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Beitrag
#21
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
Damit ist dann aber noch nicht derjenige benannt, der aktiv solche Wunschwelten gestaltet. Und erst recht ist ihm damit noch nicht offen widersprochen, zumal man sich nicht einbilden sollte dass die Verfügbarkeit privater Kleinstblogs schon eine reelle Gegenstimme zu Menschen ist, die die grosse Leinwand zur Hand haben. [...] Irgendwas sträubt sich in mir, wenn Dinge aus konkretem Handeln entstehen, aber offensichtlich in so abgeschirmte Bereiche eingebettet sind dass die konkreten Personen nicht benannt und als verantwortlich angesprochen werden. Ich denke, daß die Kommerzialisierung genau so wenig von Einzelnen gemacht ist wie die Gegenbewegung. Es hat für mich ein bißchen was von der Frage, wo ein Fluß anfängt (gesetzt den Fall, sein Ursprung ist nicht ein viel beregneter See ganz ganz weit oben): viele kleine Tropfen machen schließlich ein Meer. Die Maschinerie macht das folgende: sie sucht die Tropfen und beginnt, Werbung für ein neues Meer zu machen, sobald sie sieht, daß die Tropfen für einen größeren Bach genügen würden, wenn sie sich denn fänden (und teilweise schon gefunden haben). Wer macht das? Vielevieleviele kleine Optimierungsmaschinchen, die sich ihre Daten auf vielenvielenvielen Datenspeichern anschauen - und dabei infolge ähnlicher Algorithmen zum gleichen Ergebnis kommen. Wie das Foto in einer guten alten Tageszeitung. Vieleviele Punkte ergeben ein Foto. Warum sieht diese Wunschwelt so aus, wie sie ist... Dazu wurde hier schon viel gesagt, das mir einleuchtet. Ich versuche mal, das von mir verstandene zusammenzufassen und meine eigenen Konsequenzen mit einzubauen: Wenn das Ideal der "Alten" lautet, adrett zu wirken, und der Vorwurf lautet, faul zu sein, wird ein junger Mensch, der "dagegen" sein will, in der Konsequenz (grob gefaßt, überspitzt, aber als Tendenz) zum legeren Workaholic. Wenn jeder Lebensbereich erfaßt wird von Perfektionierungswünschen, landen wir bei der Perversion, das Provisorium möglichst perfektionieren zu wollen. Auch das vielleicht eine Übersprungshandlung? Die perfekte Kontrolle in einer Welt, die infolge ihrer Fülle an Information aus den Händen gleitet? Den Punkt mit Inszenierung von Macht als ihrem Gegenteil kann ich nicht nachvollziehen, bzw. in keinen Kontext stellen. Worauf willst du damit hinaus? Kann es sein, daß ich das nicht verstehe, weil du darauf beharrst, daß die Entwicklung der Gesellschaft das Werk weniger sein soll, und ich das schlicht nicht glaube? |
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Beitrag
#22
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Gut und schön, man ist also hoffentlich frei genug, sich zu entziehen. ... noch nicht derjenige benannt, der aktiv solche Wunschwelten gestaltet. Und erst recht ist ihm damit noch nicht offen widersprochen .. Wie überhaupt viel Fluchtstrategie ausbaldowert ist, es unserer Zeit aber (so scheint´s) an Wirkmitteln gegen menschenfeindliche Prozesse fehlt. Seien es nun parasitäre Finanzwelt, verzerrende Kulturbilder oder destruktive Politik - es gibt kaum öffentlichen Konflikt und erst recht keine Straftatbestände für manches was vielen sehr grossen Schaden zufügt. Fluchtstrategie würde ich das Bemühen um ein frei(er)es, selbstbestimmte(re)s Leben nun nicht unbedingt nennen. Und wer soll ernstzunehmend gegen menschenfeindliche Prozesse aufstehen, wenn nicht Menschen, die mit sich im Reinen und in ihrer Kraft sind, und sich (mit) dem, was sie umgibt, verbunden fühlen? Umgekehrt: Woher soll ein Interesse an mir selbst, und eine Auseinandersetzung mit meinen Psychodynamiken* kommen, wenn nicht aus einer Haltung der Menschenliebe heraus, die nicht im eigenen Vorgarten Halt macht. Ich schlage vor, das Eine nicht gegen das Andere auszuspielen, sondern als