grenzen.. Einstellungen

[ismelda]

wie macht ihr das mit den grenzen.. wie zieht ihr die?? und vor allem wo?

ich dachte bisher immer, wenn mir jemand so nahe kommt, dass sein verhalten über längere zeit mein wohlbefinden nachhaltig beeinflussen bzw. trüben kann, dann ist da was schiefgelaufen.. dann ist da was nicht gut - dann ist da was zu weit gegangen...

gleichzeitig waren aber immer die "großen" lieben genau die, die mich über diese grenze haben gehen lassen - und ich währenddessen immer gedacht hab.. das ist nicht gut - und das war es ja auch dann nie;)

die geschichte mit dem vertrauen ( dass die nähe eben erst mit dem vertrauen entsteht) - die passt da irgendwie auch nicht, weil ein mensch sich ja auch weiterentwickeln kann und jemand dessen oberste maxime war: mich nicht zu verletzen vielleicht gerade dann plötzlcih braucht, mal ne zeit wirklich nur auf sich zu sehen.. und damit auch ziemlich verletzend werden kann..

zieht ihr euch dann zurück?? geht ihr mit- solang die eigene energie reicht -oder weiter - oder erst gar nicht bis zur grenze??

wie tut ihr da???

eine sehr gespannte ismelda

[dandelion]

Liebe geht nicht ohne Nähe und aufeinander-eingehen. Wenn ich das will, muß ich meine eigene Schutzmauer ein Stück weit einreißen, und hoffen, daß sie mir so weit traut, das auch zu tun. Um einen Durchgang zwischen beiden zu mauern. Wenn sie oder ich das nicht will, wird es oberflächlich bleiben, und das will ich nicht.

Merke ich, daß sie aus irgendeinem Grunde die Flucht antritt, versuche ich mich an einer Mischung aus warten und möglichst viel verstehen - je nachdem, was ich von beidem gerade darf. Wird es mir zuviel, muß ich entscheiden. Wird diese Zeit enden und der Durchgang wieder passierbar sein? Oder sollte ich aufgeben? SO gern mag ich Maurerarbeiten allerdings auch nicht, daß ich sofort hinschmeißen würde. Andererseits habe ich auch nicht die Kraft, in einer Ruine zu leben, weil unsere gemeinsame Bastion vor sich hin verrottet.
Ist halt ne Abwägensfrage. Bisher war mein Bauch da erschreckend ehrlich, aber auch sehr klug zu mir... Ob ich es hören wollte oder nicht.

Aus deinen Worten höre ich viel Bedauern, Nähe jemals zugelassen zu haben. An dem Punkt stand ich vor ein paar Jahren. Und ich hatte die Wahl, Nähe als Gefahr zu sehen. Ich habe es nicht gemacht. Es hätte mich der Chance beraubt, wahrhaft zu lieben, zu vertrauen und zu hoffen. Dafür sind mir alle drei zu wichtig. Und, was ich damals noch nicht wissen konnte - es macht stark, denn es öffnet für eine unendlich zärtliche, aber intensive Rührung, die den Abgeklärten verwehrt ist, und die ungeheure Kraft gibt.

Das alles ist mir viel zu kostbar, Nähe nicht mehr zuzulassen.
Allerdings lasse ich mir mittlerweile ein kleines Türmchen, nur für mich, von dem aus ich mich und sie beobachten kann, wenn ich das Gefühl habe, daß Dinge falsch laufen.