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Beitrag
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Einige von euch werden sagen, dieses Thema gehört in ein anderes UFO, nämlich zum Brotberuf. Stimmt - ich habe lange überlegt, aber mich letztlich aus dem Bauch heraus entschieden, es hier zu posten, weil ich es aus der Sehnsucht heraus schreibe, mich wieder gut zu FÜHLEN. Und das hat etwas mit Leib und Seele zu tun.
Einige von euch wissen, ich bin nach zwei bewegten Referendariatsjahren Lehrerin. Einige wissen auch: mir gehts in dem Job nicht gut. Ich fühle mich zunächst einmal überfordert - dass das vielen KollegInnen am Anfang so geht, wurde mir oft gesagt. Aber ich frage mich, ob es normal ist, dass ich mich so wahnsinnig unglücklich fühle. Seit ich meine "Schulkarriere" vor zwei Jahren begonnen habe, neige ich zu massiven depressiven Verstimmungen - das hatte zwar zeitweise auch andere Gründe, wurde aber durch die Schule stets noch heftigst verstärkt. Inzwischen konnte ich einige andere Dinge bewältigen, die mir sehr zu schaffen machten, und es geht mir eigentlich wieder richtig gut. Nur die Schule wirft mich jedesmal wieder ins Loch. Wenn ich sie am Wochenende mal für ein paar Stunden verdränge, kann ich ausgelassen und fröhlich sein - spätestens dienstags liege ich wieder emotional auf der Nase. Um das Ganze mal zu veranschaulichen: ich kam heute nach 6 Stunden Schule nach Hause, habe in einer Erschöpfungs-Frust-Fressattacke (und nein, ich habe eigentlich keine Essstörungen, nie gehabt) ein Kilo Kartoffelsalat gegessen und mich danach heulend mit meinem Kater auf den Fußboden unter eine Wolldecke gelegt. Irgendwann habe ich mich dann mit dem Gedanken aufgeheitert, dass es immerhin erst halb drei ist und ich bei einem mir entsprechenden Job nie mittags um drei schon zu Hause wäre und mit meinem Kater unter einer Decke läge. Mal ganz abgesehen von der Arbeit, die heute noch auf mich wartet, aber ich kann sie immerhin zu Hause erledigen. Trotzdem - ich bin einfach wahnsinnig schlecht drauf und traurig! Und das jetzt im dritten Jahr. Ich habe lange gedacht, es ist nur das Ref und danach wird es besser. Noch sind absolut keine Anzeichen da, im Gegenteil. Nun frage ich mich: erwarte ich zuviel vom Beruf, oder vom Leben überhaupt? Ich möchte mich nicht hängenlassen, kann es mir auch nicht leisten. Muss ich einfach akzeptieren, dass sich Arbeit wie Kampf anfühlt, und in den sauren Apfel des Erwachsenseins beißen? Ich muss dazusagen, dass es nicht das erste Mal ist, dass mich ein Job massiv unglücklich macht - allerdings war es bisher nie einer, der mir so viel an Energie abverlangte. Umgekehrt habe ich auch schon den Fall erlebt, sehr glücklich und zufrieden mit einer Arbeitsstelle zu sein. Ich weiß - die beste Antwort wäre, alles hinzuschmeißen. Da das aber nun doch eine Entscheidung mit weitreichenden finanziellen Konsequenzen wäre, möchte ich sie nicht leichtfertig treffen. Liegt der Fehler vielleicht doch bei mir, liegt es an meiner zu großen Abwehrhaltung? Ich merke, dass ich mich in der Schule richtig körperlich verspanne, meine Mimik wird härter, angespannter - mein Mund verkniffen, es ist schrecklich!! Ich weiß nicht, ob ich die Situation jetzt gut dargestellt habe, bin grade ein bisschen unter Stress (wie immer, seit drei Jahren!). Meine Frage lautet, gibt es eine Möglichkeit, wie ich dazu beitragen kann, dass mein Gefühl besser wird, auch wenn ich die Situation nicht direkt verändere? Oder muss ich einsehen, dass das alles einfach gar nicht geht?! |
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Beitrag
#2
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Ego, Alter! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.238 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 28 ![]() |
Liebe Simonetta,
ich war gerade ein knappes Jahr Lehrerin, und mir ging es genauso wie dir. Ich habe mich entschieden, diesen Beruf nicht weiter auszuüben, und bin trotz finanzieller Unsicherheit glücklich über meine Entscheidung. Ich glaube, dass der Lehrerberuf einer der anstrengendsten ist, die es gibt, und wenn man nicht dafür geschaffen ist, sollte man sich davon fernhalten. Es gibt schon zu viele ausgebrannte Lehrer. Wusstest du, dass Lehrer den höchsten Anteil an Frühpensionierungen und psychosomatischen Dauerpatienten ausmachen? Und schließlich ist den Schülern auch nicht gedient. Denn wenn du mit so einem Gefühl aus der Schule kommst, ist irgendetwas schief gelaufen, selbst wenn du nach allgemeinen Maßstäben eine "gute Lehrerin" bist. Ich habe auch kaum irgendwie so viel Zynismus und Feindseligkeit erlebt wie im Lehrerzimmer. Mit deinem Abschluss, vor allem da du das Referendariat durchgehalten hast, bist du eine attraktive Kandidatin für viele andere Berufe, zum Beispiel für Schulbuchverlage. Besinne dich! Und viel Glück bei deiner Entscheidung. P. Edit: Kommafehler, tss. Der Beitrag wurde von Polly bearbeitet: 02.Sep.2008 - 20:09 |
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Beitrag
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Das gibt mir echt zu denken... Fliehen ist möglich!!! :bounce:
Du wirst lachen - selbst SCHULbuchverlage rufen bei mir im Moment eine leichte Übelkeit hervor, die Vorsilbe Schul- genügt... :unsure: |
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Beitrag
#4
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Diese Eigenschaften entdecke ich übrigens inzwischen bei mir auch - und das finde ich schrecklich, denn eigentlich bin ich gar nicht so!!! :unsure: |
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Beitrag
#5
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Ego, Alter! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.238 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 28 ![]() |
Das kann ich absolut nachvollziehen! Bei uns hat diese Woche die Schule wieder angefangen, und ich ertappe mich sogar bei dem sehr ungewohnten Gefühl der SCHADENFREUDE, weil die anderen da hinmüssen und ich nicht ... |
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Beitrag
#6
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
Hallo simonetta :)
Ich bin zwar keine lehrerin, aber ich denke mindestens 1 woche zu kündigen. Ich wünsche mir so sehr!! meine arbeit von heute auf morgen sonstwohin zu schicken ... gäbe es die finanziellen konsequenzen nicht. Die sind für mich (inzwischen) der einzige grund zu harren, bei etwas, das mich kreuzunglücklich macht, bei dem ich anderen täglich erlauben muss, über meine grenzen zu treten. Ich verdiene nicht mal viel, ganz im gegenteil! aber in meinem alter (jajaja ...) finde ich wirklich wahnsinnig schwer eine andere (bezahlte) beschäftigung :( Ich komme aus dem dilemma nicht heraus, leider. Darum drücke ich dir die daumen, ein glücklicheres händchen als ich zu haben, auf der suche nach einer arbeit, die dir auch freude und begeisterung bringen kann :) |
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Beitrag
#7
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Oh je, das ist ja schrecklich... :o Siehst du, und da denke ich wieder, soll ich mir nicht ein Beispiel nehmen und auch kämpfen?! Ich glaube, wir sind nicht die Einzigen, denen es so geht... :( Vielleicht muss ich auch lernen, auszuharren? Du, das mit Grenzüberschreitungen, das kenne ich so gut! So fühlt sich Schule für mich auch permanent an... :( :troest: |
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Beitrag
#8
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
Ehrlich gesagt, ich weiß überhaupt nicht, was mir das ausharren noch bringen könnte - schließlich mache ich den job seit 16 jahren ( :ph34r: )
Wichtig ist zu klären, wie die kraftverhältnisse sind ... wo du dir unterstützung holen kannst (zb. kollegInnen, denen es ähnlich geht ...), UND die möglichen alternativen müssen auch gefunden werden, denn du kannst ja nicht alles hinschmeißen, um aus diesem grund, noch depressiver zu werden! Obwohl: Eine kollegin von mir hat genau das getan, vor 2 jahren gekündigt und heute bereut sie diese entscheidung kein sekündchen lang -_- Also, nicht alle kriegen den blues, wenn sie erstmal arbeitslos sind ... |
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Beitrag
#9
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Ich halte es mit dem Arbeiten wie mit der Liebe - für meine Liebe bin ich bereit zu warten, Durststrecken in Kauf zu nehmen, über mich hinauszuwachsen. Von meiner Liebe erwarte ich aber auch, dass sie tief in mir etwas zum Schwingen bringt, meine Kräfte mobilisiert, statt mich zu verzehren, Synergien freisetzt und ich mit mir und meinem Sehnen im Reinen bin. Ich glaube nicht daran, dass glückliche Liebesbeziehungen vom Himmel fallen - zu ihnen gehört auch Engagement, guter Wille und ein (h)offen(d)es Herz.
Trotzdem fand ich Bescheidenheit in Herzensangelegenheiten von je her unangebracht - nicht jede Beziehung muss gleich Liebe sein ... aber wenn es Liebe ist, will ich die Krönung sein und kein Kompromiss, dann will ich mit ganzem Herzen lieben und nicht so, dass es genügt, um über die Runden zu kommen. Es hat viele Jahre und unzählige Jobs gedauert, bis ich den Mut hatte, mir meine Einstellung zur Liebe auch auf im beruflichen Leben zu gönnen und meiner inneren Stimme genauso viel Gewicht zu geben, wie ich es in Herzensangelegenheiten schon immer getan habe. Und endlich stand ich mir mit "all den verschenkten Jahren" nicht mehr selbst im Weg. Mein erster Gelegenheits-Job nach "der Kapitulation" war genauso befreiend, belebend, oberflächlich und heilend wie die erste lockerleichte Liebelei nach einer langen, destruktiven und zermürbenden Beziehung: Ich habe für ein paar Euronen Formulare kopiert, alphabetisch sortiert und war überglücklich endlich etwas tun zu können, was mir so leicht und spielend von der Hand ging. Heute sitze ich in einem Sattel, der sehr gut zu meinem Hinterteil passt. Und wenn irgendwann der Tag kommt, an dem mir beim Gedanken an meinen Schreibtisch der Appetit vergeht, werde ich nicht mehr so lange zögern, nach der Tür zu suchen, die sich bekanntlich öffnet, wenn sich eine andere verschließt. Das bin ich mir wert. Ich wünsch Euch beiden Mut, Zuversicht und die richtige Idee für einen Neuanfang! Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 03.Sep.2008 - 07:59 |
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Beitrag
#10
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
Tja, wenn es so einfach wäre! Da gehen bei mir keine neue türchen auf ... wenn sich die tür zu meinem 'blaubartszimmer' endlich schließt. DAS ist das problem - ich würde mit katastrophalen voraussetzungen starten, die ich hier im forum nicht breit treten möchte -_- (Aber das war mir wirklich viel zu abgespaced ... :wacko: ) |
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Beitrag
#11
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Liebe simonetta - ich bin zwar keine Lehrerin, und dennoch kann ich mich Polly nur anschließen: Die Berufsgruppe die bei meinen (besser bezahlten) Psychosomatik-Patienten eindeutig überwiegt (neben Journalisten und Grafik-Designern), ist die der - frustrierten, überarbeiteten, idealismusgedämpften, sich attackiert fühlenden, ausgelaugten - Lehrer, meist in ihren mittleren Jahren.