einander bedingend anzusehen. Wer bereit ist, eine etwas weniger pessimistische Brille aufzusetzen, wird durchaus Menschen und NGOs finden, deren Einsatz für eine lebensfreundliche Welt Einiges bewegt, sei es attac, sei es Greenpeace, seien es Medica mondiale, Amnesty International, Amnesty for Women, Plan, Ärzte (Homöopathen, Akupunktur etc.) ohne Grenzen, Medico international, action medeor usw. Im Zweifelsfalle spenden oder mitmachen ... (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) *edit: Ich rede hier nicht von den Endlosschleifen Klassischer Psychoanalyse, die evtl. nach 10 Jahren immer noch nicht "abgeschlossen" sind. Das wäre für mich in der Tat Nabelschau. Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 01.Oct.2009 - 12:41 |
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#23
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Hinter dieser maskierten Arriviertheit steckt letztenendes das oligarchische Wunderland derer, die es trotz formeller Demokratisierung der Teilhabemöglichkeiten geschafft haben, ihre Position zu behalten und potentiell gewitzte Aufsässigkeit mit quasi immer knapp erreichbarer Statussymbolik zu befrieden, oder besser gesagt: zu beschäftigen - also, eine neue Form des Mäzenatentums, das aber ganz lässig ebenso biedere Vorgaben in puncto Pflichtsoll vorlegt. Vermutlich lähmt jeder Bissen mehr vom silbernen Tellerchen Zunge und Reaktionsvermögen, als eine Form "sozialer Evolution".
Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 01.Oct.2009 - 12:59 |
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#24
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
(IMG:style_emoticons/default/huh.gif) Komisch, irgendwie erinnert mich das jetzt gerade an den Thread "Chat" - in elaboriert gekleidet ...
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Beitrag
#25
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Schlaudegen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 ![]() |
Wie man´s liest.
Wir jammern also? |
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#26
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Als Beispiel aus meinem persönlichen Umfeld eine Bekannte, eine sprachwissenschaftliche Magistra, die sich in ihrem in Relation zur Ausbildung schlecht entlohnten Verlagsjob um die Möglichkeit betrogen sieht, selbst schreibend tätig zu werden. Eine Vernunftentscheidung, die zu respektieren ist... oder mehr noch wäre, müsste es nicht ausgerechnet eine Wohnung im Szeneviertel, das Manufactumbücherboard oder handgenähte Stiefel sein.[...]Letztenendes hat sie ihr eigentliches Ziel (den Roman) gegen eine akademisch untermauerte, mehr oder weniger behagliche Beschäftigung "mit" (Literatur) ausgetauscht, die von ihr indirekt zu fordern scheint, hinter einer ambitionierten Fassade die Moneten für deren Kitt zusammenzusammeln. Mal ganz platt gefragt: Bewertet sie ihr Leben selbst so oder gibt diese Skizze Deine Einschätzung ihres Werdegangs wieder? Ich lebe zwar nicht in einem Szeneviertel und werde auch nicht auf die angesagten Parties der Reichen und Schönen eingeladen, aber die Geschichte vom "ungeschriebenen Roman" kenne ich sehr gut. Von mir selbst. Den hab ich sozusagen von meiner Mutter geerbt, die auch in einem Verlag arbeitete und immer mal wieder davon träumte eines Tages einen Roman zu schreiben. Die Oma nicht, die Großtante aber schon. Der Roman unserer Sippe wird also über die weibliche Linie vererbt und er vermag viele Mittelmäßigkeiten und Frustrationen zu kompensieren. Er versöhnt mit der eigenen Durchschnittlichkeit und verzaubert den Alltag. Er ist so ein bisschen wie die wunderschöne, temperamentvolle und kluge Geliebte am Fuße des Zuckerhutes (oder ein stattlicher Jungbauer mit eigenem Gestüt und seelenvollem Blick): weit weit weg aber eine wundervoller Grund, den schöden Alltag zu vergessen. Ohne so einen Roman lässt sich ein schöngeistiges Studium über mehr als 10 Semester ohnehin nur schwer rechtfertigen. