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> Verantwortung, und zu wenig Kraft für alles
shark
Beitrag 23.Oct.2007 - 13:00
Beitrag #1


Strösenschusselhai
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Hallo, Ihr Lieben.

Ich brauche Euch mal wieder zum "Sortieren".

Es fällt mir nicht leicht, mein Problem zu beschreiben, und ich habe mir kurz überlegt, ob ich das hier mit "Notfall-2.-Nick" posten soll, aber vielleicht ist es besser, dass Ihr wisst, wer ich bin...keine Ahnung...

Es geht mir zur Zeit nicht gut.

Vor kurzem hatte ich einen schlimmen Tinnitus, dazu kam eine plötzliche Sprechstörung (Stottern); beides ist abgeklungen inzwischen.

Geblieben (oder erst richtig bewusst geworden) ist ein unangenehmes Gefühl von Lebensuntauglichkeit, eine diffuse Angst vor wasauchimmer (dem Leben an sich irgendwie...) und (vermutlich daraus resultierend) ein allgemeines Gefühl von Schwäche, Antriebslosigkeit und manchmal schon fast Starre.

Dabei kann ich mir die gar nicht erlauben. Im Dezember habe ich eine wichtige, meinen Berufsweg entscheidende Prüfung zu bestehen, muss also viel lernen.
Meine Töchter fordern mich (zwar nicht mehr als sonst, aber im Augenblick reißt mich jedes kleine Ding zu Boden), die Kinder in der Einrichtung, in der ich arbeite, die Kolleginnen, eine sich gerade verändernde häusliche Situation meiner Partnerin, ein noch ausstehendes Gespräch mit meinem Vermieter (dem Vater meiner Frau, der mich nicht leiden kann), eine Versicherungssache... - das alles scheint mir wie ein riesiger Berg und am allerliebsten ließe ich mich für einige Zeit krankschreiben, würde die Prüfung abblasen (was sehr dumm wäre..) und würde nur noch Kuchen backen, lesen, mit meiner Frau spazierengehen und unser Heim schön gestalten.

Ich will nicht zur Bank, nicht einkaufen, keine Entscheidung treffen müssen, nicht lernen... gar nix.

Nun ist es aber ja so, dass diese Verantwortung da IST; ich kann sie nicht abgeben; ICH muss mich um all das kümmern - das kann mir niemand abnehmen.

Deshalb meine Frage an Andere, die das vielleicht auch schon mal in dieser Weise erlebt haben: wie habt Ihr da wieder rausgefunden? Auch aus diesem "Nichtsnutzigkeitsgefühl"?

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit.


shark
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junisonne
Beitrag 23.Oct.2007 - 13:17
Beitrag #2


Gut durch
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Hallo Shark,

das klingt alles gar nicht gut. :troest:

Tinnitus ist ein Zeichen von Stress. Deinen Beschreibungen nach, kann ich mir auch gut vorstellen, dass Du "unter Strom" stehst.

Wenn Du fragst, wie andere aus diesem Dilemma rausgefunden haben, kann ich nur schreiben, dass mir in Situationen, die Deiner beschriebenen ähneln, "Aus-Zeiten" sehr geholfen haben. Ich bin für ein paar Tage weg gefahren. Wenn das nicht ging, habe ich mir einen Wellness-Tag gegönnt oder einfach mal nur eine Nacht bei Freunden übernachtet und es genossen, mich um nichts kümmern zu müssen.

Was spricht gegen eine Krankschreibung für ein paar Tage? Das wird mit "blau machen" nichts zu tun haben, weil es Deiner Gesundheit dient. Könntest Du Deine Töchter nicht um Verständnis bitten, etwas "behutsamer" mit Dir umzugehen? Evtl. wären sie auch bereit, Dinge zu erledigen, die sonst zu Deinen Aufgaben gehören. Vielleicht hast Du dann einen Freiraum, in dem Du abschalten kannst.

Doch! Es geht auch mit etwas weniger "Shark"... Du solltest kein schlechtes Gewissen haben, wenn die Kleinigkeiten des Alltags liegen bleiben und die Kraft für die "großen Dinge", wie z. B. Deine Prüfung sparen.

Alles Gute!

Junisonne
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pfefferkorn
Beitrag 23.Oct.2007 - 13:26
Beitrag #3


Gut durch
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nicht in dieser weise hab ich das erlebt, sondern anders -

aber alles wo wie du es schreibst, klingt nach überlastung -

also : krankschreiben wegen überlastung - ich hab deshalb auch therapiestunden genehmigt bekommen und mir hat das sehr geholfen - mich zu sortieren, was wichtig ist.... etc.

schieb weg, was wegzuschieben ist und reduzier das programm an kümmern und sorgen -

und dann klingt es so, als wolltest du die prüfung im dez. bestehen - also wäre sie die einzige sache, um die du dich jetzt wirklich kümmerst und zwar mit einem bewältigbaren lernpensum

aber nimm dir den arbeitsstress und lass dich krankschreiben - eine woche hilft ja schon -

alles gute

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Liane
Beitrag 23.Oct.2007 - 13:33
Beitrag #4


Heiligenanwärterin
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:troest:
Ich kenne Dein Gefühl, glaube ich.

Die "Auszeiten" sind eine ganz wesentliche Sache in meinem Leben geworden. Ich merke es bald in unangenehmer Weise, wenn ich ihnen zu wenig Raum gebe.

meine Idee:
eine Liste schreiben mit vielen kleinen (oder auch großen) Freuden und bei Bedarf daraus auswählen :
in Ruhe einen Espresso trinken, ein duftendes Schaumbad nehmen, ganz alleine auf dem Balkon sitzen und ein Buch lesen, eine schöne Blume ins Zimmer stellen.....

Kannst Du Deine Prüfung auch aufschieben? Damit Du Dich erstmal um Dich kümmern und später mit voller Energie drangehen kannst?