Mein Eindruck ist: Wer außer der Berufung zum Lehren nicht über ein wirklich dickes Fell und einen ausgeprägten Pragmatismus verfügt, sollte vom Lehramt die Finger lassen. Ich kenne etliche Menschen, die nach ihrem Referendariat (und evtl. noch den ersten Schul-Jahren danach) diesen Beruf aus purer Selbstliebe an den Nagel gehängt haben, und mit dem, was sie nun tun, recht zufrieden, wenn nicht glücklich sind. Nur Mut! Gruß, sonnenstrahl |
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Beitrag
#12
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Liebe Simonetta,
Deine Worte haben mich sehr berührt... und auch bei mir einen empfindlichen Nerv getroffen. Ich kenne das so gut, dass die Arbeit (und letztlich sogar das eigentlich Interessante, das damit zusammenhängt und weshalb ich mich für diesen Beruf (und eine anstrengende autodidaktische Prüfungsvorbereitung, die mir das vergangene Jahr nicht gerade versüsst hat ) entschieden habe) mich so auslaugt und fertig macht, dass ich schon am Sonntag Nachmittag wirklich Horror vor dem folgenden Montag habe. Bei mir verlängern sich ab kommender Woche die Arbeitszeiten und mein neuer Job ist auch noch in einer anderen Stadt, so dass ich mich - um bei dem Bild zu bleiben, das ich so lebhaft vor mir gesehen habe bei Deinen Schilderungen :troest: ) nicht mal in der Mittagspause mit einem meiner Kater unter eine Decke verkriechen kann... und das macht mir schon jetzt extrem zu schaffen. Ich gehe um halb sieben morgens aus dem Haus und komme erst um halb sechs am Abend zurück...Dann sind da meine Kinder, ist da mein Haushalt, die Tiere und FreundInnen, das Forum... Ich weiss jetzt schon, dass die Zeit für alles, was neben der Arbeit noch da und wichtig ist, kaum genügen wird, dass ich hinter meinen eigenen Ansprüchen werde zurückbleiben müssen; von der Energie, die ich nicht habe, ganz abgesehen...Das zu wissen reicht schon, um richtig Panik zu haben... Wenn ich nicht müsste (und ich muss sozusagen, um die staatl. Anerkennung zu erhalten, ohne die ein hartes Jahr voller Lernen und Arbeiten umsonst gewesen wäre), würde ich es nicht tun - obwohl ich sicher bin, dass ich viel lernen und eine Menge Erfahrungen werde machen können. Für mich ist das jetzt die erste Ausbildung (mit fast 40 Jahren!), mit der ich wirklich etwas werde anfangen können.. was ich bisher erlernt habe, nützt mir nichts, da es einfach kaum Jobs gibt in diesen Bereichen... und hier "auf dem Land" schon gar nicht. Ich habe also sozusagen keine wirkliche Wahl. Und doch weiss ich schon jetzt, dass das, was ich im kommenden jahr tun werde, nicht das Ende der Fahnenstange sein wird. Ich strebe nach Anderem, muss aber eben dieses eine Jahr durchhalten, um das "Andere" auch wirklich tun zu können. Aber du hast eine Wahl; Du hast eine qualifizierte Ausbildung und kannst eine Menge Anderes tun als zu unterrichten als examinierte Lehrerin. Wenn der Lehrberuf Dir so gar nichts gibt, sondern Dir so viel abfordert, dass Deine Persönlichkeit sich verändert, Du kaum noch Lebensfreude spürst, dann solltest Du wirklich schauen, dass Du etwas Anderes tust. Ich wünsche Dir, dass Du für Dich eine gesunde Entscheidung treffen kannst. Und vielleicht hilft es Dir auch, Dir derweil therapeutisch helfen zu lassen; wenn Du so oft einer Depression nahe bist, wäre es sicher gut, rechtzeitig einzugreifen. Alles, alles Liebe, shark |
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Beitrag
#13
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Oh shark.... :( Das macht mich so traurig, wenn ich das lese... Ich kann diese Panik genau nachvollziehen. Und ich finde, das Allerschlimmste ist, nicht mehr genug Zeit für die zu haben, die man liebt. (Dass ich mittags und nachts daheim bei :cat: arbeiten kann, ist ja ein Pluspunkt der Schule, weswegen ich auch noch daran festhalte... :unsure: Was wäre, wenn ich zehn Stunden an der Pommesbude stünde?! :unsure: Respekt für deine Tapferkeit. Vielleicht bin ich einfach eine Memme?! Wenn ich deinen und robins Beitrag lese, dann schäme ich mich ein bisschen, dass ich mich nicht mehr zusammenreiße. :ph34r:
Das genau weiß ich eben nicht... Ich bin auch nicht mehr gaaanz jung - 35 - und habe eine vollkommen zerschnipselte Biografie. Ich weiß, dass es Dinge gibt, die ich richtig gut kann, aber rein formal und arbeitsmarkttechnisch bin ich inzwischen eher schwer vermittelbar... :( Auch @alle anderen, die so lieb und einfühlsam auf meinen Beitrag geantwortet haben - auch per pm oder E-Mail ;) ...jede einzelne von euch gibt mir zu denken. Ich bin im Moment (seit August 2006) zwischen zwei Extremen gefangen: Schule auf der einen Seite, schiere Existenzangst auf der anderen Seite. Es tut gut zu lesen, dass einige von euch Auswege gefunden haben, dass es vielleicht möglich ist, dass zwischen diesen beiden Extremen etwas Gutes sein könnte. Danke... Der Beitrag wurde von Simonetta bearbeitet: 02.Sep.2008 - 23:46 |
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Beitrag
#14
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Simonetta, Du bist keine Memme! Und es ist auch kein hehres Lebensziel, sich "zusammenzureissen". Du bist wichtig und dass es Dir wieder besser geht, ist wichtig.
Alles Andere darfst Du in diesem Zusammenhang vergessen. Was hilft es irgendwem (und besonders Dir!), wenn Du unglücklich und womöglich krank durchhältst? Ich kenne das, was Du über eine schnipselige Biographie schreibst... mir geht es da ja auch so. Und zu Zeiten, da es mir nicht gut geht, fühlt sich diese Biographie besonders nachteilig an.. Aber noch mal: Du hast einen Beruf erlernt und als Lehrerin kannst Du auch andere Dinge tun als in der Schule zu unterrichten. Was ist es denn genau, was Dich so fertig macht, wenn ich fragen darf? Oder kannst Du das gar nicht so richtig benennen und es ist eher so ein Gesamtgefühl? shark |
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Beitrag
#15
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Das darfst du fragen. Das "Böse" kommt von zwei Seiten. :wacko: Einmal sind es die Vorbereitungen. Ich tu mir ganz schwer damit, Wissensgebiete für andere zu erschließen, weil ich selbst eher ein chaotischer Lerntyp bin - ich lerne zum Beispiel eine Sprache akkumulativ-instinktiv. Sie aber anderen von der Pieke auf beizubringen, das kann ich irgendwie gar nicht. Ich sitze vorm Englischbuch und fühle mich vollkommen überfordert, weil ich nicht weiß, wie ich das alles nacheinander machen soll, da verliere ich total den Überblick. Und das trotz Lehrerhandreichungen. Morgen früh habe ich eine Stunde Deutsch in der 7, die habe ich auch noch nicht vorbereitet und ich finde überhaupt nicht den Ansatzpunkt, weiß nicht was, weiß nicht wie... Mein Bild, das ich immer gebrauche, um diese Situation zu beschreiben: ich bin wie die Müllerstochter im Märchen, die Stroh zu Gold spinnen soll und es nicht kann - mir bleiben jetzt noch genau 5 Stunden und kein Rumpelstilzchen weit und breit... :unsure: Auf der anderen Seite ist es die tatsächliche Situation in der Schule: ich kann mit diesem ständigen Kampf um Ruhe, um Aufmerksamkeit etc. gar nicht gut umgehen, empfinde die Unverschämtheiten und Ungezogenheiten der jüngeren Schüler als massive Grenzüberschreitung und Verletzung meines Bedürfnisses nach Achtung meiner Person, leide unter der permanenten Lautstärke und Unruhe und es strengt mich körperlich wahnsinnig an, dagegen zu kämpfen... Ich kann mit jüngeren Kindern nicht mal besonders gut umgehen, finde keinen Draht, finde da in mir auch nicht so viel Interesse. Mit den Oberstufenschülern ist es anders, da habe ich ein sehr nettes Verhältnis, aber auch da fühle ich mich in vieler Hinsicht überfordert... Einfach auch nicht qualifiziert und kompetent genug für das, was ich ihnen bieten soll. Es ist wie so ein Boot, in das von allen Seiten das Wasser hineinläuft... :ph34r: |
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Beitrag
#16
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Strösenschusselhai ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 ![]() |
Hmmm... ich denke, dass Deine gegenwärtige, unglückliche Situation sicher nicht gerade dazu beiträgt, kreativ interessante Unterrichtseinheiten zu entwickeln..