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) In den meisten meiner FreundINNeN schlummert übrigens auch so ein heimlicher/angekündigter/gescheiterter/verschobener/fastfertiger Roman. Was weniger schlimm ist als Vollblut-Karrieristinnen glauben mögen. Er hindert uns nämlich nicht daran durchaus zufrieden mit unseren semikreativen Agenturjobs und Lehrtätigkeiten zu sein - Freude an flüssigen Gebrauchstexten, solide geklemptnerten Präsentationen und bodenständiger Finanzplanung zu empfinden. Natürlich gibt es zwischendurch ganz besonders banale Tage, an denen man lieber von Rio träumt und eine überteuerte Glitzerkette kauft ... die man nie tragen aber wie einen Schatz hüten wird. Aber das ist die Ausnahme. Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 01.Oct.2009 - 17:23 |
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#27
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Wir jammern also? Ich bezog mich nicht auf "euch" sondern auf LG, die den Einsatz vieler Menschen für eine lebensfreundliche(re) Welt in u.a. den von mir aufgezählten NGOs meint, mit maskierten Arriviertheit ... oligarchische Wunderland ... trotz formeller Demokratisierung der Teilhabemöglichkeiten geschafft haben, ihre Position zu behalten und potentiell gewitzte Aufsässigkeit mit quasi immer knapp erreichbarer Statussymbolik zu befrieden, oder besser gesagt: zu beschäftigen - also, eine neue Form des Mäzenatentums, das aber ganz lässig ebenso biedere Vorgaben in puncto Pflichtsoll vorlegt. Vermutlich lähmt jeder Bissen mehr vom silbernen Tellerchen Zunge und Reaktionsvermögen, als eine Form "sozialer Evolution". mal eben abwatschen zu müssen. Das hat für mich zunächst etwas von "Es IST scheiße, und davon bin ich nicht abzubringen." Gleichzeitig spricht daraus eine für mich unglaubliche und nicht nachvollztiehbare Pauschal-Abwertung jeglicher Hauptamtlichkeit innerhalb solcher Organisationen . Kennst du, LG, einige solcher Menschen persönlich? Was spricht deiner Meinung nach dagegen, dass z.B. attac bei derzeit rund 20.000 Mitgliedern in Deutschland sage und schreibe 12 (!) hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt? Ob die wohl von silbernen Tellern essen? Und ihre Arbeit nur deswegen tun? Was spricht dagegen, dass eine Organisation wie Amnesty International, mit weltweit über 2 Mio. Mitgliedern und Unterstützern in mehr als 150 Staaten eine Verwaltung und lokale Sekretariate hat, deren hauptberufliche MitarbeiterInnen angemessen bezahlt werden? Ob die sich alle eine goldene Nase verdienen? Und es ihnen nur darum geht, Macht zu haben? Schmälert die Tatsache, dass Menschen in diesen Organisationen gut bezahlte Jobs und Posten haben, die Resultate, die durch ihre und die Arbeit unzähliger ehrenamtlicher Mitarbeiter erzielt wurden und werden? Dürften deiner Meinung nach sowieso nur Heilige solche Ämter bekleiden? Zahlreiche kleine Hilfs- und Umweltschutzorganisationen, z.B. Homöopathen ohne Grenzen oder Igelschutz e.V. Hamburg arbeiten übrigens ausschließlich ehrenamtlich. So, Schluss für heute, ich muss weg. Ins Restaurant. Worauf ich mich sehr freue. |
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#28
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Attac ist ein gutes Beispiel für die neu strukturierte Alternativelite:
Sven Giegold, Neon nannte ihn einmal den "wichtigsten jungen Deutschen", sitzt jetzt für die Grünen in Brüssel, nachdem er Gründungsmitglied des so betont extraparteilich-organisierten Widerstands war. *nachlesbar*: ZITAT Attac will als Teil der außerparlamentarischen Bewegung einen Beitrag für eine umfassende Demokratisierung der Gesellschaft leisten. Ein paar Jahre zurück und er hat weitaus prominentere Vorbilder. Das sind Karrieregestaltungen, die mir ein wenig suspekt sind. Da ist die original Attac-Tasse noch der kleinste Schönheitsfehler. @dtam: Es war rezidivierend ihre eigene Einschätzung, nach einem Glas Wein jedoch nicht so zynisch wie die übrige Nüchternheit. In den Momenten habe ich einiges im Prenzlauer Berg betrachten dürfen, das auf der Straße sonst nur hastig-vergnüglich vorbeizieht. Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 01.Oct.2009 - 19:59 |
