Muslimischer Feiertag, Vorschlag der Grünen Einstellungen

[blue_moon]

christian ströbele von den grünen hat heute vorgeschlagen, einen christlichen feiertag abzuschaffen und durch einen muslimischen zu ersetzen. unterstützt wurde dieser vorschlag von bundesumweltminister jürgen trittin. nachzulesen hier - und für die unentwegten: auch die anschliessende diskussion mitlesen... :blink:

edit: tappfehler!

Der Beitrag wurde von blue_moon bearbeitet: 16.Nov.2004 - 18:42

[robin]

@blue _moon: meintest du BOHRSCHLAG? es würde m.e. gut passen ;) Leider konnte ich den link nicht öffnen, es passiert mir oft :angry: , aber als 'agnostikerin' finde ich den vorschlag furchtbar. Meinetwegen könnte man weihnachten, ostern & co abschaffen, anstatt noch ein religiöses teil dazu zu 'feiern'... :wacko: Wenn man konsequent wäre, müsste man denn einen jüdischen, buddhistischen, hinduistischen und was weiß ich noch fürn tag einführen! Dazu kann ich nur sagen: GNAAAADE!!

[blue_moon]

hallo robin, der link klappt bei mir einwandfrei. versuch's einfach mal über http://www.rp-online.de.

[Xyhra]

sacht ma, ham die jetzt alle nen lattenschuß???? :huh: :blink:
ich finde es eine unverschämtheit, einen CHRISTLICHEN feiertag abzuschaffen bzw abschaffen zu wollen
die anderen feiern doch sowieso immer alles, wenn sie wollen
wo kämen wir denn da hin....

[robin]

@haagi: tschuldigung, aber ich habe nicht verstanden, was du meinst -_-

[Rafaella]

[sja]

Glücklicherweise gibt es selbst bei den Grünen noch Leute mit Verstand. Christa Nickels hat jedenfalls den Vorschlägen ihrer Parteikollegen eine klare Absage erteilt.

[blackfire]

ich halte diese Idee auch für völlig absurd. Als ob damit Rechnung getragen werden könne muslimische Mitbürger in unsere Kultur zu integrieren.
Damit schaffen sie die Ghettoisierungen in den Großstädten und mittlerweile auch in jeder kleineren Stadt auch nicht ab.Leider ist dieses Thema stark polarisiert und viele Leute werden sich sicherlich darüber aufregen.
Ich persönlich halte diese Idee für grundsätzlich verkehrt. Integration kann nicht einfach geschaffen werden, indem gewisse Dinge wie ein muslimischer Feiertag der Gesellschaft "verordnet" wird, was typisch ist für deutsche Verhältnisse :angry: .Integration ist ein Prozeß, eine Entwicklung, die in Deutschland von Anfang an gerne verschlafen wurde.

Vielleicht kommt demnächst ja jemand auf die Idee, die Scharia in Deutschland einzuführen :mellow: .

[janis]

bin langsam wirklich von den socken was an politischem "quatsch mit soße" aufgekocht wird. anstatt tatsächlich sich mal an strukturen zu wagen .*kopfschüttel*
janis
ps: tipp am rande: link im thread nationalbewußtsein passt hierzu gut.

[Alysandra]

Wenn wir muslimische Feiertage feiern hilft das doch in keiner Weise der Integration: Im Gegenteil, die Notwendigkeit sich der Klutur in die man zieht (sprich in diesem Fall: die deutsche) anzupassen wird noch mehr untergraben.
Sinnvoller erscheint mir da schon das Kindergarten-Pflichtjahr, denn ich habe zum Beispiel in meinem Jahrgang (12. Schuljahr) ein türkisches Mädchen, das beim besten Willen nicht dumm ist, aber in ihren Klausuren immer massive Abzüge für schlechte Rechtschreibung bekommt und das muss doch nicht sein.
Zu dem Artikel fällt mir auch spontan der SPIEGEL- Titel Artikel ein, falls den jemand gelesen hat, da geht es um muslimische Frauen in Deutschland.

[robin]

ayayay! Es ist so weit gekommen, dass meine trüben äuglein diesen satz lesen mussten: @rafaella - sorry, aber der Islam ist für mich mittlerweile die Macho-Religion... der Vorschlag von Ströbele &Co. geht mir viel zu weit.
Mir tuts auch leid, ne, besser: es tut richtig weh!

