierig sich aus dem Einheitsbrei herauszuwinden- und da sollten eben Gespräche helfen. Daher finde ich es auch schade, dass sich sehr wenige in der Politik diskutieren, sondern eher genervt abschalten. Hm- dennoch, die Resignation von der du bei musliischen Frauen gesprochen hast, findet eher in eben jenen liberaleren Kreisen statt, weil sie sich nicht nur von der "wetslichen" Seite her Fragen stellen müssen- sondern auch von der konservatischen Seite ihrer Kultur her Vorwürfe anhören müssen.
Nur, ist ein Austausch, der zu einem Basisverstqaändnis führt wirklich nicht durch Schweigen und Abschalten möglich. Es gibt sehr viele Muslime, die den Austaiusch auch suchen, so werden auch in Moscheen "Tage der offenen Tür" angeboten wo Gläubige und Geistliche Fragen beantworten. Nur ist meist dort nicht unbedingt die Gelegenheit solch plólitisch brisante Themen anzusprechen- erstrechjt nicht Homosexualität. Daher sind Orte wie dieses Forum meist geeigneter. Denn trotz aller Liberalität bleibt dies ein verschwiegenes Tabuthema- das ist es ja auch noch hier an manchen Ecken.
Hm- was die Staatsform angeht... hm hm hm. Schwierig. Es gibt ja auch mehrere demokratische Formen- das Problemn der Demokratie sehe ich einfach darin, dass sie zwar von Aufbau größtenteils versuch demokratisch zu sein, nur im politischen handeln und im Bewusstsein der Bürger keine demokratische grundbasis herrscht. Aber da müssten wir in den Eier und Steine Thread wechseln- das übespannt dieses Thema. Manchmal könnte ich auch verzweifeln, wie es denn funktionieen könnte- abseits aller verklärt humanistischen Ideale.
Hm- was das "multikulti" angeht- nun ja, die USA hat sehr viele ethnische Minder-heitenunterb einem Hut durch eine patriotische Ideologie, wenn ich das mal so provokant nennen darf. Wie gesagt- die Gundbasis sollte weder eine bestimmte Kultur- Religions- Staatsform, sondern eine ethische Grundlage sein. Aber das ist Utopie pur. Leider.
Vielfältigkeit muß freiwillig sein- nicht aufgezwungen. Daher ging es aucvh nicht um Islam oder Nicht-Islam, sondern um Religionen (wobei ebend er Islam das wohl gerade poltisch aktuellste und brenzlichste- und auch in einigen Hinsichten gefährliche- Thema ist) innerhalb eines demokratischen Staates- oder zumindest hinsichtlich von Menschen- und Gundrechten. Existenz wurde nicht angegriffen, sondern das Einflußgebiet steht zu Diskussion.
Und da sehe ich noch grobe Shwierigkeiten, solange Frauen zwangsverheiratet werden oder ähnliches. Der Brennpunkt ist- dieses Vorgehen wird mittels des Islames "legitimiert" und "begründet"- somit würde der eine oder andere vom "Mißbrauch" der Religion sprechen. Einerseits bietet diese relgion (wie aberr auch das Christentum) einen Nährboden für solche menschenverachtenden Interpretationen und Aslegungen, andererseits liegt es an einem sich-selbst verselbstständigten Menschenbild, wo eben jene Religion mit als Hintergrund fungiert. Man muß aber auch sagen, dass der Islam als Brennpunkt nicht nur "vom Westen" her "benutzt" wird, sondern auch bewusst von eben einigen islamischen Teilen. Ist eben jene Politisierung- wie auch beim Fall Friedmann vergleichsweise auf anderer Ebene.
Das macht mich auf der einen Seite unglaublich wütend, auf der anderen so ohnmächtig. Manchmal frag ich mich- hat der Mensch kein Hirn??? Oder anders- wenn er wirklioch nur nach Instinkten handeln würde, wie es hier meinungsmäßig einige vertreten, dann wären die Menschen empfänglicher für Erotik und Sinnlichkeit und wohl eher im Bett als im Kriegsrausch. Oder sie würden diese Politisierungen nur belächeln können und es würden die Anhänger schwinden.
Liebe Grüße, Gilgamesch
Gilgamesch.Minerva-ath
QUOTE (Bilana @ 19.Oct.2004 - 10:17)
Ein Aspekt ist auch das ich wirklich verstehe kann, warum es so viele Menschen gibt die die USA hassen und warum es deshalb so leicht ist sie zu mobilisieren.