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Attac ist ein gutes Beispiel für die neu strukturierte Alternativelite: Sven Giegold, Neon nannte ihn einmal den "wichtigsten jungen Deutschen", sitzt jetzt für die Grünen in Brüssel, nachdem er Gründungsmitglied des so betont extraparteilich-organisierten Widerstands war. [...] Das sind Karrieregestaltungen, die mir ein wenig suspekt sind. Wieso? Ist das Europaparlament nicht ein ausgesprochen sinnvoller Ort, um globalisierungskristische Interessen zu vertreten? Ich denke schon. Sein Weg in die "Real-Politik" entwertet aus meiner Sicht weder attac als NGO noch sein persönliches politisches Engagement. Natürlich macht dieser Weg Kompromisse nötig ... aber er schafft eben auch Gestaltungsspielräume. So funktioniert doch parlamentarische Demokratie im besten Sinne, oder nicht? Das Problem liegt (glaub ich) vielmehr darin, dass hier ein primäres Bedürfnis nach "Selbstdarstellung" (als besonders "anders"/"alternativ"/"avantgardistisch") unterstellt wird, mit dem Du überzogene moralische Ansprüchen verknüpfst. Wieso sollte ein Sven Gielgold denn weniger bequem, genussfreudig und fehlbar sein als Du oder ich? Ich hab jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass Engagement nicht lange anhält, wenn lediglich Eitelkeit dahintersteht. Wer sich über lange Zeit "nonprofit" für eine "bessere Welt" oder "die Kunst" einsetzt, dem liegt die Sache am Herzen und nicht der Applaus. Den gibts nämlich höchstselten. Und Gelegenheit zur Freude an der "eigenen moralischen Überlegenheit" auch nicht. Weil sich sowieso immer genug Leute finden, die ein Haar in der Suppe finden, um den eigenen Non-Plus-Ultra-Egoismus zu rechtfertigen. "Ist ja auch nicht besser, der arrogante Gutmensch, produziert schließlich auch mindestens einen gelben Sack pro Woche und schüttet Fondor in die Wurzelsuppe!" Ja mein Gott, warum auch nicht? TROTZDEM hilft das, was er tut! Es ist besser als nichts ... es ist das beste, wozu er fähig ist ... und das ist ohnehin nie perfekt. Bei niemandem. Wer mit der eigenen Fehlbarkeit Frieden geschlossen hat, kann sich darüber freuen, dass andere die Hürden spielend nehmen, über die sie selbst immer wieder stolpert. Das ist das SCHÖNE und VERBINDENDE an einer gemeinsamen Vision und gemeinsamer Arbeit. Ich bin nicht attac-Mitglied weil ich dort moralische Vorbilder erwarte oder ein besserer Mensch werden möchte, sondern weil ich die Organisation für unterstützenswert halte und der Kontakt eine ganz persönliche Bereicherung für mein spießiges Ökenflötenleben ist. Und ich finde es total normal, dass die Leute ebenso viele schlechte Angewohnheiten haben wie ich. Alles andere wäre mir suspekt. Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 02.Oct.2009 - 05:55 |
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#30
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Ich vergaß übrigens, bei meiner Auflistung die Verbraucher- und Jugendschutzorganisationen und -vereine zu erwähnen: Food Watch, Stiftung Warentest, Antispam e.V., Interessenverband Deutsches Internet, Mieter helfen Mietern, International Society of Drug Bulletins, Jugendschutz.net, Inhope, Childnet u.a.
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#31
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Sonnenstrahl, es geht nicht um die primäre Selbstdarstellung der Organisation, sondern um die Menschen, die sie lenken.