Für "alltgliches Unangenehmes" - hilft es Dir vielleicht, für jeden Tag eine kleine Menge davon auf eine Liste zu schreiben, mit Belohnungen, sobald Du es erledigt hast? Und die Liste mit den erledigt-Häkchen behältst Du, um Deinen Erfolg immer vor Augen zu haben.

In Anbetracht der Jahreszeit und der Wetterverhältnisse in Deiner Wohngegend:
Hast Du Lichttherapie probiert?
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shark
Beitrag 23.Oct.2007 - 13:50
Beitrag #5


Strösenschusselhai
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Danke schön, Ihr Lieben. :blumen2:

Ja, ich bin wohl überlastet. der ganze Stress mit Umbau und "keinrichtigeszuhausehaben" sitzt mir wohl mehr in den Knochen als ich gedacht hätte

Leider kann ich die Prüfung nicht aufschieben; das wäre dann ein ganzes Jahr später und das geht aus verschiedenen Gründen nicht.

Und ich versuche, mir schöne Momente zu gönnen.... aber es "verfolgt" mich richtig, dieses Gefühl, dem allem nicht gewachsen zu sein. Ob ich ein Bad nehme, Blätter sammle, fernsehe... - dieses körperlich spürbare Grauen sitzt immer mit mir in der Wanne, geht mit mir spazieren und hockt auf meinem Schoß auf der Couch...

Wie macht man den Kopf für diese schönen Dinge frei?

edit.: ich bin von der Arbeit wieder nach Hause gegangen und werde mich morgen für den Rest der Woche krankschreiben lassen. Danach habe ich eine Woche Ferien und hoffe, bis danach, wieder einigermaßen fit zu sein.

Und den Hinweis, meinen Kindern zu sagen, dass ich grad nicht so kann, werde ich auch beherzigen; die nehmen mir sicher einiges ab. Und meine Frau sowieso.

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 23.Oct.2007 - 13:54
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pfefferkorn
Beitrag 23.Oct.2007 - 14:05
Beitrag #6


Gut durch
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lass das gefühl zu - du bist dem allem im moment nicht tatsächlich nicht gewachsen -

das mit den "schönen momenten" ist dann eben einfach nicht drinne - im moment-
da hilft auch keine inszenierung -

ich denke, in dem scheißgefühl "nichts geht mehr" muß eine richtig baden -

aber: in leichter bewegung bleiben - geh spazieren!

das mit den "auszeiten" ist dann was für später!

(finde ich, trotzdem maße ich mir jetzt mal an, dass alles ganz bestimmt zu formulieren)
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Liane
Beitrag 23.Oct.2007 - 14:05
Beitrag #7


Heiligenanwärterin
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:) Das klingt doch schon gut - weiter so :blumen2:
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McLeod
Beitrag 23.Oct.2007 - 14:09
Beitrag #8


mensch.
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Hallo Shark,

die Prüfung lässt sich nicht aufschieben. Gut. Dann ist die Priorität 1. Und Priorität 2 ist das tägliche Leben: einkaufen, die Badewanne, die Zeit mit den Kindern an der frischen Luft.

Und alles andere landet in einem kleinen Kästchen und wird erst bei freien Kapazitäten und-oder mehr Kraft abgearbeitet. Dein Tag hat auch genau 24 Stunden und Du brauchst Deinen Schlaf, das Essen und die frische Luft.

Wenn Du Dich selbst nicht allein vor der Überlastung bewahren kannst (und das kenne ich nur zu gut ;-) :blumen2: ), dann scheu Dich nicht, so früh wie möglich (denn jetzt ist alles bereits akut) Profi-Hilfe in Anspruch zu nehmen. Und zum Beispiel könnte es hilfreich sein, sich für die Zeit bis zur Prüfung aus den lesbenforen auszuklinken. Die blaue Zwei-Insel-Welt wird nicht untergehen und wir werden uns alle freuen, Dich nach Deiner Prüfung wiederzusehen. Dass das hier Erholung sei(n könnte), ist ein Trugschluss. Hier feuern Deine Synapsen ein wahres Feuerwerk ab, das kostet Kraft (die Du nicht hast im Moment) und bringt weder für Deine Prüfung noch den fiesen Vermieter-Termin etwas.

À propos: entweder ordentlich aufschieben (in das geistige Kästchen und so lange unbearbeitet (und unbedacht) lassen, bis dafür Raum ist), oder jetzt sofort erledigen. Das hin und her zwischen beinahe anrufen und lieber liegenlassen zehrt unnötig und ohne Gewinn.

Wie gesagt: wer wie ich zu solchen Überlastungsphasen neigt, kann mit Profis die für sich geeignete "Wie gehe ich damit um"-Strategie entwickeln und vor allem auch ein "Wie biege ich früher von meiner Geisterfahrt ab"-Training machen. Dass es soweit gekommen ist, dass Du Dich öffentlich erklärst (Chapeau für Deinen Mut!) zeigt (meiner bescheidenen und küchentischpsychologischen Meinung nach), wie stark der Druck in Dir bereits ist. Suche Dir jetzt die Unterstützung, frag um Hilfe und das am besten real, nah bei Dir. Für Krisenintervention haben viele Profis noch ein bißchen Platz im Kalender.

Vielleicht wichtig: wie es Dir geht ist keine Seltenheit. Du bist damit in bester Gesellschaft (und damit meine ich nicht mich). Und Du musst das nicht alleine in den Griff kriegen. Um nicht zu sagen: Du wirst es nicht alleine in den Griff kriegen. Lass Dir also von anderen helfen. Und sei es der Einkaufsservice von Freunden, der Aufschub vom ungeliebten Vermieter (dem will ja keine was schuldig sein), der Vertretungsdienst von anderen Strösen oder die offenen Ohren der Beraterin in der Frauenberatungsstelle...

Mit Deinem Mut bis hierhin bist Du schon auf dem guten Weg. Ich wünsche Dir weitere Schritte darauf!