Hm, lustig- weshalb nur die (meisten) Leute, welche so über-kritisch gegenüber der USA sind dann eher in die USA auswandern als in den Irak bspw. finde ich dann nur immer wieder erstaunlich. mellow.gif
Bilana
QUOTE
Nur, ist ein Austausch, der zu einem Basisverstqaändnis führt wirklich nicht durch Schweigen und Abschalten möglich.


Ich sollte mal all deine Utopien sammeln.
Natürlich hast du recht. Aber wenn des Austausch wirklich überall gäbe, dann wäre die internationale politische Lage garnicht erst so eskaliert. Dann gäbe es keine Seggregation in Berlin oder in weiß ich was für einer Großstadt dieser Welt, dann würden wir uns alle...ach ich lass das ma.

QUOTE
Manchmal könnte ich auch verzweifeln, wie es denn funktionieen könnte- abseits aller verklärt humanistischen Ideale.


Ich denke es würde funktionieren, wenn das Interesse und Bewusstseins bei allen Bürgern da wäre. Es ist ein Problem von Bildung und awareness (rising). Zumindest in Deutschland.
Aber das meinte ich gar nicht. Ich meine das z.B. Wahlmonarchien (nicht zu verwechseln mit konstitutionellen Monarchien) und andere weniger demokratische Staatsformen auch funktionieren, sofern man verantwortungsbewusste MachthaberINNEN hat. Und du umgehst das Dilemma, das die Mehrheit nunmal nicht immer recht hat.

QUOTE
Vielfältigkeit muß freiwillig sein- nicht aufgezwungen.


Das ist das Problem, das erst gelöst sein kann wenn das Problem des Austausches gelöst ist.

QUOTE
Und da sehe ich noch grobe Shwierigkeiten, solange Frauen zwangsverheiratet werden oder ähnliches. Der Brennpunkt ist- dieses Vorgehen wird mittels des Islames "legitimiert" und "begründet"- somit würde der eine oder andere vom "Mißbrauch" der Religion sprechen.


Ich verstehe natürlich was du meinst. Will noch sagen, das immer die ganze Gesellschaft Opfer ist. Während des Wüstenkonfernzprojektes von Annette Weber und Rüdiger Nehberg hat sich auch gezeigt, das es nicht die bösen Männer per se sind, die ihre Frauen beschneiden wollen um zu unterdrücken. (Immerhin sind auch sie es, die dadurch die erfüllte Sexualität erfahren werden.) Jedenfalls das vorläufige Ende vom Lied war, das in die Scharia ein Paragraph gegen die Beschneidung aufgenommen wurde, legitimiert durch die Stammesführer der Region.

Was ich eigentlich sagen will. Ich kann dir versichern, das der Hinduismus deutlich Frauen- und Menschenverachtender ist, als der Islam. Und niemand fragt wie groß Laxmi, Shiva (nimm wen du willst) und co sein dürfen. Niemand sagt, auf die müssen wir ein Auge haben, weil...

QUOTE
Man muß aber auch sagen, dass der Islam als Brennpunkt nicht nur "vom Westen" her "benutzt" wird,


In anderen Teilen der Welt gibt es regelmäßig handfeste Ausschreitungen.

Herzliche Grüße
Bilana


Bilana
QUOTE (Gilgamesch.Minerva-ath @ 19.Oct.2004 - 16:50)
QUOTE (Bilana @ 19.Oct.2004 - 10:17)
Ein Aspekt ist auch das ich wirklich verstehe kann, warum es so viele Menschen gibt die die USA hassen und warum es deshalb so leicht ist sie zu mobilisieren.