Aber einem chaotischen Lerntyp fällt es wohl auch bei besserer Ausgangslage sicher schwer, attraktive und strukturierte Lernangebote zu machen, die nicht "gewollt" wirken, sondern natürlich... Was Du über Deine Herangehensweise an Sprache schreibst, kenne ich von mir auch so; ich habe mal versucht, einer erwachsenen Amerikanerin ein wenig Deutsch beizubringen. Der Versuch scheiterte reichlich kläglich; vermutlich wesentlich mehr deswegen, weil ich einfachh keine Vorstellung davon habe, wie man Sprache anders lernen kann als ich es tue, als dadurch, dass sie gar nicht so recht Lust hatte, Deutsch zu lernen... Ist nicht viel mehr draus geworden als eingeübte Alltagsfloskeln... und das, obwohl die deutsche Sprache eine meiner Leidenschaften ist... Ich bin wohl keine geborene "Lehrerin"... vielleicht bist Du auch keine? Dann schreibst Du auch von dem Gefühl, Dich nicht genug geachtet zu fühlen, von der Anstrengung, Dich durchzusetzen, dem Ringen um Aufmerksamkeit. Gerade jetzt ist es sicher besonders schwer, Dich abzugrenzen, die Angelegenheit "Schule" rein professionell zu sehen, kann ich mir denken... Aber wenn Du grundsätzlich nur schlecht einen "Draht" zu Kindern findest und vielleicht wirklich reifere Personen, die länger schon verstanden haben, wie ihre Aktionen auf Andere wirken, die Dir eher auf Augenhöhe (und in einem Status, auf dem Du nicht mehr auch Erziehungsarbeit leisten musst) begegnen und Respekt zeigen für Dich als Person, brauchst, dann ist die Schule (zumindest Unter- und Mittelstufe) womöglich wirklich nicht der richtige Ort für Dich, sondern tatsächlich eher ein vom Sturm gepeitschtes und von Wellen bedrohtes Boot... Hast Du eine Idee davon, was Dir, könntest Du ganz frei wählen und müsstest dabei nicht an Ausbildungsnachweise und Arbeitsmarktsituation oder Dein Alter denken, Spass machen könnte? Ich glaube wirklich, dass etwas geschehen muss. Du brauchst mehr Ruhe, mehr Schlaf, mehr Freude... sonst brichst Du demnächst völlig zusammen... Und nichts, kein Job der Welt ist es wert, dass Du Deine körperliche und seelische Gesundheit derart in Gefahr bringst. Pass auf Dich auf. shark Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 03.Sep.2008 - 01:09 |
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Beitrag
#17
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.001 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 103 ![]() |
Hallo,
ich kann mich Shark nur anschließen. Setze Dich doch mal ruhig hin und schreibe auf, was Deine Stärken sind: Was macht Dir wirklich Spaß? Was kannst Du besonders gut? Was ist für Dich besonders befriedigend? Schreibe es auf, und lass Dir ruhig Zeit dabei. Und dann überlege - schreibe es nieder -, was sich aus dieser "Berufung" zu einem Brotberuf einsetzen ließe. Es gibt so viele Möglichkeiten. Schreibe alles auf, was Dir dazu einfällt - auch die ganz verrückten Ideen. Und dann prüfe ganz sachlich, was wie gehen könnte. Nur Mut. Auch mit 35 Jahren kann man noch einmal neu anfangen - ich habe es mit 46 gewagt und mich selbständig gemacht. Ich verdiene zwar keine Reichtümer aber für meinen Lebensbedarf reicht es mir und ich bin zufrieden und glücklich dabei. Ich wünsche Dir viel Glück Kräuterhexe |
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Beitrag
#18
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Treue Seele ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.471 Userin seit: 26.08.2004 Userinnen-Nr.: 147 ![]() |
Mhm...ich weiß, ich vertrete jetzt die unpopulärere Auffassung, wenn ich einen anderen Vorschlag mache...aber dennoch:
Aus eigener Erfahrung weiß ich, welche Hölle das Ref ist. Und dann sehe ich die Junglehrer_innen an meiner Schule, die alle durch die nicht minder große Hölle des ersten Jahres als fertige_r Lehrer_in schreiten. Da heißt es Zähne zusammenbeißen...Wäre es nicht möglich, dass Du nach den Herbstferien Stunden/Klassen abgibst (die 7er!), erstmal nur halbtags oder dreiviertel arbeitest und dann in einem halben Jahr erneut prüfst, wie es Dir geht? In der Oberstufe geht es Dir wohler...deshalb würde ich dort ansetzen. Du hast, auch wenn es Dir jetzt nicht so vorkommt, einen deutlichen Kompetenzvorsprung den Schülern gegenüber! Und wo nicht, heißt es: learning by doing. Das ist doch das Schöne, dass man mit seinen Schülern lernen kann! Was habe ich nicht alles letztes Jahr über die Aufklärung gelernt, über Kurzgeschichten nach 1945 und über Religionskritik... Sei ganz lieb gegrüßt June |
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Beitrag
#19
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Ich habe nicht geschrieben, dass es einfach ist, seine berufliche Existenz aufs Spiel zu setzen. Ich habe geschrieben, dass es sich meiner Meinung nach lohnt, ein Risiko einzugehen. Ich kenne Menschen, die seit Jahren unter ihren Jobs leiden, chronisch krank und immer schlechter in dem werden, was sie beruflich tun. Es ist tapfer - aber es wird von selbst nicht besser - im Gegenteil. Es ist nicht abgespaced, sondern ein bitterer Teufelskreis. Und ich kenne Menschen, die es riskiert haben, sich neu zu orientieren. Meine Frau, meine beste Freundin, viele Kollegen, selbst mein Vater hat mit 63 noch einmal von vorn angefangen. Und ausnahmslos ALLE sind heute glücklicher mit ihrem Leben und stehen wirtschaftlich besser da als vorher (letzteres mit Ausnahme meines Vaters - aber da ging es auch nicht ums Geld). Sie haben wie ich einfach irgendwo angefangen zu arbeiten, um den Kopf frei zu kriegen und sich "gesundzuschrumpfen", als Postbote, Heizungsableser, Kabelträger, Telefonistin, Volontär, Lehrer (Tatsache, es gibt auch solche, die aus der freien Wirtschaft in den Lehrerberuf flüchten und dort glücklich werden!), sind ins Ausland gegangen, haben sich selbstständig gemacht, eine Ausbildung oder ein Studium begonnen ... Sicher, ich kenne Deine Voraussetzungen und Hindernisse nicht - aber ich weiß, dass alle diese Menschen im Vorfeld für verrückt erklärt worden sind und sich "gut gemeinte" aber entmutigenden Zukunftsprognosen und Durchhalteparolen angehört haben, die eher der eigenen Unzufriedenheit geschuldet waren als der Realität. Frei nach dem Motto: was ich mir versage, traue ich auch niemand anderem zu. Ab einem bestimmten Punkt - der heutzutage ja gern als "innere Kündigung" beschrieben wird, macht Durchhalten aus meiner Sicht einfach keinen Sinn mehr - im Gegenteil, es zehrt die Kräfte auf, die es braucht um etwas Neues aufzubauen. Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 03.Sep.2008 - 08:03 |
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Beitrag
#20
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
Hallo dtam :)
danke für die aufmunterung, ich kann sie immer gut gebrauchen ... ein bisschen zu fantasieren ... mir was glücklicheres vorzustellen ... schön! Aber - wie gesagt - die voraussetzungen sind zu schlecht, und meine fantasie reicht nicht aus, die realität ist viel mächtiger. Ich habe von einer kollegin geschrieben, die jetzt glücklich arbeitslos ist - die lebt mit ihrem verdienenden mann zusammen, sie muss nicht in eine billigere hartz4-gerechte wohnung ziehen und sich (mit 50!!!) mit den irrsinnigsten jobangebote bzw. auflagen quälen ... ehrlich, ich kenne die lage der hartz4-empfängerinnen sehr gut (das gehört zu meinem job, sie zu betreuen :rolleyes: ) und kann sagen: Der schnellste weg zur mega-depression :no: |
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Beitrag
#21
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Liebe Simonetta, wenn ich spontan antworten sollte, was den Job einer Lehrerin ausmacht, würde ich sagen: Didaktik und Pädagogik. Oder anders: Die Freude daran, Menschen zum Lernen zu motivieren und ihnen einen einfachen Zugang zu komplexen Wissensgebieten zu vermitteln. Somit wäre "das Böse" eigentlich der Kern Deines Berufes, oder? Was würdest Du spontan sagen, was den Job einer Geisteswissenschaftlerin ausmacht? Meine Antwort wäre: Belesenheit. Oder anders: Lesen, Merken, Resümieren. Kann ich alles leider gar nicht. Brauchte ich auch nie - in der Schule und im Studium genügte Zuhören, Begreifen und Kombinieren völlig. Es war sogar ganz praktisch, dass sofort aus meinem Kopf verschwand, was ich einmal verstanden, wiedergekäut und mit einem Schein gekrönt hatte. Nach 10 Jahren zuhören, verstehen, vergessen war meine Tabula also genauso rasa wie in der Grundschule. Vielleicht hätte ich wirklich Lehrerin werden sollen ;) Auf eine Germanistin mit Lese-Rechtschreibschwäche (die statt des Autors die Farbe des Einbandes erinnert), eine Religionswissenschaftlerin, die sich keine Götternahmen und Jahreszahlen merken kann, oder eine Philosophin, die Hegel mit Heidegger verwechselt (allein der Buchstaben wegen) kann die Welt allerdings gut verzichten und darf das nun auch ... Meine Frau liest im Gegensatz zu mir liebend gern. Sie liebt Bücher. Allerdings hasst sie es über Bücher zu sprechen. Und sie hasst es Bücher mit anderen Menschen zu teilen - materiell wie inhaltlich. Nebenbei redet sie äußerst ungern mit Fremden. Sie war Buchhändlerin geworden und hatte damit ähnlich treffsicher die eigenen Aversionen zum Beruf gemacht ... |
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Beitrag
#22
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- keep it up you go girl - ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 13.733 Userin seit: 21.02.2007 Userinnen-Nr.: 4.099 ![]() |
Liebe Simonette, danke für deine Ehrlichkeit und dein Vertrauen uns hier so offen von deinen Schwierigkeiten zu schreiben und zu erzählen. Ich kann dir sehr gut mitfühlen. In welcher Schule arbeitest du denn?
Ich möchte dir Mut geben, dass kein Mensch auf dieser Welt zu alt für das eigene Glück ist und wenn du es verloren hast, dann ist es dein großes Recht, es für dich wieder zu finden. Ich habe den Eindruck, dass du vieles erkannt hast und auch reflektieren kannst. Deinen Weg der Änderung wirst du finden, wenn du auf deine Intuition hörst und deinem Herzen folgst. Bis dahin solltest du das Lachen in deinen Unterricht integrieren. Ich kenne eine Lehrerin, die ganz unglaublich lustige Wege gegangen ist. Einmal als die Klasse ihr nicht die gewünschte Aufmerksamkeit entgegen brachte stellte sie sich mit den Kopf aufs Lehrerpult. Die Klasse mal aus einer ganz anderen Sicht betrachtet. B) Finde deinen Humor wieder und bringe unkonventionelle Taten in die Klasse, die die Kinder zum Lachen bringen und dich unvergesslich werden lassen. Liebe Grüße Lucia Brown (die mit 41 Jahren ihren fremdbestimmten sicheren Job an den Nagel gehängt hat. Seitdem nicht am Hungertuch nagen muß und glücklich ist.) Der Beitrag wurde von Lucia Brown bearbeitet: 03.Sep.2008 - 11:48 |