Ganz voll und total herzlich

McLeod
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Liane
Beitrag 23.Oct.2007 - 14:19
Beitrag #9


Heiligenanwärterin
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QUOTE (pfefferkorn @ 23.Oct.2007 - 15:05)
ich denke, in dem scheißgefühl "nichts geht mehr" muß eine richtig baden -

Das hilft Dir wirklich? :gruebel:
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Meeresrauschen
Beitrag 23.Oct.2007 - 14:24
Beitrag #10


Satansbraten
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Hallo shark,

erst einmal finde ich es sehr schön, dass Du nicht davon Gebrauch gemacht hast einen Notfall-Nick zu nehmen und Dich getraut hast dass unter Deinem Nick zu schildern.

Was Du dort schilderst ist auch mir nicht unbekannt. Ich habe es leider damals übertrieben, so dass es bei mir bis zu einem burn-out gekommen ist. Wie die anderen hier schon treffend gesagt haben: Mach eine Prioritäten-Liste und alles andere kann erst mal warten. Menschen denen Du wichtig und lieb bist werden dafür Verständnis haben, wenn Du ganz klar sagst, dass Du nicht so kannst wie Du gerne möchtest im Moment.

Mir haben damals verschiedene Dinge aus der alternativen Medizin sehr geholfen. Ich weiß jetzt nicht, ob das etwas für Dich wäre. Aber ich denke suche Dir Dinge die Dir gut tun und die Dir in dieser Zeit Kraft geben.

Liebe Grüsse
Meeresrauschen
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pfefferkorn
Beitrag 23.Oct.2007 - 14:37
Beitrag #11


Gut durch
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QUOTE (Liane @ 23.Oct.2007 - 14:19)
QUOTE (pfefferkorn @ 23.Oct.2007 - 15:05)
ich denke, in dem scheißgefühl "nichts geht mehr" muß eine richtig baden -

Das hilft Dir wirklich? :gruebel:


ja, das hilft zu bemerken, dass es echt soweit ist....

ich meine mit "baden" nicht suhlen, sondern mal aushalten - und dabei eben nicht statisch sein, sondern sich bewegen... da kommt dann alles weitere schon in gang
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Lucia Brown
Beitrag 23.Oct.2007 - 16:07
Beitrag #12


- keep it up you go girl -
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Liebe Shark,

das kenne ich so gut, was du da durchmachst. Habe eine ähnliche Krise vor Jahren mal erlebt und dachte schon, dass ich nicht mehr Musik machen könnte, weil die Ohrgeräusche einfach fürchterlich waren.

Dann bekam ich noch eine kräftige Mittelohrentzündung und lag 5 Wochen krank im Bett. Bin da durchgegangen und habe gelernt, Hilfe von Außen anzunehmen. Ging dann zur Therapeutin und was mir dann selber sehr gut half, war Musiktherapie. Seitdem bin ich selber Musiktherapeutin und mir geht es jetzt wieder gut. Habe gelernt mir immer wieder Ruhezeiten einzurichten und Entspannungen einzuplanen. Das ist das Allerwichtigste. Und ZEIT!


Falls du noch mehr Fragen hast, kannst du mir auch eine PM senden.

Liebe Grüße

Lucia Brown
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Gänseblümchen
Beitrag 23.Oct.2007 - 18:07
Beitrag #13


zur Blume mutierend
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Liebe shark,

selbst ich, die nur ganz für mich alleine verantwortlich bin, mich auf mein Studium konzentrieren und die glücklichste Frau der Welt sein könnte, habe manchmal dieses "Ich kann nicht mehr!"-Gefühl - mit Familie im Anhang und vielfältigeren Anforderungen stelle ich es mir noch viel heftiger vor :(

Bei meiner Arbeit habe ich mitgeholfen, ein Burn-Out-Seminar vorzubereiten. Zwei Punkte daraus könnten vielleicht hilfreich sein; ich schreibe sie mal auf - wenn's nicht passt für dich, ist ja auch nichts verloren ;)
Zum einen, ganz pragmatisch: Wichtiger als große Auszeiten sind kleine Pausen (paar Sekunden reichen, das dafür regelmäßig), in denen du wirklich dein überflutetes Hirn abschalten bzw. ablenken kannst, indem du es anderweitig beschäftigst, z.B. durch Einbezug der 5 Sinne: an Vanille riechen, ein Urlaubsfoto anschauen usw.
Das zweite, auf einer ganz anderen Ebene: Zuweilen passiert es ja, dass man sich in einer sozialen Rolle wiederfindet, die man schon von sich kennt aus früheren Lebensphasen, und sich wundert, wie das nun schon wieder passieren konnte :rolleyes:. Bei näherem Hinschauen findet man vielleicht eine Art Lebensmotto, das früher überlebenswichtig war, wie "mach noch ein bisschen mehr", oder z.B. bei mir beliebt: "lass ruhig, ich mach schon" (ich bin nämlich eine Nette! -_-). Die Verhaltensweisen kann man dann auch schwerlich sein lassen, aber die eigenen Muster zu erkennen statt nur zu reagieren, macht manchmal, dass es sich weniger nach Ohnmacht anfühlt.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft :blumen:
Gänseblümchen
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zausel
Beitrag 23.Oct.2007 - 19:00
Beitrag #14