Hm, lustig- weshalb nur die (meisten) Leute, welche so über-kritisch gegenüber der USA sind dann eher in die USA auswandern als in den Irak bspw. finde ich dann nur immer wieder erstaunlich. mellow.gif

Ich weiß nicht was du für Leute kennst.
Aber die die ich kenne sich (über)kritisch gegenüber den USA oder wandern dahin aus. (Wenn ich mal einen ausklammere der eine Greencard gewonnen hat und in dessen Heimat Bürgerkrieg (teilweise mit Material und know-how der USA) wacko.gif herrscht.)
Gilgamesch.Minerva-ath
Nun- anders gefragt- du stehst vor der Wahl: Irak oder USA...
Es gibt viele in der Bevölkerung, die während des Irak-Krieges einen Moralapostel dargestellt haben und die USA dermaßen in eine Ecke gedrängt haben, dass mir bei den Migrationsstatistiken fast schlecht wurde.
Dann habe ich u.a. einige Diskussionen verfolgt, in denen mir das Blut in den Adern kochte- da wurde vom "bösen" Westen und seiner Ausländerfeindlichkeit, Unmenschlichkeit und verdorbenen Moral geredet- seltsam nur, dass hierher ein sehr großer Immigrationsdrang herrscht. huh.gif
Was fehlt ist bei aller berechtigten kritik die Sachlichkeit und auch Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.
Nun, die Leute, die ich kenne haben zum Thema USA eine kritische Position- sie heißen die Handlungen nicht gut, würden aber in dem Maße auch kein Verständnis für etwaige Attentate (für Enntäöuschung und Wut schon- nur nicht für diese Art von "Lösung") einräumen. Denn die politisch brisanten Zentren oder Verantwortlichen werden nicht getroffen- es werden bewusst "zivile Ziele" ausgesucht.
Bilana
Es gibt Menschen, für die ist es unvorstellbar mehrmals im Leben den Partner zu wechseln. Die bleiben verheiratat und stehen zueinander, auch wenn einer 10 Jahre und länger im Ausland arbeitet.
Ich kenne junge Männer, die die Blöße, mit der Frauen und Männer bei uns in den Medien erscheinen schlecht finde. Die es für unmoralisch und unnötig halten.
Aus dieser Sicht wirkt der Westen tatsächlich unmoralisch. Alles eine Frage der Perspektive.

edit: Und ja es gibt Gesellschaften, da wird deutlich warmherziger und höfflicher miteinander umgegangen, als bei uns.

Aber das sind Menschen, die einen wesentlich stärkeren Pragmatismus an den Tag legen als du. Und auch das kann ich ihnen nicht verübeln. Sie haben ihre Kritikpunkte und kommen trotzdem. Weil die Alternative wäre in einem Dorf ohne Strom zu versauern oder auf die ein oder andere Seite eines Konfliktes zu geraten.
Aber durch die Kaufkraftunterschiede ist es so, dass sie als reiche, "gemachte" Männer (und Frauen) zurück kommen. 3-5 Jahre Deutschland bedeutet Haus, Land, Kühlschrank und die Sicherheit nie wieder Hungern zu müssen, die Kinder, auch die Mädchen zur Schule schicken zu können. Vielleicht zu Uni. Die Eltern unterstützen können, wenn sie mal zu alt zum arbeiten sind.
Du magst es Unehrlichkeit gegenüber sich selbst nennen. Ich nenne es umsichtig. Ich würde da selbst irgendwo hingehen wo ich die Kultur überhaupt nicht mag.


QUOTE
Nun, die Leute, die ich kenne haben zum Thema USA eine kritische Position- sie heißen die Handlungen nicht gut, würden aber in dem Maße auch kein Verständnis für etwaige Attentate (für Enntäöuschung und Wut schon- nur nicht für diese Art von "Lösung") einräumen.


Irgendwie habe ich heute Morgen das Gefühl, du verstehst mich nicht.
Ich heiße die Handlungen nicht gut.
Man fragt sich doch, wie konnte Al Kaida ein so extensives Netzwerk aufbauen? Wo kommt der Hass und Frust her?
Und das kann ich verstehen. Vergleiche das Bild von Amerika und Deutschland in Nepal:
Amerika: Botschafter macht keinen Heel daraus, das er froh ist versetzt zu werden. Botschafter unterstützt die menschenverachtende Regierung. USA liefert Waffen an die Regierung, schickt Ausbilder. (Da fragte die Presse zu Recht, ob das jetzt die Menschenrechtssituation verbessern soll...)
Deutschland: Botschafter spricht fließend Nepali. Jeder weiß, er wird bei seinem Abschied vor rührung Tränen vergießen. Er vermittelt zwischen den Konfliktparteien. Deutsche Entwicklungshilfe ist überall im land sichtbar. Deutschland hat keine Waffen geliefert, als die Regierung danach fragte.