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Mama Maus ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 8.982 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 78 ![]() |
Hi,
wirkliche Lösungsmöglichkeiten habe ich nicht - nicht langfristig. Aber bis Du Dich entschieden hast einfach die Frage: Was tust Du für Dich? Ausgleich, Sport, Hobbys? Hast Du dafür noch Energie? Einfach (und wenn es "nur" ne Stunde ist) aus dem Alltag aussteigen, die Anspannung abbauen um den Resttag für Dich erträglicher zu machen? Setzt Du Dich sehr unter Druck bzgl. Deiner Arbeit? Hm, mein Ding - als ich eben nu angefangen hab nach der Ausbildung - war, dass ich zu Perfektionistisch bin - ich will alles richtig machen und das spielend leicht natürlich ;) Das ist nicht möglich - nicht spielend leicht und dafür bin ich auch noch zu neu. Vielleicht steckt da auch was hinter? Hast Du irgend eine Möglichkeit wieder "in Dich" zurück zu finden? Auf Dich konzentriert zu sein? Es macht mir grade den Eindruck, als seist Du sehr auf die Reaktionen auf Dich (Schüler usw.) konzentriert - hm - Schüler bewerten nunmal - aber das geht nicht gegen Dich als Person (die kennen sie ja nicht ;) ) sondern gegen Deine Position oder das, was Du für sie verkörperst. Hast Du befreundete Lehrer, die Dir da vielleicht Tipps geben können, Lehrerkollegen/ innen, die auch grade angefangen haben und evtl. mit den Selben Problemen kämpfen und ihr Euch da gegenseitig "auskotzen" könnt? Ich weiß nicht was besser ist - hinschmeißen oder eben vorher alles ausloten. Ich kann es nicht beurteilen, bin da auch zu sehr von meinen eigenen Abbrüchen (und den daraus ergebenen Schwierigkeiten) beeinflusst. Hast Du Dir denn mal nen Alternativplan gemacht - was wäre wenn sozusagen? Was könntest Du denn sonst noch machen. Welche Möglichkeiten hättest Du noch als Lehrerin? Wie gesagt, keine Lösungen - nur Fragen. Ich denke momentan wäre es evtl. wichtig erstmal halbwegs zur Ruhe zu kommen, einfach dass Du eben nicht mehr so fertig bist. Und wenn Du eben nicht perfekt vorbereitet zum Unterricht kommst - ja gut - die Schüler (v.a. die jüngeren) werden es verpacken, wenn Du soweit in dir Ruhst. Ich denke Unsicherheit und Angst spüren sie. Hast Du es mal (bzgl. Sprachen) mit Spielen versucht? Hangman oder sowas - vielleicht lockert das auf? Hoffe es ist ok, dass ich Dir - trotz dem "Disput" den wir hatten, antwortete. Gruß Mausi |
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#24
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 947 Userin seit: 22.12.2004 Userinnen-Nr.: 966 ![]() |
Hallo Simonetta,
wenn Du vordergründig ein Problem mit den Kids hast,mit deren Ungezogenheiten und Respektlosigkeiten... könntest Du dann nicht an einer Erwachsenenbildungsstätte unterrichten? Abendgymnasium z.B.? Ich habe auf einem solchen mein Abi gemacht,und kann Dir daher berichten,daß die Schüler-Lehrer-Beziehungen ganz andere sind als an den klassischen Schulen. Schüler,die den zweiten Bildungsweg gehen,haben sich bewußt entschieden,einen gewissen Abchluß zu erreichen,sie WOLLEN es,und sehen den Unterricht nicht als lästiges Übel oder gar Zeitverschwendung an,sondern als Weg zum ersehnten Ziel. Machtkämpfchen mit Lehrern sind nicht mehr nötig,denn Lehrer und Schüler haben dasselbe Ziel,ziehen am selben Strang. Zudem fallen gewisse Respektlosigkeiten einfach weg,weil Erwachsene untereinander,zumal in einer Geschäftsbeziehung,sowas schlicht nicht nötig haben und eine geistige Reife besitzen,die so etwas prinzipiell untersagt. Ich hab das damals so erlebt,daß Lehrer und Schüler ein Team waren,wir haben gewissermaßen ... gemeinsame Sache gemacht ;) Wie schon an anderer Stelle gesagt wurde,läßt sich ein bißchen Chaos übrigens auch ganz gut in den Unterricht integrieren. Mir fällt dazu ein Mathelehrer ein,mit dem ich während meiner normalen,regulären Schulzeit das Vergnügen hatte. Wenn der Kurs nicht zuhörte,sondern quatschte,malte,oder sonst dergleichen,unterbrach er seinen Unterricht und referierte z.B.sehr humorvoll über das Alltagsverhalten von Elft-Klässlern,oder befaßte sich aufmerksam mit einer Fliege am Fenster u.ä.,womit ihm die Aufmerksamkeit des Kurses (und die Sympathien!) nur so zuflogen. Er schrieb auch gern mit der Kreide auf der Wand weiter,wenn die Tafel voll war...mit den Worten:"das Universum ist unendlich,die Tafel auch."Und einem schelmischen Lächeln. Manchmal ging er auch einfach raus,mitten im Unterricht,verließ die Klasse,weil zwei,drei Leute nicht zuhörten...grinste sich eins dabei und schaute nach kurzer Zeit um die Ecke,ob nun auch alle Anwesenden aufmerksam zur Tür schauten :D Und setzte anschließend kommentarlos seinen Unterricht fort. Unkonventionell,aber dieser Unterricht wurde seltenst geschwänzt,wir sind alle gerne hingegangen und haben ihn oft genug mit Tafelbildern empfangen,auf denen zu lesen stand: Herr xy for president! Will sagen,wir haben ihn grad wegen seines Chaos´ geschätzt und geliebt. Natürlich ist sowas bei Siebt-Klässlern eine Gratwanderung,aber vielleicht gelingt es Dir,die Schule und "das Böse" mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Viel Kraft wünscht Dir hexe edit:t,r,s eingefügt :rolleyes: Der Beitrag wurde von hexe bearbeitet: 03.Sep.2008 - 16:48 |
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Beitrag
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Vielen vielen Dank für all eure lieben Beiträge! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
Am liebsten möchte ich jetzt den ganzen Nachmittag hier sitzen und auf jeden einzelnen antworten, und natürlich auch auf die E-Mails und PMs. Stück für Stück versuche ich es. Als allererstes vielleicht @Mausi, natürlich freue ich mich, wenn du mir antwortest, und ich habe unsere Meinungsverschiedenheit nicht als so schlimm empfunden, dass wir uns jetzt aus dem Weg gehen sollten... (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif) (Und ich hatte dich mit dem einen Beitrag in dem anderen Thread wirklich nicht gemeint... (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) ) Vielleicht kurz zum aktuellen Stand, auch wenn das natürlich kein Blog werden soll. Die wenigen nächtlichen Stunden neulich reichten noch für eine Vorbereitung aus und für eine klitzekleine Mütze Schlaf, und der Tag gestern wurde bewältigt, wenn ich auch anschließend mit Migräne im Bett lag. Heute liefs dann ganz ok. Und immer wenn es ok läuft, denke ich "ach, das schaff ich schon". Bis zur nächsten Krise halt. Mein Herz möchte die Beiträge, die von neuen Wegen sprechen, an der Hand nehmen und mit ihnen davonrennen. <span style='color:gray'>(Aber mein Herz ist sowieso meist auf eigene Faust unterwegs. (IMG:style_emoticons/default/huh.gif) )</span> Im Moment denke ich wieder, ich könnte es vielleicht noch eine Weile schaffen und evt. Stunden reduzieren. Hin und wieder gibt es auch schöne Momente. Ich bin ja auch so ein eigentlich leicht wieder froh zu machender Mensch. Ein Lächeln aus den hinteren Reihen und ich denke, ach komm, so schlimm ist es doch gar nicht. Genauso schnell werde ich aber auch in hohem Bogen aus der Bahn geworfen, wenn etwas schiefläuft. Deswegen weiß ich auch genau, dass die Schulkrise noch lange nicht ausgestanden ist. Die neuen Wege und den Gedanken, dass es sie geben könnte - dazu werde ich noch oft zurückkehren. Es wäre gut, in Ruhe nach ihnen zu suchen und nicht aus der Panik heraus eine Entscheidung zu treffen, oder? Oder ist das nur meine Feigheit, die spricht? ich habe nämlich Angst, dtam, dass die Tür, die sich dann öffnet, irgendwohin führt, wo ich auch nicht wirklich hin möchte. Dass ich nicht die Entscheidungsfreiheit habe, die ich mir wünsche. Auch der Weg in die Schule führte ja auch mal durch eine solche Tür, die vielleicht besser zugeblieben wäre... (IMG:style_emoticons/default/blink.gif) QUOTE Hast Du eine Idee davon, was Dir, könntest Du ganz frei wählen und müsstest dabei nicht an Ausbildungsnachweise und Arbeitsmarktsituation oder Dein Alter denken, Spass machen könnte? Ja... Da gibt es vieles. Zunächst ist da wirklich das sagenumwobene Kiwitörtchenverkaufen. An einem schönen Ort Kaffee und Kuchen verkaufen, das würde mir wirklich Spaß machen! Überhaupt verkaufen, aber nicht im Sinne einer Vertretertätigkeit, denn dass ich niemandem etwas aufschwatzen möchte, das merke ich in der Schule. (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif) Wenn ich einen Laden hätte, dann wäre seine Philosophie, Leute mit kleinen Dingen glücklich zu machen. Ich organisiere auch gerne Veranstaltungen, am liebsten, wenn sie mit Literatur zu tun haben. Ich kommuniziere gerne, werbe gerne für Dinge, von denen ich überzeugt bin (Bücher!) - aber wohlgemerkt, nie im Sinne von Aufschwatzen oder Aufdrängen. Mein Traum wäre es zum Beispiel, für einen renommierten Verlag Lesereisen zu organisieren und Messeauftritte mitzuplanen. Ich gebe zu, dass ich lieber Arbeiten ausführe als selbst die Leitung zu übernehmen. Andererseits tue ich ersteres dann gerne selbständig, bin meist zu eigenwillig fürs Team, schätze also klare Zuständigkeiten. Ich gebe gerne gute Ratschläge. (IMG:style_emoticons/default/cool.gif) Und bin sehr gut darin, etwas mit kunstvollen Sahnehäubchen zu verzieren. Der Beitrag wurde von Simonetta bearbeitet: 08.Feb.2009 - 14:16 |
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Ego, Alter! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.238 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 28 ![]() |
Ich kenne es gut, dieses Auf und Ab, die Euphorie, wenn eine Stunde gut gelaufen ist. Nur leider hielt sie nie lange vor. Es war auch - was mich betrifft - nie eine echte Zufriedenheit, die sich dahinter verbarg, sondern eher eine vorübergehende Erleichterung: "Siehst du, es wird doch langsam besser, so schlimm es es doch gar nicht, glücklicherweise ist heute nichts Schlimmes passiert ..." Eher ein Davongekommensein.