Vorspeisenexpertin
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Hallo shark,

das klingt ja wirklich nicht schön. Im Grunde kann ich mich allen Vorrednerinnen nur anschließen - da ist ganz viel sehr Weises schon gesagt worden. Aber als ich das eben so gelesen habe ist mir plötzlich durch den Kopf gegangen, was mir eine ganz liebe Freundin mal vor längerem gesagt hat - wie man vielleicht den Kopf wieder etwas positiver polen kann: sich mal wirklich zwingen jeden Tag 5 Dinge aufzuschreiben, die schön waren (und die gibt es ganz bestimmt!). Und zwar wirklich einfach die Kleinigkeiten des Alltags, die aber doch im Grunde die Schönheit des Lebens ausmachen - die bunten Blätter, der supergeniale Sternenhimmel, das Lächeln der Frau beim Einkaufen, die nette Geste der Arbeitskollegin, die letzte Blüte in Nachbars Garten. Kleinigkeiten eben. Und wenn man dann das Gefühl hat alles ist einfach nur schrecklich und überhaupt nicht schön, dann diese Liste mal durchlesen. Das kann vielleicht helfen, sich darauf zu besinnen, dass es eben doch in allem Unnützfühlen und Traurigsein und Keine Kraft mehr haben auch schöne Momente gibt, die man aber in solchen Phasen nur zu leicht übersieht. Die Alltagsoasen eben, die vielleicht Mut machen können oder ein bißchen Kraft schenken können, den nächsten Schritt weiterzugehen. Es ist wie gesagt nur eine winzig kleine Anregung. Aber vielleicht hilft es ja für die großen Schritte!

Ganz viel Kraft und Mut und alles Gute wünscht Dir

Zausel :troest:
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Co-Mom
Beitrag 23.Oct.2007 - 19:13
Beitrag #15


Naschkatze
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Ich kenne solche Burn-Out-Zustände sehr gut. Ich kann nur von mir selber berichten, was mir hilft, ob das Dir auch hilft, liebe Shark: Keine Ahnung.

Ich habe bei mir selber festgestellt, daß ich zu Zeiten, in denen mir alles ein Gebirge ist, nur dann wieder weiterkomme, wenn es mir gelingt, mir einige meiner Pflichten wieder schmackhaft zu machen. Anders geht es nicht: Ich muß mich irgendwie zur Lust an der Arbeit motivieren und mir die dämlichsten Dinge irgendwie "schön" gestalten, damit der Stein wieder ins Rollen kommt. Ich mach mir dann mein Arbeitszimmer besonders gemütlich und feierlich, kaufe mir etwas, das ich schon lange wollte, lege mir Musik auf (Klassik hilft bei Antriebsschwäche bei mir besonders gut) und versuche, den ersten Schritt an Arbeit zu bewältigen. Meist stellt sich dann, wenn das gelingt, die Lust am Vorankommen ein und dieses Gefühl ist wirklich geil. Es ist so schön, Punkte von einer Liste abhaken zu können, am Abend zu denken "heute habe ich so richtig was aufgearbeitet". Überhaupt helfen mir gut strukturierte Listen in solchen Fällen sehr, da ich dann immer sehe, daß das unüberwindliche Gebirge doch nur aus ein paar Hügeln besteht.

Generell vertraue ich mittlerweile meiner Erfahrung, daß es nichts Motivierenderes im Leben gibt als das Tun selber. An Tagen, an denen ich nichts gebacken kriege, fällt es mir schwer, eine Tüte Milch kaufen zu gehen, an Tagen, an denen ich schon einen ganzen Hausputz hinter mir habe, ist der Sprung in den nächsten Supermarkt eine Leichtigkeit. Bei mir steht und fällt alles damit, die Anfangsträgheit zu überwinden, wenn ich das mal geschafft habe, dann kann ich der Bewegung, die in Schwung gekommen ist, vertrauen. Und da ich ein Mensch bin, der nicht gut "hart" zu sich sein kann, habe ich eben meine Methode gefunden, daß ich mir die Arbeit (zumindest anfänglich) zum Spaß und Fest umgestalten muß. Nach einer Weile macht sie dann von alleine wieder Spaß.


Alles Gute!
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Night
Beitrag 23.Oct.2007 - 21:46
Beitrag #16


Naschkatze
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Hallo Shark,


ich kenne gut, was du beschreibst.

Leider konnte ich nicht alle anderen Beiträge aus Zeitmangel druchlesen, aber für meine ganz ungeschulten Augen sieht das nach einer mittelschweren Depression aus. Ich hatte das auch schon einmal und damals hat mir der Hausarzt meines Vertrauens sehr geholfen.
Wenn du wirklich das Gefühl hast, nichts anderes mehr fühlen zu können, als Traurigkeit, Antriebslosigkeit und Stress, dann würde ich zu diesem Schritt raten und dich zum Arzt schicken. Das ist überhaupt nicht schlimm, sondern kann dir im Zweifel schneller helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Gerade im Hinblick auf die anstehenden Prüfungen würde ich das ernsthaft in Betracht ziehen.....

Kopf hoch, es wird sicher bald wieder werden! :troest:
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Katie
Beitrag 23.Oct.2007 - 23:15
Beitrag #17


Satansbraten
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Hallo Shark, Night hat Recht, das hört sich wirklich nach einer Depression mit Burn out an, damit solltest du dir professionelle Hilfe holen.
Ich glaube nicht, dass sich das so schnell von alleine gibt.
Warum kann deine Frau nicht die Vermieter Sache regeln, wenn der Vermieter ihr Vater ist?
Und deine Mädchen sind schon groß, die brauchen dich nicht mehr in dem Maße, wie du vielleicht denkst (oder gar möchtest? du musst auch loslassen können...hattest du nicht woanders geschrieben, du hättest auch gerne noch ein Baby? Deine Töchter sind bald erwachsen, die kommen schon gut alleine klar, ich hab auch nen 15jährigen und nen genau heute 18jährig werdenden).
Das Wichtigste ist jetzt erstmal dein gesundheitlicher Zustand, du willst ja die Prüfung bestehen.
Alles andere kannst du umverteilen. Das geht schon. Viel Glück!
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davvero
Beitrag 24.Oct.2007 - 06:05
Beitrag #18


Stadtei
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Liebe shark!

Als ich Deinen Beitrag las, musste ich an mein Tief denken. Mir war auch alles zuviel und das Ganze endete mit einem Bandscheibenvorfall, was mein "zu-nichts-nutze-sein-Gefühl" noch verstärkte.
Es fühlte sich an, als wäre ich in ein tiefes Loch gefallen, aus dem ich alleine nicht mehr rauszukommen drohte.