Und mal nur exemplarisch für den alltäglischen, "harmlosen" Wahnsinn us-amerikanischer Außenpolitik.

Wo ist schlussendlich der Unterschied zwischen irakischen, afghanischen, kolumbianischen Zivilisten, die von US-Soldasten getötet wurden und amerikansichen Zivilisten? Ist ein amerikanische Leben mehr Wert?
Kérridis
@granny: Ich finde, du gehst zu sehr mit westlich-zentrierter Sicht heran. Ich mag auch keine Terroristen, mag auch nicht was als Rolle der islamischen Frau daherkommt und vieles mehr, wo wir aus westlicher Sicht mit unendlicher Ablehnung reagieren. Dennoch kann man die Gesellschaft dort nicht nach unserem Bild umformen, kann man nicht unseren Feminismus mit Bombengewalt dort hineintransferieren. Das funktioniert einfach nicht, die Gegebenheiten sind dort einfach anders, und die Entwicklungen auch, von den total verschiedenen Völkergruppen gar nicht zu reden. Natürlich muß etwas passieren, aber anders, als Bewegung in den Ländern heraus und nichts, was wir denen aufpfropfen, denn aufgepfropft haben wir denen weitaus genug. Geh mal in die Geschichte Europas zurück, in die mehr als grausame Kolonialgeschichte. Es rechtfertigt keine Anschläge in den USA und auf Zivilpersonen, aber man kann verstehen, woher es kommt, wenn man sich näher mit der Geschichte beschäftigt und mit den Ländern an sich. Europa trägt seine ganz eigene Mitschuld an diesem Dilemma, denn von nichts kommt nichts. Je höher der Druck, desto schlimmer ist die letztliche Eskalation.

Ich möchte dich eigentlich schon die ganze Zeit bitten, mal Literatur aus den Ländern zu lesen, die du kritisierst, einfach, damit du mal einen anderen Blickwinkel bekommst. Es ist nicht alles schwarzweiß - vieles ist unendlich grau.

PS: Ich kann dir gern einiges empfehlen, besonders in Bezug auf die Situation der Frau dort, hab da einiges zu gelesen. smile.gif
robin
@kérridis: schöner beitrag smile.gif
'...denn von nichts kommt nichts'...
Bilana
Vielleicht kannst du einen Thread im Literaturforum dafür eröffnen? Mich würden deine Empfehlungen auch interessieren. Und vielleicht haben andere ja auch noch Bücher zu empfehlen, die dem "Kampf der Kulturen" gegensteuern.

BTW: Volle zustimmunng: Wie es in den Wald hinein schallt...
robin
oh ja, gute idee! machst du das kérridis?? sleep.gif
ich könnte sogar ein paar schmöker empfehlen... (damit es nicht nur bei sachbüchern bleibt...)
@bilana: was heißt btw??
Kérridis
Schon erledigt. smile.gif
Bilana
btw= by the way (damit ich nicht immer im übrigen schreiben muss)
robin
wie prompt! Danke! kiss.gif
Gilgamesch.Minerva-ath
@Bilana, Kerridis, robin-
ich fasse es mal allgemeiner, weil ich gerade ziemlich viel zu tun habe, aber ihr wisst ja, was ihr geschrieben habt und worauf ich dann Bezug nehme.

Bilana, es geht nicht um gutheißen oder nicht, sondern um eine ganz andere Verständnisfrage- du meintest, es wäre umsichtig. Nein- ich nenne es Doppelmoral. Ich verurteile keinen, der aufgrund wirtschaftlicher Annehmlichkeiten in ein anderes Land emigriert, weil es ihm bessere Möglichkeiten für sich und seine Familie bietet. Nur- bei Anfeindungen gegen das (staatliche) System- welches im übrigen nicht ganz unverantwortlich für eben jene Annehmlichkeiten ist- (und zwar Überzeugungen, Handlungen, Aussagen, welche die sachliche Kritik übertreten und ganz klar in einem anderen Rahmen stehen- siehe Metin Kaplan), empfinde ich es in der Tat als Doppelmoral und für unverständlich bis hin zu verurteilenswert- in welchen Kontext auch immer.
Davon rede ich.