Vieles, was du beschreibst, könnte auch ich von mir sagen: dass ich nicht wirklich einen didaktischen, missionarischen Eifer habe, jemandem etwas beizubringen, dass ich mich überfordert, gekränkt und gedemütigt fühlte, dass ich nicht gerne und nicht gut inszeniere und die Führung übernehme, sondern lieber beobachte, analysiere und im Hintergrund bleibe. Am schwierigsten fand ich es, spontan sein zu müssen und Autorität auszustrahlen. Ich habe das teilweise bewusst verweigert - meine Schüler haben alle naslang von mir verlangt, ich solle strenger zu ihnen sein - und bin rettungslos damit baden gegangen. Ich denke, als Lehrer muss man einige Eigenschaften mitbringen, die man negativ sehen kann, aber nicht muss: eine gewisse Rechthaberei, den Wunsch, Menschen zu beeinflussen, ein nicht zu kleines Maß an Eitelkeit, damit man von dem Beruf persönlich irgendwie profitiert, und ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein, gepaart mit einer Spur Unempfindlichkeit und Rauhbeinigkeit. Das klingt jetzt vielleicht beleidigend, soll es aber nicht sein. Alle guten Lehrer, die ich kennen gelernt habe, waren entweder so, oder sie waren solche Übermenschen, dass man von einem Geschenk des Himmels sprechen muss. Ich habe diese Eigenschaften nicht, und ich vermute sie in dir jetzt auch nicht. Richtig ist allerdings, dass gewiss die ersten Jahre des Lehrerberufs die härtesten sind. Das haben mir schon viele bestätigt, auch gute Lehrer. Und ganz gewiss kann man auch vieles lernen. Wie mir ein begnadeter Mathematiklehrer einmal sagte: Ich bae eigentlich nur drei Tricks auf Lager, aber einer von den dreien funktioniert fast immer. |
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Mama Maus ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 8.982 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 78 ![]() |
:blumen2: Danke. Dann bin ich beruhigt :) :blumen: |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Oh je, da sind meine Voraussetzungen glaube ich nicht die besten... Am ehesten besitze ich davon vielleicht noch die Rechthaberei und die Eitelkeit. :roetel: Aber die Eitelkeit ist gepaart mit einem gehäuften Maß von Unsicherheit und Selbstzweifeln und die Rechthaberei ist nicht sehr expansiv, sprich, wenn ich Menschen nicht überzeugen kann, drehe ich mich lieber um und gehe - also, ich will "für mich" gefühlt rechthaben, aber ich muss andere nicht gegen ihren Willen überzeugen... Wenn ich deinen Beitrag lese, denke ich, das könnte ich in drei Jahren schreiben, falls mir bis dahin der Auf- und Ausbruch geglückt ist. Vielleicht magst du mir ja per pm erzählen, was du heute beruflich machst? Und wie du den Weg dahin gefunden hast? Du bist sicher ein bisschen jünger als ich, oder? (Ich bin 35, und ich glaube, wenn ich noch unter Dreißig wäre, wäre meine Verharrenswahrscheinlichkeit in der Schule deutlich geringer. So macht sich doch schon die berufliche Torschlusspanik bemerkbar...) |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.001 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 103 ![]() |
Hallo Simonetta,
in dem was du schreibst steckt doch jede Menge Potential drin. Lass Dir ruhig Zeit. Aber beginne doch einfach mal die Realisierung deines Traumes zu planen: wie könnte es gehen? Du schreibst, du arbeitest am liebsten selbständig. Entwickle Deine Geschäftsidee. Ich bin sicher, du kannst das. Bringe es zu Papier, optimiere es, prüfe es, spinne den Faden ... und dann, wenn du überzeugt bist, dass es so richtig rund ist, probiere es aus ob es funktioniert. Viele Erfolg Kräuterhexe |
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
Liebe simonetta, als ich das las bekam ich eine ... winzige erleuchtung! :D Denn ich würde sagen 'wenn ich nicht schon 50 wäre, sondern noch 35, dann ...' Vielleicht ist dieses gefühl, zu alt für eine (radikale) veränderung zu sein, nur ein 'brett vorm kopf'. Es lohnt sich, darüber nachzudenken :) |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Hey, vielleicht... ;) Meine Oma würde vielleicht sagen: also, wenn ich erst 50 wäre, dann... |
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
:D
genau! (frag sie mal ... ;) ) |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Mache ich! (Wenn ich davon ausgehe, was sie zu MIR sagt, dann wird sie wahrscheinlich sagen, ERST was anderes finden, nicht einfach so aussteigen!! Egal, wie alt man ist.) Der Beitrag wurde von Simonetta bearbeitet: 04.Sep.2008 - 19:53 |
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Treue Seele ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.471 Userin seit: 26.08.2004 Userinnen-Nr.: 147 ![]() |
Abweichend von meiner Vermutung, dass du dich doch noch für deinen Beruf begeistern könntest, möchte ich dir nun unter dem Aspekt "ich zaubere Simonetta ihren Humor zurück und ein Lächeln auf die Lippen" das Buch vorstellen, das mir heute über den Weg lief:
M.R. Reichel: Hoffnung auf ein besseres Leben. 55 Job-Alternativen für Lehrer Es fällt wohl ein wenig in die Augenzwinker-Schublade, aber erstens schadet Humor in den seltensten Fällen und zweitens kann auch durch Lachen und leichten Geist ein neuer (Gedanken-)Weg beschritten werden. Vielleicht hilft dir das Buch? |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Ooooohhhhhhhhhhh June! Da ist es (das Lächeln): :D :lol: B) !!!!!!!!!!!! Das kaufe ich!!!!!!!!!!!!!!! |
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Großer Hund ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.841 Userin seit: 04.11.2005 Userinnen-Nr.: 2.269 ![]() |
Hallo, Simonetta.
Ich hab beschlossen, auch ein bißchen was zu Deinem Thread zu sagen. Auch wenn ich, wie Du weißt, ein bißchen jünger bin als Du - ich bin der Meinung, für Veränderungen, neue Wege und andere Ziele ist man nie zu alt. Und gerade aus dem eigentlich Unmöglichen ergibt sich manchmal etwas, mit dem man nie gerechnet hätte und das alles ganz plötzlich gut werden lässt. Mein Leben hat sich im vergangenen Jahr sehr verändert. Endlich, muss ich sagen. Sehr, sehr lange ging es mir ähnlich wie Dir: ich war mit dem, was ich tat, unglaublich unglücklich. Es füllte mich nicht aus, es erfüllte mich nicht und zudem hatte ich auch keinen blassen Schimmer, was ich in der Zukunft damit anfangen könnte. Und mit einem Studium sollte man ja doch etwas anzufangen wissen. So quälte ich mich durch die Semester, denn jeder Ansatz meinerseits, etwas zu ändern, wurde von meinen Eltern im Keime erstickt. Ich wechselte munter ein paar Fächer, um mich wieder über ein Semester zu trösten oder schwänzte auch einfach nur die Vorlesungen, um stattdessen in der Gegend herumzulaufen und mir philosophische Gedanken zu machen. Wahrscheinlich war ich der Prototyp des Negativ-Studentenbildes, aber für mich war ich einfach unglücklich. Doch schließlich, vor inzwischen einem Jahr, hatte ich endlich die Kraft, den Schlussstrich zu ziehen. Was mir dabei geholfen hat: ich wusste, ich musste es JETZT tun, oder mein Studium normal abschließen. Und da Letzteres für mich nicht in Frage kam, entschied ich mich schließlich für das Erste. Das klingt jetzt einfacher, als es tatsächlich war. In Wirklichkeit kreisten meine Gedanken wochenlang um dieses Thema, was mich zeitweise so niederschmetterte, dass ich schlaflos in der Dunkelheit lag und weder aus noch ein wusste. Die Entscheidung brachte eine unglaubliche Erleichterung mit sich. Ich hatte mich für mich entschieden und fühlte mich ganz plötzlich unglaublich stark, unglaublich frei. Natürlich habe ich bezahlt. Frag mich, was ich in dem Jahr an Jobs hatte, um auf meine Ziele hinzuarbeiten - ich hätte eine Menge Antworten parat. Und dann wurde mein Zieleinlauf nichts und meine Träume zerplatzten von einem Augenblick zum Nächsten wie Seifenblasen. Ich war am Boden zerstört. Trotzdem bereute ich nichts. Ich hatte auf dieser Reise zwar nicht das gefunden, was ich gesucht hatte, aber dafür mich selbst. Und so fand ich, kurze Zeit später, ein neues Ziel. Und nun fange ich im März eine Ausbildung an. Alles kann Dir passieren, wenn Du Deinen Beruf aufgibst. Alles Gute, wie alles Schlechte. Niemand kann Dir vorher sagen, was wie laufen wird. Hätte ich mein Studium geschmissen, wenn ich gewusst hätte, dass ich an der Verwirklichung meines Traums scheitern würde? Wohl kaum. Doch dann wäre mir auch alles andere, was ich stattdessen erreicht habe, versagt geblieben - und letzten Endes steht mir auf eine andere Art trotzdem noch die Verwirklichung frei, wenn auch ungleich schwieriger. Ich habe vor einem Jahr auf mein Herz gehört, und mit dem, was ich heute weiß, würde ich es wieder tun. Und wieder und wieder und wieder. Ich habe so viel gewonnen dadurch, dass ich selbst das große Scheitern damit aufwiegen kann. Alle Preise, die ich bezahlt habe, waren es wert. Erst gestern habe ich einen Satz gelesen, der sehr wahr ist: "Es gibt keine Sicherheit, aber ungemein viel Angst, sie zu verlieren." (Hans Gruppa) Ich wünsche Dir, dass Du einen Weg für Dich findest, wie auch immer er aussehen mag. Mondstern. |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 947 Userin seit: 22.12.2004 Userinnen-Nr.: 966 ![]() |
Kannst Du diesen Kaffee-,Kuchen-,Literaturtreff mit guten Ratschlägen und kunstvollen Sahnehäubchen bitte BALD eröffnen? Das klingt so schön,daß ich gern sofort die Adresse hätte,um Stammkundin zu werden. :) |
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I lof tarof! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 ![]() |
Hey, simonetta, wollen wir nicht mal unsere brachliegenden arbeitsbegeisterungen bzw. fähigkeiten zusammenschmeißen? B) danke mondstern für diesen schönen satz: "Es gibt keine Sicherheit, aber ungemein viel Angst, sie zu verlieren." (Hans Gruppa) :) |
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Mama Maus ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 8.982 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 78 ![]() |
Nur kurz zu "Abbrüchen" - bei Dir wäre es eher eine Veränderung ;) - ich hab schon ne Menge gewechselt beruflich, Lehre abgebrochen, Studium abgebrochen, verschiedene Praktikas (1 Jahr lang) gemacht um dann nochmal, nach langen Ausbildungssuchen, endlich eine/die Ausbildung zu machen und zu beenden (natürlich, die wussten nie, ob ich bei bleiben will).