Giegold habe ich deshalb erwähnt, weil ich es eben sehr spannend finde, dass einer mit einem MA in Wirtschaftswissenschaften (und mit einem Diss-Stipendium einer Pariser Uni, das weiß ich erst seit Wikipedia) - also jemand mit einer klassischen "Politikerausbildung" - eine erklärt außerparlamentarische Vereinigung mitbegründet, die ihn aber letztenendes unmittelbar in ein politisches und parteigebundenes Mandat gleiten lässt. Es geht also um die rätselhafte Persönlichkeit hinter der bunten Außenwirkung. Ich gönne Herrn Giegold Büro und Sekretariat - es lässt nur vermuten, dass selbst bei attac hinter dem betont alternativen Engagement ganz traditionelles Arriviertheitsgebahren (obszönerweise incl. 180°-Kehre ab vom dezidiert Außerparlamentarischen, ganz nach Bedarfsfall) steckt, was den meisten, die für attac auf die Straße gehen, so sicher nicht bewusst ist. Es ist ein, sicherlich ökonomisch nicht skandalöses, aber bei näherer Betrachtung doch pikantes Detail. |
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Beitrag
#32
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
Ja mein Gott, warum auch nicht? TROTZDEM hilft das, was er tut! Es ist besser als nichts ... es ist das beste, wozu er fähig ist ... und das ist ohnehin nie perfekt. Bei niemandem. Wer mit der eigenen Fehlbarkeit Frieden geschlossen hat, kann sich darüber freuen, dass andere die Hürden spielend nehmen, über die sie selbst immer wieder stolpert. Das ist das SCHÖNE und VERBINDENDE an einer gemeinsamen Vision und gemeinsamer Arbeit. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) |
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
@ Lady Godiva:
1. Ich bin verdammt froh, dass jemand wie Sven Giegold (u.a.) für mich bei den Grünen im EU-Parlament sitzt, und sich dort für eine ökolgische Wende stark macht. Seine "klassische Politikerausbildung" und seine engagierten Erfahrungen bei attac können der Sache dabei meiner Meinung nach mehr nützen als schaden: Er hat sozusagen das Terrain zu über- und Politikertaktiken zu durchschauen gelernt, und kann in Brüssel durchaus im Sinne der Bewegung wirken, in der er seine Wurzeln hat. Säße er dort nun für die FDP, fände ich das auch befremdlich. Tut er aber nicht. Denn: "Wer den Liberalismus zum Wirtschaftsliberalismus degradiert, hat nichts verstanden und handelt zynischen gegenüber den Schwächsten und zukünftigen Generationen." (Sven Giegold auf die Frage, warum er nie in die FDP eintreten würde) 2. Interessiert es mich wirklich, was dich dazu treibt, LG, bei der Nennung von Organisationen, die sich fundiert und tatkräftig für eine Verbesserung der herrschenden, kapitalistischen Zustände und gegen großindustrielle Übermacht einsetzen, sofort nach den möglichen Würmern im Apfel zu suchen, um naserümpfend alles, was dort geleistet wird, ein kleines Zynismusbonbon lutschend, zu ... belächeln. Von einer sehr hohen, elfenbeinernen Warte herab, und fast schon triumphierend: "Ha! Da ist was pikant bei den Pseudo-Gutmenschen!". Was hast du davon? Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 02.Oct.2009 - 12:26 |
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Beitrag
#34
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
An individuellen Schwächen habe ich wohl ähnlich großes Interesse wie du, Sonnenstrahl.
Es bleibt für mich jedoch nach wie vor die Frage, in wie weit - unabhängig vom von mir eingebrachten Beispiel - Alternativtum wirklich etwas Alternatives, Unkonventionelles darstellt, wie es denjenigen, die sich basisnäher organisieren, vermittelt wird. Ist es in meinen Augen nicht und bleibt damit ein Apparat, der nach ganz ähnlichen Prinzipien läuft wie das, was mitunter gerade aus dem Grund kritisiert wird. Nur, dass der Macher durch vorgegebene Unkonventionalität ein wenig sympathischer zu wirken scheint, letztenendes aber an die gleichen Strippen drängt wie alle anderen. Das ist sicherlich eine sehr probate Art, eine politische Karriere zu absolvieren - und etwas, das mich ein wenig stutzig macht. |
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Beitrag
#35
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
@LG:
Was schlägst du also vor? |
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Beitrag
#36
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Schlaudegen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 ![]() |
Ich habe hier nirgends eine Generalabwatschung gelesen und auch selbst keine beabsichtigt.