Was die Frauen angeht- es geht hier nicht um ein Intervenieren, in einem moralisch-religiösen bis hin missionarischem Hintergrund, sondern um humane Hilfe. U.a. Anlaufstellen für Betroffene und Opfer, die eben auf FREIWILLIGER Basis beruhen. Sowie Unterstützung für politisch Verfolgte Organisationen.
Wenn du meinst- wir können nicht einfach hereinspazieren und unsere Kultur „aufrücken“, dann hast du immer noch nicht ganz verstanden, was ich meine. Ich verurteile die Handlungsweisen von Busch, der Rüstungsindustrie und einigen anderen Gruppen. Dies hat aber in keinster Weise etwas mit den Menschenrechten zu tun, wovon ich rede (auch wenn sie anfangs als Begründung MISSBRAUCHT wurden- nur zwischen der Wort-Verwendung „Menschenrechte“ und dem Umgang in der Realität ist dann doch ein erkennbarer Unterschied, der hier bei nicht zu Verwechslungen führen sollte).
Andererseits GIBT es WIRKLICH Betroffene und Opfer ihrer kulturellen Umgebung. Gesteinigte Frauen sind dabei eines der drastischsten Beispiele. Und eben da liegt der Unterschied- es geht hier nicht um eine Verwestlichung und Missionierung- sondern darum, dass Andersdenkende (gewalttätig) verfolgt werden. Bei den Faschisten hat doch auch niemand argumentiert, man könne sie nicht einfach menschenrechtlich missionieren und eingreifen.
Es geht hier nicht darum- und das sage ich jetzt zum allerletzten mal, da es mir anscheinend immer wieder unterschrieben wird- den Muslimen ihre Religion wegzunehmen. Es geht um diktatorische Auswüchse. Einem Homosexuellen in einem fundamentalistisch-protestantischen Umfeld in den USA würdet ihr doch auch helfen wollen, Anlaufstellen bieten und ggf. extreme Ausuferungen (gegen Grundrechte und menschenrechtliche Ordnungen) dämpfen bis hin bekämpfen. Da käme auch keiner auf die Idee hier ginge es um das Aufdrücken gewisser westlicher Ideen, vor denen man die Täter (das sollte man sich erst mal vorstellen, die Opfer werden verhöhnt durch Ignorieren und man überlegt, wie man die Verantwortlichen noch in eine legitime Position setzt) schützen sollte.
Kurzum- es geht hier nicht darum, dass es der Islam ist, oder bspw. auch das Christentum in den USA, sondern um den Bezug zum einzelnen Menschen und Auswirkungen hinsichtlich grundlegender menschlicher Rechte.