Und doch bin ich nun schlussendlich zufrieden und glücklich, es war oft nicht leicht, tw. wusste ich nicht, wie ich in einem 1/2 Jahr überleben sollte, wo ich nächsten Monat bin. Und doch bin ich nun beruflich (hoffe ich) angekommen, kein Gedanke mehr an studieren erstmal. Sollte ich aber jemals darüber nachdenken, werde ich es - sollte es mir ernst sein - tun. Klar mit einem Plan in der Hinterhand (arbeiten zugleich) - aber ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass mein Lebensplan, den ich mir mit 19 feinsäuberlich zurecht gelegt hatte, dass er sich nicht erfüllte. Und ich habe gelernt, dass alles gut wird - wenn ich mich traue und eben Energie habe um an der beruflichen Zukunft zu arbeiten. Ich war vollkommen von der Rolle, als es begann - wusste nicht, was ich sonst könnte (und muss sagen, das was ich nun mache kann ich bei weitem besser und eher als das, was ich damals tat) , suchte, versuchte, kämpfte mich durch und - wie schon mondstern sagte - fand zu mir selbst. Nein, mach keine überstürzte Entscheidung - das wäre falsch. Überlege es Dir. Was Du kannst, was Deinen Fähigkeiten entspricht hört sich doch gut an? Könntest Du Dir damit einen Beruf vorstellen? Hast Du´s mal in Bibliotheken oder Buchhandlungen versucht? Lesbischer Buchladen bei Dir in der Nähe, gibts das schon? Oder eben eine neue Geschäftsidee. Möglichkeiten gibt es - aber - ich denke das alte nicht überstürzt ad Acta legen. Ich habe, wie gesagt, eine Lehre abgebrochen - ich hätte auch im Nachhinein nicht in dem Beruf arbeiten wollen - aber - ich bereue es, dass ich sie nicht zuende machte - DAS hätte ich in meinem Lebenslauf wenigstens gerne gehabt und für mich ebenfalls. Beim Studium ist es mir, ehrlich, egal -aber die Lehre - das krätzt ;) - und da habe ich damals nicht gründlich überlegt, nur gewusst, in DEN Betrieb gehe ich nicht mehr - Wechsel kamen mir damals garnicht in den Sinn. Beim Studium nahm ich mir 1 Semester Zeit um zu überlegen. Ja, wie gesagt - nicht überstürzen, aber - wenn Du genau merkst es geht garnicht, überhaupt nicht und Du bist über die Anfangsschwierigkeiten und das Routine finden hinweg - dann änder Deinen Weg. Schlimmer kanns ja dann nicht mehr werden ;) . Liebe Grüsse Mausi Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 05.Sep.2008 - 11:54 |
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Oh, jetzt muß ich es doch loswerden. Ihr Lieben, der Hans heißt Kruppa mit Nachnamen. (Besserwissen beendet)
:roetel: Welches mir auch gefällt ist: Unterwegs zu sich selbst ist man ein Leben lang, jeden Tag aufs neue. Und in den Momenten wunschlosen Glücks, ist man bei sich angekommen. Ist auch vom Kruppa, Hans. B) Der Beitrag wurde von Lucia Brown bearbeitet: 06.Sep.2008 - 19:34 |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Das hat mich sehr gefreut! :blumen2: Wer weiß, vielleicht irgendwann! Und klar, robin, warum nicht gemeinsam? Junes Buch ist jedenfalls bestellt. Das Problem an der Selbständigkeit ist ganz klar, dass ich zwar gerne "selbständig arbeite" im Sinne von "für einzelne Aufgaben verantwortlich sein" (im Gegensatz zur Arbeit im Team, wo man sich u. U. an ganz andere Arbeitsstile anpassen muss und dadurch Arbeitsprozesse sich enorm verlangsamen und verschlechtern, wenn es nicht passt), ABER ich habe nicht gerne die Leitung und letzte Verantwortung für etwas. Ganz wichtig ist ja mir eine ausgewogene Work-Life-Balance! Nachdem das letzte Kiwitörtchen verkauft ist, noch rasch den Laden gekehrt und dann nach Hause! Nicht noch die ganze Nacht Buchhaltung machen... Dann kann ich ja auch korrigieren! :wacko: Vielleicht habe ich mich da missverständlich ausgedrückt. Es wäre schön, in einem Laden zu ARBEITEN, nicht unbedingt ihn zu führen. Höchstens dann, wenn der Laden einen so großen Erfolg verspräche, dass ich mein allergrößtes Karriereziel erreichen könnte, welches in dem zauberhaften schwedischen Wort: "sommarstängd" schönsten Ausdruck gefunden hat: "geschlossen, weil Sommer ist". :D Was die Schule angeht, so habe ich in den letzten drei Tagen gemerkt, dass zum Teil (!) tatsächlich AUCH Faktoren zu dieser Krise führen, die nicht für immer unveränderbar sind, bzw. dass es Faktoren innerhalb des Szenarios Schule gibt, die dazu beitragen, dass es mir besser geht. - Ich arbeite ja an zwei Schulstandorten und fühle mich an einem von beiden ungleich wohler. Im meinem neuen Team an der Stammschule (obenhin eine Brennpunktschule) fühle ich mich hingegen bisher NICHT wohl, was zu dem "Bauchwehgefühl Schule" große Teile beiträgt. - In der Oberstufe ist es zuweilen richtig nett! (@ Hexe: Hier denke ich auch an deinen Vorschlag, mich langfristig in die Erwachsenenbildung oder an eine Oberstufenschule hin zu orientieren.) - Dann, ganz wichtig: wenn ich mich selbst als kompetent erlebe, ist es viel besser - und die Kompetenz wächst ja doch mit der Zeit. An dem Schulstandort, an dem ich mich wohler fühle - und das ist eine extrem gute Schule - reagieren Kollegen auf meine Unzulänglichkeiten auch ganz entspannt, so als sei das etwas völlig Normales am Anfang. In einem LehrerInnenforum (danke an die Tipp-Geberin :wavey: ) lese ich Ähnliches. Und werde ich nicht im Juli 2009 doch wieder froh und zufrieden sein können, wenn ich bis dahin Lehrerin geblieben bin und mein kleines imaginäres Schild raushängen kann: "sommarstängd"...? :roetel: |
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#42
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Nicht unbedingt, so aus der jetzigen Situation heraus würde ich es auch als Abbruch empfinden. Wobei, auch @Mondstern: Ich finde Abbrüche keinesfalls per se schlecht - im Gegenteil, ich vertrete ganz entschieden die These, dass Flucht manchmal die einzig sinnvolle Lösung ist!!! Ich gebe aber zu, dass ich mich - mit dem imaginäre Brett "Alter" vorm Kopf - nicht ohne Not wage, die Kontrolle über die anderen Türen, die sich vielleicht öffnen könnten, komplett aus der Hand zu geben. Eins ist aber klar, trotz meiner im Moment wieder eher abgeklärten Sichtweise: wenn sich die Krisen weiter häufen, dann wird auch für mich dieser Fluchtpunkt kommen! Und um mich auf diesen Punkt vorzubereiten, dafür habe ich ja auch Junes Buch bestellt. :blumen2: |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 947 Userin seit: 22.12.2004 Userinnen-Nr.: 966 ![]() |
Du mußt das ja nicht JETZT und heute entscheiden :)
Du könntest Dir bis zum Ende des Schuljahres Zeit geben,auszuprobieren,hineinzuwachsen (oder hinaus),und dann erst entscheiden. Damit nimmst Du Dir etwas von dem Druck,unter dem Du entscheidungstechnisch zu stehen scheinst,und läßt Dir gleichzeitig die Hintertür offen,ein absehbares Ende des täglichen Horrors vor Augen zu haben. Wenn ein Ende absehbar ist,lassen sich Katastrophen besser ertragen,finde ich persönlich. Und falls Du im Laufe des Schuljahres doch noch feststellen solltest,daß Du gern weitermachen möchtest / kannst,steht Dir auch dieser Weg in aller Ruhe offen. Vielleicht kannst Du auch einfach diese Brennpunktschule verlassen und alles wird gut? Ich finde,so etwas ist für eine Anfängerin eh suboptimal ... solche Kids brauchen doch eher jemand mit Erfahrung ,dem sie nicht so schnell auf der Nase rumtanzen können.Will sagen:nimm das,was dort passiert,nicht persönlich,die Probleme sind viel zu komplex,um von einer einzigen (noch dazu berufsneuen) Person an einem Tag gelöst zu werden. Da brauchts kompetente SozialarbeiterInnen,Jobs für die Eltern,und vor allem Zukunftsperspektiven für die Kids. Eben ganz viel Hilfe und Unterstützung. |
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 144 Userin seit: 16.05.2007 Userinnen-Nr.: 4.478 ![]() |
Vor ein paar Tagen war ich zur Grillparty bei den Müllers. Es trafen sich langjährige Bekannte, alles glückliche Menschen, bis sie auf gewisse Aspekte ihrer Arbeit zu sprechen kamen.
Der niedergelassene Arzt opferte seinen Urlaub für Steuererklärung und Abrechnung. Der Ingenieur hat keine Ahnung von der Konstruktionssoftware aber einen Abgabetermin. Elke aus dem Büro sitzt ständig zwischen allen Stühlen, weil sie mit dem Büroklatsch nicht zurechtkommt. Hannes hat seinen Macho-Onkel als Chef. Außerdem war da noch der Orchestermusiker, dem aktuelle Stücke ein Gräuel sind und der von den hinter ihm stehenden Bläsern noch mal einen Hörsturz bekommen wird. Und natürlich die völlig überarbeitete Lehrerin, obwohl sie gerade erst fünf Wochen Urlaub hatte. Plötzlich steht eine Frage im Raum: “Wann seid ihr eigentlich zuletzt von einem Vorgesetzten gelobt worden?“ Ratlose Gesichter, angestrengtes Nachdenken und dann verlangt einer nach dem Duden um das Wort „Lob“ nachzuschlagen. Fröhliches Gelächter greift um sich und die Grillwürstchen sind auch gerade fertig. Ob ich das in Ordnung finde? Nö, that’s live. Malve PS: Mit wem willst du tauschen? |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Na, auf jeden Fall mit dem Orchestermusiker, denn dann könnte ich ein Instrument spielen. :D Dein Beitrag enthält, glaube ich, eine fette Portion Wahrheit über das Arbeitsleben in Deutschland. Deswegen lautete ja meine Ausgangsfrage auch: Muss Arbeit wehtun? Und nicht: Muss Schule wehtun? Oder: Darf Arbeit/Schule wehtun? Mir ist völlig bewusst, dass ich bei weitem nicht die einzige bin, die unter ihrem Job leidet, und natürlich "hilft" diese Perspektive in gewisser Weise dabei, den täglichen Horror besser auszuhalten. PS: Dass eine Lehrerin völlig überarbeitet ist, obwohl sie gerade Ferien hatte, schreibst du natürlich nicht ohne eine gewisse Ironie. Das Problem ist aber, dass die Ferien oft tatsächlich nichts anderes sind als "vorlesungsfreie Zeit", in der - wenn es nicht gerade Sommerferien sind - eine Menge Korrekturen anstehen, ansonsten auch schon wieder Vorbereitungen für's neue Schuljahr. Das ist eben auch eine Sache, mit der ich Schwierigkeiten habe: dass ich mir sozusagen selbst Freizeit zuteilen muss, und nicht automatisch tatsächlich frei habe, wenn ich mich nicht an meinem Arbeitsplatz befinde. Dass ich die Arbeit an keiner Bürotür abgeben kann, sondern dass sie mich im schlimmsten Fall noch bis ins Schlafzimmer verfolgt. Mir ist dadurch wieder bewusst geworden, wie wichtig das Gebot: "Du sollst den Sabbat heiligen" für den Menschen ist - ganz egal, ob man nun religiös ist oder nicht. Es schützt vor dem 7-Tage-Arbeits-Wahn. Ich versuche mich daran zu halten, indem ich samstags grundsätzlich nichts für die Schule mache, es sei denn ich habe ausnahmsweise wirklich gerade Lust dazu. Dadurch wird zwar die restliche Woche noch stressiger, weil man als Lehrerin nämlich mit der zugeteilten Arbeit ohne Probleme eine 7-Tage-Woche füllen könnte, aber so geht es mir wenigstens an einem Tag der Woche richtig gut. Lördagsstängd! :D |
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Blau, weil Ströse. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 19.970 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 ![]() |
:ploep: :zustimm: :blumen2: |
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Suppenköchin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 144 Userin seit: 16.05.2007 Userinnen-Nr.: 4.478 ![]() |
Es war mein voller Ernst. Nicht alle Leute denken schlecht über Lehrer. :-) Ach übrigens: Heute ist Sonnabend... Genieße den Tag. Der Beitrag wurde von malve bearbeitet: 06.Sep.2008 - 12:36 |
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- keep it up you go girl - ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 13.733 Userin seit: 21.02.2007 Userinnen-Nr.: 4.099 ![]() |
Mit der Freiheit und dem Glück. Der Lebensfreude und der Neugier. Der Liebe und der Menschlichkeit. |
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Adiaphora ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 ![]() |
Besteht diese Möglichkeit? Nein - eher werden wir über Nacht "Superstar" oder "Topmodell" als Arzt, Ingenieur oder Orchestermusiker. Wird das eigene Leben einfacher, wenn wir uns in ein fremdes hineindenken? Nein - verdrängte Probleme lösen sich nicht auf, sie verhärten lediglich. Ist Resignation eine erstebenswerte Einstellung zu den Widrigkeiten des Lebens? Nicht wirklich, oder? Natürlich haben ALLE Jobs Frustpotential. Aber nicht ALLE arbeitenden Menschen sind frustriert. Nicht alle sind überfordert! Wenn Mensch und Beruf gut zusammengeht, dürfen Schwierigkeiten als Herausforderungen erlebt werden, die sich nach einigen schlaflosen Nächten und Zähneklappern mit Erfolgserlebnissen, Motivation und Zufriedenheit zu revangieren wissen. Wenn Mensch und Beruf gut zusammengeht, ist mensch in seinem Element - gerade bei Gegenwind, gegen den Strom und gegen den inneren Schweinehund. Wenn Mensch und Beruf gut zusammengehen, heißen Hindernisse Hürden und können sportlich genommen werden. Und OB Mensch und Beruf gut zusammengehen, lässt sich von außen kaum beurteilen. Es gibt Exemplare, die ganz still und heimlich stolz wie Bolle auf sich und ihren Job sind und lediglich denken, dass Dauerjammern zum guten Ton gehört - und solche, die nur mit Psychopharmaka durch die Tage und mit Schlaftabletten durch die Nächte kommen aber trotzdem behaupten alles sei in bester Ordnung und liefe am Schnürchen. Und zum Thema "Abbrechen" und "Lebensläufe": Die Glanzzeiten der linearen Macho-Lebensläufe alleinverdienender Facharbeiter- und Akademikerkarrieren sind doch mittlerweile wirklich vorbei. Flexibilität und Schnelllebigkeit bergen neben aller Unsicherheit ja auch Chancen quer einzusteigen, Nischen zu finden, zwischen unterschiedlichen Branchen und Berufen zu switchen, auf mehreren Hochzeiten zu tanzen, Netzwerke und Allianzen zu bilden und lebenslange Abhängigkeiten zu vermeiden. Warum diese Freiheit nicht nutzen, statt sich von der Angst arbeitslos zu werden bis zur Berufsunfähigkeit lähmen zu lassen? Eine Freundin ist nach dem Referendariat im Schuldienst geblieben und hat nebenbei eine Ausbildung zur Theaterpädagogin gemacht - ob das ihren Schulalltag später bunter macht oder sich zum eigenständigen neuen Standbein entwickelt, steht in den Sternen, schafft aber Perspektive und hält den Blick offen. Ihr Freund (auch Lehrer) nutzt gerade ein Sabbatjahr zur existenzgesicherten Neuorientierung. Ein Kollege hat seiner Schule nach dem 2. Staatsexamen sofort den Rücken gekehrt, um vier Jahre Zeitungen und Webseiten zu layouten, ist in den Schuldienst zurückgekehrt, als eine Stelle in der integrativen Schulform frei wurde, die genau seinen Vorstellungen entsprach. Nach einem Jahr war er allerdings völlig überarbeitet, ausgebrannt, von seinen eigenen Ansprüchen überrollt und ohne Aussicht auf persönliche Rückzugsmöglichkeiten. Mittlerweile ist er selbstständiger Webdesigner und das mit Erfolg. Oder mein ehemaliger Kunstlehrer: der betreute ausschließlich Leistungskurse. In den Jahrgängen, in denen kein Kunst-LK zustande kam, war er freigestellt und arbeitete als Gärtner. Was ich damit sagen will: leiden, Zähne zusammenbeißen, sich abfinden und hoffen, dass alles von selbst besser wird, bringt selten Edleres als Neid, Zynismus und Antriebslosigkeit. Man muss etwas tun, um das Gefühl zu bekommen, sein Leben in der Hand zu haben. Man muss dem Glück vertrauen, damit der glückliche Zufall eine Chance bekommt. Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 07.Sep.2008 - 10:44 |
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
zum Thema krumme Lebensläufe fällt mir gerade eine Rede ein, den ich gegen Abbruch meines ersten Studiums bei der Verabschiedung eines emeritierten Professors gehört habe. Klare Aussage einer ganzen Passage: geradlinige Lebensläufe können auch ein Zeichen für Scheuklappen sein, krumme für Charakter und das beruhigende Gefühl, daß die Menschen öfter (aus Erfahrung) wissen, wovon sie sprechen, wenn sie reden.