Vielmehr ging es ja um ganz bestimmte Segmente (mittlerweile auch Personen, wie ich sehe), nicht um alles und alle, und ursprünglich auch weniger um diejenigen die herkömmliche, leicht identifizierbare Macht qua Mandat innehaben - sondern um sich entwickelnde Schnittstellen zwischen der Produktion vorteilhafter Images, die Unangepasstheit unterstreichen sollen während genau diese Bilder sich machtvoller Requisiten und Abgrenzungen bedienen. Unter Vermeidung der Diskussion, welche Verantwortung mit der nicht ganz eingestandenen Macht einher gehen sollte und wie diese eingefordert werden kann. Also eher um eine Grauzone und um die Frage, inwieweit diese gewollt (nicht bewußt) in der Schwebe gehalten wird. Der Verweis auf Igelfreunde e.V. empfinde ich wiederum als ein rauszoomen aufs Ganze. An sich nicht schlimm, aber wenn ich merke daß die Wasserleitung undicht ist gehe ich ja auch nicht die Hecke schneiden damit das Haus im Gesamtbild wieder stimmt. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Also ruhig Blut, vermutlich sind sich mal wieder alle einiger als vermutet, bloss reden Lupe und Weitwinkel schnell aneinander vorbei. |
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#37
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Es bleibt für mich jedoch nach wie vor die Frage, in wie weit - unabhängig vom von mir eingebrachten Beispiel - Alternativtum wirklich etwas Alternatives, Unkonventionelles darstellt, wie es denjenigen, die sich basisnäher organisieren, vermittelt wird. Zur Klärung dieser Frage fände ich eine Auflösung der Passivkonstruktion sehr hilfreich. WER vermittelt Dir das? Mir vermittelt das nämlich niemand. Ich hab vielmehr das Gefühl, dass der unbändige Wunsch nach Alternativen zu einer als Selbstverleugung empfundenen Anpassung* von den "Betroffenen" als "allgemeinmenschlich" erlebt wird. Der Wunsch nach persönlichem Ausdruck, nach Selbstbestimmung, Freiheit und Gerechtigkeit ... das sind doch keine postmodernen Innovationen, sondern ganz uralte Hüte. Und dass engagierte Menschen "sympathischer" wären, halte ich ja nun für den Humbug schlechthin. Mario Barth ist "sympathisch" ... oder "Kurt Krömer" (ums ein bisschen schicker zu personifizieren). Sympathisch ist, wer mir ein gutes Gefühl gibt. Mir hilft, mich selbst sympathisch zu finden. Dazu tragen Menschen, denen es wirklich ernst ist mit ihrer Passion, in aller Regel nicht bei. Sie verbreiten miese Stimmung, Bitterkeit, Ratlosigkeit und gern auch mal ein schlechtes Gewissen. Und stoßen mich zusätzlich mit der Nase auf die Leere meines eigenen Tuns. Für die aber kann ich nur eine zur Verantwortung ziehen: Mich. Ich muss etwas an MEINEM Leben ändern, damit ich mich wohler mit mir fühle. Edit: Und IHR ALLE AUCH, um mal klar zu stellen, dass ich absolut kein Interesse daran habe, hier "ein wenig sympathischer zu wirken"! So. * Anpassung nicht an "normales" menschliches Leben, sondern an eine entseelte Funktionalität, die krank und bösartig macht. Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 02.Oct.2009 - 20:04 |
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Beitrag
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Schlaudegen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 ![]() |
Worum geht´s hier gerade? Ferndiagnosen?
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Beitrag
#39
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Mario Barth ... oder "Kurt Krömer" Kennichnich ... *zu Jutub umschalt* ... (IMG:style_emoticons/default/ohmy.gif) oh! Ach du liebes Lieschen ... nee, da will ich gleich überhaupt nicht mehr sympathisch sein *sich ins Wochenende trollt* |
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Beitrag
#40
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Worum geht´s hier gerade? Ferndiagnosen? Genau - als Unmutsbekundung basierend auf einer Ferndiagnose mit bewusst reflektierter Neidnote und krittelndem Unterton habe ich Deinen Auftakt verstanden und für die Kehrwoche vor der heimischen Haustüre geworben statt in gemeinschaftsstiftender Gemütlichkeit über Andere die Nase zu rümpfen. Ich weiß, dass emotionaler Seelenstriptease nicht erwünscht war, sondern lieber schön distanziert, pointiert und eloquent Gesellschaftskritik geübt werden sollte. Doch da mobilisiere ich halt ebenso reflexartig massiven Unwillen wie Du beim Anblick eines Statussymbols im Atelier. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 12.05.2025 - 23:04 |