Heute geht es mir viel besser und ich fühle mich wieder stark und leistungsfähig. Das habe ich vorallem meinen Freunden zu verdanken und (am allerwichtigsten) meiner Freundin :wub: .

Eine ganze Weile habe ich mich geschont und mich in die Situation ergeben. Mir hat nur geholfen, mich aus dieser zu befreien, durch wieder Bewusstmachung meiner Stärken.

Leider kann ich heute nicht sagen, ob ich diese Zeit der Duldung meines schlechten Gefühls gebraucht habe, oder ob ich viel schneller den Hebel hätte herumdrehen können.

Ich habe kein Patentrezept und weiss um die Schwierigkeit, aus dem Loch seinen eigenen Weg wieder rauszufinden. Ich denke, den muss jede letztendlich für sich selbst finden (leider gibt es hierfür noch keinen Navi).

Aber vielleicht findest Du in Deiner Partnerin oder Deinen Freunden eine(n) gute(n) Lotsin / Lotsen, die /der Dich zumindest den Anfang des guten Weges zeigen kann, so das Du wieder weisst, wo´s langgeht.
In solchen Situationen sind gute Gespräche mit der Partnerin und/oder Freunden Gold wert!

Ich wünsch Dir alles Gute! :troest:

LG

davvero

edit: Tippfehler

Der Beitrag wurde von davvero bearbeitet: 24.Oct.2007 - 06:08
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shark
Beitrag 24.Oct.2007 - 10:19
Beitrag #19


Strösenschusselhai
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Gute Morgen Euch allen,

und zunächst einmal nichts weiter als herzlichen Dank für Eure Hinweise - für die anteilnehmenden, nützlichen und wertschätzenden Beiträge hier im Thread und auch die lieben, ermunternden, mitfühlenden und persönlichen PMs.

Ihr seid toll.

Bitte habt Verständnis, wenn ich eine Weile brauche, um zu antworten.
Ich muss die vielen Informationen und Anstupser erst "verdauen".

Derweil liebe Grüße von


shark
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DerTagAmMeer
Beitrag 24.Oct.2007 - 10:49
Beitrag #20


Adiaphora
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Liebe Shark,
ich scheue mir ein wenig, Dir Ratschläge erteilen zu wollen - vielleicht weil ich vermute, dass wir uns im Umgang mit Belastungen nicht gerade unähnlich sind.

Ich weiß aber, dass Du schlichtweg alles schaffen kannst, wenn Du es nur willst. Ich weiß, dass Du über unglaubliche Kräfte verfügst und Aufgaben schultern kannst, bei denen Vielen schon beim Zugucken Angst und Bange wird. Und ich weiß, dass Dir das gerade gar nix nützt, weil der Hebel abgebrochen ist.

Ich glaube nicht, dass Du krank bist - ich glaube, dass Du Dich wehrst.
Und ich glaube, dass Du einen Grund dazu hast, den es herauszufinden gilt. Wenn Dein spontaner Wunsch Spaziergänge mit deiner Frau sind - mach das! Ich kenne nichts Aufbauenderes als Laufen und Reden. Und wenn es 200 km braucht bis Du weißt, was Du willst - und was nicht (!) - es bleibt mit Sicherheit noch genug Zeit, Dein Ziel auf der Überholspur zu erreichen.

Alles wird gut - echt jetzt! :)
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Mausi
Beitrag 24.Oct.2007 - 15:57
Beitrag #21


Mama Maus
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Hi shark :troest: ,

das hört sich nicht gut an!

Eigentlich kann ich mich den Vorrednerinnen tw. nur anschließen, möchte Dir aber trotzdem noch einige Worte hier lassen.

Hm, wie soll ich anfangen?

Das "Lebensuntauglichkeitsgefühl" was da ist, ja das ist Überforderung.
Jeder will was, man hat doch immer so toll funktioniert und überhaupt hat doch einfach alles hingehauen.
Nur eben auf 1 Mal nicht mehr - dann fehlt die Kraft.
Zeichen, dass zu wenig auf sich selbst geachtet wurde, die wichtigen Auszeiten nicht genommen wurden und man permanent über seine eigenen Belastungsgrenzen gelatscht ist (ist so einfach, die sieht man nämlich wesentlich weniger, als die der anderen ;) ).

Die 1. Priorität scheint derweil wirklich die Prüfung zu sein - also - Nr. 1a - sehr wichtig! (Nr. 1 gibt es auch noch - kommt später)
Heißt aber, andere Sachen schleifen lassen oder umlagern.

Shark, du bist superwichtig, und du kannst viel - kann mich da DTAM nur anschließen - aber du bist in eingen Dingen durchaus "ersetzbar".
Kinkerlitzchenaufgaben können auch von anderen erledigt werden!
Du bist für viel verantwortlich, aber nicht für alles.
Einkaufen können deine Töchter machen, sind sie nicht 14 und 17? Einkaufsliste schreiben und die Beiden mit ebendieser zum Laden schicken - das können sie durchaus - dann wäre das weg.
Der Termin mit deinem Vermieter/Schwiegerpapa - hat der hohe Priorität?
Die Versicherungssache, wie dringend ist die? Ist es "nur" Papierkram oder ein Gespräch?
Könnte da evtl. deine Frau Termine ausmachen, dich da "mitschleppen" aber dass sie eben der Antrieb ist, dann ist es gemacht und nen Riesenberg ist weg! Oder könnte sie Die übernehmen?

Shark - Priorität Nr. 1 ist - dass es DIR gut geht - niemandem (am allerwenigsten Dir selbst) nützt es, wenn du am Boden kriechst, weil du nicht mehr kannst.
Mach Spaziergänge, plane sie ein - 1h am Tag - allein oder mit deiner Frau - die Zeit hast du - und solltest du auch einfach haben!
Was ist 1h am Tag gegen Tage voller Leid und schlechtem Gefühl?
Mach dir schöne Zeit, nimm sie Dir - das könnte schon helfen.