Außerdem erlebe ich in meinem aktuellen Betrieb, wie in der Forschung explizit Wert auf regelmäßige "Jobwechsel" und Perspektivänderungen gelegt wird. Läßt sich auch an meiner Ausbildung sehen: hätte ich das Studium damals nicht gemacht, hätte ich nicht das Rüstzeug dazu gehabt, eine bessere Abschlußarbeit zu schreiben als mein fachlich weit überlegener Mit-Azubi. Der Grund: Ich habe dort einiges über strukturierte schriftliche Problemanalyse gelernt, was ihm zumindest damals überhaupt nicht von der Hand ging (was sich bei ihm im letzten Jahr in der Beziehung entwickelt hat, weiß ich nicht). Die Fachrichtungen würde aber wohl niemand unter dem selben Gesichtspunkt sehen. edit: beim-schreiben-umentscheiden-Relikte entfernt :pfeif: Der Beitrag wurde von dandelion bearbeitet: 07.Sep.2008 - 10:19 |
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Großer Hund ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.841 Userin seit: 04.11.2005 Userinnen-Nr.: 2.269 ![]() |
Nur, weil ich gerade in Dtams Beitrag das Wort "Sabbatjahr" gelesen habe: es gibt (zumindest hier in Bayern, wie das anderswo ist, weiß ich nicht) für LehrerInnen die Möglichkeit, ein Jahr in einem Betrieb zu arbeiten, den sie sich meines Wissens halbwegs aussuchen können (sie bekommen, glaube ich, eine Auswahlliste). Nach diesem Jahr bekommen sie ihre alte Stelle an der Schule zurück. Es wird sogar oft ausdrücklich gewünscht, dass Lehrer diese Art der anderen Arbeitserfahrung einmal machen. Wäre das nicht auch etwas für Dich, Simonetta?
Mondstern |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Im Moment kann ich übrigens beobachten, wie genau sich der Problem-Tsunami zusammenbraut: Ich habe mir den freien Samstag wie geplant gegönnt. Heute habe ich eine Einladung zum Mittagessen angenommen, ansonsten war wieder Arbeiten angesagt, was ja auch ok ist. Zur 6-Tage-Woche bin ich ja bereit.
Problem: Durch den freien Samstag, an dem es mir sehr gut ging und von dem ich meine, dass er mir als regelmäßige Institution helfen könnte, mit dem Stress der Woche fertigzuwerden, ist so viel Arbeit liegengeblieben, dass ich sie unmöglich heute schaffen kann. Der Stapel wird sich also aufbauen und irgendwann wieder über mir zusammenbrechen. Eigentlich müsste man also als Lehrerin bereit sein, zwischen den Ferien komplett auf das Wochenende zu verzichten und die Wochenenden komplett durchzuarbeiten. Aber genau das schaffe ich einfach nicht!!! :( Ich brauche Phasen der Regeneration, Zeit für Arbeit an eigenen Projekten, Zeit zum selbstbestimmten Lesen... :( Edith hat ein überflüssiges "ti" gefunden. Der Beitrag wurde von Simonetta bearbeitet: 07.Sep.2008 - 19:24 |
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Das Sabbatjahr gibt es bei uns auch, man kann es sogar so gestalten, wie man möchte - aber man kann es soviel ich weiß erst beantragen, wenn man beamtet auf Lebenszeit ist, und das bin ich noch (lange) nicht. Außerdem finanziert man es in der Regel so, dass man 3-7 Jahre voll arbeitet für weniger Gehalt, um so die Finanzierung möglich zu machen. Diese Jahre hätte ich also noch vor mir. |
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[QUOTE=Simonetta,07.Sep.2008 - 19:58]
Ich brauche Phasen der Regeneration, Zeit für Arbeit an eigenen Projekten, Zeit zum selbstbestimmten Lesen... :( Das sind doch ganz klare Wünsche. :zustimm: Ich habe ungefähr 500 Schlüssel gesammelt, bis ich den für die Tür fand, die mir so lange verschlossen schien. Doch nun ist sie auf. Ich habe den Eindruck, dass du kurz vorm Öffnen bist. Der Beitrag wurde von Lucia Brown bearbeitet: 07.Sep.2008 - 23:20 |
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Echt? Ich habe das Gefühl, ich bin maximal bei Schlüssel 49... Schönes Bild! :blumen2: |
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Tja, das soll ja auch nicht heißen, dass du auch 500 Schlüssel dafür benötigst. Könnte gut sein, dass bei dir Nummer 50 schon passt. ;) Der Beitrag wurde von Lucia Brown bearbeitet: 08.Sep.2008 - 15:07 |
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Miss Understood ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.272 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 10 ![]() |
Huhu Simonetta,
ich klinkt mich mal nach langer Zeit hier wieder ein. Ist das jetzt dein erstes volles Jahr? Wenn ja, kein Wunder. :-( Daran erinnere ich mich auch noch mit einem gewissen Horror... Das Referendariat ist ja wirklich Horror, aber die ersten 1-2 Jahre Vollzeit sind auch nicht viel besser. Was du machen kannst im Job: Plane die Stunden so, dass auch du mal innerhalb einer Stunde eine Auszeit hast. Ehrlich, so überlebt man die 6-7 Stunden am Stück ganz gut. Wenn du versuchst, 6 Stunden immer 100% präsent zu sein (und das im 45 min.-Takt und alle 45 min. 30 neue Gesichter), gehst du echt bald am Riesenstock. Außerhalb: viel Kaffee und Zigaretten... *lol* nee, okay, ... andere Variante: Ein lieber Kollege sagte mal, man braucht eine "Gegenwelt". Also ein schönes, umfangreiches Hobby / und / oder Familie, Freunde usw. Etwas, worauf man wirklich zappen kann, wenn der Unterricht zuende ist. Sicherlich muss man im Laufe des Tages wegen der Vorbereitung mal zurückzappen. Aber man muss auch mal voll abschalten können. Ich hab ne Zeitlang mal Sachen gesammelt, handwerke gerne, hatte viele Verabredungen (schon weit im Voraus, um mich darauf zu freuen), hab Konzertkarten geordert, Urlaub geplant. Und nun hab ich ja seit 2,5 Jahren meine kleine Tochter, die ist Gegenwelt genug, momentan brauch ich keine Hobbys mehr. ;-) Ich kann dich beruhigen: Vorbereitung, Korrekturen, Unterrichtsvorbereitung gehen mit der Zeit wirklich leichter von der Hand und nehmen nur noch wenig Zeit ein (außer in bestimmten Zeiten, dann ist planmäßig die Hölle los). Man lernt auch, abzuschalten und sich zu distanzieren... Ich hab dieses Jahr mein 10. Dienstjahr (2 J. Ref + 8 J. Vollzeitstelle)... Ich glaube, es läuft ganz gut. Vielleicht konnte ich dir etwas Mut zu sprechen. Kopf hoch, es WIRD besser! LG W71 |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Danke für die aufbauenden Worte, Willow. Ich hoffe, dass es mit der Zeit besser wird - wie wichtig solche "Gegenwelten" sind kann ich nur bestätigen, allerdings muss ich wie eine Tigerin um sie kämpfen, denn schließlich greift die Schule um sich wie eine Krake und versucht, so viel Platz einzunehmen wie möglich. Ich war seit Monaten nicht mehr im Training, Verabredungen während der Schulzeit habe ich massiv eingeschränkt, schlafe während der Woche wenig, lese fast nur am Wochenende... Meine Mutter hat heute Geburtstag - ich hätte sie gerne mit einem Besuch überrascht, aber das hätte ich zeitlich nicht einbauen können. Hut ab, dass du es schaffst, neben der Schule ein Kind großzuziehen, das würde ich niemals schaffen. Und Edith möchte noch hinzufügen, dass meine Unterrichtsvorbereitungen bei weitem nicht perfekt sind... ich versuche mit dem ganzen Aufwand nur, den Motor am Laufen zu halten! :D Der Beitrag wurde von Simonetta bearbeitet: 15.Sep.2008 - 17:35 |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Validating Beiträge: 1.332 Userin seit: 16.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.620 ![]() |
nachdem ich jetzt ganz gespannt von anfang an durchgelesen habe, was hier beredet wird, finde ich bei allen guten tipps eins doch recht schnell umsetzbar -
immerhin hast du einen job, bei dem du soviel verdienst, dass du reduzieren kannst - das würde ich als allererstes tun woher soll den die energie kommen für gegenwelten und neue ideen, wenn du mehr oder weniger mit dem rücken zu wand stehst an mich selbst fühle ich mich erinner, wo du schreibst,dass du dich manchmal nicht kompetent fühlst... das geht mir auch oft so und scheint eine grundhaltung zu sein, die einer das leben schwer macht, und ich glaube, da ist es fast egal, ob sie kiwitörtchen verkauft oder fremdsprachen... irgendjemand kann mir immer das gefühl geben, "eigentlich" kann ich meinen job nicht soooo gut.... mir ist mein berufsleben manchmal auch schwer, weil ich nicht besonders stressresistent bin und mich eben schenll "schlecht" fühle - nachdem ich dann mal magenschmerzen davon bekommen habe, hab ich mir "nur dafür" eine therapeutin gesucht - wie eine coach - mir hilft´s! |
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auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 7.174 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 22 ![]() |
hallo simonetta,
ich kann aus zeitgründen und persönlicher betroffenheit "eigener beruflicher werdegang, vergangener zeiten" gerade nicht so viel zu deinem thread beitragen, möchte dir jedoch einen buchtipp geben. bevor der job krank macht - hans-peter unger/carola kleinschmidt ich konnte sehr viel mit dieser lektüre anfangen. ansonsten wünsche ich dir das richtige händchen, bzw. das richtige bauchgefühl für deine entscheidungsfindung. |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Liebe Pandora,