[Sagittaria]

*sich mal umguck*
ich bin aber noch im richtigen land hier, oder? :blink:

[robin]

@sagittaria: richtig? wie meinst du das?

[Sagittaria]

ich meine damit, dass ich es beknattert finde, in einem mehrheitlich christlichen land einen muslimischen feiertag einführen zu wollen. ich bin weißgott nicht gegen ausländer (das sind meistens die nettesten leute, die bei uns einkaufen kommen und so), aber ich finde, irgendwo ist auch mal gut. oder glaubst du ernsthaft, wenn auf einmal en masse christen in muslimische länder einwandern, dürfen die gleich ihre feiertage mitbringen?

[robin]

*sprachlos aus der wäsche kuckt*

ich würde alle religionsbehafteten 'feier'tage abschaffen...

[Sagittaria]

das seh ich zwar anders, aber ich sprech dir deine meinung nicht ab.
mich würde allerdings interessieren, was genau dich so sprachlos macht.

[robin]

okay, ich will ehrlich sein, auch wenn ich befürchte, eins auf die mütze zu kriegen... Während meiner 27 jahren in germany habe ich das vorspiel 'Ich bin nicht gegen ausländer, aber...' - billionenx gehört. Erst danach kam immer irgendein hammer! Ich weiß, es ist eine unzulässige unterstellung, aber ich konnte nicht anders. Der satzanfang 'ich bin nicht gegen ausländer, aber' gehört für mich ganz persönlich... verboten. Sei mir bitte nicht sauer, ich habe meine 'sprachlosigkeit' von vorhin nur erklären wollen -_- :)

[Sagittaria]

ich bin dir bestimmt nicht böse, warum sollte ich auch? ich weiß für mich, dass ich gegen überhaupt niemanden was habe, ob dieser satz nun von einem "aber" gefolgt wird oder nicht. ich mein, wir kennen uns ja schließlich nicht, und du kannst nicht wissen, dass ich in der uni am liebsten neben dem lustigen inder sitze, weil der den prof genausowenig verstehen kann wie ich, oder dass unser türkischer nachbar uns geholfen hat, unser haus fertig zu bauen und ohne den wir total aufgeschmissen gewesen wären.
mein standpunkt ist einfach, dass ich es okay finde, wenn muslime hier leben, hier ihrer religion und ihrer tradition nachgehen, es mir aber zu weit geht, wenn wir einen muslimischen feiertag feiern "müssen". schließlich "müssen" muslime auch weder weihnachten noch sonstige christliche feste feiern.

[robin]

@sagittaria: :)
Das problem ist, dass es mir aber auch zu weit geht, zb. jedes jahr das wahnsinnstrubel mit weihn. und ostern, wochenlang nur auf konsum getrimmt, alle reden nur noch davon, überall, ich kann es nicht ausweichen! Ich wüsste auch keine lösung, aber ich sehe nix religiöses bzw spirituelles in diesem brimborium, ganz im gegenteil! Sagen wir mal so, ich bin für die 100% trennung zwischen staat und 'religion' und das einführen anderer 'religiösitäten' geht mir nur noch auf die nerven. Ich fühle mich als nicht-gläubige absolut missachtet und diskriminiert!! :angry: Ich kenne übrigens mehrere moslems, die auch nix mit moslemstum schaffen wollen...

[Sagittaria]

[robin]

JAAAAA!!! :cheerlead: :bounce: :a5: :lol:

[Sagittaria]

:lol: du kannst ja einen brief an kanzler gerd schreiben... ;)

[Rafaella]

[destinysdarling]

[blaustrumpf]

Also, bitte, Ladies! Die Ungläubigen haben doch ihren eigenen Feiertag, der seit Jahrhunderten auf allen Kontinenten gefeiert wird (und sogar dazwischen bisweilen auch).

Es handelt sich um den 1. April.