Oder auch einfach mal nen Tag nehmen, an dem du dich schlecht fühlen "darfst" - es ist gestattet und niemandem geht es immer gut!
Ist alles leicht gesagt, ich weiß - aber es kann helfen, wenn was für Dich dabei ist.
Wenn das alles nicht hilft, die Entlastung, dann evtl. an professionelle Hilfe denken.

Ich hoffe, es war was dabei. Ich wünsche Dir, dass das Gefühl sich verflüchtigt - oder weniger wird.
Shark, du bist stark - auch wenn du es grade nicht wahrnimmst - du schaffst das! Versprochen!

Ganz liebe Grüsse
Mausi

Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 24.Oct.2007 - 16:00
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shark
Beitrag 25.Oct.2007 - 13:20
Beitrag #22


Strösenschusselhai
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Hallo, miteinander.

Ich bitte schon im Voraus um Entschuldigung dafür, mich nicht auf jeden einzelnen Punkt jedes Beitrags beziehen zu können. Ihr habt so viel und ausführlich geschrieben, dass mir das schwerfallen wird.

Ich bin diese Woche krankgeschrieben. Kommende Woche sind Herbstferien und das passt gut. Das schafft mir eine Atempause.

Den Rat, mir bei den akut anstehenden Aufgaben helfen zu lassen, habe ich bereits beherzigt.

Das Gespräch mit meinem Vermieter wird kommende Woche stattfinden - zusammen mit meiner Frau, was mich schon ziemlich beruhigt.

Den Brief an die Versicherung schreibt mir ein Freund heute Abend - was dabei rumkommt, weiß ich immer noch nicht, aber dann ist es vorläufig mal erledigt.

Ich habe meine Frau und meine Kinder gebeten, das Notwendigste einkaufen zu gehen, so dass ich mich darum nicht kümmern muss. (Dank an Mausi und Andere für diesen Rat)

Dann habe ich lange darüber nachgedacht, (ich glaube, Gänseblümchen schrieb das) inwiefern mich Mechanismen aus meiner Vergangenheit "einholen" - und denke, da ist schon was dran: ich musste lange Zeit 200% geben, damit kein Chaos entstand. Schon in meiner Kindheit war das DAS Mittel der Wahl, um die immer über mir schwebende Katastrophe abzuwenden. und das Gefühl ist geblieben: ICH muss für alles sorgen! Und ohne meinen Einsatz bricht alles zusammen!

Das ist natürlich mehr als unwahrscheinlich... ich weiß es, aber es fühlt sich trotzdem so an.

Viel liegen oder "schleifen" lassen und verschieben, kann ich nicht: die Prüfung MUSS ich demnächst machen und dafür lernen kann ich nur in geordneten Verhältnissen (aufgeräumter und sauberer Wohnung) - und das nach MEINER Vorstellung von Ordnung und Sauberkeit. Und an die reichen die ehrlichen Bemühungen meiner Familie nicht heran. Ich weiß, dass das eines meiner Lernfelder ist, aber darum kann ich mich jetzt nicht auch noch kümmern. Das muss warten.

Ich versuche, auch den Hinweis, gut für mich zu sorgen, zu beachten: ich gehe spazieren, höre Musik, sehe mir Filme an, die mich entspannen könnten, lese Lieblingsbücher (es beruhigt mich, zu wissen, was passieren wird - und entdecke dennoch immer wieder Neues).

Aber: ich kann nicht gut abschalten - und das scheint das Hauptproblem zu sein.
Was immer ich unternehme, um es mir "gut gehen zu lassen": meine Sorgen, das bedrückte Gefühl, die innerliche Starre weichen einfach nicht.

Vielleicht, Liane, so überlege ich mir, meinen Doc mal wegen der Lichttherapie anzusprechen.

Ich schlafe schlecht, bemühe mich aber, sofort zu Bett zu gehen, sobald ich müde werde, um wenigstens ein paar Stunden Erholung zu finden. Trotzdem habe ich morgens Muskelkater in der Kiefermuskulatur, träume wildes Zeug und wache mit eingeschlafenen (wahrscheinlich von einer verkrampften Schlafposition) Armen und Händen auf.

Ich schätze, mit "LotsInnen" (und die muss/müsste ich nur bitten... aber das ist schwer...) durch diese anstrengende Zeit zu gehen und auch anzuerkennen, dass ich gerade wenig leistungsfähig bin, wird mir zusätzlich Kraft geben: vor allem die, daran zu glauben, dass ich nicht total versage, nur weil es sich gerade so anfühlt, als springe mein Leben aus der Bahn. (Du hast Recht, davvero)

Ich sage mir immer, dass ich in viel schlimmeren Situationen letztlich doch "obsiegt" habe und dass das auch diesmal so sein wird. Aber es fällt mir nicht leicht, mir selbst zu glauben.
Womöglich mache ich die "5-schöne-Dinge-Liste", wie Du, zausel, es vorgeschlagen hast.

Meine Töchter sind sehr eigenständig und regeln den größten Teil ihres Alltages selbst - ich bin froh, dass ich nicht mehr für jedes Schrittchen verantwortlich bin, aber durch die schwere Zeit des "Kein-Zuhause-Habens" während des monatelangen Umbaus haben wir alle den Wunsch, endlich wieder wirklich Familie zu leben. Und selbst das fällt mir gerade nicht leicht... und das wiederum macht mir ein schlechtes Gewissen.

Heute werde ich eine Liste erstellen; mit Tageszielen. Ich werde mir dabei, wie vorgeschlagen, reichlich Zeit einräumen, um die einzelnen Aufgaben zu bewältigen.
Mein Arbeitszimmer wird geputzt und schön dekoriert, sodass ich in angenehmer Atmosphäre lernen kann.