danke für den Tipp... ich habe mir das Buch sofort bestellt! :blumen2: @Pfefferkorn: Du hast recht, es gibt Menschen - und zu denen gehöre ich garantiert ebenso wie du - die sich schnell inkompetent fühlen, während andere es ebenso sind, es aber nicht merken oder sich vielleicht einfach nichts draus machen. Aber wie kann man einer von letzteren werden??? Meine Kompetenz kann ich so schnell gar nicht erhöhen, oder jedenfalls nur punktuell, aber nicht grundsätzlich. Ich weiß, dass ich das ein oder andere auch ganz gut kann, einfach aufgrund meiner Art, an Dinge heranzugehen oder auch aufgrund meines Kommunikationsstils (Literaturunterricht z.B., auch wenn ich noch so verpeilt bin, aber da bilde ich mir ein, dass ich trotzdem etwas rüberbringen kann) - ich sehe mich also nicht NUR in einem schlechten Licht... aber es gibt einfach wahnsinnig viele Stellen, an denen es hapert. Und dadurch, dass ich mich ständig ausgepowert, energielos und unmotiviert fühle, wird es irgendwie nicht besser. :was: PS: Aber was schon besser geworden ist - das sollte ich hier vielleicht doch auch erwähnen - ist das Arbeiten mit den "Kleinen", was ja am Anfang gar nicht ging. Aus dem Lärm und dem Quatsch, den die so machen, mache ich mir inzwischen nicht mehr so viel. Und gestern sagte sogar so eine Kleine zu mir: Frau Simonetta, schön, dass Sie wieder da sind. Es war so langweilig ohne Sie." :) Der Beitrag wurde von Simonetta bearbeitet: 16.Sep.2008 - 14:02 |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 925 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 167 ![]() |
:zustimm: :) und :blumen: und dieses nicht vergessen, besonders, wenn anderes mal wieder Überhand nimmt...! |
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don't care ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 ![]() |
@Simonetta
(IMG:style_emoticons/default/wub.gif) schön... (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) du könntest versuchen auf der Welle der Dinge, die du kannst, zu surfen... und aus der Freude darüber die Energie für den Rest zu ziehen... ersetzt natürlich nicht die "Gegenwelt", aber es ist ein Anfang. ich liebe meinen Job, aber viele, viele, viiiiiele Dinge, die ich nicht kann, und viiiiiiiele, die ich nie können werde (man kann schließlich viele, viele mit der Zeit lernen), demotivieren mich auch ab und zu. dazu gehört leider auch die Fähigkeit, die Arbeit am Firmentor liegenzulassen. Ich muß zwar meine Alltagsarbeit nicht außerhalb der Arbeitszeiten vorbereiten, aber selbst so verfolgt mich meine doch sehr kopflastige Arbeit manchmal bis ins Wochenende. wenn ich das wirklich so machen müßte... auweia (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif) mit dem Problem bist du doch sicher nicht alleine. Was mir zu Beginn der jetzigen Prüfungszeit schon eine ganze Ecke weitergeholfen hat, war ein Buch zum Thema Lebensenergie: "Energy" von Verena Steiner. Warum? Weil es dem Leser die Verantwortung für sich selbst auf gleiche Höhe stellt wie die für den Job. Weil der Gewissenskonflikt Selbstschutz vs. Leistungsoptimierung ein Stück weit von der Seele geschoben wird. Wäre vielleicht eine gute erste Entlastung? Viel Erfolg, so oder so (IMG:style_emoticons/default/cheerlead.gif) |
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Oooh, noch ein Buchtipp! :blumen2:
Das mit dem Surfen ist ein schönes Bild - komischerweise kann ich mich mit den Erfolgserlebnissen immer nur so lange über Wasser halten, bis die nächste Welle kommt - aber Misserfolgserlebnisse haben eine waaahnsinnig lange Halbwertzeit *wasserschluck* :drunk: So, aber jetzt muss ich unbedingt weiterarbeiten, auch wenn ich mich hier nach der Schule gerne ein bisschen im Trockenen wähne... Aber weniger als 24 Stunden trennen mich vom nächsten Schultag - keine Zeit also zum Sonnen! *platsch und weg* |
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Beitrag
#65
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
Hallo (leise).
Eine Woche vor Ferienende heute Nacht die erste richtige Panikattacke. (Angst hatte ich jeden Tag, abschalten konte ich nur in wenigen Momenten.) Gelegenheit, euch mal den Stand der Dinge mitzuteilen. Ich habe beschlossen - wenn es mir zugestanden wird, obwohl ich noch in der Probezeit bin - im nächsten Jahr auf halbe Stelle zu gehen. Also noch ca. 9 Monate, die es zu überstehen gilt... (IMG:style_emoticons/default/eek.gif) |
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Beitrag
#66
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Ego, Alter! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.238 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 28 ![]() |
Das ist bestimmt eine gute Entscheidung. Herzlichen Glückwunsch! Hast du es schon deinem Direktor mitgeteilt?
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Beitrag
#67
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Validating Beiträge: 1.332 Userin seit: 16.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.620 ![]() |
gut!
und ein bisschen trost will ich dir schicken... das tut mir so leid (IMG:style_emoticons/default/troest.gif) und dann würde ich , wenn dann etwas mehr zeit ist, den panikattacken auf den grund gehen - die werden dir sonst immer zu schaffen machen.... warum andere menschen anders aufgestellt sind, sich nicht soviel aus dem machen, was schief geht, dafür das gut feiern können, was ihnen liegt.... tja.... warum? um auch zu denen zu gehören, hilft meiner ansicht nach nur üben - aber es ist auf jeden fall so, dass du es damit nicht leicht haben wirst - ich denke schon, dass wir menschen jede ihre eigene struktur und schwierigkeit hat, die zu integrieren und lebbar zu machen - das ist wohl die aufgabe... |
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#68
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 4.846 Userin seit: 09.12.2005 Userinnen-Nr.: 2.367 ![]() |
gut! und ein bisschen trost will ich dir schicken... das tut mir so leid (IMG:style_emoticons/default/troest.gif) und dann würde ich , wenn dann etwas mehr zeit ist, den panikattacken auf den grund gehen - die werden dir sonst immer zu schaffen machen.... Liebe pfefferkorn, hier muss ich ganz kurz einhaken, damit kein falsches Bild entsteht. Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt, vermutlich handelt es sich nicht um Panikattacken im klinischen Sinn (ich weiß es nicht). ABER wichtig ist mir, eins zu sagen: auch wenn ich - wie vermutlich die meisten Menschen - meine Erfahrungen mit Ängsten gemacht habe, ein vergleichbares Phänomen wie diese Schulangst habe ich noch nicht erlebt. Daher sehe ich das auch nicht als ein grundsätzliches Problem in meiner Persönlichkeit, sondern ganz klar gebunden an diesen Kontext. |
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Validating Beiträge: 1.332 Userin seit: 16.02.2006 Userinnen-Nr.: 2.620 ![]() |
(das hab ich schon so verstanden...
und täte dem trotzdem auf den grund gehen wollen... ) aber jetzt erstmal erholen :-) |
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Beitrag
#70
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 753 Userin seit: 25.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.530 ![]() |
gut! und ein bisschen trost will ich dir schicken... das tut mir so leid (IMG:style_emoticons/default/troest.gif) und dann würde ich , wenn dann etwas mehr zeit ist, den panikattacken auf den grund gehen - die werden dir sonst immer zu schaffen machen.... Liebe pfefferkorn, hier muss ich ganz kurz einhaken, damit kein falsches Bild entsteht. Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt, vermutlich handelt es sich nicht um Panikattacken im klinischen Sinn (ich weiß es nicht). ABER wichtig ist mir, eins zu sagen: auch wenn ich - wie vermutlich die meisten Menschen - meine Erfahrungen mit Ängsten gemacht habe, ein vergleichbares Phänomen wie diese Schulangst habe ich noch nicht erlebt. Daher sehe ich das auch nicht als ein grundsätzliches Problem in meiner Persönlichkeit, sondern ganz klar gebunden an diesen Kontext. Hallo Simonetta! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) An dieser Stelle möchte ich mich auch kurz einklinken: Auch eine Panikattacke/Panikstörung im klinischen Sinne ist in der Tat nicht an die Persönlichkeit gebunden. Nur sehr wenige Störungen sind eigentlich Persönlichkeitsstörungen im engeren Sinne. Persönlichkeitsmerkmale, wie in Deinem Falle vielleicht der Umgang mit Misserfolg, können sicherlich die ein oder andere Entstehung einer Störung begünstigen. Aber gerade Panikattacken haben doch, wenn man mal genauer hinschaut, konkrete Auslöser/Situationen oder ähnliches mit dem sie was zu tun haben. Ich sehe in meinem eigenen berfulichen Alltag sehr viele Leute, die gerade auf Grund beruflicher Probleme eine psychische Störung entwickelt haben und das sind oft Menschen, die in anderen Bereichen sehr kompetent sind. Oder die auch im berfulichen Bereich sehr kompetent waren wo sich das auf Grund bestimmter Umstände geändert hat. Und dann gilt es einfach zu schauen, ok was kann ich da jetzt machen? Wie kann ich zum Beispiel mit meiner eigenen Missefolgserwartung anders umgehen. Wie machen denn das andere Leute die ich kenne und warum läuft das bei mir anders (nur als Beispiel!). Ich denke schon, dass so ein genaueres hinschauen, vielleicht auch im therapeutischen Rahmen oder durch coaching sinnvoll sein könnte (merke: könnte!). Denn so wie ich es verstanden habe, kannst/magst Du die Bedingungsfaktoren, die auslösende Situation ja nicht sofort ändern? Und sei es nur als Übergangslösung, bis Du weisst, was es beruflich genau sein soll, kann so was ja durchaus hilfreich sein. Ich wünsche Dir auf jeden Fall auf deinem weiteren Weg viel Erfolg und zunächst mal erholsame Nächte ohne zuviel Angst und Sorgen (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Lieben Gruß vom schneeland (die ja selbst vor nicht allzulanger Zeit in einer gar nicht so anderen Situation war) |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 14.05.2025 - 01:39 |