:P

[crimson day]

ich frag mich, ob vorschlaege solcher art ueberhaupt diskutiert werden sollten.... genauso wie der witz um den 3. oktober.... :wacko:

[DerTagAmMeer]

prima idee! am besten führen wir auch gleichzeitig den islamischen mondkalender inklusive ganzjähriger fastenfreiheit ein? dann wären endlich auch die leidigen themen ladenschlussgesetz und feiertags-/nachtzuschläge vom tisch!
für wie blöd halten die uns eigentlich?

[crimson day]

[DerTagAmMeer]

[LadyGodiva]

Feier- und Ehrentage eines beerdigten Staates - *g* und niemand hat je wieder wirklich nach diesen gefragt...
Wirtschaftspolitisch ist Weihnachten das beste, was dem Einzelhandel im Jahr so widerfährt; schon aus diesem Grunde für unser System unverzichtbar;
wenn es gelänge das Ende des Ramazan auch so gewinnträchtig umzusetzten und das Fest nun auch seiner traditionellen Wurzeln zu entkoppeln wie es mit dem christl. Weihnachtsfest ja schon geschehen ist - was spräche gegen einen islamischen Feiertag im deutschen Kalender?
Wirtschaftspolitische Vorteile einer multikulturellen Gesellschaft.

[blue_moon]

mal abgesehen davon, dass ich an den feiertagen natürlich auch gern frei hab, warum sind das solche heiligen kühe? die meisten länder, die uns umgeben, haben viel weniger feiertage - und sind dabei nicht weniger christlich oder nationalbewusst. - als weg zur integration find ich diese feiertagsdebatte auch völlig daneben. aber den grossen zorn vieler kann ich nicht nachvollziehen.

[DerTagAmMeer]

wo keine christliche gesinnung, da kein kein religiöser zorn :D
allerdings finde ich's für das prinzip "familie" sehr wichtig, einen verbindlichen kalender und allgemeine feiertage zu schützen. aus dem selben grund finde ich es sinnvoll, schicht- und nachtarbeit wenn möglich zu vermeiden oder so gut zu bezahlen, dass eine familie sich auf diesen rhythmus einstellen kann.
ich befürchte, daß genau dies die heilige kuh ist, die hier auf die schlachtung vorbereitet wird.
denn wir können nicht langfristig einerseits das fest zur beendigung des ramadans als verbindlichen feiertag einführen und gleichzeitig das fasten im ramadan behindern, indem wir für den nächtlichen handel sonderkonzessionen forderen.
gleichzeitig können wir id al-fitr nicht feiern ohne den islamischen kalender als in deutschland gültige zeitrechnung anzuerkennen. da ich sowieso nur selten weiss welches datum wir haben, ist es mir persönlich schnurz, auf welchen kalender wir uns verständigen - beide nebeneinander schaffen allerdings eine beliebigkeit, die mir gar nicht gefällt. falls "flexible arbeitszeiten" nötig sind, um die haushaltslöcher zu stopfen, möchte ich das bitte auch in dieser form aufs brot geschmiert bekommen und kein "integrationsgeblubse" hören.

[blue_moon]

@dtam:
bei der debatte um den 3.oktober kann ich die befürchtung, dass es sich auf einen angriff auf die familie handelt, nachvollziehen. auch wenn ich nicht glaube, dass die das wirkliche ziel ist. angegriffen werden - ja auch durch lockerungen beim kündigungsschutz etc - auf breiterer basis die arbeitnehmer-rechte, sobald sie mit mehrkosten für unternehmen verbunden sein können. aber natürlich ist z.b. die fünf-tage woche von den gewerkschaften auch mit dem hinweis auf die familie erkämpft worden, und vom arbeitgeber bestimmte flexiblere arbeitszeiten gehen eindeutig zu lasten der familien.

was den ströbele-vorstoss angeht, bin ich allerdings überzeugt, dass er nicht in diese richtung geht. dazu ist ströbele zu wenig wirtschaftspolitiker und zuviel fundi (in diesem fall =idealist). warum sich allerdings trittin hinter diesen vorschlag gestellt hat, vermag meine fantasie nicht erfassen. vielleicht geht's da einfach um ein zückerchen, damit der herr strobele bei nächster gelegenheit eine für ihn bittere pille zu schlucken bereit ist. politik ist ein undurchsichtiges gedöns. :angry:

[robin]

...ich habe gerade gelesen, dass trittin sich davon distanziert...