Und die paar Sachen, die in/an der Wohnung noch zu machen sind, werde ich delegieren (Lampen aufhängen, Stromleiste kaufen und anbringen, Fenstergriffe anschrauben, Waschmaschine reparieren...). Irgendwie ist "Kaputtes" zur Zeit ebenso anstrengend wie Unvollendetes...

Ich werde versuchen, mir die Motivation zum Lernen zu schaffen durch so viel Schönes wie möglich (Danke, Co-Mom).
Und deshalb werde ich heute Nachmittag erst mal den kreativen Teil der Lernaufgaben vornehmen; da hab ich weniger Versagensängste und vielleicht führt mich dieser Weg zu einer "Lust am Lernen".

Ich danke jedenfalls herzlich jeder Einzelnen, die hier einen Beitrag geschrieben, mir eine pm geschickt oder mich gar angerufen hat. Ich habe aus jedem Beitrag, jeder pm und Gespräch Nützliches mitgenommen. Danke dafür.


shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 25.Oct.2007 - 13:22
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Liane
Beitrag 25.Oct.2007 - 13:27
Beitrag #23


Heiligenanwärterin
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:blumen2: *einen zusätzlichen Energieschub schick*
Eine ganze Menge konntest Du schon anpacken und damit Deine Lage erleichtern. Ein paar Meilensteine bleiben noch für die Zeit nach der Prüfung übrig, aber es klingt, als wärst Du auf einem guten Weg :)

Lieben Gruß
Liane
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shark
Beitrag 25.Oct.2007 - 13:34
Beitrag #24


Strösenschusselhai
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Das hoffe ich. Danke, Liane. :blumen:
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Mausi
Beitrag 25.Oct.2007 - 17:32
Beitrag #25


Mama Maus
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Ebenfalls :blumen2: - somit sind einigen Berge weg - es scheint (verschiedene Situationen betreffend) ein Licht zu geben, das ist schon ne Menge!

Du hast ne Menge getan in den letzten 2 Tagen - und allein das zeigt, dass du das schaffen kannst und wirst :) - nur det eigene Licht nit untern Scheffel stellen ;)

Irgendwann, wenn Zeit ist und auch Notwendigkeit, solltest du evtl. Beginnen damit umzugehen, dass eben nicht alles zusammen bricht, wenn du ne Auszeit nimmst - eigentlich hast Du damit ja schon angefangen :blumen:
Manchmal bringt genau das aber auch Selbstbewusstsein - und genau das ist das Ambivalente an diesem Mechanismus *sigh*.

Hm, was die Sauberkeit angeht - könntest Du Dir evtl. vorstellen, dass Du Dir "nur" die Ecke, die du zum Lernen brauchst nach deinen Ansprüchen sauber machst - und das andere eben den anderen überlassen kannst? Ich weiß nicht, ob es geht, aber es wäre eine Möglichkeit.

"Lotsinnen" ansprechen - das ist schwer - fühlt es sich doch (erstmal) wie Schwäche an. Aber eigentlich ist es doch weiterhin ein Zeichen von Stärke, zu wissen, dass man sich Hilfe holen kann, wenn man sie braucht - aber dieses Wissen kehrt sich leider auch oft um.

Auch diese Situation wirst du überstehen, auch wenn dein Gefühl Dir grade was anderes sagt. Aber ich denke, tief in deinem Innersten, weißt du es und kannst auf Dich vertrauen. Der Weg dorhin ist nur grade verschüttet - du musst ihn "nur" freischaufeln :)

Egal wie, wünsche ich Dir, dass Du mit deinen Kräften haushalten kannst, dass du abschätzen kannst was dir Energie nimmt und was Dir Energie gibt und es in Anspruch nehmen kannst.

Ich hoffe, der Beitrag war nun nicht zu lang - aber ich kenne die Situation so gut (nicht mit Kindern und so - aber mit anderen Belastungen).

Ganz liebe Grüsse :blumen:
Mausi
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davvero
Beitrag 25.Oct.2007 - 18:53
Beitrag #26


Stadtei
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Liebe shark!

Ich freue mich sehr, dass dir unsere Beiträge wirklich was gebracht haben, und finde auch: Das, was du vorhast, klingt richtig gut! :zustimm:

Vielleicht kannst du auch noch mit schöner Musik deine Seele berieseln lassen und versuchen, dich mal ins Fantasieland fallen lassen.

Ach, ich kann das so gut nachfühlen.

Die Situation zu akzeptieren ist sicher auch hilfreich.

Warum ist es eigentlich so schlimm für uns, wenn wir nicht mehr richtig funktionieren. Oder, ist es wirklich schlimm, dass wir manchmal eben nicht so leistungsfähig sind?
Ist das nicht völlig normal, auch wenn es uns nicht in den Kram, bzw. in die Lebensplanung passt?

Also gehen wir doch einfach mal ein kleines Stückchen neben der Schnellstraße auf dem langsamen, unbequem und holprigen Grünstreifen. Vielleicht auch mal in die falsche Richtung, aber finden dennoch (oder gerade deshalb) Schritt für Schritt all die schönen Dinge wieder, die wir auf der Schnellspur einfach nicht mehr wahrnehmen konnten.
Und irgendwann, wenn der Tank wieder gefüllt ist, fädeln wir uns eine Spur weiter links ein und nehmen langsam wieder Fahrt auf.

So wünsche ich es dir und danke dir, und allen die hier geantwortet haben, dafür, dass ihr mich daran errinnert habt, auch mal einen Raststätte mitzunehmen, statt mit durchgedrückten Gaspedal immer neue Ziele zu verfolgen und sich dabei selbst zu übersehen und zu überholen. :)

Liebe Grüße

davvero


edit: smilie eingefügt

Der Beitrag wurde von davvero bearbeitet: 25.Oct.2007 - 18:54
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anuk
Beitrag 28.Oct.2007 - 02:52
Beitrag #27


Forumsphantom
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Hallo shark,

ich will nur noch ganz kurz was dazu sagen.