Hinsichtlich des Hinduismus- ja, sein Frauen- und Menschenbild ist teilweise drastischer- und eben dort gibt es auch Anlaufstellen, bzw. wird es versucht, so etwas wie Frauenhäuser. Es sind in dem Sinne nicht allzu viele, weil man eben nicht Intervenieren will, sondern den Menschen eine Möglichkeit bieten will, die sie annehmen können (Nicht müssen!). Weshalb dies nicht so sehr im Kreuzfeuer der Kritik steht ist zwar sicherlich auch die politisch-wirtschaftliche Beziehungslage der Länder- wie aber auch, dass sich bisher keine Hindus in dieser Form in die Luft gejagt haben, um andere in den Tod zu reißen. Ja- die politische Brisanz spielt in diesem Unfeld auch eine Rolle, sowie die geographische Lage (die dabei einflussgebend ist).
Es geht daher auch wirklich nicht um eine Systemlehre für Hindus und Muslime, sondern um Verantwortung gegenüber Menschen.
Nocheinmal- Religionsfreiheit- ist gegeben, nur sollte dies nicht zur Einschränkung anderer Positionen führen. Immerhin werden auch dort politisch Unliebsame eliminiert. Zudem ging es in dieser Diskussion natürlich auch um Dt.- drehe ich also dein Argument um- sollte ein Muslim, der nach D. zieht ebenfalls nicht missionarisch seine Kultur aufdrücken ;-). Daher sollte „Kultur“ nicht im Vordergrund stehen , sondern Allgemeinrechte, die ein Christ, ein Atheist, ein Muslim, ein Hindu, etc. vertreten kann. Und nein, das ist nicht undenkbar oder humanistisch-utopisch (siehe letzter Absatz).
Es mag anderen um ersteres gehen- dies sind dann aber auch jene, welche nicht von Menschenrechten, sondern von wirtschaftlichen Beziehungen reden. Nur aufgrund dieser Idioten eine umso gefährlichere contra-Position des „bösen Westens“ einzunehmen halte ich für bedenklich, denn dadurch wird den eigentlich Betroffenen nicht geholfen, sondern sie gehen noch eher in dieser Frontenmaschinerie unter.
Oder würdest du einer Frau, die kurz vor der Steinigung steht, sagen: Hör zu, der böse Westen hat deine Mörder gepeinigt, deshalb kann ich dir nicht helfen, weil ich will euch nicht noch mehr unterdrücken. Man wird noch mehr Täter dadurch. Mit der Begründung des 1. Weltkrieges, Kolonienbildung, etc. Falkin- hatte auch Bücher gelesen und Geschichte gehabt ;-) Nur- man steckt (jetzt/ immer noch/ schon/ wieder...) drin- einfach weil es eine Welt ist und Aufeinandertreffen und Interaktion nicht vermeidbar ist. Sich daher mit diesem Argument5 zurückzuziehen- da schafft man sich natürlich leicht eine Lösung- nur zu Lasten derjenigen, die keine Lobby haben.
Das hat- Falkin- nichts mit schwarz-weiß zu tun, sondern mit der Achtung vor dem Individuum. Was gibt es bitte bei einem Mord oder einer Vergewaltigung für Grautöne? (Hier geht es nämlich nicht darum, ob es die tat eines fundamentalistischen Muslims oder Christen war, sondern um die vollbrachte Tat, um die hier gerne wird- jetzt klarer?)

Und der Schwerpunkt der Menschenrechte- zu westliche Sicht? Was ist so „westlich“ daran, dass Menschen in gleichberechtigter Form neben und miteinander leben, ihre Freiheiten persönlich ausleben können, ohne sich gegenseitig in ihren Persönlichkeitsrechten zu beschneiden? Es mag eine Idee sein, welche in einigen philosophischen Richtungen im Westen oft aufgegriffen und niedergeschrieben wurde- aber es ist keine absolute westliche Denkart. Mit so einem Urteil degradierst du andere Kulturen eigentlich umso mehr. Hier geht es um etwas allgemein Menschliches. Oder sind die Kulturen in der Tat einander so fremd? Haben sie keine gemeinsame Wurzel- wie eben jene Menschen mit ihrer Menschlichkeit (Wünschen, Hoffnungen, Ängsten?) Wenn du eine gemeinsame Basis aller Menschen abstreitest- die nun einmal mit Emotionen und auch einer Art Grundrechte-Ideal (westlicher Wortlaut, nicht westliche Idee) zusammenhängt- dann redest du nicht mehr von Menschen in unterschiedlicher Kultur, sondern schon fast von eigenen Rassen mit artspezifischem Muster. Und was das weiterführend für einen gedanklichen Nährboden bietet, spare ich lieber aus.
Disclaimer: Und- nein, ich unterstelle hier keiner Rassismus o.ä. und weiß auch, dass dieser hier nicht vertreten wird- ich wollte nur eine Weiterführung dieses Argumenten-Schemas bieten, um die mögliche Gefahr dieser Einstellung oder die Ähnlichkeit zur nur oberflächlich denkbar entgegengesetzten Position, wie man sie durchaus sehen kann, zeigen. Das hat nicht mit „schwarz-weiß“-sehen zu tun, sondern mit Schlussfolgerungen und Konsequenz von Denkmustern.

Grüße, Gilgamesch
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