Ich finde das Gefühl der Zufriedenheit sehr wichtig. Wenn ich einige Dinge auf meiner To-Do-Liste erledigt habe, dann kann ich es auch mal für den Tag gut sein lassen, abends zurückdenken und sagen, der Tag war gut so. Nicht denken, das hätte ich machen sollen, sondern das hab ich geschafft, das gibt zumindest mir oft ein freies Gefühl. Und vielleicht auch einen ruhigeren Schlaf. :unsure:

viele Grüße anuk
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Bilana
Beitrag 28.Oct.2007 - 06:49
Beitrag #28


Capparis spinosa
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Hi shark
bis vor einer Woche erging es mir noch fast ähnlich wir dir. Ich hatte die letzte und wichtigste Prüfung von mehreren vor mir, hatte zu lernen. Hatte aber andere Probleme und Verantwortungen, wie die für meine Großmutter.
Ich hatte auch so Phasen wo ich dachte, ich schaffe es nicht, nichts davon. Die Prüfung nicht, die anderen verantwortungen nicht.
Nun habe ich die prüfung geschafft, offiziell verbrieft gut bis sehr gut. Es war kein Wunder und auch keine übermenschliche Anstrengung oder Klugheit. Es war "nur" Ehrlichkeit zu mir selbst und Umsicht, Achtsamkeit.

Für mich war das wichtigste mir und anderen das einzugestehen, das es SO nicht mehr geht. Ehrlich zu sein, das braucht nicht viel Worte, sondern "nur" sich zeigen, mit seinen Gefühlen und seiner Erschöpfung. Ist sicher auch das schwerste, aber das effektivste.
Menschen spüren wo die Prioritäten liegen, wenn man ihnen die Chance gibt sie auch zu sehen. Selbst dann, wenn der Mensch sich gar nicht mit dem auskennt was vor sich geht. Wichtigkeit spürt man.
Und ich glaube auch, Menschen um einen herum helfen gerne und treten auch mal gerne zurück, wenn sie einem damit helfen können. Niemandem ist damit geholfen, wenn man am Boden liegt und nichts mehr kann.

Du bist in einer besonderen Situation und die erfordert besondere Maßnahmen. Niemand muss alles alleine schaffen, niemand kann das, denke ich. Hole dir Hilfe ran. Nicht nur Familie, auch Freunde, Kollegen. Das heisst aber auch, gerade in pragmatischen dingen annehmen können, nicht picky sein. Wenn du deiner Familie das gefühl gibts, sie sind zweitklassige Haushaltshilfen und wie du es machst ist es eh besser, dann haben sie keine Lust. Niemand hätte das. Und du wärst ja dann eben auch wieder unzufrieden und das ist, wie gesagt wurde, erschöpfend.

Allerdings musst du dir allein den Lernstoff ins Hirn bimsen, das stimmt. Und da das manchmal schwer sein kann, wäre es eben gut dich anderweitig unterstützen und motivieren zu lassen.
Und auch hier ehrlich zu sich sein, was man realistisch schaffen kann und was nicht.
Bei der Prüfung hat es mir geholfen mir zu erlauben, die Prüfung auch verschieben zu können. Es wäre dann auch länger gewesen und ja es wäre auch finanziell schwierig geworden, aber es wäre möglich gewesen, nur das zählt. Und diese Möglichkeit hätte mir zugestanden. das hat mich wirklich irgendwie befreit. ich habe eine Woche lang geglaubt, okay ich verschiebe die Prüfung und war in der Zeit so produktiv, das ich dann wieder dachte, ich sollte es probieren. Und das war ja dnan auch gut so.

Ich wünsche dir, das du dich von diesem unheimlichen Druck befreien kannst. Niemand zwingt dich, nur du dich.
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shark
Beitrag 28.Oct.2007 - 11:31
Beitrag #29


Strösenschusselhai
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Danke Euch für Eure Hinweise.

Da ich gleich weg muss, nur soviel: die Prüfung verschieben geht wirklich nicht. Wenn ich das mache, verliere ich meinen Job. Und das kann ich natürlich nicht riskieren.

Aber ich versuche, die Belastungen drumherum so weit herunterzuschrauben, dass mir ein wenig mehr Kraft für die Vorbereitungen bleibt.

Meine Familie war erschrocken, als ich ihr meinen "Zustand", so gut ich konnte, geschildert habe.
Aber alle sind auch bereit, mich zu unterstützen.

Das ist ein gutes Gefühl und schenkt Kraft.

So, und jetzt muss ich los.


Liebe Grüße,

shark
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sonnenstrahl
Beitrag 28.Oct.2007 - 11:42
Beitrag #30


verboden vrucht
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Klingt zwar forumsmäßig kontraproduktiv - aber allererste Maßnahme wäre für mich: Weniger am Computer sitzen. Meiner Erfahrung nach schwächt mich das Sitzen vor dem Bildschirm, meine Abwehr geht runter, meine Augen streiken, ich fühle mich relativ schnell ausgelaugt. Mußevolle Zeit ganz ohne PC oder Fernseher, körperlicher Ausgleich, persönliche Gespräche Auge in Auge ... was hältst du davon ;) ?

Ich jedenfalls werde mich - nachdem ich gestern und heute morgen ausnahmsweise einen 11seitigen Vortrag am Laptop geschrieben habe - nun ganz schnell und für eine längere Weile ausloggen und
:bounce: spazierengehen :bounce:

Edit: Und notfalls natürlich professionelle Unterstützung. (Klingt schon ein Stückweit nach Depression im Schlepptau von Burn out ... :troest:)

Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 28.Oct.2007 - 11:46
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Sin
Beitrag 31.Oct.2007 - 22:37
Beitrag #31


Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden.
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Liebe Shark!

Hast du vielleicht einen Burn Out ? :troest:
Vieles was du beschreibst, trifft irgendwie zu... Fiel mir zumindest gleich ein.

lg
Sin :blumen:

Der Beitrag wurde von Sin bearbeitet: 31.Oct.2007 - 22:42
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